TEST: Yamaha SR-B20A - elegante All-In-One-Soundbar mit praxisgerechter Ausstattung

Klang

Wir hören ab Laufzeit 25 Minuten in "Baywatch" hinein und stellen fest, dass die dts Virtual X-Funktion durchaus ihre Daseinsbesichtigung hat. Das Klangbild weitet sich nach der Aktivierung in alle Richtungen und auch nach oben. Klar kann man das nicht mit echten Top Firing-Modulen vergleichen, aber dts Virtual:X sorgt zumindest für einen raumfüllenden Sound, sitzt man nicht zu weit weg von der Soundbar (ideal sind rund 2,5 bis 3,5 Meter). Die Rettung der in Seenot geratenen Menschen aus dem Wasser wird mit guter atmosphärischer Dichte präsentiert, der Music Score kommt ordentlich heraus, ohne dass ihm zuviel Gewicht im akustischen Gesamtgeschehen eingeräumt wird. Dialoge sind gut ins tonale Gesamtgefüge integriert, allerdings leidet ohne die "Clear Voice" Funktion die Verständlichkeit bei höherer Lautstärke. Die Bassqualität der kompakt bauenden All-In-One-Soundbar ist besser, als wir es erwartet hätten. Es tut sich einiges bei tieferen Frequenzen, echten Tiefgang bis hinunter in den Frequenzkeller kann man nicht erwarten. Was das Auflösungsvermögen angeht: Hier wirkt alles im Hochtonbereich etwas distanziert, es fehlt bei diesem Filmton-Beispiel etwas an Feinheit. 

Ab Laufzeit 1 Stunde 1 Minute, Harry Potter und der Halbblutprinz- Quiddich-Sequenz: Hier macht die kompakte Soundbar ohne störende Verzerrungen auch höhere Lautstärken möglich. Das Raumgefühl ist sowohl, was die Weite, als auch, was die Tiefe angeht, ausgezeichnet und besser als beim ersten Filmbeispiel. Auch das Bass-Dröhnen, das bei Baywatch einige Male durchkam, fehlt hier. Die Party nach dem Quiddich-Spiel gibt die SR-B20A erstaunlich dynamisch und mit gutem Bassdruck wieder. Als Harry anschließend allein und zusammen mit Hermine umherstreift, arbeitet die Yamaha Soundbar die melancholische Grundstimmung sauber heraus, auch die sphärischen Klänge kommen ordentlich zum Ausdruck, ebenso die Dialoge und die kleinen Effekte, die, auch das überrascht, realistisch eingearbeitet werden. Ab Laufzeit 1:13 gibt die SR-B20A die Fahrgeräusche des Zuges sehr gekonnt wieder, die Dialoge der jungen Männer haben aber einen etwas zu hohen Bassanteil, was der Natürlichkeit etwas schadet. Der Music Score hingegen wird klar und  mit der richtigen Akzentuierung eingearbeitet. Ab Laufzeit 1:18 kommt wieder einiges an akustischem Spektakel hinzu. Lodernde Flammen eines brennenden Feldes, der Lauf durch die Ähren, Stimmen, Music Score, deutliche Wechsel im dynamischen Gefüge: Alles erledigt die Yamaha Soundbar absolut tadellos. Sie ist damit den oundsystemen zahlreicher Fernseher überlegen und schafft mehr Raum, mehr Atmosphäre und mehr Pegel. 

Toto - Konzert in Polen anlässlich des 35-jährigen Band-Jubiläums: Die Yamaha SR-B20A holt die Live-Atmosphäre glaubwürdig ins Tageslicht und überzeugt auch bei muiskalischem Material mit einer enormen Weitläufigkeit bei aktivierter dts Virtual:X Funktion. Bei einem Medley der Band leidet zwar die Ausformung der Konturen bei einzelnen Instrumenten etwas - wer allerdings denkt, dass dies besser wird, wenn man in den normalen Modus ohne 3D Surround wechselt, der täuscht sich. dann erscheint alles komprimiert, mit leicht metallischem Touch und unschöner Disharmonie in den oberen Mitten und im Hochtonbereich. Wir finden, dass die 3D-Soundfunktion ein deutlich freieres, zugleich ausgewogeneres Klangbild bereitstellt. Bei "Goin' Home" punktet die Soundbar ein weiteres Mal - auch wieder mit einer wirklich vollauf zufriedenstellenden Pegelfestigkeit. Natürlich darf man hier kein Festival für Detailliebhaber erwarten, aber für einen entspannten Abend mit einem durchaus räumlich dichten Sound reicht das Gebotene problemlos aus. Außerdem: Soundbar auspacken, anschließen, 3D Sound aktivieren - fertig. Einfacher kann man kaum an einen ordentlichen Klang in Verbindung mit dem TV kommen. 

Bluetooth-Zuspielung von Spotify: Wir starten mit Sias "Unstoppable" (Im Remix von R3Hab) und stellen rasch fest, dass man bei diesem Song am besten den normalen Stereomodus verwenden sollte. Dann kann man durchaus mit einem kräftigen Klangbild rechnen. Schalten wir 3D Surround zu, wird es schon deutlich mehr Räumlichkeit und Weitläufigkeit. Aber der Bass erscheint minimal hohl, und die Stimme bringt etwas Hall mit, der definitiv nicht dazu gehört. Wir setzen fort mit Kernkraft 400 (A Better Day) von Topic/A7S - hier würden wir den 3D Surround Modus, der sich für jeden Quelle eignet, bevorzugen, weil Stereo im direkten Vergleich zwar durchasus kräftig und kultiviert klingt, aber der Klang für unser Empfinden so sehr an der Soundbar "klebt".  Das Insomnia-Rework von Mike Candys & Jack Holiday vervollständigt unsere Klangeindrücke. Hier schafft dts Virtual:X einen überraschend großen virtuellen Raum und ein gutes Volumen im Bassbereich. Der ganze Aufbau des Tracks kann gut nachvollzogen werden, und die maximal ohne nervige Verzerrungen erreichbaren Pegel sind nicht zu beanstanden. 

Konkurrenzvergleich

Nubert nuBox AS-225: Die erste Generation ist mit 398 EUR preiswerter als die neue nuBoxx AS-225 max (498 EUR) -  und reicht vollkommen aus. es gibt zwar keinen decoder für Dolby Digital oder DTS, dafür mit 160 Watt ein gutes Leistungsvermögen und zwei sehr gelungene DSP-Modi. Robust verarbeitet ist die nuBox AS-225 auch. Im Vergleich zur Yamaha SR-B20A bietet die schwäbische Alternative noch mehr Pegelfestigkeit und bei Musik über den gesamten Frequenzbereich mehr Präzision und Detailtreue. Somit ist sie den Mehrpreis auch Wert. 

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Sharp Soundbar HT-SBW202 mit aktivem Wireless-Subwoofer: Schon als Set für 150 EUR erhältlich, kann man sich über den Gegenwert nicht beschweren. Klar - die SR-B20 wirkt deutlich edler, aber ist dafür eben auch teurer und besitzt keinen externen Subwoofer. Decoder fehlen  bei der Sharp-Lösung, auch eine 3D-Audiofunktion, aber dafür bekommt man fürs Geld einen erstaunlich guten Klang geboten. 

LG Eclair DQP5 3.1.2 Soundbar mit Dolby Atmos und Wireless-Subwoofer: Ursprünglich (2021) knapp 700 EUR kostend, gibt es die extrem kompakte Soundbar mittlerweile für rund 270 EUR Marktpreis. Inkludiert sind Dolby Atmos und DTS:X Decoder. Es dürfte klar sein, dass der Gegenwert zum stark gesenkten Preis überragend ist - ebenso aber ist festzustellen, dass die von Natur aus preiswerte yamaha-Alternative homogener und in sich schlüssiger klingt, was uns überrascht hat. Die Basskraft des LG-Subwoofers jedoch ist exzellent. 

Samsung HW-S60T: Die 4.0 Soundbar mit hauseigener "Acoustic Beam Technology" aus 2020 kommt auf Marktpreise ab rund 230 EUR und erfreut nach wie vor mit ihrer schönen Optik. Wie auch bei der Konkurrenz gibt es kein Display. Es gibt Decoder für Dolby Digital 5.1 und für DTS Digital Surround 5.1 sowie eine Amazon Alexa-Integration. Die HW-S60 klingt recht kultiviert, die Alternative von Yamaha bietet aber mehr Räumlichkeit und Basskraft. 

Fazit

Yamaha bietet mit der SR-B20A ein Rundum-Sorglos-Paket zum fairen Kaufpreis an. Optisch elegant, sauber verarbeit und praxisgerecht ausgestattet, macht sie alles, was man von einem solchen System erwartet. Die dts Virtual:X Funktion ist tadellos integriert und bringt mehr Nutzen in der Praxis, als wir es spontan erwartet hätten. Die kleine Bluetooth-App zur Steuerung bräuchte man nicht, da die für die Preisliga sehr gute Fernbedienung für die Bedienung locker ausreichen würde. Mit tadelloser Pegelfestigkeit, weitläufigem Raumgefühl und solidem Bass sammelt sdie SR-B20A viele Punkte. Was uns fehlt? Ganz klar ein Display. Dass die Detaillierung im Hochtonbereich lediglich durchschnittlich ist, verzeihen wir in Anbetracht der Preisklasse gerne.

Die SR-B20A ist der perfekte Begleiter für den Alltag: Kompakt, elegant, leicht zu installieren und akustisch tadellos

All-In-One-Soundbar bis 300 EUR
Test 05. August 2022

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 05. August 2022

 

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