Der AREADVD Kompaktlautsprecher Mastertest 2006: zehn Oberklasse-Modelle im Vergleich
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alle wichtige Daten in der tabellarischen Zusammenfassung:
Modell A.C.T AL20 Adam aktiv Adam passiv Elac C310 Focal Electra Isophon Galileo M.Audio GS-10 Mission e81 Piega TS3
Verarbeitung 10 7 8 10 10+1 9,5 10 9 10
Klangpunkte 46 43,5 52 57 50,5 66,5 55 37,5 42
Preis (UVP) 400€ 1550€ 950€ 650€ 1650€ 1299€ 600€ 600€ 375€
Einzelbewertungen der Teilnehmer:

- A.C.T. AL20


Als klassische 2-Wege Konstruktion mit solider, aber nicht unbedingt aufsehenerregender Technik, positioniert sich die günstige AL20 im Mittelfeld unseres Testfeldes. und kann sich somit unter Berücksichtigung ihrer Preis- und Größeneinordnung äußerst beachtlich schlagen. Wer die AL20 mit einem musikalischen Subwoofer (unser Tipp: ein aktiv geregelter AL6 aus dem gleichen Hause) kombiniert, erhält ein ebenso akustisches wie optisch äußerst ansprechendes Set. Weitere Vorteile der A.C.T. Kompaktlautsprecher ist die individuelle Fertigung nach Kundenwunsch in Bezug auf Klangabstimmung, Gehäuseabmessungen und Oberflächenausführung. So kommt es, dass die rund 400 Euro teuren Schallwandler zwar nicht unbedingt als bester Standalone-Lautsprecher den Test beenden, aber dennoch auf ein erfolgreiches Abschneiden mitsamt ordentlichem Preis-/Leistungsverhältnis blicken können.


Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20. Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Adam A.R.T Compact aktiv


Der erste Aktivkompaktlautsprecher in den AREADVD Hörstudios konnte unsere hohe Erwartungshaltung leider nicht vollends befriedigen. Die Adam A.R.T. Compact aktiv fällt nicht nur gegenüber dem Großteil des Testfeld ab, sondern muss auch das Passiv-Pendant aus dem gleichem Hause ziehen lassen. Insbesondere der zu sanftmütige, fast schon lethargische Klangcharakter kostet der Box viele Punkte. Mit Sicherheit ist eine solche Klangauslegung grundsätzlich nicht verkehrt, doch wenn auch noch in Bezug auf Dynamik und Pegelfestigkeit nur Mittelmaß geboten wird, kommen wir leider nicht umher, diesen Umstand in einem entsprechendem Maße zu bewerten. Schade, denn zum Einen birgt die aktive Boxenkonstruktion viel Potential, zumal Adam mit der Compact Passiv nachhaltig den Beweis abliefert, dass sie der Kunst des Lautsprecherbaus absolut fähig sind. Selbstverständlich wird AREADVD auch in Zukunft weiterhin nachinteressanten Produkten auf dem Bereich der Aktivlautsprecher Ausschau halten und einem Test unterziehen.  

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Adam A.R.T. Compact passiv


Verblüffenderweise erspielte sich die klassische Passiv-Variante einen deutlichen klanglichen Vorsprung gegenüber der Aktivkonstruktion heraus und geht somit als klarer Sieger aus diesem Duell hervor. Die Adam A.R.T. Compact passiv kann aber nicht nur den eigenen Stallgefährten hinter sich lassen, sondern platziert sich auch gegenüber dem restlichen Feld sehr weit vorne. Die attraktiven Klangeigenschaften sprechen vor allem Hörer an, die von ihrem Schallwandler eine stets gefällige, niemals aufgringliche Gangart wünschen. Zusammen mit den Teilnehmern von Monitor Audio und Isophon würde die Adam A.R.T. Compact passiv sogar zu den ausgewogensten Lautsprechern gehören. Doch leider sorgt die geringe Pegelfestigkeit für einen kleinen Wehrmutstropfen. Vor dem Einzug in die Wohnzimmer der Republik gilt es für die Adam Lautsprecher zudem, auf ein positives Votum der Ehefrauen zu hoffen, was angesichts der klobigen Erscheinung keine Selbstverständlichkeit darstellt. Anwender mit moderaten Pegelbedürfnissen (und toleranten Lebenspartnern) finden in dem passiven Adam Regallautsprecher mit Sicherheit eine grundsolide Lösung, die in sämtlichen anderen Klangdisziplinen mit Ausgewogenheit auf hohem Niveau zu gefallen weiß.

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Elac C310.2 Jet


Die Elac-Ingenieure dürfen die Sektkorken knallen lassen: die kleine C310.2 Jet stellt die Überraschung des Testfeldes dar und erringt den Preis-/Leistungssieg ! Vielleicht erlebt sie nun einen zweiten Frühling, denn aufgrund des soliden Gesamtkonzepts ist dieser Lautsprecher schon seit über 2 Jahren im Programm und derzeit zusätzlich sogar als Limited-Edition bei ausgesuchten Händlern zu erwerben. Verdient hätte sie es: alles was sie akustisch anfängt, bringt sie mit Bravour zu Ende. Nie hat man als Hörer das Gefühl, eine solch kleine Box zu hören. Wer der C310.2 Jet kräftige Elektronik sowie einen feinen Subwoofer zur Seite stellt, der darf den Traum vom großen Klang bei kleinen Abmessungen jeden Tag in seinem Hörraum aufs Neue erleben. Ergänzend kommt noch hinzu, dass die kleine Elac-Box zwar äußerst detailliert bzw. informativ aufspielt, dabei aber nie anstrengend klingt. Sie erlaubt deswegen sowohl das intensive, bewußte Hörerlebnis, als auch die dezente Hintergrundbeschallung eines Dinners. Zu Letzterem passt auch ihre sehr appetittliche Optik. Trotz der Verwendung von Metallwerkstoffen wirkt die C310.2 Jet nicht wie ein Fremdkörper in der Wohnung, sondern lässt sich harmonisch und unauffällig in Wohnlandschaften integrieren. Momentan kennen wir keine Alternative für eine Investition von 599 Euro (pro Stück), die eine derart faszinierende Mischung aus audiophilen Aspekten und universeller Einsetzbarkeit vereint.

+PREIS-/LEISTUNGSSIEGER

Kompaktlautsprecher bis 1.000 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Focal JmLab Electra 1007BE


Ein abschließendes Urteil zu der Electra 1007BE zu fällen, ist alles andere als eine leichte Aufgabe: die sehr große Spannweite unserer Hörerlebnisse beinhalten von leichter Ernüchterung bis hin zu vollkommener Begeisterung, das gesamte Spektrum an Eindrücken. Bei harmonierender Zuspielung sowie Musikmaterial (siehe Klangwertung) hat die bildhübsche Französin das Zeug, sogar einer Isophon Galileo gefährlich nahe zu kommen. Wir möchten an dieser Stelle weder eine konkrete Kaufempfehlung, noch die Streichung aus Ihrer Favoritenliste aussprechen. Speziell bei diesem Schallwandler ist die obligatorische Hörprobe noch unerlässlicher, als sie ohnehin beim Lautsprecher-Kauf schon ist. Absolut ohne jeglichen Zweifel absolviert die Focal Box unsere Pegeltests - für das laute Musikhören eignet sich kein Lautsprecher dieses Vergleichstests besser, zumal auch die Anforderungen an die Elektronik nicht übermäßig groß ausfallen. Für Anwender, bei denen der Spaß am Musikhören schon beim Betrachten seiner Gerätschaften beginnt, dürfte die Electra 1007BE ohnehin konkurrenzlos auf Pole Position stehen und schon bald in der heimischen AV-Anlage durchstarten. 

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Isophon Galileo

Allmählich gleicht sich die Situation in der AREADVD-Bestenliste, den letzten Bundesliga-Saisons an: vergleichbar wie Bayern München, okkupiert die Isophon-Truppe ständig einen Platz an vorderster Front. Was die Fußballer ihrem sportlichen Ehrgeiz, einer Portion Glück und der geschickten Einkaufspolitik zu verdanken haben, erreicht das Team um Isophon Entwickler Dr. Roland Gauder durch akribische Entwicklung in Kombination mit fundiertem Know-How. Von außen gibt sich die Galileo recht unscheinbar, doch dank ausgeklügeltem 3-Wege-System inklusive Bandpass und Zeitangleichungsplatine hat sie es faustdick hinter ihren Chassis. Dies alleine wäre noch kein Alleinstellungsmerkmal, schließlich spendieren auch andere Firmen ihren Produkten absolut edle Zutaten, so beispielsweise der Berrylium-Hochtöner in der Electra 1007BE. Die Galileo fährt letztenendes deshalb einen beeindrucken Testsieg heraus, weil sie ihre Technik nicht zum Selbstzweck besitzt, sondern diese benutzt, um die Ohren ihrer Besitzer zu verwöhnen. In unseren Testreihen hat keiner unserer anspruchsvollen Redakteure in irgendeiner Klangdisziplin eine nicht beeindruckende Leistung feststellen können. Sie spielt ausgewogen auf allerhöchstem Niveau und besitzt keine objektiv feststellbare akustische Schwäche. In Relation zum gebotenen Klang stellt der Grundpreis von 1299 Euro einen sehr fairen Kurs dar. Trotzdem schrammt die Galileo an einer Höchstpunktzahl in Bezug auf das Preis-/Leistungsverhältnis vorbei: kostspielig wird das Hörvergnügen mit einem Paar Galileo nämlich dann, wenn eine adäquate Zuspielung in den Fokus des potentiellen Käufers gerät. In diesem Aspekt sollte man der Galileo eine Elektronik zur Seite stellen, die gleichzeitig audiophile Tugenden aufweist, aber ebenso auch kraftvoll und energisch agiert. Positiv formuliert: die Galileo wächst mit der Elektronik über sich (aber manchmal auch dem Geldbeutel seines Besitzers) hinaus. Wer aber die Investition in eine hochwertige Vor-/Endstufenkombination vom Schlage eines Audionet Pre1G2 / Amp1V2 (ca. 6.000 Euro) mitsamt audiophilem Quellgerät nicht scheut, der darf sich wahrlich auf allerhöchstem Klangniveau wähnen und erlebt beim Genießen seiner Anlage neue akustische Höhenflüge. Eine unsanfte Landung gibt es erst dann, wenn die Ehefrau, das Telefon oder der Nachbar für eine  Störung sorgen und einen aus dem Reich der famosen Isophon Klangkünstler abrupt entreißen. Solche Komponenten verdienen es, dass begehrte AREADVD-Prädikat "Masterpiece" tragen zu dürfen. Die Galileo stellen in der Kategorie Kompaktlautsprecher schlichtweg  das absolute Meisterstück unserer gesamten Test-Historie dar. Wenn auch Sie das Verlangen nach einem außergewöhnlichem Klangerlebnis erlangen, kommen Sie um einen Besuch des nächstgelegenen Isophon-Fachhändlers nicht umher.


MASTERPIECE KOMPAKTLAUTSPRECHER
+TESTSIEGER
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistungsverhältnis:
- Misson e81


Auch wenn der e81 kein durchschlagender Erfolg in diesem Test vergönnt war, so genießt der britische Traditionshersteller weiterhin eine sehr große Wertschätzung in der gesamten Redaktion. Bei all den bisher gezeigten Lautsprecher-Highlights ist es durchaus normal, dass eine Entwicklung nicht ganz "zündet" und gegenüber dem Markt etwas abfällt. Leider ereilt dieses Schicksal just der e81 Kompaktbox im Rahmen dieses Mastertests: klanglich zu undefiniert, verpasst es die kleine Mission Box ein eigenes, stimmiges Klangprofil zu bieten. Die tonalen Eigenschaften markieren zwar nicht die Klassenspitze, befinden sich aber durchaus auf einem akzeptablen Niveau. Der Problembereich der e81 fängt da an, wo Dynamik und Pegelfestigkeit abgerufen wird: gegenüber den restlichen Teilnehmern ertönt die e81 stets etwas bedächtiger, laute Hörsessions quittiert sie gar mit sehr schnell überforderten Tiefmitteltönern. Etwas besser agiert die e81 bei wandnaher, satelittentypischen Aufstellung. Die Kombination aus extravaganter Optik und der ordentlichen Verarbeitung wird bei futuristisch eingerichteten Hörraumen mit Sicherheit dennoch für zufriedene Besitzer sorgen. An dieser Stelle möchten wir auch unsere Hochachtung gegenüber dem deutschen Vertrieb zum Ausdruck bringen, die unser Testergebnis mit Sportsgeist hingenommen haben, und schon in ein paar Wochen mit einem anderem Surroundset eine passende Antwort in unseren Hörstudios geben möchten. Wir freuen uns schon heute darauf, und sind guter Dinge, dass die Marke "Mission" bei AREADVD noch viele interessante Hardware-Tests abgeben wird. 

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Monitor Audio Gold Signature 10

Manche Leser mögen nun denken, dass unsere Bewertung der GS-10 doch sowieso bloß dem berühmten "Hornberger-Schießen" gleicht, da ein Gold Signature 5.0 System ja ohnehin schon als Surround-Referenz gekürt wurde. Doch weit gefehlt: für diesen Kompaktlautsprecher Mastertest gelten andere Vorraussetzungen, zumal die GS-10 sich komplett alleine gegen die (teilweise deutlich teurere) Konkurrenz durchzusetzen hatte. Am Ende unserer Hörsession darf der kleinste Sproß aus Monitor Audio's Top Serie nicht nur den Referenz-Status, sondern zugleich auch die Trophäe des Preis-/Leistungssiegers in Empfang nehmen. Dass der elegante MA Schallwandler seinen Podestplatz mit der Elac 310.2 teilen muss, sollte sowohl in Kiel (Elac) als auch Rayleigh (MA; UK) ohne Murren aufgenommen werden, da sich beide Produkte vollkommen unterschiedlich diese Ehrung erkämpft haben. Obwohl die GS-10 zu den günstigeren Modellen des Testfeldes zu zählen ist, bietet fast nur sie einen wirklich kompletten Klanggenuss, ohne gravierende Mängel in einzelnen Klangdisziplinen aufzuweisen. Ganz im Gegenteil: die sehr ausgewogen konzipierte GS-10 setzt speziell in Bezug auf die Bass-Wiedergabe und Pegelfestigkeit absolute Glanzpunkte ihrer Klasse. Mit Sicherheit wird sie mit ihrem forderndem Klangcharakter nicht jedem Hörertyp perfekt gefallen, aber für Anwender, die dazu noch eine nachdrückliche und zuweilen auch laute Spielweise sehr zu schätzen wissen, stellt die GS-10 ein absolutes Highlight ihres Marktsegments dar. Als Dreingabe wartet sie mit einer bestechenden Optik, vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten zu einem High-End Surround-Set auf und bereitet auch ohne High-End Elektronik sehr viel Hörspaß.


+PREIS-/LEISTUNGSSIEGER

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
- Piega TS3



Überall, wo wenig Platz vorhanden ist, dürfte die Piega TS3 leichtes Spiel haben, ihre potentiellen Käufer zu überzeugen: großer Klang im kleinen Boxenformat ist bei den kompakten Schallwandlern keine Werbeaussage, sondern Realität. Angesichts der Boxengröße kann  man es den schweizer Lautsprechern auch nicht verübeln, dass sie klanglich nicht auf einem Level mit den größtenteils weitaus kostspieligeren und größeren Konkurrenzprodukten kämpfen kann. Die detailverliebte Verarbeitung schmeichelt nicht nur dem Auge, sondern fordert regelrecht zum Anfassen auf. Wer dann noch einen passenden Subwoofer bereitstellt, hat auch akustisch viel Grund zum Lachen. Bei Abgabe der Tieftonarbeit blühen die TS3 regelrecht auf und lassen ihre wahren Qualitäten als "kleine aber feine" Satellitenspeaker erkennen.

Kompaktlautsprecher bis 1.500 Euro
Test: 20.Oktober 2006
Preis-/Leistung: 
Schlussfazit

Am Ende unseres Vergleichstests stehen nicht nur die drei prämierten Lautsprecher als Gewinner fest, sondern selbstverständlich auch der Konsument: obwohl unsere 9 Testkandidaten selbstverständlich nur einen winzigen Bruchteil des gesamten Marktes repräsentieren, so bieten alleine diese Modelle genügend unterschiedliche Klangcharakteristiken, um den individuellen Hörvorlieben von vielen Hörertypen entsprechen zu können. 

Musik ist eine der ältesten Kunstformen der Menschheit und entwickelte sich im Laufe tausender Jahre von primitiven, monotonen Lauten zu einem eigenem Makrokosmos, der eine beispiellose Vielschichtigkeit aufweist und als Botschafter für vergangene und gegenwärtige Kulturen ein Abbild der Historiografie manifestiert. Musik besitzt daher einen direkten Zugang zu den Emotionen des Zuhörers und transportiert akustische Informationen sinnlich erfahrbar inunsere Wahrnehmung.

Hierzu ein Zitat eines Schriftstückes von Prof. Dr. Michael Heinemann:

"Die Anfänge der Musik sind die Anfänge der Welt. Denn die Wahrnehmung beider ist unmittelbar aneinander gekoppelt.Jegliche Kosmologie, jeder Versuch, das Universum und seine Entstehung zu begründen, greift zu Erklärungsmodellen, die mit musikalischen Phänomenen verbunden sind. Alles Hören von Musik andererseits ist nur denkbar als Bewusstwerden von Raum und Zeit: Dass Laute als Musik wahrgenommen werden können, setzt Verstand voraus, der Klänge innerhalb eines (auch unwillkürlich) bestimmten zeitlichen Abschnitts strukturiert und in ihrer Ordnung einsinnvolles Prinzip erkennt."

Genau unter diesem Aspekt haben wir diesen Test betrachtet: lineare Frequenzgänge, optimiertes Abstrahlverhalten oder Phasengenauigkeit mögen für die Entwicklung zwar von essentieller Bedeutung sein - für den reinen Anwender hingegen stellen sie lediglich Mittel und Zweck dar, den höchsten Grad an Hörgenuss zu erlangen. Manche Leser mögen nun die Ansicht vertreten, dass sich objektive Messungen wesentlich aussagekräftiger für die Bewertung eines Lautsprechers eignen, als die subjektive Bewertung mehrer hörerfahrener Redakteure - verschweigen dabei aber, dass die unterschiedlichsten Messmethoden und nicht zuletzt die Wechselwirkungen der einzelnen Messungen untereinander, diese Herangehensweise fast grundsätzlich unmöglich machen. Für die breite Käuferschicht sowieso, denn ohne akademischem Abschluss in Mathematik oder Physik würden Missverständnisse oder sogar Fehlinterpretationen überhand nehmen und somit die eigentliche Zielsetzung ad absurdum führen. Eine ähnliche Vorgehensweise kennen sicherlich viele auch schon vom Autokauf, man informiert sich zwar vorher über die wichtigsten grundlegenden Eigenschaften, aber die tatsächliche Kaufentscheidung fällt (fast) immer nach einer Probefahrt und dem daraus resultierendem subjektiven Eindruck. Genau in dieser Form möchten wir diesen Test verstanden wissen und sie dazu ermutigen, sich möglichst viele potentielle Kandidaten in Ruhe anzuhören. 

Bei genauerer Betrachtung ist die Tatsache, dass Lautsprechereigenklang und individuelles Hören aufeinander angepasst werden müssen, übrigens relativ einfach zu erklären: selbst das weltbeste Lautsprecher-Paar kann ein Orchester niemals zu 100% authentisch wiedergeben. Das Bestreben aller Lautsprecher-Entwickler und Ingenieure weltweit ist stets, möglichst nahe an das Optimum zu gelangen, wobei die Wahrnehmung des Hörens derart komplex ist, dass hierbei unterschiedliche Gewichtungen auf einzelne Aspekte gelegt werden müssen. Etwas negativ ausgedrückt, stellt jede Lautsprecher-Konstruktion nichts anderes als ein Kompromiss aus dutzenden Klangeigenschaften dar. 

Ihre Herausforderung als Kaufinteressent besteht nun darin, in Abwägung mit Musikvorlieben, Elektronik, Hörraum und ästhetischem Geschmack ihren Favoriten zu finden. Wir würden uns freuen, wenn Ihnen unser Test hierfür die eine oder andere interessante Alternative aufzeigen konnte und sie schon bald in ihrem Hörraum eine akustische Darbietung nachihrem Geschmack genießen dürfen.

Ihr AREADVD Team

Redaktion und Text: Lars Mette (LM)
Test: Thomas Hermsen (hsh), Lars Mette (LM)

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