TEST: Panasonic SC-GA10 Google Home-gesteuerter Aktivlautsprecher mit Google Assistant und Bluetooth
Der Panasonic GA10 ist wahlweise in der silberner oder anthrazitfarbener Ausführung erhältlich und arbeitet mit der Google Home App. Integrierte in den schlanken und eleganten aktiven Lautsprecher sind Mikrofone zur Verwendung von Google Assistant. Überdies fehlt auch eine Bluetooth-Funktion nicht. Aktuell gibt es auch der Panasonic-Website noch eine Aktion: Wer bis zum 08. April 2018 einen SC-GA10 kauft, dem schenkt Panasonic noch einen Google Chromecast Audio-Adapter. Jede beliebige Anlage mit einem AUX-Eingang kann dadurch mit dem SC-GA10 verbunden werden.
Panasonics Google Assistant-Lautsprecher präsentiert sich in sehr guter Verarbeitung. Der untere Teil des Gehäuses ist mit Aluminium beplankt, die Spaltmaße sind überall gleichmäßig. Im Vergleich zu verschiedenen Konkurrenten ist der GA10 größer und wirkt hochwertiger.
Onkyo G3, Panasonic GA10, JBL Link 20 nebeneinander
Anschlüsse
Unterseite
LED-Leiste, diese aktiviert sich, wenn man den Google Assistant bemüht
Komplette Oberseite
Materialübergang, präzise gearbeitet
Der SC-GA10 ist 100 mm breit, 100 mm tief und 280 mm hoch, das Gewicht liegt bei 1,7 kg. Er ist ein aktiver Lautsprecher im 2.0-Layout und bietet pro Kanal 20 Watt (8 Ohm, 1 kHz, 10 Prozent Klirrfaktor). Ein digitaler "Lincs D-Amp" der dritten Generation übernimmt intern die Signalverstärkung. Das Zweiwege-System besteht aus drei Lautsprechern, zum Einsatz kommt überdies ein spezielles langes Bassreflexrohr. Im Einzelnen besteht die Bestückung aus einem 8 cm Tieftöner mit doppelter Schwingspiele und 2 x 20 mm Soft-Hochtönern mit Schalldiffusor. Die verbaute Bluetooth-Version entspricht dem Standard 4.3. An WLAN-Standards (2,5/5 kHz Support) unterstützt der GA10 IEEE802.11 ac/a/b/g/n - hier gibt es nichts zu kritisieren.
Wie üblich, benötigt man zur Inbetriebnahme des GA10 einen Wireless-Router, eine Internetverbindung, ein Smartphone oder Tablet sowie die Google Home App.
Die Google Home-App macht unserer GA10 direkt ausfindig
Zunächst erfolgt die direkte Verbindung mit dem GA10
Dem Panasonic-Speaker wird eine Hörzone inklusive eines Namens zugewiesen. Eigene Namen zu erstellen, funktioniert ebenfalls
Gibt es die Hörzone schon und ein anderer Google-Lautsprecher ist dort registriert, wird der Name bearbeitet, damit es nicht zu Verwechslungen kommt
Nun wird der GA10 final mit dem WLAN verbunden
Verbunden
Einrichtung von Google Assistant
Voice Match
Hat man bereits Google Assisant-Lautsprecher, ist die Ersteinrichtung noch zügiger möglich
Beispiele zur Verwendung
Sollen andere Personen im Haushalt den Google-Speaker auch bedienen? Hier kann man sie einladen
Einstellungen für den GA10
Auswahl des Standardlautsprechers
Google Home-Einstellungen
Geräteübersicht, neue Geräte können hier gleich hinzugefügt werden
Musikwiedergabe
Hier kann man festlegen, welche Infos in "Mein Tag" enthalten sein sollen
Wichtig, damit Befehle zur Musikwiedergabe auch umgesetzt werden: Verknüpfung mit einem bestehenden Konto
Wichtig, wenn man Nachrichten hören möchte: Unterstützte Nachrichtendienste
Die Google Home App gibt wenig Rätsel auf, und daher funktioniert die Erstinstallation des GA10 ohne Schwierigkeiten. Hat man bereits andere Google Assistant-Lautsprecher im Einsatz, verkürzt sich die Einrichtung weiter, da Google Assistant z.B. die Stimme des Anwenders bereits kennt. Zuerst wird, wie üblich, eine direkte Verbindung vom Smartphone oder Tablet zum GA10 hergestellt. Anschließend wird dem Speaker eine Hörzone zugewiesen, bevor dann die finale Einbindung ins WLAN erfolgt. Im Produktsortiment von Panasonic nimmt der GA10 eine wichtige Stellung im Jahr 2018 ein. Auf der Convention 2018 wurden neue Kompakt-Stereoanlagen mit Chromecast vorgestellt, und zudem soll in die Vier Smart-UHD-TVs und in die Ultra HD-BD-Player die Möglichkeit zur Sprachsteuerung per Update Einzug erhalten, hier dient der GA10 dann als zentrale Schnittstelle, da mittels der eingebauten Mikrofone Sprachbefehle entgegen genommen werden.
Google Assistant funktioniert, vergleichen wir mit der Güte der Applikation noch vor drei Monaten, deutlich besser, versteht mehr und antwortet schnell. Ganz gleich, ob man wissen möchte, wann Weltfriedenstag ist, oder ob man einen Autohändler sucht: Der Assistant kennt die Antwort. Möchte man Nachrichten hören und sagt "Hey Google,. spiele mir Nachrichten von n-tv vor", bekommt man per Streaming die aktuellste n-tv-Nachrichtensendung serviert. Hier spricht nicht die Assistant-Voice und liest die News vor, sondern die komplette n-tv-Sendung wird mit der Stimme des Nachrichtensprechers vorgetragen. Gibt man zum verknüpften Sony Bravia A1 den Befehl "hey Google, starte YouTube auf KD-65A1 (auf genaue Bezeichnung achten!), dann werden die aktuell empfohlenen YouTube-Videos abgespielt.
Panasonic bietet für den GA10 aber noch eine eigene App an, mit der man z.B, einfach auf die Musik, die auf Smartphone oder Tablet enthalten ist, zugreifen kann, Zudem gibt es eine Bass- und Höhenregelung, die man individuell justieren kann, oder aber man greift auf die recht einfachen, dafür aber effektiven vorgefertigten EQ.Kurven zu. EQ-Kurven klingt eigentlich viel zu gewaltig, dahinter verbergen sich nur verschiedene Kombinationen aus Justagen von Bass- und Höhenregler. Hier einige Screenshots:
Die App heißt "Panasonic Music Control"
Übersicht, was man mit der App machen kann
Erläuterung aller Funktionen
Hilfetexte erleichtern für Neueinsteiger den Anfang
Wahl der Quelle
Noch ist die Auswahl an Diensten in Deutschland recht bescheiden, wie auch in der Google Home App
Menü
EQ-Modi
Modus "Heavy"
Modus "Clear"
Modus "Soft"
Auswahl der Farben fürs Lautsprecher-Symbol
Die Panasonic ist ein nettes Add-On, funktioniert tadellos, wird aber nicht zwingend benötigt, finden wir.
Klang
Der Panasonic GA10 wird es nicht leicht haben, da die Google Assistant-Konkurrenz in Form des Onkyo Smart Speakers G3 und des JBL Link 20 akustisch überzeugen konnten. Nun, zumindest ist der GA10 der Größte, was die Höhe angeht. Und bei Be My Now" von Gestört, aber Geil legt sich der Panasonic-Speaker schon bei Zimmerlautstärke ins Zeug, was die Räumlichkeit angeht, und löst überdies die weibliche Stimme gut von den Lautsprecher-Chassis. Der Bass ist durchaus mit einem gewissen Fundament versehen und kann somit ebenfalls überzeugen. Erstaunt nehmen wir zur Kenntnis, dass selbst der Hochtonbereich nicht müde und verhangen wirkt, sondern recht frei aufspielt.
Nun ziehen wir den Pegel kräftig an: Bei "More Than Friends" von James Hype gerät der Panasonic an seine Grenzen bei der Basswiedergabe, bleibt aber weitestgehend "sauber". Mit 70 Prozent des maximal möglichen Pegels kann man entspannt hören, somit kann man den GA10 nicht ernsthaft kritisieren. Der Bass wird bei hoher Lautstärke etwas hohl, die Stimme trennt der Panasonic-Lautsprecher aber immer noch gut vom akustischen Rest.
Ed Sheerans "Perfect" im Remix von Robin Schulz gefällt direkt von Anfang an. Die tadellose Stimmwiedergabe ist zu loben, noch mehr aber fällt die ausgezeichnete räumliche Weite auf. Das, was der GA10 im Hochtonbereich zu bieten hat, ist auch gut, ohne Zweifel. Als dann aber der sehr vehemente, tiefe, nachdrückliche Bass einsetzt, muss man den Pegel zurückdrehen. Wer hier Vollgas gibt, wird Verzerrungen ernten. Wir haben bei diesem Track genaue Vergleiche zwischen Panasonic GA10, JBL Link 20 und Onkyo Smart Speaker G3 angestellt, hier das Ergebnis:
- Der Panasonic GA10 bietet die beste Räumlichkeit und die beste Auflösung. Ab rund 50 bis 60 Prozent des Maximalpegels ist der GA10 mit dem Bass allerdings überfordert und produziert Verzerrungen. Man kann diesen Effekt etwas abschwächen, in dem man in der Panasonic "Music Control" App die Funktion "D-max" zur Bassanhebung deaktiviert und zusätzlich ein EQ-Programm wie "Clear" mit zurückgenommener Basseinstellung verwendet.
- Der Onkyo Smart Speaker G3 bietet in diesem Umfeld die beste Pegelfestigkeit und die beste Grobdynamik. Er schiebt noch an, wo die beiden anderen schon verzerren. Dafür aber agiert er im Hochtonbereich verhaltener, die Stimme wirkt nicht so detailreich wie beim Panasonic.
- Der JBL Link 20 versucht, so etwas wie die "goldene Mitte" zu sein. Im Bassbereich greift offenbar ein Limited bzw. die sehr tiefen Frequenzen gehören nicht mehr zum Wiedergabebereich, hier steigt der Link 20 einfach aus. Aber trotzdem bietet er ein voll zufriedenstellendes Bassfundament und eine ordentliche Loslösung der Stimme - die aber nicht so charismatisch klingt wie beim Panasonic GA10.
Diese Testreihen belegen wieder: Drei gute Produkte, aber welches man kauft, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Bei "Sunny" von Boney M. gefällt uns der GA10 richtig gut. Der aktive Lautsprecher schafft es, die Stimmung des Songs glaubwürdig herauszuarbeiten. Der Bass erweist sich als staff und gut vom Timing her, die Stimmdarstellung gelingt dem GA10 auch bei diesem Beispiel sehr gut. Wie wir schon zuvor herausgestellt haben, ist ein hervorstechendes Merkmal des GA10 die räumliche Dichte und die harmonische räumliche Ausbreitung. Hier macht dem schicken Google Assistant-Speaker kaum ein anderer etwas vor.
Und beim Lenny Kravitz-Klassiker "It Ain't Over 'Till It's Over" weiß sich der Panasonic auch richtig zu präsentieren. Homogen wirkt das Ganze, impulstreu und Lenny Stimme hören wir auch bei größerer Lautstärke gerne zu. Fürs kleinere Wohnzimmer oder das Ein-Zimmer-Appartement stellt der GA10 demnach eine verlockende Alternative dar. Nichts an seiner akustischen Vorstellung wirkt ärmlich oder oberflächlich, immer klingt er frisch und bringt das richtige Maß an räumlicher Weite und räumlicher Tiefe mit.
Und bei "In The Army Now" von Status Quo? Die unbändige Power, die hier in direkter Art und Weise hervorgebracht wird, überfordert gerade kleinere aktive Lautsprecher oft. Der GA10 schlägt sich hier glänzend und besser bei aktueller Club-Musik. Beim Status Quo-Evergreen gibt er sich auch bei deutlich erhöhtem Pegel souverän und dynamisch. Die Breaks im Rhythmus arbeitet er mit Gelassenheit und einer untadeligen Präzision heraus - dass die Stimme wieder überraschend charismatisch klingt, reiht sich nahtlos in unsere anderen Erfahrungen ein.
Nun fragen wir uns: Kann sich der Panasonic auch "klassisch" geben? Wir hören von Wolfgang Amadeus Mozart die Eröffnung von Figaros Hochzeit. Und höre da: das liegt dem GA10! Mit Schmiss und wohl dosierter, stimmiger Dynamik macht er sich ans Werk und versagt auch bei den Streichern nicht. Er schafft es sogar, zumindest die vorderen orchestralen Ebenen akkurat auseinander zu differenzieren, wirklich eine hervorragende Leistung für einen derartigen Lautsprecher.
Und bei der legendären Arie "Nessun dorma" aus Giacomo Puccinis "Turandot"? Hier haben wir einiges vom GA10 erwartet, da die Stimmwiedergabe bei ihm schon zuvor überzeugt hat. Und der Panasonic-Lautsprecher enttäuscht nicht: Klar, lebendig und mit einer sehr guten vokalen Ausprägung macht er sich ans Werk.
Fazit
Der Panasonic SC-GA10 überzeugt uns mit seinem feinen und kultivierten, räumlichen Klang. Er profitiert sich somit als gelungene Alternative für die, die nicht meistens R&B und Club-Musik, Trance&House hören, sondern lieber 80er Jahre Pop, Klassik oder Jazz. Dann kann man die tadellose Stimmwiedergabe genießen und sich über die exakt in Weite und Tiefe dosierte Räumlichkeit freuen. Der SC-GA10 sieht richtig gut aus und ist prima verarbeitet. Die Materialgüte ist durch den Einsatz von Aluminium im unteren Teil des GA10 besser als bei der Konkurrenz. Mit einer UVP von 199 Euro zeichnet er sich zudem mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis aus.
Der Panasonic GA10 setzt sich mit tadelloser Verarbeitung und kultivierter, erstaunlich feiner Akustik gelungen in Szene
Aktive Lautsprecher mit Google Assistant
Test 28. Februar 2018
Test: Carsten Rampacher
Datum: 28. Februar 2018
Tags: aktiver Lautsprecher • Lautsprecher • Panasonic