TEST: beyerdynamic A 200 p portabler Kopfhörerverstärker plus T 51 p Tesla-HiFi-Headphone

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T 51 p Tesla-Headphone für unterwegs. Preis: 259 EUR. Als T 51 i mit Apple-zertifizierter Smartphone-Fernbedienung für 279 EUR erhältlich

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A 200 p portabler Highend-Kopfhörerverstärker mit integrierem D/A-Konverter im praktischen Transport-Täschchen. Preis: 299 EUR

Die Komponenten

Mit dem T 51 p Tesla-Portable Headphone für 259 EUR und dem perfekt dazu passenden A 200 p Kopfhörerverstärker für 299 EUR bietet der Heilbronner Kopfhörer-, Headset- und Mikrofonexperte beyerdynamic ein nicht nur optisch fein auftretendes Duo für rund 550 EUR Gesamtpreis an. 

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Verpackung

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Kompakt und leistungsstark

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Musiksteuerungstasten

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Kef Lsx 2 Lt 800x500

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MicroUSB-Anschluss

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Gute Verarbeitung, aber Kunststoffgehäuse

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Sperrschalter

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Transportcase

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Mitgelieferte Adapterkabel, inklusive MicroUSB und Apple Lightning

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Der Kopfhörerverstärker arbeitet mit bis zu 96 kHz/24-Bit-Dateien und eignet sich somit sehr gut für aktuelle HiRes-Musikaufnahmen - denn man kann den ultrakompakten A 200 p sehr flexibel einsetzen: Apples iPhone oder ein Android Smartphone kann mittels der beiliegenden Adapterkabel schnell via USB mit dem A 200 p verbunden werden. Das kleine Device bekommt die Signale digital angeliefert und wandelt sie intern von der digitalen in die analoge Ebene. Auf diese Art und Weise wird der oft wenig überzeugende D/A-Wandler im Smartphone aus der Wiedergabekette ausgeschlossen, was einem erstklassigen Sound durchaus zuträglich sein dürfte. Natürlich kann man den A 200 p auch zusammen mit einem Notebook nutzen, ein entsprechendes Kabel für die Nutzung eines USB-A-Anschlusses am Notebook ist ebenfalls gleich mitgeliefert - vorbildlich. Das kompakte Kästchen (nur 55 x 55 x 13 mm messend) kommt gleich mit passender Transporttasche und eingebautem Akku für maximal 11 Stunden Spielzeit. Der große silberne Ring dient praktischerweise als Lautstärke-Drehregler. Mit 135 Lautstärkestufen ist eine enorm präzise Justierung möglich. Am Ein-/Ausschalter befindet sich noch eine Verrieglungsfunktion. Sehr gut - beyerdynamic hat dem A 200 p auch noch Tasten für die Musiksteuerung spendiert. Diese sind zwar etwas klein, nach kurzer Eingewöhnungszeit aber problemlos zu handhaben. Play/Pause, vorheriger und nächster Titel sind als Funktionen verfügbar.  Der A 200 p ist kompatibel zu Android-Devices ab Version 4.1 und zu allen marktrelevanten Apple iOS-Versionen. Die Verarbeitung ist ordentlich, auch wenn wir lieber ein Vollmetall - anstatt eines Kunststoffgehäuses gesehen hätten. 

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T 51 p - Made in Germany

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Sehr bequeme Ohrpolster aus Kunstleder

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Solide Konstruktion

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Bügel aus Metall

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Komfortabel gepolsterter Bügel....

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...mit 12-facher Rasterung

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Nylon-Transportcase

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Der T 51 p trägt das Gütesiegel "Made in Germany", und das merkt man dem Kopfhörer auch an - Material- sowie Fertigungsqualität sind sehr gut. Der Hörer sitzt dank des akkurat gepolsterten Bügels sehr bequem, aufgrund der geschlossenen Bauweise werden Umgebungsgeräusch sehr gut abgeschirmt. Optisch wurde das glänzende beyerdynamic-Logo auf die matt gebürsteten Außenseiten der Ohrmuscheln dezent und nobel integriert. Der Metall-Kopfhörerbügel lässt sich durch die 12 Raststufen exzellent an die Kopfform anpassen.  Die Ohrpolster aus extra weichem Kunstleder sind erfreulicherweise nicht zu schweißtreibend und äußerst bequem. 

Dank der drehbaren Gehäuseschalen ist es möglich, den T 51 p sehr kompakt zusammen zu legen und in der mitgelieferten, robusten Nylontasche zu verstauen. Dank Flugzeug-Adapter und 6,25 mm Adapter kann der T 51 p immer eingesetzt werden, ganz gleich, ob auf Reisen oder zu Hause. 

Der 32 Ohm-Kopfhörer überträgt Frequenzen von 10 Hz bis 23 kHz und bringt einen Kennschalldruckpegel von 111 dB mit. Das Gewicht ist mit 174 Gramm angenehm niedrig. 

Technisch besonders erwähnenswert ist die beyerdynamic Tesla-Technologie. Hierbei handelt es sich um speziell entwickelte und konstruierte Schallwandler, basierend auf einem Neodym-Ringmagnet inklusive optimiertem Magnetfeldverlauf, der dafür sorgt, dass im Inneren des Schallwandlers ein besonders starkes Magnetfeld entsteht. Es weist eine Stärke von über 1,2 Tesla (Maßeinheit für die magnetische Flussdichte) auf. Bei konventionellen Schallwandlern in bisherigen Kopfhörer-Modellen hat das Magnetfeld eine Stärke von < 0,65 Tesla - somit reden wir von einer Verdopplung. Durch das starke Magnetfeld kann die Spule sehr filigran ausgeführt werden und trotzdem ein hoher Wirkungsgrad (Verhältnis zwischen abgegebener Leistung und zugeführter Leistung) garantiert werden. Die Membrane, bestehend aus einer 3-schichtigen "Compound Folie", führt zu einem extrem präzisen Frequenzgang und sichert im Zusammenhang mit dem Magnet einen besonders transparenten und verzerrungsfreien Klang. Interessanterweise deckt sich diese Beschreibung auch mit unseren später in den Klangtestreihen getroffenen Eindrücken. 

Der Klang

Akustisch hat beyerdynamics Team einiges zu bieten. Und wir machen des dem A 200 p und dem T51 p nicht leicht: In FLAC 96 kHz hören wir Carl Nielsens "Andante Pastorale", zum Leben erweckt vom Chefdirigenten der New Yorker Philharmoniker, Alan Gilbert. Das extrem komplexe Stück bereitet den beyerdynamic Komponenten wenig Probleme. Facettenreiche Streicher, filigrane Herausmodellierung verschiedener orchestraler Ebenen und sehr gute Betonung des choralartigen Gesangs beweisen uns, dass Kopfhörerverstärker und Kopfhörer selber sehr wohl geeignet sind, auch dem sehr anspruchsvollen Klassik-Liebhaber täglich gute Dienste zu leisten. Der sorgfältige Aufbau berücksichtigt auch Nuancen im akustischen Hintergrund und weist durch die saubere Ausbalancierung ein sehr kultiviertes Wesen auf. 

"Freedom Everyday" von Torsten Goods (FLAC, 96 kHz) hat ein komplett anderes musikalisches Wesen. Das flotte Jazz-Stück erfreut durch Esprit und das Verbreiten guter Laune. Genau diese entscheidenden Merkmale werden vom A 200 p und dem T 51 p ausgezeichnet zum Zuhörer getragen.  Man freut sich über den sehr bequemen Sitz des T 51 p und dessen hohe Impulstreue - mit einem reinen, fein gestaffelten Signal versorgt vom A 200 p. Die Stimme löst sehr schön auf und wird gekonnt fokussiert. Gleichzeitig aber wird der instrumentale Part keinesfalls vernachlässigt. Die Trompete kommt sehr klar und vielschichtig heraus, der Rhythmus des ganzen Stücks wirkt detailliert und beschwingt. Kurz gesagt, eine absolut authentische, natürliche Wiedergabe, bestens geeignet für die Darstellung von HiRes-Audiodateien. 

"I Miss You So" von Diana Krall, wiederum eine 96 kHz FLAC-Datei, bietet eine tolle Präsentation der Stimme Dianas: Das charismatisch, rauchige, Gefühlvolle wird stimmig übertragen. Bass und Piano wirken vortrefflich zusammen, was eine atmosphärisch dichte, feinsinnige Gesamtwiedergabe als unmittelbare Folge hat. Die Räumlichkeit wird als echt empfunden, nicht als künstlich aufgeblasen, was leider selbst bei teuren modernen Kopfhörern nicht selten der Falle ist. Der Klang ist auch hier wieder von einem geschliffenen, kultivierten Wesen - Liebhaber von Jazz- oder Klassikmusik finden somit zu einem bezahlbaren Kaufpreis eine tolle Kombination: In Verbindung mit dem A 200 p läuft der T 51 p zu größtmöglicher Form auf. Nutzt man den A 200 p nicht, wirkt der Klang matter, weniger detailreicher, nicht so fundiert - kurzum langweiliger und "platter". 

Richtig zur Sache geht es bei Bad Religions "Past Is Dead". Das extrem schnelle, harte Punkrock-Stück liegt in FLAC 882, kHz vor. Hier zeigt uns die beyerdynamic-Kombination eine saubere Leistung in Form einer klaren, grob- wie auch feindynamisch akkurat aufbereiteten Übertragung. Der Bassbereich ist allerdings mehr auf Präzision als auf maximalen Nachdruck getrimmt. Gerade manch jüngerer Hörer wünscht sich hier noch mehr "Punch". 

Also lieber wieder Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert KV 218, 1. Allegro - die exzellente 2L Aufnahme in 96 kHz zeigt wieder glasklar die außergewöhnlichen Fähigkeiten der beyerdynamic-Kombination auf. Fein kommt die Violine heraus, exzellent wird sie in den Soli herausgearbeitet: Filigran, hervorragend durchhörbar, ohne störende Aggressivität - einfach genau so, wie sie klingen sollte. Der Rest des Orchesters ist präzise im virtuellen Raum zu orten, man kann den Standpunkt verschiedener Instrumentengruppen ausgezeichnet ausmachen. Lebendigkeit und Verve kennzeichnen die mitreißende Wiedergabe.

Versuchen wir es noch mit "Good Luck" von daft Punkt, diesmal in 44 kHz und CD-Qualität: Schwungvoll, klar, detailreich, mit toller Stimmwiedergabe und sehr präzisem Bassbereich macht das Zuhörer sehr viel Freude. Aber auch bei diesem Stück gilt: es wird eher der "highfidele" Hörer mit Sinn für höchsten Realismus angesprochen und nicht der jüngere "Erlebnishörer", der möchte, dass die Wiedergabe mächtig "anschiebt" und sich durch immensen Nachdruck hervortut. 

Fazit

Beyerdynamic T51p 5

Feiner Klang, toller Tragekomfort - T 51 p

Beyerdynamic A200p 8

Garant für hervorragende Detaillierung - A 200 p

beyerdynamic bietet mit der Kombination von A 200 p und T 51 p eine erstklassige Kombination aus portablem HiFi-Kopfhörer und exzellent dazu passendem Highend-Kopfhörerverstärker an. Das Wort "Highend" steht hier trotz des vergleichsweise geringen Preises von 299 EUR für den A 200 p. Addiert man die 259 EUR für den T 51 p hinzu, bekommt man für unter 600 EUR ein "Team" mit fabelhaften Fähigkeiten gerade für Jazz und Klassik. Wer diese Musikstile bevorzugt, dürfte für weniger Geld praktisch nirgendwo mehr bekommen. Wer mit viel Nachdruck und kraftvollem Bass hören möchte und somit deutlich vom klassischen HiFi-Ideal abweicht, liegt beim fein verarbeiteten beyerdynamic-Duo aber nicht ganz richtig. 

Geschliffen, kultiviert und detailreich klingende Kombination aus Kopfhörer und passendem Verstärker
ueberragend
Kopfhörer + Verstärker obere Mittelklasse
Test 12. August 2014

+ Enorm gute Grob- und Feindynamik
+ Authentische Räumlichkeit
+ Brillanter, transparenter Hochtonbereich
+ Präziser, akkurat gestaffelter Bassbereich
+ Tolle Stimmwiedergabe
+ sehr gutes Finish
+ sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
+ Kopfhörer sehr bequem

- Für den jugendlichen Erlebnishörer nicht optimal geeignet
- A 200 p mit Kunststoffgehäuse

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 12. August 2014

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