Test: Nubert nuBox 325 nuJubilee - Exzellente Zweiwege-Regalbox zum Nubert nuBox-25-Jahre-Jubiläum?

Für 225 EUR pro Stück gibt es den Zweiwege-Bassreflex-Kompaktlautsprecher Nubert nuJubilee 325, dessen Body immer in Graphit gehalten ist. Auch die magnetisch haftenden, hochwertig erscheinenden Stoffgitter sind immer mit dabei. Die Schallwand gibt sich farbenfroh: Wahlweise in Mint (wie unsere Testmuster), Honey (Honiggelb), korall oder, Nubert-typisch klassisch, ebenfalls in graphit - schließlich  möchte man den eher konservativ veranlagten Nubert-Fan nicht verschrecken, indem man ausschließlich farblich intensive Akzente setzt. Nubert-Original-Zitat zur neune Kreation: "Die nuBox 325 Jubilee vereint die Stärken ihrer Vorgängermodelle, Klassikern wie der nuBox 383 oder nuBox 360. Sie ist kompakt, preisgünstig, vielseitig und stimmgewaltig".

Ansicht von hinten

Das klingt schon mal richtig interessant, zumal laut Nubert "fortschrittliche Technologie aus der nuLine-Serie" steckt und sie die "am besten klingende kompakte nuBox ist, die wir je gebaut haben". Zugreifen sollte man schnell, da die aktuellen nuBox Jubilee-Modelle nur im "Geburtsjahr" 2019 und nur, solange der Vorrat reicht, erhältlich sind. Alternativ kann man noch den ebenfalls recht kompakten Standlautsprecher nuBox 425 Jubilee für 375 EUR/Stück kaufen, die Farbauswahl ist identisch.  Im Vergleich zur größeren nuBox 425 Jubilee bringt die 325 den Vorzug des geringeren Platzbedarfs bei vergleichbarer akustischer Performance mit. Wegen des größeren Gehäusevolumens und der verdoppelten Membranfläche der Tieftöner sind Tiefgang und Pegelfestigkeit bei der nuBox 425 Jubilee aber nochmals ausgeprägter, so dass jedes der beiden Jubiläumsmodelle  - schließlich gibt es 25 Jahre nuBox zu feiern - seine volle Daseinsberechtigung hat. 

Saubere Verarbeitung

Schutzgitter mit Nubert-Markenkennzeichen

Wer es gern bunt mag: Offen mit mintfarbener Schallwand

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Optisch wirkt die nuBox 325 Jubilee deutlich hochwertiger, als es die günstige Preisklasse vermuten lässt. Gut, die mintfarbene Schallwand unserer Testmuster fällt unter die Rubrik "Geschmackssache", aber das Finish ist einwandfrei. Tadellose Oberflächenqualität, sowohl beim Korpus als auch bei der Schallwand - so kennen wir Nubert. Die im Lieferumfang enthaltenen Lautsprechergitter sehen richtig gut aus und haften magnetisch. Gut, die sehr einfachen Gummi-Standfüße, die man unter die Boxen klebt, zeigen schon die Preisklasse, ebenso wie die zwar ordentlich gearbeiteten, aber recht spitzen Gehäuseecken. Das MDF-Gehäuse weist eine hohe Wandstärke von 19 mm auf. dadurch weist der Lautsprecher eine hohe mechanische Stabilität auf, zudem werden störende Eigenresonanzen unterdrückt. 

Tiefmitteltöner

Nubert setzt hinsichtlich der Chassis zunächst auf einen 18 cm messenden Tiefmitteltöner mit Polypropylen-Membran, der auf Basistechnologie der edlen nuLine-Serie zurückgreift. Das Design des Chassis-Korbs wurde verbessert, damit Strömungsverluste und Staudruck minimiert werden können. Dadurch wird die gesamte Konstruktion thermisch besonders belastbar - also auch dann, wenn man über längere Zeit mit hohem Pegel hört, managt die nuBox 325 Jubilee solche Aktionen gelassen. Um die Reduzierung des Wirkungsgrades voll auszugleichen, die sich durch die recht langhubige Auslegung des Schwingsystems ergibt, setzt Nubert auf einen besonders großen und demnach kräftigen Magneten zum Antrieb. Diese konstruktiven Merkmale führen zu einer sehr tief nach unten reichenden Basswiedergabe auf der einen Seite und zu einem hohen Schalldruck mit exaktem Ein- und Ausschwingverhalten der Membran auf der anderen Seite.

Hochtöner

Der Hochtöner weist Merkmale der Komponenten auf, die in den Top-Serien nuVero und nuLine zum Einsatz kommen. Die Kühlung durch ein besonders fließfähiges Ferrofluid stellt eine hohe Belastbarkeit sicher. Die speziell bedämpfte Rückkammer trägt mit dazu bei, dass der Übergang zum Tiefmitteltöner nahtlos verläuft. Die schon in anderen Nubert-Lautsprechermodellen bestens bewährte Frontplatte hilft, das Rundstrahlverhalten der verbauten 25 mm Seidenkalotte zu optimieren. 

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Bassreflexöffnung

Gitter im Detail

Anschlussterminal

Die Frequenzweiche der nuBox 325 Jubilee ist, typisch für die Schallwandler von der Ostalb, aufwändig aufgebaut. Sie teilt nicht nur die Frequenzen passend auf, sondern weist überdies Schaltkreise zur Impuls- und Phasenoptimierung auf. Dadurch wird das Abstrahlverhalten verbessert.  Die Frequenzweichen der nuBox-Baureihe kommen aus Deutschland und werden exakt aufs jeweilige Lautsprechermodell abgestimmt. Die hochwertigen Kernspulen kommen auch bei sehr hohen Verstärkerleistungen nicht in Sättigung und verbinden dies mit äußerst geringen Verzerrungen sowie Verlusten. An allen wichtigen Stellen setzt Nubert auf langzeitstbile Folienkondensatoren. Ebenfalls ein gut bekanntes Nubert-feature ist die Schutzschaltung, die bei drohender Überlastung eingreift und den Verstärkerstrom zu den Chassis und zur Weiche kappt. Nachdem die Gefahr vorüber ist, setzt sich die Sicherung automatisch wieder in den Normalzustand zurück.

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Die nuBox 325 Jubilee gibt Frequenzen (bei -/+ 3dB) zwischen 49 Hz und 22 kHz wieder, weist einen Wirkungsgrad von 84 dB (1W/1m) auf und ist mit 200 Watt (Musikbelastbarkeit) beziehungsweise 150 Watt (Nennbelastbarkeit) belastbar. Die Impedanz beträgt 4 Ohm. 

Optisch unauffällig mit Gitter - wie sieht es klanglich aus?

Die nuBox 325 Jubilee ist in "Mint", "Honey", "Coral" und "Graphit" erhältlich

Sehr gute Verarbeitung, moderne Optik, hochwertige Technik - und das alles für wenig Geld. Nun stellt sich die Frage, wie die nuBox 325 Jubilee in der Praxis klingt.

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Klang

Wir beginnen unsere Testreihen mit der Diana Krall-Adaption von "I'm Not In Love" (Flac, 48kHz/24-Bit). Hier erfreuen uns die nuBox 325 Jubilee mit typischen Nubert-Tugenden: Dianas Stimme klingt neutral und klar, sie löst sich prima von den Chassis, und der Bass hat durchaus Kraft und agiert darüber hinaus exakt. Ein in sich schlüssiger, gefälliger, aber zugleich dynamischer Klang: Die Nubert nuBox 325 Jubilee leistet sich keinen Schnitzer. 

Auch bei "I Wish It Would Rain Down" (TIDAL HiFi-Qualität, wie auch die anderen nun folgenden Stücke) in der 2016er Remastered-Version beweisen die  nuBoxen Stärke. Die charakteristische Stimme von Phil Collins wird sauber herausgearbeitet, der Hochtonbereich überzeugt durch Räumlichkeit und Glaubwürdigkeit. Der Übergang vom Hochtonbereich in den Mitteltonbereich erfolgt homogen, nahtlos - so dass der Eindruck einer in sich geschlossenen Klangkulisse entsteht. Dynamische Unterschiede erfasst die Nubert nuBox 325 Jubilee zuverlässig, das Auflösungsvermögen ist ausgezeichnet.

"Time To say Goodbye" von Andrea Bocelli und Sarah Brightman zeigt auf, warum manch einer dann doch zur größeren nuBox 425 Jubilee greifen dürfte. Der Bassbereich ist für einen kompakten Regallautsprecher, der nur 34 cm hoch, 21 cm breit und mit Stoffrahmen 32,4 cm tief ist, richtig gut, aber absolut gesehen geht natürlich noch mehr. Mehr Substanz, mehr Tiefgang, mehr Volumen - aber genau dafür hat Nubert schließlich die passende Alternative im Portfolio. Die Stimmwiedergabe bei beiden Stimmen ist auf einem erstaunlichen Level, der es fast vergessen macht, es hier mit einer Box mit einem Stückpreis von 225 EUR zu tun zu haben. Die Stimmmen lösen fein auf und verteilen sich akkurat ausbalanciert im Hörraum.

Die MTV Unplugged-Variante des a-ha-Klassikers "The Sun Always Shine On TV" (Morten Harket im Duett mit  Ingrid Helene Havik) liegt den neutral und lebendig ausgelegten schwäbischen Lautsprechern ebenfalls. Wieder ziehen wir vor der Güte der Stimmwiedergabe den Hut: Mit Substanz, mit viel Gefühl und einer stets präzisen Zeichnung der vokalen Konturen. Die akustischen Instrumente überzeugen bei der Wiedergabe durch die nuBox 325 Jubilee ebenfalls mit einer richtig guten Durchzeichnung. 

"Nessun Dorma" gesungen von Jonas Kaufmann, ist eine große Überraschung für uns. Die Box kostet 225 EUR pro Stück - was dafür bei dieser legendären Arie aus Puccinis "Turandot" an Klanggüte aufgefahren wird, ist überwältigend, anders kann man es kaum ausdrücken. Im Mittelpunkt steht Jonas' faszinierende Stimme, die nuBox 325 Jubilee gruppieren dazu die Instrumente im exakt passenden Verhältnis. Klar, dass teurere Lautsprecher noch mehr Details, gerade beim Chorgesang, und auch noch mehr Strahlkraft aufbieten können, aber fürs investierte Geld zeigen die nuBox 325 Jubilee deutlich, "wo der Hammer hängt". Die weiche, aber doch dynamische Integration der Streicher, und der erstaunlich frei aufspielende Hochtonbereich, erneut mit  sehr guter Räumlichkeit, sorgen für große Freude. Es sind nicht immer besonders exklusive, teure Komponenten, die den Testalltag versüßen, es kann auch eine "Alltagsbox" für kleines Geld sein. 

Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert in A-Dur, KV219, 1. Allegro (Marianna Thorsen & Trondheim Solistene) beweisen die nuBox 325 Jubilee wieder "klassische" Qualitäten: Mit Verve, mit Sorgfalt im Detail und mit einer fein dosierten Räumlichkeit erzielen sie ein Niveau, das auch den preis-/leistungsbewussten Klassik-Fan überzeugen wird. Die recht neutrale Abstimmung, die unproblematische Aufstellung (trotz der kompakten Abmessungen muss man die nuBox 325 Jubilee nicht extrem präzise auf den Hörer hin anwinkeln) und der nahtlose Übergang vom Hoch- in den Mitteltonbereich, den wir schon zuvor ansprachen, sorgen auch hier wieder für ein hohes Maß an Zufriedenheit. 

Nun wird es nachdrücklich: Beim Steve Aoki-Remix des Michael Jackson-Klassikers "Thriller" legen sich die nuBox 325 Jubilee richtig "ins Zeug" und schieben auch im Bassbereich kräftig an. Aber der Bass  hat nicht nur Kraft, auch das Timing ist überzeugend. Die zahlreichen Effekte schießen die beiden nuBoxen mit einem ordentlichen Maß an Energie in den Hörraum. Man kann ohne Schwierigkeiten mit einem kräftigen Verstärker in enormer Lautstärke hören - die nuBox 325 Jubilee bleibt gelassen und serviert auch bei deutlich gehobenem Pegel nach wie vor einen straffen, kraftvollen Bass, der nicht unschön nachschwingt. 

Bei der Disturbed-Version des Genesis-Klassikers "Land Of Confusion" zeigen die nuBox 325 Jubilee, dass, was die maximal mögliche Pegelfestigkeit angeht, kaum ein Konkurrent Nubert das Wasser reichen kann: Heftige Pegel auch im über 20 Quadratmeter messenen Hörraum, exzellente Herausstellung der gewollten Aggressivität bei Stimme und E-Gitarre: Hier setzt es Dynamik pur, ungefiltert, direkt. Mit dieser Klasse-Leistung beweist die nuBox ihre Flexibilität: Ganz gleich, ob Klassik, Pop, Electronic oder Heavy Metal, man erwischt sie nicht auf dem "falschen Fuß", die Wiedergabe ist stets fundiert, kräftig und auch feindynamisch überzeugend. 

Konkurrenzvergleich

Für Bowers & Wilkins-Verhältnisse ist die 606 wirklich preisgünstig. Rund 350 EUR pro Stück kostet die optisch klassisch, aber durchaus attraktiv gehaltene Regalbox. Genau den Betrag einer nuBox 325 Jubliee, also 225 EUR, kann man pro Stück noch für die passenden Standfüße ausgeben. Und die 606 überzeugt klanglich durchaus. Sie klingt reif und kultiviert, aber nie fade. Soweit, so gut - nur, dass die viel günstigere nuBox 325 Jubilee nichts wirklich schlechter kann. Auch beim Finish fällt sie kaum ab, akustisch erweist sie sich sogar als noch eine Idee dynamischer und pegelfester. 

Klein und edel, mit 999 EUR doppelt so teuer wie die nuBox 325 Jubliee: Klar, die Heco Tresor machen mit der edlen Materialauswahl und der auffällig-markanten Optik wirklich etwas her. Sie klingen zudem recht angenehm und detailreich. Die richtige Wahl für denjenigen, der das Besondere sucht. Wer allerdings den bestmöglichen Klang für möglichst wenig Geld finden möchte, kann hier getrost zur nuBox 325 Jubilee greifen. Kostet weniger als die Hälfte, geht im Bassbereich noch besser und ist pegelfester. Eben genau so, wie wir es von Nubert kennen. 

Günstiger geht auch noch: Mit knapp 300 EUR Paarpreis sind die Elac Debut 2.0 B5.2 ihr Geld definitiv Wert. Die Verarbeitung ist einfach, grobe Schnitzer sucht man aber vergeblich. Mit kräftigem und erstaunlich präzisem Bassbereich, einer klaren und fundierten Mitteltonwiedergabe und einer richtig guten Auflösung im Hochtonbereich setzen sie Akzente. Im Vergleich bietet die nuBox 325 Jubilee noch mehr Feindynamik, Basskraft und Pegelfestigkeit. 

Fazit

Ja, das gewohnt kritische Nubert-Forum wird wieder aufheulen - eine "Preisklassenreferenz" für die nuBox 325 Jubilee. Wo bleibt da die Kritik? Einfach alles für exzellent zu befinden, was von Nubert kommt: Das ist doch verdächtig. Klare Antwort von unserer Seite, gleich hier im Test: Liebe Leute, hört euch die Nubert nuBox 325 Jubilee einfach mal im Vergleich zu anderen Regalboxen dieser günstigen Preisklasse an. Welche klingt ähnlich homogen und dynamisch? Welche ist vergleichbar pegelfest? Und: Auch ein Blick auf die schicke Optik und die gute Verarbeitung kann nicht schaden. Wo soll man hier ernsthaft kritisieren? Dass eine nuBox 325 Jubilee nicht so gut klingt wie eine nuVero 60 vielleicht? Naja, die nuVero 60 ist auch sehr deutlich teurer, und zaubern kann man auch bei Nubert nicht. Für kleines Geld bietet die nuBox 325 Jubilee "ganz großes Kino", so verdient sie das Prädikat zu 100 Prozent.

Mehr geht nicht für 225 EUR Stückpreis: Die Nubert nuBox 325 Jubilee spielt famos auf und ist zudem sauber verarbeitet

Kompakt-/Regallautsprecher bis 400 EUR Stückpreis
Test 12. Juli 2019

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 12. Juli 2019

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