Test: Mitsubishi HC5000. Full-HD Könner zum Low-Cost Tarif ?
(29.August 2007 - Lars Mette)
Nachdem nun so langsam die ersten HD-DVD bzw. Blu-Ray Abspielgeräte in den modernen Heimkinos Einzug erhalten, dürfen sich hochauflösende Projektoren über Top-Platzierungen auf den Wunschzetteln von anspruchsvollen Anwendern erfreuen. Doch damit der Sommerurlaub aus Geldmangel nicht auf Balkonien abgehalten werden muss, empfehlen sich insbesondere die Geräte mittlerer Preislagen: durch die ständige Weiterentwicklung und Optimierung können Projektoren in der 5000 Euro-Klasse mittlerweile "schon" ein äußerst hohes Niveau bieten, und positionieren sich selbst gegenüber absoluten High-End Komponenten als attraktive Offerte.
Eine absolute Ausnahmestellung könnte hierbei der neue HC5000
von Mitsubishi erreichen. Schon Monate vor der offiziellen
Markteinführung begeisterte dieser Projektor bei diversen
Vorführungen Fachbesucher und Presse gleichermaßen. Auch auf
AREADVD haben Sie beispielsweise im Rahmen der diesjährigen
IFA-Berichterstattung bereits erste, optimistisch stimmende
Eindrücke von uns zu lesen bekommen. Die große
Erwartungshaltung verdankt der HC5000 mehreren Faktoren: zunächst
einmal haben die bisherigen Kurz-Vorführungen in visueller
Hinsicht überzeugen können, zusätzlich wird dank Epson
D6 Panel die volle HD-AUflösung von 1920x1080 Bildpunkten geboten
und mit einem Preis von 3499 Euro serviert Mitsubishi seine neues
Projektor-Highlight zudem noch in einer leicht verdaulichen Preislage.
Nachdem der HC5000 in unseren Studios schon sehnlich erwartet wurde,
haben wir das Testgerät freudig in Empfang genommen und
für Sie unter die Lupe genommen. An dieser Stelle möchten wir
auch noch einmal auf unsere Projektor-Testkriterien hinweisen, nach
denen wir den HC5000 bewerten werden.
Verarbeitungsqualität:
In unschuldigen weiß kommt nicht nur Knut der Eisbär
daher, sondern auch der neue Mitsubishi-Projektor. Seitlich verlaufen
schwarze Kunststoffteile, zudem ist auch die Linse dunkel umrahmt.
Insgesamt weist dieses Gerät ein eher funktionelles Design, denn
sonderlich aufsehenerregende Details sucht man vergeblich.
Die Sichtseite des Projektors ist sehr schlicht und einfach geraten. Kennern wird an dieser Ansicht sofort auffallen, dass keine manuellem Zoom-/Focus Regler vorhanden sind. Diese Einstellungen wird beim HC5000 bequem vom Sofa aus, per Fernbedienung vorgenommen.
Das Bedienpanel im Detail. Eine detailverliebte Lösung sieht
definitiv anders aus, zumal die Knöpfe sehr klein geraten sind. An
dieser Stelle merkt man dem Gerät durchaus an, dass Mitsubishi
sich vor allem auf die inneren Werte besonnen hat, und beim Bedienpanel
eine etwas einfachere Lösung als ausreichend erachtet. Die
Druckpunkte sind leider etwas schwammig geraten, andererseits
dürften die meisten Projekoren-Besitzer ohnehin auf die
Fernbedienung zurückgreifen.
Die Einpassungen der Eingangsschnittstellen genügt hingegen
auch höheren Ansprüchen und bietet keinen Anlass zur Kritik.
Alles ist sauber verschraubt und erlaubt eine kontaktsichere Aufnahme
der Signalkabel.
2 kleine Plastikfüsschen winkeln den HC500 auf Wunsch bis zu 6
Zentimeter an (bei Tischaufstellung). Es mag zwar durchaus etwas
stabilere/größere Vorrichtungen für solche Zwecke
geben, aber die verbauten Elemente erfüllen ihren Zweck und lassen
sich bei Nichtbenutzung komplett versenken.
Die mitgelieferte Fernbedienung wirkt zunächt etwas einfach und
weist ebenfalls keine besonders beeindruckende Materialqualität
auf. Dar mattschimmernde Kunststoff-Controller liegt aber gut in der
Hand und ist recht ergonomisch geformt. Außerdem ist er komplett
hinterleuchtbar, bietet Direktzugriff azuf viele Funktionen und besitzt
eine großen Reichweite.
Insgesamt liefert der HC5000 eine routinierte Vorstellung ab, was die
äußere Verarbeitung betrifft. Dass das Design wahrscheinlich
keinen Schönheitspreis gewinnt und etwas klobig wirkt, kann man
einem Projektor (im Gegensatz zu zB. Lautsprechern) durchaus verzeihen.
Immerhin sind die wichtigen Dinge (Optik, Seitenverkleidung,
Anschlüsse) tadellos ausgeführt, so dass hierdurch keinerlei
Beeinträchtung der Nutzung zu erwarten ist. Dazu kommt noch die
ebenfalls recht praktische Fernbedienung. Gesamtnote Verarbeitung: gut
technischer Aufbau und Features:
In technischer Hinsicht punktet der HC5000 selbstverständlich
primär durch sein Full-HD LCD-Panel, doch die
Mitsubishi-Entwickler haben auch drumherum ganze Arbeit geleistet und
ihrem neuem Projektor interessante Details verpasst. So ist zum
Beispiel eine sehr hochwertige Signalverarbeitungssektion als auch eine
ausgeklügeltes Lüftungskonzept gedacht worden, so dass der
Mitsubishi-Projektor weit mehr als "nur" mit seinen 3 Epson D6 Full-HD
LCD-Panels aufwartet.
Der Lieferumfang des HC5000 kann als großzügig eingestuft werden. Ein HDMI-Kabel befindet sich zwar leider nicht im Karton, aber dafür purzelt zB. ein VGA-Kabel aus der Verpackung, und selbst an ein langes Stromkabel hat Mitsubishi gedacht. Ansonsten liegt dem Gerät (neben diversen Anleitung und der Fernbedienung) noch eine magnetische Staubschutzkappe bei.
Luxus auf Knopfdruck: der HC5000 bietet eine vollmotorisierte Linsensteuerung (Schärfe, Bildgröße) und besitzt ebenfalls einen vertikalen als auch horizontalen Lens-Shift. Die Steuerung ist hierbei feinfühlig und exakt, so dass sich hier ein echter Mehrwert für den User ergibt, wenn man bequem vom Sofa aus einstellen kann. Trotzdem sollte man bei Installation etwas aufpassen und den HC5000 umsichtig platzieren. Während Bildgröße und horizontale Lage recht flexibel einstellbar sind, arbeitet der vertikale Lensshift nur in einem sehr eingeschränkten Bereich. Die weiteren Bildeinstellungsmöglichkeiten sind sehr reichhaltig ausgefallen, unter anderem findet sich eine differenzierte Gamma-Justage als auch getrennt einstellbare Kontrast/Helligkeitsregler für jede der 3 Grundfarben.
Wichtiges Ziel bei der Entwicklung des HC5000 war eine effiziente,
und zugleich extrem leise Lüftung. Dieses Vorhaben ist beim HC5000
auch von Erfolg gekrönt: die subjektiv empfundene Lautstärke
im Eco-Modus scheint sich mit der Herstellerangabe von 19db zu decken.
Teilweise haben wir beim Testen gar nicht hören können, ob
der Beamer eingeschaltet ist, da selbst eine Playstation3 oder der
Toshiba HD-XE1 lautere/intensivere Lüftungsgeräusche
mitbringen. Wir können Mitsubishi nur im Namem aller audiophilen
Heimkino-User gratulieren. Mit den bisherigen Modellen (zb. HC2000 /
HC3000) hat Mitsubishi ja schon bewiesen, dass man Beamer auch weit
unterhalb 30db effektiv kühlen kann, aber mit dem HC5000 geben sie
diesbezüglich ihr Meisterstück ab. Selbst im normalen
Filmmodus bleibt der Projektor nur knapp überhalb der
Wahrnehmungsgrenze und gehört zu den leisesten auf dem Markt.
Audiophile Heimkinouser haben derzeit wohl alleine deswegen keine
Alternative zu diesem Projektor. Das mustergültige
Belüftungskonzept wird von leicht zugänglichen
Schaumstoff-Filtern ergänzt. Zur Senkung der
Staubanfälligkeit ist der komplette Luftweg als auch alle
optischen Sektionen besonders aufwändig geschirmt.
Die Anschlussektion des HC5000 im Detail. Je ein HDMI- und DVI-Anschluss stehen für digitale HD-Datenübertragung zur Verfügung. Analoge Medien können mittels Chinch, S-Video, D-Sub oder YUV entgegen genommen werden. Der 25-polige VGA-Anschluss kann zwischen RGB und YUV umgeschaltet werden, leider ist hingegen der eigentliche Component-Anschluss hingegen nicht auf RGB schaltbar. Zur Syncronisation mit anderen Geräten befindet sich noch ein Triggereingang auf dem Anschlusspanel.
Anschlussbestückung | 2,1 / 3 Punkte |
Bildjustagemöglichkeiten | 3,5 / 4 Punkte |
Aufstellungsvariabilität | 2 / 3 Punkte |
darstellbare Auflösungen | 4 / 4 Punkte |
24 Hz Unterstützung | 3 / 3 Punkte |
Lautstärke ECO-Modus | 5 / 5 Punkte |
Bildwertung:
Generell weist der HC5000 eine sehr überzeugende visuelle Leistungsfähigkeit auf. Er stellt weit mehr dar, als nur ein "auf Full-HD getrimmtes Gerät", bei dem die elementaren Bildeigenschaften vernachlässigt wurden. Dennoch möchten wir an dieser Stelle jedoch auch klar kommunizieren, dass ein 4.000 Euro Full-HD LCD-Projektor nicht automatisch für jede Anwendung besser geeignet sein muss, als so mancher 3.000 Euro DLP-Konkurrent. Insbesondere mit dem HC3100 (Test folgt demnächst auf AREADVD) liefert Mitsubishi einen harten Widersacher auf DLP-Basis, der ebenfalls eine hervorragende Wahl für preisbewusste Heimkino-Aufsteiger darstellt.
Der gebotene Kontrast des HC5000 liegt auf einem guten Niveau,
kann aber nicht ganz mit dem soeben genannten DLP-Modell mithalten. Bei
farbenfrohen DVDs (zB. "Charlie und die Schololadenfabrik") erreicht
(beispielsweise) ein HC3100 eine noch etwas lebendigere
Umsetzung der knallbunten Bonbon-Welt. Die feinfühlige
Differenzierung im hellen Farbspektrum gelingt dem HC5000 für
einen LCD-Projektor zwar außerordentlich gut, doch in Bezug auf
die Darstellung dunkler Bildbereiche vermissen wir ein etwas
größeres Differenzierungsvermögen. Diesbezüglich
kann sich Mitsubishi's Full-HD Beamer nicht deutlich von den
hinlänglich bekannten Vertretern der 2000-Euro Liga absetzen,
zumal auch der maximale Schwarzwert keine neuen Bestwerte erreicht.
Selbst mit geschlossener Iris bietet der ältere HC2000
(DLP-Projektor, eh. UVP 6.000 €) ein wesentlich dunkleres Schwarz,
was dem Bild einen Vorteil in Bezug auf die Tiefendarstellung beschert.
In diesem Zusammenhang macht es sich leider ebenfalls bemerkbar, dass
der HC5000 eine automatisierte Iris-Steuerung beinhaltet, die
szenenabhängig nachregelt und eine generelle Ein-/Ausschaltung
leider nicht ermöglicht. So kann es durchaus sein, dass in Filmem
mit sehr unterschiedlichen Sequenzen einen Farbpumpen festgestellt
werden kann, so wie beispielsweise zwischen den Szenen der
Eiswüste auf Hoth und Sequenzen im Weltraum (Star Wars Episode V).
Wenn Sie nun den Eindruck haben sollten, dass der HC5000 für
Sie wohl leider doch kein Ticket für ein vollendetes Full-HD
Filmvergnügen auf der großen Leinwand darstellt, können
wir Entwarnung geben. Obwohl der HC5000 keine neuen Bestmarken in Bezug
auf Kontrast und Schwarzwert aufweist, kann er dennoch als
äußerst gelungen bezeichnet werden. Der Grund hierfür
liegt in den Disziplinen Bilddetaillierung/Schärfe sowie dem
daraus resultierendem Gesamteindruck bei verschiedenem Filmmaterial.
Was der HC5000 an subtilen Feinheiten und Details hervorzaubert,
gehört (selbst überhalb seiner Preisklasse) zur absoluten
Spitze. Wundern Sie sich nicht, wenn die Star Wars Raumschiffe (EPIII,
PAL-DVD) mit deutlich mehr Feinschliff und Sorgfalt herausgearbeitet
werden, oder weitläufige Landschaftsaufnahmen in Herr der Ringe
(Teil2 Die zwei Türme SEE, Disc1,PAL-DVD) selbst bei entfernten
Objekten, dank scharfer Konturen, viele Details zum Vorschein bringen.
LCD-typische Artefakte wie beispielsweise der Fliegengittereffekt
bleiben beim HC5000 gänzlich aus, auch die Bildruhe bei
Kameraschwenks gibt keinen Anlass zum Tadel. Die Plastizität des
Bildes kann ebenfalls als sehr gut bezeichnet werden, und liegt nur
knapp hinter der absoluten Klassenspitze, welche zur Zeit von
DLP-Projektoren (zB: Optoma H81, ca. 7.000 €- Test demnächst)
markiert werden. Dass die Bildschärfe des HC5000 derart
eindrucksvolle Leistungen vollbringt, äußert sich
selbstverständlich nicht nur mit diversen PAL-Testbildern auf
unserer Borusch Referenz-DVD: im Zusammenspiel mit einer nativen
HD-Ansteuerung (in unserem Fall der Toshiba XE-1 HD-DVD Player)
offenbart der Projektor, wieviel Spaß in der hochauflösenden
Zukunft wirklich steckt. Wir haben uns schon häufig Mission
Impossible III auf diversen Full-HD bzw. HD-Ready Bildschirmen
angeschaut, doch niemals zuvor war das Verhältnis aus visuellen
Erlebniss zum Kaufpreis derart günstig wie bei diesem
Projektor.
Kontrast | 3,5 / 5 Punkte |
Schwarzwert | 3,5 / 5 Punkte |
Bildschärfe/Detaillierung | 5,0 / 5 Punkte |
De-Interlacing | 2,5 / 3 Punkte |
Scaling | 2,5 / 3 Punkte |
Overscan | 2 / 2 Punkte |
Gesamteindruck PAL-Material | 4,0 / 5 Punkte |
Gesamteindruck HD-Material | 4,5 / 5 Punkte |
Fazit:
Technischer Aufbau | 19,6 / 22 Punkte |
Bildwertung (auf Preisklasse bezogen) | 27,5 / 33 Punkte |
Gesamtergebnis (auf Preisklasse bezogen) | 47,1 / 55 Punkte |
Dank hervorragender HD-Wiedergabe, Komplettaustattung und leiser
Belüftung ist der HC5000 ein hervorragendes Gerät für
alle Anwender, die HD-Kino auf großer Leinwand für
verhältnismäßig wenig Geld haben wollen.
Mitsubishi HC5000, Preis 3.490 Euro
Full HD LCD-Projektor, Preisklasse: Mittelklasse
Test: 29.August 2007
Preis-/Leistung: 









+ gute Scaling- und De-Interlacing Eigenschaften
+ extrem leises Betriebsgeräusch im Eco-Modus
+ gute Variablilität (Lensshift, Einstelloptionen etc.)
+ solide Gehäuseverarbeitung
+ komplett hinterleuchtete Fernbedienung
+ hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- Kontrast könnte besser sein
- recht klobiges Gerätedesign
- automatisierte Zwangs Iris-Steuerung ohne manuelle Eingreifmöglichkeit
Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:

Text: Lars Mette