Nubert Subwoofer-Special: Eindrücke vom nuBox AW-443, dem nuLine AW-1100 und dem nuVero AW-17

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Die Wahl des richtigen aktiven Subwoofers ist immens wichtig für die tieffrequente Performance einer Mehrkanal-Anlage. Ganz gleich, ob für Film- oder Musikmaterial, immer sorgt ein hochwertiger aktiver Bass für noch mehr Durchsetzungsvermögen im Frequenzkeller und nimmt dem AV-Receiver Arbeit im leistungsintensiven Bassbereich ab. Man muss allerdings hinzufügen, dass die Qualität der Basswiedergabe auch stark mit dem Hörraum (Stichwort: Raummoden) zu tun hat. Darum ist es generell sehr wichtig, den aktiven Subwoofer korrekt einzumessen. Wer sicher gehen möchte, optimiert den Hörraum überdies akustisch. Zwar arbeiten die EQ-/Einmesssysteme moderner AV-Receiver auch mit speziellen Algorithmen für die korrekte Einmessung des aktiven Subwoofers, die Erfolge in der Praxis reißen einen aber oftmals leider nicht vom sprichwörtlichen Hocker. Also fassen wir zusammen: Beim Einpegeln des Subwoofers sind Sorgfalt und Erfahrung gefragt.

Sorgfalt und Erfahrung – das sind zwei der Faktoren, die Nubert aus Schwäbisch-Gmünd so bekannt gemacht haben.  Darum lag zwar einiges näher als der Weg von uns nach Schwäbisch-Gmünd, aber bezogen auf die Sachlage war es zweifelsfrei naheliegend, drei der Basskraftwerke von der Ostalb in einem Preview zu beleuchten. Im Einzelnen handelt es sich um den  sehr kompakten nuBox AW-443 für 389 EUR, den extrem kraftvollen nuLine AW-1100 für 965 EUR und um den luxuriösen „Kellermeister“  nuVero AW-17 für 1.570 EUR. Diese „Aktivisten“ hatten wir noch nicht im Test, ein aktiver Bass, den wir schon gut kennen, ergänzt das illustrere Teilnehmerfeld: Der nuPro AW-350 für 445 EUR, damit sich der kompakte nuBox AW-443 nicht ganz so „alleine“ fühlt.

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Den nuPro hatten wir bereits im Test

Wenden wir uns den technischen Daten der Kandidaten zu. Der nuPro AW-350 ist ein aktiver Subwoofer mit Fernbedienung und einem hochwertigen MDF-Gehäuse mit 19 mm Wandstärke. Optisch tritt er sehr edel auf, gleichzeitig findet er durch die sehr kompakten Abmessungen beinahe überall seinen Platz. Das Langhub-Chassis misst 18 cm, maximal sind satte 3 cm Hub möglich. Im Inneren arbeitet eine digitale Class D-Endstufe mit 200 Watt Musikleistung.  Ebenfalls im Verborgenen agiert der digitale Audioprozessor für die Signalverarbeitung. Der AW-350 bietet vielfältige Parameter zur Justage an,  die sich mit der Fernbedienung bequem regeln lassen: Einstellung von oberer Grenzfrequenz und Phase, Einstellung der unteren Grenzfrequenz mit aktivierbarem Subsonic-Filter (hier hat man die Wahl zwischen maximalem Tiefgang bei leicht reduzierter Maximallautstärke oder aber maximaler Lautstärke und etwas geringerem Tiefgang), die Aktivierung/De-Aktivierung der Schutzschaltung sowie das Abspeichern und Aufrufen von Presets – sehr praktisch.  Auf der Frontseite unten ist ein Display eingebaut, das sich auf Wunsch auch deaktivieren lässt. Im Standby-Betrieb braucht der nuPro-Woofer nur 0,4 Watt. Lieferbar ist er in schwarz oder weiß.

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nuBox AW-443

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Front mit Display

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Econik Speakers Interstitial

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Rückseite

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Membran des nuBox AW-443

Der nuBox AW-443 ist ebenfalls recht kompakt, er ist in schwarzer (mit Front in silbern),  ahornfarbener (Front silbern), Nussbaum-farbener (Front Graphit) oder schwarzer (mit Front schwarz) Variante lieferbar. Im Brennpunkt steht das 22 cm Langhub-Chassis, das bis auf 29 Hz (bei – 3dB) herunterspielen kann. Das MDF-Gehäuse hat 19 mm Wandstärke. Die Musikleistung der eingebauten Endstufe beträgt satte 220 Watt, enorm für einen so kleinen Bassisten. Mit im Lieferumfang enthalten ist eine Fernbedienung. Diese ermöglicht die Einstellung aller relevanten Parameter (z.B. obere Grenzfrequenz Woofer, Phase Subwoofer 0 bis 180 Grad, untere Frequenzgrenze Satelliten,  untere Woofer-Grenzfrequenz, Softclipping-Schaltung, 4 Wahltasten zum Speichern und Abrufen individueller Einstellungen). Der kleine Bassexperte ist sauber foliert und routiniert verarbeitet.

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nuLine AW-1100

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Membran des nuLine AW-1100

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Mit sehr hochwertigem Metall-Schutzgitter, soliden Standfüßen und edler Verarbeitung tritt der nuLine AW-1100 an. In Mehrschichtlack Weiß, Platin, Schwarz, und in den Echtholzfurnieren Kirsche und Nussbaum erhältlich. Das steife Gehäuse besteht aus MDF mit 25 mm Wandstärke. Für gekonnte Ausflüge in tiefste Frequenzgefilde sorgt der 31 cm Langhub-Tieftöner mit der Fähigkeit, beinahe 50 mm auszulenken. Die magische 20 Hz-Grenze wird vom nuLine-Bassisten souverän gemeistert. Das ist in Anbetracht der gar nicht so ausladenden Abmessungen höchst erstaunlich.  Das Verstärkermodul mit Ringkerntrafo für konstant hohe Stromlieferfähigkeit bietet bis zu 380 Watt Musikleistung. Im Standby-Betrieb verbraucht der nuLine AW-1100 nur 0,5 Watt. Sämtliche Einstellungen für Lautstärke, Filter, Phase und Schaltzustände werden durch digitale Potentiometer und MOS-Schalter hoch präzise umgesetzt.  Die mitgelieferte Fernbedienung bringt den Vorteil mit, dass man den Woofer bequem vom Sofa aus einstellen kann: Obere Grenzfrequenz Woofer, Phase von 0 bis 180 Grad, untere Grenzfrequenz Satelliten, untere Woofer-Grenzfrequenz 20 Hz/30 Hz, Soft Clipping sowie das Aufrufen von bis zu 4 Presets.

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nuVero AW-17

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Massiver Auftritt

Der „Hammer“ unter den hier vorgestellten Basskraftwerken ist der nuVero AW-17. Lieferbar in Anthrazit, Perlweiß oder Mokka, zeigt der nuVero-typisch die Schallwand in Hochglanzausführung und den Korpus in mattem, haptisch und optisch edlem Nextel. Der nuVero 17 fungiert als Basspartner für leistungsstarke nuVero-Boxensysteme und brilliert mit edler Verarbeitung sowie 25 mm Gehäuse-Wandstärke. Stolz trägt er das Gütezeichen „Made In Germany“.  Verbaut ist ein 31 cm Langhub-Chassis und eine enorm Performance-starke Endstufen mit maximal 450 Watt Musikleistung – gebaut für höchste Ansprüche.  Im Signalweg arbeitet das Verstärkermodul rein analog. Der niedrige Standby-Stromverbrauch von 0,5 Watt ist hervorzuheben. Alle justierten Parameter werden mittels Mikro-Controller gespeichert, auch im ausgeschalteten Zustand bleibt alles erhalten. Alle Einstellungen für Lautstärke, Filter, Phase werden durch digitale Potentiometer und MOS-Schalter umgesetzt. Gesteuert wird dieser Woofer wie auch die anderen komfortabel mittels Fernbedienung. Die Elektronik entspricht der im AW-1100, also genau die eben aufgeführten Parameter lassen sich auch beim AW-17 per Fernbedienung steuern.

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Nun zu den Klangtestreihen. Wir stellen  zunächst die BDs vor, die wir verwendet haben:

  • Joe Bonamassa –  An Acoustic Evening at the Vienna Opera“ und daraus den Titel „ Jockey Full Of Bourbon“
  • Schiller, Atemlos, 1. Titel “Playing With Madness”
  • BD “Iron Man 2”, Tonspur Englisch, DTS-HD Master Audio, Kapitel 5, Formel 1-Rennen mit antiken Boliden

Zu den aktiven Subwoofern. Wir  wählten den nuBox AW-443 als „Startkandidaten“.  Wir waren – die Redewendung passt perfekt – „bass erstaunt“, wie gut sich der „Kleine“ schlägt. Spontan dachten wir schon, dass ein deutlich größerer Woofer läuft, aber es war tatsächlich der AW-443, und zwar in Verbindung mit der nuVero 4 vorn, nuVero 7 als Center und nuVero 3 für Surround links/rechts. Der nuBox AW-443 legt in seiner Preisklasse mit enorm präzisem, räumlich weitem Bass die Messlatte enorm hoch. Auch die Schnelligkeit im Bassbereich hat uns überzeugt – Impulstreu werden kleine wie auch große Basseffekte dargestellt. Für das kleine Gehäuse ist der Tiefgang sehr gut, das Longstroke-Chassis lässt durch die enorme maximale Auslenkung auch kräftige Pegel mühelos zu.  Der Bass ist bei korrekter Einpegelung beim AW-443 nicht zu orten. Nun muss der uns wohl bekannte nuPro AW-350 seine Güte beweisen.  Der kleinere Treiber des nuPro-Woofers gerät im direkten Vergleich schneller mit seinem „Latein“ am Ende, er klingt allerdings für die sehr kompakten Abmessungen voluminös und kräftig. Im Vergleich zum nuBox AW-443 ist er minimal „weicher“ – insgesamt auch eine sehr gute Performance, verbunden mit noch edlerer Optik und hoher Funktionsvielfalt. Hier kommt es also auf das an, was der Käufer sucht: Einen klassischen HiFi/Heimkino-Subwoofer für den kleineren mit mittelgroßen Hörraum, der sich auch zum „doppelten“ Einsatz anbietet, oder einen extrem kompakten, hochmodernen DSP-Subwoofer wie den nuPro AW-350, der sich z.B. in Verbindung mit der neuen nuPro A-100 zu einem sehr leistungsstarken vollaktiven System ausbauen lässt.  Beide kleinen Subwoofer schlagen sich beim Joe Bonamassa-Stück enorm gut, ihre Limits werden bei „Playing With Madness“ erreicht, und das ist auch völlig klar: Die ultraharten und ultratiefen Bässe sind für solche Gehäusevolumina und Treibergrößen überfordernd. Trotzdem – die zwei „kleinen“ schlagen sich wacker, bei den subsonischen Effekten von Schiller geraden die Chassis bei deaktivierter Softclipping-Schaltung aber an ihre Grenzen. Wer nichts riskieren möchte, aktiviert die Schaltung einfach. Dass es „untenherum“ dann etwas fehlt, wird den kleinen Bassisten jeder verzeihen. Der nuPro AW-350 gerät aufgrund des kleinsten Chassis im Vergleichsfeld etwas hinter den nuBox AW-443 zurück. Wie zuvor schon erwähnt, muss man hier vor dem Kauf den Einsatzzweck klar definieren. Für richtiges Feeling bei actiongeladenen Filmtonsequenzen kann man die beiden kleinen Bassisten ebenfalls einsetzen. Klar  -die maximal möglichen Pegel sind nicht so immens wie bei den beiden großen Subwoofern, aber gerade für den Einsatz im Wohnzimmer sind nuBox AW-443 und nuPro AW-350 ausgezeichnet zu verwenden. Sie sind tadellos in die Front-Klangkulisse eingearbeitet und agieren impulstreu.  Der AW-350 kann massive Bassimpulse nicht ganz so sauber wie der AW-443 darstellen – der nuBox-Woofer profitiert erneut von seinem größeren Chassis.

Nun wird es massiv, denn der nuLine AW-1100 „scharrt“ schon in den Startlöchern.  Wir lauschen gespannt, was das Kraftpaket hervorbringt – und die Leistung ist enorm: Tiefgang, Kontrolle, Strukturen, Pegelfestigkeit – in allen Disziplinen brilliert der AW-1100. Er ist noch trockener  als die beiden kleinen Bassisten und gibt kleine Bassimpulse noch detaillierter wieder. Seine Reserven wird im Alltag kaum ein Anwender bis zur Grenze ausnutzen. Im Raum lässt sich der AW-1100 natürlich bei korrekter Einpegelegung auch nicht ausmachen. Sein Klang ist ungemein satt und souverän, er fügt sich extrem gut in die Frontklangkulisse ein und begeistert auch mit großartigem Volumen.  Bei Joe Bonamassa hat er uns begeistert,  beim Schiller-Track legt er auch vehement los und bietet einen exzellenten Tiefgang und sehr gute Kontrolle. Die meisten werden schon vor Begeisterung von ihren Stühlen aufspringen – denn wir den nuVero AW-17 nie gehört hat, wird schon mit der Leistung des nuLine AW-1100 vollauf glücklich sein. Für unter 1.000 EUR entfaltet er ein Bassfeuerwerk der Extraklasse. Diese Qualitäten sind auch bei der Wiedergabe des oben genannten „Iron Man 2“-Kapitels auszumachen: Besonders Impulstreue und Tiefgang lassen keine Zweifel daran aufkommen, dass der nuLIne AW-1100 sehr potent ist. Nur, wenn man enorme Pegel ohne „Rücksicht auf Verluste“ fährt und die Soft Clipping-Schaltung deaktiviert, kann man den AW-1100 aus der Reserve locken. Insgesamt ist es aber erstklassig, welche Bass-Performance der Nubert nuLine-Subwoofer für weniger als 1.000 EUR offeriert.

Nun ist der nuVero AW-17 an der Reihe, der von den schwäbischen Bass-Spezialisten der teuerste ist. Er entfaltet auf absolut gelassene Weise eine Präsenz im Hörraum, die gewaltig ist – aber nie störend oder übertrieben. Jeder Bassimpuls wird mit ungemein exakter Betonung übertragen – hier kommt auch der extrem anspruchsvolle Hörer voll auf seine Kosten. Im Vergleich  zum nuLine AW-1100 geht er nochmals strukturierter vor und zieht auch im Tiefgang noch ein Register mehr. Uns ist kaum ein anderer aktiver Subwoofer für unter 2.000 EUR bekannt, der bei Musik und Filmton so grandios aufspielt – die Mischung aus kultiviertem Auftritt und extrem kraftvollem Eingreifen ist beispielhaft. Wie tief der nuVero AW-17 herunterspielen kann, beweist er besonders gut beim Schiller-Track (siehe oben), hier weist er seine starken Markenbrüder in die Schranken und beweist aufs Neue, dass er jede Herausforderung annimmt. Schon bei „Jockey Full Of Bourbon“ legt sich der AW-17 mit Erfolg ins Zeug, was er aber bei „Playing With Madness“ im tieffrequenten Bereich herausholt, ist nur mit dem Wort „sensationell“ zu umschreiben. Auch die an den Tag gelegte Präzision ist extrem noch, selbst bei enorm hohem Pegel. Der AW-17 kann im Single-Woofer-Betrieb problemlos auch im großen Hörraum um die 40 Quadratmeter verwendet werden. Die Qualitäten bei der Filmtonwiedergabe sind ebenso Maßstäbe setzend: Ohne Verzerrungen werden bei gewaltigem Pegel tiefste Bassschläge wiedergegeben. Wie der sprichwörtliche „Fels in der Brandung“ steht der AW-17, Impulstreue und Durchschlagskraft sind auf oberstem Level. Nur, wenn man mit enormem Pegel  hört (den kaum jemand im Alltag anwählen dürfte) und die Soft Clipping-Schaltung deaktiviert, bringt selbst diesen Bass-Hammer an seine Grenzen. 

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Unsere Bilanz:

Alle Nubert-Aktivsubwoofer realisieren für faire Kaufpreise eine exzellente Bassperformance. Gerade für kleinere Hörräume und beengte Platzverhältnisse sind nuPro AW-350 und nuBox AW-443 bestens geeignet. Sie weisen praxisgerechte Einstellmöglichkeiten auf und sind komplett fernbedienbar. Saubere Verarbeitung und besonders beim AW-350 elegante Optik sind weitere Vorzüge. Dass er optisch konservativer auftritt, macht der AW-443 mit dem größeren Chassis akustisch Wett.
Der nuLine AW-1100 bietet für unter 1.000 EUR überragendes Bass-Feeling auch im größeren Hörraum. Tiefgang und Pegelfestigkeit sind außergewöhnlich, hinzu kommt die komfortable Steuerung mittels Fernbedienung. Der nuVero AW-17 setzt dem tieffrequenten Treiben letztendlich die Krone auf. Kontrolliert, sauber, extrem kraftvoll – so tritt der Premium-Bassist auf und ermöglicht es, zu einem moderaten Preis schon in die „Champions League“ der aktiven Subwoofer aufzusteigen.

Special: Carsten Rampacher, Philipp Kind

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