Test: Cygnus-Audio Quasar + DiSubX1. 2.1 Stereo-System auf höchstem Niveau
Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.
(23. November 2009 -
Autor: Lars Mette )
Vollendete Klangerlebnisse auf höchstem Niveau bieten nicht nur renommierte Hersteller. Manchmal entpuppen sich auch Produkte weniger bekannter Anbieter als akustische Juwelen. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen unserer High-End Berichterstattung künftig vermehrt abseits der ausgetrenen Pfade vielversprechende Komponenten herauspicken und Ihnen vorstellen. Zu dieser Gattung gehört auch das 2.1 Satelliten/Subwoofer-System der Marke Cygnus Audio. Die Modelle mit den klangvollen Namen Quasar und DiSubX1 werden von einem ambitioniertem Entwicklerteam aus Norddeutschland in die Hifi-Welt gesetzt und sind mit interessanten technischen Raffinessen gespickt, wie zB. ausgelagerte Frequenzweichen mit Sandbefüllung oder einen Dipol Subwoofer nach Linkwitz Architektur. Für exakt 29.500 Euro geben Sie den drei High-Tech Klangspendern ein neues Zuhause, wobei davon jeweils die Hälfte auf den Subwoofer und den beiden Quasar Kompaktlautsprechern entfallen. Die passenden sandbefüllten Metallständer gehören dann dazu (Einzelpreis ca 1000 €)
Verarbeitung/Design:
Die Quasar Kompaktlautsprecher gehen keine stilistischen Experimente ein und orientieren sich an einer konventionellen Formensprache mit rechteckigen Gehäusen sowie klassischen Proportionen. Durch Details wie den Materialmix und die dickwandigen Seitenwangen vermitteln sie einen sehr exklusiven Flair. Freunde einer individuellen Optik werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass Cygnus Audio in Bezug auf die Oberflächengestaltung sehr flexibel eingestellt ist und (fast) sämtliche Wünsche erfüllen kann. Durch demontierbare Seitenteile besteht sogar die Möglichkeit einer kostengünstigen nachträglichen Änderung.

technischer Aufbau
Die wichtigsten technischen Daten in der der Zusammenfassung
Modell / Paarpreis | Cygnus Audio Quasar / 16.550 Euro |
Aufbau | geschlossenes 2-Wege System |
Chassisbestückung | 1x 170mm Tiefmitteltöner mit Kevlarzellulosemembran-Membrankonus und Phaseplug 1x großflächiger Magnetostat in länglicher Bauform mit insgesamt ca. 28cm² aktiver Membranfläche und Neodymantrieb als Mittelhochtöner |
Frequenzgang | 60 - 35.000 Hertz (-3db) |
max. Belastbarkeit | 120 Watt maximaler Schalldruck 109db ohne Kompressionseffekte |
Wirkungsgrad | 92db bei 2,8Watt und 1 Meter |
Besonderheiten | externe handverdrahtete Frequenzweiche in sandbefülltem Gehäuse akustische Butterworth Filter 3. Ordnung , Impedanz- und Phasen linearisiert |
Abmessungen | 25,6 x 39,1 x 31,6 cm (B,H,T) |
Gewicht | 19 kg pro Lautsprecher, Frequenzweiche 8,6 kg |
Im Cygnus DiSubX1 arbeiten zwei 15“ PA Chassis unter digitaler Kontrolle innerhalb eines Spezialgehäuses mit sehr offener Bauform. Die Kraftwirkung der Membranantriebe auf die Rahmenkonstruktionen ist um 180° gegeneinander gerichtet und kompensiert einander. Die Chassis stehen sich in der sog. Linkwitz – Anordnung innerhalb des äußerst solide gefertigten W – förmigen Montagerahmens gegenüber. Die Schallwände bestehen aus 26 mm MDF und sind um 5° gegeneinander geneigt. Die offene Dipol – Rahmenkonstruktion bildet eine strömungsgünstige, resonanzfreie Schallführung. Das Wandlerprinzip trägt den Namen impulskompensierter Schnelletransformator (IVT) und ist von Cygnus-Audio zum Gebrauchsmusterschutz angemeldet. Die Membranen realisieren einen linearen Hub von bis zu 10mm und bewegen mit ihren ca. 0,18m² Membranfläche ein Verschiebevolumen von 1,8 Liter. Eine 500 Watt starke Class-D Endstufe sorgt für ausreichende Kraftreserven mit einer maximalen Belastbarkeit von 2,8 KW. In dieser Konstellation ergeben sich laut Hersteller folgende Vorteile:
- sehr niedrige Verzerrungen in Höhe von weniger als 0,5% bei 111db.
- gezielte Schallbündelung, Abstrahlung nach vorne/hinten - dadurch deutlich minimierte Raumresonanzen
- keine störenden Ventilations- oder Resonanzgeräusche
- hochpräzise und schnelle Signalwiedergabe bis in die tiefsten Frequenzregionen
- hohe Grenzdynamik von bis zu 124db (max. Schallpegel im Nahfeld ab 30 Hz)
- Exakte Einstellung der Phase in 10 Grad-Schritten. Besonders bei Aufstellung außerhalb der "Stereo-Linie" ist eine feinfühlige Justage sehr von Vorteil.
- einstellbares Time-Delay in 10cm-Schritten. Mit Sicherheit kann mittlerweile fast jede Surround-Vorstufe ein Time-Delay für den Subwoofer bieten, doch bei genauer Betrachtung bietet die Einstellbarkeit im Subwoofer zwei Vorteile: zunächst einmal freuen sich Stereo-Anwender darüber, deren Equipment keine entsprechende Einstellung mit sich bringt. Und schließlich können mehrere Subwoofer untereinander besser angepasst werden, denn nur äußerst wenige Surround-Vorstufen bieten mehrere Subwoofer-Pre-Outs mit unterschiedlichen Delay-Werten an (im Stereobereich gibt es so etwas ohnehin fast nirgends).
- justierbare Tief- und Hochpassfilter. Für Techniklaien mag sich diese Funktion ein wenig verwirrend anhören, doch dahinter verbirgt sich nichts anderes als die jeweiligen Eckfrequenzen des Frequenzganges. Im unteren Bereich kann zwischen 15- und 50Hz gewählt werden, für die obere Frequenz stehen 50-500Hz zur Auswahl. So lässt sich der Subwoofer nicht nur ideal an die Lautsprecher anpassen, sondern auch an verschiedene Hörsituationen. Je höher die untere Grenzfrequenz liegt, desto größer ist der erreichbare Maximalpegel.
- auswählbare Flankensteilheit. Dieses Feature gehört direkt zum vorherigen Punkt: nach Auswahl der Hoch-/Tiefpassfilter lässt sich auswählen, ob der Klang mit 6,12 oder 24dB pro Oktave "ausgeblendet" werden soll. Die Anpassung an Raum und Lautsprecher kann nun noch genauer erfolgen und erlaubt die vielfältigsten Kombinationsmöglichkeiten.
- 3 vollparametrische Equalizer in IIR-Filter Technologie. Ebenfalls ein sehr nützlicher Helfer, um eine Anpassung an die Raumakustik vorzunehmen. Ausnahmslos jeder normale Hörraum hat individuelle klangliche Auswirkungen auf die Tiefbasswiedergabe. Bedingt durch die Raumgeometrie werden bestimmte Frequenzbereiche verstärkt, bzw. ausgelöscht. Bei Auslöschungen bewirkt ein Equalizer selbstverständlich keine Kompensation, doch zu 90% sind es die Überhöhungen, die den Klangspaß beeinträchtigen. Und genau diese können nun nachgemessen und gemildert werden. Darüber hinaus erlaubt der DSP, selbst schmalbandige Auslöschungen durch Filter hoher Güte zu kompensieren.
Dies sind die wichtigsten Funktionen des Cygnus Subwoofers. Die einzigen beiden Features, die wir uns noch wünschen, bietet beispielsweise Velodyne. Hier gibt es selbsteinmessende Subwoofer, die ihre Informationen in grafischer Form an Bildwiedergabegeräte ausgeben. Doch die vielfältigen Einstelloptionen des DiSubX1 gleichen diesen Nachteil wieder aus, denn es lassen sich 5 verschiedene Presets (bezogen auf u.a. die oben geschilderten Optionen) speichern und bequem auf Knopfdruck anwählen. So bietet der Subwoofer nicht nur alle derzeit wünschenswerten Einstelloptionen auf die grundsätzliche Anpassung an das System, sondern kann auch individuell für z.B. Musik, laute Pegel oder mitternächtliche DVD-Sessions vorkonfiguriert und benutzt werden. Und wer ein Notebook mit RS232 Schnittstelle sein Eigen nennt, kann sämtlicher dieser Optionen auch mit der mitgelieferten Software editieren.
Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben):
Modell / Stückpreis | Cygnus DiSubX1 / 14.900 Euro |
Aufbau | Linkwitz-Dipol Anordnung |
Chassisbestückung | 2x 12´´ modifizierte PA-Tieftöner Beyma 15LX60 |
Frequenzgang | 15 - 500 Hertz |
Leistung | Class-D Endstufe mit 500 Watt |
Phase | frei wählbar zwischen 0 und 180 Grad |
Besonderheiten | DSP-Sektion mit 3 parametrischen EQs, Hoch- und Tiefpassfilter, Pegeleinstellung, Presets, Fernbedienung |
Abmessungen | 55,2 x 54,8 x 58,0 cm (B,H,T) |
Gewicht | 75 kilogramm |
Testumgebung:
Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:
Elektronik | Audionet Max (ca. 12.500 €) Audionet PreG2 ( ca. 10.000 €) Cinemike AVP-A1HDA (ca. 13.000 €) |
Quellgeräte | Accustic Arts TubeDacII+DriveII (ca. 14.000 €) Cinemike DVD-A1HD (ca. 7.000 €) |
Peripherie | Sim2 C3X1080 (ca. 30.000 €) Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €) |
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher),
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).
Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.
Klangeindrücke:
Wir haben die Testprobanten aus dem Hause Cygnus-Audio mit preisähnlichen Referenzen verglichen und sind dabei zu der Erkenntnis gekommen, dass die Newcomer-Marke nicht nur absolut wettbewerbsfähig ist, sondern in Teilbereichen sogar Maßstäbe setzt.
Die tonale Balance ist auf absolute Linearität getrimmt und macht gleich von Beginn weg klar, dass hier kein "Schönsprecher" im Testraum steht, sondern ein kompromisslos konzipierter Abhörmonitor. Durch eine hochpräzise und tendenziell eher schlanke Basswiedergabe, sowie einer immensen Detaillierung im Mittel-/Hochtonbereich, stellt sich ein analytisches/ehrliches Klangbild ein. Sämtliche Übergänge zwischen den verschiedenen Frequenzbereichen erfolgen absolut bruchlos und geschmeidig, so dass sich ein ungehemmter Spielfluss einstellt. Quasar und DiSubX1 streben nach größtmöglicher Authenzität ohne jegliche Effekthascherei oder interpretatorische Eingriffe. Weil die Lautsprecher keine bassgewaltige Anhebung im unteren Frequenzbereich mitbringen, könnten unerfahrene Anwender dazu neigen, die grobdynamischen Fähigkeiten zu unterschätzen. In vielen Fällen wird ein plötzlich ansteigender Bassbereich, der das restliche Klanggeschehen überdeckt, mit dynamischer Potenz verwechselt, was defakto natürlich nicht richtig ist. Quasar und DiSubX1 zeichnen sich just durch ihre souveräne und kultivierte Spielweise aus, bei dem eben nicht hauptsächlich die Paukenschläge innerhalb der Crescendos herausgestellt werden. Die Kombi erfasst das komplette Spektrum gleichberechtigt und setzt große Lautstärkesprünge ganzheitlich, in einer gekonnten Weise, um. Ganz besonders überzeugt das Stereogespann, wenn kleinere Schwankungen innerhalb komplexer Arrangements feindynamisch akzentuiert werden müssen. Die beiden Klangspender besitzen die seltene Gabe, selbst hintere Klangstrukturen von großen Orchestern hinsichtlich Detaillierung und dynamischer Ebenen gut zu differenzieren. Der Grundstein für das ausgezeichnete Abschneiden liegt vor allem in der extremen Durchzeichnungsgeschwindigkeit, mit der selbst feinste Nuancen präzise erfasst werden. Was die Quasar dabei an Auflösungsvermögen bieten, haben wir bis zu diesem Zeitpunkt nur mit Keramikchassis-bestückten Lautsprechern für möglich gehalten. Speziell der magnetostatisch arbeitende Hochtöner erweist sich als Glücksfall, weil höhere Frequenzen ganz besonders brilliant umgesetzt werden. Der Lautsprecher beweist dabei nicht nur eine immense Sorgfalt beim Modellieren hochfrequenter Ereignisse, sondern vermittelt gleichzeitig immer noch ein recht hohes Maß an Leichtigkeit und Luftigkeit. Sicherlich würden wir die Quasar durchaus als "direkt" spielenden Schallwandler charakterisieren, der durch seine akribische Hochtonausleuchtung ein gewisses Maß an Strahlkraft bzw. Prägnanz mitbringt - als unangenehm überspitzt oder aggressiv haben wir ihn jedoch nie empfunden. Dies ist bei Lautsprecher mit Fokussierung auf Brillianz und maximales Auflösungsvermögen keineswegs selbstverständlich und stellt einen wichtigen Baustein für eine hervorragende Gesamtabstimmung dar.
Im Bassbereich orientiert sich das System an audiophilen Tugenden. Quasar und DiSubX1 verzichten auf diskomäßigen Bassdruck oder aufgedickte Kickbässe, sondern fokussieren maximale Präzision sowie bestmöglichen Tiefgang. Beide Aspekte gelingen den Schallwandlern absolut vortrefflich. Der Subwoofer erweist sich in diesem Zusammenhang als regelrechter Tieftonjunkie, der selbst Orgeltöne um die 20 Hertz im vollen Umfang zur Geltung bringt. Erfreulicherweise neigt er selbst im untersten Frequenzkeller nicht einmal ansatzweise zum Aufweichen bzw. "Poltern". Der DiSubX1 spielt stets trocken-kontrolliert und bietet eine straffe Basswiedergabe mit beispielhafter Differenzierung. Hier lässt sich zweifelsfrei die Handschrift des Entwicklers erkennen, dem offensichtlich eine verzögerungsarme und pfeilschnelle Wiedergabe sehr wichtig war. Wieselflink zirkelt sich der Subwoofer durch komplexe Bass-Arrangements und modelliert tieffrequente Klangereignisse mit einer Genauigkeit, die selbst manchen High-End Standboxen überlegen ist ! Aus diesem Grund erklimmt das 2.1 Set eine weitere Bastion und gilt fortan als neue Referenz in Bezug auf die Homogenität zwischen Subwoofer und Satelliten. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie viel Spaß eine Subwoofer-Integration nach Lehrbuch erzeugen kann, sollte sich dieses Set zu Gemüte führen. Normalerweise sind Subwoofer immer etwas heraushörbar, doch beim Cygnus-Audio System spielt alles aus einem Guss: die Durchzeichnung sowie Geschwindigkeit liegen bei allen Komponenten auf demselben (sehr hohem) Niveau. Auch hinsichtlich des Group-Delays hat uns das System vollkommen überzeugt. Natürlich will auch der Cygnus-Audio Subwoofer erst einmal richtig auf- und eingestellt werden - doch durch die zahlreichen Justagemöglichkeiten des DSP-Moduls, sowie der gerichteteren Schallabstrahlung (mehr dazu im übernächsten Absatz) geht die Installation sogar verhältnismäßig leicht vonstatten. Mit einer Platzierung zwischen Boxen kann man im Regelfall nichts falsch machen, so dass man sehr schnell in den Genuss eines raumfüllenden Bassteppichs gelangt, der weder ortbar noch aufdickend ist. Die Integration ist derart gut, dass wir uns teilweise ernst gefragt haben, ob der Subwoofer denn tatsächlich mitläuft und wir erst durch Abschalten festgestellt haben, welch großen Anteil er am Klanggeschehen eigentlich hatte.
Eine der größten Schokoladenseiten offenbart das Cygnus-Gespann im Mittenbereich, wo die Testprobanten eine der besten Leistungen geboten haben, die wir jemals hören durften! Die Quasar beschenken ihr Auditorium mit einer immensen Klangfarbenvielfalt und sind damit in der Lage, eine überragende Differenzierung zu realisieren. Dies betrifft Instrumente gleichermaßen wie vokale Elemente. Da die Quasar insbesondere in Hinblick auf die Durchsichtigkeit/Transparenz bestechen, liegen ihr gefühlvolle/zarte Frauenstimmen sowie filigran spielende Blasinstrumente am besten. Hierzu passt auch, dass die Quasar im oberwelligen Spektrum mit einer vakanten Feinnervigkeit unterwegs ist. Einer der Hauptgrund für die immense Strukturierung im Aufbau der Mitten dürfte im verhältnismäßig kleinen Frequenzband zu finden sein, mit der sich der Mitteltöner auseinandersetzen muss: bekannterweise wird der Hochtöner ja bereits bei 1.700 Hertz ins Spiel gebracht - gleichzeitig ist die Quasar aber auch von auslenkungsintensiven Bassattacken befreit. Trotz der offiziellen Angaben von 60Hertz bei -3db ist es kein Fehler, den Subwoofer schon zwei Oktaven höher ansetzen zu lassen. Im Falle des DiSubX1 befinden sich jene Frequenzen schließlich in besten Händen, so dass man hier von einem gutem Teamplay sprechen darf.
Filmszene aus Watchmen / Paramount
Obwohl das Cygnus Audio Trio nicht für extreme Pegelorgien gedacht ist, kann man den Klangspendern dennoch respektable Lautstärken überhalb von 105db entlocken. Erst im darüberliegenden Bereich steigt der Membranhub bei den Quasar stärker an, womit es dem Lautsprecher schwerer fällt, die Sauberkeit und Detaillierungstiefe im Klangbild aufrecht zu erhalten. Der Subwoofer besitzt etwas größere Reserven und neigt bei besonderer Belastung lediglich zu einer minimalen dynamischen Komprimierung. Es finden sich auf dem Markt nicht viele audiophile Lautsprechersysteme mit einer ähnlich hohen Belastbarkeit. Speziell Kompaktlautsprecher mit Keramik Tiefmitteltöner geben sich diesbezüglich (teilweise) deutlich kritischer und zerspringen im Extremfall schon mal. Außerdem muss man Quasar und dem DiSubX1 zugute halten, dass sie zu den wenigen Artgenossen gehören, die technisch für hohe Pegel geeignet sind, aber gleichzeitig auch beim leisen Hören sehr viel Hörspaß bereiten. Wer nicht gerade einen 50m² Hörraum zur Privatdisko umfunktionieren möchte, wird mit den Cygnus-Audio Klangspendern höchstwahrscheinlich nie in die Nähe der Belastungsgrenze gelangen.
Tonalität | gut ausbalanciert. Flüssige Übergänge zwischen den Frequenzbereichen. |
Hochtondarstellung | immense Detaillierungstiefe und -geschwindigkeit. Trotz einer hohen Strahlkraft nicht übermäßig scharf, sondern mit einem wohldosierten Maß an Luftigkeit |
Mitteltondarstellung | saubere Durchzeichnung bis in die hintersten Ebenen. filigrane und transparente Wiedergabe mit hoher Klangfarbenvielfalt |
Basswiedergabe | anstelle einer extrem druckvollen Kickbasswiedergabe gibt es superben Tiefgang und Präzision. Diesbezüglich setzt das System neue Maßstäbe. Quasar sind auf eine Subwooferunterstützung angewiesen, dessen Integration mit dem DiSubX1 exzellent gelingt. |
räumliche Darstellung | starke vertikale Bündelung, daher weniger Raumreflektionen aber auch kleinerer Hörbereich. Exakte Lokalisation und Bühnenstaffelung ohne künstliche Diffusität. |
dynamische Fähigkeiten | grobdynamisch gut - feindynamisch sogar sehr gut mit großem Differenzierungsvermögen verschiedener Klangebenen. |
Pegelfestigkeit | im Vergleich zu anderen High-End System sehr gut. Erlaubt auch Pegel jenseits der 105 db, wer zuhause aber Diskothek spielen möchte, braucht etwas anderes. |
passendes Anwenderprofil |
Menschen, die konzentriert Musikhören und dabei maximale Ehrlichkeit/Detaillierung ohne Schönfärberei möchten. Im Idealfall mit einer Vorliebe für Klassik, Jazz/Blues etc. |
Zuspiel/Elektronik Empfehlung | tonal ausgewogen mit großem Differenzierungsmögen, viel Dynamik sowie ehrlicher Räumlichkeit. Für höhere Pegel sind überdurchschnittlich große Kraftreserven zu empfehlen. Unser High-End Tipp: Audionet PreG2+Max oder Pre1G3+Amp. Bugdet-Empfehlung: Vincent CD-S5 + SV-234 |
Fazit:
Materialschlacht wäre wohl der richtige Begriff, wenn man die konstruktiven Aspekte der Cygnus-Kombination mit nur einem Wort beschreiben müsste. Wo andere Kleinanbieter hauptsächlich mit Detailoptimierungen bei (z.B.) der Innenverkabelung oder Frequenzweichenbestückung ihr Heil suchen, greift das Entwicklerteam rund um Christian Brückner in die Vollen: Quasar und DiSubX1 präsentieren sich in einer technischen Opulenz, die auch bei arrivierten Herstellern keineswegs selbstverständlich ist. Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, dass sich das hohe Niveau gleichermaßen bei handwerklichen Detailverarbeitung und technischem Perfektionismus finden lässt. Cygnus-Audio gibt ihren Produkten eine klare Grundphilosophie mit auf den Weg und verfolgt dieses Ziel mit einem kompromisslosem High-Tech Cocktail. Die externen Frequenzweichen mit Sandbefüllung und steilflankiger Chassistrennung, sowie der digital gesteuerte Dipol-Woofer dokumentieren eindrucksvoll das Bestreben nach klanglichem Perfektionismus. Daher muss man den Gesamtpreis von immerhin knapp 30.000 Euro auch in Relation zum Gebotenen betrachten, zumal die Komponenten dank ihrer Langlebigkeit selbst in einem Jahrzehnt noch Freude bereiten sollen. Erfreulicherweise geht die Rechnung auch hinsichtlich der Akustik auf: das 2.1 Gespann zeigt eine prosperierende Detailflut mit bestechender Präzision in allen Frequenzbereichen. Die analytisch/ehrliche Vorgehensweise ohne automatischen Klangdiffusor erinnert im positiven Sinn an die Klangcharakteristiken von hochwertigen Studiomonitoren aus dem Profibereich. Musikgourments, die schon immer den Wunsch hatten, beim konzentrierten, bewussten Hören möglichst tief in die künstlerischen Darbietungen einzutauchen, werden dieses Set lieben.
Mit bestechender Präzision schält das 2.1 Set aus Quasar und
DiSubX1 sämtliche Feinheiten heraus und bietet professionelle
Studiocharakteristik im optisch ansprechenden Hifi-Gewand.

Cygnus Audio Quasar + DiSubX1
2.1 Sub-/Sat System
High-End Klasse, Gesamtpreis 29.500 Euro
Test: 23.November 2009
+ enorme Detaillierung in allen Frequenzbereichen
+ hervorragende Basspräzision
+ sehr gute feindynamische Differenzierung
+ ansprechende Verarbeitung mit vielen optischen Variationsmöglichkeiten
+ exakte räumliche Darstellung
- sehr(!) hoher Kaufpreis
- kleiner Sweetspot
- großer Platzbedarf durch massiven Subwoofer und ausgelagerten Frequenzweichen
Website des Anbieters. www.cygnus-audio.de
Text: Lars Mette