SPECIAL: Auslaufmodell oder aktuelles Gerät? Unsere Empfehlungen bei AV-Receivern

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Häufig werden wir von unseren Lesern gefragt, ob man sich zum besonders günstigen Kurs noch ein Auslaufmodell vom vergangenen Jahr kaufen oder lieber auf ein aktuelles Produkt wie den oben auf dem Bild präsentierten, brandneuen Marantz SR6011 zurückgreifen soll. Wir möchten in diesem Special entsprechende Ratschläge geben, und zwar in Bezug auf AV-Receiver.

Hier ist es oftmals so, dass man das Gerät aus 2015 sehr deutlich günstiger erhält als das neue 2016er Device. Dann kann man entweder richtig Geld sparen oder aber man nimmt sich gleich einen größeren, ehemals viel teureren AV-Receiver. Hört sich gut an - oder? Bevor man nun begeistert zu einem 2015er AVR greift, sollte man sich aber über verschiedene Dinge vergewissern. 

Wenig Sorgen machen muss sich derjenige, für den die objektbasierten Audioformate, also dts:X und Dolby Atmos, kein Thema sind. Wenn nur ein konventionelles 5.1 oder 7.1 Setup betrieben wird, dann kann man auch zu einem 2015er Gerät greifen.

Yamaha CX-A5100 Screenshot 22

Eine umfassende HiRes Audio-Wiedergabe war bei Yamaha auch 2015 schon Standard

Schon 2015 war eine umfangreiche HiRes-Audiowiedergabe Bestanteil ab der Mittelklasse um 500 bis 700 EUR, hier muss nur derjenige aufpassen, dem die beiden Punkte DSD-Wiedergabe und Gapless-Wiedergabe bei praktisch allen HiRes-Formaten wichtig ist. Da tun sich unter Umständen Unterschiede auf und die 2016er Modelle sind besser ausgestattet. Aus klanglicher Sicht erteilen wir folgenden Ratschlag. Sicherlich präsentieren sich die 2016er Modelle weiter akustisch optimiert bei der Mehrkanal- und der Stereowiedergabe. Meist aber sind es lediglich Nuancen, was den teils heftigen Mehrpreis fürs neue Modell nicht rechtfertigt. Zudem besteht manchmal die Chance, sich ein größeres 2015er Modell zuzulegen, das nicht mehr kostet als ein kleineres aktuelles Modell.

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Wer gleich zu einem größeren 2015er Modell wie dem hier oben gezeigten Denon AVR-X6200 greift, kann sich über höherwertige Baugruppen freuen

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Das größere Modell verfügt nicht selten über leistungsstärkere und aufwändigere Endstufensektionen, eine hochwertigere Vorverstärkersektion und generell über eine höhere Bauteilqualität. Klanglich ist der große 2015er AV-Receiver dann auch dem kleineren 2016er Modell überlegen, das betrifft den Stereo- und den Mehrkanal-Betrieb gleichermaßen. Gerade bei der Stereowiedergabe können übrigens größere AVRs, die ursprünglich sehr teuer waren, die deutlich bessere Option sein. Was die Güte der Lautsprechereinmess- und Room EQ-Systeme angeht, so war schon 2015 der Standard generell sehr hoch.

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Onkyos AccuEQ präsentiert sich 2016 in starker Verfassung

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Schon 2015 hatte D&M einen sehr guten Ersteinrichtungs-Assistenten

Nur Onkyo mit dem hauseigenen "AccuEQ" hat 2016 einen richtigen Step nach vorne gemacht, hier könnte tatsächlich ein 2016er Modell die richtige Wahl sein, legt man großen Wert aufs automatische Einmesssystem. Überhaupt Onkyo: Neuer Einrichtungsassistent, feinere OSD-Auflösung, komfortablere Bedienung - wir würden hier zu einem aktuellen Gerät raten. D&M hatte schon 2015 den identischen, sehr guten und hilfreichen Assistenten bei der Ersteinrichtung, und auch bei Yamaha (App-basierte Hilfe bei der Ersteinrichtung, erhältlich fürs Tablet iOS/Android) hat sich nicht viel getan.

Denon AVR-X2300W Anschluesse Rueckseite3

Vorbild Denon: Alle HDMI-Terminals mit HDCP 2.2 und allen anderen aktuellen Specs

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Wichtig ist die HDMI-Sektion, hier haben zwar auch viele 2015er AVRs schon HDMI 2.0 Terminals mit HDCP, 4K 50/60 Hz, 4:4:4 und BT.2020 sowie HDR-Support, aber um sicher zu gehen, dass auch modernste Ultra HD-Signale durchgeschliffen werden, sollte man sich auf jeden Fall vor dem Kauf interessieren. Wer in Zukunft mehr 4K/Ultra HD-Quellen wie z.B. Spielekonsole, Ultra HD Blu-ray-Player und Ultra HD Settop-Box anschließen möchte, sollte gerade bei einem älteren AVR genau nachschauen, wie viele der HDMI-Eingänge mit HDCP 2.2 und mit den anderen vorhin aufgezählten Merkmalen ausgestattet sind, damit man nachher nicht zu wenig Eingänge hat. 

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Für den Denon AVR-X7200WA gab es schon früh ein Update für dts:X

Wie sieht es aber mit demjenigen Interessenten aus, bei dem die Wiedergabe objektbasierter Audioformate, also dts:X und Dolby Atmos, fokussiert wird? Dolby Atmos stellt hier kein Problem dar. Schon 2015 waren die meisten Geräte ab der Mittelklasse mit Dolby Atmos Decoder ausgestattet. Bei dts:X sind mittlerweile auch für Mittelklasse-AVRs aus 2015 entsprechende Updates verfügbar. Hier sollte man sich vor dem Kauf informieren, ob für das 2015er Gerät auch ein Update zur Verfügung steht.

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Nicht direkt zum Start war der Onkyo TX-NR656 mit dts:X Decoder ausgestattet

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Im Übrigen sieht es hier für 2016er Mittelklasse-AVRs oft auch nicht besser aus - viele Geräte, die im Frühjahr 2016 eingeführt wurden, hatten auch noch keinen dts:X Support an Bord. Auch bei diesen Modellen gab es jetzt erst ab Sommer/Spätsommer entsprechende Updates, manche kommen sogar erst in Kürze im Herbst. 

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Yamaha MusicCast machte den Anfang - schon 2015 zur IFA konnten viele Yamaha Komponenten in ein Multiroom Audio Netzwerk eingebunden werden

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Yamahas Flaggschiff, die AV-Vorstufe CX-A5100, brachte schon 2015 MusicCast mit

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Natürlich verfügt Pioneers brandneues Flaggschiff SC-LX901 über FireConnect

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Der 11-Kanal AVR Onkyo TX-RZ3100 bringt auch FireConnect mit

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Der Denon AVR-X6300H kommt mit Heos

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Die Marantz AV Vorstufe AV7703 besitzt ebenfalls ein Heos-Modul

Wem es wichtig ist, den AV-Receiver in ein Wireless Multiroom Audio Netzwerk zu integrieren, der kann bei Yamaha schon ein 2015er Modell mit MusicCast-Support nehmen. Denn bereits seit der IFA 2015 ist MusicCast in vielen Yamaha Modellen enthalten, nicht nur in AV-Receivern, sondern auch in Wireless Audio-Lautsprechern, Netzwerk-CD-Playern und Netzwerk-Stereo-Receivern sowie in digitalen Soundprojektoren. Bei Onkyo & Pioneer manifestiert sich der offene Standard FireConnect ab der IFA 2016 endgültig, praktisch jedes neue Device von Pioneer oder Onkyo unterstützt Fire Connect. Allerdings ist die für die Nutzung erforderliche Firmware-Version noch nicht auf allen Geräte und kommt erst per Update. Bei Denon sind nun 2016 zwei Modelle, der AVR-X6300H und der AVR-X4300H, mit einem Heos-Modul ausgestattet, bei Marantz kommen der SR7011 und die AV7703 AV-Vorstufe mit Heos-Modul.

Special: Carsten Rampacher
Datum: 16. September 2016

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