XXL-PREVIEW: Sony Master Series LCD-TV ZF9 in 65 Zoll: Knapp 3.000 EUR für ein helles und plastisches Ultra HD-Bild

Darauf haben wir lange gewartet; Der in 65 Zoll für 2.999 EUR erhältliche Sony „Master Series“ ZF9 steht nun zum Test bereit. Alternativ gibt es den ZF9 für 4.999 EUR auch in 75 Zoll. Der 65-Zöller entspricht der Energie-Effienzklasse A.  Kennzeichen des ZF9 ist der neueste X1 Ultimate Bildprozessor für erstklassige Helligkeit, Details und Farben bei allen Quellen. Zudem an Bord: „X-Wide Angle“ für lebendige Farbschattierungen aus jedem Betrachtungswinkel – funktioniert gut in der Praxis, gerade dann, wenn man bedenkt, wie problematisch das früher bei LCD-basierten TVs war.

Und auch, was das Thema Kontrast angeht, soll der ZF9 begeistern. Sony spricht bei „X-tended Dynamic Range PRO“ von bis zu 12-mal besserem Kontrast als bei herkömmlichen LCD-TVs. Auch, wenn wir uns nicht so genau festlegen möchten, so überzeugt der ZF9 in der Praxis auf jeden Fall mit sehr feinem, akkuraten Kontrast schon bei normalen SDR-Inhalten. Für eine optimale Bewegungswiedergabe sorgt X-Motion Clarity. Der ZF9 unterstützt an HDR-Formaten Dolby Vision, HDR10 und HLG.  Natürlich hat der ZF9 vollflächiges Backlight und ist mit dem Triluminos-Display für die Darstellung eines erweiterten Farbraums ausgestattet.

Fernbedienung

Hauptmenü, Teil 1. Oben kann man Google Assistant nutzen, wenn man zum Sprechen klickt und mit "Ok Google" startet

Netflix-Tipps

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YouTube-Tipps

Links die Überpunkte, rechts davon die Vorschläge

Apps, die zur Verfügung stehen

Mit an Bord ist auch Google Assistant, steuerbar über das Mikrofon in der Fernbedienung. Letztere hat das gewohnte Sony Layout und überzeugt mit guter Verarbeitung und angenehmer Gummierung der Oberfläche. Leider ist die Fernbedienung nicht beleuchtet. Neu: Kompatibilität zu Amazon Alexa. Der TV läuft unter Android Oreo mit leicht veränderter Optik und einer nochmals vereinfachten Handhabung, so findet sich wirklich jeder schnell zurecht. Der Sony hat natürlich einen Assistenten, der bei der Ersteinrichtung hilfreich zur Seite steht, und der TV reagiert zügig auf Bedienbefehle, die mit der Fernbedienung gegeben werden.

Teile der Anschlusssektion

Der Sony verfügt über 4 HDMI-Eingänge mit HDCP 2.3 für HDMI 1/2/3/4. Integriert als Audio-Return Channel ist die neueste Form eARC. Zwei USB-Slots finden sich ebenfalls. 16 GB internen Speicher gibt es.

Der Sony fügt sich unauffällig auch ins noble Ambiente ein

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Logo vorn

Verarbeitung im Detail

Wegen des Full Array Backlights ist der ZF9 dicker als ein OLED, z.B. der AF9 von Sony

"BRAVIA" Logo am Rahmen

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Rahmen unten im Detail

Standfuß-Spitze

Rückseite

Der ZF9 sieht nicht besonders aufregend aus und ist zudem dicker als vergleichbare OLEDs, die keine separate Hintergrundbeleuchtung benötigen. Der Sony hat hinter dem Display ein komplettes Backlight-Array, das natürlich Bautiefe für sich beansprucht. Die Rückseite des Sony besteht aus Kunststoff, der nicht besonders edel erscheint, immerhin ist die Rückseite so gestaltet, dass man den ZF9 auch frei im Raum aufstellen kann, ohne dass es unschön aussieht.  Der Rahmen vorn besteht aus Metall. Die Standfüße passen sehr gut zum Design des Hauptgerätes und wirken relativ edel.

Ein Teil der Bild-Modi

An Bildmodus finden sich: Lebendig, Standard, Kino, Spiel, Grafik, Foto, Benutzerdefiniert und der Modus „Netflix-kalibriert“. Wichtig: Im Bildmodus „Kino“, der sehr gut zu BDs und Ultra HD BDs passt, ist die Motion Flow Zwischenbildberechnung nicht aktiviert und auch nicht aktivierbar. Die Modi „Cinema Home“ und „Cinema Pro“ früherer Sony Bravia Ultra HD-Baureihen finden sich im Übrigen nicht mehr, nur noch das Bildprogramm „Kino“.

Bild „Sherlock Holmes“ in 1.080p mit aktiviertem „Netflix Calibrated Modus“, Staffel 1, Folge 3:

Netflix-Bildmodus, sehr empfehlenswert

Zu Beginn der dritten Folge ist ein öder, dreckiger, fast dunkler Raum zu erkennen, in dem Sherlock einen Mann befragt. Der zusammen mit Netflix enrwickelte Bildmodus zeigt hier sein Können sofort: Feinste Kontrast-Differenzen sind erkennbar, die Wasserlachen am Boden oder die Struktur des alten Tisches, der direkt großformatig im Bild auftaucht, sind sauber detailliert. Als die beiden Männer näher herangezoomt werden, sieht man den Atem, der sich vor dem Mund in der kalten Luft des Raumes verteilt. Kein Rauschen, trotz lediglich 1080p Qualität der Quelle, der Atemhauch ist klar und deutlich als solcher erkennbar. Das Upscaling des neuen X1 Ultimate Prozessors ist demnach überragend, ruhig, enorm detailreich und mit sehr guter Tiefenwirkung erscheint das Bild. Bei beiden Männern erkennt man trotz der ungünstigen Lichtverhältnisse sehr exakt die Oberfläche der Haut. Das Schwarz ist extrem tief, der Kenner wird aber bei OLED-TVs gerade auch hinsichtlich der Homogenität noch einen leichten Vorteil erkennen. Bei Laufzeit 2:38 ist der schlafende Sherlock zu sehen, wiederum im Dämmerlicht, und die Lippen sind hinsichtlich der feinen Hautstruktur sehr sauber erkennbar. Bei Laufzeit 3:32 dann sieht man, sehr fein detailliert, Labor-Equipment auf einem Tisch, im Hintergrund kramt Watson. Bewegungen modelliert der Sony scharf und praktisch ruckelfrei heraus. Bei Laufzeit 3:37 sieht man, wie Watson in den Kühlschrank schaut – der Glanz in den Augen und die Haut arbeitet der ZF9 ein weiteres Mal hervorragend heraus.

Bild Ultra HD Blu-ray „Die Mumie“ (Neuverfilmung mit Tom Cruise), ab Filmbeginn

Kino-Bildmodus, gut geeignet für BDs und Ultra HD-BDs

Der ZF9 präsentiert schon den Universal-Trailer mit scharfen, feinen Konturen und in vorbildlicher Bewegungsstabilität. Als der Film beginnt und Feuer sichtbar wird, kann man förmlich in die züngelnden Flammen hineinsehen. Im Hintergrund sind die Kettenhemden der Ritter sehr gut erkennbar, obwohl dort nur wenig Lichteinfall herrscht. Den HDR-Effekt des HDR10-Materials holt der ZF9 ausgezeichnet ans Licht. Scharf kommt der Sargdeckel heraus, mit dem das offene Grab bedeckt wird. Bei Laufzeit 8:21, Kapitel 2, sieht man die Sandstein-Figuren mit ungemein scharf gezeichneten Umrissen. Die Plastizität ist grandios, und bis in die hintersten Bildebenen zeichnet der ZF9 das Bild präzise durch. Da wird schon fast das Maximum dessen erreicht, was noch mit einem 4K-Bild geht. Noch mehr geht nur mit 8K. Die Farben wirken im „Kino“ Bildmodus sehr natürlich und echt. As die Hauptdarsteller circa bei Laufzeit 8:38 und im folgenden erstmals auftauchen, überzeugt die Genauigkeit, mit der der ZF9 die Kleidungsstücke mit der Oberfläche des Stoffs wiedergibt. Alles wirkt ungemein sauber und scharf, aber trotzdem nicht synthetisch – immer ist noch ein gewisser, schöner „Kino-Look“ erkennbar.

Klang

Ton-Einstellmöglichkeiten

Der Sony ZF9 mit S-Force Front Surround klingt erstaunlich füllig und lebendig bereits bei Zimmerlautstärke. Der Hochtonbereich löst prima auf, und selbst im Bassbereich ist Aktivität festzustellen, wenngleich diese natürlich eingeschränkt ist. Aber trotzdem – der ZF9 ist klanglich deutlich mehr als ein Notbehelf, sogar Musik oder Film-Soundtracks klingen lebendig und ausgewogen, obwohl 2 x 10 Watt Ausgangsleistung nach nicht sonderlich viel Performance klingen. Als Sound-Modi stehen Standard, Dialog, Kino, Musik, Sport und Dolby Audio bereit.

Erstes Fazit

„Der Sony für alle Fälle“: Der ZF9 aus der „Master Series“ ist mit knapp 3.000 EUR für ein Topmodell sehr günstig kalkuliert. Für sein Geld erhält der Käufer einen vom Design her zurückhaltenden LCD-TV, der es visuell aber den meisten, auch teureren Kontrahenten richtig schwer machen dürfte.

Preview: Carsten Rampacher, Oksana Fritz
Bilder: Carsten Rampacher
Bildbearbeitung und Redaktion: Philipp Kind
Datum: 20. November 2018


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