Batman Begins

Original

Batman Begins

Anbieter

Warner Home Video (2007)

Laufzeit

ca. 140 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital Plus 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital Plus 5.1
3. Deutsch, Dolby True HD 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch

VÖ-Termin

23.03.2007
Film  83 %

Nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern angemessen traumatisiert, zieht der junge Bruce Wayne (Christian Bale) hinaus in die große, weite Welt um sich selbst zu finden. Sein Weg führt ihn ins ferne Zentralasien, wo er bei einem sektenartigen Orden unter Anleitung des Kampfmeisters Ducard (Liam Neeson) eine neue Perspektive für sein Leben findet. Gewisse "künstlerische Differenzen" lassen ihn jedoch Abschied nehmen und ins heimatliche Gotham City zurückkehren. Dort ist tatkräftige Hilfe auch durchaus von Nöten, denn trotz des idealistischen Einsatzes einiger Ordnungskräfte, wie dem Polizisten Jim Gordon (Gary Oldman), feiern ansonsten Korruption, Mord- und Totschlag, sowie ein mannigfaltiges Buket an Kriminalität und Unmoral eine fröhliche Party nach der anderen in den Straßen der Metropole, was das Leben für alle gesetzestreuen Bürger zunehmend unerträglich macht. Unter tatkräftiger Mithilfe des getreuen Familienbutlers Alfred (Michael Caine) macht sich Mr. Wayne, von Lucius Fox (Morgan Freeman) kampfstark ausgestattet, daran, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Mit dem privaten Nachteil, dass sein Zweitjob seiner (potentiellen) Beziehung zu der schönen Rachel (Katie Holmes) nicht immer zuträglich ist.

Nachdem Joel Schumacher die Batman Filme in bonbonbunte Dimensionen getrieben hatte, kehrt Christopher Nolan in dunklere Gefilde zurück, wobei er sich aber auch von Tim Burtons Großstadtmärchen signifikant abhebt, indem er die Geschichte bei allem hyperrealen Personal- und Handlungsgefüge verhältnismäßig realitätsnah gestaltet. Der neue Blickwinkel wirkt sich nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Setzens einer eigenen Duftmarke positiv aus, sondern ist in seiner stimmigen Umsetzung auch ein Gewinn für den Zuschauer; der muss allerdings, sollte er mit einer bestimmten, an den Vorgängern geschulten Erwartung an den Film gegangen sein, zunächst mal eine gewisse Durststrecke überstehen, denn erst nach knapp der Hälfte der Zeit trifft der schwarze Flattermann als solcher in Erscheinung, vorher ist man ausreichend mit der vorangegangenen Charakterbildung der schwarzgewandeten Heldenfigur beschäftigt, die für Actionfilmverhältnisse teilweise recht "besinnlich" abläuft. Bei aller ausgefeilten Psychologisierung bleibt es dabei im übrigen trotzdem ratsam, die ganze Angelegenheit nicht zu ernst zu nehmen, wurden doch sämtliche weisen Sprüche aus herkömmlichen Quellen gezogen und der Umstand, dass anscheinend keine Comicadaption mehr ohne fernöstliche Kampfakrobatik auskommt, sollte den Machern beim Thema Originalität langsam zu denken geben.
In seiner Mischung aus interessantem Personal, langem erzählerischem Atem in der ersten, gebrauchstypischer Action in der zweiten Filmhälfte wird "Batman Begins" wohl nicht allen uneingeschränkt gefallen; ein solides Stück Großkino mit Potential für weitere Entwicklungen haben die Macher aber trotzdem geschaffen.

 

Bild  87 %

"Batman Begins" ist ein überwiegend sehr düsterer Film, was sich neben dem überwiegenden Tiefschwarz auch in der etwas reduzierten Farbpalette widerspiegelt. Trotz Dunkelheit ist der Film aber meist so ausgeleuchtet worden, dass man die wichtigen Bildbereiche fast immer klar und deutlich erkennen kann und die Farben können, sofern gewollt, auch kräftig leuchten. Während die DVD noch ein recht unscharfes Bild bot, punktet die HD DVD in Sachen Schärfe deutlich auf. Der "Wow"-Effekt ist vorhanden, wenn auch nicht durchgängig. Während der Film in vielen Szenen ein sehr scharfes Bild präsentiert, so ist die Schärfe doch etwas wechselhaft und ab und zu wirkt "Batman Begins" auch ein wenig weich. Gerade in Nahaufnahmen ist aber meist jedes feine Detail zu erkennen. Das Grundrauschen des Films ist im Vergleich zu anderen heutigen Produktionen etwas höher, weswegen die Körnigkeit auch immer wieder gut zu erkennen ist. Sie wird ohne sichtbare Verfremdungen durch Rauschfilter o.ä. natürlich dargestellt. Die Kompression verhält sich absolut unauffällig und lässt keine Artefakte erkennen.

 

Ton  83 %

Der Sound-Mix wird vor allem durch den bombastischen Soundtrack bestimmt, der mit aggressiven Bässen enorm viel Dynamik produziert. Dieser Bombast wird auch durch die Effekte mitgetragen. Allerdings wurden bei der räumlichen Abmischung nicht alle Kanäle gleichmäßig bedacht. Es gibt zwar immer wieder gute Surround-Effekte und die räumliche Atmosphäre erscheint auch gelungen. Es dominiert insgesamt aber doch der Frontbereich ein wenig. Zudem übertönt das Bassgewitter, dass der Hochfrequenzbereich recht bescheiden ausgenutzt wird, weswegen einfache Umgebungsgeräusche wie z.B. Regen nicht ganz so räumlich wahrgenommen werden. Nichtsdestotrotz: Zum Antreiben des Subwoofers eignet sich diese HD DVD wirklich optimal. Die deutsche Synchronfassung gibt es nicht nur in Dolby Digital Plus, sondern auch als "True HD"-Mix. Dieser verschafft auch Besitzern des Xbox 360 HD DVD-Laufwerks etwas mehr Dynamik als der normale Dolby Digital Plus-Audiotrack, auch wenn die Konsole selbst nur ein Dolby Digital-Signal ausgibt.

 

Special Features

"Batman Begins" bietet die "In-Movie-Experience". Neben den Extras, die sich ähnlich wie bei einer DVD über die Menüs aufrufen lassen, bietet dieser Modus einen Audio-Kommentar, der direkt mit Bildern in den laufenden Film eingeblendet wird und dort kleine Making of-Sequenzen und die Gesichter der Kommentatoren zeigt. Leider werden die sonstigen Extras nur mit einem etwas unscharfen NTSC-Bild präsentiert.

  • Dokumentationen: - Batman – Die Reise beginnt
    - Training von Geist und Körper
    - Die Entstehung von Gotham City
    - Umhang und Maske
    - Batman – Der Tumbler
    - Weg der Erkenntnis
    - Rettung von Gotham City
    - Die Entwicklung der Fledermaus
    - Geheime Dokumente
  • Charakter/Waffen Galerie
  • Fotogalerie
  • US-Kinotrailer
  • Verschiedene Kameraperspektiven

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 23.03.2007