"Moviebeam": Neuer funkbasierter Video-Service in den USA

30.09.2003 (ks)

Disney hat in einigen Städten der USA einen neuen "Video On Demand" (VOD)-Service gestartet, der über Funk Filme in die Häuser der Konsumenten überträgt. "Moviebeam" funktioniert nach dem Datacastig-Prinzip. Hierbei werden keine eigenen Sendeanlangen benutzt, sondern die Filme werden vergleichbar mit dem in Deutschland einige Zeit recht populären "radiomp3" im terrestrischen Signal von TV-Sendern mit übertragen. Disney nutzt hierfür das Netz von zu Disney gehörenden ABC-Sendern und PBS-Stationen. Die Filme werden zunächst in einen Empfänger von Samsung übertragen und auf dessen Festplatte abgespeichert. Möchte man nun einen Film sehen, so muss man über das eingebaute Modem eine Aktivierung veranlassen, die es ermöglicht, den Film beliebig oft innerhalb von 24 Stunden anzusehen. Moviebeam lockt mit einem großen Angebot von 100 direkt von der Festplatte abrufbaren Filmen, die wöchentlich um 10 Neuheiten aktualisiert werden sollen. Umsonst ist das Ganze natürlich nicht: Jeder neue Film soll 3.99 USD kosten, ältere Titel 2.49 USD. Zusätzlich werden für die Box monatlich 6.99 USD fällig. Mit technischen Details zur Qualität der Filme und verwendeter Datenformate hält sich Disney zurück. Der Service scheint sich auch mehr an die breite Masse als den Technik-Freak zu richten. So verfügt die "Moviebeam"-Box zwar über einen Digitalausgang für den Ton, kann das Bild aber nicht über YUV sondern nur FBAS und S-Video übertragen. Im Unterschied zum einfachen Video on Demand hat man bei "Moviebeam" die Möglichkeit, die Filme vorzuspulen oder Szenen zu wiederholen und ist auch nicht auf Wartezeiten angewiesen. Disney hat mit Columbia, Fox, Warner, Universal, MGM, New Line und Dreamworks Verträge abgeschlossen, so dass bis auf Paramount die Filme aller großen Studios bei "Moviebeam" gezeigt werden können. Die Besonderheit des Systems liegt darin, dass hier nicht mehr über Lizenznehmer wie Pay-TV-Sender oder VOD-Anbieter die Programme an den Mann gebracht werden, sondern Disney diese einfach umgeht und das Studio selbst als direkter Anbieter auftritt.

www.moviebeam.com