Test: Mission Aktivsubwoofer m8as 

Wer sich zum ersten Mal eine Surround-Anlage zulegen möchte, sieht sich keiner leichten Aufgabe gegenüber. Nicht, dass es zu wenig Angebote gerade für den Neueinsteiger geben würde - vielmehr ist es so, dass das Sortiment an verlockend erscheinenden Offerten inzwischen so unübersichtlich ist, dass Beratung Not tut. Wer nun bereits einen DVD-Spieler und einen AV-Receiver erworben hat und noch ein entsprechendes Lautsprecher-System und einen aktiven Subwoofer benötigt, kann sich aus einem ständig wachsenden Angebot auf dem deutschen Markt den passenden Basslautsprecher aussuchen - doch Vorsicht: Nicht wenige der günstigeren aktiven Subwoofer sind selbst den vergleichsweise günstigen Preis kaum Wert. Schnell schlagen die Aktivwoofer selbst bei normaler Belastung durch, unpassende Strömungsgeräusche und zu labil konstruierte Gehäuse können den Bassspaß bei der Filmton- und Mehrkanal-Musik-Wiedergabe empfindlich schmälern. Apropos Musik: Während es verschiedene Subwoofer gibt, die für die Wiedergabe von Filmton durchaus noch geeignet sind, sieht es bei der Wiedergabe mehrkanaliger Musik nicht selten düster aus: Wenig Präzision, eine schwammige Wiedergabe, keine richtige Akzentuierung und ein verzögertes Ansprechverhalten sind nicht dazu angetan, musikalisches Vergnügen im tieffrequenten Bereich zu realisieren.

Der englische Lautsprecherhersteller Mission möchte hier ansetzen und für den qualitäts- und kostenbewussten Einsteiger eine entsprechend hochwertige Lösung anbieten: Für 399 EUR ist nun der aktive Subwoofer m8as mit eingebauter 100 Watt-Endstufe im Programm zu finden, dessen Vorteil unter anderem in den recht kompakten Gehäuseabmessungen liegt. Somit ist eine Integration ins System auch unter etwas beengten räumlichen Bedingungen möglich. Besonderer Wert wurde laut Mission nicht nur auf eine gute Filmton- sondern auch auf eine brauchbare Musikwiedergabe gelegt, was den Subwoofer in diesen Preisregionen zu einer besonders interessanten Alternative werden ließe. 399 EUR sind natürlich nicht wenig Geld, gerade für den Neueinsteiger, aber Mission bietet dafür auch einen entsprechenden Gegenwert: So besitzt der aktive Subwoofer ein aufwändig ausgeführtes Gehäuse, das sich von der Qualität her wohltuend von den öfters eher durchschnittlich verarbeiteten Gehäusen anderer aktiver Subwoofer günstigerer Preisklassen unterscheidet. Die dicken Wände tragen im Falle des m8as zum sehr guten Gesamteindruck bei. Nicht gespart wurde auch an der Ausstattung, lediglich diejenigen Käufer, die ihre Frontlautsprecher direkt an den aktiven Subwoofer anschließen möchten, sehen sich mit zu kleinen Lautsprecher-Klemmverschlüssen konfrontiert, die nicht zum hochwertigen Charakter des Mission-Woofers passen. Hier sollte man bei der nächsten Generation nachbessern und solide Schraubverschlüsse einführen. Sonst ist alles, was man braucht, mit dabei, so beispielsweise ein Phasenumkehr-Schalter, ein Lautstärkeregler sowie eine Einstellmöglichkeit für die Übernahmefrequenz. Auf eine Einschaltautomatik verzichtete man bei Mission - der Tester sieht, dies ist allerdings nur seine persönliche Meinung, hierin keinen großen Verlust, da viele Einschaltautomatiken in der Praxis eher für Probleme als für einen reibungslosen Ablauf sorgen und sich zu früh abschalten und/oder bei plötzlichen Bassattacken, die auf der Tonspur der DVD enthalten sind, zu spät aus ihrem "Dornröschenschlaf" erwachen. 

Einige wichtige Ausführungen zum m8as dürfen nicht fehlen: So handelt es sich bei Missions Einstiegs-Subwoofer um einen nach dem Downfire-Prinzip arbeitenden Bassisten - der Schall strahlt also nach unten ab. Nicht selten ist es kein leichtes Unterfangen, einen Downfire-Sub so im Hörraum zu platzieren, dass das Sounderlebnis vollkommen überzeugt. Zwar bietet ein Downfire-Sub prinzipiell ein sehr gutes, intensives Basserlebnis, weil er den Hörraum mehr mit einbezieht als ein Direktstrahler, genau dies kann aber, je nach der Raumakustik, auch für Probleme sorgen: Unschöne Resonanzen und störende Schwingungen sowie Dröhngeräusche sind dann die Folge, gerade bei dünneren Böden aus ungünstigem Material und insgesamt hellhörigen Räumlichkeiten muss der Heimcineast in manchen Fällen mit akustischen Nachteilen rechnen. Der m8as fiel mit diffizilen, klangliche Einschränkungen bringenden Eigenschaften in unseren Hörtests aber nie negativ auf, was ebenfalls zeigt, dass es sich um eine durchdachte, ausgewogene Konstruktion handelt. Um für eine ausreichende Entkopplung vom Hörraumboden zu sorgen, stattet Mission den Basslautsprecher auch mit recht hoch gehaltenen Standfüßen aus. In unseren Testreihen bot der Mission-Woofer selbst auf Parkettboden noch eine saubere Leistung. Von der Aufstellung her ist er ebenfalls ziemlich unproblematisch: Nur ganz in die Hörraumecke quetschen sollte man den kompakt bauenden Woofer nicht, etwas "Luft" nach allen Seiten ist einer stimmigen, homogenen Klangverteilung sehr zuträglich. Mit seiner 100 Watt-Endstufe ist der Mission ideal für Hörräume zwischen knapp über 10 und knapp über 20 Quadratmeter. In 20 Quadratmeter-Hörräumen muss der Lautstärkeregler aber schon kräftiger aufgedreht werden, soll gerade im Filmbetrieb echter, spürbarer Bassdruck entstehen.

Ist der m8as korrekt aufgestellt und richtig eingepegelt, stellt sich im Praxisbetrieb ein sehr guter akustischer Eindruck ein, der von verschiedenen Faktoren maßgeblich beeinflusst wird. Zum einen macht sich Missions hochwertige Gehäusekonstruktion positiv bemerkbar, denn selbst bei höheren und hohen Pegel stören keinerlei vom Gehäuse kommende Geräusche die klangliche Harmonie. Ebenfalls gefiel uns, gerade auch im Mehrkanal-Musikbetrieb, die ordentliche Präzision des kleinen Subwoofers: So entsteht ein stimmiges, klares Klangbild, selbst bei Mehrkanal-DVDs mit klassischer Musik liefert der m8as eine sehr respektable Leistung, da er nie durch eine zu indifferente, zu verwaschene Auslegung negativ auffällt, sondern z.B. bei einem kraftvollen Orchestereinsatz eine knackige und richtig dosierte Bassunterstützung zur Verfügung stellt. In diesem Kontext lässt sich auch das rasche Ansprechen des mit einem 20 cm-Tieftöner ausgerüsteten Basslautsprechers heraushören: Sofort ist der Mission-Sub zur Stelle und hat somit auch mit abrupten Basseinlagen keine Probleme - ein kleiner Dynamiker ist hier also entstanden, der es, gerade in Anbetracht seines fairen Kaufpreises, auch sehr gut versteht, die Spielfreude der Musiker in seinem Wirkungsbereich in den Hörraum zu transportieren. Die Leistungsfähigkeit der eingebauten Endstufe unerstützt den positiven Gesamteindruck ebenso, nur in Hörräumen, die deutlich über 20 Quadratmeter  (ab ca. 25 Quadratmeter) messen, wirkt der m8as unterdimensioniert. Wer hier eine entsprechende Bass-Beschallung auch über längere Zeit, mit einem gesunden Volumen und mit höheren Pegeln, sicherstellen möchte, sollte sich nach einem größer dimensionierten Subwoofer umsehen. Dies gilt auch für diejenigen Heimcineasten, denen bei der Filmtonwiedergabe ein markerschütternder Tiefgang elementar wichtig ist: Wer permanent - die entsprechende Software vorausgesetzt - ein tieffrequentes Ziehen in der Magengrube verspüren und auch subtile, im Frequenzspektrum sehr tief unten (unter 40 HZ) angesiedelte Basseffekte  im vollen Umfang erleben möchte, sollte bei der Wahl des aktiven Subwoofers ebenfalls auf ein größeres Modell zurückgreifen. Die angesprochenen Aspekte hängen daher auch nicht mit einer unbefriedigenden Auslegung des Mission-Subwoofers zusammen - aber mit 100 Watt Leistung und einem kompakt bauenden Gehäuse lassen sich auch bei einer akkuraten Konstruktion keine Wunder vollbringen. Wer in kleineren Hörräumen mit normalen bis etwas höheren Pegeln seinen Filmen lauschen möchte, findet im m8as den passenden Partner. Denn gerade in diesem "nachbarnkompatiblen" Lautstärkebereich fallen seine Tugenden bei der Filmtonwiedergabe richtig auf. So ist dann das Volumen sehr ansprechend, die akustische Integration ebenfalls. Nie tut sich der Mission-Subwoofer unangenehm vorlaut hervor, doch wenn seine Dienste gefragt sind, ist er sofort zur Stelle und bietet eine auch im Filmbetrieb tadellose Präzision und eine ordentliche Kraft bei der Effektdarstellung.

 

Fazit

Mit dem m8as hat Mission einen sehr empfehlenswerten Einsteiger-Subwoofer auf den Markt gebracht, der vor allem durch seine  universellen Einsatzmöglichkeiten überzeugt: So kann man den Mission-Basslautsprecher nicht nur problemlos für die Filmton- sondern auch für die Musikwiedergabe verwenden. Diese Flexibilität ist gerade in diesen Preisregionen nicht selbstverständlich. Sehr gut gefiel uns auch die hochwertige Konstruktion mit dicken Gehäusewänden, die den Eindruck nachhaltig unterstützt, für den fairen, aber auf den ersten Blick nicht übertrieben günstig wirkenden Kaufpreis (daher ordneten wir den Mission-Sub auch in die Mittel- und nicht in die Einsteigerklasse ein bei der Bewertung weiter unten) auch ein Qualitätsprodukt erworben zu haben. Bezüglich der Verarbeitung muss der Mission-Woofer auch den direkten Vergleich mit preislich höher angesiedelten Konkurrenten nicht scheuen. Als unpassend empfanden wir nur die zu kleinen Lautsprecher-Klemmanschlüsse auf der Rückseite. Ansonsten herrscht praktisch nur Sonnenschein, denn der m8as ist einfach aufzustellen , aufgrund seiner kompakten Abmessungen leicht unterzubringen und bietet in Hörräumen bis ca. 20 Quadratmeter eine sehr gute Pegelfestigkeit. Ebenfalls überzeugten uns die Spontaneität beim Antritt und die erfreulich hohe Präzision.

Kompakter Subwoofer mit sehr guter Eignung für den Musik- und Filmbetrieb

 Mittelklasse
Test 27. Februar 2003
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Runder, harmonischer Klang

  • Sehr gute Eignung für den Musik- und Filmeinsatz

  • Tadellose Präzision

  • In Hörräumen bis 20 Quadratmeter hohe Pegel möglich

  • Hochwertige Verarbeitung

  • Trotz Downfire-Prinzip einfache Aufstellung

Contra:
  • Nur Klemmverschlüsse an den Lautsprecher-Terminals

 

Technische Daten
  • Downfire-Subwoofer

  • Gehäusetyp: Geschl. Bassreflex-Gehäuse

  • 100 Watt-Endstufe

  • Übergangsfrequenz: 50Hz – 150Hz

  • Frequenzbereich: 38Hz – 150Hz

  • Abmessungen (H x B x T in mm): 400x245x405

  • Gewicht: 11,2 kg

  • Farbe: graphit

  • Preis: 399 EUR (UVP)

Test: Carsten Rampacher

27. Februar 2003