TEST: Canton Online-Exklusiv 5.1.4-Lautsprecher-System mit A 55, A 45 CS, A 45 BS und A 45 AR

Wahlweise in schwarzem Hochglanzlack oder in weißem, seidenmattem Lack gibt es die hochwertigen Schallwandler – übrigens alle nur direkt im Canton-eigenen Online-Shop. Die A 55 als große Dreiwege-Bassreflexbox kommt auf 2.200 EUR pro Stück und wird vorn in unserem Ensemble verwendet. Die A 55 ist für 2.400 EUR/Stück im Übrigen auch noch in Kirsche High Gloss lieferbar. Als Center arbeitet der A 45 CS für 800 EUR, als aktiver Subwoofer arbeitet der A 45 Sub für 1.200 Euro und gleich viermal, nämlich für vorn und hinten, haben wir die pro Stück 300 EUR kostenden A 45 AR Dolby Atmos-Aufsatzmodule im Einsatz. Für das Surround-Erlebnis spielen im hinteren Bereich die A 45 BS 2-Wege-Lautsprecher für 650 Euro pro Stück. 8.900 EUR kostet das komplette 5.1.4-Ensemble.

Canton A Serie 5.1.4 Surround-Set
  • Vorne: 2 x A55, 1 x A45 Center, 2 x A55AR Atmos Module, aktiver Subwoofer A45 SUB,
  • Hinten: 2 x A45 BS plus 2 x A55 AR. A55 Front laufen auf Large, Subwoofer-Übernahme bei 80 Hz für die restlichen Boxen.
  • AV-Receiver Pioneer SC-LX58 (9.2. Kanal AVR)

Canton A 55 Standlautsprecher

Sehr schickes Gehäuse mit gerundeten Kanten

Wertiger, matt lackierter Sockel

Anschlussfeld

Als Frontlautsprecher kommt das Flaggschiff-Modell A55 zum Einsatz. Die Box in schicker Hochglanz-Lackierung kommt durchaus massiv daher, wirkt aber dank den stark abgerundeten Kanten vorne und hinten nicht erschlagend. Tief sitzt das Finish und macht einen sehr hochwertigen Eindruck, bei Material- und Verarbeitungsqualität hat Canton definitiv weder Kosten noch Mühen gescheut. Die Chassis sind perfekt in das Unibody-Gehäuse der A55 eingepasst und selbstverständlich ohne sichtbare Schrauben montiert. Seamless-Diamond-Cut-Aluminiumringe zieren die einzelnen Treiber. Der Hochtöner ist mit 25 mm dimensioniert und ist aus einer Aluminium Oxyd Keramik-Membran gefertigt, für den Mittelton zeichnet ein 180 mm Aluminium-Keramik-Wolfram Chassis verantwortlich und den brachialen Bassbereich liefern insgesamt 3 x 200 mm große Aluminium-Keramik-Wolfram-Treiber.

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Der Lautsprecher steht auf einem hochwertigen, matt lackierten Aluminium-Sockel, der das Gehäuse effektiv vom Boden entkoppelt. Die gedrehten Standfüße sind höhenverstellbar.

Mitteltöner und Hochtonsystem der A 55

Canton A 55 mit A 45 AR Dolby Atmos-Lautsprecher

Das Gehäuse der A55 ist aus HDF gefertigt und mit zahlreichen inneren Verstrebungen versehen. Neben der schwarzen Lackierung ist der Lautsprecher auch in Weiß seidenmatt erhältlich. Das 3-Wege Downfire-Bassreflexsystem bietet einen Wirkungsgrad von 88,5 dB und soll von 20 bis 40.000 Hz einen sehr großen Frequenzbereich abdecken. Interessant ist auch das hochwertige Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal, Hochton und Tief-/Mitteltonbereich können also separat angesteuert werden. Die Schraubanschlüsse sind 24 Karat vergoldet und können Kabelquerschnitte von 10 mm2 aufnehmen. Natürlich gibt es auch Full-Size-Stoffabdeckungen, die magnetisch befestigt werden können.

Canton A 45 CS

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Seamless Diamond-Cut-Aluminiumring um die Treiber

Rückseite

LS-Terminal

Ansicht von oben

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Kommen wir zum Zentrum und gleichzeitig dem wichtigsten Element für die Abbildung der Vokalstimme, dem Center-Lautsprecher A45 CS. Ebenfalls als 3-Wege-System konzipiert und für 800 Euro Stückpreis erhältlich kommt dieser Jubiläumslautsprecher ebenfalls sehr hochwertig daher und gibt sich bezüglich der verwendeten Materialien keine Blöße. Auch die Verarbeitung und Haptik ist hervorragend und gleicht sich den Flaggschiff-Komponenten, die hier als Fronts dienen, an. Ein Unibody-Gehäuse mit tief sitzendem Lack-Finish, gerundete Kanten und die Chassis mit Seamless-Diamond-Cut-Aluminiumringen finden sich auch hier, die Bassreflexöffnung ist hier allerdings hinten angebracht.

Keramik-Wolfram - jeweils als 180 mm Membran - kommt auch hier für den Tief- und Mitteltonbereich zum Einsatz, kombiniert mit einer Wave Sicke der aktuellen Generation soll hier eine besonders neutrale und unverfälschte Wiedergabe gegeben sein. Im Hochton arbeitet das gleiche 25 mm Aluminium Oxyd Keramik System wie im Topmodell A55.

Die Stoffabdeckung wird auch hier magnetisch befestigt, die Füßschen bestehen aus Gummi. Hochwertig geht es auch auf der Rückseite zu, das vergoldete Bi-Wiring/Bi-Amping Anschlussfeld ist mit Schraubanschlüssen bestückt. Größere Kabelquerschnitte oder Bananenstecker kann man problemlos verwenden.

Dolby Atmos-Lautsprecher A 45 AR

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Es handelt sich um ein echtes 2-Wege-System

Bevor wir uns den Surround-Lautsprechern A45 BS zuwenden, sehen wir uns die Dolby Atmos-Lautsprecher genauer an. Die vier kompakten Schallwandler tragen den Namen A45 AR und sind echte 2-Wege-Systeme. Die A45 AR passen optisch hervorragend zu den übrigen Komponenten und wirken - obenauf platziert - nicht Fehl am Platz, selbst bei den großen A55 Topmodellen sehen die Kompaktlautsprecher nicht allzu verloren aus. Auf Wunsch kann man die Dolby Atmos Speaker natürlich auch an der Wand befestigen, eine entsprechende Schlüsselloch-Halterung ist direkt integriert.

Auch die A45 AR sind neben der schwarzen Hochglanz-Lackierung in Weiß seidenmatt erhältlich und können so problemlos mit Boxen beider Farbvarianten kombiniert werden. Für eine geschlossene, harmonische Klangkulisse setzt Canton auf identische Membranmaterialien für alle Lautsprecher, so werden auch im A45 AR Aluminium-Keramik-Wolfram im 160 mm Treiber sowie Aluminium Oxyd Keramik für das Hochtonsystem verwendet. Die lediglich 3,6 kg schweren Speaker bieten einen Wirkungsgrad von 86 dB und können mit 100 Watt maximal belastet werden. Die Abmessungen lauten 17 cm x 27 cm x 14,5 cm (BxHxT).

Canton A 45 BS auf A 45 LS Lautsprecher-Ständer

Seitliche Ansicht der A 45 BS

Rückseite mit Bassreflexöffnung

Lautsprecher-Terminal

Hinten spielen die A 45 BS. BS steht hier für Bookshelf, die 2-Wege Lautsprecher für 650 Euro pro Stück verfügen ebenfalls über ein Gehäuse aus einer hochverdichteten Faserplatte mit zusätzlicher Innenversteifung und abgerundeten Kanten. Diese gerundete Form dient übrigens nicht nur einer schicken Optik, auch die Akustik profitiert davon nicht unerheblich. Das Erscheinungsbild und auch die verwendeten Membranmaterialien sind quasi identisch zu den bereits beschriebenen Jubiläumslautsprechern des Herstellers. Das Tieftonchassis ist mit 180 mm bemessen, als Hochtöner dient das 25 mm System. Die Bassreflexöffnung ist hier, wie beim Center, auf der Rückseite.

Auch der Regallautsprecher ist mit einem Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal mit goldenen Schraubanschlüssen versehen und nimmt sowohl Bananenstecker als auch größere Kabelquerschnitte problemlos auf. 

Die Lautsprecher können frei aufgestellt werden, dafür eignen sich optimal die A 45 LS Lautsprecher-Ständer. Der Wirkungsgrad ist 87 dB, die maximale Belastbarkeit 200 Watt. 

Canton A 45 Sub

Front unten

Rückseite

Die großen A 55 spielen enorm tief hinunter, wer im Heimkino auf subsonische Frequenzen und extreme Punches in die Magengrube sowie ein noch substantielleres Fundament nicht verzichten möchte, kann auf den A 45 Sub für 1.200 Euro zurückgreifen. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, den LFE mit 31 cm Aluminium-Keramik-Wolfram-Chassis und einem zusätzlichen nach unten abstrahlenden 31 cm Passivtreiber, zuzuschalten. Bis auf 18 Hz spielt er hinunter und bietet eine Nennleistung von 500 Watt. Auch der A 45 Sub ist in Schwarz hochglanz und Weiß seidenmatt erhältlich und passt inklusive Seamless-Diamond-Cut-Aluminiumring um den groß dimensionierten Treiber optisch perfekt zu den anderen Vertretern des Canton-Sets. Quasi identisch zu den A 55 Front-Lautsprechern fußt auch der A 45 Sub auf einem hochwertigen, mattlackierten Aluminium-Sockel.

Ein High-Level- und ein Low-Level-Eingang ist an Bord und natürlich kann man Pegel, Phase und Übergangsfrequenz einstellen. Außerdem ist eine Ein-/Ausschaltautomatik integriert.

Fernbedienung des Subwoofers

Sehr praktisch ist die scheckkartengroße Fernbedienung des A 45 SUB. Ist man nicht im Setup-Menü, wird oben mittels des LED-Balkens die aktuelle Lautstärke angezeigt. Drückt man 2 Sekunden lang die Setup-Taste, kann man zahlreiche Parameter justieren, so zum Beispiel die vier Room Compensation-Modi: Narrow (für wandnahe Aufstellung, reduziert den störenden Effekt tieffrequenter stehender Wellen), Normal (für normale Aufstellung im akustisch ausgewogenen Raum), Wide (Modus, der den Darstellungsbereich tiefer Frequenzen nach unten erweitert, bis hinunter in den subsonischen Bereich), Boost (arbeitet wie ein lautstärkeabhängiger Loudness-Modus und stellt bei niedriger Lautstärke Bässe kräftiger dar im Sinne eines ausgewogenen Klangbildes). Des Weiteren kann man im Setup Phase und Übernahme-Frequenz einstellen, sowie den Auto On/Off-Modus.

Ob A 55 Topmodell, Center-Lautsprecher, kompakter Regal-Speaker oder selbst die kleinen A 45 AR Atmos-Module, die Verarbeitungs- und Materialqualität ist auf höchstem Niveau und gibt - sowohl was das Gehäuse, die Integration der Chassis als auch das Anschluss-Terminal betrifft - keinerlei Anlass zu Kritik. Center und Dolby Atmos-Lautsprecher müssen zwar mit Gummi-Füßchen vorlieb nehmen, das ist aber absolut verschmerzbar.

Klang Dolby Atmos Demo Disc 2018

Kraftwerk, Tour de France Etape 2

Der A 45 SUB spielt sich beim Kraftwerk-Track direkt in den Vordergrund. Er agiert äußerst präzise und besticht durch eine unnachgiebige, präzise Härte bei der Bassdarstellung. Die gesamte Front-Klangkulisse besticht durch enorme Homogenität und durch die exzellente Räumlichkeit. Den „Atmos“ Effekt mit einer sehr lebendigen Überkopf-Ebene spürt man hier nicht besonders ausgeprägt, was allerdings am Quellmaterial liegt. Ab und zu subtile Effekte, das war es. Sehr schön erfolgen die schnellen Wechsel der akustischen Effekte von vorne nach hinten und umgekehrt. Die enorme Schnelligkeit der Reaktion bei bidirektionalen Effekten gefällt. Der Center fügt sich vorn sehr stimmig zwischen die beiden großen A 55 ein.

Trifonic/Lies

Die akustische Gitarre und die die sich um Raum verteilenden Effekte kommen exzellent heraus. Hier merkt man tatsächlich das von Atmos propagierte 3D-Raumgefühl. Ok, eines müssen wir sagen: Stereo-Präzisionsfanatiker verdrehen entnervt die Augen bei diesem Track in Dolby Atmos. Wer sich jedoch davon überzeugen möchte, wie Atmos den Hörenden einhüllen kann, der wird begeistert sein. Und das Canton-Ensemble der A-Serie punktet voll: Mit einer tollen räumlichen Wirkung, die sich in differenzierte Form ausprägt: Nicht einfach eine Ebene, sondern eine klare, differenzierte Unterteilung, was den Zuhörer dazu bewegt, genauer hinzuhören. Das Auflösungsvermögen der passiven Schallwandler im Hochtonbereich ist absolut genial – gerade in dieser Preisklasse.

Blade Runner 2049

Die auf der Dolby Atmos Demo-Disc abgelegte Sequenz aus Blade Runner 2049 belegt, wie gut das A-Serie-Set mit modernen Sci-Fi-Filmen zurecht kommt. Die extrem schnelle Umsetzung aller Effektarten sticht hervor. Aber auch die räumliche Ausprägung ist hervorragend, wie man beim niederprasselnden Regen bemerkt. Die dynamischen Differenzen im sehr präsenten Music Score arbeitet das Canton-System sehr realistisch heraus. Auffällig ist ein weiteres Mal das hohe Maß an Geschlossenheit bezüglich der Front- und auch der Rear-Klangkulisse.

Jumanji, Welcome To The Jungle

Die Szene aus „Jumanji: Welcome To The Jungle“  beginnt ruhig. Dann aber geht es schnell richtig zur Sache. Hier gibt es Effekte, die sogar den A 45 SUB bei extrem hohem Pegel richtig fordern. Der Bassist aber gibt nach wie vor souverän leistung ab, nur einmal merkt man, dass das Chassis im Grenzbereich agiert. Die ausgewählte Sequenz bietet eine Masse an parallel stattfindenden Effekten. Donnernde Rotoren der Helikopter, Schreie, Schüsse, der Music Score. Hier können die Canton-Boxen wieder beweisen, dass sie immer die Übersicht und die Kontrolle behalten: Jede Struktur wird mit hoher Impulstreue herausgearbeitet, und jedes Element wird mit der korrekten Ausprägung behandelt. So kommen z.B. auch die vokalen Bestandteile sehr gut heraus, die Stimmen sind gut verständlich, zugleich aber tadellos ins akustische Gesamtgeschehen eingefügt.

Klang Blu-ray-Disc Mission Impossible - Rogue Nation, Wien-Sequenz, Dolby Atmos 

Nun legen wir „Mission Impossible – Rogue Nation“ (englisch, Dolby Atmos) ein und hören das Kapitel, das in Wien spielt. Benjamin Dunn steigt unweit des Opernhauses aus der U-Bahn, bekommt neues Spezial-Equipment zugesteckt und begibt sich zur Oper. Das Canton-Set stellt die Umgebungsgeräusche in der U-Bahn-Station ebenso klar da wie den imposanten Music Score und das Gespräch zwischen Ethan und Benji. Vor der Oper steigt gerade der österreichische Bundeskanzler aus seinem Dienst-Maybach, nebst Ehefrau. Mit toller Räumlichkeit wird das Blitzlicht-Gewitter der wartenden Pressefotografen wiedergebeben.

Nun geht es im prachtvollen Inneren der Oper weiter. Hier beginnt in Kürze Puccinis „Turandot“. Der aktive Subwoofer verleiht dem drohend wirkenden, Spannung erzeugenden Music Score richtig Ausdruck. Stimmen werden sehr klar, aber nicht unpassend im Vordergrund wiedergegeben. Selbst Kleinigkeiten, als Benji auf einige Knöpfe drückt, wirken akustisch glaubhaft. Als sich nun das Orchester einspielt und die Opernbesucher laut Beifall spenden, ist echtes 3D-Gefühl herauszuhören. Nun schmettert das Orchester los, und der Gesang startet ebenfalls. Wie gut alle Lautsprecher der A-Serie miteinander harmonieren, wird hier besonders gut deutlich: Fließende Übergänge, keinerlei Lücken. Die atmosphärische Dichte ist hoch.

Wie gut es ums Auflösungsvermögen des Centers bestellt ist, zeigt er uns anhand der sauberen, facettenreichen Darstellung der Stimme der Opernsängerin. Das Canton-Set vermittelt den Eindruck größtmöglicher Souveränität, und das auch im 30 Quadratmeter-Hörraum bei hohem Pegel. So wird akustisch eine komplette, kontrollierte, extrem dynamische Kulisse freigesetzt, in die man sich tief hineinversetzen kann. Die parallel zur Oper stattfindende Auseinandersetzung zwischen Ethan und seinem Widersacher oben über der Bühne wird hervorragend herausgearbeitet, ohne dass das Geschehen auf der Bühne klanglich vernachlässigt wird. Dass es eine besondere Stärke des A-Serie-Sets ist, verschiedene zeitgleich stattfindende Klang-Ereignisse mit akkurater Differenzierung wiederzugeben, belegt dieses Test-Beispiel einmal mehr überzeugend.

Mehrkanal-Einsatz – die Boxen in der kurzen Einzel-Kritik

Die beiden A 55 vorne geben stets ein exzellentes räumliches Gefühl und agieren zugleich sehr präzise. Im Anschluss beleuchten wir die Qualitäten der A55 im Stereoeinsatz auch noch separat. Im Mehrkanal-Ensemble sorgen sie für eine enorm umfassende Atmosphäre, und sie haben auch bei hohem Pegel noch die absolute Kontrolle über das akustische Geschehen.

In allen Atmos-Testreihen haben sich die A 45 AR Aufsatzmodule bestens bewährt. Sie zeichnen ein vollflächiges Klangpanorama in der Überkopf-Ebene und sind in der Lage, auch dynamisch und energisch kurze Impulse wiederzugeben. Natürlich muss man bedenken, dass auch das Quellmaterial entsprechende Voraussetzungen bieten muss, das heißt, die Abmischung der Audio-Objekte für die Height-Kanäle muss auch entsprechend ausgeprägt sein. Ist dies der Fall, schaffen die A 45 AR eine dichte Darstellung der Überkopf-Ebene.

Der A 45 CS fügt sich mit einer erstaunlichen Gelassenheit in unsere Front-Klangkulisse. Er spielt richtig groß auf und stellt weibliche wie auch männliche Stimmen vielschichtig und mit dem nötigen Feingefühl dar. Die doch relativ kompakten Abmessungen des Centers sorgen erst beim Aufbau in großen Hörräumen ab ca. 30 Quadratmeter dafür, dass sehr engagierte Hörer hier vielleicht einen A55 CS schätzen würden.
 
Die beiden A 45 BS hinten bieten eine richtig gute Räumlichkeit, zugleich agieren sie dynamisch und impulstreu. Auch komplexe Effekt-Gebilde bereiten keine Schwierigkeiten. In unserem Highend-Set stellen sie das schwächste Glied dar – auch wenn das „Meckern auf höchstem Niveau“ ist. Gerade, wer viel Konzerte und Mehrkanal-Musik hört, wird vielleicht mit zwei weiteren A 55 und zwei A45 (1.500 EUR/Stück in Hochglanz Schwarz/Weiß Seidenmatt, 1.650 EUR/Stück in Kirsche Hochglanz) noch glücklicher sein.

Der A 45 SUB beeindruckt uns in allen Beispielen durch enorme Kraft, einen hervorragenden Tiefgang und durch die Fähigkeit, sich homogen und nahtlos in die gesamte Akustik zu integrieren. Er eignet sich aufgrund der hervorragenden Impulstreue sehr gut für Musik und Filmton. Die Endstufenleistung ist so großzügig bemessen, dass der Subwoofer auch im 30 Quadratmeter-Hörraum souverän aufspielt.

Canton A 55 im Stereo-Betrieb

Bei Adeles „I’ll Be Waiting” präsentieren uns die beiden A 55, wie gut sie auch im Stereo-Inhalten umzugehen wissen. Besonders Räumlichkeit und Homogenität überzeugen. Dass die beiden großen Standlautsprecher auch, was die Bassmöglichkeiten angeht, über jeden Zweifel erhaben sind, glaubt man sofort. Schließlich handelt es sich um die recht ausladenden Spitzenmodelle der A-Serie. Die Stimme Adeles wird differenziert zum Ausdruck gebracht, sehr souverän, mit feinen Konturen. Zugleich aber ist die Detaillierung der Instrumente fein. Auch „Don‘t You Remember“ wird mit viel Gefühl wiedergegeben, das sehr gute Auflösungsvermögen der A 55 ist hier sehr gut herauszuhören. Zugleich aber bieten die beiden Boxen wieder ein ungemein dichtes Raumgefühl, viel räumliche Weite und viel räumliche Tiefe. Wer die beiden A55 demnach auch gern für das Hören klassischer Zweikanal-Inhalte verwenden möchte, kann dies bedenkenlos tun.

Fazit

Das Canton 5.1.4 Set der A-Serie ist ein ohne jede Einschränkung erstklassiges Mehrkanal-Ensemble, das bereits bei der ersten Kontaktaufnahme durch die ausgezeichnete Verarbeitung kräftig punktet. Das hervorragende Finish der in unserem Falle schwarz-hochglänzenden Oberflächen, die sorgfältig gerundeten Gehäuseecken und die ohne sichtbare Schrauben integrierten Chassis sprechen für sich. Klanglich gibt es „ganz großes Kino“ und echte Konzert-Atmosphäre zum sehr fairen Kaufpreis. Außerordentlich pegelfest sind alle Komponenten, auch der Center oder die Bookshelfs A45 BS. Die Homogenität der Klangkulisse begeistert, man hat wirklich den Eindruck, mitten im Geschehen zu sein. Dabei bietet das Set der A-Baureihe aber nicht nur einen ungemein dichten Raum, sondern schafft innerhalb dieses Raums auch präzise Strukturen. Beste Voraussetzungen, um bei Musik und bei Heimkino erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Dass die großen A55 auch im Stereo-Betrieb vortrefflich agieren und dass der A45SUB selbst im großen Hörraum einen satten, exakten Bass bereitstellt, rundet unsere Eindrücke wirkungsvoll ab. Natürlich geht es immer noch besser. Wir möchten keinesfalls den Eindruck erwecken, dass beim hier getesteten Canton-Set der A-Serie das Ende akustischer Leistungsfähigkeit erreicht ist. Noch mehr Transparenz, noch mehr Feingefühl bei der Darstellung kleinster räumlicher Informationen und Facetten, noch mehr Kontur bei der Stimmwiedergabe: Überall geht noch mehr. Dann aber verlässt der Interessent aber auch Preisklassen, die noch als „bürgerlich“ durchgehen. Wer wirklich noch mehr möchte, investiert deutlich mehr Geld. Wie es eben so oft ist: Die letzten paar Prozent Optimierung kosten unverhältnismäßig viel.

Luxuriöses, extrem klangstarkes 5.1.4-Ensemble zum absolut fairen Kaufpreis

16.12.2019

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 16.12.2019


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