Test: Advance Acoustic Laufwerk-/Wandlerkombination MCD403+MDA503 - Urlaub für die Sinne ? 


Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.

(10.März 2008- Autor: Lars Mette )

Beim Anfang einer Wiedergabekette werden bereits grundlegende Merkmale der Musikqualität entschieden: während einfache Gerätschaften mit müder Dynamik und  Teilnahmslosigkeit zu Werke gehen, sorgen hochklassige Quellgeräte für ein außergewöhnliches, lebendiges Hörerlebnis. Auch die besten Lautsprecher oder Endstufen können nur mit dem Material arbeiten, was ihnen zugeführt wird. Der französische Hersteller Advance Acoustic ist sich dieser Tatsache bewusst und bereichert den Markt ab sofort mit einem technisch anspruchsvollen brandneuen Produkt. Um genau zu sein, sind es Derrer sogar zwei, schließlich handelt es sich um eine Laufwerk-/Wandlerkombination. Kosten solches Equipment für gewöhnlich schnell schonmal mehrere tausend Euro, so sind in diesem Fall (vergleichsweise) moderate 1.598 Euro fällig. Beide Komponenten sind jedoch auch einzeln erhältlich und lassen sich auch mit vorhandener Elektronik kombinieren.

Der MCD403 wechselt für 749 Euro den Besitzer und fungiert als reines Laufwerk. Damit er die digitalen Datenströme in möglichst hoher Qualität an die Außenwelt weitergibt, haben sich die Advance Acoustic Ingenieure nicht damit begnügt, einen abgespeckten CD-Player unter das Volk zu mischen - dagegen würde übrigens alleine schon das hohe Gewicht von über 10 Kilogramm sprechen. Stattdessen war man bestrebt, einen idealen technischen Aufbau zu realisieren: Laufwerksantrieb, Ausleseeinheit und Digitalsektion sind aufwändig voneinander separiert und greifen sogar jeweils auf eine eigene Stromversorgung inkl. Ringkerntrafo zurück. Dank MP3-Kompatibilität und einer ansprechenden Metallfernbedienung suggeriert der MCD403 nicht nur klangliche Spitzenleistungen, sondern scheint auch sehr praxistauglich zu sein. 

Der MDA503 (849 Euro) widmet sich dann anschließend der Digital/Analag Wandlung. Dieser Prozess ist für die spätere Wiedergabegüte von großer Bedeutung, schließlich verlangt eine verlustfreie Konvertierung nach einer zeitrichtigen sowie exakten Arbeitsweise. Für diesen Zweck schlägt das Herz des MDA503 mit beeindruckenden 384Khz. Mit dieser Frequenz (bei einer Worttiefe von 24Bit) steht er in diesem Marktsegment allein auf weiter Flur und kann sich zumindest schonmal auf dem Papier, als absoluten Maßstab betrachten. Ob sich dies auch in der Praxis niederschlägt, wird unser Hörtest zeigen. Grund zum Optimismus gibt es dafür jedenfalls, schließlich achtete Advance Acoustic nicht nur auf einen fortschrittlichen DAC, sondern spendierte dem MDA503 auch gleich noch eine hochwertige Röhrenausgangsstufe. Last but not least: als egoistisch kann man Advance Acoustic ebenfalls nicht bezeichnen, denn mit seinen insgesamt 6 Digitaleingängen kann er auch für viele weitere Quellgeräte die Wandlung übernehmen. 

Bei einer kurzen Marktanalyse steht das Advance Acoustic Duo zweifelsohne sehr gut dar: wo Hersteller wie Marantz (SA15-S1, 1.500 €) oder Denon (DCD-2000AE, 1.649 €) klassische CD-Spieler anbieten, scheint die preisgleiche Offerte aus MCD403 und MDA503 einen harten Gegner darzustellen. Lediglich die fehlende Unterstützung für SACD-Stereo Medien steht vor dem Hörtest als Kritikpunkt fest, ansonsten sind wir sehr gespannt, ob die hier vorliegende Laufwerks-/Wandler Kombination tatsächlich eine französische Revolution ausrufen kann. 

Verarbeitung:

Wenig überraschend : die beiden Komponenten bieten das typische Advance Acoustic "Familiengesicht" mit massiven Platten aus gebürstetem Aluminium auf der Front. Der mittlere Bereich wird durch ein silbernes Element akzentuiert, in dem sich auch die Bedienelemente befinden. Die silber/schwarze Colorierung besitzt einen modernen sowie technisch-anmutenden Flair, alternative Farbausführungen stehen leider nicht zur Verfügung. 


Das Laufwerk agiert zügig und macht einen recht stabilen Eindruck. Dennoch kommt es nicht an die Wertigkeit des Marantz SA15-S1 heran, welches noch einen satteren und geschmeidigeren Eindruck vermittelt. Auffallend ist zudem, dass Advance Accustic relativ kompakte Lautwerke mit geringer Breite und Höhe verbaut. Die meisten anderen Player dieser Preisklasse warten mit deutlich größeren (bzw. massiveren) Lösungen auf. 



Das Display in der Detailansicht: auf eine Punktmatrix wurde (im Gegensatz zum günstigeren MCD203 II) leider verzichtet. Für die Zukunft wünschen wir uns ein zweizeiliges Display, um den Informationsgehalt zu erhöhen. Der MCD403 zeigt nämlich nur den aktuell gewählten Track sowie die Spielzeit an. Das Display lässt sich in 3 Stufen dimmen, gibt MP3 Tags aber leider nicht wieder.

Ein Stilmittel der französischen Designer ist die leicht verschachtelte Front. Dadurch wirkt das Gerät etwas aufgelockerter und weniger wuchtig, als bei einer durchgehenden Frontplatte. Die einzelnen Ebenen sind sauber voneinander getrennt und offenbare keine Spaltmaße. Lediglich eine etwas weniger scharfkantige Verarbeitung der Alumiumteile wäre wünschenswert.


Beim Test des Advance Acoustic CD-Players MCD203 II im Mai letzten Jahres mussten wir die Kunststofffüsse monieren. Mittlerweile hat der Hersteller diesen Umstand behoben. Die hochwertigen Aluminiumfüsse mitsamt Aufnahmeteller sind sowohl in optischer - als auch technischer Hinsicht (Resonanzunterdrückung) eine hervorragende Wahl. Hoffen wir, dass sich möglichst viele Hersteller an Advance Acoustic ein Beispiel nehmen und auch bei ihren Produkten mit vergleichbar überzeugenden Detailllösungen aufwarten können. 


Sicherlich erfüllen die vergoldeten Anschlüsse ihren Zweck, doch auch in diesem Detail wirken manche Mitbewerber hochwertiger und verbauen solide WBT-Stecker in ihren CD-Playern. Diesbezüglich kann sich vor allem der günstigere Astin Trew AT-3000 (1.000 €) in Szene setzen. Außerdem zeigt sich bei dieser Rückansicht, dass Advance Acoustic recht dünnes, gefalztes Stahlblech für die Gehäuseabdeckungen verwendet, während andere Hersteller (zB. Denon, Marantz etc.) auch an solchen Stellen mit Aluminiumelementen arbeiten.

Sonderlich griffgünstig sind die Tasten der schweren Fernbedienung zwar nicht gerade, aber die Materialanmutung gehört zur Oberklasse. Ein klar definierter Druckpunkt und die hochwertigen Metallbuttons versüßen die Bedienung und sorgen dafür, dass man den IR-Sender gerne in die Hand nimmt. Erfreulicherweise lässt sich das komplette Laufwerks-/Wandler Gespann komplett über diesen Controller dirigieren.

Fazit Verarbeitung: 

Zu einer absoluten Höchstwertung reicht es nicht ganz, obwohl die Basics allesamt passen: das Design ist ansprechend gestaltet, die Materialien hochwertig und auch die Fernbedienung kann überzeugen. Es fehlt lediglich der letzte Feinschliff in manchen Details, der den Unterschied zwischen Oberklasse und absolutem High-End Flair ausmacht, so wie es die aktuellen Leader vormachen. Außerdem passt die progressive silber-/schwarz Colorierung nicht zu Jedermanns Geschmack, so dass weitere Oberflächenausführungen wünschenswert wären. 

Technischer Aufbau:

Beginnen wir mit dem MCD403. Dieser Player mag sich zwar äußerlich nicht groß von seinen Advance Acoustic Geschwistern unterschieden, doch unter dem Blechkleid verbirgt er einen komplett anderen Aufbau. 


Der MCD403 präsentiert sich so aufgeräumt, wie der Spind eines Bundeswehr-Rekruten. Wirr verlegte Kabel oder unmotiviert arrangierte Platinen kennt man bei Advance Acoustic nicht. Um die Arbeitsbedingunen noch weiter zu verbessern, verfügt der MCD403 über getrennte Kammern für Stromerzeugung, Laufwerk und Bedienelelektronik.


Die Kraft der drei Herzen: für den Laser steht genauso ein eigener Stromkreise inklusive Ringkerntransformator zur Verfügung, wie für die Servos und die Digitalelektronik. Advance Acoustic betreibt mit dieser Lösung somit einen ungemeinen Aufwand, um Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Bauteilen effektiv zu minimieren. Oftmals benötigen zB. die Servomotoren des Lasers ruckartig sehr viel Strom auf einmal, was bei einer zentralen Stromversorgung unweigerlich auch die restlichen Komponenten betreffen würde. Beim MCD403 wird hingegen der Laser und die Digitalelektronik auch in solchen Fällen konstant mit Energie versorgt, was sich (theoretisch) nicht nur in einer gesteigerten Klangdetaillierung auswirkt, sondern auch für die Dynamik einen großen Vorteil darstellt. Ob sich der Aufwand auch klanglich widerspiegelt, wird unser Hörtest zeigen, doch zumindest muss man Advance Acoustic großen Respekt für den hier gezeigten, konsequenten Aufbau zollen. Während andere Hersteller nicht einmal vielfach teureren Geräten eine vergleichbaren Aufwand betreiben, mag man beim MCD403 kaum glauben, dass er lediglich mit 749 Euro ausgezeichnet ist !

Im mittleren Bereich thront ein voll gekapseltes CEC-Sanyo Laufwerk, welches im Testbetrieb mit einer guten Fehlerkorrektur und schnellen Einlesezeiten für freudige Gesichter sorgte. Neben Audio-CDs widmet sich das Laufwerk auch ihren MP3-Disks, allerdings muss man auf eine Titelwiedergabe im Frontdisplay verzichten und stattdessen mit den Tracknummern vorlieb nehmen. Die beiden grünen Platinen übernehmen die digitale Datenbearbeitung und wandeln den seriellen Datenstrom in PCM Signale an die Digitalschnittstellen weiter. Diese Operation mag sich für Laien zwar trivial anhören, entpuppt sich in der Praxis jedoch als klangentscheidend. Nicht umsonst betreibt Advance Acoustic einen derart großen Aufwand "nur" um ein digitales Audiosignal zu erhalten. 


Auf den ersten Blick scheint die Rückseite des MCD403 keine Besonderheiten bereit zu halten, doch weit gefehlt: abgesehen von den beiden klassischen Digitalausgängen (je einmal coaxial und optisch ausgeführt), bietet das CD-Laufwerk auch eine vollsymmetrische XLRAnschlussmöglichkeit gemäß AES/EBU Spezifikation. Diese XLR-Schnittstelle besitzt ihre Wurzeln im professionellen Tonstudio-Umfeld und wird als Standard bei Sendeanstalten sowie im PA-Bereich eingesetzt. Gegenüber einer Standard SPDIF-Verbindung, sorgt der höhere Widerstand von 110 Ohm  als auch die mit 5V deutlich höhere Spannung (SPDIF: 75 Ohm bei 0,5 V) zu geringeren Taktschwankungen.Dieser sogenannte "Jitter" kann sich speziell hinsichtlich der Räumlichkeit sehr negativ bemerkbar machen.  Wie stark der Vorteil einer symmetrischen AES/EBU Verbindung im Home-HiFi Bereich ausfällt, hängt stark von der Kabellänge und dem elektromagnetischem Umfeld ab. Doch gerade innerhalb hochwertiger Systeme ist eine symmetrische XLR-Anbindung grundsätzlich überlegenswert, so dass im Regefall fast sämtliche High-End Gerätschaften eine solche Schnittstelle vorweisen können. Der MCD403 spielt diesbezüglich also in einem Teich mit den ganz großen Fischen, schließlich sind CD-Spieler üblicherweise meist erst überhalb der 3.500 Euro Schwelle mit einem solchen Anschluss versehen. 

Modell Advance Acoustic MCD403, Preis 749 Euro
Funktion CD-Laufwerk, Ausgabe digitaler Datenströme
Aufbau 3 getrennte Stromkreise für Digitalsektion,
Laufwerk und Leseeinheit
Anschlüsse Audio out: 1x coaxial, 1x optical, 1x AES/EBU
Triggeranschluss für Ferneinschaltung
Abmessungen 43x11x34,6cm (B,H,T)
Gewicht 7 Kilogramm

Natürlich würde es wenig Sinn machen, wenn sich Advance Acoustic auf den Lorbeeren ausruhen würde, und der wichtigen Digital/Analogwandlung nicht mit derselben Aufmerksamkeit angeht. Der französische Hersteller hat mit dem Vollverstärker MAP305 DAII sowie der Vorstufe MPP505 bereits Erfahrungen mit Digitalschnittstellen sammeln können. Der MDA503 teilt sich mit der MPP505 sogar exakt diesselbe Wandlersektion, wurde aber in viele peripherialen Aspekten gegenüber der Vorstufe aufgewertet. 

Ähnlich wie beim MCD403 erspäht das Auge auch beim Wandler auf den ersten Blick sehr viel Technik. Auf separate Kammern hat man beim MDA503 verzichtet, dafür erkennt man an den beiden Ringkerntransformatoren die firmentypische Philosophie hinsichtlich der Stromerzeugung wieder. Digital- und Analogelektronik werden von eigenen Stromkreisen gespeist. Ähnlich wie schon beim CD-Laufwerk will man mit diesem Aufbau für maximale elektrische Entkopplung der jeweiligen Baugruppen sorgen. 


Diese kleine unscheinbare Platine beheimatet den zentralen Baustein des MDA503. Der eigentliche Wandler kommt von der renommierten Firma Analog Devices und gehört zu den leistungsfähigsten Komponenten seiner Art.  Er verarbeitet Digitalsignale mit 384 kHz bei 24 Bit. Zum Vergleich: ein topaktueller CD-Player wie der Denon DCD-2000AE (UVP 1.649 €) gehört mit seiner 24Bit/196kHz Wandlung schon zur Elite. Insofern kann man die betreffende Sektion des MDA503 durchaus als konkurrenzlos bezeichnen. Wir möchten Sie jedoch nicht mit diesen Zahlenspielereien alleine lassen, sondern noch kurz auf die praktische Bedeutung eingehen: die Abtastrate definiert die Häufigkeit, mit der das digitale Signal pro Sekunde abgefragt wird.  Je höher nun diese Frequenz liegt, desto genauer kann die Musik auf einer CD ausgelesen werden. Ähnlich wie ein Sportwagen mit mehr PS nicht automatisch den besseren Rennwagen abgibt, verhält es sich jedoch auch bei Hifi-Geräten bezüglich der Abtastrate. Was in der automobilen Welt durch Fahrwerk, Gewichtsverteilung und Co. erreicht wird, entspricht bei Geräten wie dem MDA503 das Filternetzwerk oder die analoge Ausgangsplatine. Kurzum: in der Theorie hinterlässt die Bestückung des MDA503 einen hervorragenden Eindruck, allerdings muss sich der Aufwand im Klantest erst noch beweisen.  


Ein Blick auf die Aussgangsstufe offenbart den MDA503 als Hybridgerät. Advance Acoustic verspricht durch den Einsatz der Röhrentechnologie mehr Natürlichkeit im Klangbild. Wie Sie auf obigem Bild erkennen können, wurde das komplette Platinenlayout symmetrisch ausgeführt. Daher kommen im MDA503 auch gleich 2 Röhren zum Einsatz.


Viel Show mit wenig effektivem Informationsgehalt: das großflächige Display ist in keiner Form animiert. Lediglich die LEDs am linken bzw. rechten Rand informieren über den jeweils aktivierten Betriebszustand. Das hätte man sicherlich auch etwas schlichter lösen können, zumal Advance Acoustic leider auch nicht den gleichen blauen Farbton wie beim MCD403 getroffen hat. 


Der MDA503 erreicht zwar nicht die Anschlussvielfalt eines modernen AV-Receivers, doch für eine Stereokomponente kann er durchaus mit einer guten Schnittstellenvielfalt punkten. Insgesamt stehen 6 Digitaleingänge zur Verfügung. Und damit für den MCD403 auch gleich der bestmöglichste Anschluss zur Verfügung steht, verfügt der Wandler über einen AES/EBU Digitaleingäng. Selbstverständlich kann der MDA503 auch mit allen anderen Digitalgeräten benutzt werden. Beachten Sie bitte lediglich, dass er nicht in der Lage ist, Mehrkanalstreams in zweikanalige Formate zu wandeln, sondern stereofon zugespielt werden muss. 



Die Quellenwahl kann direkt am Gerät erfolgen. Wer keinen MCD403 erwirbt, wird dies sogar tun müssen, denn lediglich dem CD-Laufwerk liegt die Fernbedienung bei. Hier sollte Advance Acoustic nachbessern und auch der Wandlereinheit einen Befehlsgeber mit in den Karton legen. Schließlich können wir uns gut vorstellen, dass manche Kunden den MDA503 mit dem MCD203 II betreiben möchten, dessen Fernbedienung jedoch leider nicht die Zusatzfunktionen zur Quellenumschaltung des Wandlers besitzt. 

Die technischen Daten des MDA 503 in der Zusammenfassung

Modell Advance Acoustic MDA503, Preis 849 Euro
Funktion
Wandlung digitaler 2.0 Datenströme in analoge 2.0 Signale
Aufbau Hybrid , 2x Röhre in Ausgangsstufe integriert
Anschlüsse Audio In: 3x coaxial , 2x optical, 1x AES/EBU
Audio out: 1x Stereo Chinch, 1xStereo XLR symmetrisch
Triggeranschluss für Ferneinschaltung
Abmessungen 43x11x34,6cm (B,H,T)
Gewicht 13 Kilogramm
Testumgebung und Kombinationsempfehlung:


Die Monitor Audio Platinum PL300 setzt alle akustischen Fähigkeiten der Advance Acoustic Kombination beeindruckend um. Besonders in Bezug auf die Hochtondetaillierung und Basskontrolle verfügen beide Komponenten über ähnliche Schokoladenseiten. 


Damit die Elektronik nicht zum Flaschenhals wird, steht eine luxuriöse Audionet Vor-/Endstufenkombination zur Verfügung. Prinzipiell darf man nicht den Fehler machen und die Advance Acoustic Laufwerk-/Wandlerkombination mit einer sanft abgestimmten Elektronik paaren. Die nachfolgenden Komponenten sollte in der Lage sein, dynamisch sowie feinzeichnend aufzuspielen. Deswegen eignet sich neben unserer Audionet-Kombi auch die RB1090+RMB1090 von Rotel ausgezeichnet. Mit diversen Podukten von Marantz und Vincent würden wir jedoch vorher zu ausgiebigem Probehören raten, die wegen ihrer (teilweise) warmen Klangabstimmung nicht unbedingt besonders gut mit Advance Acoustic harmonieren.


Wie gut MCD403+MDA503 wirklich sind, veranschaulicht die Tatsache, dass sie selbst an der Isophon Cassiano C keineswegs verloren wirken, sondern richtig viel Spaß in die Bude zaubern. Hier können sich die beiden Franzosen mit Schallwandlern messen, die speziell hinsichtlich Dynamik und Raumabbildung absolute Maßstabe setzen und der Elektronik sehr große Entfaltungsmöglichkeiten geben. 


Selbstverständlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, den MCD403 auch ausführlich innerhalb unserer fest installierten High-End Kette, bestehend aus Audionet MapI+EPS sowie 5 Advance Acoustic Monoendstufen MAA-705 zu hören. Das Ergebnis konnte überzeugen: der MCD403 ist zurzeit absolut konkurrenzlos, wenn es darum geht, eine audiophile Digitalzuspielung von Musik-CDs für AV-Komponenten zu liefern. Selbst hochpreisige DVD-Player wie der Denon DVD-3930 (1.500 €) oder auch der Onkyo DV-SP1000E (4.500 €) können mit der dynamischen Spielweise nicht mithalten. Selbstverständlich sollte jedoch auch die AV-Komponente diese Tugenden umsetzen können und über hochwertige Wandler verfügen (wie unsere MapI) - ansonsten sollte man auch gleich den MDA503 ein Platz im HiFi-Rack schenken.

Unsere hauptsächlich verwendete Hardware in der Übersicht:

Vorstufe Audionet PreG2 (ca. 9.600 €)
Endstufe Audionet AmpII (ca. 6.000 € )
Advance Acoustic Monoendstufe MAA-705 (Stück 949€)
Verstärker Vincent SV-234 (ca. 1.500 €)
AV-Verstärker Cinemike AVR-4308 (ca. 3.700 €)
Lautsprecher 1 Monitor Audio Platinum 300 (Paar ca. 7.900 €)
Lautsprecher 2 Isophon Cassiano C (Paar ca. 13.000 €)
Klangeindrücke:

Kaum angestöpselt und mit der ersten CD gefüttert, umgarnte das Advance Acoustic Duo unsere Ohren mit einer akustisch eindrucksvollen Performance. Das gesamte Klangbild präsentiert sich ausgewogen und in jedem Frequenzspektrum mit großer Ausdrucksstärke. Auf jede Musikrichtung hat die französische Gerätekombination die passende Antwort parat, so dass wir uns verschiedenste CDs sehr gerne mit den beiden Geräten zu Gemüte geführt haben. Die Kunst, wenig bis gar keinen Eigenklang in die Klangwiedergabe einfließen zu lassen, haben wir in dieser Preisklasse noch nie so gut umgesetzt gesehen. Selbst die (bisherigen) 1.500 Euro - Referenzen wie zB. der Marantz SA15-S1 können sich nicht ganz freisprechen, ihre höchst eigenen Vorlieben für bestimmte Musikrichtungen mitzubringen und interpretatorische Schwerpunkte zu setzen. 

Angesicht der Röhrenbestückung ist es überraschend, welch hochpräzise und harmonische Töne, den MDA503 letztendlich verlassen. Viele konventionell aufgebaute CD-Player wie der Astin Trew AT1000 (1.000 €) sind jedenfalls nicht in der Lage, dasselbe Maß an Hochtondurchzeichnung zu bieten. Selbst schnell gespielte Synthie-Effekte setzt die Kombi aus MCD403 und MDA503 in einer frappierenden Klarheit und Durchörbarkeit um, wie wir mit dem aktuellen Album "Sieben" der Band "Agonoize" herausgefunden haben. Doch nicht nur mit aggressivem Dark-Electro überzeugen die beiden Testprobanten: bei Ludwig van Beethovens "Pastorale" setzen sie die zahlreichen Soli mit ungemeiner Hingabe und vollem Elan um. Streich- und Blasinstrumente werden dabei mit der richtigen Dosis an Präsenz bzw. Fokussierung im Klangbild untergebracht, ohne dabei einen zu harten bzw. digitalen Klangcharakter zu entwickeln. Trotzdem gehört das Advance Duett nicht zu der Sorte von Zuspielgeräten, die sich durch eine besonders zurückhaltende, defensive Spielweise charakterisieren und sollten demnach auch nicht mit entsprechend ausgelegten Lautsprechern (zB. Focal JmLab Electra 10027BE) kombiniert werden. Für solch einen Einsatzweck würde sich der Vincent CD-S5 besser eignen, der zwar nicht ganz an die Plastizität und Geschwindigkeit der Advance Geräte herankommt, dafür aber minimal subtiler bzw. dezenter zu Werke geht. 

Die hochfrequente Brillanz ist jedoch nur ein Aspekt für die mitreißende Wiedergabecharakteristik. Auch am anderen Ende der Tonleiter erfüllt das französische Duett sämtliche Aufgaben mit Bravour: wo nicht wenige CD-Spieler entweder analytisch/schlank oder füllig/rundlich aufspielen, ist es Advance Acoustic gelungen, eine verbindliche sowie kräftige Bassdarstellung zu gewährleisten, ohne sie dominant erscheinen zu lassen. Die Klangstrukturierung der tiefen Paukenschläge zu Beginn von "The Kraken"  (OST Fluch der Karibik 2) gehört zur absoluten Spitzenklasse. Solch ein felsenfestes Bassfundament kennen wir in vergleichbarerer Qualität lediglich vom Audionet VipG2. Beiden Firmen ist es gelungen, ein Maß an Differenzierungsvermögen zu realisieren, wo selbst kleine Nuancen akribisch aufgearbeitet werden. Erfreulicherweise wirkt sich diese beispielhafte Basspräzision zu keinem einzigen Zeitpunkt  als Bremsklotz für den natürlichen Schwung innerhalb der Musik aus. Ganz im Gegenteil - MCD403 und MDA503 sind in der Lage, Impulse exakt zu pointieren, so dass sich ein außerordentlich lebendiges sowie rythmisch-fließendes Klangbild einstellt. Bedingt durch die harmonische Eingliederung der unteren Frequenzen, findet sich auch der Mitteltonbereich richtig dosiert im Ohr des Zuhörers wieder: mit hoher Klarheit sowie Struktur widmen sich die beiden Franzosen sämtlichen Klangdetails und generieren somit eine Wiedergabe mit einer enormen Vielschichtigkeit. Und wenn (der mittlerweile leider verstorbene) Ausnahmetenor Luciano Pavarotti mit atemberaubender Präsenz und charismatischer Detailausleuchtung direkt im Hörraum zu stehen scheint, kann man das Ergebnis des hohen Maßes an Authenzität regelrecht am ganzen Körper spüren! 

Aufmerksame Leser haben im letzten Absatz bemerken können, dass auch der Bühnenaufbau ein Schlüssel zur Faszination unserer beiden Testgeräte darstellt. Solch eine Fähigkeit, nicht einfach nur tonal ausbalanciert und detailverliebt zu Werke zu gehen, sondern darüber hinaus auch nahe an die Illusion einer Live-Vorführung heranzukommen, unterscheidet trennt gute von außerordentlichen HiFi-Geräten! Zusammen mit der impulsiven Dynamik, erzeugt die Kombination aus MCD403 und MDA503 ein Klangerlebnis, welches den Hörer emotional mit einbezieht. Anspruchsvolle Stücke mit verschiedenen musikalischen Ebenen werden sowohl hinsichtlich der Raumpositionierung als auch Dynamik, mit Finesse, Souveränität sowie Schlagfertigkeit serviert. Erfreulicherweise erweisen sich die beiden Franzosen dabei als wenig wählerisch und nehmen jede Kost dankbar auf, ohne spezielle Vorlieben erkennen zu lassen. Ob sich nun hämmernde Rockhmynen, oder minimalistische Jazz-Einlagen den Weg ins Ohr bahnen - stets findet die Kombi den passenden Gang und malt das musikalische Geschehen mit einer glaubwürdigen Raumabbildung in die Vorstellung des Rezipienten.

Doch bei aller Euphorie: wer schon ein Mal den Audionet VipG2 innerhalb einer High-End Kette hören durfte, weiß um die nochmals möglichen Klangsteigerungen. Der Ausnahmeplayer aus Bochum definiert sich dabei nicht durch ein einzelnes, zentrales akustisches Alleinstellungsmerkmal. Vielmehr gelingt es ihm, in fast jeder musikalischen Eigenschaft, nochmal ein wenig nachzulegen. Das Klangbild wirkt insgesamt in sämtlichen Facetten noch etwas stimmiger/realistischer und dadurch in der Summe um die letzten (entscheidenden) Klangnuancen eindringlicher bzw. intensiver . Am Treffendsten kann man die Unterschiede wohl kurz und knapp so charakterisieren, dass die Advance Acoustic Kombination für beinahe grenzenlosen Hörspaß sorgt, während der VipG2 von Audionet hingegen schon mit einer "Gänsehaut-Garantie" ausgeliefert werden könnte. 

Doch was für die Ohren vielleicht perfekt erscheint, könnte sich für das Sparkonto rächen - schließlich stellt der VipG2 eine 6.990 €-Investition dar und sollte vorrangig mit adäquaten Lautsprechern sowie Elektronik gepaart werden. Unter dieser Prämisse stellen MCD403 und MDA503 ihr herausragendes Preis-/Leistungsverhältnis heraus - wir haben im Test nicht nur mit der klanglich traumhaften (wie hochpreisigen) Isophon Cassiano getestet, sondern ebenfalls mit der Nubert nuLine120+ATM102. Hier wäre ein VipG2 ungefähr genauso fehl am Platz, wie ein Porsche 911 in der Tempo-30-Zone. Doch die Advance-Kombi beweist mit den Nubert Boxen, dass sie mit Schallwandler der oberen Mittelklasse exzellent harmoniert und eine ungemein attraktive Paarung abgibt. 

Konkurrenz aus dem Lager der CD-Player braucht die MCD403+MDA503 Kombination nicht fürchten: der Vincent CD-S5 fokussiert eine andere Klangabstimmung. Er agiert etwas gelassener und wirkt nicht ganz so spritzig/offensiv, was manchen Lautsprechern bzw. Hörschmäckern entgegenkommen könnte. Hinsichtlich der Bühnenstaffelung kann man beide Geräte auf einem Level ansiedeln, in Bezug auf Klangdynamik sehen wir Advance Acoustic leicht vorne. Ingesamt ein Duell auf hohem Niveau mit zwei starken Kontrahenten und ohne klaren Verlierer. Dies lässt sich auf die Gegenüberstellung mit dem Astin Trew AW1000 nicht übertragen, denn wir sehen den britischen Newcomer gleich in mehreren Disziplinen hinter MCD403+MDA503. Besonders mit der recht schlanken Tonalität konnten wir uns im Hörtest nicht anfreunden, zumal es dem AT1000 (unserer Meinung nach) auch etwas an Ausstrahlung bzw. Essenz im Hoch-/Mitteltonbereich fehlt. Der Marantz SA15-S1 positioniert sich gegenüber der Advance Acoustic Offerte ähnlich wie schon der Vincent CD-S5 und spricht daher ebenfalls eher Hörtypen mit Vorlieben für ruhige, sanfte Musik an. 

Im Vergleich mit DVD-Playern, wird deutlich, dass sich die französische Laufwerk-/Wandlerkombination nicht einmal vor 4.000 € Komponenten verstecken muss - schließlich kann nicht einmal der "Akustik-Spezialist" Onkyo DV-SP1000E so gekonnt mit CDs jonglieren. Ihm mangelt es ihm Direktvergleich hauptsächlich an der Dynamik. Dies ist häufig ein Problem von DVD-Spielern hinsichtlich der stereofonen Ausgabe von Audio-CDs - sowohl digital, als auch analog. Eine Ausnahme stellt der Cinemike getunte Denon DVD-3930 dar, welcher auch als CD-Spieler eine hervorragende Figur abgibt. Nach dem Stufe 3 Tuning (1.500 €) kann er sich sogar leicht überhalb der Advance Acoustic L/W-Kombination positionieren, da er über eine extrem dynamische sowie feinzeichnende Klangwiedergabe verfügt. Mit einem Gesamtpreis von 3.000 Euro spielt der Player jedoch preislich in einer anderen Liga. 

Wie Sie sehen, muss man schon in höhere Preisregionen schielen, um dem Advance Acoustic Gespann Paroli bieten zu können. Doch das Beste haben wir uns für den Schluss aufgehoben: sicherlich stellt die gesamte Kombi für ca. 1.600 Euro eine absolut preiswürdige und erstklassige Performance für Stereohörer dar - doch was ist mit Besitzern einer Surroundanlage ? Nun - wir haben den Test mit einer Audionet Map I vollzogen und dabei eine interessante Entdeckung gemacht. Man kann schon alleine "nur" mit dem MCD403 einen deutlichen Sprung nach vorne machen - Dynamik, Spielfreude und Tonalität der kompletten Stereowiedergabe erfahren auch schon mit einem "normalen" DAC eine solch dramatische Steigerung (gegenüber preisähnlichen CD und DVD Playern), wie man es im HiFi-Bereich für eine 749 Euro Komponente kaum für möglich gehalten hätte. Zweifelsohne stellt die Gerätekombination aus  Laufwerk und Wandler ein absolutes Schnäppchen dar - den MCD403 einzeln für sich betrachtet kann man sogar als 

Fazit:

Mussten die beiden Geräte hinsichtlich der Verarbeitung noch ein paar Federn lassen, so zeigt Advance Acoustic den arrivierten Branchenkollegen sowohl in technischer als auch klanglicher Hinsicht die Rücklichter. Anstelle verschnörkelter Frontplatten widmeten sich die Entwickler dem inneren Aufbau und liefern mit dieser Gerätekombination ein absolutes Sahnestück ab. Hochseparierte Stromzufuhr (5 Ringkerntrafos), AES/EBU Schnittstelle oder ein 24 Bit / 384 kHZ Wandler sind normalerweise Zutaten für absolute High-End Gerätschaften mit deutlich höheren Preisen ! Advance Acoustic offeriert hier den M3 unter den Quellgeräten, während alle anderen Anbieter nur die "Butter-und-Brot" Standardmodelle feilbieten. Erfreulicherweise können wir nicht nur eine beeindruckende Materialschlacht attestieren: sowohl dem MCD403 als auch dem MDA503 gelingt es, die konstruktive Überlegenheit im Hörtest mit einer beeindruckenden Performance umzusetzen. Dabei vergessen sie jegliche französische Zurückhaltung und jagen wahre Adrenalinsalven in die Sinnesorgane der Zuhörerschaft ! Nein - schönfärberische Akzente sind dem Advance-Duett so fremd wie Schneerennen in der Formel 1. Stattdessen setzen sie das Quellmaterial mit höchster Hingabe, Präzision und Leidenschaft um - ohne Kompromisse. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang der hohe Grad an Detaillierung, die exakte Raumausleuchtung als auch die überaus präzise Bassdarstellung. Auch hinsichtlich der Dynamik kennt das dynamische Duo kein Pardon und kredenzt absolute Feinkost. Zu vielen deutlich hochpreisigen Mitbewerberprodukten fehlen zwar teilweise etliche tausend Euro - jedoch kein bißchen Hörspaß ! Diesen liefern die beiden Franzosen auch schon für deutlich weniger Geld "en Masse" und bekommen deswegen sowohl das preisklassenbezogene Referenzprädikat, als auch eine absolut makellose Preis-/Leistungswertung.

High-End zum Freundschaftstarif:
die Laufwerks-/Wandlerkombination klingt so gut,
dass man beim Betrachten des Preisetikettes
unweigerlich an einen Fehler glaubt.

 
Advance Acoustic MCD403 + MDA503 Laufwerk/Wandlerkombination
Komplettpreis: 1598 Euro - Klangniveau: High-End Klasse !
Test: 10.März 2008
Preis-/Leistung: 

+ überlegene Klangeigenschaften, hervorragend ausbalanciert, detailreich und spielfreudig
+ in technischer Hinsicht liegt das Advance-Gespann weit vorne
+ insgesamt sorgen 5 Ringkerntrafos für individuelle Stromversorgung
+ schnelles Laufwerk mit guter Fehlerkorrektur
+ AES/EBU Digitalverbindung zwischen Laufwerk und Wandler möglich
+ besonders für den MCD403 ist der Kaufpreis als absolutes 100%-Schnäppchen zu bezeichnen

- wer den MDA503 einzeln kauft, bekommt keine Fernbedienung
- Detailverarbeitung nicht ganz auf dem Level der Spitze
- MP3 Wiedergabe ohne Titelanzeige

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Text: Lars Mette