Test: Monitor Audio Bronze Reference 5.1 Surround-Set
(12. April 2007 - LM )
Monitor Audio zählt zu den Herstellern, welche eine beeindruckende AREADVD-Bilanz vorweisen können: in fünf Lautsprecherntests verdienten sich die britischen Lautsprecher insgesamt gleich drei Referenzprädikate. Der Grund für diese beeindruckende Testhistorie ist eigentlich relativ einfach zu erklären: hervorragende Schallwandler können viele Firmen bauen, doch Monitor Audio kombinierte (bislang) eine gute Produktqualität auch immer mit einem sehr attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis sowie einer tadellosen Verarbeitungsqualität. Beispielsweise das zuletzt getestete "Gold Signature" 5.0 Surroundset: das Ensemble rund um GS-60 und GS-LCR schaffte beispielsweise in der audiophilen Oberklasse, ein absolutes Highlight in Bezug auf die Preiswürdigkeit zu setzen und gilt seitdem als hohe Messlatte für alle anderen Neuerscheinungen dieser Klasse.
Gute Nachricht für alle Anwender, die nicht gleich mehrere
tausend Euro für den Kauf eines Surroundsets ausgeben wollen: die
im Herbst 2006 neu aufgelegte Bronze-Serie tritt an, um den Siegeszug
nun auch im mittleren Preissegment fortzusetzen. Die insgesamt sieben
Lautsprecher umfassende Modellpalette bewegt sich bei Stückpreisen
von 125 bis 500 Euro und posititioniert diese Serie somit direkt
im Massenmarkt für ambitionierte Anwender, die ohne einen
allzu großen finanziellen Aderlass gerne Surroundsound auf hohen
Niveau genießen möchten.
Aufmerksame Leser dürften unser Test-Ensemble bereits kennen: als wichtiger Bestandteil der AREADVD Extreme Gaming Experience konnten sich die Schallwandler schon als geeignete Multimediakomponenten beweisen. Wir möchten nun testen, ob die 4 Standlautsprecher vom Typ BR-5 (300 €), der als Centerspeaker genutzte BR-LCR (200 €) und der Bassist BR-W10 (500 €) auch im Heimkino- und Stereobetrieb zu überzeugen wissen. Obwohl Monitor Audio auf starke Mitbewerber trifft, sind wir aufgrund der bisherigen Erfahrungen zuversicherlich, dass sich unsere Testprobanten nicht zu verstecken brauchen, sondern um die Vorherrschaft dieser Klasse ein gewichtiges Wörtchen mitreden können.
Verarbeitung:
Rein formell gibt sich die Bronze
Reference Serie sehr klassisch: Designexperimente sucht man vergebens.
Die Entwickler haben den Lautsprecher sehr gefällige, schlanke
Proportionen verpasst, so dass man vielerorts kein Problem haben
dürfte, dieses Surroundset im Hörraum unterzubringen.
Obwohl das Set nur foliert ist, und damit über kein richtiges Holzfurnier verfügt, macht die Öberfläche der BR-5 einen sehr überzeugenden Eindruck. Die Haptik und Optik vermittelt fast den Flair von Echtholz, lediglich der Frontplatte sieht man ihre folierte Beschaffenheit an den Kanten ein wenig an.
Zur Erinnerung: die BR-5 kostet gerade einmal 300 Euro ! In diesem Zusammenhang muss man Monitor Audio einen großes Lob aussprechen, dass die Chassiss derart hochwertig in das Gehäuse eingefügt worden sind. Nicht nur die Passgenauigkeit beeindruckt, sondern auch die noble Optik mit Außenrahmen und verchrohmten Schrauben.
Wie bei folierten Lautsprecher der Mittelklasse üblich, sind die Kanten eher einfach ausgeführt. Abgesoftete Übergänge zwischen den einzelnen Gehäuseelementen sind schlichtweg den höheren Preisklassen vorbehalten, dies ist nicht nur bei Monitor Audio der Fall, sondern fast überall anzutreffen. Immerhin gibt die Verarbeitung der Stosskanten keinen Anlass zur Kritik und weist eine sorgfältige Verleimung auf.
Im Größenvergleich zu unserem Spectralrack fallen nicht nur die recht kompakten Abmessungen der BR-5 auf, sondern auch die recht triste Optik mit montiertem Stoffrahmen. Dieser ist ausschließlich mit schwarzem Akustikstoff lieferbar. Der Hersteller macht keinen Hehl darauf, dass er diese Rahmen lediglich zur optionalen Verwendung vorsieht, und seine Lautsprecher am liebsten "nackt" aufgestellt haben möchte.
Der BR-LCR sieht zwar aus wie ein klassischer Centerspeaker, wurde aber vom Hersteller bewusst so entwickelt, dass er ebenfalls aufrecht als Satellit betrieben werden kann. Leider verfügt er dafür aber über keine speziellen Montagevorbereitungen (Gewinde etc.), so dass man ihn in diesem Fall selbst sichern müsste.
Klassische könnte ein Subwoofer wohl kaum aussehen: das würfelförmige Gehäuse besticht ebenfalls mit einer gelungenen Verarbeitung. Auffällig ist beim Auspacken jedoch das mit 12,5 Kilogramm recht geringe Gewicht des Subwoofers - vergleichbare Produkte liegen in der Regel bringen in der Regel meist um die 20 Kilos auf die Waage.
Wem unsere Testausführung in schwarz zu schlicht ist, darf sein Bronze-Reference System alternativ auch in den Ausführung Walnuss und Kirsche bestellen. Besonders die oben gezeigte Walnuss-Variante (Abbildund: Standbox BR-6, 400€ sowie Kompaktlautsprecher BR-2, 200€) ist dem britischen Hersteller exzellent gelungen.
Fazit Verarbeitung:
Für den abgerufenen Kaufpreis kann die gebotene Verarbeitungsqualität als vorbildlich eingestuft werden. Die Lautsprecher sehen nicht nur auf den ersten Blick sehr schön aus, sondern überzeugen auch mit qualitativ gut umgesetzten Detaillösungen. Weiterer Pluspunkt stellt die Auswahl an gelungenen Oberflächenausführungen, so dass eigentlich jeder Käufer etwas passendes für seinen Hörraum finden sollte. Insgesamt kann man zusammenfassend festhalten, dass die Bronze Reference-Serie selbst gegenüber teureren Alternativprodukten in dieser Hinsicht bestehen könnte und sich völlig gerechtfertig eine 10 Punkte Wertung einfährt.
technischer Aufbau:
Beim Betrachten der technischen Eigenschaften fällt recht schnell auf, dass auch die neue Bronze Reference Serie der typischen Monitor Audio-Philosophie treugeblieben ist. Der britische Hersteller vertritt schon seit mehreren Produktgenerationen die Ansicht, dass eine schlanke, effiziente Frequenzweiche in Kombination mit hochwertigen Chassis die beste Voraussetzungen für gute Klangeigenschaften darstellt. Nun - wir erleben tagtäglich, dass jedes Konstruktionsprinzip (bei konsequenter Umsetzung) seine Daseinsberechtigung hat, so dass wir hier keine Wertung vornehmen möchten. Unumstrittener Vorteil der Bronze Reference ist dadurch jedoch ein hervorragender Wirkungsgrad von 90dB (offizielle Herstellerangebe vom Kennschalldruck bei 2,83V bei 1 Meter Entfernung).
Modell, Preis | BR-5, 300 € |
Frequenzgang (+/- 3db) | 36 - 30.000 Hz |
Impedanz | 6 Ohm |
Belastbarkeit | 120 Watt |
Gehäuseaufbau | Doppel Bassreflex |
Chassis-Bestückung | 1x 140mm MMP MK2 Tieftöner 1x 140mm MMP MK2 Tiefmitteltöner 1x 25mm C-Cam Hochtöner |
Abmessungen | 16,5 x 85 x 24,7 (B,H,T) |
Gewicht | 11,5 kg |
Als etwas nachteilig müssen wir hingegen leider festhalten,
dass sich der BR-LCR in Bezug auf seine Konstruktionsart vom Rest der
Bronze Reference Serie unterscheidet. Während beispielsweise
eine BR-5 auf der Bassreflextechnik basiert, baut der BR-LCR hingegen
auf eine geschlossenen Konstruktion. Durch den Wegfall des
Bassreflexrohres entfallen entsprechende Problematiken
(Strömungsgeräusche, Resonanzen etc.), während als
Nachteil hingegen eine geringerer Schalldruck umgesetzt werden
kann. Andererseits hat Monitor Audio bereits bei der ähnlich
aufgebauten Gold Signature Serie eindrucksvoll bewiesen, dass trotz
unterschiedlichem Gehäuseaufbau ein sehr homogener Klang
möglich ist. Warten wir also auf den Klangtest, bevor wir den
BC-LCR vorschnell kritisieren. In Bezug auf seine
Chassisbestückung
verfügt er über fast die gleiche Bestückung wie der
BR-5: auch hier kommen 2 Tiefmitteltöner mit MMP Technik zum
Einsatz
und werden im oberen Frequenzbereich vom C-Cam Hochtöner
unterstützt, während bei der BR-5 ein Exemplar davon als
dedizierter Tieftöner fungiert, sind bei dem LCR beide 140er
Chassis gleichermaßen für den Bass-/Mitteltonbereich
zuständig.
Während beim BR-5 Bi-Wiring Terminals verbaut sind, bietet der BR-LCR leider nur eine Anschlussmöglichkeit für eine einzelne Anbindung an den Verstärker.
Modell, Preis | BR-LCR, 200 € |
Frequenzgang (+/- 3db) | 60 - 30.000 Hz |
Impedanz | 6 Ohm |
Belastbarkeit | 120 Watt |
Gehäuseaufbau | geschlossen |
Chassis-Bestückung | 2x 140mm MMP MK2 Tiefmitteltöner 1x 25mm C-Cam Hochtöner |
Abmessungen | 46 x 16,5 x 16,5 (B,H,T) |
Gewicht | 6 kg |
Modell, Preis | BR-W10 , 500 € |
Frequenzgang (+/- 3db) | 27 - 180 Hz |
Impedanz | 20 kOhm |
Belastbarkeit | 150 Watt |
Gehäuseaufbau | Bassreflexsystem |
Chassis-Bestückung | 1x 150mm MMP MK2 Langhubchassis |
Abmessungen | 32 x 32 x 34 cm (B,H,T) |
Gewicht | 12,5 kg |
Kombinationsempfehlung und Testumgebung:
Um die volle Leistungsfähigkeit des Bronze Reference Sets
herauszukitzeln, haben wir einen Großteil unseres Tests mit dem Denon AVC-A11XVA
(3.799 €) betrieben. Nun, dass der klangstarke Denon Bolide
instande ist, die Monitor Audio Lautsprecher zu Höchstleistungen
anzutreiben, ist dank seiner ausgezeichneten klanglichen Eigenschaften
keine große Überraschung. Das explosive Wesen und die
immenso Antrittsstärke machen den AVC-A11XVA nicht nur zum
klanglichen Überflieger, sondern stellen teilweise auch deutlich
teurere Geräte in den Schatten. Außerdem fährt der
Denon-Amp fast jede Ausstattung auf, die man sich wünschen kann:
von vielfältigen Multizone-Optionen bis hin zur kompletten
Videosektion bleibt fast kein Wunsch unerfüllt. Auf der anderen
Seite muss an dieser Stelle aber auch klar gesagt werden, dass wohl nur
ein Bruchteil der Bronze Reference-Käufer ein Gerät von solch
einem Kaliber kaufen wollen - doch glücklicherweise geben sich die
MA-Lautsprecher auch mit weniger zufrieden und machen auch mit deutlich
günstigeren Amps viel Spaß:
Besonders gut harmonierte das Lautsprecher-Set mit dem Marantz
SR4001 (549 €). Das gute Auflösungsvermögen und von
Frische und Klarheit geprägte Klangkultur machen die Kombination
mit Monitor Audio sehr empfehlenswert. Da stört es auch nicht
weiter, dass der kleine Marantz-Receiver keine neuen Bestmarken und
Bezug auf die Pegelfestigkeit setzt - schließlich verlangt die
Bronze-Reference Serie ohnehin nicht viel Endstufenpower. Andererseits
kann der SR4001 mit seinen feindynamischen Tugenden eine Eigenschaft in
die Waagschale werden, die unserer Testlautsprecher dankbar aufnehmen
und hervorragend umsetzen können. Kurz: wenn sie sich für ein
Monitor Audio Bronze-Set entscheiden und noch einen günstigen aber
klangstarken Surroundreceiver suchen, führt derzeit wohl kaum ein
Weg am Marantz SR4001 vorbei.
Unsere hauptsächlich verwendete Hardware in der Übersicht:
AV-Amplifier | Denon AVC-A11XVA (ca. 3.799 Euro) |
AV-Receiver | Marantz SR4001 (ca. 480 Euro) |
DVD-Player 1 | Audionet VipG2 mit SDI (ca. 8.000 Euro) |
DVD-Player 2 | Cinemike DVD-3930L3 (ca. 3.000 Euro) |
Plasma-TV | Pioneer PDP-506 XDE (ca. 5.000 Euro) |
Projektor | Mitsubishi HC-2000 (ca. 6.000 Euro) |
Klangwertung:
Eigentlich waren wir auf keine großen Überraschungen gefasst, denn schließlich kennen wir das Set ja schon sehr gut aus der Nutzung als PC-Speaker in einem hochwertiger Multimedia-Umgebung. Doch bei konzentrierter Auseinandersetzung in Bezug auf die Wiedergabe von DVD- sowie CD-Medien waren wir sehr erstaunt, welch zusätzlichen, bislang unergründete Kapazitäten in den britischen Schallwandlern schlummerten.
Auch gegenüber der ungleich teureren Gold Signature Serie haben
wir das Bronze-Reference Set gehört. Die Testkriterien, welche der
folgenden Bewertung zugrunde liegen, finden Sie hier.
BR-5:
Die insgesamt vier BR-5 übernehmen zugleich die Rolle von Front- und Rearspeaker in unserem System, so dass deren Leistung gleich in doppelter Hinsicht an der Gesamtwirkung des Surroundsets beteiligt ist. Erfreulicherweise stellen sich die recht zierlichen Schallwandler als absoluter Glücksgriff heraus. Sie spielen ausgesprochen erwachsen und souverän - man hat akustisch stets den Eindruck eine deutlich größere (und kostspieligere) Konstruktion vor sich zu haben. In Anbetracht des Kaufpreises ist zunächst ganz besonders die feinfühlig und detailverliebte Hochtonwiedergabe zu nennen, welche der Boxen zu einem insgesamt sehr hochauflösendem, audiophil abgestimmten Klangbild verhilft und sie somit deutlich von ihren Mitbewerbern abhebt.
In Bezug auf die Tonalität waren Monitor Audio noch nie als "Weichspüler" bekannt, die in den unteren Frequenzen eine künstliche Anhebung in die Wiedergabe einflechten, um ein größeres Klangfundament aufzubauen. Hier macht auch die neue Bronze-Reference Serie keine Ausnahme und bleibt bei einer sehr neutralen, ausgeglichenen Spielweise. Beim schnellen Direktvergleich mit Fabrikaten anderer Hersteller mag dies zunächst durchaus etwas befremdlich wirken, schließlich wird eine bassbetonte Box zunächst häufig sehr positiv beurteilt, doch nach einer eingehenden Auseinandersetzung fällt recht schnell auf, dass dies fast immer mit einem Verlust an Präzision und Druck erkauft wird (ganz davon abgesehen, dass das Ursprungssignal stark verfälscht wird, was strengenommen nichts mehr mit HiFi zu tun hat).
Doch zurück zur BR-5, die solche Probleme links liegen lässt und sich darauf besinnt, alle Bassanteile konsequent und mit großer Durchschlagskraft wiederzugeben. Dabei ist es extrem erstaunlich, wie weit ihre Bassdarstellung hinabreicht. Wenn es nicht grade um die Umsetzung sehr tiefer Orgeltöne geht, empfiehlt sich die kleine Standbox durchaus für einen Soloeinsatz ohne zusätzliche Subwoofer-Unterstützung. Alle Achtung - denn sowas gibt es in der hier vorliegenden Preisklasse nur sehr selten zu beobachten, zumal die Monitor Audio Konstruktion nicht nur druckvoll aufspielt, sondern auch schnelle Impulse zeitrichtig und knackig umsetzt. Wer also gerne bassintensive House- oder Technomusik konsumiert, dürfte mit einem Paar BR-5 eine sehr glückliche Liaison eingehen.
Erfreulicherweise kann die BR-5 jedoch weit mehr, als einfach nur
durch ihre tieffrequenten Künste zu überzeugen. Sie baut
durch ihre strukturierte und tiefsinnige Spielweise eine große
emotionale Verbindung zum Auditorium auf. Die oftmals anzutreffende
Distanz zwischen der künstlerischen Essenz eines Liedes und der
Wahrnehmung auf seites des Zuhörers wird hier erst gar nicht
zugelassen, so realistisch und facettenreich widmet sich die BR-5 dem
zugeführten Material. Die ansprechende Spielweise der Monitor
Audio Schallwander liegt zudem auch darin begründet, dass sich der
Klang insgesamt sehr schön vom Lautsprecher löst und im
Hörraum positioniert wird. Wer würde sich schließlich
nicht wünschen, dass Christina Aguilera (zumindest akustisch)
mitten im Wohnzimmer steht, anstatt im Lautsprecher eingesperrt zu sein
?
BR-LCR:
Klemmen Sie doch beim nächsten DVD-Abend den Centerspeaker
einfach mal für ein paar Minuten ab - je nach Qualität der
Abmischung werden Sie fast meinen, einen Stummfilm anzuschauen ! Trotz
5.1 Wiedergabe und den ausgeklügelsten Einmesssystemen bleibt der
Centerkanal die mit Abstand wichtigste Komponente im gesamten Heimkino.
Wer diese wichtige Rolle einem BR-LCR zuweisen darf, kann sich
glücklich schätzen: dieser Lautsprecher besitzt eine
ausgezeichnete Sprachverständlichkeit und umgarnt jegliche
Stimmprofile mit derart viel Feinschliff, dass sich eine sehr
vielschichtige bzw. lebendige Wiedergabequalität einstellt.
Hinsichtlich der Detaillierung im Hochtonbereich steht er den vier BR-5
um Nichts nach, indem er mit Brillanz sowie Frische zu Werke geht.
Ähnlich wie die Standlautsprecher vertritt auch der BR LCR die
Charakteristik, Klangdetails über das Bassfundament zu stellen.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Clarke Michael Duncan in "The green
Mile" durchaus etwas schmalbrüstiger als bislang erscheint,
dafür aber mit deutlich mehr Struktur und höherer
Informationsdichte aus dem Centerkanal erschallt. Zur Höchstform
läuft der Schallwandler bei Sequenzen wie dem hauchzart
vorgetragenem Prolog beim ersten Teil der "Herr der Ringe" Trilogie
auf. Stimmtransparenz gehört definitiv zu den großen
Stärken des BR-LCR, zumal er verschiedene akustischenen Ebenen
sehr schon voneinander trennen kann und entsprechend aufgeräumt
wiedergibt. Nur wenige andere Centerspeaker sind dazu in der Lage und
vermischen den Music-Score mit Sprach- sowie Effektelementen zu einem
akustischem Allerlei. In Bezug auf das Abstufen feindymanischer
Ereignisse (also zB. die Betonung innerhalb geflüsterter Dialoge)
befindet sich der BR-LCR ebenfalls auf einem Niveau mit den
Klassenbesten. Insgesamt liefert der BR-LCR eine beeindruckende
Vorstellung ab und darf sich ebenfalls mit der Höchstwertung von
10 Punkten schmücken.
BR-W10:
Schon beim Extreme Gaming Projekt haben wir unsere besondere Begeisterung über den Monitor Audio Subwoofer kundgetan. Es ist schwierig, in dieser Klasse einen solch präzise aufspielenden Tieftonmeister ausfindig zu machen, zumal der BR W10 auch mit einem guten Tiefgang punkten kann und als einer der besten 500 Euro Subwoofer überhaupt anzusehen ist. Wenn Nicalos Cage in "Nur noch 60 Sekunden" den Motor seines Shelby Mustang GT 500 anwirft, reibt sich nicht nur der Tankwart freudestrahlend die Hände: der Monitor Audio Subwoofer füllt den Hörraum sehr schön mit dem sonoren Brummen des V8-Motors aus, und bietet im Tiefbassbereich eine hervorragende Durchzeichnung. Dem BR-W10 gelingt es, wie ansonsten nur sehr hochklassigen Subwoofern vom Schlage eines A.C.T. AL6 (1.500€) gleichzeitig präsent zu wirken, ohne dabei aber übertrieben stark im Vordergrund zu agieren. Er gehört zu der Sorte von Subwoofern, die das Klangbild zwar ungemein bereichern, und dabei so unnauffällig (im positiven Sinne) aufspielen, dass man erst beim Abschalten wirklich merkt, was man an ihm hat.
Dass es dem MA-Subwoofer trotz aller Qualitäten dennoch nicht
ganz zu einer vollen 10 Punkte Wertung reicht, liegt vornehmlich an
zwei Aspekten: zum Einen gibt es noch etwas tiefer und wuchtiger
aufspielende Alternativprodukte im ähnlichen Preissegment (zB.
Nubert AW-991). Es gibt durchaus Hörtypen, die Heimkino
automatisch mit einer "fetten" und extrem substanzreichen
Basswiedergabe in Verbindung bringen, und diesem Hörgeschmack kann
der BR-W10 nicht unbedingt voll entsprechen. Er eignet sich hingegen
etwas besser zur Unterstützung von musikalischen Anwendungen. Der
zweite, kleine Kritikpunkt betrifft die Verstärkerleistung.
Ungeachtet der guten Pegelfestigkeit, wünschten wir uns ein etwas
impulsiveres, energischeres Auftreten in Bezug auf die Grobdynamik.
Insgesamt richtet sich der BR-W10 wie schon seine Geschwister eher an
Feinschmecker, als an bass- und effektorientierte Naschkatzen.
Surround-Homogenität:
In dieser Beziehung profitiert das MA-Set maßgeblich von der
hervorragenden Spielweise des Subwoofers. Dem BR-W10 gelingt die
Anbindung zu den restlichen Kanälen ausgezeichnet. Die
Bassperformance in Kombination mit den BR-5 gelingt fließend und
sehr harmonisch. Dank der präzisen Spielweise weisen beide
Lautsprecher diesselbe Handschrift des Entwicklers auf, was sich
akustisch als höchst attraktiv entpuppt. Prinzipiell gilt dies
auch für die Kombination mit dem GS-LCR, der jedoch im
Grundtonbereich mit den BR-5 nicht ganz mithalten kann. Anwender, die
sich ohnehin schon den Luxus gönnen und (wie im unserem Testset)
auch für die rückwärtigen Kanäle ein Paar BR-5
installiert haben, sollten sich überlegen, diese Bestückung
auch gleich für den Centerkanal vorzusehen. Nicht, dass der BR-LCR
schlecht mit den Standlautsprechern harmoniert - aber die recht
kompakten Abmessungen und der relativ geringe Preisunterschied der BR-5
machen eine solche Kombination schlichtweg sinnvoller. Bei der Gold
Signature Serie empfinden wir den klanglichen Unterschied zwischen
GS-LCR und den großen GS-60 übrigens als etwas kleiner -
dort distanzieren die Standboxen den Centerspeaker erst bei
höheren Pegeln in Bezug auf das Grundtonvolumen.
Pegelfestigkeit/Dynamik:
Ein Star Wars Filmabend ohne krachende Dynamik besitzt ungefähr
den gleichen Reiz, wie Trockenschwimmen im Freibad: erst wenn die
Weltraumschlachten mit Nachdruck und Vehemenz in die
Gehörgänge des Auditoriums dringen, kommt die Dramatik
glaubhaft rüber. Erstaunlicherweise können sämtliche
Monitor Audio Lautsprecher trotz der kompakten Abmessungen auf hohem
Niveau kämpfen und einen Lautstärkepegel realisieren, der so
manches nachbarschaftliches Verhältnis auf die Probe stellen kann.
Besonders für Anwender, die in "normalen" Lebensumgebungen hausen,
dürfte wohl kaum der Wunsch nach mehr aufkommen. Bis zu 30m²
können sehr souverän beschallt werden, ohne dass die
Lautsprecher überfordert sind. Als erstes Anzeichen der
physikalischen Grenze melden sich bei der BR-5 zuerst die
Bassreflexöffnungen, aus denen leise Strömungsgeräusche
zu vernehmen sind. Im übrigen können Sie die Sauberkeit der
Basswiedergabe bei höheren Pegeln sehr gut verbessern, indem Sie
ihren BR-W10 mit einer Granitplatte beschweren. Was die gebotene
Dynamik betrifft, befindet sich das Monitor Audio Set in Sichtweite der
Klassenbesten - insbesondere BR-LCR und die vier BR-5 setzen
entsprechende Impulse mit einer erschreckenden Direktheit um, lediglich
der Subwoofer fängt bei gestiegenen Pegel an, im Tiefstbass etwas
zu komprimieren. Hier merkt man durchaus, dass die verbaute
Endstufensektion durchaus etwas kräftiger dimensioniert sein
dürfte. Aber wie schon erwähnt: Monitor Audio spricht mit
ihrem Set (und speziell mit diesem Subwoofer) nicht die Vollgasfahrer
unter den Heimkinousern an, sondern fokussiert andere Aspekte des
Hörens. Unter dieser Prämisse schlägt sich die
Bronze-Reference Kombination äußerst wacker und leistet sich
in dieser
Disziplin keinen unverzeihlichen Patzer, sondern muss sich lediglich
mit einem Platz im oberen Bereich der Liga zufrieden geben.
Marktanalyse:
Kann Monitor Audio mit seiner neuen Bronze-Reference Serie nun der Konkurrenz das Fürchten lehren und ihnen die Ernte verhageln ? Nun - natürlich wird nicht jeder die Klangcharakteristik des britischen Ensembles lieben, aber rein objektiv betrachtet, spricht nichts gegen einen großen Erfolg der neuen Einstiegsserie von Monitor Audio: die attraktive Klangcharakteristik in Kombination mit der guten Pegelfestigkeit adelt die Bronze-Reference Serie sowohl für Stereo- als auch Mehrkanalanwendungen zu einer hervorragenden Wahl. Wie sich das Monitor Audio Sextett nun im Einzelnen gegenüber den Mitbewerbern aufstellt, möchten wir Ihnen anhand eines kurzen Vergleiches näherbringen. Unabhängig davon, ob wir uns bei Magnat nach Lautsprechern umschauen, die hinsichtlich der UVP oder des Marktpreises mit dem Bronze Reference vergleichbar wären, finden wir weder in der Altea-, noch in der noch in der Quantum-Reihe einen wirklich ebenbürtigen Gegner für die Lautsprecher aus der englischen Stadt Raleigh. Schon alleine das völlige Fehlen von nasalen Verfärbungen im Mitteltonbereich oder einem topfig aufspielendem Bass macht die Monitor Audio Produkte zum klaren Matchwinner, wobei auch die Pegelfestigkeit und Gehäuseverarbeitung ihre Mitbewerber klar distanzieren. Und wer beim Probehören der BR-5 gegenüber einer Quantum 508 die Augen schließt, wird kaum glauben wollen, dass beide in der gleichen Preisliga spielen, angesichts der hervorragenden Tiefenstaffelung und Detailauflösung der Monitor Audio Konstruktion. Die Quantum 500er Serie neigt dazu, das Klanggeschehen nicht richtig plastisch vom Lautsprecher zu lösen und klingt bei anspruchsoller Musik schnell überanstrengt. Das Rennen um die Gunst des Hörers geht hingegen zwischen der Nubert nuBox-Serie und den Monitor Audio Lautsprechern mit einem Kopf-an-Kopf Zieleinlauf aus, wobei jeder der beiden Kontrahenten seine Stärken aus unterschiedlichen Eigenschaften bezieht. Liebhaber einer intensiven, effektlastigen Darbietung finden in den schwäbischen Boxen die klangstärkere Alternative, zumal die Nubert Lautsprecher in Bezug auf die Pegelfestigkeit als das absolute Maß der Dinge anzusehen sind und sich diesbezüglich vor dem Monitor Audio Ensemble positionieren können. Die Bronze-Reference Serie zieht seine Reize aus der detaillierteren, etwas feinfühligeren Spielweise und übertrumpft insbesondere mit dem BR-5 die Stereoperformance seines Nubert Pendants in Bezug auf Räumlichkeit und Feindynamik. Beide Systeme stehen zurecht auf dem Siegerpodest der unteren Mittelklasse und beweisen eindrücklich, dass großes Kino auch zum Economy-Tarif realisierbar ist.
Fazit:
Das Monitor Audio Bronze Reference Set macht in jeder Hinsicht Apetitt:
zum Einen bekommt man direkt Lust, seine CD- und DVD Sammlung neu zu
entdecken, denn in dieser Preisklasse definiert Monitor Audio ein neues
Niveau der audiophilen Wiedergabequalität. Zum Anderen macht das
Set aber auch auf die im Sommer erscheinende Platinum Serie
Hunger, welche antritt um im absoluten High-End Segment für Furore
zu sorgen. Für die Mitbewerber ist es fast schon unheimlich, mit
welch unglaublicher Treffsicherheit die jüngsten Neuentwicklung in
ihrem jeweiligen Marktsegment eingeschlagen haben: die Gold Signature Serie hat
sich als feste Größe in der Oberklasse etabliert und nun
können sich auch die Bronze-Reference Lautsprecher an die Tabellenspitze ihrer
Klasse setzen. Wer inmitten der momentan vorherrschenden
Geiz-/Saubilligmentalität keine Lust mehr hat, zwischen
vermeintlichen Schnäppchen und wirklichen Highlights auf der
Palette des Großmarktdiscounters entscheiden zu müssen, kann
nun ganz beruhigt zur Monitor Audio Bronze-Reference greifen. Es mag
sich zwar durchaus eine günstigere Offerte finden lassen - aber
wahrscheinlich keine Bessere.
Audiophile Tonkunst ist in der Mittelklasse angekommen.
Monitor Audio Bronze-Reference 5.1 Set
Preisbereich: Mittelklasse (Setpreis 1900 €)
Test: 12.April 2007
Preis-/Leistung:
+ hervorragende klangliche Eigenschaften, sehr detailreich und auflösend
+ makellose Pegelfestigkeit
+ präziser Subwoofer
+ gute Verarbeitungsqualität
+ viele Modellvarianten lieferbar
+ keine übermäßigen Ansprüche an die Elektronik
+ sehr fairer Kaufpreis - hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- Subwoofer recht leicht, außerdem ist dieser nicht komplett ausgestattet
- Centerspeaker besitzt keine Bi-Wiring Terminals
- Stoffabdeckung optisch recht schlicht gehalten
Website des Anbieters: www.monitoraudio.de
Text: Lars Mette