TEST: Quadral Bluetooth-Lautsprecher-Paar breeze blue XL - drahtlose Flexibilität und hervorragender Klang für 399 EUR

Die kleineren Quadral breeze blue L haben wir bereits getestet, nun kommen die eine Nummer größeren Quadral breeze blue XL an die Reihe. Wie auch bei den breeze blue L handelt es sich um Zweiwege-Bassreflex-Regallautsprecher, die nach dem Master-Slave-Prinzip arbeiten (Elektronik in der aktiven Box, die mittels normalem Lautsprecherkabel mit der passiven Box verbunden wird) und wahlweise in weißer oder schwarzer Hochglanzausführung erhältlich sind.

Fernbedienung

Erweiterte Anschlussvielfalt bei den breeze blue XL

Hochwertige Lautsprecherkabel-Terminals auch bei der passiven Slave-Box

Wer ins Datenblatt und auf den Packungsinhalt achtet, wird aber zahlreiche Unterschiede ausmachen. So ist im Lieferumfang der breeze blue XL eine hochwertig verarbeitete Fernbedienung enthalten. An Anschlüssen gibt es nicht nur AUX 3,5 mm und Bluetooth sowie einen Subwoofer-Pre-Out, sondern auch noch Cinch-Analogeingänge und einen optischen Digitaleingang. Auch ein USB-Ladeanschluss, z.B. fürs Smartphone, findet sich bei der breeze blue XL Masterbox.

Im Hintergrund befinden sich die breeze blue L

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Zudem haben die breeze blue XL 2 x 45 anstatt 2 x 35 Watt Leistung und geben Frequenzen zwischen 60 Hz und 25 Hz wieder (breeze blue L: Zwischen 100 Hz und 20 kHz). Die Bestückung umfasst einen 25 mm Hochtöner und einen 110 mm Tiefmitteltöner, während es die breeze blue L bei einem 80 mm Tiefmitteltöner belässt. Die Abmessungen: Die breeze blue XL ist 21 cm hoch, während es die breeze blue L bei 15,5 cm belässt. Die Breite: 14 zu 10,5 cm, und die Tiefe: 19 zu 13,5 cm. Demnach ist die breeze blue XL schon spürbar größer. Wir möchten noch kurz auf die exakt 100 EUR Preisdifferenz zu sprechen kommen. Auch wenn wir die breeze blue XL noch gar nicht gehört haben, rein nach Datenblatt und Ausstattung scheint der Aufpreis äußerst gering auszufallen, betrachtet man, was man alles für 100 EUR Aufpreis bekommt.

Runde Gehäuseecken

Attraktive Formensprache

Hochtöner

Tiefmitteltöner

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Sehr gut verarbeitete Fernbedienung mit Bass- und Höhenregelung sowie direkter Eingangswahl

Die Verarbeitung ist auch bei der breeze blue XL ausgezeichnet. Das Hochglanz-Finish ist gut gemacht, die runden Ecken steigern den Eindruck von Hochwertigkeit. Hochtöner und Tiefmitteltöner sind ohne sichtbare Schrauben eingepasst. Die Rückseite der Masterbox mit den Anschlüssen weist keine qualitativen Schwächen auf. Die Terminals sitzen präzise und fest. Zudem, das fiel schon bei den beiden breeze blue L auf, sind die Lautsprecherkabel-Anschlussbuchsen für diese Preisliga sehr hochwertig ausgeführt. Die schon erwähnte Fernbedienung bei den breeze blue XL könnte fürs investierte Geld kaum attraktiver und solider auftreten.

Klang

Akustisch spielen die breeze blue XL im Vergleich zu den breeze blue L in einer anderen Liga. Beim "Party Rock Anthem" von LMFAO überzeugen sie uns mit einem fundierten, erstaunlich satten Bass, der der tieffrequenten Darstellung der breeze blue L hörbar überlegen ist. Auch Pegelfestigkeit sowie räumliche Wirkung sind bei der breeze blue XL exzellent, gerade in Anbetracht des Kaufpreises.

Effektstarke House & Club-Musik liegt unserem breeze blue XL-Lautsprecherpaar, das beweisen die kompakten Schallwandler auch bei "Riverside 2099" von Oliver Heldens. Wieder ist es der Bassbereich, der Erstaunen hervorruft: Mit Punch, mir Volumen und mit sauberer Staffelung bleiben hier kaum Wünsche offen, und zahlreiche teurere Alternativen kommen bei der Performance der breeze blue XL nicht mit. Die Effekte und der Rhythmus werden impulstreu in den Hörraum übertragen, die Räumlichkeit ist zwei Klassen besser als bei den breeze blue L. Die breeze blue L machen nichts falsch - aber für gerade einmal 100 EUR mehr spielen die breeze blue XL schlichtweg grandios auf.

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"Be My Now" von Gestört aber Geil zeigt gut auf, dass die breeze blue XL auch Stimmen sehr präzise wiedergeben können. Vokale Elemente werden gekonnt fokussiert, während aber der kräftige Bass und die Elemente elektronischer Musik nicht untergehen. Tiefgang und Nachdruck im Bassbereich sind erneut überragend. Auch mit dem Detaillierungsvermögen der breeze blue XL kann man äußerst zufrieden sein, gerade im Hochtonbereich.

"Einer geht noch" - richtig. Bei "We Stay Differerent" von den Friends Of Mayday dürfen die breeze blue XL nochmal zeigen, was an Basskraft und Pegelfestigkeit in ihnen steckt. Kraftvoll, aber nicht oberflächlich, dynamisch, aber tonal stets ausgewogen: Dieses Master-Slave-Boxenpaar erweist sich ein weiteres Mal als akustischer Volltreffer. Bei diesem Track ist besonders verblüffend, wie groß der dargestellte Raum ist, man kann die beiden breeze-Boxen daher auch problemlos als vollwertige akustische Lösung zum Beispiel für das kleinere Wohnzimmer verwenden. Bis 20 Quadratmeter sind die beiden schmucken Schallwandler praktisch ohne Einschränkungen als "Hauptanlage" einzusetzen.

Nun wechseln wir den Musikstil und hören uns den Klassiker "Time To Say Goodbye" von Andrea Bocelli und Sarah Brightman an. Hier hören wir zweimal hin, denn die Überraschung gelingt den beiden breeze-Boxen perfekt: Fein, nuanciert und mit toller Auflösung gelingt die Präsentation der Stimmen von Sarah und Andrea. Bedenken wir, dass wir uns in der 400 EUR-Liga befinden, so ist es wahrhaftig erstaunlich, wie gut die Quadral Bluetooth-Boxen abgestimmt sind: Vokale Einzelheiten, die sonst gern untergehen, treten hier an die akustische Oberfläche, vokale Konturen, denen es sonst gerne an Prägnanz fehlt, sind akkurat ausgearbeitet.

Diana Kralls "The Look Of Love" belegt, was wir schon zuvor ahnten: Eine kultivierte Stimmwiedergabe ist ein "Markenzeichen" der breeze blue XL. Dianas charakteristische, leicht raue Stimme, die ein ungeheuer weites Repertoire vokaler Finesse aufbietet, wird sehr lebendig und mit solider Feindynamik übertragen. Natürlich, das darf man nicht verschweigen, haben wir hier keine ausgewachsene HiFi-Box vor uns. Aber für so kompakte und preiswerte Lautsprecher können wir den breeze blue XL auch bei diesem Stück wieder ein großes Kompliment aussprechen, auch wegen der homogenen, angenehmen Gesamtwiedergabe selbst bei höherem Pegel.

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Bei der legendären Arie "Nessun Dorma" aus Puccinis "Turandot", gesungen von Jonas Kaufmann, bestätigen die breeze blue XL, dass sie auch im klassischen Metier durchaus zu Hause sind. Klar, der erfahrene Klassik-Liebhaber und Besitzer einer entsprechend hochwertigen Wiedergabekette wird sofort erkennen, wo es überall hapert, aber wer mit ins Kalkül zieht, dass diese kleinen, hübschen Boxen als Master-Slave-Paar keine 400 EUR kosten, wird beeindruckt sein, wie souverän Jonas' Stimme herausgearbeitet wird, und auch der Chorgesang ist kein konturenloses Etwas, sondern wird auf der einen Seite fließend eingearbeitet, aber auf der anderen Seite akkurat betont.

Konkurrenzvergleich

  • JBL Boombox: Entgegengesetztere Produkte könnte man sich kaum vorstellen. Hier die edlen breeze blue XL für den Hausgebrauch, da die große Boombox für die Party unterwegs. Mit 499 EUR kostet die extrem robuste und wasserfeste Boombox mehr, ermöglicht aber auch überall eine bassstarke Privatparty mit hohen Pegeln. Sogar "seriöse" Musikstile stellt die Boombox glaubwürdig dar - aber gerade für den Klassikliebhaber sind die breeze blue XL die bessere Alternative. Wer viel zu Hause hört, dem empfehlen wir das Paar breeze blue XL, und mit den verbleibenden 100 EUR kann man einen kleinen, mobilen Bluetooth-Lautsprecher dazu kaufen.

  • Eine edle Alternative für unterwegs und zuhause ist der Dali Katch, dessen Normalpreis mit 399 EUR exakt gleich ausfällt. Überragende Verarbeitung, hochwertige Materialien und eine sehr aufwändige technische Bestückung sichern dem Katch nach wie vor einen Spitzenplatz in seiner Liga als Single-Lautsprecher. Für den Einsatz zu Hause sind die breeze blue XL natürlich überlegen, sie können eine authentischere Stereobühne und mehr Struktur offerieren. Das ändert aber nichts daran, dass der Katch dem "Einer für alles"-Einsatzzweck nach wie vor auf besonders gelungene Art und Weise entspricht.

  • 500 EUR (UVP) kosten die Klipsch R-15PM. Hierbei handelt es sich um ein Paar Lautsprecher mit aktiver Masterbox und passiver Slave-Box. Neben Bluetooth ist auch ein USB-DAC (bis 96 kHz) an Bord. Robust verarbeitet und äußerst dynamisch klingend, profilieren sich die Klipsch-Boxen ausgezeichnet. Sie sind für die Leistung preislich sehr fair kalkuliert, bekommen nun aber ernsthafte Konkurrenz: Wem die Klipsch zu groß sind und wer auf den USB-DAC verzichten kann, findet in den breeze blue XL eine verheißungsvolle Alternative, die sogar im Detail noch etwas feiner und homogener klingt - dafür müssen die breeze-Lautsprecher den Klipsch-Boxen bei der Pegelfestigkeit den Vortritt lassen.
Fazit

Quadral landet mit dem Master-Slave-Bluetooth-Lautsprecherpaar breeze blue XL einen Volltreffer. Sauber verarbeitet, reichhaltig ausgestattet (nur ein USB-DAC fehlt) und exzellent klingend, bieten die zwei schicken kleinen Schallwandler für einen Komplettpreis von 399 EUR ein Maximum.

Erstklassiger Klang trifft auf überragende Verarbeitung und üppige Ausstattung

Bluetooth-Lautsprecher bis 500 EUR
Test 06. August 2018

Test und Fotos: Carsten Rampacher
Datum: 06. August 2018

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