Deutschland noch nicht reif für HD-DVD?

29.07.2004 (ks)

Im Verlauf des Jahres 2005 sollen nach den derzeitigen Planungen in Japan und den USA erste Filme und Abspielgeräte für "HD-DVD" und "Blu-ray" erhältlich sein. Unabhängig davon, ob die Industrie sich bis dahin noch auf ein einheitliches Format einigt, werden Amerikaner und Japaner voraussichtlich bereits im Verlauf des kommenden Jahres nicht nur HDTV-Programme im Fernsehen und dem eher unbekannten D-VHS-Format sehen können, sondern auch auf dem DVD-Nachfolger erleben.

Nach einer Umfrage, die kürzlich der "DVD & Video-Markt", ein Branchenmagazin für Unternehmen der Homevideo-Branche, durchgeführt hat, hält der Großteil der deutschen Homevideo-Industrie den deutschen Markt bislang aber noch nicht reif für die Einführung der "HD-DVD". Lediglich 34.7 % der Teilnehmer befürworteten die Einführung eines neuen Mediums, wobei insgesamt 28.6 % gleichzeitig ein einheitliches Format forderten. Annähernd 2/3 der Teilnehmer sehen den deutschen Markt für neue DVD-Technologien allerdings noch nicht reif. 40.8 % begründeten dies damit, dass das Potenzial der DVD im Handel noch nicht ausgeschöpft sei, 24.5 % befürchten vor allem eine Verunsicherung des Verbrauchers.

Das Ergebnis dieser Umfrage zeigt, dass "Early Adopter" sich nicht allzu große Hoffnung darauf machen sollten, auch in Deutschland bereits in Kürze Filme in HDTV-Qualität kaufen zu können. Sollte die Industrie die Einführung von HD-DVD/Blu-Ray in Deutschland verzögern, so ist ähnlich wie bereits bei der Einführung der DVD davon auszugehen, dass sich "Early Adopter" Player und Filme einfach in den USA kaufen werden. Das Engagement von Firmen wie Concorde, die bereits jetzt zahlreiche Filme in HDTV-Qualität im Windows Media 9-Format planen, zeigt aber, dass zumindest einige DVD-Anbieter in Deutschland bereits jetzt auf HDTV setzen.