Test: ASW Opus L/06 Aktiv - Säulenlautsprecher mit Endstufe und DSP-Modul für unter 1.000 Euro
Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.
(7.Juli 2010 -
Autor: Lars Mette )
Der deutsche Lautsprecherhersteller ASW darf sich glücklich schätzen: mit der Opus-Serie verfügt man über designorientierte Schallwandler, die den schwierigen Spagat zwischen optischer Eleganz und akustischer Kompetenz souverän beherrschen. In unserem Bericht vom 13.Juli 2009 ist daher auch die AREADVD-Redaktion zu dem Schluss gekommen, dass die getesteten Säulenlautsprecher "Opus L/06" (fast) jegliche akustischen Kompromisse über Bord schmeißt und deswegen eine Sonderstellung im Lautsprechermarkt einnimmt. Die Kombination aus neutraler Tonalität, guter Feinauflösung, substanzvollem (Tief)Bass sowie realistischer Raumdarstellung bescherte der L/06 letztendlich sogar unser begehrtes Referenzprädikat.
ASW möchte diesem Erfolg nun die Krone aufsetzen und bringt jenes Modell in einer aktiven Version inklusive DSP-Modul heraus. Quellgeräte können daher direkt mit den Lautsprechern verbunden werden, ohne auf zwischengeschaltete Endstufen/Verstärker angewiesen zu sein. Die Opus L/06 gibt sich diesbezüglich übrigens sehr kontaktfreudig, da mitgelieferte Adapter sowohl für Cinch-, Klinken- und XLR-Speisung den Weg in den Lautsprecher ebnen. Das berühmte "i-Tüpfelchen" stellt die Konfigurationsmöglichkeit via Notebook dar, mit dem der komplette Frequenzbereich über vollparametrisierbare Equalizer an den Raum (bzw. Hörgeschmack) angepasst werden kann. Angesichts des Funktionsumfangs scheint auch der Preis angemessen zu sein, der bei einer L/06 mit 950 Euro rund doppelt so hoch ausfällt, wie bei der passiven Variante. Unter diesem Aspekt sind wir gespannt darauf, wie sich die aktive L/06 gegen das Geschwistermodell hinsichtlich Klang und Variabilität schlagen wird. Selbstverständlich werden wir im folgenden Testbericht aber auch den Vergleich zum restlichen Markt suchen, damit Sie abschätzen können, ob die aktive Opus L/06 eventuell der richtige "Problemlöser" für Ihr Wohnzimmer sein könnte.
Verarbeitung
Da die integrierten Endstufen sehr kompakt ausgeführt sind, bleibt die schmale Silhuette der L/06 komplett erhalten. Die Abmessungen entsprechen exakt der passiven Variante, so dass auch die aktive L/06 über stimmige Proportionen (Höhe liegt bei ca. 110cm) verfügt. Unsere Testlautsprecher kleiden sich in einer edlen hochglanz-schwarz Lackierung, welche von ASW mit hoher Akkuratesse umgesetzt wurde. Die Oberflächenstruktur ist sehr gleichmäßig ausgeführt und weist keinerlei Unregelmäßigkeiten (Flecken, Orangenhautbildung, Kratzer etc.) auf. Hier kann man ohne Übertreibung von einer makellosen Qualität sprechen, da die hochwertige Farbe auch noch nach Jahren einen ungetrübten Glanz aufweisen sollte. Zusätzlich zu der hochwertigen Verarbeitung kann ASW noch in einem weiteren Bereich punkten: wie schon bei den passen Modellen, stehen auch bei L/06 Aktiv 16 verschiedenen Hölzern und Lackierungen standardmäßig zur Auswahl. Und da man bei ASW nicht auf Fernost-Gehäuse zurückgreift, sondern sämtliche Lautsprecher selbst (in Deutschland) herstellt, sind auch Sonderwünsche problemlos möglich. Gegen verhältnismäßig geringe Aufpreise darf sich der Kunde aus allen 200 RAL-Farben bedienen, wobei matte Oberflächen genauso möglich sind, wie unsere hochglänzenden Testsamples. Dasselbe gilt ebenfalls für Echtholzfurniere, wobei man hier sogar nach Kundenvorgaben beizen kann.
Sämtliche Chassis weisen eine sehr genaue Einpassung auf. Auch die Gehäusekanten sind mit höchster Sorgfalt ausgeführt, so dass sich auch verwöhnte Augen sehr geschmeichelt fühlen. Insgesamt hinterlassen die ASW Lautsprecher wegen ihrer Fertigungsgüte nicht den Eindruck von lieblos gefertigter China-Massenware, sondern besitzen die Ausstrahlung edler Manufakturprodukte.
Die Standlautsprecher kommen mit einem seperaten Standfuss, welcher über 3
Schrauben angedockt wird. 4 aufklebbare Gumminoppen sorgen für die
Kontaktaufnahme zum Boden. An dieser Stelle vermissen wir Spikes, schließlich
wäre dies sowohl akustisch als auch hinsichlich der Standfestigkeit bei
hochflorigen Teppichböden von Vorteil. Gegenüber vielfach teureren
Lautsprechern merkt man den Preisunterschied an der fehlenden
Oberflächenveredelung (lediglich grundiert/kein Hochglanz) bei den Unterseiten
von Lautsprecher und Standfuss. Praxisrelevant ist dieser
Punkt jedoch nicht.
Das Elektronikmodul erfreut sich ebenfalls einer tadellosen Integration in das Gehäuse. Die Verbindung zum Stromnetz wird pro Lautsprecher über einen relativ kurzen ( 1,8 Meter) Eurostecker gehandelt, während die Kontaktaufnahme zur Anlage vorrangig über einen vergoldeten Cinch-Anschluss erfolgt.
technischer Aufbau:
Abgesehen vom Elektronikmodul, gleicht die aktive L/06 ihrem
passiven Pendant wie ein Ei dem anderen: sie verfügt über 2
Tiefmitteltöner sowie einem Hochtöner, die im Zwei-Wege
Verfahren angesteuert werden. Der Hochtöner sitzt dabei
überhalb der beiden anderen Chassis und tritt ab 2.000 Hertz in
Erscheinung. Laut ASW liegt der Frequenzgang (+- 3db) bei 50-30.000
Hertz, was für solch einen schlanken Lautsprecher eine respektable
Leistung darstellen würde. Im Lieferumfang befinden sich
(neben den obligatorischen Standfüssen und Abdeckgittern) alles
was zum Musikhören notwendig ist (Netz- +
Adapterkabel). Die PC-Software sowie das RS232 Kabel mitsamt
USB-Kabel sind vorrangig für Händler gedacht, können
aber für einen geringen Aufpreis (ca. 20 €) mitbestellt
werden, so dass auch der technisch versierte Endkunde damit loslegen
kann. Die kurz gehaltene gedruckte Anleitung ist nur allgemeiner
Natur und geht leider nicht auf die Besonderheiten dieses Modells ein.
Die Dokumentation der PC-Software befindet sich als gut geschriebenes
(deutsches) PDF auf dem mitgeliefertem Datenträger.
In Bezug auf die mechanischen Rahmenbedingungen darf sich die L/06 Aktiv über ein massiv ausgeführtes Gehäuse mit computerberechneten Versteifungen freuen. Der Lautsprecher weist dadurch eine deutlich niedrigere Resonanz- und Vibrationsanfälligkeit auf, als es bei manchen Mitbewerberprodukten (teilweise sogar lediglich mit Aluminium- oder Kunststoffgehäusen) der Fall ist. Die Verfärbungsfreiheit beim Musikhören liegt dadurch ungleich höher, was der Natürlichkeit, Impulstreue sowie Belastbarkeit zugute kommt.
Bei den Chassis zeigt ASW ebenfalls Liebe fürs Detail: der
verwendete Hochtöner bezieht man von einem nahmhaften Hersteller
als Sonderanfertigung mit einer speziellen Abstimmung für die Opus
L/06.Für die Schallerzeugung ist eine Seidenkalotte mit 25mm und einer maximalen
Frequenz von 30.000 Hertz zuständig. Damit sich die hohen Töne ideal vom Chassis
lösen, verfügt die Frontplatte über eine ausgeklügelte Formgebung mit einer
zentrischen Wölbung nach innen. Auf diese Weise steht die Membran etwas ab und
besitzt hervorragende Arbeitsbedingungen hinsichtlich des Abstrahlverhalten.
Desweiteren punktet der ASW-Hochtöner durch sein geschlossenes Gehäuse, wo der
rückwärtig ausgetretene Schall mit Hilfe von speziellen Dämmstoffen eliminiert
wird.
Im Tiefmitteltonbereich setzt ASW auf komplett neuentwickelte 100mm
Langhubchassis. Während die meisten vergleichbaren Produkte auf beschichtete
Papiermembranen (zB. mit Aluminium) zurückgreifen, spendiert ASW seinen
Zöglingen ein modernes Kohlefasergewebe, welches sich durch eine überlegene
Steifigkeit und niedriges Gewicht auszeichnet. Signalimpulse können präziser
umgesetzt werden, zumal auch die Durchzeichnungsgeschwindigkeit und Feindynamik
von jenen Membraneigenschaften profitieren. Damit auch der Antrieb über Zweifel
erhaben ist, verfügen die Tiefmitteltonchassis über leistungsstarke Magnete,
sowie einen strömungsoptimierten Korb. Im Zentrum sorgt der schwarze Phase-Plug für eine Optimierung der
Richtcharakteristik im mittleren Frequenzbereich. Neben den mechanischen
Aspekten zeichnet sich dieses Bauteil auch noch durch einen breiten, linearen
Übertragungsbereich aus. Im unteren Bereich liegt die Resonanzfrequenz unterhalb
von 60 Hertz und auch für die Wiedergabe bis über 2.000 Hertz eignet sich das
100mm Chassis hervorragend.
Fazit Technik:
Bei detaillierter Betrachtung stellt sich die Opus L/06 als solide konstruierte Box heraus, die nicht nur auf das DSP-System setzt, sondern auch in Bezug auf die konventionellen Aspekte (Gehäuse, Chassis, Gesamtabstimmung) eine routinierte Handschrift erkennen lässt. Sämtliche Einzelkomponenten fügen sich zu einer sinnvollen Symbiose
technischer Aufbau:
Modell / Preis | ASW Opus L/06 Aktiv / Stückpreis ab 950 Euro |
Chassisbestückung | 2x 100mm Tiefmitteltöner 1x 25mm Seiden-Kalottenhochtöner |
Belastbarkeit | 100/150 Watt |
Frequenzumfang | 50 - 30000 Hz (+-3db) |
Abmessungen | 109x16x15cm (H,B,T) |
Gewicht | 11 Kilogramm |
Testumgebung
Elektronik | Audionet PreG2 ( ca. 10.000 €) |
Quellgeräte | Accustic Arts DriveII/Tube DacII (ca. 14.000 €) |
Peripherie | Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (ca. 30.000 €) Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €) |
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher),
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).
Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.
Höreindrücke:
Im Hörtest ordnet sich die Opus L/06 aktiv nahtlos dort ein, wo auch ihr passives Derivat angesiedelt ist. ASW hat bei diesem Säulenlautsprecher eine überraschend erwachsen/komplette Abstimmung realisieren können. Das Klangbild ist nicht von den typischen Eigenschaften äußerlich vergleichbarer Aluminiumsäulen geprägt, da zischelnde Höhen und topfige Sprachwiedergabe nicht einmal im Ansatz vorhanden sind. Stattdessen begeistern die Opus-Lautsprecher durch eine gut ausbalancierte Tonalität, sowie ein immenses Maß an filigraner Durchzeichnung. Deswegen kann man sie mit leichten Abstrichen sogar mit manchen großvolumigeren Kontrahenten vergleichen. Lediglich bei einigen wenigen Musikstücken mit sehr viel Tiefbassanteil bringt man die Opus L/06 aktiv in Verlegenheit, doch sobald sich das Bassgeschehen mehrheitlich oberhalb der 50 Hertz Marke bewegt, überzeugt sie mit einem statthaften und präzisem Fundament. In Relation zum Gehäusevolumen ist der dabei realisierte Bassdruck sogar ausgesprochen gut. Lediglich bei Pegeln jenseits der 85db verlieren die Schallwandler zunehmend ein wenig an Durchsetzungsvermögen. Im Verhältnis zu anderen Säulenlautsprechern bauen sie jedoch deutlich weniger ab, so dass sich die Opus L/06 auch diesbezüglich verhältnismäßig gut schlagen. Die Grenzen der Physik konnte selbstverständlich auch ASW nicht aushebeln, aber zumindest wurde das technisch Mögliche in Bezug auf Pegelfestigkeit sowie Grobdynamik sehr gut ausgeschöpft. Wer Pegelorgien abhalten will, sollte bei Säulenlautsprechern sowieso grundsätzlich einen Subwoofer hinzunehmen. Für diesen Zweck bietet ASW mit dem SW200/06 übrigens einen exzellenten Tieftonkünstler an, der sowohl optisch (klein/schlank/gut verarbeitet) als auch klanglich (guter Tiefgang, hohe Präzision) exzellent mit den Säulenlautsprecher funktioniert - und mit rund 600 Euro auch nicht übertrieben viel kostet. Für die überwiegende Mehrheit der Anwender dürfte das Bassvermögen der L/06 aktiv jedoch absolut ausreichend sein.
Im hochfrequenten Bereich agieren die formschönen Klangspender mit
einer großen Klarheit und Ausdruckskraft, wobei die Eingliederung
in die Gesamtwiedergabe harmonisch erfolgt und sich lediglich eine
minimale Hochtonprägnanz einstellt. Aufgrund der insgesamt
luftigen und transparenten Spielweise nimmt man die L/06 aktiv immer
als angenehme Zeitgenossen wahr, die sich deutlich von dem
aggressiven/stechenden Lärm unterscheidet, der bei konkurrierenden
Systemen teilweise in die Welt entlassen wird. Bei der Darstellung der
mittleren Frequenzen legen die Boxen ebenfalls ein
außergewöhnliches Niveau hinsichtlich des
Differenzierungsvermögen an den Tag: mit immenser
Durchzeichnungstiefe und Sauberkeit durchpflügen der ASWs das
akustischen Geschehen im gehörsensitiven Mitteltonbereich. Von
erstaunlicher Güte ist die hierbei gezeigte Authenzität, denn
die L/06 aktiv neigen weder zu einer warmen Einfärbung, noch
lässt sich eine Tendenz zum Ausdünnen erkennen. Dieser
Lautsprecher legt definitiv großen Wert auf eine ehrliche,
realistische Wiedergabe in Bezug auf Tonalität und Detaillierung.
Als besonders erwähnenswert erweist sich zudem noch das gute
Ein-/Ausschwingverhalten, welches der Box z.B. eine recht hohe
Präzision bei angeschlagenen Gitarrensaiten beschert. In solch
einer Qualität haben wir das Intro von der Eagle's "Hell freezes
over" Live-DVD bei solch kompakten Lautsprecher nicht hören
dürfen. Hier scheint sich die Kombination als High-Tech Membranen
und der soliden Holzgehäuse ganz besonders auszuzeichnen. Der insgesamt positive Eindruck
von ASW's Opus L/06 aktiv wird durch die hervorragende Tiefenstaffelung gekonnt
abgerundet. Diese Lautsprecher sind in der Lage, das klangliche Geschehen sehr
weiträumig von der Schallwand zu lösen und dabei immer noch eine recht hohe
Lokalisationsschärfe zu bieten. Beide Eigenschaften in derartiger Qualität
miteinander zu vereinen, stellt besonders bei schlanken Standlautsprechern ein
mittelgroßes Novum dar, weil viele andere Säulenschallwander den Klang erst gar
nicht lösen können oder sehr diffus aufspielen.
Die Unterschiede der L/06 aktiv gegenüber der passiven Version
hängen logischerweise sehr stark von der verwendeten
Endstufen-/Verstärkereinheit ab. Dass die Passiv-Version an
unserer Audionet Vor-/Endstufenkombination nochmals mehr
Auflösung, Räumlichkeit, Dynamik und Präzision bietet,
dürfte niemanden ernsthaft überraschen. Da jedoch kaum jemand
eine 18.000 Euro Elektronik an zwei 500 Euro Säulenlautsprecher
betreiben wird, kann dieser Vergleich vernachlässigt werden. Mit
so manchem Verstärker der 500 bis 1.000 Euro Klasse kann sich die
Opus L/06 aktiv jedoch auf Augenhöhe duellieren. Mit unserem
Vergleichs-Equipment (siehe Testumgebung) haben wir die internen
Endstufen der Lautsprecher tendenziell als etwas
schärfer/prägnanter kennengelernt, während die externen
Verstärker stets etwas mehr Seidigkeit vermittelten. Es hat sich
außerdem herausgestellt, dass die internen L/06 Endstufen
speziell hinsichtlich der Basspräzision und Dynamik auf einem sehr
guten Niveau unterwegs sind. Die Bühnenstaffelung gelang hingegen
den "normalen" Verstärkern minimal sensibler.
Ein Extralob verdiente sich das DSP-Modul. Sämtliche
Frequenzgangsjustagen werden in Bezug auf Zeitrichtigkeit sowie
Intensität sauber umgesetzt. Der sonst oft zu beobachtende Effekt,
dass Feindynamik und/oder Auflösung bei Aktivierung von
Equalizing-Funktionen stark einbrechen, ist hier nt nur in einem zu
vernachlässigendem Umfang, zu beobachten (in Bezug auf die
Preisklasse und Anwendungsgebiet). Wir können uns vorstellen, dass
die meisten Anwender durch die Anpassung des Frequenzgangs einen
großen Gewinn an Klangqualität bzw. Hörspaß
wahrnehmen werden. In unserem Wohnraumstudio konnten wir beispielweise
durch gezielte Absenkungen zweier Raummoden eine deutlich
konturiertere, ausgeglichere Bassdarstellung erreichen. Bei Tests mit
wandnaher Aufstellung hat sich es außerdem extrem(!!) vorteilhaft
erwiesen, den Grundtonbereich (125 - 250 Hertz) ebenfalls etwas
abzusenken, um die raumakustischen Einflüsse auszugleichen. Mit
dieser Varibilität im Gepäck, verkommen die klanglichen
Unterschiede der internen Endstufen zu externen Verstärkern zu
einer rein akademischen Größe: selbst wenn ein guter
1.000 Euro Verstärker in manchen Aspekten vielleicht noch etwas
feingliedriger musiziert, so fällt der Vorteil des DSP-Equalizings
in einem akustisch weitesgehend unbehandelndem Raum (wie zB. ein
normales Wohnzimmer) um ein Vielfaches (!) klangfördernder aus.
Unter diesem Aspekt fällt das akustische Resumee
äußerst positiv aus. die Opus L/06 aktiv bietet die
Basisakustik der (seriös abgestimmten) passiven Variante,
kombiniert diese mit einem gutem Verstärker und würzt das
Ganze mit einem wirkungsvollen DSP-System. Auf diese Weise entsteht ein
praxisnahes Audio-System, welches eine schlanke AV-Anlage
ermöglicht, wo lediglich ein Quellgerät mit
Lautstärkeregelung benötigt wird. Dies kann ein
entsprechender CD-Player genauso sein, wie ein Streaming-System vom
Schlag der Logitech Squeezebox oder diverse iPod/iPhone
Dockingstations. Auch an PC-Systemen oder Notebooks hinterlässt
die Opus L/06 aktiv eine hervorragende Figur und erspart dem Anwender
die Anschaffung eines Vorverstärkers (bzw. Verstärkers),
wobei es obendrauf als Bonus noch das wertvolle DSP-Feature gibt. Unser
Tipp: die ASW Opus L/06 direkt an die Pre-Out Ausgänge eines
Flachbildfernsehers hängen - im Vergleich zu einer
Mittelklasse-Anlage mit Verstärker&Co. ist das günstiger,
klingt hervorragend, lässt sich raumakustisch anpassen und
harmoniert optisch hervorragend miteinander.
Fazit:
Aufgrund des recht hohen Preises ist die aktive Opus L/06 ist
sicherlich kein Kandidat für einen Volkslautsprecher. Die
Kombination aus klanglich vollwertigem Säulensystem sowie
DSP-Modul inklusive kräftigem Class A/B Verstärker
spricht eher die kleine Klientel investitionsfreudiger
Interessenten an, die High-Tech zu schätzen wissen. Die Opus L/06
aktiv zeichnet sich durch akustische Neutralität, Feingeist sowie
Auflösungsvermögen aus. Im Bass- und Mitteltonbereich merkt
man ihr das geringe Volumen bzw. die kleine Membranfläche nicht an, solange man es nicht mit der Lautstärke
übertreibt. Dank dieser lobenswerten Klangeigenschaften kann man
das integrierte DSP-Modul hervorragend nutzen, um Raumeinflüsse
oder geschmackliche Präferenzen zu berücksichtigen. Ein
mittelmäßiger Lautsprecher würde durch
vollparametrisierbare Equalizer schließlich auch nicht besser
werden, doch die Opus L/06 aktiv profitiert davon im großen
Rahmen. Sie empfiehlt sich damit für moderne Streaming Systeme
genauso, wie als hochwertiger PC-Lautsprecher. Ganz besonders der
direkte Anschluss an einen Flachbildfernseher stellt ein reizvolles
Einsatzgebiet dar, wo sowohl die technische Seite (gut klingender
Verstärker + Raumanpassung durch DSP) als auch die edle Optik
(elegantes Design + hervorragende Verarbeitungsqualität) zur
vollen Entfaltung kommen.
Die L/06 aktiv verbindet hochklassige Akustik
mit den Vorteilen eines aktiven DSP-Systems.

Opus L/06 aktiv
DSP Lautsprecher
Paarpreis: 1.900 Euro
Test: 07.Juli 2010
+ klar strukturierte Durchzeichung in sämtlichen Frequenzbereichen
+ gutes AUflösungsvermögen
+ glaubhafte Raumdarstellung
+ sehr hohe Flexibilität dank Aktiv-Konzept
+ gute Anpassbarkeit an Raum und Hörgeschmack
+ hochwertige Verarbeitung
- hoher Kaufpreis
- PC-Zubehör/Software kostet Aufpreis
- Bedienung der DSP-Parameter erfordert Know-How
Website des Anbieters. www.asw-lautsprecher.de
Text: Lars Mette