Test: ASW Cantius 5.1 Surround-Set


Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.

(3. Juli 2008 - Autor: Lars Mette )


Seit nunmehr über 20 Jahren fertigt ASW hochwertige Schallwandler. Mittlerweile gehört die Firma aus dem Münsterland zu den renommiertesten Adressen in ganz Deutschland und kann auf einen großen Bekanntheitsgrad verweisen. Erklärtes Ziel der Entwickler sind Qualitätslautsprecher mit einer naturgetreue Wiedergabe in Verbindung mit zeitlosen Design zu einem außergewöhnlichem Preis-/Leistungsverhältnis. Aus diesem Grund steckt ASW nicht nur in die Forschung viel Aufmerksamkeit, sondern betreibt auch die Fertigung unter einem Dach im Vredener Stammsitz. 

Die Produktpalette umfasst vier Serien, die sich zwischen Mittelklasse und absolutem High-End einordnen. Für diesen Test hat uns der Hersteller ein 5.1 System aus dem Cantius-Programm zur Verfügung gestellt, welches sich durch hohe Wohnraumtauglichkeit und attraktive Preisgestaltung auszeichnen soll. Ausgestattet in einer klassischen Kombination aus Stand-,Center- und Kompaktlautsprechern (sowie dem obligatorischem) Subwoofer, liegt die unverbindliche Preisempfehlung für unser Testensemble bei exakt 3.850 Euro. Wer auf eine Hochglanzoberfläche verzichten kann, darf hiervon rund 500 Euro abziehen. Nachfolgend möchten wir Ihnen die einzelnen Komponenten des ASW-Sixtetts kurz vorstellen:

Die Cantius 504 treiben das Set voran und sollen auch für eine gute Stereoperformance sorgen. Die 2-Wege Konstruktion schluckt bis zu 140 Watt, außerdem verspricht ASW eine erwachsene Bass-Performance. Mit diesen Eigenschaften könnte sich der schlanke Lautsprecher durchaus einen Platz in so manchem Wohnzimmer erspielen. Dem Transfer in die eigenen vier Wände steht lediglich ein Besuch beim Fachhändler, sowie die Überweisung von 725 Euro (Stückpreis) im Weg. 


Unter der Bezeichnung CS504 fungiert dieser Schallwandler als Vorzeige-Centerlautsprecher der Cantius Serie. Er orientiert sich technisch sehr stark an den Standboxen, um eine maximale Homogenität zu gewährleisten. Da wundert es nicht, dass sich auch der Preis von 590 Euro in entsprechenden Dimensionen bewegt. Wie bei ASW üblich, steht insbesondere auch musikalische Performance im Vordergrund, so dass der CS504 weit mehr als nur ein Heimkino-Spezialist sein sollte.


Die Außenposition sind bei den Cantius 104 in guten Händen. Das meint zumindest der Hersteller und attestiert den kompakten Speakern vollwertige Klangattribute inklusive solider Bassperformance. Pro Stück sind 465 Euro für die 2,5-Wege Konstruktion fällig. Zur einfachen Installation sind Wandhalterungen bereits im Gehäuse integriert, um die nur 10cm flachen Lautsprecher, dezent im Hörraum zu plazieren.


Die Tiefbassregion gehört dem AS404. Im Tausch für 870 Euro nimmt er sich dem Frequenzbereich zwischen 26 und 150Hz an. Damit dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt ist, steht ein 25cm Langhubchassis mitsamt max. 250 Watt Endstufe zur Verfügung. Besondere Ausstattungsmerkmale wie Fernbedienung oder Justageoptionen bringt der Bass-Reflex Woofer nicht mit, sondern konzentriert sich auf die rein akustischen Aspekte.

In Bezug auf Konzeption, Preis und Design treffen die ASW-Lautsprecher in Form der Monitor Audio Silver-RS Serie auf einen sehr ähnlich aufgestellten Mitbewerber. Doch auch aus deutschen Landen entstammen viele Herausforderer, allen voran die Produkte von Günther Nubert und Herstellern wie Canton oder Quadral. Wir sind sehr gespannt, wie sich die ASW Lautsprecher in der sehr starken Mittelklasse behaupten können. Die Messlatte liegt recht hoch, doch vielleicht gelingt es dem Cantius-Set ja dennoch, ein Ausrufezeichen in seiner Klasse zu setzen. Unser Test wird dies zeigen.

Verarbeitung:

Die Cantius-Serie kommt im trendigen, schlanken Outfit daher und vertraut auf eine klare Formensprache. Die rechteckig gehaltenen Gehäuse sind allesamt relativ platzsparend ausgeführt, um eine möglichst gute Wohnraumverträglichkeit zu erreichen. Damit die Lautsprecher auch fabrlich bestmöglich harmonieren, bietet ASW 18 verschiedene Oberflächenausführungen an. Auf Wunsch sind auch Sonderwünsche realisierbar.


Unser Test-Ensemble schmückt sich einem Echtholzfurnier in Wenge. Das Hochglanzfinish steht den Boxen ausgesprochen gut, doch wer sich die rund 10% Aufpreis pro Lautsprecher sparen will, trifft auch mit der normalen, matten Variante eine optisch gute Wahl. Zur Auflockerung setzt ASW zusätzlich eine kleine Aluminiumzierleiste auf der Frontwand ein.


Wer mit den Lautsprechern auf Tuchfühlung geht, wird bei genauer Betrachtung feststellen, dass die Chassis mit großer Sorgfalt eingepasst sind. Die Elemente sitzen mittig in ihren Ausfräsungen und machen somit deutlich, dass ASW mit hoher Sorgfalt bei der Produktion vorgeht. Auch die Kantenverarbeitung glänzt mit gut verarbeiteten Übergängen. 


Die Ankopplung an den Boden erfolgt bei den Modellen 504 sowie AS404 mit Hilfe einer matt-schwarz lackierten MDF Platte. Die hochwertigen Absorbtionsfüße können dank M6 Schraubgewinden jedoch auch problemlos gegen anderes Zubehör getauscht werden, wie etwa Spikes.


Die verwendeten Furniere sind uns schon beim Auspacken positiv aufgefallen. Sie wirken sehr hochwertig und lassen die Natürlichkeit dieses Werkstoffes schön zur Geltung kommen. Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller ist es ASW zudem gelungen, störende Farb- und Strukturunterschiede komplett auszumerzen. Sämtliche Lautsprecher wirken wie aus einem Guss. Auch die Hochglanz-Lackierung ist tadellos gelungen und wirkt auf der Oberfläche durch die Spiegelungen sehr nobel. 

Wer seine wertvollen Lautsprecher vor neugierigen Kinderhänden oder schwanzwedelnden Haustieren in Sicherheit bringen möchte, kann bedenkenlos zu den mitgelieferten Stoffrahmen greifen. Als Basis dient eine ruboste MDF Platte, die mit soliden Metallstiften sicher am Lautsprecher fixiert wird. Ein Metallgitter für uns persönlich zwar noch etwas besser gefallen, dafür liefert ASW die Blenden jedoch in passender Farbausführung (in unserem Fall dunkelbraun) und erlaubt dem Kunden auch hier die Auswahl aus verschiedenen Colorierungen.

Fazit Verarbeitung:

Die Cantius-Modelle weisen hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes, schon einmal einen vielversprechenden Eindruck auf. Dank der großzügigen Oberflächenauswahl und der eleganten Optik, sollten diese Lautsprecher in fast jedes Wohnzimmer problemlos integrierbar sein. Furnier und Lackierung gelingt den Münsterländern ebenfalls sehr gut, und auch bei den Details gibt man sich keine Blöße. Zweifelsohne zeugen die Cantius-Lautsprecher von einer tadellosen Handswerkskunst, die im Hause ASW geboten wird.

technischer Aufbau:

- Cantius 504 - Standlautsprecher

Das schlanke Gehäuse beherbergt die oben abgebildeten 3 Chassis. Die beiden Tiefmitteltöner teilen sich das Innenvolumen des Lautsprechers und arbeiten parallel. Die Cantius 504 ist daher ein 2-Wege System mit D'Apolitto Anordnung. Durch die symmetrische Anordnung über sowie unterhalb des Hochtöners, werden die abgestrahlten Schallanteile vorteilhafter in den Raum gegeben. Der Klang breitet sich in der horizontalen Ebene besser aus, außerdem werden Decken- und Fußbodenreflexionen sowie Phasenverschiebungen und Interferenzeffekte minimiert. Bei einer guten Umsetzung kann ein solches Konstruktionsprinzip zu einer deutlich besseren Raumauflösung führen. Dem gegenüber steht der Nachteil eines größeren akustischen Zentrums, was die Ortungsschärfe negativ beeinflussen könnte.


Durch Integration eines Bassreflexrohres erfährt die Cantius 504 Unterstützung bei tiefen Frequenzen. Damit das Gehäuse bei der Wiedergabe möglichst keine negativen Begleiterscheinungen hervorruft, wurde es von ASW gezielt mit Hilfe von Verstrebungen verstärkt. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass manch andere Hersteller (zumindest äußerlich) hier noch etwas mehr Aufwand einfließen lassen und preisähnliche Konstruktionen in tropfenförmigen Gehäusen anbieten. Hiermit lassen sich stehende Wellen im Gehäuse (rein theoretisch) noch besser unterdrücken, als durch nachträgliche Versteifungen innerhalb einer rechteckigen Form. Hier kann nur der Hörtest Aufschluss geben, inwieweit die Cantius 504 mithalten kann.

Das Anschlussterminal gibt sich recht unscheinbar und besticht im ersten Blick nicht unbedingt mit einer extremen Opulenz. Dennoch erweist es sich als recht praktisch, lediglich die Kontaktfestigkeit bei Bananensteckern könnte noch etwas besser sein. Hier wären also etwas größere Terminalbuchsen durchaus angebracht. Löblich ist hingegen der Verzicht auf die üblichen verdoldeten Blechbrücken hervorzuheben, die bei ASW durch hochwertige Kabelverbindungen ersetzt sind.

Modell / Preis ASW Cantius 504 / Stückpreis 725 Euro
Konstruktionsprinzip 2-Wege BR-System, Trennung bei 2000Hz
Chassisbestückung 2 x 130mm Aluminiumtiefmitteltöner
1x 30mm Textilhochtöner
Frequenzgang (+-3db) 32 - 25.000 Hz
Belastbarkeit 140 Watt
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad  91,2 db (2,83 V / 1 Meter)
Abmessungen 113,5 x 16,5 x 37,5 (H,B,T)
Gewicht 23,5 Kilogramm
Cantius CS504

Schon die Namensähnlichkeit lässt erkennen, dass sich dieser Centerspeaker sehr stark an dem Standlautsprecher dieses Sets, orientiert. Beim Blick auf die Chassisbestückung folgt zugleich die Bestätigung, schließlich prangen diesselben drei Treiber auf der Schallwand, wie auch bei der 504. Die Frequenzweiche arbeit daher auch beim Center mit einem akustischen Hoch- und Tiefpass 3. Ordnung und trennt die Hoch- und Tief-/Mitteltonbereich bei 2000Hz mit einer Flankensteilheit von 18db/Oktave. 

In der Theorie bringen liegende D'Appolito Systeme jedoch auch Probleme mit sich, denn die gewünschte Bündelung erzeugt in dieser Position den exakt gegenläufigen Effekt. Die Abstrahlcharakteristik erreicht eine breite Abstrahlung in der vertikalen Ebene, forciert damit aber auch entsprechende Wand- und Fußbodenreflexionen. Außerdem steigt die Gefahr von Auslöschungen neben der Hörzöne direkt in der Mitte des Centerspeakers. 

Modell / Preis ASW Cantius CS 504 / Stückpreis 590 Euro
Konstruktionsprinzip 2-Wege BR-System, Trennung bei 2000Hz
Chassisbestückung 2 x 130mm Aluminiumtiefmitteltöner
1x 30mm Textilhochtöner
Frequenzgang (+-3db) 38 - 25.000 Hz
Belastbarkeit 140 Watt
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad  90,8 db (2,83 V / 1 Meter)
Abmessungen 16,5 x 50,0 x 41,5  (H,B,T)
Gewicht 13,5 Kilogramm
Cantius 104


Die kompakte Cantius 104 empfiehlt sich für Anwender, die möglichst vollwertige Klangwiedergabe auf den Rearkanälen haben möchten, ohne sich hierfür große Lautsprecher zu installieren. Durch integrierte Wandhalterungen lässt sich dieser On-Wall-Speaker sowohl stehend als auch liegend installieren. In akustischer Hinsicht ist der Kompaktspeaker für diesen Zweck bereits universell ausgelegt. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Modellen vertraut ASW hier auf ein 2,5 Wege Prinzip, bei dem der untere Tiefmitteltöner vornehmlich für die tieferen Frequenzen zuständig ist. Die Chassis sind etwas geschrumpft, basieren jedoch auf der gleichen Techologie, so dass hier kein akustischer Stilbruch zu erwarten ist. Wir sind sehr gespannt, ob die Cantius 104 in der Praxis tatsächlich bis an die 65Hz Marke spielen kann, was für eine Box dieser Größe erstaunlich wäre.

Modell / Preis ASW Cantius 104 / Stückpreis 465 Euro
Konstruktionsprinzip 2,5-Wege BR-System, Trennung bei 100+2000Hz
Chassisbestückung 2 x 100mm Aluminiumtiefmitteltöner
1x 25 mm Textilhochtöner
Frequenzgang (+-3db) 65 - 25.000 Hz
Belastbarkeit 100 Watt
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad  88,5 db (2,83 V / 1 Meter)
Abmessungen 47,0 x 20,0 x 11,0  (H,B,T)
Gewicht 8,5 Kilogramm
Cantius AS404

Ein Klassiker, wie er im Buche steht: der AS404 basiert auf einem Singlechassis Konzept, welches dank Bassreflex-Unterstützung, sowie einer Langhubmembran für Tiefbass-Power sorgen soll. Wie schon bei den Fullrange-Lautsprechern, vertraut ASW auch beim Subwoofer auf Membranen mit aluminium beschichteter Membran , um eine möglichst verzerrungsfreie und präzise Signalwiedergabe zu realisieren. Die Tuningfrequenz des Bassreflexrohres wurde sehr niedrig abgestimmt, so dass der AS404 bei hohen Frequenzen mit maximaler Sauberkeit punkten kann und im Frequenzkeller zusätzliche Pegelreserven freisetzen kann. 


Der Blick auf die Rückseite wirft keine Fragen auf. Der ASW-Subwoofer bringt alle typischen Anschlüsse sowie grundlegenden Einstelloptionen mit, leider aber auch nicht mehr. Daher lässt sich der hübsche Bassist somit lediglich hinsichtlich Pegelstellung, Übernahmefrequenz sowie Phasenlage justieren. Und selbst bei letztgenannter Option muss man auf eine stufenlose Regelung verzichten. Hier bleibt somit klar festzuhalten, dass manche Mitbewerber in Bezug auf die Ausstattung klar vorne liegen und neben Fernbedienungen teilweise sogar teilweise schon Equalizing-Funktionen mitbringen. Trotzdem ist der AS404 wegen seiner puristischen Ausstattung nicht automatisch uninteressant, denn schließlich definiert sich die Qualität seines Subwoofers nach wie vor, primär durch seine akustischen Eigenschaften und nicht über die Anzahl von Bedienelementen und Zusatzfunktionen. Ob der Cantius-Woofer im Hörtest überzeugen kann, werden wir später testen. Damit dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt ist, sorgt eine kräftige 150 Watt Digitalendstufe für den nötigen Antrieb.

Modell / Preis ASW Cantius AS 404 / Stückpreis 870 Euro
Konstruktionsprinzip Single Chassis BR-Subwoofer
Chassisbestückung 1x 250mm Langhubchassis
Frequenzgang (+-3db) 27 - 150 Hz
Leistung 150 Watt Sinus / 250 Watt Musik 
Eingänge 1x LFE Chinch, 2x Stereo Chinch
2x High Level Input
Ausgänge 2x High Level Output
Abmessungen 57,0 x 29,5 x 46,5 (H,B,T)
Gewicht 28,5 Kilogramm

Testumgebung

Um das Maximum aus den Cantius-Lautsprechern herauszukitzeln, haben wir dem Set eine Elektronik zur Verfügung gestellt, welches wohl jedem Surroundliebhaber Freudentränen auslösen dürfte: nichts geringeres als die topaktuelle Denon Vor-/Endstufenkombination AVP A1HD + POA A1HD (ca. 14.000€) gab sich die Ehre, mit den ASW-Speakern in den Ring zu steigen. Als Quelle fungieren verschiedene Cinemike-getunte Wiedergabegeräte, damit auch diesbezüglich ein möglichst makelloses Niveau geboten wird. Auf diese Weise kann das Cantius-Sixtett bis an seine Grenzen gehen und zeigen, was in Ihnen steckt.


Zur Überprüfung der zweikanaligen Performance kommt ebenfalls nur die beste Hardware zum Einsatz. Mit dem Audionet/Accustic Arts Gespann ist sichergestellt, dass die Lautsprecher mit einem Maximum an Klangdetaillierung, Dynamik sowie Transparenz versorgt wird, zumal diese Elektronik auch mit einer superb ausbalancierten Tonalität aufwarten kann. Wir sind uns bewusst, dass wahrscheinlich eher wenige unserer Leser solch ein Equipment im HiFi-Rack schlummern haben und werden im Verlauf der Klangbeschreibungen auch auf etwas günstigere Kombinationsmöglichkeiten eingehen.

Unsere hauptsächlich verwendete Hardware in der Übersicht

Surround-Vorstufen Denon AVP A1 HD (ca. 7.000 €)
Surround-Endstufen Denon POA A1 HD (ca. 7.000 €)
Surround-Quellgeräte Cinemike HD-XE1 Stufe 2 (ca. 1.000 €)
Cinemike Playstation 3 (ca. 800€)
Cinemike DVD-3930 Stufe 3 (ca. 3.000€)
Stereo Vor-/Endstufe Audionet PreG2 (Vorstufe, ca. 9.900 €)
Audionet AmpIIG2 (Endstufe, eUVP ca. 6800€)
Stereo Quellgeräte Accustic Arts Drive I MK2 (Laufwerk, ca 5.000 €)
Accustic Arts Tube DacII (Wandler, ca. 6.700 €)
Höreindrücke:
-Cantius 504:

Betrachten wir zunächst die Cantius 504. Dieses Modell haben wir selbstverständlich besonders intensiv in der Funktion als Stereolautsprecher unter die Lupe genommen und konnten hierbei keine nennenswerten Kritikpunkte finden. Ganz im Gegenteil, denn die Cantius 504 überzeugt auf ganzer Linie mit ihrer stets fundierten und neutralen Spielweise. Nie hat man beim Hören das Gefühl, als wolle der Lautsprecher die Musik "schönzeichnen", um beim Hörer für Begeisterung zu sorgen. Angehobene Höhen oder Bässe sucht man hier daher vergeblich. Beim Vergleichshören mit preislich ähnlich aufgestellten Mitbewerbern (zB. Magnat Quantum Serie) mag dies im ersten Augenblick zu einer leicht nüchternen Spielweise führen, doch langfristig hat man mit ASW-Lautsprecher die bessere Wahl getroffen. Statt jedem Material einen eigenen Stempel aufzudrücken, bietet die Cantius 504 eine hohe Klangnatürlichkeit. Deswegen eignet sie sich hervorragend als Allroundlautsprecher, mit man gleichermaßen viel Spaß mit (zB.) klassischer oder rockiger Musik hat. Dieser Umstand ist aber nicht alleine der ausgeglichenen Tonalität zu verdanken, sondern auch das Gesamtergebnis vieler anderer Aspekte. Eine weitere, maßgebliche positive Eigenschaft stellt nämlich auch die generell sehr saubere, klare Spielweise dar. Unabhängig vom Frequenzbereich, bietet die 504 ein ungewöhnlich hohes Maß an Durchzeichnung bzw. Klangtransparenz, so dass auf diese Weise auch subtile Feinheiten in der Musik offengelegt werden. Gleichzeitig geht der Lautsprecher bei Bedarf auch recht druckvoll zur Sache, so dass bassintensive Musik keinefalls zu schlank bzw. zurückhaltend wiedergegeben wird. Eher im Gegenteil: der ASW Standlautsprecher überraschte uns mit ungeahnten Tiefbass-Qualitäten und geht derart tief in den Frequenzkeller, dass man als unwissender Hörer niemals glauben würde, dass dies allein über die 2 kleinen Tiefmitteltöner auf der Frontschallwand realisiert wird. Da verzeiht man es der Cantius 504 auch gerne, dass die Abbildungsgenauigkeit unterhalb 50Hz nicht ganz die Akkuratesse manch anderer, größerer Konstruktionen erreicht. Dafür ist Sie in der Lage im Bassbereich oberhalb 80 Hz, sogar sehr pointiert sowie differenziert zu spielen, wie kaum eine andere! Im Hörtest erwies sich die Abstimmung als absolut gelungen - die 504 baut einerseits ein großes Fundament auf, ohne tiefe Frequenzen quasi "wegzuschlucken" und widmet sich der Kickbasswiedergabe mit bestechender Verbindlichkeit. Zur klanglichen Glückseligkeit gesellt sich noch die Tatsache, dass diese Schallwandler speziell mit ihrer Feindynamik noch für Akzente sorgen und somit zum differenzierten Klangbild ein wichtiges Puzzlestück hinzufügen. Die räumliche Klangabbildung liegt ebenfalls auf einem hohem Niveau und erlaubt eine klare räumliche Zuordnung der akustischen Geschehnisse. 

-Cantius CS504:

Die positiven Beobachtungen des Standlautsprechers lassen sich fast zu hundert Prozent ebenfalls auf den CS504 übertragen. Auch dieses Modell bietet eine authentische Tonalität und begegnet Klangdetails mit hoher Akribie. In der Funktion als Centerspeaker spielt logischerweise besonders die Darstellung von Stimmen eine besondere Rolle. Der ASW-Proband gewann unsere Zustimmung sehr schnell: ihm gelingt eine realistische Umsetzung sämtlicher Leinwand-Akteure, ohne dabei eine eigene Klangfärbung miteinzubringen. Die souveräne sowie klar gegliederte Spielweise sorgt dafür, dass ein künstliches Aufdicken genausowenig zu hören ist, wie übertriebene Sprachverständlichkeit durch Reduzierung des Grundtonvolumens. In den oberen Frequenzen bleibt der CS504 der Vorgabe treu, die wir auch beim Standlautsprecher beobachtet haben und vereint eine detailorientierte Spielweise mit angenehmer Seidigkeit. Außerdem gelingt es dem Lautsprecher, das Leinwandgeschehen plastisch darzustellen. Hier scheinen die Protagonisten nicht aus dem Lautsprecher heraus zu kommunizieren, sondern wahrhaftig im Wohnzimmer zu stehen. Doch genau hinsichtlich der Raumabbildung müssen wir zugleich auch Kritik üben, weil der CS504 recht stark zur Mitte hin bündelt. Durch diesen Effekt kommen nur Zuschauer, die mittig vor dem Lautsprecher sitzen in den Genuss einer unverfälschten, klaren Spielweise. Wer außerhalb sitzt, muss damit rechnen, deutlich weniger Mitten- bzw. Hochtonnanteile zu hören. Fairerweise müssen wir aber noch erwähnen, dass jene Problematik selbstverständlich nicht nur beim CS504 zu finden ist, sondern jeden Centerspeaker mit vergleichbarer Konstruktion (liegende D'Apollito Anordnung) betrifft, wie zB. den Nubert NuLine CS-72 oder Quadral Platinum Base. In der Praxis wirkt sich dies jedoch in den allermeisten Fällen weit weniger dramatisch aus, als es beim Lesen dieses Testberichts anhört. Überlicherweise sitzt die Zuhörerschaft sowieso fast immer zentral vor dem Centerspeaker, wo der Lautsprecher einwandfrei arbeitet. Nur für große Heimkinos wäre eine andere Lösung sinnvoller. Wer auf die guten Klangeigenschaften des CS504 nicht verzichten möchte, kann hierfür völlig unkompliziert eine Lösung herbeirufen, indem man den CS504 einfach stehend betreibt.

-Cantius 104:

Obwohl schon die beiden vorangegangenen Modelle für sehr positive Stimmung beim Testen sorgten, so entpuppt sich speziell die kompakte Cantius 104 als faustdicke Überraschung. Im Hoch-/Mitteltonbereich agieren die beiden kompakten Lautsprecher mit fast derselben Klangkultur. Auch im Rearbereich kommt man somit in den Genuss einer guten Durchhörbarkeit und der tonalen Balance, so dass die Effektwiedergabe ungemein realistisch ertönt. Dem Hersteller ist es außerdem hervorragend gelungen, die Konzeption als On-Wall Speaker zu nutzen: bei wandnaher Aufstellung gewinnt die 104 spürbar an Bass, wird dabei aber nicht unsauber. Sicherlich kommt sie dennoch nicht an die Qualitäten der Cantius504 heran, doch als kompakter und wohnraumfreundlicher Rearspeaker kann man sowohl die Bass-Menge als auch -Präzision als grandios einstufen. Uns hat die 104 als "Large"-konfigurierter Lautsprecher in den meisten Fällen sogar noch etwas besser gefallen, als mit einer Anbindung an den Subwoofer. Zu beachten ist lediglich, dass hierdurch die Pegelfestigkeit ein wenig eingeschränkt ist, doch wer ohnehin nicht übermäßig laut hört, dürfte mit dieser Lösung durchaus glücklicher werden. Eine weitere Schokoladenseite der kompakten ASW-Rearspeaker stellt ihr sehr räumliches Abstrahlverhalten dar. Jeder Frequenzbereich wird weiträumig wiedergegeben, bemerkenswerte Auslöschungen sind in einem weiten Kreis nicht wahrnehmbar. Der Anwender profitiert hiervon gleich in zweierlei Maße: zum Einen gestaltet sich die Aufstellung als unkritisch und zum Anderen sorgen die kleinen Cantius-Sprösslinge für eine große Hörzone im Rearbereich. Man muss also nicht wie festgenagelt auf dem Sweetspot sitzen, um eine glaubwürdige, detaillierte Surroundkulisse zu hören. 

-Cantius AS404:

Ohne Frage - der ASW-Bassist spielt auf hohen Niveau und sorgt dafür, dass das ASW-System rundum überzeugt. Selbst das schwierig umzusetzende Pod-Rennen aus "Star Wars Episode I", serviert der AS404 recht druckvoll bzw. intensiv. Für seine kompakten Abmessungen spielt er überraschend körperhaft und scheut auch nicht davor zurück, dem Auditorium die Magengegend zu massieren. Der gebotene Tiefgang geht absolut in Ordnung - nur wenige andere Modelle sind in der Lage, nochmals eine Oktave tiefer hinab zu spielen. Zu jedem Zeitpunkt wirkt der AS404 wie ein Meister seines Faches und lässt sich mit keiner unserer Test-Sequenzen von seiner seriösen, fundierten Spielweise abbringen. Und wer sein Surround-System gerne nutzt, um diverse Musik-DVDs zu genießen, wird sicherlich erfreut zur Kenntnis nehmen, dass der Cantius-Subwoofer nicht nur mit tieffrequenten Heimkinoeffekten gut zurecht kommt, sondern darüberhinaus auch audiophile Talente aufblitzen lässt. Die Konturierung von Bassstaffeten (zB. auf der Eagles Farewall-Tour DVD) liegt auf einem hohem Niveau. Der LFE-Kanal wird gut differenziert, außerdem macht sich weder das Gehäuse, noch das Bassreflexrohr durch störende Dröhn- oder Strömungsgeräusche negativ auf sich aufmerksam. Insgesamt können wir dem AS404 ein tadellos Arbeitszeugnis ausstellen: auch wenn er in keiner Disziplin eine neue Bestleistung aufstellt, so verdiente er sich durchwegs gute Zensuren und zeigt keine Schwächen. 

- Homogenität:

Erfreulicherweise überzeugen die Testprobanten nicht nur als Solisten, sondern sind darüberhinaus auch in der Lage, als Team für Freude beim Hören zu sorgen. Hauptgaranten für den durchschlagenden Testerfolg stellt die Tatsache dar, dass jeder einzelne Lautsprecher hohe Allround-Qualitäten mitbringt. Hier tanzt kein Modell aus der Reihe, indem es eine besonders prägnante Klangabstimmung verfolgt. Stattdessen fokussiert sich das Klangbild stets auf Natürlichkeit, gepaart mit hoher Detailtreue sowie Transparenz. Aus diesem Grund eignet sich das ASW-Set (trotz des günstigen Preises) durchaus schon, um von den Vorzügen moderner High-Definition Mehrkanaltonformate zu profitieren. Wir haben das ASW-Ensemble vornehmlich mit der englischen Dolby TrueHD Tonspur des Disney Animations-Hits "Cars" gefüttert und dabei aufmerksam zugegehört. Die witzigen Dialoge in der Welt von überheblichen Rennwagen, rostigen Trucks oder altklugen Muscle-Cars, stellen ein Surround-System gleich in zweierlei Hinsicht vor große Herausforderungen, da die Sprachsamples nicht nur enorm differenziert vorliegen, sondern zudem auch quer über die Frontachse verteilt werden. Beide Aspekte meistert das Cantius-Set mit Bravour und bringt die automobilen Leinwandhelfen aussdrucksstark und individuell zur Geltung, während bei Schwenks zwischen den Lautsprechern keine störenden Änderungen der Klangfarben zu vernehmen sind. Der Centerspeaker CS504 geht dabei mit den Standlautsprechern eine äußerst stimmige Liaison ein, und auch die kleinvolumigen Rearspeaker bringen genügend Grundtonvolumen und Souveränität mit, um die akustische Einheit zu wahren. Dem Set gelingt es sogar, die feinen Umgebungsgeräusche vom verlassenen Wüstenstädtchen "Radiator Springs" in die Gesamtwiedergabe miteinzuflechten, ohne sie von den Dialogen oder dem Soundtrack überlagern zu lassen. Diese vielschichtige, tiefgreifende und sensible Vorgehensweise grenzt das ASW Surroundsystem positiv vom Großteil der Mitbewerber ab. Während der actionreichen Piston Cup Rennen, beweisen alle Testteilnehmer eine ähnlich gute Dynamik, so dass  diesbezüglich ebenfalls ein hohes Maß an Homogenität geboten wird. Die hierbei auftretenden Tiefbasseffekte baut der AS404 stimmig in die Gesamtwiedergabe ein und findet einen gekonnten Mittelweg zwischen Dominanz und Zurückhaltung. 

- Pegelfestigkeit:

Wer es ordentlich krachen lassen möchte, kann dies mit dem Cantius-Set ohne Probleme bewerkstelligen. Selbst heftige Weltraumschlachten wie zu Beginn von Star Wars Episode 3 bleiben bei hohen Pegeln angenehm hörbar und klingen keinesfalls angestrengt. Das gesamte Set agiert befreit sowie engagiert, es ist absolut faszinierend wieviel Power aus den verhältnismäßig kleinen Boxen sowie der wenigen Membranfläche geholt wird.  Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang übrigens, was die Rearspeaker vollbringen können, sofern sie von der Tiefbassarbeit befreit werden. Trotzdem hat die Physik natürlich auch ihre Grenzen: das letzte Quentchen an Druck und Entschlossenheit, gegenüber diversen THX-Ultra Systemen, können die ASW-Schallwandler nicht ganz mit derselben Entschlossenheit umsetzen. Auch die Grobdynamik im Grenzbereich beginnt früher zu komprimieren. Einen Vorwurf kann man unserem Test-Sixtett daraus nicht stricken, schließlich reden wir hier von Pegeln, die ein wohnraumtaugliches Lautsprecher-Set typischerweise ohnehin nur in den seltensten Fällen erleben dürfte. Für den normalen Alltags- bzw. Familiengebrauch reichen die Kapazitäten allemal, selbst wenn die Lautsprecher in Wohnräumen um die 40m² spielen sollten. 

Vergleich mit zwei Referenz-System dieser Preisklasse:


Nubert nuLine102 (725€), nuLineCS-72 (425€), WS-12 (250€), AW-1000 (864€)
Gesamt-Set 3539 Euro

Zweifelsfrei stellt das Nubert System den absoluten Benchmark dieser Preiskategorie dar: Günther Nubert's Schützlinge verkörpern wichtige Heimkino-Tugenden wie Pegelfestigkeit, Grobdynamik und Bass-Intensität in Bravour. Auch die feingeistigen Tugenden finden Gehör, denn in Punkto Tonalität und Raumabbildung glänzen die schwäbischen Schallwandler ebenfalls mit Bestnoten. Wie stark das Cantius-Set ist, verdeutlicht die Tatsache, dass es sich trotzdem nicht zu verstecken braucht: sämtliche Akteure spielen auf Augenhöhe und haben jeweils minimale Vor- bzw. Nachteile gegenüber den Nubert-Pendants. So spielt die Cantius 504 beispielsweise deutlich tiefer als eine NuLine102 und setzt den Frequenzbereich zwischen Oberbass und Mittenbereich noch etwas präziser um. Andererseits bringt die schwäbische Box einen Hauch mehr Luftigkeit in das Klangbild ein und kann insgesamt druckvoller agieren. Als klaren Vorteil für ASW können wir jedoch verbuchen, dass die Gesamt-Homogenität zwischen den Lautsprechern stimmiger ist. Hieran können auch die vielen Schalter nichts ändern, mit denen man jede Nubert-Box individuell feinabstimmen kann. Im Duell der Bassisten holt sich Nubert den Punkt jedoch wieder zurück: obwohl der AS404 keinesfalls schlecht spielt, geht der AW-1000 als knapper Sieger hervor. Bei vergleichbarer Präzision bietet er einen nochmals minimal überlegenen Tiefgang. In Anbetracht der Tatsache, dass der Nubert-Sub zudem über die wesentlich bessere Ausstattung (verschiedene Filter, Fernbedienung, motorisierte Regler etc.) sowie kräftigere Endstufensektion verfügt, wird wieder einmal mehr klar, welche Ausnahmestellung die Firma Nubert ganz besonders mit ihren Subwoofern inne hat. Auf das gesamte Set bezogen, kann ASW hingegen mithalten und positioniert sich somit als attraktive Alternative.


Monitor Audio Silver RS8 (649€), RS LCR (399€), RS1 (499€), RS W12 (999€)
Gesamt-Set 3694 Euro

Für einen ähnlichen Kaufpreis bekommt man von Monitor Audio ein Set aus der Silver RS Serie. Hier dürfte die Entscheidung relativ einfach fallen, denn beide Hersteller schicken ihre Schützlinge mit unterschiedlichen Klangabstimmungen in das Rennen. An die hohe Klangnatürlichkeit von ASW kommt das Monitor Audio Set nicht ganz heran, aber wer für sein Geld an einer maximalen Hochtonauflösung und Offenheit interessiert ist, wird sich wohl eher mit den britischen Schützlingen anfreunden, während für andere Hörgeschmäcker der Bass- und Mittenbereich tendenziell etwas zu dünn wirken könnte. Beiden Systemen gemeinsam ist ihre saubere, klar gegliederte Spielweise. Im Duell der Standboxen tritt die RS8 gegen die Cantius504 an und kann den ASW-Speaker hinsichtlich Raumabbildung und Pegelfestigkeit minimal überflügeln. Andererseits ist es die ASW-Box, die im Bassbereich etwas mehr Volumen mitbringt und insgesamt kraftvoller sowie flüssiger spielt, während die RS8 zuweilen ein wenig nüchtern agiert. Der Monitor Audio RSW-12 Subwoofer liegt mit einem Kaufpreis von 999 Euro ein wenig über seinem ASW-Widersacher und ist daher nur bedingt vergleichbar. Allerdings möchten wir auch nicht leugnen, dass der RSW-12 diesen Aufpreis mit nochmals besserem Tiefgang und Präzision durchaus rechtfertigt, wenngleich der AS404  gut mithalten kann. Gegenüber dem Nubert Set, bietet die Silver-RS Serie zwar eine bessere Abstimmung zwischen Center- und Frontspeaker - auf dem Niveau der ASW-Zusammenstellung kommt man mit einem vergleichbaren Monitor Audio-Set jedoch trotzdem noch nicht. Insbesondere die Rearspeaker harmonieren bei der Cantius-Serie zur Frontkulisse stimmiger. 

Elektronikempfehlung:


Onkyo TX-NR 905

Aufgrund der Tatsache, dass das ASW-System mit einem sehr natürlichen Klangbild gesegnet ist, fallen die Kombinationsempfehlung naturgemäß deutlich größer aus, als wenn man bestimmte Sounding-Merkmale von Lautsprecher unterstreichen bzw. gegensteuern muss. Doch andererseits bringen die Cantius Lautsprecher ein derart hohes Detaillierungsvermögen mit, dass man diesbezüglich nicht wahllos irgendeinen AV-Receiver kaufen sollte. Sinnvoll scheint uns vor allem der Onkyo TX-NR905 zu sein. Mit den ASW Boxen teilt dieser AV-Receiver seine Allround-Eigenschaften, zumal er sich auch tonal keinen großen Interpretationfreiraum genehmigt. In Kombination miteinander ist solch Onkyo+ASW Set durchaus in der Lage, die klanglichen Möglichkeiten topaktueller True-HD Soundtracks anzudeuten, was in dieser Preisklasse ansonsten (wegen fehlender feinsinniger Klangeigenschaften) zumeist unrealistisch ist. Doch so gut (und verhältnismäßig günstig) der NR905 auch sein mag - wer die Cantius504 an das Limit ihrer stereophilen Leistungen bringen möchte, müsste hierfür schon zu anderen Kalibern greifen: mit einer Vor-/Endstufenkombination aus Audionet MapI und AmpV kitzelt man auch die allerletzten Klangreserven aus den Chassis heraus und darf sich über absolut erstklassige Surround- und Stereobeschallung erfreuen.

Fazit:

Selten hatten wir Geräte zum Test, die einen solch sympathischen Charakter verkörpern: das ASW Ensemble gehört definitiv nicht zu der Sorte von Schallwandlern, die mit irgendwelchen technischen (vermeintlichen) Innovationen oder extravaganten Gehäusen Aufmerksamkeit erregen wollen. Nein: "Blender" sind sie wahrlich nicht. So präferiert der Hersteller beispielsweise die bewährten Textilhochtöner, statt sich marketingwirksamer Bändchen zu bedienen. Ferner passt es ins Bild, dass kein Modell mit einer extrem großen Membranfläche um die Gunst des Käufers buhlt und auch der Subwoofer ohne die mittlerweile üblichen Ausstattungsorgien, auf den Markt gebracht wird. Durch die kompakten Gehäuseabmessungen und die attraktive Oberflächenausführung schmeichelt das Cantius-Set dem Auge zwar durchaus, doch im Vergleich zum Wettbewerb drängen sie sich (weder optisch noch technisch) sonderlich in den Vordergrund. Mit der Zurückhaltung ist jedoch spätestens nach der ersten DVD Schluss: das Set entpuppt sich als der berühmte "Wolf im Schafspelz" und liefert klanglich enorme Leistungen! Dank tonaler Ausgewogenheit und detailorientierter Spielweise eignet sich die Cantius-Familie für vielfältige Einsatzmöglichkeiten: vom furiosen Action-Spetakel bis hin zum Lieblings-Konzert in Live-Atmosphäre, werden sämtliche sämtliche Register aus dem Eff-Eff beherrscht. Dazu gehört selbstverständlich auch eine überzeugende Stereo-Performance, mit der sich die Cantius 504 aufgrund ihrer transparenten und audiophilen Spielweise, ganz sicher in die Herzen vieler Zweikanal-Hörer spielen wird. In der hier vorliegenden Preisklasse gehört das Cantius-System zweifellos zum Besten, was man bekommen kann.

Klangstark, schön und günstig: das ASW Cantius-Set
glänzt mit hervorragenden Allround-Qualitäten
und gehört zur Tabellenspitze seiner Preisklasse.

ASW Cantius 504+CS504+104+AS404
5.1 Surroundsystem; Mittelklasse
Gesamtpreis: 3.850 Euro
Test: 3. Juli 2008
Preis-/Leistung:

Website des Anbieters: www.asw-loudspeaker.com

+ neutrale, ehrliche Spielweise mit überzeugender Raumabbildung
+ hohe Feindynamik und Detailreichtum sorgen für audiophiles Klangbild
+ solide Pegelfestigkeit
+ gute Homogenität zwischen allen Lautsprechern
+ präziser Subwoofer mit gutem Tiefgang
+ kompaktes, attraktives Design
+ viele verschiedene Oberflächenausführungen lieferbar
+ überzeugende Verarbeitungsqualität

- Centerspeaker bündelt in liegender Position zur Mitte
- Subwoofer bringt wenig Ausstattung mit

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Text: Lars Mette