Test: Yamaha RX-V2500

24.01.2005 (cr)

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume

Overview

Der Yamaha RX-V1500 verfügt für knapp 850 € eigentlich über alles, was der preis-/leistungsbewusste Mehrkanal-Fan von heute braucht. Trotzdem bietet Yamaha für 200 € Aufpreis den RX-V2500 an - ist das Geld für den größeren der optisch praktisch identischen Yamaha Siebenkanal-AV-Receiver gerechtfertigt? Genau dieser Frage wollen wir in einem ausführlichen Test des 2500ers nachgehen. 

Wodurch unterscheiden sich RX-V1500 und RX-V2500? Besonders erwähnenswert beim teureren Modell ist die vom Spitzenmodell DSP-Z9 schon bekannte grafische Benutzeroberfläche, die nicht mehr viel zu tun hat mit den spartanischen OSDs der sonst erhältlichen AV-Receiver. Des Weiteren bringt der RX-V2500 ein höher entwickeltes Auto Room Setup mit, das noch genauer arbeitet, aber genauso wie beim RX-V1500 nur rund 3 Minuten zur Justage des Lautsprechersystems benötigt. Etwas mehr Kraft darf auch nicht fehlen, der Zuwachs fällt allerdings sehr moderat aus: Eine um 10 Watt höhere Endstufenleistung,  7 x 190  anstatt 7 x 180 Watt wie beim RX-V1500, kennzeichnet den RX-V2500. Hochwertigere Endstufentransistoren ermöglichen eine noch sauberere Klangwiedergabe. Drei anstatt zwei Komponenteneingänge erweitern das Anschlussangebot. Wie auch der RX-V1500 bringt der RX-V2500 ein THX Select-Zertifikat sowie einen THX Surround EX-Decoder mit. 

Testüberblick:

Optische Zwillinge: Der RX-V2500 sieht genauso aus wie der RX-V1500

 

Verarbeitung

Steigert den Eindruck von Hochwertigkeit: Das grafisch sehr attraktive Menü desRX-V2500 ist momentan konkurrenzlos

Tadellose Anfassqualität: Die Bedienelemente am RX-V2500 sind allesamt sorgfältig verarbeitet

Die Verarbeitungsqualität überzeugt auch beim RX-V2500 - wie von Yamaha-Komponenten gewohnt, gehen die hochwertige Alu-Frontplatte, das große DOT-Matrix-Display und die sauber verarbeitete Geräterückseite eine stimmige Verbindung ein. Die Klappe auf der Frontblende, hinter der sich weniger oft benötigte Funktionselemente befinden, steht in Bezug auf die Materialqualität ebenfalls nicht zurück. Der große Drehregler für die Lautstärke liegt gut in der Hand und ist einwandfrei geführt.  Die mitgelieferte Fernbedienung ist qualitativ völlig in Ordnung  - übrigens ist sie nicht nur vorprogrammiert, sondern auch lern- und makrofähig und verfügt über ein kleines LC-Display. Völlig neu in dieser Preisklasse ist das grafisch aufwändige Menü, das der RX-V2500 mitbringt. Es hat mit den schlichten, wenig ansehnlichen On Screen Displays der Konkurrenten nichts mehr gemein und würde auch einem Luxus-DVD-Player sehr gut zu Gesicht stehen. 

Bewertung
Ausstattung

Was der RX-V1500 in seiner Preisklasse schafft, gelingt dem RX-V2500 in der höheren preislichen Liga: Er überrumpelt die Konkurrenz mit einem riesigen Ausstattungsumfang. So ist der RX-V2500 genauso wie der Vorgänger THX Select-zertifiziert und bringt einen Decoder für THX Surround EX mit. Ansonsten sind alle gängigen Decoder mit an Bord, also Dolby Digital 5.1 EX, DTS ES Matrix/Discrete 6.1, DTS Neo:6, DTS 96/24 und Dolby Pro Logic IIx. Selbstverständlich verfügt der RX-V2500 auch wieder über verschiedene Yamaha-eigene Cinema- und HiFi-DSP-Programme, so dass man per DSP-Postprocessing noch besonders zu bestimmtem Quellmaterial passende Programme heraussuchen kann - mehr dazu im nächsten Abschnitt. Auf der Ausstattungsliste des RX-V2500 findet sich auch einen Videokonverter, der S-Videosignale auf Komponente sowie FBAS-Signale auf S-Video und Komponente wandeln kann. Ebenfalls verfügt der RX-V2500 über einen Multiroom-Support von bis zu 3 Hörzonen. 

Im Trend: Moderne AV-Receiver verfügen über ein automatisches Einmesssystem mit Mikrophon

Mit an Bord ist auch Yamahas YPAO (Yamaha Parametric Room Acoustic Optimizer) - im Vergleich zum System im alten RX-V2400 ist es jedoch kräftig überarbeitet worden. Das ist neu: 

  • Automatische Einmessung auch von Subwoofer Phase plus Crossover. Dies ermöglicht eine präzise, stimmige Einpegelung des aktiven Subwoofers.

  • PEQ auch manuell verstellbar (auch nach der automatischen Einmessung)

  • Das von YPAO ermittelte Ergebnis lässt sich nach Abschluss der Messung jetzt korrigieren >>Menu

  • 6 System Speicher erlauben die Ablage verschiedener eigener Einstellungen. Dies erhöht die Flexibilität.

  • 2 Speicher sind per Taste auf der Fernbedienung direkt abrufbar

  • Neuer Modus: Natural – ersetzt Low/Mid/High. Er berücksichtigt den typischen (zu großen) Nachhall eines großen oder eine kleinen Raumes (bis 150m3) und kompensiert ihn über eine voreingestellte EQ-Kurve.

  • Neue Testsignale wurden eingespeist, um ein genaueres, schnelleres (dauert nur noch ca. 2,5 bis 3 Min) und angenehmeres Einmessen zu ermöglichen: TSP (Signalform, die für Raumakustikmessungen besonders geeignet ist) plus schmalbandiges Rauschen (von 100Hz bis 10kHz, THX konform)

  • Neu sind ein langsamer Anstieg des Testtonpegels und Begrenzung, um die Überlastung von Billiglautsprechern zu verhindern; Kriterium: Verzerrungsanstieg.

  • Über das neue Menü ist alles einfach zu verfolgen und ggfs. nachzujustieren. 

Übersichtlich: Auch die YPAO-Funktionen können mittels des GUI kontrolliert werden

In Action: Gerade wird der rechte Frontlautsprecher eingemessen

Löblicherweise hat Yamaha auch die Bandbreite der Komponenten-Ein- und Ausgänge mit 60 MHz nicht zu knapp bemessen, so dass auch Progressive- und HDTV-Signale ohne Auflösungsverluste durchgeschliffen werden können. In diesem Zusammenhang auch erwähnenswert ist die Audio Delay-Funktion, die dafür sorgt, dass Audio- und Bildsignal synchron übertragen werden. Der Hintergrund: Oftmals entstehen durch die zeitintensive Bearbeitung des Videosignals (z.B. De-Interlacing für Progressive-Betrieb) Zeitlaufunterschiede, das Bild kommt dann - unpassend - später an als der Ton. Mittels der Audio-Delay-Schaltung (0 bis 240 ms einstellbar) kann dieses Manko kompensiert werden. Weiteres Yamaha-typisches Ausstattungsmerkmal: Die "Dialog Lift"-Funktion, die für eine Anpassung der Dialogwiedergabe an die Sitzposition des Hörers sorgt - in der Praxis funktioniert dies prima. Wer besonders auf reinen, von DSP-Programmen und sonstigen Filtern möglichst nicht beeinflussten Musikgenuss steht, wird sich über die Pure Direct Funktion freuen, die Anzeige, Digitalschaltkreise und Videofunktionen für einen direkten, unbeeinflussten Signalweg abschaltet.

Weitere Funktionen:

Der RX-V2500 ist mit einem weiterführenden Setup-Menü ausgestattet, das zusätzliche Funktionen bereit hält. So kommt man in dieses Menü und stellt die Parameter ein:

  1. Gerät in den Bereitschaftsmodus schalten

  2. Während die Taste Straight/Effect auf der Frontblende gedrückt wird, die Standby/On-Taste drücken

  3. Den Regler "Program" drehen, um den gewünschten Bedienungsvorgang zu wählen

  4. Straight/Effekt drücken, um die Einstellung zu ändern

  5. Standby/On drücken, um die Einstellung zu speichern.

Die einstellbaren Parameter umfassen folgende Optionen:

  1. SP IMP (Lautsprecherimpedanz). Wahlmöglichkeiten 6 oder 8 Ohm.

  2. Preset (Werksvorgabe): Zum Rücksetzen (Reset) des AV-Receivers in die Werkseinstellung bei Auslieferung

  3. Remote (Fernbedienungs-ID): Die Fernbedienung des RX-V2500 kann hier so konfiguriert werden, dass man die Bedienung des RX-V2500 auch unter einem alternativen Code (vom werksseitig eingestellten abweichend) durchführen kann.

  4. Fan Mode (Lüfterbetriebsmodus): Automatisch/nur bei akutem Bedarf oder kontinuierlich einstellbar

Der DSP-Teil des Yamaha RX-V2500

Der Yamaha RX-V2500 verfügt wieder, wie typisch für Yamaha AV-Receiver und -Verstärker, über verschiedene DSP-Modi, die wir später tabellarisch näher erläutern. Zunächst wollen wir, dem Verständnis halber, die Grundlagen der Yamaha DSP-Technologie kurz schildern.

Yamahas DSP-Programme - die Grundlagen

Der Yamaha DSP Prozessor ist so aufgebaut, dass eine völlig unabhängige Verarbeitung des vorderen Präsenzbereiches und des hinteren Surround-Soundfeldes ermöglicht wird. Der Surroundbereich wird schon seit  der Einführung der Cinema DSP Technolgie 1990 (damals war Dolby Pro Logic der Mehrkanalstandard) mit zwei unabhängigen Klangfeldern für den linken und den rechten Kanal nachbearbeitet. Die Position der akustischen Effekte wird durch das dekodierte Eingangssignal vorgegeben, der Dekoder selbst arbeitet mit unendlich großer Kanaltrennung - in der Praxis jedoch ist ist die Kanaltrennung durch die nachfolgenden analogen Baugruppen des AV-Receivers (speziell zu nennen wäre die gemeinsame elektrische Masseverbindung) leicht eingeschränkt. 

Die Signalverarbeitung der einzelnen Kanäle durch den DSP Prozessor erzeugt aus den bis zu Vollfrequenzkanälen bei Dolby Digital und DTS, die nach dem Decodieren als relativ "punktförmige" Informationen zur Verfügung stehen, ein geschlossenes Klangbild. Die Ausdehnung und die Intensität, mit anderen Worten die Charakteristik des jeweiligen Klangbildes, variiert je nach angewähltem DSP Programm. Die Wahl des entsprechenden DSP Programms sollte sich nach dem vorliegenden Film- oder Musikmaterial richten, da nur beim optimalen Zusammenspiel vom Ausgangsmaterial und der gewählten DSP Nachbearbeitungsart eine optimale Performance erreicht werden kann. Wer mit dem DSP daneben liegt, wird eine Klanggüte bekommen, die hörbar unter der "normalen" Dolby Digital- oder DTS-Tonspur, also dem nicht nachbearbeiteten Soundtrack, liegt. 

Auf der Basis normaler Wiedergabearten wie Mono, Stereo, Dolby ProLogic Surround, Dolby Digital 5.1 oder DTS 5.1 gestalten die Yamaha-Toningenieure ihre eigenen Soundfelder. Jedes der Cinema-DSP-Programme ist vom Charakter her verschieden, denn die auf realen Messungen beruhenden Daten, die dann zu den verschiedenen vorkommenden Soundfeldern verarbeitet werden, unterscheiden sich. Dies ist besonders hervorzuheben, denn aufgrund der Tatsache, dass nicht einfach unterschiedliche Hall- und Reflexionsanteile am PC zu verschiedenen DSP-Programmen zusammengemischt werden, ist die Qualität der Yamaha DSP-Modi besonders hoch: Es liegen echte, existierende Räumlichkeiten diesen DSP-Modi zugrunde, die von den Yamaha-Ingenieuren exakt akustisch vermessen wurden. 

Bei den Soundfeldern differenziert Yamaha zwischen dem Presence-Soundfeld (das Soundfeld, welches sich vorne hinter den Lautsprechern ausbreitet) und den linken und rechten Surround-Soundfeld, dem Back Surround-Soundfeld sowie dem Nachhall. Die Presence- und Surround-/Back Surround-Soundfeld-Daten zeigen sich in der Verteilung der virtuellen Klangquellen und der Echomuster. Die unterschiedlichen Soundfeld-Typen werden mit komplexen Elementen wie zum Beispiel der Energiebalance und den Signalmischverhältnissen verarbeitet. Insgesamt ergibt sich so ein erstaunlich genau auf das Wahrnehmungsvermögen der Zuhörer zugeschnittenes Soundfeld.

Das erklärte Ziel von Yamaha DSP ist, die räumlichen und klanglichen Eigenschaften eines Kinosaals, einer Konzerthalle oder eines Jazzclubs in einem möglichsten hohen Grad an Perfektion auf die heimischen "vier Wände" zu übertragen, beziehungsweise die geringere Anzahl der Lautsprecher zu Hause und die ungünstigeren räumlichen Bedingungen bestmöglich zum kompensieren. Daher erzeugt der Yamaha DSP Prozessor ein Klangfeld nach einem Reflexionsmuster, das laut Yamaha dem eines Abhörstudios der Filmindustrie entspricht. 

DSP-Programme richtig verstehen: Spezielle Aspekte und Grenzen der Ton-Nachbearbeitung

  • Um bei Dolby ProLogic-codiertem Tonmaterial die rechts-/links-Trennung im Surroundbereich zu verbessern, stützt sich der dem Nachbearbeitungsvorgang zu Grunde liegende Algorhythmus des Prozessors - anders als bei Dolby Digital oder DTS - auch auf tonale Informationen aus den Stereokanälen. Dies kann im Einzelfall zu dem Eindruck führen, dass die Kanaltrennung vorn - hinten leicht eingeschränkt ist

  • Um ein geschlossenes Klangfeld ohne störende Klanglöcher im Heimkino-Raum zu erzeugen, werden Effektverläufe von vorn nach hinten oder auch von hinten nach vorn von einem Kanal an den anderen "übergeben". Speziell bei impulsartigen Signalen ist daher die hörbare Übernahme in den Surroundbereich sachgerecht - denn, so argumentiert Yamaha, dieses Verhalten entspricht genau dem in der realen Welt. Hier sollte eher der Vergleich zum Kino als der zu "reinem", also nicht nachbearbeiteten Dolby Digital gezogen werden. Auch die akustischen Eigenschaften des Hörraums spielen  - je nach dessen "Halligkeit" und/oder Hellhörigkeit - in die Wahrnehmung solcher eben geschilderter Effekt hinein. 

  • Ein weiterer Einfluss entsteht durch die akustischen Eigenschaften des gewählten DSP-Programms. 

  • Bei der Wiedergabe von Stereosignalen in einem der Movie Theatre-Programme wird der Dolby ProLogic-Dekoder aktiviert. Durch die einfache Struktur des Decoders wird dann das Differenzsignal L - R auf die Surroundkanäle geführt, somit wird das DSP zusätzlich unterstützt.  Da Yamaha die Movie Theatre Programme für die Wiedergabe von Mehrkanalton entwickelt hat hat, ist der Dolby ProLogic-Dekoder nicht abschaltbar und führt daher zu den vorher genannten unerwünschten Effekten bei der Wiedergabe von uncodiertem Stereomaterial. Da hilft dann nur die Wahl eins Programms ohne den vorgeschalteten Dolby PL Dekoder. 

Die DSP-Programme des RX-V2500 (Die gelb hinterlegten Programme sind im Vergleich zum RX-V1500 neu hinzugekommen):

Für Film/Videoquellen (Multikanal und Zweikanal):

  • ENTERTAINMENT: Game. Dieses Programm fügt Tiefe und Räumlichkeit zu den Sounds von Videospielen hinzu. Für unseren Geschmack etwas dumpf.

  • TV THEATER: Mono Movie. Dieses Programm dient für die monaurale Reproduktion von Videoquellen (wie zum Beispiel alte Filme). Dieses Programm erzeugt den optimalen Nachhall, um die Klangtiefe zu erzeugen, die nur in dem Presence-Soundfeld verwendet wird. In der Praxis ist leider etwas zu viel Hall vorhanden, und die bei Monofilmen sowie schon sehr dumpfe Wiedergabe erklingt zusätzlich leicht verzerrt. Klarer Tipp: Film lieber in Original-Mono anschauen - ohne Nachbearbeitung. 

  • TV THEATER: Variety/Sports Obwohl das Presence-Soundfeld  (vorn) relativ eng ist, verwendet das Surround-Soundfeld das Klangumfeld einer großen Konzerthalle. Diese Effekt betont die Erfahrung beim Betrachten verschiedener TVProgramme
    wie Nachrichten, Shows, Musikprogrammen oder Sportprogrammen.

  • MOVIE THEATER: Spectacle. CINEMA DSP Verarbeitung. Dieses Programm erstellt ein extrem weites Soundfeld eines 70-mm Filmtheaters. Es reproduziert genau den Quellensound in allen Einzelheiten, so dass das Soundfeld unglaublich realistisch erscheinen. Dieses Programm ist ideal für jede Art von Videoquelle geeignet, die mit Dolby Surround, Dolby Digital oder DTS codiert ist (besonders groß angelegte Filmproduktionen) - was in der Yamaha-Bedienungsanleitung sehr blumig klingt, entpuppt sich als DSP-Programm, das gewisse Parameter - Basskraft bei der Effektdarstellung, Dynamik der Surround- und Back Surround-Klangkulisse - mit beachtlichem Erfolg nachbearbeitet, indem die Wirkung intensiviert wird. Bei Filmen wie "Twister", "Der Sturm" oder "Jurassic Park" ist dieses Programm in seinem Element. Generell sollte man bei groß angelegten Blockbustern mit hohem Effektanteil das "Spectacle"-DSP unbedingt gegen den ebenfalls sehr guten "Adventure"-Modus und gegen die THX Cinema-Einstellung hören, um das optimale Programm zu ermitteln.

  • MOVIE THEATER: Sci-Fi. CINEMA DSP Verarbeitung. Laut Yamaha durch eine räumlich sehr weite Darstellung besonders gut für Science Fiction-Filme geeignet. Die unendlichen Weiten des Weltraums, ferne Galaxien, die Ruhe im weiten Raum - dies soll dargestellt werden. Bei "Galaxy Quest" oder "Lost in Space" schlägt sich dieses Programm gar nicht schlecht. Effekte werden mit hoher Klarheit wiedergegeben, aber mit etwas weniger Nachdruck als bei "Spectacle". Nicht bei allen Sci-Fi-Filmen klingt dieses DSP besser als andere Modi: Bei "Independence Day" nehmen wir lieber "Spectacle", bei den "Star Wars"-Filmen lieber den THX Cinema-Modus.

  • MOVIE THEATER:Adventure. CINEMA DSP Verarbeitung. Sehr gelungenes DSP-Programm, das besonders den Music Score sehr facettenreich und mit weitem Raumgefühl umsetzt. Szenen, in denen einsame Reiter durch die Prärie ziehen oder James Bond ("Der Spion, der mich liebte") mit Barbara Bach durch die Wüste irrt, Sequenzen, in denen Unglaubliches geschieht (Mumie Teil 2: Skorpionkönig geht mächtiges Bündnis ein, Oase entsteht inmitten der unwirtlichen Wüste) - hier entfaltete dieses Programm sein volles Aroma. Trotz der Yamaha-Beschreibung (für eine präzise Reproduktion des Sounddesigns der neuesten 70-mm Filme) kann man dieses Programm auch problemlos für etwas ältere Produktionen verwenden. Sehr gute, räumlich effektive Effektwiedergabe. 

  • MOVIE THEATER: General. CINEMA DSP Verarbeitung. Hier kann man auch gleich in der Ursprungsform in Dolby Digital oder DTS hören  - dieses DSP bringt praktisch gar keinen Effekt und ist unserer Ansicht nach relativ überflüssig.

Für Musikquellen

  • HALL IN VIENNA DSP Verarbeitung. Eine klassische, hufeisenförmige Konzerthalle mit etwa 1.700 Sitzen. Säulen und Ornamente generieren extrem komplexe Reflexionen, die zu einem sehr vollen, reichen Sound führen. Vorsicht: Auf das Quellmaterial achten - nicht einfach jede CD mit klassischen Konzerten verwenden, sondern sich informieren, ob die Halle, in der aufgenommen wurde, mit jeder, die dem DSP zugrunde liegt, zumindest in etwa übereinstimmt (etwas Fachwissen erforderlich). Dieses Programm firmiert beim RX-V1500 unter "Concert Hall". 

  • HALL IN MUNICH DSP: Großer, fächerförmiger Konzertsaal mit etwa 2.500 Sitzen. Fast die gesamte Innenausstattung besteht aus Holz. Es gibt relativ wenig Reflexionen von den Wänden, der Klang breitet sich fein und differenziert aus. 

  • FREIBURG: Grundlage für dieses DSP-Programm ist das Freiburger Münster. Die Nachhallverzögerung ist bei diesem Modus sehr lang, wogegen die frühen Reflexionen kleiner als bei anderen Soundfeldprogrammen sind.

  • THE BOTTOM LINE DSP. Dies ist das Soundfeld vor der Bühne des berühmten Jazzclubs „The Bottom Line“ in New York. Der Raum bietet Sitze für 300 Personen an der linken und rechten Seite eines Soundfeldes, das einen direkten, lebhaften Sound bietet.

  • THE ROXY THTR DSP Verarbeitung. Das ideale Programm für lebendige, dynamische Rockmusik. Die Daten für dieses Programm wurden in einem bekannten Rock-Club in Los Angeles aufgezeichnet. Der virtuelle Sitz des Zuhörers befindet sich in der Mitte links der Halle. Für manche Rock-CD oder DVD ein ordentliches, weil sehr "fetziges" Programm. Höhenbrillanz ist nur durchschnittlich. 

  • POP/ROCK: Dieses DSP-Programm soll die Live-Atmosphäre eines Pop- oder Rockkonzertes erzeugen.

  • CLASSIC/OPERA:Dieses Programm soll laut Yamaha eine besonders ausgeprägte Stimmtiefe und eine hoch angesiedelte Klarheit bieten. Übermäßiger Nachhall wird unterbunden, was dafür sorgt, dass dieses DSP für manche Musikstücke gar nicht schlecht geeignet ist.  Das Surround-Klangfeld ist nicht übertrieben üppig, aber fein aufgebaut. 

  • ENTERTAINMENT: Disco. HiFi DSP Verarbeitung. Dieses Programm erzeugt das akustische Umfeld einer größeren Disco. Der Sound ist dicht und stark konzentriert, in der Praxis muss man in Bezug auf die Hallcharakteristik etwas aufpassen, es hängt vom Hörraum ab (ob dieser akustisch eher lebendig oder eher tot ist), ob das Disco-DSP eine gute Alternative zum normalen Betrieb ist.


Wer etwas mehr Einblick in die Materie hat, kann die DSP-Programme auch noch individuell nachbearbeiten:

  • DSP-Pegel: Dieser Parameter stellt die Pegel aller DSP-Effektklänge innerhalb eines engen Bereiches ein. In Abhängigkeit von der Hörraumgröße und der Akustik des Hörraums kann man die Intensität des DSP-Effekts maßvoll anpassen. Regelbereich -6 dB bis +3 dB.
  • INIT.DLY (Initial Delay = Anfängliche Verzögerung): Mit dieser Funktion kann der wahrgenommene Abstand vom Quellensound verändert werden: Die Verzögerung zwischen dem direkten Klangbild und der ersten wahrgenommenen Reflektion kann hier in einem Steuerungsbereich von 1 bis 99 Millisekunden eingestellt werden. Je kleiner der Wert ist, umso näher scheint der Quellenklang akustisch am Hörer zu liegen, bei einem großen Wert entfernt sich der Quellenklang akustisch weiter. Ein kleiner Wert ist für einen kleinen Hörraum, ein großer für einen großen Hörraum zu empfehlen
  • ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrnehmbare Größe des Surround-Soundfeldes ein. Je größer der Wert, umso größer wird das Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 0,1 bis 2,0. Da der Klang wiederholt in einem Raum reflektiert wird, kommt es mit zunehmender Größe der Halle dazu, dass die Zeit zwischen dem ursprünglich reflektierten Sound und den nachfolgenden Reflexionen zunimmt. Durch die Möglichkeit der Steuerung der Zeit zwischen den reflektierten Sounds kann man die wahrnehmbare Größe des virtuellen Saales ändern. Wenn der Parameter von 1 auf zwei verdoppelt wird, verdoppelt sich die wahrzunehmende Länge des Raumes
  • LIVENESS (Lebendigkeit): Dieses Tool stellt das Reflexionsvermögen der virtuellen Wände in der Halle ein, indem die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen geändert wird. Einstellbereich 0 bis 10. Einsatzbereich dieser Funktion: Da die frühzeitigen Reflexionen einer Klangquelle in einem Raum mit hoher Akustikabsorbation viel schneller abklingen als in einem Raum mit stark reflektierenden Wänden, kann mit dem LIVENESS-Parameter die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen von  einem "toten" Raum (Raum mit hoher Absorbationsrate) zu einem "lebendigen Raum (Raum mit stark reflektierenden Wänden) verändert werden
  • S.INIT.DELAY: Anfängliche Surround-Verzögerung, Regelbereich 1 - 49 ms. Einstellung der Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion auf der Surround-Seite des Klangfeldes
  • S. ROOM SIZE (Surround-Raumgröße). Funktion: Dieser Parameter stellt die anscheinende Größe des Surround-Soundfeldes ein.Regelbereich: 0,1 – 2,0
  • S.LIVENESS (Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Surround-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Surround-Soundfeldes
  • SB.INIT.DELAY: Anfängliche Back Surround-Verzögerung, Regelbereich 1 - 49 ms. Einstellung der Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion auf der Back Surround-Seite des Klangfeldes
  • SB ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrgenommene Größe des Back Surround-Soundfeldes ein (Regelbereich 0,1 - 2,0)
  • SB.LIVENESS: (Back Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Back Surround-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Back Surround-Soundfeldes
  • REV.TIME (Reverbation Time = Widerhallzeit):  Stellt die Zeitspanne ein, die für das Abklingen des dichten, nachfolgenden Widerhall-Sounds um 60dB (bei 1 kHz) benötigt wird. Folge: Die wahrnehmbare Größe des akustischen Umfeldes wird über einen sehr weiten Bereich geändert. Einstellbereich: 1,0 bis 5,0 Sekunden. Empfehlung: Bei "toten" Signalquellen und/oder Hörräumen längere Widerhallzeit, bei "lebendigen" Signalfelder und/oder Hörräumen eine kürzere, denn zuviel Widerhall sorgt genauso für eine unnatürliche Klangkulisse wie zuviel. Hier sollte man zunächst genauere Untersuchungen über die akustischen Eigenschaften des Hörraums anstellen. (Material der Wände? Wenig/viele Möbel? Teppichboden oder Parkett? usw.)
  • REV.DELAY (Reverbation Delay = Widerhallverzögerung): Einstellmöglichkeit von 0 bis 250 Millisekunden für die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des direkten Klangs und dem Beginn des Widerhalls. Je größer der Wert, umso später beginnt der Wid erhall.EinspätererBeginndesWiderhallserzeugtein Klangfeld, das den Eindruck vermittelt, in einem größeren akustischen Umfeld zu sein. Vorsicht bei der Einstellung: Wer es zu gut meint, erreicht nur einen unnatürlichen Klangeindruck, der weder zum Hörraum noch zum wiedergegebenen Material passt.
  • REV.LEVEL (Reverbation Level = Widerhallpegel): Stellt die Lautstärke des Widerhalls ein (0 bis 100 %), je höher der Wert, umso lauter der Widerhall
  • Bei 8-Kanal-Stereo Möglichkeit für Pegeleinstellung für jeden einzelnen Lautsprecher
  • DIALG.LIFT: Dieser Parameter stellt die Höhen der Sounds der Front- und Centerkanäle ein, indem einige Elemente der Front- und Center-Kanäle den Presence-Lautsprechern (= vorderen Lautsprechern) zugeordnet werden. Je größer der Wert (Wahlmöglichkeiten 0/1/2/3/4/5, anfängliche Einstellung ist "3") ist, umso höher ist die Position des Klanges der Front- und Centerkanäle.

Insgesamt ist der Yamaha RX-V2500 herausragend ausgestattet - es dürfte keinen Konkurrenten geben, der zu diesem Preis auch nur annähernd so viel bietet.

Bewertung

Anschlüsse

Komplett bestückt: Die Geräterückseite des RX-V2500 hat nicht nur drei Komponenteneingänge, sondern auch eine RS232-Schnittstelle und Trigger-Ausgänge parat

Die Anschlussbestückung ist reichhaltig, vorhanden sind neben acht digitalen Eingängen auch ein 6/8-Kanal-Eingang, ein 7.1-Vorverstärkerausgang, 12 Volt-Trigger-Ausgänge und eine RS232-Schnittstelle für Haussteuerungssysteme. Im Vergleich zum RX-V1500 steht ein Komponenteneingang mehr in der Ausstattungsliste. Auf der Gerätefront wartet ein komplett bestückter AV-Eingang auf Bild- und Tonsignale mobiler externer Zuspieler. Fazit: Üppige und sinnvolle Anschlussausstattung. 

Bewertung

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