TEST: Teufel Cinebar Duett 2.1-Set - Zehn Töner und Dynamore Ultra im "Spoiler-Design"
Lautsprecher Teufel hat mit der Cinebar Duett im Dezember letzten Jahres ein neues 2.1-Set mit kabellosem Subwoofer vorgestellt. Der schlanke Riegel könnte, besonders in der Ausführung Scharz/Weiß, durchaus als Requisit im neuen Star Wars herhalten - Teufel nennt den futuristischen Look "Spoiler Design". Allerdings wären dann die wirklich wichtigen Eigenschaften des Produktes verschwendet, denn laut technischen Daten besteht die Cinebar Duett beinahe mehr aus Lautsprechern als Gehäuse. Zehn Treiber, die von sechs Endstufen befeuert werden, sind integriert. Natürlich finden sich auch hier seitlich abstrahlende Chassis für Teufels eigene virtuelle Surround-Sound-Technologie "Dynamore Ultra", zudem ist HDMI mit ARC und Bluetooth mit aptX-Support an Bord. Das Cinebar Duett 2.1-Set ist direkt bei Teufel für 599,99 Euro - auf Wunsch auch nur in Schwarz - erhältlich.
Cinebar Duett
Treiber vorne rechts
Bedienelemente
Display
Acht Mitteltöner mit jeweils 4,4 cm Durchmesser sorgen für eine stattliche Membranfläche, die das aufgrund der schlanken Form nicht allzu großzügige Volumen, ausgleichen sollen. Die Mitteltöner aus beschichteter Zellulose werden von zwei 2 cm Hochtönern, die als Gewebekalotten ausgeführt sind, komplettiert. Wer Bassreflexöffnungen sucht, tut dies vergeblich, das 2-Wege-System arbeitet nach dem geschlossenen Prinzip. Die Gesamtausgangsleistung beträgt 90 Watt (RMS) und wird von einem Class-D Verstärker zur Verfügung gestellt.
An der Verarbeitungsqualität gibt es kaum etwas auszusetzen. Zwar besteht das Gehäuse aus Kunststoff, wirkt aber haptisch ansprechend und weist eine solide Matt-Lackierung auf. Das Lautsprechergitter, dass ohnehin die komplette Front inklusive Seitenteile, einnimmt, ist aus Metall gefertigt. Der Materialübergang ist an sämtlichen Stellen sauber und gleichmäßig, auch die stationären Bedienelemente an der Oberseite weisen einen guten Druckpunkt auf. Die Bedienung am Gerät beschränkt sich auf einen Power-Button, Lautstärkeregelung und Quellenwahl. Darunter befindet sich ein Display, das auch durch das Gitter hindurch recht gut ablesbar ist.
Rückseite der Cinebar Duett
Anschlüsse rechts
Anschlüsse links
An der Rückseite fallen direkt die Montagepunkte der Schlüssellochbefestigung auf, mit denen die Soundbar unproblematisch an der Wand befestigt werden soll. Zwei Schrauben genügen, passende Kunststoff-Abstandshalter Die roten Schlaufen dienen einer sauberen Kabelführung. Abgesehen vom mittig sitzenden USB-Slot sind die übrigen Anschlüsse aufgeteilt: Rechts befindet sich der Anschluss für das Netzteil sowie ein optischer und ein 3,5mm Klinkeneingang. Auf der anderen Seite sind die HDMI-Schnittstellen untergebracht. Prinzipiell kann die Soundbar mit dem TV dank Audio Return Channel per Einkabel-Verbindung installiert werden, der zusätzliche HDMI-Eingang kann für einen weiteren Zuspieler, z.B. einer Spielekonsole oder einen Blu-ray Player genutzt werden. Bei den Eingängen handelt es sich um die HDMI-Version 1.4b.
An der Unterseite sind gummierte Flächen für einen rutschfesten Stand der Soundbar angebracht. Diese sowie die Gummischlaufen für die Kabelführung sind als farblicher Akzent in Rot gehalten.
Mitgelieferte Fernbedienung
Die beiliegende Fernbedienung kann überzeugen. Keine einfachen Folientasten, sondern richtige, gummierte Knöpfe mit sanftem, aber angenehmem Druckpunkt. Praktisch finden wir, dass hier sämtliche DSP-Modi (Music, Voice, Movie, Night) inklusive Dynamore Ultra (Off, Wide, Ultra) direkt angewählt werden können. Auch die Eingänge kann man gezielt selektieren. Dennoch bleibt die Remote recht kompakt und lässt sich mit einer Hand problemlos bedienen.
Subwoofer
Unterseite
Treiber im Detail
Bedienelemente und Status-LEDs
Bassreflexöffnung
Der Subwoofer wird drahtlos angesteuert und muss bei der Installation mit der Soundbar verbunden werden. Dazu wählt man im Menü den Punkt "Subwoofer Pairing" aus, wählt OK und drückt binnen 60 Sekunden die Pairing-Taste unten am Woofer. Die Verbindung steht dann binnen einer Sekunde. Das MDF-Gehäuse ist mattschwarz foliert und weist klare, gerade Kanten auf. Die Folierung wirkt gut und ist auch an den Ecken sauber aufgebracht. Der Subwoofer kann völlig frei aufgestellt werden. Nicht nur, weil er drahtlos mit der Soundbar verbunden wird, sondern auch weil die Rückseite nicht mit Bedienelementen und Anschlüssen vollgepflastert ist. Sämtliche notwendigen Taster, zwei an der Zahl, sowie das Stromkabel und die Status-LEDs sind an der Unterseite angebracht. Gummifüße sorgen für Bodenentkopplung. Auch der Treiber und die Bassreflexöffnung sind nach unten gerichtet.
Es handelt sich um den identischen Subwoofer, der auch im Cinebar One+ Paket dabei ist und ein Volumen von 20 Litern aufweist. Der Treiber ist 165mm groß und besteht aus beschichteter Zellulose. Mit seinen 60 Watt Sinus Leistung liefert er laut Teufel einen Schalldruck von 104 dB und spielt bis auf 33 Hz hinunter.
Für eine Bluetooth-Verbindung wählt man zunächst die Quelle "Bluetooth" und hält die Taste kurz gedrückt, um das Pairing zu starten. Während der Kopplung blinkt auch "Pairing" im Display der Cinebar Duett. Das Gerät erscheint dann auch binnen weniger Sekunden auf unserem Smartphone und mit einem Klick ist der Kopplungsvorgang beendet. Wir hören mit "Lighthouse" von Anna Christelle in die Cinebar Duett mit Subwoofer hinein und werden von einer sehr angenehmen Stimmwiedergabe und harmonischer Gesamtkulisse empfangen. Die Cinebar Duett ist prägnant in den oberen Mitten und Höhen und versieht den Hochtonbereich mit Brillanz und Klarheit. Dabei gefallen die feindynamischen Charakteristika der Stimme, dem ein oder anderen mag es aber bei einem hellhörigen Raum im höheren Pegelbereich etwas zu viel sein. Exzellent gefällt die Bühne, die weitläufig und breit erscheint, auch ohne Zuschaltung von Dynamore. Auch die Staffelung der Instrumente und die zentrale Platzierung der Stimme überzeugen. Hervorragend gefällt uns in den ersten Minuten der Klangtestreihen bereits die Integration des Subwoofers. Er agiert schnell und subjektiv verzögerungsfrei, harte Bass-Schläge kommen nachdrücklich und auf den Punkt. Auch wie die Soundbar einzelne akustische Elemente in die räumliche Kulisse einbindet, wirkt sehr authentisch. Ebenso fällt direkt die Leistungsfähigkeit der Komponenten auf, selbst Wohnzimmer mit einer stattlichen Größe von 35qm und mehr sind unproblematisch. Die Cinebar Duett wirkt souverän und bietet eine hohe Pegelfestigkeit. Aufpassen muss man etwas auf den Subwoofer, der im Maximalbereich dann, je nach Aufstellungsort, etwas überschwänglich wirkt. Bis dahin spielt er aber nicht nur sehr kraftvoll, sondern auch recht sauber und präzise.
Extrem fett und satt klingen die Truckdrivers aus Schweden mit "Desert Cruiser". Der Subwoofer geht auch bei niedrigem Pegel richtig zur Sache und liefert ein voluminöses und nachdrückliches Fundament im niedrigen Hz-Bereich. Die Kulisse wird aber nicht völlig vom Tieftöner bestimmt, die gesamte Kulisse wirkt weitgehend ausgewogen. Wir empfehlen hier ganz klar, bei Stereo-Musikwiedergabe, Dynamore außen vor zu lassen. Wer gerne auf extrem weitläufige Bühnen stehen, kann durchaus auf die "Wide"-Einstellung zurückgreifen, erhält aber ein verändertes Klangerlebnis. Bei der Einstellung "Ultra" gerät dann die Stimme zu sehr in den Hintergrund und wird von anderen akustischen Elementen leicht übertönt. Auch Teufel empfiehlt allerdings bei vorrangiger Musikwiedergabe die Deaktivierung von Dynamore. Hier werden dann auch die seitlichen Treiber deaktiviert, um eine möglichst authentische Wiedergabe zu realisieren. Insgesamt schafft die Cinebar Duett mit dem CSB 11 Subwoofer aber eine sehr dichte Atmosphäre mit dynamischem und vollem Sound. Die Instrumente wirken gut strukturiert und sind untereinander sauber differenzierbar.
Im Filmbetrieb spielt die Cinebar Duett dann sämtliche Stärken aus und veranstaltet ein wahres Spektakel. Die Cinebar Duett dekodiert das DTS-Signal unserer Inception Blu-ray und bietet schon in den ersten Szenen ein mitreißendes und lebendiges Klangerlebnis. Hier empfiehlt sich die Wahl von Dynamore Ultra durchaus, dass hier in einer erweiterten Stufe gegenüber der Cinebar One+ integriert ist.. Selbst in großen Wohnzimmern fühlt man sich als Zuschauer inmitten des Geschehens und meint, ein größeres Lautsprecher-Setup vor sich zu haben. Trotz des Aufstandes und des lärmenden Chaos, dass außerhalb des Appartements in der zweiten Szene stattfindet, bleiben sowohl die Stimmen des Haupt-Protagonisten Leonardo DiCaprio als auch seiner Handlanger absolut verständlich und sind sauber in die weitläufige Kulisse integriert. Der Subwoofer ist schnell zur Stelle und agiert kraftvoll am oberen Limit - hier kommen Bass-Enthusiasten auf ihre Kosten. Wirklich überbetont wird es aber bis in die höchsten Pegelbereiche aber nicht und so wirkt die gesamte Darstellung präzise und balanciert. Dynamore bietet einen wirklichen Benefit und trägt zur dreidimensionalen Wirkung der Kulisse klar bei. Ein negatives Eingreifen, so dass es z.B. zu geringerer Präzision kommt, können wir in den gewählten Szenen nicht feststellen. Einzelne Elemente werden passend platziert und die gesamte Kulisse gefällt mit ausgewogener Natürlichkeit.
Auch bei sprachlastigeren Filmen liefert die Teufel Soundbar eine immersive und schwungvolle Soundkulisse. Stets verständlich und mit charakteristischen Eigenheiten versehen gefallen die Stimmen unterschiedlicher Schauspieler und werden auch örtlich gut platziert. In größeren Räumen und bei weitem Sitzabstand kommt die überaus solide Pegelfestigkeit zum Tragen. Auch im oberen Bereich gibt es kein Clipping oder ein Durchschlagen der doch eher kompakten Chassis. Dynamore Ultra kommt zwar hier nicht so enorm zur Geltung wie bei einem Action-Spektakel, erweitert aber dennoch die Kulisse und sorgt für mehr Räumlichkeit.
Mit Dj Tiestos "Element of Life Tour" darf sich die Cinebar Duett noch einmal richtig austoben. Uns ist der Subwoofer hier sogar etwas zu spektakulär - er wird zwar nicht unpräzise oder schwammig, schleudert dem Zuhörer aber enorme Kickbässe entgegen, die für eine authentische Reproduktion einfach ein wenig aufgedickt wirken. Mit dem integrierten EQ ist es aber ein leichtes, hier ein oder zwei Steps zurück zu stellen. Denn der CB 11 SW ist durchaus kompetent und gefällt mit voluminösen Bässen, die nicht verzögert ankommen. Aber auch die anderen Frequenzbereiche werden sauber abgedeckt. Obenrum sehr klar, aber auch bei hohem Pegel keinesfalls unangenehm. Die Stimme von Leonard Cohen gefällt ebenfalls mit typischem Charakter und wirkt mit deaktiviertem Dynamore auch natürlich und steht zentral. Schaltet man Dynamore zu, wirkt es, wie bereits vorhin bei der Bluetooth-Wiedergabe einmal festgestellt, zurückgenommen und nicht so natürlich. So leistungsfähig der virtuelle Surround-Modus auch ist - und erfreulicherweise bleiben die Stimmen im Film im Fokus und verständlich - sollte man bei vorrangiger Musikwiedergabe vielleicht darauf verzichten.
Fazit
Cinebar Duett 2.1-Set
Die Cinebar Duett ist ein wahres Kraftpaket im futuristischen Spoiler-Look und wird besonders in der Variante Schwarz/Weiß zum Hingucker im modernen Wohnzimmer. Der Subwoofer wirkt dagegen eher schlicht, kann aber dank Drahtlos-Verbindung sehr flexibel platziert werden. Die Soundbar überzeugt mit einem sehr lebendigem Sound, der von Brillanz und Klarheit geprägt ist, auch die Stimmwiedergabe gefällt und untenrum sorgt der CB 11 SW für einen nachdrücklichen und sehr kraftvollen Tieftonbereich. Selbst größere Wohnzimmer beschallt der schlanke Klangriegel mühelos und bleibt beinahe bis zum Maximum ohne Nachteile. Auch hier beweist Dynamore Ultra, dass es sich um eine sehr wirkungsvolle und authentisch wirkende virtuelle Surround-Technologie handelt, die besonders im Filmbetrieb überzeugen kann. Die Installation gelingt einfach, die Cinebar Duett bietet eine absolut praxisgerechte Anschluss-Sektion inklusive Bluetooth und auch das Handling ging während des Testbetriebes einfach von der Hand.
Optisch auffällige Soundbar mit starkem akustischen Auftritt

24.01.2018
Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 25.01.2018
Tags: Soundbar • Teufel