Special: erste Erfahrungen mit der neuen Playstation3 slim im Vergleich zur 60GB Version


Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.

(7.September 2009 - Autor: Lars Mette )

Obwohl die Playstation3 in Bezug auf verkaufte Stückzahlen immer noch knapp hinter der XBOX360 rangiert, so prägt sie dennoch die moderne Medienlandschaft wie kaum eine andere Spielekonsole vor ihr. Die Wiedergabemöglichkeit von Blu-Ray Filmen verhalf diesem Format zu einer großen Basis, was letztendlich einer der hauptausschlaggebenden Faktoren im Wettstreit um das potentielle DVD-Nachfolgeformat darstellte. Und obwohl klassische Stand-Alone Blu-Ray Player mittlerweile über eine ausgereifte Technik verfügen und zu attraktiven Preisen deutlich unter der 250 Euro Marke zu haben sind, greifen sehr viele Heimkino-Anwender immer noch zu Sony's Nexgen Konsole. Die Gründe für die große Beliebtheit liegen vornehmlich an den Tatsachen, dass die Playstation ein gutes audiovisuelles Niveau offeriert und darüberhinaus auch ausstattungs-/komfortseitig viele Stand-Alone Geräte alt aussehen lässt (zB. BD-Live 2.0, extrem schnelle Einlesezeiten). 

Seit dem 1.September 2009 könnte die PS3 nun sogar noch attraktiver geworden sein, da Sony nochmals an der Preisschraube gedreht hat und die multimediale Zauberkiste in einer überarbeiteten Form um satte 100 Euro günstiger anbietet. Im Tausch gegen 299 Euro dürfen sich Technikfreunde die neue Slim-Variante nach Hause holen, welche mit deutlich kleineren Abmessungen, niedrigerem Stromverbrauch sowie einer deutlich größeren Festplatte (120GB) lockt. Wir haben uns eine dieser neuen PS3 Slim in unser Teststudio geholt und möchten Sie nachfolgend mit einem Gerät der ersten Generation (60GB) vergleichen. Großen Wert legen wir vor allem auf die praxisrelevanten Parameter hinsichtlich der Nutzung als Blu-Ray Player innerhalb einer hochwertigen technischen Umgebung. 

Verarbeitung/Anschlüsse


Beginnen wir unsere detaillierte Betrachtung mit einem Blick auf den Lieferumfang: zusätzlich zum Grundgerät (in weißer Folie) purzelt noch der aktuelle Dualshock 3 Controller (mit Vibrationsfunktion), die Betriebsanleitung, sowie die Kabel aus der Verpackung. Abgesehen vom Stromstecker liefert Sony ein USB-Ladekabel und ein paar Cinch-Strippen mitsamt Scartadapter mit. Ein HDMI Kabel liegt dem Gerät nicht bei.



Nach dem Auspacken begrüßt uns die Playstation in einem völlig neuen Kleid: das Gehäuse darf sich nun nicht mehr mit einer hochglänzenden Oberfläche schmücken, sondern besteht aus rauem Kunststoff mit eingestanztem PS3-Schriftzug. Das grundlegende Design mit ihrer charakteristischen Deckelwölbung ist etwas weniger ausgeprägt, aber nach wie vor erkennbar.



Für Glanz und Noblesse sorgt indes die Materialauswahl im Laufwerksbereich, wo Verblendung mit Chromeffekt vorzufinden sind. Eine pikante Änderung stellen auch die beiden Knöpfe (Eject/Power) dar, welche nun nicht mehr wie ein berührungssensitives Touchpanel agieren, sondern als konventielle Hard-Keys mit festem Druckpunkt ausgeführt sind.



Wie schon bei den 80GB Varianten, muss auch die Slim-Variante mit nur 2 USB Ports auskommen. Ein Cardreader gehört leider ebenfalls nicht zur Ausstattung und bleibt somit (hierzulande) den Besitzern einer 60GB PS3 vorbehalten. Während die LEDs für die Anzeige der Betriebszustände bei den vorherigen Versionen noch im Laufwerksbereich angesiedelt waren, beheimatet die PS3 slim jene Baugruppe rechts neben den USB-Ports. Hierüber informiert das Gerät über Festplatten- sowie WLAN Aktivität.



Die Festplatte wohnt unterhalb des Blu-Ray Laufwerks und lässt sich verhältnismäßig einfach ausbauen. Die entsprechende Abdeckung besitzt nicht nur Kühlschlitze, sondern dient darüberhinaus auch gleich als Pinnboard für die obligatorische Logo-Show. Dass sich hierunter kein SACD-Symbol befindet, wundert niemand mehr, denn schließlich wurde jene Funktion schon bei den letzten Modellen zu Grabe getragen. Dafür darf sich die Slim mit einem Dolby Digital Plus Logo schmücken, wohingegen sich unsere 60-Version lediglich mit einem normalen Digital Digital Emblem zufriedengeben muss. Wirklich praxisrelevant dürfte das aber nicht sein.



Der Blick auf die Rückseite offenbart die Schnittstellenvielfalt der Playstation3 slim. Durch die fest integrierten Anschlussbuchsen ist Sony gegenüber Microsoft klar im Verteil, weil es die Verkabelung vereinfacht und der Kunde keine Adapter mehr dazukaufen muss, wie zB. bei der XBOX360 in Bezug auf einen optischen Digitalausgang. Kennern wird beim oberen Bild sicherlich sofort auffallen, dass die neue Playstation keinen Kaltgerätestecker für die Stromzufur benutzt, sondern auf einen Eurostecker setzt. Erfreulicherweise kommt aber auch die Slim-Variante ohne ausgelagertes Netzteil aus.



Im Direktvergleich mit der alten PS3 fallen die Größen- und Designunterschiede sehr deutlich aus. Die Slim gibt sich dezenter und ist wesentlich flacher gebaut, während unsere 60-GB Konsole sehr viel mehr Flair und Chic ausstrahlt. Letztendlich ist es absolute Geschmackssache, welches Design man präferiert. Unserer Meinung nach wäre eine Slim-Variante mit der Oberflächengestaltung der alten Version die bessere Lösung gewesen. 



In der Totalen lässt sich sehr schön festhalten, dass die neuere Variante deutlich schmaler gebaut ist, während die Gehäusetiefe auf fast identischem Niveau liegt. Auch die unterschiedliche Optik der beiden Oberflächen kommt auf diesem Bild schön zur Geltung. Diesbezüglich möchten wir noch erwähnen möchten, dass die Hochglanz-Ausführung extrem kratzempfindlich ist, so dass die schlichte/robuste Fertigung der Slim langfristig auch ihre Vorteile besitzt.


Wie bei allen PS3-Versionen verfügt auch die Slim über ein Slot-In Laufwerk. Änderungen gegenüber anderen Modellen sind lediglich in Details zu finden, wie zB. dem etwas kleineren "Balkon" vor dem Schacht. Neu ist auch das Ansprechverhalten des Powerbuttons, wo nun schon ein kurzer Druck ausreicht, um das System abzuschalten. Bei der 60GB Version muss man dafür ca. 3 Sekunden auf dem Bedienfeld verharren.


Durch die deutlich schmalere/schlankere Bauform erweist sich eine vertikale Aufstellung als etwas problematisch. Während die alte PS3 noch mit versteckten, integrierten Kunststofffüssen (rechte Konsole, unten am Eck) versehen war, kommt die Slim gänzlich ohne daher. Man kann Sie zwar dennoch aufstellen, doch dann besteht eine große Kippgefahr bei kleineren Vibrationen. Hier wäre dann der Griff zu einem Stand dringend empfehlenswert.

Praxiseindrücke:


Der erste kleinere "Aha-Effekt" stellt sich schon direkt beim Einschalten ein, als sich herausstellt, dass die beiden Hardkeys weiß hinterleuchtet sind und jeweils über eine kleine zusätzliche LED zur Betriebsanzeige verfügen. Die anschließende Ersteinrichtung erfolgt absolut identisch wie bei allen anderen Playstations: Controller anschließen, Sprache auswählen und Konfiguration des Internetzugangs. Direkt aus dem Karton verfügte unser Modell noch nicht über die aktuelle 3.0 Firmware, so dass wir diesen Schritt direkt im Anschluss vollzogen haben. Im Anschluss daran erwartete uns das altbekannte PS3-Menü mit allen üblichen Einstelloptionen.

Nach der erfolgreichen Einrichtung wandten wir uns der Blu-Ray Funktion zu und testeten zunächst die Laufwerkseigenschaften. Hier mussten wir dann leider feststellen, dass die Slim gegenüber der 60-GB Version offensichtlich ein langsameres Laufwerk besitzt. Andererseits war das Laufwerk hingegen auch in der Lage, Blu-Rays mit Fingertapsern klaglos auszulesen, wohingegen die 60GB PS3 die Wiedergabe verweigerte und erst nach einer Reinigung richtig loslegte. Hier scheint die neue Konsolengeneration klar im Vorteil zu sein, andererseits muss man auch erwähnen, dass unsere 60-GB (gekauft am Erstauslieferungstag in Deutschland) schon über 2 Jahre auf dem Buckel hat. Die Laufwerksgeräusche bei der Medienbestückung fallen bei der Slim ein gutes Stückchen lauter und mechanischer auf, während die alte Konsole einen deutlich sanfteren, geschmeidigeren Umgang pflegt.

Die Messwerte im Einzelnen:

Indiana Jones 4
Ab Disceinschub bis Paramount Logo
Indiana Jones 4
Filmstart im Hauptmenü bis THX-Intro
Stirb Langsam 4.0
Ab Disceinschub bis Fox Intro
Playstation3 slim 35 Sekunden 5,3 Sekunden 40 Sekunden
Playstation3 60GB 27 Sekunden 4,5 Sekunden 34 Sekunden



Dank einer neuen Hardwarebestückung im Audiobereich, ist die PS3 slim in der Lage, sämtliche Datenformate auch als Bitstream auszugeben. Daher stand bei unserem kurzen Check einem Filmgenuss mit Stirb Langsam 4.0 in DTS-HD Master Audio nichts im Wege. Alle bisherigen Varianten sind dazu nicht in der Lage und geben die HD-Tonformate erst nach interner PCM-Wandlung an den AV-Receiver weiter. Besonders für Besitzer von hochwertigem Equipment stellt dieser Umstand ein sehr willkommenes Detail dar, um noch mehr Klangqualität zu erhalten. 



Im Direktvergleich mit vielen anderen Geräten haben wir speziell auf die Lautstärkeentwicklung geachtet. Hierbei konnte sich dann die PS3 slim hervorragend in Szene setzen und begeisterte auf ganzer Linie. Die Ventilationsgeräusche fallen deutlich (!!) niedriger aus, als bei der 60 GB Variante. Die alte Konsole glänzt zwar direkt beim Einschalten mit einer fast unhörbaren Geräuschkulisse, steigert sich dann aber noch extrem nach oben. Insbesondere bei der Blu-Ray Wiedergabe erinnert sie akustisch schon fast an einen Fön. Dieses Phänomen lässt sich bei der Slim überhaupt nicht beobachten. Die Lüfter sind direkt nach Inbetriebnahme nur minimal zu hören und drehen auch bei langem Betrieb nur unwesentlich höher. Sicherlich ist Sie immer noch etwas davon entfernt, absolut geräuschlos zu fungieren, aber das gebotene Niveau sollte für die meisten Anwender absolut zufriedenstellend sein. Noch leiser geht es derzeit nur mit einigen Ausnahme Blu-Ray Playern, wie z.B. dem Pioneer BDP-LX 91. Erfreulich bei der PS3 slim ist außerdem noch der Umstand, dass die Festplatte so gut wie nicht hörbar ist. Die Hitzeentwicklung beschert der aufgefrischten Konsole ebenfalls Bestwerte, denn selbst nach stundenlanger Filmwiedergabe bleibt die Oberfläche lediglich handwarm.



In Bezug auf die visuellen Eigenschaften möchten wir an dieser Stelle noch keine umfangreiche Aussagen treffen, da unsere Konsole erst seit kurzer Zeit läuft und wir zum Vergleichen "nur" über eine Cinemike getunte Version des 60-GB Modelles verfügen, bei dem umfangreiche Modifikationen an Netzteil sowie Digitalboard vorgenommen wurden, um die Wiedergabequalität zu verbessern. Dem ersten Eindruck nach, liefert auch die Slim-Playstation absolut vollwertige Leistungen, die sich ohne Einschränkungen mit dem Niveau gleichteurer Stand-Alone Player vergleichen lassen. Innerhalb unserer High-End Landschaft zeigt sich jedoch auch, dass sie im Vergleich zu einem Luxusgerät (zB. Denon DVD-A1UD oder Pioneer BDP-LX91) speziell hinsichtlich schwarz/grau-Differenzierung und Bildstabilität noch Luft nach oben besitzt. In Bezug auf Farbneutralität sowie Bildschärfe liefert die PS3 slim ausgesprochen gute Leistungen und stellt auch für die 500 Euro Liga eine harte Nuss dar.
Fazit:


Selten hat eine Modellpflege für derart viel Aufsehen gesorgt, wie die Umstellung auf die PS3 slim. Bei detaillierter Betrachtung erweist sich die aufgefrischte Konsole als insgesamt sehr gute Weiterentwicklung. Die einfachere Oberflächengestaltung sowie der Verzicht auf einige sekundäre Ausstattungsoptionen sorgt bei Perfektionisten zwar für minimalen Verdruss, doch auf der anderen Seite hat Sony bei allen wichtigen Punkten sehr gut nachgelegt: die Festplatte misst vernünftige 120GB, der Stromverbrauch wurde deutlich gesenkt, HD-Tonausgabe über Bitstream ist nun möglich und auch die Lautstärkeentwicklung wurde hervorragend gelöst. All diese Aspekte sorgen mit der Preissenkung auf schlanke 299 Euro dafür, dass die PS3 slim noch mehr Schnäppchen denn je zuvor darstellt.

+ sehr leise Geräuschkulisse
+ nur moderate Erwärmung
+ HD-Bitstreamausgabe
+ kompaktere Gehäuseabmessungen
+ niedrigerer Stromverbrauch
+ günstiger Kaufpreis von nur 299 Euro

- etwas langsameres Laufwerk
- einfachere Gehäusegestaltung
- leicht abgespeckte Ausstattung (USB, Cardreader, PS2 Komb.)

Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung:

Modell / Preis Sony Playstation3 slim
Festplattenkapazität 120GB
Netzwerkanschlüsse RJ-45, WLAN IEEE 802.11b/g
Prozessor Cell
Abmessungen 29,0 x 6,5 x 29,0 cm (B,H,T)
Gewicht 3,2 Kilogramm

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Text: Lars Mette