Info: AREA DVD Networking-Special Teil 1/Grundlagen
03.12.2004 (cr)
Wir danken der Firma Kenwood für den Support mit Infomaterial und Grafiken
Einführung
Früher verband man mit dem Begriff "Netzwerk" vor allem PC-Systeme in größeren und großen Firmen, also eine beträchtliche Anzahl an Workstations, die alle untereinander verbunden waren und auf einen zentralen Firmenserver zugreifen konnten. Innerhalb eines Netztwerks ist es möglich, große Datenmengen schnell zu transportieren, zudem erlaubt ein Netzwerk, dass zum Beispiel mehrere einzelne Workstations zusammen einen Drucker, der ins Netzwerk eingebunden ist, oder einen im Netzwerk integrierten Scanner nutzen. Zu Hause hatte man lange Jahre seinen Personal Computer, der nur mit der direkt angeschlossenen Peripherie und seit wenigen Jahren oftmals auch mit dem Internet in Kontakt steht. Nur sehr versierte Anwender hatten sich kleine Heimnetzwerke aufgebaut.
Heutzutage sieht die Netzwerk-Welt jedoch anders aus - denn dem Netzwerk, so möchte es uns nicht nur die PC- sondern seit Neuestem auch die Unterhaltungselektronik-Industrie Glauben machen, gehört die Zukunft. Schon jetzt ist der PC keineswegs nur als reines Arbeitsgerät in Betrieb. Gerade mit dem Aufkommen neuer, schneller Breitband-Verbindungen kann man - übrigens ganz legal bei entsprechenden Anbietern - Musik- und auch Videodateien herunterladen und auf der Festplatte des heimischen Rechners abspeichern. Und was bringt in diesem Zusammenhang eine netzwerkfähige AV-Anlage? Nun, es hört sich tatsächlich interessant an: Der Home PC ist im Arbeitszimmer untergebracht, die Home Cinema-Anlage, die im Wohnzimmer Aufstellung bezieht, kann mit dem PC kommunizieren - und die Musik- und/oder Bilddateien, die auf dem Rechner gespeichert sind, wiedergeben. Das heißt: Sie haben nicht nur Zugriff auf die einzige DVD oder CD, die im DVD-Player liegt, nein, Sie sind in der Lage, auf große Teile des multimedialen Inhalts Ihrer Festplatte zuzugreifen. Die Verbindung kann konventionell kabelbasiert oder aber drahtlos, "wireless", per Funk erfolgen. Natürlich ergeben sich noch weitere, beeindruckende Einsatzmöglichkeiten, denn Sie können natürlich nicht nur einen, sondern mehrere netzwerkfähige Geräte, kurz "Clients", an Ihren PC anschließen, die unabhängig auf die Inhalte Ihres PCs zugreifen können. Im Wohnzimmer läuft eine wunderschöne klassische Symphonie, der Sohn hört seine HipHop-Tracks in seinem Zimmer und die Oma im Gästezimmer lauscht den Klängen bekannter Volkmusik-Schlager - keine Vision, sondern problemlos realisierbar.
Doch ist es nicht aufwändig und schwierig und verlangt nach umfangreichen PC-Kenntnissen, ein solches Netzwerk aufzubauen, zu konfigurieren und zu nutzen? Es ist alles ganz einfach, versprechen die Hersteller. Es ist, nimmt man sich etwas Zeit, auch für weniger Fachkundige möglich, ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen, haben wir ermittelt. Damit wir Ihnen unser Basiswissen weitergeben können, haben wir dieses Networking-Special verfasst - damit das Home Network kein Traum bleiben muss. Zunächst haben wir etwas Basiswissen zum Thema Netzwerk zusammen getragen, anschließend stellen wir Ihnen zwei Systeme vor: Kenwoods Netzwerk-Technologie und anschließend Onkyos Net Tune-Technik.
Networking - die Basics
Wenn man ein Netzwerk zuhause aufbauen möchte, muss man erst einmal auf folgende Punkte achten:
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Passen meine Systemvoraussetzungen? Ist der Rechner geeignet für das Projekt, welches ich plane? (CPU schnell genug, Festplatte und Arbeitsspeicher ausreichend, Betriebssystem auf dem korrekten Stand)
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Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Möchte ich nur den PC mit meinem Netzwerk-AV-Receiver verbinden oder möchte ich z.B. den Netzwerk-Receiver in ein bereits bestehendes oder geplantes Hausnetzwerk einbinden?
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Wie viele AV-Komponenten möchte ich ins Netzwerk einbinden?
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Auf welche Art und Weise soll die Einbindung geschehen? Drahtlos oder kabelgebunden?
Es ist wichtig, fürs Netzwerk-Vorhaben einen Rechner aktuelleren Datums zu verwenden, der auf einem aktuellen Betriebssystem l(Windows XP Home oder Professional eignen sich am besten, oder Windows 2000 Professional) läuft. Der Rechner muss über eine eingebaute Netzwerkkarte verfügen. Des Weiteren muss ich mir anschließend Gedanken machen, wie ich meine AV-Netzwerkkomponente einbinden möchte. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die einfachste Verbindung: "Peer to Peer". Schon aufwändiger: Vernetzung mehrerer Komponenten mittels eines Switch
1. Die einfachste Möglichkeit ist ein Ethernet-Crossover-Kabel. Mit diesem kann man zwei PCs oder aber den PC und den Netzwerk-AV-Receiver direkt miteinander verbinden, vergleichbar mit dem Anschluss der Digitalkamera via USB-Verbindung an den Rechner. Wichtig ist, nicht blind zu irgendeinem Netzwerkkabel zu greifen - ausschließlich Crossover-Kabel sind für den Direktanschluss geeignet. Bei der Verbindung von zwei Komponenten durch ein Crossover-Kabel spricht man auch von einer "Peer-to-Peer"-Verbindung.
2. Wer mehrere Komponenten in einem Netzwerk betreiben möchte, beispielsweise drei Rechner und zwei Laptops, kann zu einem Netzwerk-Hub greifen. Genau wie ein USD-Hub hat auch der Netzwerk-Hub die Aufgabe, die Daten, die er von einem PC empfängt, an die anderen Systemkomponenten im Netzwerk weiterzuleiten, sozusagen als "Schaltzentrale". Diese Schaltzentrale ist aber sehr einfach aufgebaut und verfügt über keinerlei Eingriffsmöglichkeiten in Bezug auf die ihm zur Verfügung gestellten Datenpakete. Ein Hub ist nicht in der Lage, zu differenzieren und die Daten beispielsweise nur einer Komponente zur Verfügung zu stellen - er prüft also nicht die Zieladresse, sondern leitet die Daten grundsätzlich an alle Komponenten des Netzwerks weiter. Dies sorgt natürlich für eine relativ geringe Geschwindigkeit, da, ganz gleich, ob die Datenpakete von allen Rechnern benötigt werden, immer alle Daten an alle Rechner gesendet werden. Nach der Datenversendung wartet der Hub auf neue Datenpakete.
3. Cleverer agiert ein sogenannter "Switch". Er ist prinzipiell ähnlich wie ein Hub aufgebaut und steht im Zentrum eines Netzwerks. Zusätzlich zu einem Hub aber ist ein Switch in der Lage, zu unterscheiden - er kann bestimmte Daten nur an einige, ausgewählte Rechner weiterleiten. Ihm kann man also "sagen", in welche "Unternetze" die Datenpakete geliefert werden sollen. Dies erhöht vor allem die Geschwindigkeit, da der Switch die Zieladresse/n der angelieferten Datenpakete überprüft und die Daten nur zu den Rechnern weiterleitet, auf denen sie gebraucht werden. Dieses intelligente "Routing" erhöht die Geschwindigkeit.
Komfortabel: Mittels Wireless nebst passendem Router gibt es keinen Kabelsalat im Haus. Auch möglich: Per Power Line Nutzung der Steckdosen als Netzwerkports
Clever: Ein Router ist die Schaltzentrale zwischen verschiedenen Netzwerkkomponenten und zusätzlich der "Mittler" zwischen verschiedenen Netzwerk-Technologien. Er verbindet z.B. das heimische LAN mit dem Internet
4. Und dann gibt es noch den Router, der besonders umfangreiche Fähigkeiten mitbringt. Der Router hat durch das Aufkommen hochgeschwindigkeitsfähiger Breitbandverbindungen (DSL) besondere Bedeutung bekommen. Er leitet Daten aus einem lokalen Netz (englisch "Lokal Area Network, LAN) in ein anderes Netzwerk über die schnellste Route weiter. Ein Router ist ein "Mittler" zwischen zwei verschiedenen Typen von Netzwerken, die ohne ihn nicht miteinander kommunizieren könnten, aus dieser Fähigkeit ergibt sich auch sein Einsatzgebiet: Er verbindet ein lokales Netzwerk, z.B. bei Ihnen zu Hause, mit einem Internet-Netzwerk.
5. Man kann auch das hausinterne Stromnetz nutzen: Die "Power Line"-Verbindung funktioniert via Steckdose
Des Weiteren sollte ich planen, wie viele AV-Komponenten ins Netzwerk eingebunden werden sollen - denn es ist ohne Weiteres möglich, beispielsweise zwei PCs und drei netzwerkfähige AV-Komponenten miteinander zu vernetzen.
Bleibt der Punkt zu klären, ob die Komponenten drahtlos ("wireless") oder kabelbasiert miteinander verbunden werden sollen. Wer einen Umbau seines Hauses plant oder gerade dabei ist, zu bauen, kann sich Netzwerkverbindungen (RJ45-Kabel) gleich in jedes Zimmer mit verlegen lassen, so dass man später die Möglichkeit hat, in jedem Raum Netzwerkkomponenten anzuschließen. Also ist eine solche Maßnahme eine Investition in die Zukunft. Wer diese Möglichkeit nicht hat, wird sich eher für ein "WLAN" (Wireless Local Area Network) begeistern können, schließlich ist die Vorstellung, dass sich unendlich lange Netzwerkkabel quer durch die Wohnung oder das Haus schlängeln, keine besonders verheißungsvolle Vorstellung. Bleibt als dritte Alternative die Vernetzung mittels Power Line, hier wird die hausinterne Stromversorgung über Steckdose als Übertragungsmedium genutzt. Hier benötigt man spezielle Adapter, die für eine Verbindung zwischen Steckdose und Netzwerk-Komponente sorgen. Bevor man sich "blind" für eine Wireless-Lösung oder für Power Line entscheidet, sollte man folgendes beachten: In der Öffentlichkeit werden mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen, die durch die Wireless- oder die Power Line-Technologie ausgelöst werden können, diskutiert. Wir raten zu umfangreicher Information vor dem Kauf der Komponenten. Da immer mehr Nutzer auf WLAN zurückgreifen, stellen im Folgenden kurz vor: a) Was ist WLAN? und b) welche Komponenten braucht man für eine schnurlose Vernetzung?
1. Was ist WLAN ? WLAN (Wireless Local Area Network), ist ein funkgesteuertes, drahtloses Netzwerk, das zwischen verschiedenen PCs oder Notebooks und anderen Netzwerkkomponenten wie Druckern oder AV-Receivern mit Netzwerkfunktion aufgebaut werden kann. Es gibt zwei verschiedene Standards: IEEE 802.11 b (Frequenzbereich 2,4 GHz, Übertragungsrate 11 Mbit/s) und IEEE 802.11 g (Frquenzbereich 2,4 GHz, Übertragungsrate 54 Mbit/s). Selbst mit IEEE 802.11 b ist es prinzipiell möglich, Informationen von einer DVD zu übertragen. Allerdings ist dann die Kapazitätsgrenze erreicht, exakt 11 MBit/s werden für die Übertragung benötigt. Im Vergleich die Übertragungsraten, die bei der Übertragung anderer Daten anfallen: DivX 4 Mbit/s, Dolby Digital-Ton 0,5 Mbit/s, DTS-Ton 1,5 MBit/s, CD/1,41 Mbit/s, MP3 0,128 Mbit/s.
2. Was braucht man für WLAN? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, drahtlos zu übertragen. Auf jeden Fall benötigt man einen Wireless-Router mit DSL-Modem, der als Schaltzentrale fungiert und für den Zugriff auf das Internet sorgt. So können problemlos mehrere drahtlos verbundene Rechner parallel aufs Internet zugreifen. Unbedingt beachten sollte man, dass die Router-Betriebssoftware auf dem NEUESTEN SICHERHEITSSTAND ist. Denn ist der Router nicht effektiv gegen externe Zugriffe abgesichert, ist es Fremden problemlos möglich, sich in Ihr Hausnetzwerk einzuloggen, wenn sie in der Nähe wohnen oder sich in der Nähe Ihrer Wohnung aufhalten und einen Wireless-Rechner betreiben. Es ist ratsam, dass am Router jede einzelne Komponente separat angemeldet werden muss. Dann ist es zwar z.B. für Ihre Gäste nicht ohne entsprechende Anmeldung möglich, mit dem mitgebrachten Notebook über Ihr Netzwerk ins Internet zu gehen, dafür aber ist die Sicherheit weitaus höher: Nur die Rechner, die der Router "kennt", können Zugriff erhalten.
Schaltzentrale: Wireless-Router im Einsatz. Wichtig bei Wireless-Systemen: UNBEDINGT die Sicherheit auf dem neuesten Stand halten!
Besonders einfach hat man es, wenn man über ein moderes Notebook verfügt, das direkt ein Wireless-Modul eingebaut hat, denn in diesem Fall benötigt man keine externe Karte oder ein anderes externes Gerät. Ist keines Wireless-Funktion direkt integriert, muss man zu einer PCMCIA-Karte fürs Notebook greifen.
Drahtlos ganz praktisch: Moderne Notebooks, hier im Bild unser JVC-Subnote MP-XV841 (2.199 EUR), verfügen gleich über eine interne Wireless-Funktion. Externe Karten sind nicht nötig.
Zusätzlich zur Konfiguration muss im Falle des JVC nur noch an der Geräteseite der "Wireless"-Schalter neben dem Lautstärkeregler auf "on" gestellt werden
Die gelbe Leuchte zeigt dann an, dass die Wireless-Verbindung in Betrieb ist
Alternative Lösung: Wer keine Wireless-Funktion direkt im Notebook integriert hat, kann eine PCMCIA-Wireless-Card in den entsprechenden Slot einführen
In Aktion: Die Wireless-Card hat erfolgreich Kontakt mit dem Netzwerk aufgenommen
Nun verwenden nicht alle "Netzwerker", die drahtlos agieren möchten, ein Notebook - daher gibt es selbstverständlich auch für den "normalen" Desktop-PC eine entsprechende Lösung, die dann beispielsweise so aussieht:
Wird mittels Universal Serial Bus (USB) mit dem PC verbunden: Kleines Wireless-Modul für die drahtlose Verbindung des Rechners mit einem Router
Wer nun seinen AV-Receiver oder seinen DVD-Spieler mit Netzwerkfunktion ins Drahtlos-Netzwerk einbinden möchte, steht vor einem kleinen Problem: Denn hinten an den Geräten befindet sich ausschließlich eine Ethernet-Buchse zur Einführung eines Netzwerkkabels, und einen Wireless-Lösung ist nicht mit an Bord. Was also tun, wenn man seine AV-Netzwerkkomponente drahtlos einbinden möchte? Die Lösung bieten schnurlose Ethernet-Bridges. Diese Module müssen zunächst ins Heimnetzwerk eingebunden werden, damit Router und Bridge sich "verstehen". Dies ist in der Praxis nicht selten ein kleines Problem, denn nicht alle Router und alle Bridges sind miteinander ohne Schwierigkeiten kombinierbar - hier sollte man sich auf längere Testphasen zur Ermittlung der "Verständigungsmöglichkeit" einstellen.
Hilfsmittel: Eine solche drahtlose Ethernet-Bridge ist erforderlich, wenn die AV-Netzwerk-Komponente ins drahtlose Netzwerk eingebunden werden soll
Hinten befindet sich zum einen der Anschluss für die Stromversorgung über ein externes Netzteil und ein Ethernet-Anschluss, von dem aus ein RJ45 Kabel zur ins Netzwerk einzubindenden AV-Komponente verläuft
Networking-Basics
Wenn man ein Netzwerk aufbauen möchte, sollte man einige Grundkenntnisse mitbringen, um die Arbeitsweise eines Netzwerkes verstehen zu können. Zunächst einmal benötigt jede Komponente, die in einem Netzwerk arbeiten soll, eine Adresse - genauso, wie die Post eine Adresse von Ihnen braucht, um Ihre "Daten" in Form von Briefen und Päckchen zuzustellen, braucht auch die Netzwerkkomponente ihre Adresse, damit die ihr zugedachten Datenpakete auch ankommen. Genannt wird diese "Anschrift" "IP-Adresse". Eine IP-Adresse besteht aus einem Zahlencode von vier Zahlen, jeweils zwischen 0 bis 255, die durch Punkte getrennt werden. Damit ist jeder Netzwerkteilnehmer eindeutig adressierbar. Ein Adress-Beispiel wäre 192.168.0.1.
Die IP-Adresse kann von Ihnen manuell eingegeben werden oder aber automatisch zugewiesen werden. Je nach Art des Netzwerkes entscheidet sich, ob die IP-Adresse manuell zugewiesen werden muss oder aber automatisch zugewiesen wird. Bei der einfachsten Verbindung, der oben beschriebenen "Peer to Peer"-Direktverbindung über Crossover-Kabel, wird die IP-Adresse manuell von Ihnen vergeben, ebenso bei einem Hub oder einem Switch sowie bei der Power Line-Verbindung. Wichtig dabei ist, dass Sie darauf achten, dass Sie nicht zwei Komponenten die identische IP-Adresse zuweisen! Wenn Sie in Ihrem Rechner manuell IP-Adressen eingeben möchten, gehen Sie wie folgt vor (Windows XP):
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Anwählen von "Arbeitsplatz"
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Aufsuchen des Punktes "Systemsteuerung"
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Anwahl des Punktes "Netzwerkverbindungen"
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"LAN-Verbindung" anklicken
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Den Punkt "Internetprotokoll TCP/IP" mit der Maus anklicken
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IP-Adresse, die verwendet werden soll, eingeben
So geht es: Doppelklick mit der Maus auf "Internet-Protokoll (TCP/IP)"
Wichtig: Oben muss auf jeden Fall der Punkt "Folgende IP-Adresse verwenden" angeklickt sein
Zu beachten ist: Wenn man beim Rechner die IP-Adresse manuell festgelegt hat, muss bei der angeschlossenen anderen Komponente die IP-Adresszuweisung auch manuell geschehen!
Wenn man beiden Komponenten eine IP-Adresse zugewiesen hat, kann man ausprobieren, ob sie sich bereits verstehen. Dazu sind folgende Eingaben erforderlich:
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Mit der linken Maustaste unten links im Bildschirm den "Start"-Button anklicken
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Menüpunkt "Ausführen" anwählen
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"cmd" eingeben
Gleich wissen Sie, ob sich die Komponenten erkennen oder nicht
Nachdem Sie mit "o.k." bestätigt haben, öffnet sich nun ein DOS-artiges Fenster. Geben Sie den Befehl "ipconfig" ein und bestätigen Sie mit Return. Dann bekommen Sie folgenden Text:
Alles in der Übersicht: Hier sehen Sie Ihre verschiedenen Netzwerkressourcen und die dazugehörigen IP-Adressen
Nun geben Sie den Befehl "ping" ein, anschließend ein Leerzeichen und dann die IP-Adresse, die Sie der anderen Komponente zugewiesen haben. Wenn alles normal läuft, erhalten Sie nach Drücken der Return-Taste die folgenden neuen Meldungen:
Im grünen Bereich: Die beiden Komponenten haben sich gefunden.
Vier Pakete sind gesendet worden, die andere Komponente hat vier Pakete empfangen - kein Verlust, das heißt, die beiden Netzwerkkomponenten haben sich korrekt erkannt. Wenn dies nicht der Fall ist und sich die beiden Geräte nicht verstehen sollten, nochmals die Verbindung (Kabel) und die IP-Adressen prüfen.
Für Router: Die IP-Adresse wird automatisch zugeteilt
Anders verhält es sich bei einem Router, der als DHCP-Server fungiert. Hier wird die IP-Adresse automatisch zugeteilt. Daher muss sowohl beim PC als auch bei dem beispielsweise angeschlossenen Netzwerkreceiver die Option "IP-Adresse automatisch beziehen" aktiviert werden. Hinter dem Begriff "DHCP" verbirgt sich die Bezeichnung "Dynamic Host Configuration Protocol". Klingt kompliziert, heißt aber nichts anderes, als dass ein solcher Router in der Lage ist, eigenständig die automatische IP-Adressvergabe in die Hand zu nehmen. Der Hintergrund der automatischen Adressvergabe: Gerade im Internet ist das Festlegen der IP-Adressen sehr aufwändig, da das System ständig in Bewegung ist: Laufend ziehen Teilnehmer um, melden sich neu an oder melden sich ab. Ein als DHCP-Server arbeitender Router greift auf einen genau definierten Pool aus IP-Adressen zu, aus dem er den angeschlossenen Netzwerkkomponenten die IP-Adressen zuweist. Für den Benutzer bedeutet dies: Weniger Arbeit durch das Einsparen der manuellen Adressvergabe. Weiterer Vorteil: Da nicht alle Teilnehmer zeitgleich aktiv sind, ist es möglich, die identische IP-Adresse nacheinander an verschiedene Netzwerkkomponenten zu verteilen.
Des Weiteren verfügt jedes Gerät über eine nicht abänderbare, physikalische Adresse, die unter dem Namen "MAC-Adresse" bekannt ist. "MAC" steht für "Media Access Control" und ist 12 Zeichen lang. Genau mittels dieser MAC-Adresse ist es möglich, Rechner dezidiert im Netzwerk zuzulassen: Nur diejenigen Rechner, deren MAC-Adresse über ein spezielles Menü in der Software des Routers eingegeben wird, können sich einloggen.
Wenn man zusätzlich noch zum Befehl "ipconfig" den Zusatz "/all" eingibt, kann man sich auch die MAC-Adressen seiner Komponenten anzeigen lassen
Fachbegriffe
Viele Fachbegriffe sind im Verlauf des Textes gefallen - hier sind die wichtigsten nochmals alle aufgeführt und kurz erklärt:
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Crossover-Kabel: Wird benötigt, um zwei Komponenten auf direktem Wege miteinander zu verbinden
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"DHCP": "Dynamic Host Configuration Protocol". Ein Router, der als DHCP-Server fungiert, vergibt automatisch die IP-Adressen aus einem definierten Pool
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Hub: Diese Schaltzentrale für die Verbindungsaufnahme mit mehreren Netzwerkkomponenten ist sehr einfach aufgebaut und verfügt über keinerlei Eingriffsmöglichkeiten in Bezug auf die ihm zur Verfügung gestellten Datenpakete. Ein Hub ist nicht in der Lage, zu differenzieren und die Daten beispielsweise nur einer Komponente zur Verfügung zu stellen - er prüft also nicht die Zieladresse, sondern leitet die Daten grundsätzlich an alle Komponenten des Netzwerks weiter.
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Ethernet-Bridge, Wireless: Wird benötigt, wenn z.B. eine Netzwerk-AV-Receiver in ein drahtloses Netzwerk eingebunden werden soll.
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IP-Adresse: Jeder Komponente wird zur Identifizierung eine eigene IP-Adresse in einem Netzwerk zugewiesen. IP-Adressen sind innerhalb eines festgelegten Bereiches beliebig zu vergeben und abänderbar
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LAN: Abkürzung für "Lokal Area Network"
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MAC-Adresse: "Media Access Control", zwölf Zeichen lange, nicht änderbare physikalische Adresse einer Komponente
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Ping: Befehl, der eingegeben wird, um festzustellen, ob zwei Geräte sich im Netzwerk finden
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Power Line: Netzwerkverbindung über das hauseigene Stromnetz (Steckdose)
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Router: Ein Router ist die Schaltzentrale zwischen verschiedenen Netzwerkkomponenten und zusätzlich der "Mittler" zwischen verschiedenen Netzwerk-Technologien. Er verbindet z.B. das heimische LAN mit dem Internet
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Switch: Er ist prinzipiell ähnlich wie ein Hub aufgebaut und steht im Zentrum eines Netzwerks. Zusätzlich zu einem Hub aber ist ein Switch in der Lage, zu unterscheiden - er kann bestimmte Daten nur an einige, ausgewählte Rechner weiterleiten.
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WLAN: Abkürzung für "Wireless Lokal Area Network"
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