TEST: Sonys Smartphone-Flaggschiff Part Two - Das Xperia Z2

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Fortsetzung folgt: Sony knüpft beim neuen Flaggschiff nahtlos an das Vorgängermodell an. Besitzer des Z1 sollen vor allem mit einer luxuriösen Kameraqualität geködert werden. Ob das ausreicht, klärt der Härtetest.

Mit Smartphone-Flaggschiffen erzielen TK-Unternehmen zwar Schlagzeilen und gute Margen, doch allein mit „Butter & Brot“-Mobiltelefonen werden Marktanteile generiert. Diese Binsenweisheit weiß sicherlich auch Sony und trotzdem schieben sie fast schon eilig das Xperia Z2 hinterher. Ein Grund – neben dem Erfolg des Xperia Z1 – ist sicherlich der Anspruch wieder ein besseres Image in der Branche zu haben, denn Sony bzw. Sony Ericsson hatte eine längere Durststrecke und hinkte der Referenzgilde dadurch gnadenlos hinterher. Ein Blick in das Datenblatt nährt allerdings den Verdacht, dass sich gegenüber dem Xperia Z1 nicht viel getan hat. Doch dazu später mehr…

Design & Display

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Das Xperia Z2 präsentiert sich mit hochwertiger Haptik und in schlanker Form

Schlank, äußerst hochwertig und optisch eigenständig: Das Xperia Z2 weist die gleiche optische Präsenz des Vorgängermodells auf – und das ist nicht als Kritik zu verstehen, denn die Fernöstler haben eine unverkennbare Designsprache gefunden.

Übernommen vom Z1 wurden somit der gerundete Alurahmen sowie die großflächigen Glaseinlage auf der Rückseite – das ist und bleibt einfach schick und edel.

Das Xperia Z2 ist zudem erneut wirksam gegen Wasser und Staub geschützt, denn es ist nach IP55/IP58 zertifiziert. Das sorgt zwar für Robustheit, ist aber kein Grant dafür, dass der Japaner auch eine längeren Tauchgang unbeschadet übersteht – wozu aber auch? Dass alles wie aus einem Stück anmutet, liegt auch daran, dass der Akku erneut verbaut wurde und alle Slots versiegelt sind. Das Gesamtpaket bringt daher auch stolze 163 Gramm auf die Waage, wobei es allerdings rund 11 Gramm leichter ist als das Vorgängermodell.

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Rückseite

Eines der wenigen optischen Veränderungen gegenüber dem Xperia Z1: Der Bildschirm ist von 5,0 auf 5,2 Zoll gewachsen. An der Qualität hat sich hingegen nichts verändert, denn auch diesmal wurde ein TFT-Touchscreen mit einer Full-HD-Display-Auflösung (1.920 x 1080 Pixel, 427 ppi) mit allerlei Sony-Extras, wie „Triluminos“ und „X-Reality“ verbaut. Laut Hersteller wurde die Qualität nochmals optimiert, was allerdings nur noch Laborwerte nachweisen kann. Sagen wir einfach mal salopp, dass das Display verdammt gut ist - allerdings nicht ganz die farbliche Präsenz eines AMOLED-Touchscreens hat.

Der Käufer hat übrigens farblich die Wahl aus gedecktem Schwarz, elegantem Weiß oder trendigem Lila.

Ausstattung

Im Vordergrund beim reichhaltigen Komfortangebot spielt sich erneut die luxuriöse Kamera. Dazu ein paar beeindruckende Eckdaten: 20,7 Megapixel, Exmor RS, Autofokus, Serienbildaufnahme mit bis zu 1.000 Bildern pro Minute, eine Frontkamera mit bis 2,2 Megapixel für Videotelefonate sowie Videoclips in Ultra HD Qualität (3.840 x 2.160 Pixel).

Das klingt Referenzverdächtig, wobei man diese Zahlen aber relativieren muss. Die maximale Auflösung steht nämlich nur im manuellen Modus zur Verfügung. Im Automatik-Modus sind es zwar nur 8-Megapixel, doch dafür profitiert der Nutzer hier von einer deutlich komfortableren Handhabung, deutlich besseren Schnappschuss-Qualitäten und insgesamt zwölf vorinstallierten Modi, beispielsweise für sehenswerte Effekte, Panorama-Aufnahmen oder eine Hintergrund-Unschärfe. Via App lassen sich sogar noch mehr nette Spielereien ergänzen.

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Auch der Ultra HD Modus ist mehr Schein als Sein. Er funktioniert zwar, zieht aber so viel Speicherplatz und lässt das Gehäuse derart stark erhitzen, dass das Sony Xperia Z2 nach ein paar Minuten die Segel streicht.

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Auch das neue Xperia Z2 ist wieder mit einer exzellenten Kamera ausgestattet

Genug gemeckert: Im Alltag leistet der Knipser wahre Hochleistungen: Schnell einsatzbereit, stark in vielen Alltagssituationen, guter Fotoblitz und häufig sind die Ergebnisse reif für das Fotoalbum. Diese Smartphone-Kamera ist ein weiterer Beleg dafür, warum der Umsatz bei Einsteigerkameras weltweit eingebrochen ist. Definitiv einer der stärksten integrierten Kameralösungen derzeit auf dem Markt!

Das Xperia Z2 unterstützt erneut auch Miracast. Mit diesem Feature lassen sich Daten mit bis zu 1080p und 5.1 Sound via W-LAN an kompatible Geräte versenden. Das restliche Komfortprogramm kann man im Grunde mit einem Wort zusammenfassen: lückenlos! So beherrscht das Xperia Z2 wieder alle Datenkanäle, also auch LTE und es sind sogar gleich zwei vollwertige aktive Routenführer vorinstalliert (30 Tage Lizenz für Google Navigation und Wisepilot).

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Überhaupt geizt der Japaner nicht gerade mit vorinstallierten Apps. Unter den rund 50 Programmen, gibt es allerlei Nützliches, wie einen NeoReader, Office Suite, eine Taschenlampe oder dem hilfreichen Track ID zum Erkennen von Musikstücken. Rund 10,6 GB verfügbarer Speicher sind angesichts der Fülle der Features zwar nicht so prall, doch dafür sorgt der microSD-Slot (bis zu 32 GB) für optimale Flexibilität.

Handhabung

Sony Xperia Z2 Startmenu

Der Startbildschirm des Xperia Z2

Organisiert wird das Xperia Z2 durch Android 4.2.2. sowie Sony UI, durch das unter anderem sämtliche hauseigene Icons kreisrund und recht bunt geraten sind. Am grundlegendem Google-Konzept wurde hingegen nicht gerüttelt: Insgesamt fünf Startscreens lassen sich individuell mit Apps und Widgets befüllen und das klassische Pulldown-Menü sorgt für einen Schnellzugang zu den wichtigsten Funktionen. Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S5 wirkt das Bedienungskonzept aber noch recht schlank und dadurch übersichtlich.

Allerdings fallen einige Kleinigkeiten auf: So werden Fotos von Kontakten während des Anrufes nicht angezeigt, das direkte Abspeichern von Fotos aus Facebook gelingt nicht und das klassische Widget zur Direktwahl eines Kontaktes fehlt ebenfalls. Vielleicht hilft aber bereits ein kleines Software-Update, um das Xperia Z2 noch mehr in Form zu bringen.

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Sony Xperia Z2 Hauptmenu

Unverkennbar: die Android Benutzeroberfläche

Grundsätzlich gibt es aber am Bedienungskonzept nichts zu mäkeln, denn hier werden alle bewährten Zutaten in harmonischer Manier gemixt. Dass es mit der Einhand-Bedienung nicht immer einfach ist, liegt in der Natur der großen Sache.

Technik

Die Hardware-Architektur ist für ein Flaggschiff-Smartphone absolut angemessen. Die aktuelle Snapdragon 801-CPU aus dem Hause Qualcomm bietet 4 Kerne á 2,3 GHz und wird durch satte 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt – damit kommen auch aktuelle Notebook-Modelle gut zurecht. Es überrascht daher auch nicht, dass das Arbeitstempo durchgehen zügig ist und selbst anspruchsvolle 3D-Games ruckelfrei laufen – das Xperia Z2 ist somit absolut zukunftssicher!

Eine positive Überraschung ist die Akkulaufzeit: Bei einer moderaten Nutzungsintensität ohne größere Multimedia-Kapriolen bleibt der Japaner rund eine Woche nonstop auf Empfang – das ist angesichts des hohen Ausstattungsballastes und dem XXL-Display eine reife Leistung! Angesichts der eklatanten Akkuschwächere frühere Sony Ericsson-Modelle haben die Macher offensichtlich bei der Entwicklungsarbeit einige Überstunden gemacht.

Auch beim Sound gibt es Positives zu berichten, denn das Xperia Z2 wird mit einem speziellen, fünfpoligen Klinke-Kopfhörer ausgeliefert. Im Zusammenspiel mit einem „Noise Cancelling“ im Smartphone beherrscht das Tandem eine hochwertige Geräuschunterdrückung, die im Praxistest die gesamte Konkurrenz alt aussehen lässt. Auch Telefonate überzeugen durch eine kraftvolle und natürliche Stimmwidergabe. Der Freisprecher hat darüber hinaus einen guten Nutzwert, da er auch bei widrigen Bedingungen, wie im Auto freihändige Telefonate erlaubt. Auch im Bereich Messwerte weist das Xperia Z2 somit einen signifikanten Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell auf.

Fazit

Im Grunde ist das Fazit schnell gezogen, denn gegenüber dem Vorgängermodell Xperia Z1 hat sich bis auf die nochmals aufgebohrte Luxus-Kamera, eine clevere Rauschunterdrückung und längere Akkulaufzeit nichts wirklich nennenswertes verbessert. Somit ist das Xperia Z2 für sich genommen ein absolutes Top-Smartphone, das sich keineswegs hinter dem Samsung Galaxy S5 verstecken muss. Ob allerdings auch Besitzer des Vorgängermodells, das erst vor sechs Monaten erschienen ist, zum Wiederholungstäter werden, ist angesichts des Mehrwertes eher fraglich.

Hochleistungsfähiges Top-Smartphone mit überragender Kamera und verbesserter Akkulaufzeit
referenz
Smartphones Luxusklasse
Test: 26.05.2014

+ Schickes Design, schlanke Form
+ Exzellente Kamera
+ Verbesserte Akkulaufzeit
+ Clevere Rauschunterdrückung
+ Gute Rechen-Power
+ Solide Handhabung
+ Sehr gutes Display

- gegenüber Vorgänger keine großen Innovationen

Test: Ulf Schneider
Datum: 26.05.2014

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