Test: XTZ Divine 100.49 - 70kg High-End Stand-LS mit Accuton Keramikmitteltöner für 2.500 Euro/Stück ?!
Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.
(7.September 2011 - von Lars Mette)
".. oben wird die Luft eben immer dünner..." ist eine typische
Verkäufer-Phrase, wenn der Kunde nach einem Grund für
unverhältnismäßig hohe Aufschläge
von
Luxusartikeln fragt. Andererseits ist das Ausschöpfen der
letzten
Reserven tatsächlich fast immer mit einem
überproportionalen Aufwand verbunden - sei es bei einem
Fahrzeug
vom Schlage eines BMW M3 CRT oder einem fulminant bestückten
High-End Lautsprecher.
Die schwedische Newcomer-Marke XTZ (unseren Lesern bestens bekannt durch den 99W12.18ICE Subwoofertest vom 23.Juni 2010) schickt sich an, jene Gesetzmäßigkeiten gründlich auf den Kopf zu stellen. Dank einer Kombination aus kosteneffizienter Fertigung in Fernost, hohen Stückzahlen sowie schlankem Vertrieb, sind die Skandinavier in der Lage, ein Lautsprecher-Flaggschiff mit extremen Materialaufwand auf den Markt zu bringen, welches gefühlte 10.000 Euro unter dem marktüblichen Preisniveau liegt.
In Zahlen bzw. Fakten ausgedrückt:
- 3-Wege Konstruktion
- Visaton Keramik Hochtöner,
- Seas 25cm Aluminium Woofer
- original Thiel (Accuton®) Keramik Mitteltöner
- aufwändiges Gehäuse mit über 70kg Gewicht
- Tri-Wiring Anschlussterminals mit zahlreichen Möglichkeiten
zur Feineinstellung
- vorbereitet für aktiven und passiven Betrieb
Die wohl beeindruckendste Zahl findet sich am Preisetikett, denn für ein Paar dieser Lautsprecher ruft XTZ gerade einmal 5.000 Euro auf. In Relation zum Materialaufwand vergleichbarer Mitbewerbermodelle stellt die XTZ-Offerte fraglos eine absolute Kampfansage dar.
Aktuell gibt es die Divine 100.49 (so die offizielle komplette Bezeichnung) als Standlautsprecher in hochglanz schwarz sowie Nussbaum Furnier; für die Zukunft sind passende Surroundlautsprecher eingeplant. Wir sind sehr gespannt, ob der XTZ-Lautsprecher seine überragende Papierform auch in die Praxis umsetzen kann und werden ihn sowohl mit preisgleichen, als auch teureren High-End Schallwandlern vergleichen.
Verarbeitung/Design
technischer Aufbau
Die XTZ Divine 100.49 ist als klassischer 3-Wege Lautsprecher konzipiert. Die beiden Tieftöner werden über ein Bassreflexsystem ventiliert, wobei der Hersteller diesbezüglich über zwei mitgelieferte Pfropfen viele verschiedene Feinabstimmungsmöglichkeiten anbietet. Die verhältnismäßig breite Schallwand hilft dabei, das Rundstrahlverhalten im Mittelhochtonbereich zu reduzieren. Durch die stärkere Bündelung in Richtung Hörplatz werden (gegenüber einem schlanken LS-Modell) weniger Raumechos generiert, weshalb eine grundsätzliche Tendenz zur Abbildungsschärfe gegeben sein sollte, während auf künstliche Räumlichkeit verzichtet wird.
Im Inneren gibt sich die Divine genauso imposant und kompromisslos, wie von außen: die massiven MDF-Wände weisen eine Materialstärke von bis zu 9cm auf, außerdem sorgen zahlreiche Horizontalversteifungen (siehe Bild) für eine hohe Verwindungs-/Vibrationsresistenz. Die Seitenwände messen 28mm, sind aus zwei verschiedenen MDF Lagen gefertigt, hochfest miteinander verleimt und für zusätzliche Verwindungssteifigkeit zusätzlich noch gebogen.
Insgesamt besitzt die Divine vier getrennte Kammern für Chassis und Frequenzweiche. Die Baugruppen stören sich somit in Bezug auf Wechselwirkungen (z.B. Luftdruck) wesentlich weniger. Außerdem kann jede Kammer speziell für die jeweiligen Bedürfnisse in Bezug auf Volumen und Dämmmaterial abgestimmt werden. Die gemeinsame Kammer für beide Bass-Chassis besitzt beispielweise gleich drei Sorten von Akustikwolle, um bestmöglich mit den beiden unterschiedlich abgestimmten Bassreflexrohren zu harmonieren. Ein Sonderlob verdient sich die interne Verkabelung für die gebotene Materialqualität (Kabel, Stecker, Lötstellen etc.) als auch die saubere Verlegung/Integration in das Gehäuse.
- Hochtöner: neutral oder angehoben (+3dB)
- Mitteltöner: neutral oder abgesenkt (-2dB)
- Bass: neutral oder angehoben (+3dB) (zusätzlich gibt es noch die Feinabstimmungsmöglichkeit über die beiden Bassreflex-Pfropfen)
Auf diese Weise lässt sich die Divine in Bezug auf ihren Frequenzgang umfangreich auf den Hörgeschmack bzw. Aufstellung/Raumakustik anpassen. Sofern man auf diesem Niveau überhaupt von Kritik sprechen darf, so würden wir uns bei künftigen Modellversionen lediglich eine etwas sanftere Abstufung wünschen (3dB ist schon ein sehr großer Schritt). Doch in Anbetracht der Mitbewerbermodelle, die zumeist auf solche Funktion verzichten, sollte man der Divine dieses Detail nicht übermäßig ankreiden.
Als weitere Besonderheit verfügt das XTZ-Flaggschiff über Tri-Wiring-Terminals - und davon sogar gleich zwei Stück! Auf diese Weise kann man die Divine (wie gewohnt) als Passivlautsprecher betreiben, während das untere Anschlussfeld für eine Nutzung als aktiv betriebene Box vorgesehen ist. Die Steckbrücken im mittleren Bereich werden dann entfernt und bewirken eine komplette Umgehung der Frequenzweiche, so dass jedem Lautsprecher über das entsprechende Anschlussterminal vollkommen direkt zugespielt werden kann. Die Funktion der Frequenzweiche kann (bzw. muss) im Verstärker erfolgen, was mannigfaltige Abstimmungsmöglichkeiten offenbart. Selbstverständlich sollte man dabei bedenken, dass jene Lösung nur für absolute Kenner in Betracht zu ziehen ist, da man bei falschen Einstellungen sehr schnell Gefahr läuft, die Chassis (besonders den Mitteltöner) zu beschädigen. XTZ arbeitet übrigens bereits an einem DSP-bestückten Stereo Vollverstärker für unter 2.000 Euro, mit dem eine aktive Steuerung der Divine für verhältnismäßig wenig Geld möglich ist.
Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Stückpreis | XTZ Divine 100.49/ 2.500 Euro |
Aufbau | 3 Wege Bassreflex Standlautsprecher |
Chassisbestückung | 1x KE 25 SC Keramikkalotte, Visaton 1x C173-6-090 Keramikmembran, Accuton 2x L26RFX/CP Tieftöner, SEAS |
Frequenzumfang | keine Herstellerangabe |
Impedanz | 4 Ohm |
max. Leistungsaufnahme | 450 Watt Sinus / 900 Watt Impuls |
Abmessungen | 123,0 x 42,3 x 60,0 cm (H,B,T) inkl. Spikes und Sockel |
Gewicht | 69 Kilogramm |
Besonderheiten | Feinabstimmung für Bass, Mitten und
Höhen Tri-Wiring Terminals aktiver + passiver Betrieb möglich |
Testumgebung:
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet
hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami
(Lautsprecher),
German High-End
(NF), Silent-Wire
(HDMI), Supra
(Subwoofer-XLR) und Audionet
(Netzkabel).
Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch
optimiert.
Praxiseindrücke:
Beim Hörtest sorgten die beiden Divines für große Freude - die hochwertige Technik ist den Lautsprechern sofort anzuhören: insbesondere im Mitteltonbereich fasziniert der typische "Accuton-Keramik-Chassis-Klang" mit seiner unnachahmlichen Transparenz sowie dem extrem feingliedrigen Klangcharakter. Der Hochtonbereich spielt bei den XTZ-Lautsprechern mit großer Klarheit und Prägnanz. In Bezug auf das Detaillierungsvermögen harmoniert er exzellent mit dem Accuton-Mitteltöner. Die XTZ-Flaggschiffe gehören dabei nicht zu den Lautsprechern, die sich im HT-Bereich einer seidig/zurückhaltenden Spielweise verschrieben haben, sondern fokussieren eine ungebremste Informationstiefe mit hoher Strahlkraft. Diesbezüglich können wir uns vorstellen, dass die Mehrzahl der Hörer (speziell diejenigen mit großen, halligen Räumen) von einer Höhenabsenkungsoption mehr Nutzen hätten, als von der vorhandenen +3dB Anhebungsmöglichkeit.
Unabhängig davon, präsentieren sich die Testprobanden mit einer gut ausbalancierten Tonalität. Speziell in größeren Räumen (>35 m²), etwas stärkerer Bedämpfung spielen sie sehr natürlich auf. Sollte man nicht in der Lage sein, mindestens ca. 1,5 Meter Abstand von der Rückwand einzuhalten, erweist sich der Einsatz der Schaumstoffpfropfen als vorteilhaft. Wenn man den Divines in Bezug auf die Aufstellung die nötige Aufmerksamkeit zuteil kommen lässt, belohnen sie ihren Besitzer mit einer schlichtweg atemberaubenden Bass-Performance: selten haben wir einen Lautsprecher mit solch einem Bassdruck erleben dürfen, zumal sowohl Tiefgang als auch Präzision ebenfalls auf allerhöchstem Niveau liegen. Einzig der Übergang zum Mitteltöner ist nicht ganz perfekt geraten, weil die beiden Bass-Chassis ihrer Arbeit mit etwas mehr Volumen nachgehen, als der tendenziell eher filigran spielende Mitteltonbereich. Hinsichtlich der Klangdynamik begeistern die Divines besonders bei grobdynamisch fordernden Stücken mit einer sehr lebendigen Spielweise - während gleichzeitig auch die feindynamischen Schattierungen auf einem hohem Niveau umgesetzt werden. Die Raumabbildung fällt unspektakulär - aber absolut korrekt aus: die Divines produzieren keine künstliche Räumlichkeit und beschränken sich darauf, die vorhandenen Rauminformationen umzusetzen. Im Vergleich zu manch anderen Lautsprechern mag man daher zunächst das Gefühl einer kleineren Klangbühne erlangen, bei der sich die Instrumente/Sänger etwas weniger vom Lautsprecher zu lösen scheinen. Tatsächlich aber, spielen die Divines einfach nur ehrlich - und wer sie mit Bedacht aufstellt (Sweetspot ist durch die Bündelung relativ klein) darf sich über eine ungeschminkte Bühnenstaffelung mit hoher Ortungsgenauigkeit erfreuen.
Weitere Klangeindrücke sowie Markteinordnungen finden
Sie in
der
nachfolgenden "Klartext" Tabelle. Hier wird mit kurzen,
klaren
Sätzen vermittelt,
welche
Klangeigenschaften die Testgeräte mit den jeweiligen
Sequenzen an den Tag legen. Die Titel sind in Hinblick auf
verschiedene Klangaspekte ausgewählt. Damit sie deren
Besonderheiten
nachvollziehen können, haben wir diese im rechten Bereich der
Tabelle vermerkt. Das Ziel dieser kompakt gehaltenen Klangbeispiele
soll dazu beitragen, die Charakteristiken gleichzeitig
aussagekräftiger, vergleichbarer und effektiver zu vermitteln,
als
dies bei (lang) ausformulierten Einzelbeispielen
möglich ist. Die Beispiele beziehen sich auf, die von uns
präferierte Konfiguration, mit komplett neutral eingestellten
Steckbrücken, sowie einem geschlossenem BR-Rohr.
(sämtliche Angaben und Noten sind in Relation zur
Preis-/Geräteklasse zu betrachten !!)
Interpret: Alison Kraus Titel: Down to the River to Pray Album: A Hundred Miles or More ![]() |
äußerst klare, direkte Spielweise
ohne jeglichen "Schleier" bzw. Schönfärberei.
Aufnahme wird sehr "offen" und unmittelbar umgesetzt. Auch der Chor im
Hintergrund ertönt mit einer exzellenten Differenzierung in
Bezug auf vokale Details sowie feindynamischer Ebenen. Dieser
Titel liegt dem Accuton-Mitteltöner schlichtweg. Note 1 |
Die Stimme von Alison Krauss dient uns zur Ermittlung der Klangtransparenz. Der vorliegende Track kommt komplett (!) ohne jegliche instrumentale Arrangements aus und muss daher einzig über die vokalen Elemente überzeugen. Zusammen mit der etwas untergeordneten Begleitung ist eine Bewertung von Feindynamik und Detaillierung im oberen Mittenbereich sehr gut möglich. |
Interpret: ASP Titel: Krabat (Club Version) Album: Horror Vacui ![]() |
Geigenspiel ertönt tendenziell
etwas scharf, dadurch fehlt es minimal an
Feinauflösung. Zupfinstrumenteneinsatz wird
sorgfältig herausgestellt und mit hoher
Präzision versehen. Beim Einsatz des Refrains liefern die
Divines ein beeindruckendes/wuchtig-knackiges Bassfundament mit viel
Volumen und hervorragender Dynamik Note 2 |
atmosphärischer Song, dessen anfängliches Geigenspiel sehr schnell künstlich/überspitzt oder auflösungsarm wirken kann. Die choralen Einsätze müssen "voll" und mehrstimmig/differenziert wiedergegeben werden. |
Interpret: Britney Spears Titel: whats like to he me Album: Britney ![]() |
Obwohl dieser Track so gut wie keinen
natürlichen Bezug herstellt und fast vollständig mit
synthetischen Elementen arbeitet, hat man mit den Divines sofort den
Eindruck, den Song perfekt zu hören. Die prägnanten
Synthie-Effekte, der treibende Bass meistern die Boxen genauso
mit Bravour, wie die Umsetzung der dynamischen Ebenen. Die
Raumabbildung fällt nicht automatisch extrem
weitläufig aus, dafür genießt man am
Sweetspot rasiermesserscharf platzierte Sounds. Note 1,5 |
Weder Britney's Musik, noch die persönlichen Eskapaden muss man mögen - aber die Abmischung vieler Titel glänzt mit einer hervorragenden räumlichen Abmischung, die sich bei guten Equipment nicht nur vollständig löst, sondern (wie bei diesem Stück) auch sehr direktional und präzise ortbar ist. |
Interpret: Erich Kunzel Titel: T-Rex Album The Great Fantasy Adventure ![]() |
Selbst ein Steinzeit-Dino in Fresslaune zwängt
die Divines nicht in die Knie! Die >20 Hertz Geräusche
werden fast komplett wiedergegeben - und das sogar extrem
präzise und kraftvoll bis in höchste Pegelregionen
ohne Strömungsgeräusche. Überraschenderweise
braucht man dafür nicht einmal unbedingt absolute High-End
Verstärker - kräftige Amps der Mittelklasse (z.B.
unser NAD C375BEE) lassen ebenfalls die Wände beben und
entfesseln mit den XTZ-Lautsprechern eine martialische Grobdynamik. Note 1 |
Ein Saurier aus der Kreidezeit inmitten unserer bunt gemischten Test-Tracks ? Nun - sonderlich viele musikalische Adjektive vermag dieses Beispiel sicherlich nicht zu beantworten, doch dafür haben wir bei diesem Soundfile einen extrem ausgeprägten Tiefbass sowie Grobdynamik. Strömungsgeräusche, Chassis-Anschlagen und sogar -Brüche sind hier durchaus möglich. |
Interpret: Iced Earth Titel: Hold at all costs Album: The gloriuos Burden ![]() |
Die Umsetzung von Akustikgitarren war schon
immer eine DER Schokoladenseiten von Lautsprechern mit dem Accuton
Mitteltöner und macht auch die Divine keine Ausnahme.
Besser/präziser kann man das Ein-/Ausschwingen in der
vorliegenden Preisklasse nicht bekommen, zumal auch die weiteren
Klangelemente mit ihren jeweiligen Charakteristiken sehr authentisch
wiedergegeben werden. Note 1 |
Episch - massiv und schlichtweg gewaltig: so muss "Hold at all Costs" erklingen. Der ungewöhnlich gute abgemischte Heavy-Metal Song beinhaltet nicht nur offensive, "harte" Passagen, sondern bietet auch gefühlvolle Elemente inkl. Akustikgitarre und chorale Elemente. Hier gilt es, die Balance zu wahren. |
Interpret: Tanz der Vampire Titel: Gott ist tot Album: Soundtrack ![]() |
Die reine Sprachauflösung bzw.
-verständlichkeit befindet sich zweifelsohne auf
Referenzniveau, allerdings vermissen wir etwas
Körperhaftigkeit in der Männerstimme. Für
eine perfekte Wertung wünschten wir uns außerdem
noch ein Quäntchen mehr Feindynamik bei den
Klavieranschlägen,
sowie Luftigkeit der Arrangements im Hintergrund. Insgesamt klingt das
schwierige Stück sehr gut und detailliert, aber minimal zu
analytisch. Hier klingen "weicher"/softer abgestimmte Lautsprecher
für unseren Hörgeschmack noch etwas
gefühlvoller. Note 2 |
Dieser Mitschnitt vom bekannten Musical weist einen großen "Gänsehaut-Faktor" auf - wenn die Technik mitspielt.... dafür muss die Sprachwiedergabe, Klangnatürlichkeit und Dynamik stimmen. Im Idealfall wird der Sänger komplett losgelöst, während die begleitenden Arrangements links und rechts im Raum aufgefächert werden und minimal weiter vorne platziert sind. (exakt so - wie eben auch im richtigen Musical) |
Interpret: Combichrist Titel: Like to thank my Buddies Album: Everybody hates you ![]() |
schnell, schneller, Divine: die trocken und exakt
konturierten Kickbässe fliegen uns im Hörraum in
einer derartigen Qualität entgegen, dass uns die Superlative
ausgehen! Generell fällt auf, dass diese Lautsprecher ungemein
schnell und flüssig spielen/detaillieren. Dadurch bleibt der
musikalische Fluss auf hohem Niveau erhalten. Außerdem
erweist sich die Hochtonabstimmung für diese Sorte von Musik
als vortrefflich, da die komplette Prägnanz der Effekte
erhalten bleibt. Zusammen mit der impulsiven Dynamik kann es hier nur
die Bestnote geben. Note 1 |
typischer Dancefloor Titel im 4/4 Takt - dieser
elektronische Song gibt uns Aufschluss über die
Präzision im
Kickbassbereich, außerdem muss das Testgerät auch
die
Synthieeffekte schnell durchzeichnen und dabei luftig und offen
klingen. Der Hochtonbereich darf nicht künstlich "abgesoftet"
werden. |
Interpret: Hans Zimmer Titel: Davy Jones Album: Soundtrack Pirates of the C. 2 ![]() |
Die Spieluhr zu Beginn des Stückes flutet in
kristallklarer Weise unseren Hörraum, auch die feinsten
Nebengeräusche werden exakt abgebildet. Orgel- und
Paukeneinsatz
ist geprägt von vortrefflichem/perfektem Tiefgang sowie
substanzvoller und zugleich akkurater Durchzeichnung. Selbst in den
komplexeren Passagen musizieren die Divines absolut souverän
und
bietet eine ausgezeichnete Klangtransparenz. Sogar bei hohen Pegeln
setzen die Lautsprecher sämtliche Grobdynamiksprünge
impulsiv
um. Die Klangbühne ist dabei etwas kleiner, wie bei den
meisten
anderen Lautsprechern, besticht dafür mit einer guten
Staffelung. Note 1 |
Der Score aus dem zweiten Teil von "Pirates of
the
Caribbean" enthält im dritten Stück "Davy Jones"
gleich
mehrere Herausforderungen bereit und gilt deswegen
als
schwierigste Hürde unsere Parcours. Gefragt ist neben einer
guten
Detaillierung sämtlicher feingliedriger Aspekte (besonders am
Anfang) auch eine gute Umsetzung der dynamischen Sprünge bei
Laufzeit 1:14 und 1:43 ohne dabei die tonale Balance,
Auflösung
oder Raumabbildung zu vernachlässigen. |
Markteinordnung:
Unserer absoluten Lautsprecherreferenz (Isophon Arabba, Stückpreis 18.500 Euro) kommen die Divines in Teilbereichen überraschend nah: insbesondere hinsichtlich Bass-Performance, Grobdynamik und Detaillierungsvermögen, bietet das 5.000 Euro Päärchen ein weit überdurchschnittliches Klangniveau. Die ca. 7,5-fach teueren schwäbischen Lautsprecher bieten in Bezug auf die Klangfülle im Mitteltonbereich, der Feindynamik und der Feinauflösung schlichtweg noch ein bißchen mehr. Vergleicht man die XTZ-Lautsprecher hingegen mit Modellen mit Paarpreisen zwischen 5.000 und Preisbereich, distanziert sie ihre Mitbewerber teilweise in erschreckender Weise. die modular aufgebaute Swans F2.2 (Stückpreis 3.000 Euro) wird speziell im Mittel-/Hochtonbereich hinsichtlich der Auflösung übertroffen, der Aurum Vulkan VIII (Stückpreis 3.250 Euro) ergeht es ähnlich, wobei dieses Modell im HT-Bereich generell softer abgestimmt ist und trotz vielgepriesenem Druckkammer-System mit 320mm Tieftöner auch im Bassbereich weder an Tiefgang, Präzision und Pegelfestigkeit der Divines heranreicht. Sowohl der Swans, als auch Aurum Lautsprecher spielen subjektiv betrachtet, räumlicher und "wärmer", während die Divines einen größeren "Monitor-Charakter" mit sich bringen. Im Vergleich zur Nubert nuVero14 (Stückpreis 1.800 Euro) punktet das schwäbische Flaggschiff durch eine ebenbürtige Bass-Performance , die sogar noch etwas trockener und linearer ausfällt, als der leicht punchige Klangansatz der XTZ Tieftonabteilung. Dafür bietet die Divine in Bezug eine klarere Strukturierung im Mittel/Hochtonbereich und zeichnet die schärfere Bühne im Hörraum.
Fazit: die Divine macht absoluten High-End Lautsprechern (trotz ihres Mitteltöners) zwar nur bedingt direkte Konkurrenz, kann es aber mit Mitbewerbern aufnehmen, die bis zum doppelten kosten.
Fazit:
In klanglicher Hinsicht können die XTZ Divines ihr technisches Potential in ein hohes Maß an Klangqualität umwandeln und spielen auf dem obersten Niveau der vorliegenden Preisklasse. Ein "Schönsprecher" mit der Tendenz zum weichzeichnen ist dieses Modell dabei definitiv nicht - die grundlegende Klangcharakteristik ist auf Ehrlichkeit, Detailreichtum und Geschwindigkeit getrimmt. Dabei stoßen die Divines in einigen Aspekten sogar in noch höhere (Preis) Sphären vor -gesamtheitlich betrachtet, können sie den besten Lautsprechern mit fünfstelligen Preisetiketten zwar natürlich nicht ganz Paroli bieten, aber selbst das scheint mit einigen Anpassungen/Modifikationen für künftige Modellgenerationen nicht völlig unmöglich! Und als absoluten "Geheimtipp" möchten wir versierten Anwendern dazu raten, die Divines aktiv zu betreiben - und somit die exzellenten Chassis mitsamt dem aufwändigen Gehäuse komplett nach eigenem Geschmack in allen Punkten abstimmen zu können. Unter diesem Aspekt kann man die Divine sogar als absolut konkurrenzlos bezeichnen!
Extrem detailreich
aufspielender Lautsprecher
mit einem bislang unerreichten Materialaufwand
sowie Ausstattung in der vorliegenden Preisklasse
SENSATIONELLES PREIS-/LEISTUNGSVERHÄLTNIS

XTZ Divine 100.49
Standlautsprecher
Stückpreis: 2.500 Euro
Test: 7.9.2011
Website des Anbieters. www.mindaudio.de
Text:
Lars Mette