Test: Teufel Theater 8 THX Ultra 2 in EX-Konfiguration
12.12.2002 (cr)
Einführung
THX-Fans haben schon lange darauf gewartet: Das Teufel Theater 8,
das chronologisch gesehen erste deutsche THX Ultra 2-System (inzwischen gibt es
als Teufels Top-Offerte im Line-Up das Theater 10 ebenfalls mit THX Ultra II
Zertifikat), trat in kompletter EX-Konfiguration mit 4 Dipolen für die
Surround-Beschallung bei uns zum Test an.
Das Theater 8 ist, was Pegelfestigkeit und die maximal zu beschallenden
Raumgrößen angeht, sehr leistungsfähig und Teufels Top-System Theater 10 nur unwesentlich
unterlegen. Teufel sieht beim Theater 8 eine tadellose Beschallungsmöglichkeit
für Räume bis ca. 70 m2 gegeben. Als Frontlautsprecher des Theater 8 kommt der M800 THX Ultra 2 zum Einsatz.
Dieser Lautsprecher, der getreu der Teufel-Firmenphilosophie (Heimkino-Mehrkanalton
klingt am besten, wenn für die beiden Hauptlautsprecher und für den
Centerkanal die identische Box, befestigt jeweils in identischer Höhe,
eingesetzt wird) in identischer Form für links/rechts/Center verwendet wird, basiert auf dem bekannten M660 THX Ultra, welcher weiter entwickelt und mit einer neu konzipierten Frequenzweiche ausgestattet wurde. Auch die Effekt-Dipollautsprecher erinnern optisch stark an alte Bekannte,
denn die M800D THX Ultra 2-Dipole basieren auf den bewährten M600D THX Ultra-Surroundboxen.
Eine komplette Neuentwicklung ist der aktive Subwoofer, der auf den langen Namen
M11000 THX Ultra 2 hört. Über Leistungsmangel muss sich hier niemand beklagen:
Die 1000 Watt-Endstufe und zwei 300 mm-Neodymtreiber erzeugen einen maximalen Schalldruck von 120 dB (1 m, 1 W, max 2 % Klirr),
der Frequenzbereich von 20 bis 200 Hz wird mit kaum messbaren Abweichungen von ± 0,5 dB
abgestrahlt. Somit ist der Woofer zu den harten THX Ultra II-Anforderungen
konform und gibt auch 20 Hz-Bässe ohne Pegeleinbuße wieder. Bei einem solchen
konstruktiven Aufwand versteht es sich natürlich, dass das Theater 8 kein
Sonderangebot ist - für ein THX Ultra II-System, welches sich auch für die
Beschallung großer Hörräume eignet, ist der Preis von 6.315 EUR für das
komplette 7.1-Set aber sehr fair - zumal die Verarbeitung der Lautsprecher, die
wahlweise in den Farbvarianten Schwarz und Buche lieferbar sind, wie üblich
ausgezeichnet ist: Da stimmt jedes Detail, auch die Rückseite der Boxen
überzeugt durch eine sorgfältige Verarbeitung bis zur letzten Kante. Der
aktive Subwoofer steht da keinesfalls zurück, sein hochwertiges Panel auf der
Geräterückseite, an dem Pegel, Phase und Übernahmefrequenz eingestellt werden
können sowie das Cinch-Kabel zum AV-Verstärker angeschlossen wird, ist ein
weiteres Beispiel dafür, dass der Kunde für das bezahlte kleine Vermögen auch
eine weit überdurchschnittliche Qualität erwarten kann und auch erhält.
Die verschiedenen Versionen
Das Theater 8 wird von Teufel neben der von uns zum Test angeforderten Version in verschiedenen anderen Varianten offeriert - hier der Überblick über die lieferbaren Sets inklusive unserem Testexemplar:
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Concert-Set 5.1 mit 5 Front/Rearboxen M800FCR THX Ultra 2 und 1 Aktiv-Subwoofer M11000 THX Ultra 2, je 5.295,- EUR
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Cinema-Set 5.1 mit 3 Frontboxen M800FCR THX Ultra 2, 2 Surround-Lautsprechern M800D THX Ultra 2 und 1 Aktiv-Subwoofer M11000SW THX Ultra 2, je 4.995,- EUR
-
Cinema-Set 7.1 EX mit 5 Front/Rearboxen M800FCR THX Ultra 2, 2 Surround-Lautsprechern M800D THX Ultra 2 und 1 Aktiv-Subwoofer M11000SW THX Ultra 2, je 6.315,- EUR - das ist unser Test-Set und für anspruchsvolle Heimkino-Liebhaber, die auch die Vorteile von THX Ultra II effektiv nutzen wollen, die klare Empfehlung.
Boxenbeschreibungen inkl. Preise einzeln:
Teufel M800 THX Ultra 2/Frontlautsprecher (links/rechts/Center):
Schon der Vorgänger sorgte als M600THX für Furore, war er doch
der erste deutsche THX-Frontlautsprecher.
Die Weiterentwicklung des M600THX war der M660 THX, nun sorgt beim M800THX Ultra
II eine neu konstruierte Frequenzweiche für die nötigen Voraussetzungen, um
die THX Ultra II Lizenz zu bekommen. Die Box ist als symmetrischer 3-Wege Lautsprecher nach dem D'Appolito
Prinzip aufgebaut. Die damit verbundene Verdopplung seiner Lautsprecheranzahl führt in Verbindung mit seiner unteren Grenzfrequenz von 80 Hz
laut Teufel zu einer überragenden Dynamikfähigkeit - was sich in unserem
Testbetrieb bestätigte, denn gerade der Dynamikumfang und die Spritzigkeit
sowohl am oberen als auch am unteren Ende des übertragenen Frequenzspektrums konnten
begeistern. Unser 40 Quadratmeter-Testraum ist, wie oben in der Einführung
bereits erwähnt, nicht das Ende der Fahnenstande, denn der M800 THX Ultra 2
kann in Räumen bis 70m2 eingesetzt werden.
Die Daten: Belastbarkeit nach IEC-Norm Long Term: 160 W, Belastbarkeit nach IEC-Norm
Short Term: 240 W, empfohlene Mindestverstärkerleistung: 70 Watt, geeignet zum Anschluss an
Verstärker mit einer Impedanz von 4-8 Ohm, Abmessungen (BxHxT): 460 x 330 x 270 mm,
Gewicht: ca. 13 kg, Stückpreis 660 EUR.
Teufel M11000SW THX Ultra 2/aktiver Subwoofer :
Der von seinen Ausmaßen her schon fast gigantisch (und somit nicht überall problemlos unterzubringende) zu nennende M11000SW THX Ultra 2 ist der Nachfolger des M10000, den die Neuentwicklung bezüglich der Performance weit übertrifft. Die Leistungsfähigkeit (Schalldruckfähigkeit) eines M11000 entspricht der von fast drei bisherigen M10000 - hier wurde also jede Menge getan, um auch extreme Tiefbass- und Pegelfanatiker vollauf zufrieden zu stellen. Um diese Leistungsfähigkeit technisch realisieren zu können, ist ein immenser Aufwand erforderlich: So findet sich im Inneren eine Endstufe mit einer Sinusleistung von 700 Watt nebst aufwändiger Regelelektronik, auch bringt der Bassbolide die von Teufel entwickelten DPU-Reflexöffnung (soll bei allen, also auch bei höchsten, Pegeln völlige Geräuschfreiheit garantieren) mit.
Die Daten: Geregelter aktiver Subwoofer, Chassis-Durchmesser: 2 x 300 mm,
Neodym-Magneten, Übertragungsbereich: 20 - 200 Hz (±0,5 dB), einstellbare Übergangsfrequenz: 40 - 160 Hz,
Phasenregler, magnetische Abschirmung, Pegelregler, Endstufe wurde speziell für Teufel in Deutschland entwickelt und wird auch in Deutschland gefertigt,
700 Watt Sinusleistung/1.200 Watt Musikleistung,
DPU- Reflextechnik, Netzteil mit groß dimensioniertem Ringkern-Transformator, maximaler Schalldruck (1 m, 1 W, max. Klirr 2 %): 120 dB,
Abmessungen (BxHxT): 630 x 530 x 710 mm, Gewicht: ca. 59 kg, Preis 1995 EUR pro Stück
M800D THX Ultra 2/Dipole:
Die
Teufel M800D THX Ultra 2, die wir für den Surround- und Back Surround-Betrieb
einsetzen, sind doppelsymmetrische Vollbereichsdipole, umschaltbar für dipolaren, monopolaren und bipolaren
Betrieb (mittels eines dafür vorgesehenen soliden Schalters). Passend zu den
übrigen Teilen des Theater 8, ist auch der Dipol mit seinen Schalldruckfähigkeiten
für große Räume bis 70 m2 geeignet. Frequenzgangslinearität und Verzerrungsfreiheit
sollen besonders beeindruckend sein, verspricht Teufel, und versichert, aufgrund
der tonalen Auslegung eigne sich der Dipol auch für die Multichannel
Audio-Wiedergabe.
Die Daten: Belastbarkeit nach IEC-Norm Long Term: 130 W, Belastbarkeit nach IEC-Norm
Short Term: 180 W, empfohlene Verstärkerleistung: ab 70 Watt, Bestückung: 2 Tieftöner 130 mm ø, 2 Mitteltöner 130 mm ø, 4 Hochtöner 25 mm ø,
geeignet zum Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4-8 Ohm, Abmessungen (B x H x T): 235 x 470 x 175 mm,
Gewicht: ca. 10 kg, Preis pro Stück: 510 EUR.
Wozu THX Ultra 2-Lautsprecher?
Dies ist eine zunächst berechtige Frage, denn natürlich kann man an einen THX Ultra 2-lizenzierten AV-Verstärker auch ein Lautsprecherset ohne entsprechendes THX Ultra 2-Zertifikat hängen. Verschiedene Vorteile von THX Ultra 2 treten auch dann positiv in Erscheinung. Wer aber die umfassende Performance, gerade im Filmbetrieb, aber auch inzwischen im Mehrkanal-Musikbetrieb, erleben möchte, der sollte sich einmal ein komplettes Ultra 2-System anhören: In Bezug auf die Pegelfestigkeit, die Linearität des Frequenzgangs, das Abstrahlverhalten und das Klangverhalten im Hochtonbereich werden im Rahmen der THX Ultra 2 Lizenzierung extrem hohe Ansprüche gestellt, bevor der Lautsprecher sein THX-Siegel erhält. Der aktive Subwoofer muss, soll die THX Ultra 2-Zertifizierung her, im Tiefbassbereich, bei der Pegelfestigkeit und bei der Präzision/Sauberkeit der Darstellung ebenfalls überdurchschnittlich viel und noch deutlich mehr als zur Erreichung der THX Ultra 1-Norm leisten. All dies führt dazu, dass THX Ultra II Lautsprecher, an einem entsprechenden AV-Verstärker betrieben, eine überdurchschnittliche Belastbarkeit und Dynamik, selbst in großen Hörräumen, bereit stellen.
Auch wenn eine komplette THX Ultra 2-Kette, bestehend aus
AV-Verstärker mit THX Ultra 2-Lizenz und dem entsprechenden Lautsprecherset
eine imposante Performance bietet, muss der Vollständigkeit halber hinzugefügt
werden, dass man nie eine Lautsprecher/Verstärker-Kombination kaufen soll, nur
weil sie theoretisch bzw. aufgrund der THX Ultra 2 Spezifikation zusammenpasst.
Wir raten daher auf jeden Fall zu umfangreichen Hörtests.
Ton
Testequipment:
-
DVD-Player Denon DVD-A1
-
AV-Verstärker Denon AVC-A1SE mit Upgrade
-
Plasma Pioneer PDP-503HDE
-
Verkablung von Monster
-
5-fach Metallnetzleiste von Straightwire
In unserem 40 Quadratmeter-Hörraum konnte sich das Teufel Theater 8 voll entfalten. Besonders haben uns das Klangvolumen der Surround-Soundkulisse und die ungeheure Kraft des aktiven Subwoofers beeindruckt. Beides kam bei "Independence Day" ganz hervorragend zum Ausdruck. Bereits in der Anfangssequenz, als das riesige Alien-Mutterschiff den Mond passiert, kann man sich ein akustisches Bild von den Tiefgang-Fähigkeiten des mächtigen M11000SW THX Ultra 2 machen: Selbst unempfindliche Zeitgenossen spüren den unerbittlichen Bassdruck bis in die Magengrube, was diese Szene besonders imposant und bedrohlich, somit also sehr real (denn die Situation für die noch ahnungslosen Erdenbürger ist alles andere als harmlos), wirken lässt. Problemlos sind dabei Pegel möglich, dass selbst die Nachbarn einige Straßen weiter noch aufmerksam auf die Filmvorführung werden. Bei aller Bassgewalt ist die Präzision des Boliden ohne Fehl und Tadel, auch Strömungs- oder sonstige Störgeräusche glänzen durch Abwesenheit. Im weiteren Verlauf von "ID4" zeigen sich auch eindrucksvoll die Vorteile von THX Ultra II, welches besonders auch die akkurate Wiedergabe von 5.1 Software auf 7.1 Lautsprechersystemen ermöglichen soll: So war die gesamte Surround-Klangkulisse wie aus einem Guss, perfekt eingearbeitet wurden die beiden zusätzlichen Back Surround-Lautsprecher, deren Abstand THX Ultra 2-gemäß im Setup des AV-Receivers eingestellt werden muss (bis 1,2 m oder über 1,2, damit das THX Ultra 2-Feature ASA, Advanced Speaker Array, richtig arbeiten kann). Eine sehr füllige Darstellung, die jedoch trotzdem auch einzelne Details mit Sorgfalt berücksichtige, war das eindrucksvolle Ergebnis. Dass das Theater 8-System auch mit Musikalischem sehr gut zurecht kommt, deutet sich bereits beim Music Score von "ID4" an, der sehr räumlich, präzise und klar in den Hörraum getragen wird. Bei der "Mission To Mars"-DVD (Tonspur: DTS ES Discrete 6.1) wähnt man sich inmitten des auf dem roten Planeten tobenden Sandsturms: Gerade bei hohen Pegeln donnert der Sturm brachial durch den Hörraum, jedes einzelne Körnchen kann man dabei heraushören. Hier beweist das Theater 8 seine Sonderstellung, denn diese Mischung aus äußerst feiner, detaillierter Auflösung auf der einen und dem brachialen, unerbittlichen Zupacken auf der anderen Seite ist in dieser Preisklasse sonst kaum zu finden. Großen Anteil an der weit überdurchschnittlichen Leistung hat erneut der M11000: Mit seinem energischen Zupacken, aber auch der effektiven Wiedergabe subtiler tieffrequenter "kleiner Effekte" beweist er sich als Universaltalent, der immer den richtigen Ton anschlägt.
Bei "Gladiator" (Sequenz auf der 5. DTS Demo DVD, DTS ES Discrete
6.1) wird ebenfalls deutlich, dass man bei Teufel den Begriff
"Heimkino" akustisch sehr wörtlich nimmt: Denn mit welcher
großartigen Vehemenz hier die Brandkugeln und -pfeile ins gegnerische Lager
gefeuert werden, ist beeindruckend, so ist man fast schon geneigt, sich diese
Szene gleich mehrmals anzuschauen. Das Theater 8 und den bärenstarken Sub
kümmern solche Aktionen wenig, hier wird immer wieder die gleiche souveräne
Leistungsbereitschaft zur Verfügung gestellt, ganz gleich, was an Einsatz efordert
wird. Hervorragend ist es auch um die Homogenität der Front-Effektkulisse
bestellt, die Stimmwiedergabe gefällt durch Volumen, Natürlichkeit und
Facettenreichtum. Dies ist ein Verdienst des Einsatzes der 3 identisch
aufgebauten Lautsprecher, die, damit man alle Vorteile aus dieser Anordnung
ziehen kann, auch in identischer Höhe angebracht werden sollten. Zu diesem
Zweck führt Teufel auch Ständer zum Theater 8 im Programm. Bei allen
aufgeführten Beispielen, so auch bei "Inspector Gadget", brilliert
die hervorragende Hochtonwiedergabe: Im vollen Umfang wird der hochfrequente
Teil der Tonspur dargestellt, ohne dass selbst bei extrem hohen Pegeln die
Präzision leidet. Die maximal erzielbare Dynamik über das gesamte
Frequenzspektrum konnte somit bei allen Filmton-Beispielen restlos
begeistern.
Oftmals wird behauptet, das THX-Lautsprechersysteme nicht musikalisch wären. Wir raten Kritikern, sich das Theater 8 einmal im Mehrkanal-Musikbetrieb vorführen zu lassen. Bei Bei Johann Sebastian Bachs Violinenkonzert, Bachwerkeverzeichnis 1042 (auf einer Naxos Musical Journey DTS/DD 5.1-DVD, angehört im THX Ultra 2 Music Mode), zeigte das THX Ultra 2-System eindrucksvoll, dass für die Liebhaber einer voluminösen, jedoch nie unangenehm aufdringlichen oder künstlich aufgebauscht wirkenden Surround-Kulisse hier voll auf ihre Kosten kommen. Dies, hier ein Kompliment an THX, liegt aber auch am sehr gut funktionierenden Music Mode, der eine erstaunlich natürliche und vor allem auch erstaunlich präzise Surround-Klangkulisse in der akustischen Präsentation fokussiert. Hinzu kommt eine sehr harmonische, im Hochtonbereich fein auflösende Front-Soundkulisse, die bis in die höchsten Pegel verzerrungsfrei, klar und lebendig darstellt. Der aktive Subwoofer, eine sorgsame Einpegelung vorausgesetzt, ergänzt diesen Eindruck mit der Schaffung eines nie überpräsenten, sondern auf angenehme Art und Weise raumfüllenden Bassfundamentes. Bei Wolfgang Amadeus Mozarts 40. Symphonie (Naxos Musical Journey 5.1 DTS/DD-DVD, gewählte Tonspur DTS 5.1), bestätigt sich, dass das Theater 8 problemlos mit hochwertiger klassischer Musik zurecht kommt: Denn das Feingefühl, auch bei der Wiedergabe der Streicher, ist so gut, dass man auch dem anspruchsvollen Musikliebhaber, der eigentlich ein gänzlich anders aufgebautes Mehrkanal-Lautsprechersystem für eine bestmögliche Musikwiedergabe favorisierte, nur raten kann, das Theater 8 in die engere Auswahl zu ziehen. Sehr gut ihrer Arbeit nach gingen die Dipole, deren Homogenität, aber auch beachtliche Präzision hervorstachen. Der aktive Subwoofer war stets blitzschnell am Start, wenn es darum ging, einem Orchestereinsatz das nötige Volumen zu verleihen. Dieses spontane Ansprechverhalten ohne "Gedenksekunde" hat uns bei einem auf die Filmtonwiedergabe optimierten Sub gleichermaßen überrascht wie überzeugt. Nur der Monitor Audio Fast Bass 212 ist nochmals schneller im Ansprechverhalten und bei Details noch etwas präziser. Dafür muss sich der Monitor Audio-Sub bezüglich der maximal erreichbaren Pegel und dem Tiefgang dem M11000 geschlagen geben. Unsere Bilanz: Bei noch bezahlbaren Subwoofern bis 2500 EUR (selbst viele teurere "Bassisten" sind im direkten Vergleich dem M11000 und dem FB 212 unterlegen) geht einfach nicht mehr mehr, Monitor Audio und Teufel haben zwei besonders empfehlenswerte Produkte im Programm, die sich beide auch als Allrounder bestens eignen: Während der Teufel mit seinem unerreichten Tiefgang und dem unerreichten maximalen Bassdruck noch mehr "cineastische" Schwerpunkte setzt, aber auch im Musikbetrieb überdurchschnittliche Leistungen erzielt, brilliert der Fast Bass besonders im Musikbetrieb, distanziert aber auch im Filmton-Einsatz den größten Teil der übrigen Konkurrenz.
Also ist das Theater 8 auch musikalisch - natürlich, wer ein High End Mehrkanal- Lautsprechersystem, zusammengestellt ohne Rücksicht auf finanzielle Mittel, für die Musikreproduktion nutzt, wird in den Punkten Detailtreue, Klarheit und Präzision nochmals höhere Ansprüche haben, man muss jedoch zweierlei bedenken: Erstens ist das Teufel-System zwar teuer, aber nicht unbezahlbar, und zweitens erwirbt man mit dem Theater 8 eines der besten Lautsprechersysteme zur Filmtonwiedergabe - dass dazu noch diese brillanten musikalischen Talente kommen, verschafft dem Theater 8 eine Ausnahmeposition als Allrounder auf hohem Niveau. Mit Rockmusik harmonieren die Berliner Boxen ebenfalls tadellos, die Scorpions-DVD "Acoustica" wurde derart realistisch wiedergegeben, dass man sich mitten auf dem Live-Konzert in Portugal, das Grundlage für diese DVD war, wähnte: In Bezug auf die Höhe der Pegel ist es auch problemlos möglich, eine richtige Konzertstimmung zu erzeugen, das Klatschen und die Jubelrufe des Publikums, die klare Stimmwiedergabe und die hervorragende Einbindung der Instrumente sorgen für einen insgesamt imposanten Eindruck. Wer lieber bass- und effektstarke Trance- und Dance-Musik hört, wird ebenfalls mit dem Theater 8 sehr glücklich, denn wenn die Stammdisco unter der Woche geschlossen hat, kann man getrost das Theater 8 in Betrieb nehmen und im heimischen Heimkinoraum mit Pegeln auf Disco-Level den Highlights der aktuellen Dancefloor-Charts akustisch folgen. Der aktive Subwoofer liefert dabei Kraftausbrüche, dass es einem abwechselnd heiß und kalt den Rücken herunterläuft, oder, "heimkinotechnischer" ausgedrückt: Die enormen Schallpegel, die höchst souverän und ohne spürbaren Aufwand realisiert werden, sind enorm hoch. Zurück zu "zivilisierteren" Aufgaben, nämlich den Qualitäten im Stereobetrieb: Auch wenn hier sicherlich nicht die Domäne eines so aufgebauten Systems liegt, so gefallen die tadellosen Ergebnisse dennoch. Mit einer klaren, harmonischen Wiedergabe und einer lobenswerten Plastizität rundet das Theater 8 das praktisch makellose Testergebnis ab. Nur sehr erfahrene Stereohörer, die auch noch auf das letzte Detail bei exzellenten Aufnahmen legen, sollten für die Stereowiedergabe besser Standlautsprecher der Spitzenklasse erwerben - dennoch raten wir auch bezüglich der Stereoqualitäten, vor dem endgültigen Kauf das Theater 8 beim Freund oder Bekannten einmal Probe zu hören, denn vielen, auch anspruchsvollen Hörern, dürfte das hier Gebotene schon ausreichen.
Fazit
Viele werden sich sicherlich nach dem Durchlesen dieses Tests wundern - praktisch kein Kritikpunkt "schleicht" sich ein, nur viele Vorteile werden aufgezählt - aber keine Angst: AREA DVD ist nicht das neue Teufel-Hausblatt, sondern vielmehr ist dem Berliner Lautsprecherhersteller mit dem Theater 8 ein System gelungen, welches in der Summe seiner Eigenschaften momentan konkurrenzlos ist. Wer sich das Set selber anhört, wird, dies wagen wir einmal zu behaupten, in fast allen Fällen restlos begeistert sein. Selbst wenn man mit kritischer Grundeinstellung und mit Vorbehalten an die Testarbeit gehen sollte, dürfte es nicht lange dauern, bis einen die Faszination, die das Theater 8 bei der Filmton-Wiedergabe durch die Bass- und Effektgewalt sowie die unerschütterliche Präzision erzeugt, voll erfasst hat. Man ertappt sich dabei, wie man den Lautstärkeregler immer weiter aufdreht, getrieben von dem Wunsch nach immer mehr Kino-Feeling. Das Theater 8, vorausgesetzt, ein entsprechend potenter AV-Verstärker hängt daran, kommt jedem noch so "hochpegeligen" Verlangen in einer unnachahmlichen Souveränität nach. Hinzu kommt, dass auch im Musikbetrieb das Leistungsprofil so überzeugend ist, dass auch ein Großteil der sehr anspruchsvollen Hörer kein separates Lautsprechersystem für den musikalischen Einsatz mehr für nötig erachten wird. Diesen in allen Disziplinen auf Referenzniveau liegenden Level kombiniert Teufel noch mit einem sehr ansprechenden Preis-/Leistungsverhältnis. Natürlich, ein Sonderangebot für passionierte Schnäppchenjäger ist das Theater 8 nicht, aber derjenige, der zu einem fairen Preis ein überragendes, zusätzlich noch bestens verarbeitetes Lautsprecherset mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten sucht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Uns hat das Theater 8 absolut beeindruckt: Wir arbeiten zukünftig mit diesem Lautsprechersystem als Referenz und nutzen es beim Test anderer Hardware-Komponenten.
Unsere neue Gesamt-Referenz: Das Theater 8 erreicht bei der Filmton- und der Mehrkanal-Musikwiedergabe Traumwerte

Highend-Klasse
Test 12.12.2002
Preis-/Leistungsverhältnis: 





Pro:
-
Exzellente akustische Homogenität
-
Pegelfestigkeit auf Referenzniveau
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Überdurchschnittlich voluminöse Surround-Klangkulisse
-
Aktiver Subwoofer ermöglicht weit überdurchschnittlichen Bassdruck
-
Sehr gelungene Stimmwiedergabe
-
Hervorragend abgestimmter Hochtonbereich
-
Tadellose Detaileinarbeitung
-
Erstklassige Verarbeitung
-
Überragendes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra:
-
Sehr großer Subwoofer benötigt viel Platz im Hörraum