Pioneer: Alles über die neuen DVD-Player DV-868AVi und DV-668AV

13.10.2003 (cr)

Auf der IFA präsentierte Pioneer mit dem DV-868AVi und dem DV-668AV zwei neue DVD-Player mit HDMI-Schnittstelle  - nun können wir Ihnen alle Einzelheiten der beiden zukünftigen Top-Modelle präsentieren. Selbstverständlich werden beide Pioneer Player, sobald verfügbar, einem ausführlichen Test unterzogen. Beide ausschließlich in silberfarbener Ausführung erhältlichen DVD-Spieler sind als Universalplayer ausgelegt und lesen neben DVD-Video-Discs auch DVD Audio- und SACD-Software ein. Der DV-868AVi kommt auf einen Verkaufspreis von 1.499,-- EUR, der DV-668AV ist mit 899,-- EUR deutlich günstiger. Verfügbar sind die Player ab Mitte November. 

DV-668AV: Die wichtigsten Merkmale

• DVD-Audio / DVD-Video / SACD Multichannel Wiedergabe
• HDMI Schnittstelle mit HDCP Kopierschutz
• PAL Progressive Ausgabe
• DVD-Audio Wiedergabe mit Bass Management und Laufzeitkorrektur
• 216 MHz / 12-Bit Video D/A Wandler
• 192 kHz / 24-Bit Audio D/A Wandler für alle 6 Kanäle
• 2x Scart mit RGB: 1x Ausgang / 1x Eingang/-ausgang
• 2 Digital-Ausgänge (1ptisch und 1 koaxial)
• 3-lagiges Chassis und extra verstärkte Bodenplatte
• vergoldete Anschlussterminals 

Pioneer DV-868AVi-S: Die wichtigsten Merkmale

• DVD-Audio / DVD-Video / SACD Multichannel Wiedergabe
• HDMI Schnittstelle mit HDCP Kopierschutz
• Digital Direct Pixel Drive mit integriertem High Definition Video Scaler für eine maximale Auflösung von 1920 x 1080i oder 1280 x 720p
• PAL Progressive Ausgabe mit maximal 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung
• iLINK Schnittstelle für Digital Audio (bis 400Mbps)
• DVD-Audio Wiedergabe mit Bass Management und Laufzeitkorrektur
• 216 MHz / 14-Bit Video D/A Wandler
• 192 kHz / 24-Bit Audio D/A Wandler für alle 6 Kanäle
• Hi Bit Dynamikerweiterung von 16 Bit auf 24 Bit
• 2x Scart mit RGB: 1x Ausgang / 1x Eingang/-ausgang
• 2 Digital-Ausgänge (1 optisch und 1 koaxial)
• 3-lagiges Chassis und extra verstärkte Bodenplatte
• vergoldete Anschlussterminals 

DV-668AV und DV-868AVi: Technische Highlights

HDMI (DV-668AV und DV-868AVi):

Das "High Definition Multimedia Interface" HDMI ist eine unkomprimierte, voll digitale Audio / Video Schnittstelle, die hochauflösendes Videomaterial bis hin zu normalen Videosignalen, sowie Mehrkanal-Audio mit nur einem Kabel unterstützt. Um alle Vorteile nochmals besser ausnutzen zu können, ist der DV-868AVi noch mit Pioneers Digital Direct Pixel-Drive-Technologie ausgestattet. Hinter dem langen Namen verbirgt sich ein aufwändiger digitaler Scaler, der im Zusammenspiel mit Plasma-TVs mit hoher Auflösung oder HD-fähigen DLP- und LCD-Projektoren eine bestmögliche Bildqualität garantieren soll. Pioneer selber hat mit den neuen Plasmas PDP-434HDE und PDP-504HDE auch geeignete Bildwiedergabegeräte im Programm. Wir werden, sobald wir Testgeräte zur Verfügung haben, die Vorteile in der Praxis, die eine HDMI-Verbindung bringen soll, genau untersuchen - sowohl beim DV-668AV als auch beim DV-868AVi, bei dem wir natürlich auch die Qualität des internen Scalers testen.

Hochwertige Video D/A-Konverter (DV-668AV und DV-868AVi)

Auch, wenn die beiden neuen DVD-Spieler über eine HDMI-Schnittstelle zur digitalen Bild- und Tonsignalübertragung verfügen, wird ein beträchtlicher Teil der Käufer die Player mit analoger Videoverbindung zum Einsatz bringen. Für den DV-668AV und den DV-868AVi aber stellt dieses Anforderungsprofil kein Problem dar, denn Pioneer verbaut sehr hochwertige 216 MHz/12-Bit Video-DACs (DV-668AV) bzw. 216 MHz-14-Bit-Konverter (DV-868AVi). Im DV-757Ai kam noch ein 108 MHz/10-Bit D/A-Konverter zum Einsatz. Somit ist auch für eine hochwertige analoge Signalverarbeitung gesorgt - was nicht ohne Weiteres garantiert ist. Bei der Wandlung von digitalen in analoge Signale können genauso wie bei der Konvertierung von digitalen in analoge Signale verschiedene Faktoren die Bildqualität negativ beeinflussen - mehr dazu hier. Pioneer verspricht sich vom Einsatz der neuen Wandler ein nochmals detailreicheres, klareres und näher am Original liegendes Bild. 

NSV-Technologie (DV-668AV und DV-868AVi)

Noise Shape Video verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing mit 8-fachem Oversampling (108 MHz) und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion.  

Video-EQ mit vielen Einstellmöglichkeiten (DV-668AV und DV-868AVi)

Wie von den Pioneer Top-DVD-Playern (wie z.B. dem DV-757Ai) gewohnt, verfügen DV-668AV und DV-868AVi über einen umfangreichen Video-Equalizer. Der Anwender kann angeben, ob er einen normalen Fernseher, ein Plasmadisplay oder einen professionellen Videomonitor verwendet - so wird die visuelle Grundeinstellung vom Player in Bezug auf das angegebene Bildwiedergabegerät vorgenommen. Selbstverständlich gibt es aber auch vielfältige Parameter zur individuellen Anpassung an jedes Bildwiedergabegerät und jede Art von visueller Software. Für eigene Justagen stellen die beiden Player je drei Speicherplätze zur Verfügung. Der Video-EQ ist unter anderem mit verschiedenen Rauschfiltern, einer Gammakorrektur, einem Schwarz- und Weißpegelabgleich, einer Einstellmöglichkeit für Chromapegel und Chromaverzögerung sowie einem Bildschärferegler ausstaffiert.

Video Quality Enhancer VQE8  (DV-668AV und DV-868AVi)

Der VQE8 baut auf dem VQE7 auf, der noch aus dem DV-747A bekannt ist. Bestandteile sind die PureCinema Progressive Scan-Technik, die eine einwandfreie Wiedergabe von progressiv aufbereiteten Bildsignalen garantieren soll, sowie die Component Frame Recursive Digital Noise Reduction.  Bei der neuesten Version schenkten die Pioneer-Entiwickler auch der progressiven Signalbearbeitung von Videomaterial große Aufmerksamkeit. Nicht nur auf DVDs gespeicherte Kinofilme, sondern auch z.B. Live-Konzerte und Fernsehserien, die nicht mit Filmkameras, sondern mit Interlaced-Videokameras aufzeichnet wurden, sollen auf dem DV-668AV und dem DV-868AVi tadellos aussehen. Zusätzlich kommt eine weiter entwickelte Rauschreduktion zum Einsatz, so dass noch natürlichere, klarere Bilder das Ergebnis sein sollen. 

Aufwändige Separierung der Audio- und Videobaugruppen (DV-668AV und DV-868AVi)

Für eine hochwertige Bild- und Tonwiedergabe ist es unerlässlich, gegenseitige Beeinflussungen zwischen Audio- und Videosignalen durch eine aufwändige Baugruppentrennung auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Beide neuen Pioneer-Player verfügen daher über ein neues, sechslagig aufgebautes PCB (Printed Circuit Board). Nicht nur die Audio- und die Videoschaltkreise sind voneinander getrennt, auch findet eine weitere Trennung zwischen den analogen und den digitalen Signalwegen statt. Die Signalwege sind laut Pioneer so kurz und so direkt wie möglich gehalten, um eine optimale Qualität sicherzustellen. 

Bassmanagement für den DVD Audio- und SACD-Betrieb , Laufzeitanpassung für DVD Audio  (DV-668AV und DV-868AVi)

DVD Audio- bzw. SACD-Player mit internem Bassmanagement, das auch im SACD- und DVD Audio-Betrieb aktiv ist, bringen handfeste Vorteile - daher verfügen beiden neuen Pioneer-Geräte über eine solche Funktion. Mittels eines internen Bassmanagements kann man auch im DVD Audio- oder SACD-Einsatz die Basssignale von Lautsprechern auf den Subwoofer umzuleiten. Die Lautsprechergröße wird dann im Setup auf "small" eingestellt. Ursprünglich war es im DVD-A-Standard und auch in den SACD-Vorgaben so vorgesehen, dass nur fünf identische, große Standlautsprecher, von denen jeder auch für die Wiedergabe tiefer Frequenzen ausgelegt ist, eingesetzt werden.

Daher gab es in den Anfangzeiten von DVD-A und SACD nur eine Lautsprechergröße: "large". Einstellen konnte man nichts, daher war man als Besitzer kompakter Boxen, die zur Erzeugung eines nennenswerten Bassdrucks unbedingt einen aktiven Subwoofer benötigen, leider auf der "Verliererstraße" - dies hat nun ein Ende, denn immer mehr hochwertige Player bringen ein Bassmanagement mit. Nur für den DVD Audio-Betrieb steht zusätzlich eine Laufzeitanpassung zur Verfügung. Sie sorgt dafür, dass das Tonsignal, wenn die einzelnen Boxen einen unterschiedlichen Abstand vom Hörplatz haben, bei 5.1/6.1/7.1-Lautsprechersystemen an jedem Lautsprecher zeitgleich ankommt. 

i.link-Ausgang (nur DV-868AVi)

Digitale Ein- und Ausgänge in Form von elektrischen (koaxialen) und optischen (TOS-Link) Buchsen sind vom Heimkino-Markt gar nicht mehr wegzudenken. Wer den Dolby Digital- und DTS-Datenstrom (Bitstream) vom DVD-Player zum AV-Verstärker oder AV-Receiver transportieren möchte, verwendet bislang ein geeignetes optisches oder koaxiales Digitalkabel. Die Unterschiede zwischen den beiden Arten der digitalen Übertragung sind marginal und hängen auch in nicht unwesentlichem Maße vom verwendeten Kabel ab. Beim optischen Digitalkabel ist so z.B. der Schliff der Kabelenden von Bedeutung, dieser muss sehr akkurat sein, um Streulichtverlusten vorzubeugen. Bei Koax-Kabeln ist eine ausreichende Abschirmung besonders wichtig. Die Datenmengen, die beim DTS- bzw. Dolby Digital-Bitstream zu bewältigen waren, waren für diese Art der digitalen Übertragung kein Problem. Bis maximal 96 kHz/24-Bit, dann aber nur 2-Kanal-Stereo, beträgt die Datenmenge, die mittels optischem oder koaxialem Digitalkabel von der Ausgangsbuchse des DVD-Players zur Eingangsbuchse des AV-Verstärkers oder –Receivers geleitet werden kann. 

Nun kamen aber in jüngster Vergangenheit neue High Quality-Audio-Medien auf den Markt – SACD und DVD Audio operieren mit weitaus geringerer Datenkompression als DTS oder Dolby Digital, was zur unmittelbaren Folge hatte, dass die Anzahl der Daten, die vom DVD-Player zum AV-Receiver oder –Verstärker zu transportieren war, so groß wurde, dass die per optischer oder koaxialer Verbindung maximal mögliche Datentransfermenge deutlich überstiegen wurde. Daher blieb dem Anwender nur die Möglichkeit, die Daten direkt im DVD-Player wandeln zu lassen. Und so verließen die Daten dann über sechs analoge Ausgänge (Front links/rechts, Center, Surround links/rechts, Subwoofer) den DVD-Player, um mittels des externen Mehrkanal-Eingangs dann mit dem AV-Verstärker Kontakt aufzunehmen.  Dieses Prinzip mit den sechs einzelnen Kabeln und der Digital/Analog-Wandlung direkt im DVD-Player wirkt im Vergleich zur simplen Übertragung mittels eines Digitalkabels natürlich sehr aufwändig und daher nicht allzu praxisgerecht. Auch kommt hinzu, dass bei einer analogen Übertragung immer (wenn auch - im Falle hochwertiger Kabel – kleine) Qualitätsverluste auftreten und daher eine möglichst späte, am besten erst im AV-Verstärker stattfindende Digital-/Analog-Wandlung qualitativ von Vorteil ist.

Zwei Probleme gab es nur: Zum einen musste eine geeignete, neuartige digitale Übertragungsform geschaffen werden, die problemlos auch mit hohen Datentransferraten zu Recht kommt. Zum zweiten musste die neuartige digitale Übertragungsform absolut „sicher“ sein in Bezug auf die prinzipiell bestehende Möglichkeit, digitale Kopien von High Quality Medien 1:1 anfertigen zu können – eine Vision, die der Software-Industrie verständlicherweise Kopfschmerzen bereitete.

Mit i.link löste Pioneer beide Probleme. Bei Notebooks und anderen digitalen Peripheriegeräten ist die digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle i.link schon ein weiter verbreitetes Feature – wieso sollte man diese Art der schnellen Datenübertragung großer Datenmengen nicht auch für die hochqualitative Datenübertragung in der Unterhaltungselektronikindustrie anwenden? Die Sicherheitsbedenken konnten ebenfalls ausgeräumt werden, mittels einer intelligenten Kennung (DTCP-System, Digital Transmission. i.link ist eine Handelsmarke für die Norm IEEE1394 ("FireWire"), eine Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle für digitale Audio- und Videodaten. PCs, digitale Camcorder und andere Arten audiovisueller Geräte sind mit einer solchen Schnittstelle schon momentan ausgerüstet, Die Tendenz ist steigend. Da eine i.link-Buchse gleichzeitig Daten senden und empfangen kann, reicht ein einziges Kabel als Verbindung .

i.link/IEE1394-Anschluss:

• Von der i.link-Buchse werden alle Arten von digitalen Audiosignalen ausgegeben, mit denen der Player kompatibel ist. So auch SACD- und DVD Audio-Signale.
• Bei der Wiedergabe von DVD-As, SACDs und CDs via i.link wird ein jitterfreies Digitalaudiosignal ausgegeben, sofern der angeschlossene Verstärker/Receiver mit der PQLS-Funktion (Ratensteuerung) kompatibel ist. 
• Für die Wiedergabe des mehrkanaligen Tons von DVD-As und/oder SACD-Multichannel-Discs muss die Funktion "SACD Playback" im Setup bei den Pioneer Playern auf "Multichannel" gestellt werden, der Audio Output Mode auf "5.1".
• Um DVD Video-Discs, DVD-As und SACDs mittels i.link Connection abspielen zu können, müssen die angeschlossenen Geräte mit dem DTCP-System (Digital Transmission Content Protection) kompatibel sein. Ist ein angeschlossenes Gerät nicht DTCP-kompatibel, wird nur der CD-Ton wiedergegeben. Diese Maßnahmen sind aus Gründen des Kopierschutzes erforderlich 
• Wenn die i.link-Anzeige im Gerätedisplay der DVD-Player leuchtet, erfolgt keinerlei Tonausgabe von den anderen analogen und digitalen Ausgängen
• Wenn ein anderer analoger oder digitaler Ausgang und nicht der i.link-Ausgang verwendet werden soll, kann man diesen im Setup des Players ein- und ausschalten
• Bei der Zusammenstellung eines i.link-Netzwerks ist laut Pioneer darauf zu achten, dass die einzelnen am Netzwerk beteiligten Geräte entweder eine am Ende offene Kette bilden oder aber in einer Baumstruktur angeordnet sind. 

Hohe Formatkompatibilität

Beide neuen Pioneer-Player spielen viele Formate ab:

  • DVD Video, DVD Audio, SACD

  • CD, CD-R, CD-RW

  • MP3-CD, VCD, SVCD

  • DVD-R, DVD-RW (Video und VR Mode)

Viele Anschlüsse

Der DV-668AV und der DV-868AVi verfügen über folgende Anschlüsse:

  • HDMI-Interface

  • 1 YUV-Ausgang (Interlaced/Progressive PAL und NTSC)

  • 2 Scartbuchsen (Nr. 1 RGB/S-Video-beschaltet)

  • 2 x S-Video Hosiden

  • 2 x FBAS-Cinch

  • 1 x Fünfkanal-Ausgang (Interner Decoder/DVD Audio/SACD)

  • 1 optischer und 1 koaxialer Digitalausgang

Abweichend bringt der DV-868AVI zusätzlich noch mit:

  • 2 i.link-Terminals