Test: Marantz SR-7400

03.05.2004 (cr)

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume

Overview

Immer neue Beispiele belegen, dass man heute bereits für vertretbare Summen hervorragende AV-Receiver erstehen kann - Geräte, die nicht nur für Ein- oder Aufsteiger reizvoll sein dürften, sondern ebenso für versierte Anwender, die neben einer beträchtlichen Funktionsvielfalt und einer hohen Klanggüte auch auf ein hervorstechendes Preis-/Leistungsverhältnis achten. Seit kurzem wird dieser Markt vom Marantz SR-7400 bereichert, der für einen Kaufpreis von 999,-- EUR ein umfangreiches Ausstattungspaket mitbringt. Marantz betritt mit diesem AV-Receiver sozusagen Neuland, denn bislang boten die Marantz Komponenten zwar edle Optik und eine hervorragende Technik fürs investierte Geld (wie beispielsweise der SR-9300 im großen Boliden-Vergleichstest beweist), als Preisbrecher jedoch hat man sich nicht betätigt. Nun jedoch gibt man richtig Gas: Der SR-7400 kommt mit 7 Endstufen, die an 8 Ohm 105, an 6 Ohm 130 Watt pro Kanal leisten. Die Werte an sich sind nicht überwältigend, neu ist jedoch, dass Marantz eine sogenannte "Leistungsgarantie" abgibt, dass auch bei gleichzeitiger Ansteuerung aller Kanäle noch 70% der Stereo-Ausgangsleistung zur Verfügung stehen - mehr dazu im weiteren Verlauf des Textes. Des Weiteren trumpft der AV-Receiver mit einem besonders aufwändig ausgelegten Videosignalwandler auf, der eine akkurate Signalwandlung auch von den Signalen eines Videorecorders garantieren soll. Was die Decoding-Formate anbetrifft, ist der SR-7400 ebenfalls ausgezeichnete gerüstet: Das neue Dolby Pro Logic IIx ist ebenso mit an Bord wie Decoder für DTS 96/24, Dolby Digital 5.1 EX, DTS ES Matrix/Discrete 6.1 sowie DTS Neo:6. Noch hinzu kommen als dritter Surround-Aufpolierer SRS Circle Surround 2 sowie SRS TruSurround XT Headphone, das SRS-Konkurrenzprodukt zu Dolby Headphone. Ein hochwertiger Cirrus Logic 32-Bit DSP-Chip soll eine Signalverarbeitung mit hoher Klangtreue ermöglichen. Unterstützend greifen in dieser Mission auch die aufwändigen Wandler, Marantz setzt auf 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler. Dies ist noch klassenüblich, aber auch die A/D-Wandlung ist entsprechend hochwertig: Der SR-7400 bringt 192 kHz/24-Bit A/D-Konverter mit. Die Möglichkeit, einen zweiten Raum mit Audio- und Videosignalen zu versorgen, hat der Besitzer des SR-7400 über die Multi Room-Funktionalität ebenfalls. 

Finish

Die Verarbeitung des Marantz zeigt keine Schwächen. Die Gerätefront aus massivem Aluminium sorgt für ein hochwertiges und gediegenes Äußeres, ganz, wie wir es von Marantz-Geräten gewohnt sind.  Das großflächige Display bringt sehr gute Kontrast- und Auflösungswerte mit. 

So stellen wir uns ein gelungenes Display vor: Gute Auflösung, angenehme Größe, tadelloser Kontrast

Die Geräterückseite ist ebenfalls ausgesprochen gut verarbeitet, alle Anschlüsse sind sauber eingepasst und langlebig ausgeführt. Unsere "Härtetests" - neu hinzugekommen bei unseren Test-Prozeduren ist, dass wir mehrfach "umkabeln", um festzustellen, ob die Buchsen auf der Rückseite auch angemessen fest eingepasst sind - bewältigte der SR-7400 ohne Schwierigkeiten. 

Von normaler Qualität: Die Schraubverschlüsse für den Anschluss der Lautsprecher. Bananenstecker-geeignet ist der 7400er selbstverständlich

Die Lautsprecher-Schraubverschlüsse sind von normaler Qualität, was aber in diesen preislichen Regionen nicht weiter verwunderlich ist. Als wir den Marantz öffneten (Bilder vom Geräteinneren folgen noch in Kürze), waren wir zunächst etwas überrascht, denn an manchen Stellen macht sich im Gehäuse gähnende Leere breit. Dies hat zwei Gründe: Zum einen die immer weiter fortschreitende Baugruppenintegration, zum zweiten aber auch, dass man in der 1.000,-- EUR-Liga zwar schon gute bauteile auswählt, überdimensionierte Kühlkörper, Kondensatoren im Coladosenformat und gewaltige Ringkerntrafos aus Kostengründen natürlich nicht findet. Das verbaute Material ist aber sauber verarbeitet und appetitlich angerichtet. 

Links vorn der Trafo, ein Stück dahinter die Kondensatoren

Die Kühlkörpereinheit

Der Trafo

Die Kondensatoren

Die Schrägsicht zeigt: Während auf der rechten Geräteseite Trafo und Kondensatoren "Platz genommen" haben, befindet sich auf der linken Seite viel freier Raum

 

Die mitgelieferte Fernbedienung passt ebenfalls ins Bild. Marantz hat hier erfreulicherweise den Kurs nicht verlassen und packt einen IR-Controller mit blau beleuchtetem, übersichtlichen LC-Display mit dazu. Das gute Stück ist sogar programmier- und macrofähig - da kann man darüber hinweg sehen, dass das etwas spröde wirkende Plastik des Gehäuses einen eher nüchternen Charme versprüht. Die meisten anderen Fernbedienungen dieser Klasse, sogar von teureren Offerten, können nicht mit dem Marantz-Controller mithalten. 

Bewertung
Features und verwendete Baugruppen

Surround-Aufpolierer

Hier schlägt die große Stunde das SR-7400: mit gleich drei Surround-Aufpolierern ist er ausgesprochen gut bestückt. Natürlich ist auch das neue Dolby Pro Logic IIx mit an Bord, das wir als erstes kurz vorstellen möchten. 

Dolby Pro Logic II

Hier schlägt die große Stunde das SR-7400: mit gleich drei Surround-Aufpolierern ist er ausgesprochen gut bestückt. Natürlich ist auch das neue Dolby Pro Logic IIx mit an Bord, das wir als erstes kurz vorstellen möchten. 

Dolby Pro Logic IIx weitet Stereo- und 5.1-Quellmaterial auf 6.1 und 7.1 Kanäle aus. Auf Wiedergabesystemen mit vier Surroundlautsprechern soll PL IIx einen natürlicheren, raumfüllenderen und dichteren Klang ermöglichen. Die Anwendungsmöglichkeiten für Dolby PLII x sind vielfältig, jedes Quellmaterial von reinem Stereo bis zu Dolby Digital 5.1 EX aufpoliert. 


Dolby Pro Logic IIx für 5.1- und Surround EX-Programme


Dolby Pro Logic IIx für Stereoquellen

Wie bereits bei Dolby Pro Logic II, bietet auch PL IIx zwei Betriebsarten - den Music Mode und den Movie Mode, je nach dem, ob Musik- oder Filmmaterial decodiert werden soll. Dolby PL IIx ermöglicht auch die Aufpolierung von 192 kHz/24-Bit-Quellen und von 96 kHz/24-Bit-Quellen. Damit ergeben sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten, denn wenn der DVD-Player mittels einer digitalen Highspeed-Verbindung mit dem Prozessor im AV-Verstärker oder AV-Receiver verbunden ist und der Verstärker/Receiver über ein entsprechendes DSP und ein Bassmanagement verfügt, kann die PL IIx-Nachbearbeitung auch bei DVD Audio- oder SACD-Quellen angewendet werden. Neu bei PL IIx ist ein optionaler Game Mode, der die besonders einschlagenden niederfrequenten Surroundeffekte auf den Subwoofer des Multichannel-Systems umleitet. Im Music Mode, der laut Dolby-Informationen den Klang gleichmäßig unter allen Surroundlautsprecher aufteilt und so besonders nützlich bei ursprünglich in Stereo aufgenommenen Quellen ist, bleiben die drei bereits bekannten Einstellmöglichkeiten erhalten: 

  • Dolby Dimension Control: Der Benutzer kann das Klangfeld in Bezug auf die Rear-Lautsprecher und die Frontlautsprecher einstellen und die Balance stufenlos von vorne nach hinten verschieben. 
  • Dolby Center Width Control: Der Modus für den Center-Lautsprechers kann zwischen dem schon bekannten „Phantom Mode“, wo die Tonwiedergabe bei den Frontlautsprechern nur über den rechten und linken Hauptlautsprecher erfolgt, und einer Schaltung, bei der vorne ausschließlich der Center läuft, stufenlos variiert werden. Auf diesem Wege lässt sich der bei der Musikwiedergabe häufig als störend empfundene Center-Kanal ausblenden.
  • Dolby Panorama Mode: Soll bei der Wiedergabe von Musik ein weiträumiges Klangfeld schaffen. In der Praxis zeigten sich bei vielen Musikarten nicht allzu bahnbrechende Veränderungen. Bei sehr guten Aufnahmen konnte der "Panorama Mode" ein luftigeres, weitläufigeres Klangbild vermitteln, ohne die musikalische Präzision zu sehr leiden zu lassen.

Eine volle DD 5.1 EX-Funktionalität bringt Dolby Pro Logic IIx im Movie Mode mit. Wird dieser für die 6.1 Wiedergabe verwendet, erzeugt das System, wie üblich beim Dolby Dolby Digital 5.1 EX Decoding, bei der Reproduktion des Back Surround-Lautsprecherkanals  auf Dolby Digital 5.1 EX-Tonspuren als ein einzelnes Monosignal. Um alle Vorteile von Dolby Pro Logic IIx auszukosten, empfiehlt Dolby jedoch ein 7.1 System, das ein weiteres, umfassenderes Raumgefühl bereit stellt und das Problem der "Hot Spots", die direkt hinter dem Hörer auftreten, aufgrund der Beschallung mit zwei Lautsprechern nicht mitbringt. Die psychoakustische Lokalisierung der Effekte als aus der Mitte hinter dem Zuhörer kommend ist bei einem System mit zwei Back Surround Lautsprechern besser gegeben als bei einem System mit nur einem Back Surround-Lautsprecher. 


Dolby Pro Logic IIx: Viele Anwendungsmöglichkeiten

SRS Circle Surround 2

Circle Surround 2 hat sich schon des Öfteren als harter Konkurrent für Dolby Pro Logic II und Pro Logic IIx stark behauptet. Vor allem dank der beim SR-7400 in einem Bereich von 0 bis 6 justierbaren Bassunterstützung "TruBass". In der Praxis sind, je nach Raumakustik und Equipment, Einstellungen zwischen 2 und 4 zu empfehlen. Die Einstellung "1" bringt keinen nennenswerten Effekt, "5" oder "6" sind meist des Guten entschieden zu viel. Neben dem TruBass-Parameter findet sich noch die "SRS Dialog"-Option, Voraussetzung für die Nutzung dieses Effekts ist das Vorhandensein eines Centers, der im Lautsprecheroptionsmenü dann auch entsprechend auf "On" gesetzt werden muss. Die Dialog-Funktion ermöglicht eine bessere Trennung und somit eine optimierte Verständlichkeit der Filmdialoge. Der Einstellbereich liegt ebenfalls zwischen 0 und 6. Wie übrigens auch PLIIx kann mittels CS II eine Wiedergabe über ein komplettes 7.1-Lautsprechersystem ermöglicht werden. Auch gibt es verschiedene Betriebsarten, es stehen Film, Musik und "Mono Movie" als spezieller Modus für die Darstellung älterer Mono-Filmspuren zur Verfügung. 

DTS Neo:6 

DTS Neo:6 ist das älteste der im SR-7400 integrierten Systeme. Aufgabe ist auch hier, herkömmliche Zweikanal- oder Surroundsignale mittels eines Decoders, der auch bei der DTS ES 6.1 Matrix-Schaltung Verwendung findet, auf bis zu 6.1 Kanäle aufzupolieren. Eine genaue Eingangssignal-Kennung und die Matrix in Kombination erlauben für alle 6.1-Kanäle eine Reproduktion des gesamten, von 20 Hz bis über 20 kHz reichenden Frequenzspektrums. Auch soll eine sehr gute Kanaltrennung möglich sein, DTS spricht vom selben Pegel wie dem beim digitalen diskreten System. Damit Neo:6 auch optimal angewendet werden kann, gibt es auch hier zwei Betriebsarten: Kino und Musik. im Musik-Modus werden die beiden Front links/rechts Kanäle direkt wiedergegeben und umlaufen die Decoderschaltung. Dadurch entsteht theoretisch kein Qualitätsverlust in Bezug auf die Front-Klangkulisse. Der vom Center- und von den Surroundkanälen ausgegebene Effekt soll dann das Klangfeld effektiv räumlich weiten. In der Praxis zeigt sich, dass man mit Neo:6 bei einigen CDs (Musik-Modus) und auch bei verschiedenen DVDs (Kino-Modus) noch immer ordentliche Resultate erzielen kann - besonders Dynamik und Bassdruck sind, je nach Raumakustik, noch immer sehr brauchbar, wie der Marantz im Testbetrieb zeigte. Gerade in akustisch stärker gedämpften Hörräumen lässt sich mit Neo:6 Music eine atmosphärisch dichte Vorstellung realisieren. Bei akustisch lebendigen Räumen jedoch wirkt DTS Neo:6 Music in Bezug auf ein homogenes Klangbild eher entgegen und produziert zu viel Hall, was zu einer gewissen Unausgewogenheit führt. 

Weitere Features

Leistungsgarantie

Die Leistungen, die moderne AV-Receiver erreichen sollen, sind durchweg hoch: Selbst günstige Modelle bieten laut Herstellerangaben nicht selten 6 x 100 Watt. Öffnet man dann die Gehäuse der Geräte, stellt man beim Anblick der Transformatoren, Kühlkörper und Kondensatoren fest, dass es kaum möglich sein wird, diese Leistung bei gleichzeitiger Aussteuerung aller Kanäle zu erreichen - wer genau in den Betriebsanleitungen und Prospekten nachliest, wird auch feststellen, dass dies nicht von Seiten der Hersteller behauptet wird. Da steht dann etwas von Leistung "pro Kanal" - was nichts anderes heißt, dass z.B. die angegebenen 100 Watt bei der einzelnen Ansteuerung des jeweiligen Kanals erreicht werden (wenn nicht hinter der Leistungsangabe steht "bei Ansteuerung aller Kanäle gleichzeitig) bzw. bei der Ansteuerung von zwei Kanälen im Stereobetrieb. Wenn bei vielen gängigen Surroundreceivern maximale Leistung bei gleichzeitiger Inanspruchnahme aller Kanäle gefordert wird, ist das, was von der Ausgangsleistung, die pro Kanal gemessen wurde, übrig bleibt, oftmals nicht mehr als ein nicht gerade berauschender Bruchteil. Mit unklaren Leistungsangaben räumt Marantz nun auf, denn die Multichannel-Experten garantieren, dass auch im Mehrkanal-Betrieb noch genug Leistung zur Verfügung steht. Marantz garantiert folgende Werte in Bezug auf den SR-7400, gemessen an 8 Ohm, nach RMS: 

  • 2-Kanal-Betrieb 105 W pro Kanal

  • 5-Kanal-Betrieb 73 W pro Kanal

  • 7-Kanal-Betrieb 52 W pro Kanal

SRS TruSurround Headphone XT

Ziel von TruSurround Headphone XT ist es, einen möglichst realitätsnahen Surroundklang bei Verwendung eines normalen Stereokopfhörers zu erzielen.  Ein intensiver Klangeindruck mit präziser Ortungsmöglichkeit für die Effekte soll garantiert sein - wie unser Testeindruck zeigt, ist das Vorhaben auch größtenteils gelungen. Besonders zu loben ist der voluminöse, dichte Raumeindruck. 

HT-EQ

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Funktion, die eine zu helle und schrille Klangfärbung, die bei manchen Kino-Soundtracks entsteht, wenn man sie über eine im Gegensatz zur Kino-Lautsprecherkonfiguration anders bestückten Heimkino-Boxenanlage anhört, unterdrücken soll. Die Funktion ist nur bei der Wiedergabe von Pro Logic-, Dolby Digital- oder DTS-codiertem Material verwendet werden.

Einstellbare Subwoofer-Übernahmefrequenz

Wie es bei modernen AV-Receivern Gang und Gäbe ist, bringt auch der SR-7400 die Möglichkeit zur Einstellung der Subwoofer-Übernahmefrequenz mit. Diese Frequenz bestimmt, ab wann der aktive Subwoofer die Wiedergabe der tiefen Frequenzen übernimmt. Beim Marantz stehen 80, 100 und 120 Hz als Einstellmöglichkeiten zur Verfügung - etwas zu wenig. Noch eine 60 Hz-Option zumindest wäre wünschenswert. 

Bass Mix-Funktion

Diese Justagemöglichkeit kann nur dann eingesetzt werden, wenn die Einstellung "Large" für den linken und den rechen Hauptlautsprecher gewählt ist und zusätzlich ein aktiver Subwoofer angeschlossen ist. Bei der Wahl der Bassausgabe "Both" werden dann die Bassanteile sowohl über den Subwoofer als auch über die - entsprechend basskräftigen - Frontlautsprecher wiedergegeben. 

Videonormwandler

Flexibel: Der eingebaute Videonormwandler des SR-7400 konvertiert Composite- in S-Video- oder Komponentensignale sowie S-Video- in Komponentensignale

Videonormwandler sind auch bei preisgünstigeren AV-Receivern schwer in Mode. Dass ein solches Teil verbaut ist, heißt allerdings noch lange nicht, dass es auch tadellose Ergebnisse abliefert, denn beim Umwandeln z.B. von Composite/FBAS-Video auf YUV/Komponenten-Video gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Um es gleich zu sagen: Der Marantz-Wandler liefert sehr gute Resultate, was mit seiner aufwändigeren Konzeption zusammenhängt. Ein volldigitales Video-Processing und ein integrierter Time Base Corrector (TBC), der vor allem für eine stabile Signalübertragung von VCR-Quellmaterial hilfreich ist, sind die Garanten für eine qualitativ überzeugende Signalwandlung. 

Dieses Schaubild zeigt die Unterschiede zwischen einem schlichteren Videowandler und der aufwändigeren Marantz-Version

Insgesamt gefällt der Marantz mit seiner durchdachten, praxisgerechten und hochwertigen Ausstattung. Wünschenswert wären noch mehr anwählbare Subwoofer-Übernahmefrequenzen.

Bewertung

Anschlüsse

Gute Bestückung: Vermisst wird kein Anschluss, auch eine RS232-Schnittstelle sowie 7.1-Externeingang und 7.1-Pre Out sind vorhanden

An Anschlüssen bringt der SR-7400 ein tadelloses Angebot mit. Drei optische und drei koaxiale Digitaleingänge sowie ein koaxialer und ein optischer Digitalausgang sind ebenso vorhanden wie zwei YUV-Eingänge und ein YUV-Ausgang (Monitor). Acht analoge Audio-Eingänge und vier analoge Audio-Ausgänge, fünf S-Video-Ein- und drei S-Video-Ausgänge sorgen dafür, dass auch größere Geräteparks ohne Probleme Anschluss finden. Ebenfalls bringt der Marantz einen Front AV-Eingang mit S-Video-Beschaltung und digitaler Anschlussmöglichkeit mit. 

Der Front-AV verfügt über über einen optischen Digitaleingang, wie es in diesen Preisklassen üblich ist

 

Bewertung
Bedienung

Die Bedienung des SR-7400 verläuft völlig problemlos. Dies liegt auch an der ohne Schwierigkeiten zu verwaltenden Funktionsvielfalt, die die mitgelieferte Fernbedienung zur Verfügung stellt. Das Navigationskreuz ist günstig positioniert, rechts flankiert vom Lautstärkeregler. Die Anzahl der Tasten ist noch überschaubar, die Größe des IR-Controllers ist absolut in Ordnung - das Teil liegt gut in der Hand. Der LCD-Screen zeigt die gerade angewählte Eingangsquelle sowie einige Grundfunktionen an und ist leicht abzulesen. Selbstverständlich integrierte Marantz für den Einsatz im abgedunkelten Heimkinoraum eine Beleuchtung. Kontrast und Größe der LC-Anzeige stimmen. Das Gleiche kann man auch vom Display am Gerät selbst behaupten, das auch aus größerer Entfernung und unter ungünstigen Begleiterscheinungen wie z.B. starker Sonneneinstrahlung noch gut lesbar bleibt. Die Bedienelemente am Gerät selber sind übersichtlich und klar angeordnet, was ebenfalls eine einwandfreie Bedienbarkeit sicherstellt.

So stellen wir uns eine einfache Bedienbarkeit vor: Die unteren Tasten sind in passender Größe ausgeführt, und die kleineren oberen Tasten haben einen größeren Abstand voneinander, damit man auch den richtigen Knopf trifft

Bei der raschen Justage wichtiger Grundfunktionen ist das einfach aufgebaute, leicht verständliche On Screen Display von Nutzen. Die Einstellungen in Bezug auf das verwendete Lautsprechersystem muss man hier noch manuell vornehmen, eine automatische Funktion, die den Einmessvorgang regelt, findet sich beim SR-7400 nicht.

 

Wie gewohnt: Das OSD des SR-7400 birgt keine Überraschungen in sich

 

 In der Praxis gehen alle Einstellarbeiten aber dank des guten Testtongenerators und des präzisen Time Alignments schnell von der Hand. Somit handelt sich der Marantz mit seinem leicht durchschaubaren Bedienkonzept und der ansprechenden Fernbedienung in dieser Wertung verdient die Höchstpunktzahl ein. 

Bewertung
Ton

Testequipment

Pegelfestigkeit

Vom - zugegebenermaßen weitaus kostspieligeren - SR-9300 waren wir in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Endstufen sehr verwöhnt. Selbst in Anbetracht des immensen Kaufpreises von 3.500,-- EUR waren unsere in der Textpraxis ermittelten Belastungswerte exzellent und weit überdurchschnittlich. Wie unser großer AV-Boliden-Vergleichtest bewies, muss sich der bärenstarke Marantz nicht hinter nochmals teureren Konkurrenten verstecken. So stellte sich nun vor den Testreihen mit dem SR-7400 die Frage: Stellt auch das kleinere Modell alles andere dieser Preisregionen in den Schatten, wenn es darum geht, mächtig Druck auch bei hohen Lautstärken und über einen längeren Zeitraum zu erzeugen? Anzumerken ist noch, dass die Konkurrenz stark ist. Vor allem der mit 850,-- EUR schon fast sensationell günstige - und zugleich hervorragende  - Yamaha RX-V1400, so unsere Vorahnung, dürfte eine harte Nuss für den Marantz werden. Von unten "drücken" gleichzeitig günstige und klangstarke Newcomer wie der 599,-- EUR kostende  Harman Kardon AVR-230 kräftig aufs Gas, das Preisklassen-Sortiment zwischen 1.000,-- und 1.200,-- EUR hält so exzellente Modelle wie den Pioneer VSX-AX3 oder den Denon AVR-2803, der voraussichtlich im Juli durch den AVR-2805 ersetzt wird, bereit. 

Wo steht nun der Marantz? Unsere klare Antwort: Ganz vorn. Dem SR-7400 gelingt in seiner Preisklasse der gleiche Husarenritt wie dem SR-9300. Kennzeichnend für das Auftreten des AV-Receivers ist vor allem die außerordentliche Dynamik, die das Gerät auch bei hohen Pegeln noch zur Verfügung stellt. Pegelfest sind andere Modelle auch, beeindruckend bleibt nach wie vor vor allem die Vorstellung des RX-V1400, der in Anbetracht der Tatsache, dass er lediglich 850,-- EUR kostet, noch immer absolut erste Wahl ist. Der Yamaha bringt bei hohen Pegeln und auch über größere Zeiträume jegliches Film- oder Videomaterial ohne hörbare Einbußen sehr gut zur Geltung. Mit dieser Spitzen-Leistung schließt der 1400er problemlos zu deutlich teureren Konkurrenten wie dem Denon AVR-2803 und dem Pioneer VSX-AX3 auf. Im direkten Vergleich zeigt auch der HK AVR-230, dass ein 599,-- EUR-Receiver natürlich nicht ganz so gelassen und druckvoll agiert, aber inzwischen schon beachtliche Qualitäten mitbringt, wenn es um heftige Pegel geht. Der 230er ist in diesen Preisregionen momentan eine besonders gute Wahl. 

Der SR-7400 zieht Pioneer VSX-AX3 und Denon AVR-2803 einfach davon. Mit einer Souveränität, die man in diesen Preisklassen bislang nicht finden konnte, handelt der AV-Receiver auch höchste Pegel. Die dabei entstehende Hitze ist schon deutlich spürbar, vom Exitus durch zu große Wärmeentwicklung bzw. vom Übel des Abschaltens durch die Überlastungsschutzschaltung aber ist das Gerät ein gutes Stück entfernt. Mit unvermittelter Härte schleudert der SR-7400 Bass- und Effektsalven quer durch den Hörraum, auch wenn sich der Pegel dem möglichen Maximum schon bis auf Schlagdistanz genähert hat. Entschlossen, schnell und kraftvoll beißen die Endstufen zu - von "zupacken" kann man da schon gar nicht mehr reden. Hier sind wir gespannt auf den neuen Denon AVR-3805 (Test folgt) und auch auf den Harman Kardon AVR-630 (Test folgt), was diese beiden teureren Modelle hier entgegen zu setzen haben. Richtig spannend wird es dann im Sommer, wenn der neue Denon AVR-2805 die Bühne der AV-Welt betritt, sein Preis dürfte in etwa mit dem des SR-7400 identisch sein. Momentan jedenfalls zeigt der SR-7400, was man in Bezug auf die Pegelfestigkeit in der 1.000,-- EUR-Liga erwarten kann - hier bleibt kaum noch ein Wunsch offen. 

Filmton

Für die Liebhaber von explosiven Action-Filmen, die ihr Geld anstatt in einen sündhaft teuren AV-Boliden lieber in massenhaft DVD-Special-Editions ihrer Lieblingsfilme und einen fair kalkulierten AV-Receiver stecken möchten, ist der SR-7400 praktisch ohne Abstriche erste Wahl. Er konnte bei allen Filmsequenzen groß auftrumpfen, so auch bei unseren "Klassikern" "U-571" und "Titan AE". Ohne Gnade ließ der Marantz die Wasserbomben explodieren, mit unnachgiebiger Wucht donnerten sie durch den Hörraum und waren stets exakt auszumachen. Wie es sich für einen sehr guten AV-Receiver gehört, war das Sounderlebnis auch schon bei im Alltag gebräuchlichen Lautstärken extrem gut und sorgte so für einen komplettes Klangbild. Geprägt wird das Gesamtklangbild von der exakten Modellierung der Front- und der Surround-Effektkulisse, was sich bei "Titan AE" sehr schön nachvollziehen lässt. Der Film findet akustisch mitten im Raum statt, durch die dichte, voluminöse und vielschichtige Wiedergabe wird der Zuhörer, bislang passiv außerhalb des Geschehens, eingeladen, bildlich gesprochen in die Handlung einzutauchen. Dieses Gefühl, Bestandteil des Geschehens zu sein, vermittelt der SR-7400 exzellent. Noch besser können dies natürlich die edlen Vertreter der Bolidenklasse, doch diese spielen preislich auch schon in einer ganz anderen Galaxis, von den "Folgekosten" ganz zu schweigen. Denn wer sich einen sündhaft teuren AV-Boliden in den Heimkinoraum stellt, darf auch am restlichen Equipment, vor allem an den Lautsprechern, nicht sparen. 

Zurück zu unserem Testkandidaten, der erfreulicherweise weit davon entfernt ist, nur ein Garant für ein lautstarkes Szenario beim Vortrag gewaltiger Effektsalven zu sein - der SR-7400 kann es auch sehr kultiviert angehen lassen. Somit werden auch dialogbetonte Filme, die eher von kleineren, weniger Aufsehen erregenden Effekten leben, zu einem wirklichen Erlebnis. Nicht nur, dass die Stimmwiedergabe des Marantz durch ihre Natürlichkeit überzeugt, auch gelingt es dem AV-Receiver sehr gut, kleine Effekte plastisch darzustellen und in eine harmonisch-dreidimensionale Gesamtklangkulisse einzuarbeiten. Wir müssen aber an dieser Stelle dringend hinzufügen, dass wir mit dem SR-7400 am liebsten effektgewaltige Filme angehört haben, einfach aus dem Grund, weil das Gerät bei solchem Quellmaterial ungeheuer viel Spaß macht. So auch bei "Jeepers Creepers", angehört in DTS ES Discrete 6.1. Alle Verfolgungsjagden mit dem unheimlichen Psychopaten werden mit ausgezeichneter Dynamik und mit einer unter die Haut gehenden Effektdarstellung realisiert. Große Dynamiksprünge meistert der SR-7400 dabei stets problemlos - er gibt dem Zuhörer das beruhigende Gefühl, immer Herr der Lage zu sein. So kann man sich voll auf den Film konzentrieren, der Marantz erledigt alle anstehenden akustischen Aufgaben grundsätzlich mit Bravour. Dies zeigt sich auch bei "Behind Enemy Lines". Gerade in diesem Film spielen krasse Dynamikunterschiede - eben noch atmosphärisch voll aufgeladene Ruhe, dann urplötzlich markerschütternde Explosionsgewitter - eine große Rolle bei der akustischen Ausgestaltung. Und genau hier wird die Klasse des SR-7400 deutlich, denn er lässt den Zuhörer die gespannte Stille, das Warten spüren - um dann ansatzlos loszuschlagen und die großartige Dynamik ungefiltert zum Auditorium zu transportieren. Bei allen Filmbeispielen gefällt auch der gekonnte Umgang mit dem Music Score, mit viel Ausdruckskraft und einer raumfüllenden, klaren Wiedergabe sorgt der AV-Receiver auch hier für ein intensives Klangerlebnis, das jegliche Züge von Oberflächlichkeit gekonnt ablegt und dem Zuhörer Zugang zur kompletten Empfindung des möglichen Klangerlebnisses verschafft. 

Und wie steht der SR-7400 im Vergleich zur Konkurrenz da? Ebenso wie schon bei der Bewertung der Pegelfestigkeit ist auch die Filmtonwiedergabe betreffend festzuhalten, dass der Marantz die etablierte Konkurrenz durch seine vorzüglichen Leistungen massiv unter Druck setzt. Am besten begegnet diesem Druck wiederum der Yamaha RX-V1400 der zwar nicht ganz die mitreißende Dynamik des SR-7400 erreicht, dafür aber seinen günstigen Preis in die Waagschale werfen kann. Und: Die teurere Konkurrenz schafft es nicht, wirklich hörbar am hervorragenden Yamaha vorbeizuziehen, dies trifft in Bezug auf die Filmtonwiedergabe sowohl für den Denon AVR-2803 als auch für den Pioneer VSX-AX3 zu. Der Pioneer klingt zwar detaillierter, dies gleicht der Yamaha aber durch seinen kräftigeren Klang bei gebräuchlichen Lautstärken aus. Der Marantz schafft es auch hier, Akzente zu setzen, dies gelingt ihm vor allem durch seine hohe Ausgewogenheit im Allgemeinen und seine außerordentliche Dynamik im Besonderen. Er ist somit besonders für diejenige Klientel zu empfehlen, der es immens wichtig ist, zu einem vertretbaren Kaufpreis einen AV-Receiver mit hohem Spaßfaktor einzukaufen. Der SR-7400 macht einfach große Freude durch seine große Ausdruckskraft bei der Effektdarstellung - ein Vergnügen, das nicht zwangsläufig mit sehr hohen Pegeln verbunden sein muss, schon bei alltäglichen Lautstärken weiß der AV-Receiver durch seine raumfüllende, klar abgestufte und differenzierte Gesamt-Klangcharakteristik zu begeistern. 

Mehrkanal-Musikwiedergabe

Gespannt waren wir auch auf die Qualitäten des Marantz, als es um die akkurate Darstellung mehrkanalig vorliegender Musikquellen ging - und wir wurden nicht enttäuscht, denn die ausgezeichnete Dynamik, die den AV-Receiver in Bezug auf die Wiedergabe von Filmmaterial kennzeichnet, zieht sich wie ein roter Faden auch durch die Wiedergabe musikalischen Ausgangsmaterials. Gerade bei Hip Hop- oder auch kräftigen Rock-Stücken legt der SR-7400 einen Glanzauftritt hin - ob kurze, trockene Bässe oder subtile tieffrequente Hintergrundgeräusche, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen - gerade auch im Bassbereich legt der Marantz die Meßlatte in der 1.000,-- EUR-Liga extrem hoch. Auch die Stimmwiedergabe überzeugt voll und ganz. Nicht, dass andere Konkurrenten hier schlecht abschneiden würden, eine wirklich unbefriedigende Leistung lässt sich keinem Gerät nachsagen. Der Marantz aber überzeugt durch seine sehr gelassene, sehr klare und natürliche Darstellung, die ihn an die Klassenspitze katapultieren. Seinen Meister in Bezug auf die maximal mögliche Detailtreue findet er im in dieser Disziplin überragenden Pioneer VSX-AX3, der durch seinen Hang zur exakten Herausmodellierung auch kleiner Einzelheiten momentan in dieser Preisklasse bis rund 1.200,-- EUR ungeschlagen ist. Wir warten ab, ob einer der neuen Denons (AVR-3805/2805) den Pioneer in nächster Zeit vom Thron stürzt. Der SR-7400 schafft es nicht ganz, bleibt aber nahe dran.

Was die Güte der Wiedergabe bei klassischen Musikstücken anbetrifft, kann man unserem Testgerät ebenfalls ein ausgesprochen gutes Zeugnis ausstellen. Gerade beschwingte Konzerte, die wie ein lauer Sommerwind gute Laune verbreiten, sind in seinen Händen bestens aufgehoben. Spritzig und feinfühlig ausgelegt findet er eine ansprechende Mischung, um z.B. Streicher und das Piano ausdrucksstark darzustellen. Im Gegensatz zu früheren Marantz-Modellen, die zwar sehr detailorientiert und akkurat ausgelegt waren, bei der Wiedergabe aber etwas Schwung und Finesse vermissen ließen, lässt der SR-7400 keinen Wunsch mehr offen: Er bringt die Intention des jeweiligen Komponisten passend zur Geltung, indem er ein emotionales musikalisches Bild in den Raum wirft, das dem Zuhörer den Kern der Musik und nicht bloß eine zweidimensional wirkende Oberfläche vermittelt. Gerade bei differenzierten, feinfühlig ausgelegten Stücken ist dies von hörbarem Vorteil. 

Dolby Pro Logic IIx/SRS Circle Surround 2/DTS Neo:6

Mit gleich drei Surround-Aufpolierern ist der Marantz SR-7400 sehr gut gerüstet, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er sich anstatt auf Dolby Pro Logic II auf das aktuelle Dolby Pro Logic IIx verlassen kann, das bei unserem Testgerät ausgezeichnete Dienste verrichtete. Nicht, dass nicht schon der Marantz SR-9300 mit normalem Pro Logic II einen tadellosen Eindruck hinterließ - aber der 7400er setzt im direkten Vergleich noch eins drauf und schafft ein Klangbild mit einem verbesserten räumlichen Eindruck. Auch die Tiefenstaffelung bei der Frontklangkulisse wirkt gefälliger und sauberer. Mit dem gelungenen, weil nicht übertriebenen, aber doch kräftig zupackenden Bassbereich rundet der Marantz seine Vorstellung  im PL IIx-Music-Mode ab. Als hilfreich entpuppen sich wiederum die verschiedenen Einstellmöglichkeiten, vor allem die Balanceverteilung zwischen den Front Links/Rechts-Boxen und dem Center-Lautsprecher ist ein immer wieder gern in Anspruch genommenes Hilfsmittel, um eine optimierte Wiedergabe sicherzustellen. Im Movie-Modus ist ebenfalls ein Qualitätsgewinn gegenüber PL II Movie heraushörbar. Die Surround-Effektkulisse profitiert bei korrekter Aufstellung der beiden zusätzlichen, nun eingebundenen Back Surround-Lautsprecher hörbar und ist dichter, raumfüllender und plastischer. Der Bassbereich präsentiert sich aufgeräumt und solide. 

Gut mithalten kann SRS Circle Surround 2, vor allem durch den dosierbaren TruBass-Zuschuss. Gerade für Trance- oder House-Musik ist CS 2 empfehlenswert, denn der typische Disco-Basseindruck kann hier, bei entsprechender Einstellung und passendem Equipment, sehr realitätsnah zum Zuhörer transportiert werden. Die Präzision im Bassbereich, wichtig bei differenzierterer Musik, reicht jedoch nicht ganz an das von PL IIx Gebotene heran. PL IIx empfiehlt sich somit klar z.B. für das Aufpolieren von Klassik oder Jazz-Musik, weil das Gesamtergebnis harmonischer, ausgewogener wirkt  - CS 2 erscheint leicht aggressiver, stellt sich mehr in den Vordergrund, achtet weniger auf Details und agiert effektbetonter, was die Anhänger von Techno-Musik sicher gern hören werden - den Liebhaber von klassischer Musik oder den Jazz-Freund schreckt eine solche Auslegung hingegen eher ab. Somit setzt CS 2 Music vor allem bei basskräftiger, etwas schlichter strukturierter Musik Akzente. Im Filmbetrieb hält CS 2 gut mit, erreicht aber nicht ganz das hohe Maß an Plastizität und Präzision, das PL IIx an den Tag legt. Hier zeigt sich doch, dass das Dolby-Konkurrenzprodukt das chronologisch jüngere Produkt ist.  

Und welche Vorteile kann DTS Neo:6 für sich verbuchen? Kurz resümiert: Zum alten Eisen gehört das System auf jeden Fall noch nicht, denn gerade die Musik-Variante sorgt mit beschwingter Dynamik und einer im Hochtonbereich frischen Darstellung noch für zufriedene Gesichter beim Testteam. Der Hörraum sollte jedoch akustisch nicht zu lebendig sein, denn dann ist das Hörerlebnis mit zu viel Hall versehen, was die Homogenität des Vortrags deutlich schmälert. DTS Neo:6 Cinema ist auch noch keine schlechte Wahl, die Surround-Klangkulisse überzeugt durch die gute Präzision bei der Effektwiedergabe. In Bezug auf die Homogenität wirkt PL IIx erwachsener. Unser Fazit: Der Käufer hat die Qual der Wahl. Mit den drei Surround-Aufpolierern ist man bestens gerüstet, um eine an die eigenen Ansprüche, das Quellmaterial und die Raumakustik optimal angepasste Surround-Nachbearbeitung zu ermöglichen. Gratulation auch an Marantz: Alle Systeme sind sorgfältig integriert worden und sind akustisch ansprechend ausgelegt - so sollte es sein. 

Stereoklang

Was die Stereoqualitäten angeht, erbringt der SR-7400 eine ausgezeichnete Leistung. Fundiert und mit tadellosem virtuellen Bühnenaufbau beeindruckt der Marantz die Zuhörerschaft. Auch die Detailarbeit ist gut, kleine Zwischentöne ignoriert der AV-Receiver nicht, sondern baut sie gekonnt ins musikalische Gesamtgefüge ein. Der transparente, klare Hochtonbereich untermauert das hohe Maß an Ausgewogenheit ebenfalls - und genau das ist die Stärke des 7400ers auch im Stereo-Einsatz: Dass er sich keine echte Schwäche leistet. Der kräftige, aber nie übertriebene Bassbereich und die harmonische, wohl akzentuierte Mitteltonwiedergabe sind weitere Eckpfeiler für den durchschlagenden Erfolg des klangstarken Marantz. 

Bewertung Pegelfestigkeit
Bewertung Klang Film
Bewertung Klang Mehrkanal-Musik
Bewertung Klang Surround-Aufpolierer
Bewertung Klang Stereo
Fazit

Marantz hat sich lange nicht am Rennen für maximale Ausstattung zum minimal möglichen Preis beteiligt - mit dem SR-7400 aber hat man ein eindrucksvolles Statement abgegeben in Bezug auf das, was der Kunde heute für rund 1.000,-- EUR erwarten kann. Wer denkt, dass hier ein reines Ausstattungswunder ohne entsprechende klangliche Klasse entstanden ist, liegt völlig falsch, denn noch mehr als die Ausstattung beeindrucken die fast schon brachiale Dynamik und der kräftige, sauber strukturierte Bass. Die Pegelfestigkeit ist auf einem sehr hohen Level, so dass Marantz bei diesem Gerät getrost die im Test beschriebene Leistungsgarantie abgeben kann - Einbrüche sind dem AV-Receiver auch unter harten Bedingungen fremd. Die hohe Pegelfestigkeit ist auch ein großer Vorteil verschiedenen starken Konkurrenten, mit dieser Souveränität, wie sie der SR-7400 an den Tag legt, kann momentan aber keiner der Konkurrenzprodukte aufwarten. Alles wirkt mühelos, wie aus dem Ärmel geschüttelt - ein Leistungsgefühl, das man nur aus deutlich höher angesiedelten Preisklassen kennt.  Mit drei sorgfältig integrierten Surround-Aufpolierern und dem hervorragenden Stereoklang lehrt der SR-7400 der Konkurrenz das Fürchten - die Tatsache, dass nirgendwo Schwächen durchscheinen, spricht im Besonderen für Marantz`Ausnahme-Gerät. Da passt auch das bestens gelungene Bedienkonzept ins Bild, mit Hilfe der aufwändigen Fernbedienung und den einfach zu handhabenden Funktionselementen am AV-Receiver selber ist ein tadelloser Bedienkomfort gegeben. Die Ausstattung überzeugt bis auf die etwas zu knapp gehaltene Auswahl an Subwoofer-Übernahmefrequenzen auf der ganzen Linie, die Verarbeitung ist ebenfalls ausgesprochen hochwertig. 

Der Marantz SR-7400 setzt in der 1.000,-- EUR-Liga neue Maßstäbe
Gesamturteil:
 
  Obere Mittelklasse
Test 03.05. 2004
Preis-/Leistungsverhältnis:
Pro:
  • Für diese Preisklasse weit überdurchschnittliche Dynamik

  • Herausragende Pegelfestigkeit

  • Sehr klarer Aufbau der Surround-Klangkulisse

  • Druckvoller, raumfüllender Bass

  • Drei exzellent integrierte Surround-Aufpolierer

  • Sinnvolle und reichhaltige Ausstattung

  • Guter Stereoklang

  • Flexibel einzusetzende Fernbedienung

  • Einfache Bedienung

  • Tadellose Anschlussbestückung

  • Kaum zu schlagendes Preis-/Leistungsverhältnis

  • Sehr gute Gesamtqualität

Contra:
  • Mehr Subwoofer-Übernahmefrequenzen wünschenswert

Die technischen Daten
  • AV-Receiver

  • Leistung: 7 x 130 Watt an 6 Ohm 

  • Ausstattung: AV-Receiver mit Leistungsgarantie: 70 % der Stereo-Leistung stehen im Surroundbetrieb zur Verfügung, 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler, Decoder für Dolby Digital 5.1, dts 5.1, Dolby Digital EX, dts ES Matrix/Discrete 6.1, Dolby ProLogic IIx, dts Neo:6, SRS Circle Surround II, dts 96/24, RDS-Tuner, On Screen Display, Videonormwandler, Multiroom Audio/Video, Eingänge/Ausgänge Video: Composite 5/3, S-Video 5/3, Komponenten 2/1, Eingänge/Ausgänge Audio: Opt. Digital 3/1, koax. Digital 3/1, Analog 8/4, 7.1 Vorverstärkerausgang, 7.1 Mehrkanal-Eingang, RS232-Schnittstelle, Anschlüsse/Frontseite: Front-AV mit: S-Video und FBAS-Beschaltung, 2-Kanal-Analog-Ausgang, optischer Digitalausgang, Kopfhörerausgang

  • Maße (B x H x T in mm) 440 x 163 x 463

  • Gewicht: 14 kg

  • Farbe: silbern, schwarz, gold

  • Preis: UVP EUR 999,–-

Test: Carsten Rampacher
Assistent: Matthias Walther-Richters

03 Mai 2004