Test: Fujitsu-Plasma P42HHS30E
26.01.2005 (cr)
Einführung
Flach, gut und teuer: So sieht heute die Situation für den Interessenten aus, der sich ein Highend-Plasma ins Haus holen möchte. Die Zeiten, in denen Plasmaschirme mit schlechtem Bild und extremen Preisen nur bei Designfanatikern für Begeisterung sorgten, sind glücklicherweise vorbei. Ein gut gefülltes Portemonnaie ist immer noch Voraussetzung für den Plasmakauf, vor allem wenn es ein mit viel Hightech angereichertes Panel wie das Fujitsu P42HHS30E sein soll: Zusammen mit einer sehr aufwändig ausgeführten AV-Prozessorbox mit massenhaft Anschlussmöglichkeiten und edler Faroudja DCDi-Technologie plus einer weiteren, im Preis enthaltenen separaten TV-Tuner-Box mit vier Scartbuchsen sowie einem soliden Tischfuß werden rund 4.599 € fällig, was allerdings in Anbetracht des Ausstattungsumfangs für Plasma-Verhältnisse als günstig angesehen werden muss. Das Display bringt mit einen dynamischen Kontrast von 1000:1 und einer Displayauflösung von 1.024 x 1.024 Bildpunkten mit, was für gute Voraussetzungen in Bezug auf die Zukunftssicherheit sorgt, denn so gerüstet ist das P42HHS30E auch in der Lage, 1.080i-Signale (wie beispielsweise heute schon von HD1 ausgestrahlt) vertikal unskaliert wiederzugeben. Die Bildzeilen der 1.080i-Auflösung, die über den nativ darstellbaren 1.024 Bildzeilen hinausgehen, werden abgeschnitten, was sich der Praxis ohne sichtbare visuelle Verluste bewerkstelligen lässt. Wie sich das in silberner Farbgebung angetretene Panel in unserem Test insgesamt schlägt, können Sie nun nachlesen.
Verarbeitung
"We are coming from outer Space": Ungewöhnliches Design bei der AV-Prozessorbox
Nachholbedarf: Die mitgelieferte Fernbedienung passt ganz und gar nicht zum Anspruch eines Highend-Plasmas - diesen Nachteil haben auch die Fernbedienungen vieler Konkurrenten
Die Verarbeitung des nüchtern, aber schick auftretenden Fujitsu-Plasmas kann überzeugen. Alles wirkt hochwertig gemacht, die etwas ungewöhnlich gestaltete AV-Prozessor-Box ist zwar vielleicht nicht jedermanns Sache, wir aber fanden sie schick - mal etwas anderes. An ihrer Verarbeitungsqualität gibt es indes auch unter objektiven Gesichtspunkten wenig auszusetzen. Besonders zu loben ist auch die akkurat verarbeitete Rückseite der Prozessor-Box. Die blaue Beleuchtung der Front bei Inbetriebnahme ist ein nettes Erkennungsmerkmal, nur die Klappe, unter der sich der Front AV-Anschluss befindet, ist von der Qualität her nicht sonderlich beeindruckend. Dies muss man leider auch in Bezug auf die Fernbedienung festhalten, die nicht zu einem Gerät dieser Güteklasse gehört.Da hilft auch nicht, dass ein Teil der Fernbedienungsoberfläche in glänzendem Silber auftritt. Mit diesem Nachteil steht das Fujitsu-Angebot aber keinesfalls alleine dar, die Konkurrenz liefert bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls keine sonderlich hochwertig wirkenden IR-Controller mit.
Bewertung 




Anschlussbestückung
Auch für viele Zuspieler geeignet: Hier gibt es eine exzellente Auswahl an Verbindungsmöglichkeiten
Die Anschlussbestückung der AV-Prozessorbox unseres Testkandidaten erfüllt höchste Ansprüche. Ein DVI-Eingang (DVI-D mit HDCP) findet sich ebenso wie gleich zwei Komponenten-Terminals. Für visuell weniger "highendig" ausgelegte Zuspieler wie z.B. einen Videorecorder oder einen DVD-Recorder ohne YUV finden sich gleich drei Scarteingänge, die mit FBAS, S-Video und RGB belegt sind - dies ist wahrlich eine vorbildliche Bestückung, die sich so mancher Konkurrent zum Vorbild nehmen sollte. Ein optischer Digitalausgang und eine DVI-Verbindung führen zum Display.
Hier die komplette Anschlussübersicht:
Eingänge:
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1 x DVI-D (mit HDCP)
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2 x Komponente
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3 x Scart (FBAS/S-Video/RGB)
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1 x RGB Mini-D-Sub 15-Pin
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2 x Audio Stereo-Cinch-Eingang (Audio-Übertragung zu den beiden YUV-Terminals)
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2 x optischer Digitaleingang
Ausgänge:
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1 x optisch digital
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1 x optisch digital zum Display
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1 x DVI zum Display
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1 x Stereo Cinch
Frontanschlüsse (Eingänge):
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S-Video Hosiden
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FBAS Cinch
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Mini D-Sub 15-Pin
Komplett: Aufwändiger Front AV-Eingang mit RGB Mini D-Sub
Fazit: Besser geht es kaum noch - mit durchdachter und extrem reichhaltiger Anschlussbestückung schlägt das P42HHS30E praktisch jeden Konkurrenten.
Bewertung 




Ausstattung
Das Fujitsu Panel ist zwar schon eine geraume Zeit auf dem Markt, trotzdem ist es in Bezug auf viele Features noch aktuell - wir stellen Ihnen alle vor:
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ALIS Panel (Alternate Lightning of Surface) – wechselweise Zündung der Bildzeilen. Das ALIS Panel besteht aus 1024 senkrechten Phosphorkanälen. Die Bildpunkte werden elektronisch erzeugt und nicht physikalisch wie bei anderen Panels, ohne dass dabei mehr Ansteuerungselektroden benötigt werden. Diese Technik erlaubt es, die Bildpunkte zu verkleinern, was wiederum zur Folge hat, dass sich mehr Bildpunkte pro Kanal erzeugen lassen. (Bild 1). Von diesen Errungenschaften profitieren die Bildqualität und die Lebensdauer des PDM-4210: Das Bild wird aus mehr Bildpunkten erzeugt und hat somit klarere Übergänge sowie mehr Schärfe. Durch die alternierende Ansteuerung der Bildpunkte verlängert sich zudem die Lebensdauer des Phosphors.
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Volldigitale Signalverarbeitung. Beim Fujitsu-Plasma werden die einzelnen Pixel digital und nicht analog angesteuert. Dies hat den Vorteil, dass eine die Bildqualität mindernde D/A-Wandlung wegfällt. Wenn man eine Verbindung via DVI vom DVD-Spieler zum AV-Prozessor herstellt (der AV-Prozessor ist sowieso mittels eines DVI-Kabels mit dem Panel selbst verbunden), findet auf dem Weg vom DVD-Spieler zum Plasmadisplay keine einzige D/A-Wandlung mehr statt, was einem reinen, klaren Bild zugute kommt.
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AVM (Advanced Video Movement). Von Fujitsu General entwickeltes und patentiertes, digitales Signalverarbeitungsverfahren. Hiermit soll speziell bei bewegten Videobildern eine überzeugende Bilddarstellung erreicht werden. AVM analysiert die Signale am Eingang des Displays, und de ermittelten Parameter werden von den AVM-Signalprozessoren zur Optimierung des Bildes verwendet.
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1,07 Milliarde darstellbare Farben und 10-Bit-Farbverarbeitung für optimale Umsetzung. Mit 1 Milliarde darstellbarer Farben und hochwertiger 10-Bit-Verarbeitung präsentiert sich das Panel von Fujitsu als immer noch zeitgemäß. Mehr Farben darstellen können das Pioneer PDP-435FDE (rund 7 Milliarden) und das NEC 42XR3 (68,7 Milliarden).
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Im Panel selber ist ein 2 x 10 Watt-Verstärker integriert, der die ebenfalls lieferbaren Boxen mit Kraft versorgt. Mittels optischer Digitalverbindung können hier PCM-Signale von der AV-Prozessor-Box zum Plasmaschirm weitergeleitet werden.
Um sich einen Überblick über den den sonstigen Ausstattungsumfang des P42HHS30E zu verschaffen, ist es am besten, sich mit den verschiedenen Menüs vertraut zu machen:
Das Bildmenü des P42HHS30E
Das Bildmenü verfügt zunächst über alle relevanten Grundeinstell-Parameter. Dazu zählen ein Schärfe- und ein Helligkeitsregler ebenso wie ein Regler für die Farbwiedergabe und ein "Tint"-Regler für die Rot-/Grün-Balance bei NTSC-Quellen. Des Weiteren finden sich verschiedene "Picture Modes", werksseitig voreingestellte Bildfelder für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten:
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Natürlich: Für die Wiedergabe besonders natürlicher Farben vor allem bei Filmmaterial. Das gelingt in der Praxis durch die frische, nicht übertriebene und relativ ausgewogene Farbwiedergabe auch gut. Insgesamt ein sehr gut gelungenes, harmonisches Bildfeld.
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Fein: Soll sich besonders gut für Filme mit vielen Sequenzen, die in der Dunkelheit spielen, eignen. Bei diesem Modus ist es möglich, weiteres Feintuning am Schwarzwert durch die erweiterten Einstellmöglichkeiten (unter "Präzisionseinstellungen" zu finden) zu betreiben. Insgesamt konnte diese Betriebsart in unseren Tests nicht restlos überzeugen. Das Bild wirkt durch die starke Helligkeitsabsenkung und den bescheidenen Kontrastumfang zu flau.
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Effekt: Bietet einen besonders starken Kontrast. Für einige Quellen nicht unbedingt zu empfehlen, manchmal aber einen Versuch Wert.
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Konventionell: Diese Betriebsart soll der Wiedergabecharakteristik eines herkömmlichen Fernsehgeräts entsprechen. In der Praxis sehen wir keine Vorteile beim Einsatz.
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Standbild: Optimiert für die Wiedergabe von Standbildern (z.B. von einer CD mit jpeg-Fotos).
Für den Bildmodus "Fein" finden sich bei den Präzisionseinstellungen (Precision Setting) weitere Konfigurationsmöglichkeiten:
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Einstellung des Leuchtdichtepegels
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Schwarzpegel: Justage des Schwarzpegels
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Farbtemperatur mit voreingestellten Feldern (Niedrig/warm, kalt/hoch)
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Benutzerdefinierte Farbeinstellung für Rot, Grün, Blau (RGB)
Für Experten: Individuelle Kalibrierung der Farben
Unter dem Punkt "Rauschreduktion/Noise Reduction" im oben dargestellten Bild-Hauptmenü lässt sich der Rauschfilter aktivieren (Stufen "schwach" und "stark") und deaktivieren. Der Menüpunkt "Picture Memory" umfasst den direkten Zugriff auf 8 (!) abspeicherbare Bildjustagen - dies ist eine sehr großzügig bemessene Kapazität.
Verschiedene Modi zur Bildgröße bringt unser Testkandidat ebenfalls mit. Zu unterscheiden sind:
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Normal. Zeigt Bilder in herkömmlicher Größe (4:3) an.
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Auto. Die Bildschirmgröße ändert sich entsprechend dem Inhalt der eingespeisten Bilder (z.B. Film, der in 16:9 ausgestrahlt wird, wird in diesem Format erkannt)
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Breit 1. Wandelt normale 4:3 Bilder um für die Darstellung auf einem 16:9 Display.
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Breit 2: Ideal zum korrekten Anzeigen vertikal gestreckter Bilder
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Zoom 1/Zoom. Vergrößert horizontal ausgedehnte Bilder gleichmäßig in alle Richtungen, um das Seitenverhältnis konstant zu halten.
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Zoom 2. Verringert die Höhe von horizontal ausgedehnten Bildern mit Untertiteln unter Beibehaltung der Untertitel. Dabei wird nur die Bildhöhe verringert, nicht aber die Höhe der Untertitel. Je nach Art des Bildes können die Untertitel aber schwer zu lesen sein.
Das Fujitsu-Panel hat im Submenü "Einstellungen" auch die Möglichkeit der Anpassung bestimmter Parameter beim Anschluss eines PCs an das Plasma. Folgende Parameter sind einstellbar:
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Punkttakt. Je nach Taktfreuqenz des PC-Prozessors kann es zu vertikalen Streifenmustern im Bild kommen. Durch eine genaue Einstellung dieser Option kann dies verhindert werden.
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Zählerphase. Bei abweichender Taktphase des PCs können Bilder und Buchstabenumrisse verschwimmen oder flackern. In diesem Fall ist die Taktphase manuell einzustellen. Normalerweise stellt die automatische Einstellung den optimalen Wert sicher.
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Klemmenposition. Zum Abpassen sehr dunkler und heller Bildbereiche (normalerweise automatisch)
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Autokalibrierung. Stellt den Dynamikbereich der Bilder optimal ein. Die Durchführung erfolgt während des Empfangs eines Weißbildschirm-Signals.
Insgesamt ist das Fujitsu-Panel reichhaltig ausgestattet und verdient sich eine tadellose Bewertung.
Bewertung 





Bedienung
Die Bedienung des P42HHS30E ist unkompliziert. Die Fernbedienung ist abgesehen von ihrem recht kleinen Format leicht zu handhaben. Die Navigationstasten sind gut angeordnet, aber auch etwas zu klein. Die On Screen Menüs glänzen zwar nicht durch optische Reize, sind aber in ihrer schlicht-sachlichen Form sehr übersichtlich.
Bewertung 





Testequipment:
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Bildwiedergabe-Vergleichsgerät: Pioneer PDP-435FDE
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DVD-Player Denon DVD-2910, Harman Kardon DVD-22
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HDTV-Receiver Quali-TV-QS1080IR
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AV-Receiver Harman Kardon AVR-7300, Yamaha RX-V2500
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Lautsprecherset Infinity Beta-Serie, Pioneer 5.1-Set S-H810V (4 x), S-C80, S-W250
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Verkabelung von Oehlbach
Bildqualität
Bekanntes Szenario: Auch der Fujitsu-Plasmaschirm musste sich mit unserem "Champion" Pioneer PDP-435FDE messen
"Generationskonflikt": Der Pioneer PDP-435FDE (links) ist erst kurz auf dem Markt, den Fujitsu P42HHS30E gibt es hingegen schon eine ganze Weile. Dass die Technik nicht stehen bleibt, zeigt der Pioneer mit überragenden Leistungen bei Kontrast und Schwarzwert. Der Fujitsu kontert mit der Möglichkeit, 1.204 Bildzeilen (Pioneer: 768) vertikal darstellen zu können - gut für die Detailtreue
1080i analog (Astra-HDTV, Euro1080/HD1-Signaleinspeisung über Komponente) sowie allgemeine Beobachtungen
Dank der 1.024 x 1.024 Pixel Darstellungsmöglichkeit bietet sich das P42HHS30E besonders zur direkten Einspeisung von 1.080i-HDTV-Signalen an, denn, so vermuten wir, die Detailtreue, die geboten wird, überzeugt. Die Praxis bestätigt diese Vermutung auch sogleich. Feine Muster, z.B. die Fassade einer alten Kirche oder die Äste von Bäumen sowie die Holzmaserung eines antiken Schrankes stellt das Fujitsu-Plasma in Bezug auf die Detaillierung hervorragend dar. Bei genauem Hinschauen ergibt sich ein minimaler, aber sichtbarer Unterschied zu Plasmaschirmen mit 1.024 x 768 Pixel Auflösung, einen ähnlichen Effekt konnten wir bereits beim Yamaha PDM-4210 mit identischer Auflösung beobachten. Also schon einmal ein großer Erfolg gleich zu Beginn - in punkto Detailwiedergabe muss unser Testkandidat keinen Vergleich fürchten.
Auch die Gesamtbildschärfe überzeugt, das Plasma zeichnet das Bild messerscharf, ohne unangenehme Überschärfungen heraufzubeschwören. Aufpassen sollte man nur beim Einsatz des "bordeigenen" Video-EQs, denn bereits in der Werkseinstellung beeindruckt das Bild durch die ausgezeichnete Schärfe. Hier sollte man im Dienste einer ausgewogenen Darstellung aufpassen, dass man den Schärferegler nicht noch weiter aufdreht und dann unangenehme Überschärfungseffekte als Quittung bekommt.
Als verbesserungswürdig entpuppt sich der Schwarzwert. Hier liegt eine sichtbare Differenz zwischen dem Fujitsu und dem Pioneer PDP-435FDE, denn der Pioneer ist in der Lage, richtiges, tiefes Schwarz zu produzieren, während das P42HHS30E eher dunkles Grau darstellt. Hier merkt man, dass das Display schon geraume Zeit auf dem Markt ist. Leider hat dieses Manko auch Einfluss auf die Bildplastizität, die visuelle Tiefe, die Pioneer PDP-435FDE erreicht, kann das Fujitsu-Plasma nicht ganz bieten. Schade - denn eigentlich sind durch die hohe Auflösung des Panels schon einmal ein Teil der Voraussetzungen für ein intensives, vielschichtiges Bilderlebnis vorhanden, wäre der Schwarzwert noch besser, könnte sich das Fujitsu-Display noch erfreulichere Zensuren abholen.
Dabei ist es nicht so, dass man einfach mit dem werksseitig voreingestellten Parametern für den Schwarzwert leben muss, es findet sich eine Einstellmöglichkeit. Wenn man als Bildmodus die Einstellung "Fein" verwendet, kann man mittels der so genannten "Präzisionseinstellung" in einem Einstellbereich von - 15 bis + 15 den Schwarzwert anpassen. Hierzu einige Anmerkungen: Der Modus "Fein" soll sich, so lässt die Bedienungsanleitung verlauten, besonders zum Anschauen von Filmmaterial eignen, das viele dunkle Sequenzen enthält. Leider aber senkt "fein" die Bildhelligkeit und auch den Kontrast zu weit ab, so dass die visuelle Brillanz deutlich schwächer ausgeprägt ist und das Bild dadurch flau wirkt. Man kann zwar versuchen, durch den Video-EQ die Bildhelligkeit und den Kontrast nochmals anzupassen, aber richtig homogen wird das Ergebnis nicht. Und im brillanteren Modus "Natürlich" ist die Schwarzpegeleinstellung nicht verfügbar. Insgesamt ist dies aber nicht allzu schlimm, denn weltbewegende Verbesserungen werden mit der Funktion zur Schwarzwerteinstellung nicht realisiert, wobei es schon interessant wäre, wie sich eine Möglichkeit zur Schwarzwertoptimierung beim "Natürlich"-Modus auswirken würde.
Der Kontrast des Fujitsu ist, gerade im Modus "Natürlich", auf einem Level, der in Anbetracht des Alters der Grundkonzeption des Panels wirklich sehr erstaunlich ist. Durch gezielte Optimierungen hat Fujitsu das Panel gekonnt "jung gehalten", nur ergibt sich dadurch, dass der Schwarzwert nicht mehr auf oberstem Level ist, beim maximal möglichen Kontrastumfang eine Grenze. Doch mit dem Gebotenen hält sich das Fujitsu nicht nur wacker, sondern schlägt noch einen großen Teil der heute erhältlichen Konkurrenten. Da muss man schon die Besten der momentan erhältlichen Panels heranziehen, die bieten einen noch bessere Kontrastumfang. Dass Fujitsu auf jeden Fall zur Plasma-Elite gehört, kann man auch anhand der Farbwiedergabe nachvollziehen. Nicht nur, dass die Einstellmöglichkeiten der Farbtemperatur praxisgerecht und somit gelungen sind: Bereits in der Standard-Einstellung sind die Farben gar nicht schlecht. Entfernt jedenfalls ist unser Test-Plasma von der gefürchteten bonbongleichen Farbgebung, die selbst heutzutage noch so mancher Plasmaschirm mitbringt. Nur bei aktuellen Hightech-Modellen wie dem bereits mehrfach erwähnten Pioneer und dem ebenfalls überzeugenden NEC 42XR3 wirken die Farben noch satter und intensiver und ganz besonders beim Pioneer natürlicher. Dass gerade der Pioneer-Schirm Farben so plastisch, tief und natürlich wiedergibt, liegt daran, dass ein cleveres Farbmanagement, ein hervorragender Kontrast und der ausgezeichnete Schwarzwert hier optimal zusammen "arbeiten".
Bisherige visuelle Bilanz: Top-Bildschärfe und Detailtreue, hier spielt das P42HHS30E trotz des Alters des Panels noch immer ganz vorn mit. In Bezug auf den Schwarzwert und den Kontrast gibt es aktuelle Modelle, die sichtbar mehr bieten - aber besonders zahlreich sind die besseren Kontrahenten nicht. Immer noch wirklich gut: Die Farbwiedergabe, die kaum Verfärbungen und keine zu grellen Farbtöne produziert.
Nun haben wir bei der Einspeisung von 1.080i-Material natürlich einen großen Pluspunkt - wir nannten ihn bereits - des Fujitsu-Panels: Durch die 1.024 Zeilen vertikaler Auflösung wird 1.080i nativ auf dem Screen wiedergegeben, die Differenz zwischen 1.080 und 1.024 Zeilen wird weg geschnitten, was in der Praxis keine nachteiligen Auswirkungen zeigt. Um eins kann sich das Fujitsu-Plasma oder besser die Mediabox aber bei 1.080i-Signalen nicht "drücken": Um das De-Interlacing der Signale, da ein Plasma für die Darstellung Vollbild-Signale benötigt. Dass ein akkurates De-Interlacing nicht einfach nebenbei zu realisieren ist, weiß man offensichtlich auch bei Fujitsu, darum griff man direkt zu Faroudjas DCDi-Technolgie für optimales De-Interlacing aller Arten von Quellmaterial. Das De-Interlacing verdient sich insgesamt die Note "gut bis sehr gut", nur im direkten Vergleich zum Pioneer PDP-435HDE gab es einige leichte Bewegungsunschärfen zu beobachten. Gerade detailreiche Objekte wie z.B. eine Häuserwand mit Ziegelsteinen war bei einer "Vorbeifahrt" mit der Kamera nicht mehr so scharf und detailreich sichtbar wie beim nicht bewegten Bild. Hier bot das PDP-435FDE eine überragende Leistung, der interne-De-Interlacer ist auf dem Niveau hervorragender DVD-Player. Auch leicht zitternde Objekte und leichte Pixelbildungen an den Rändern diffizil darstellbarer Objekte konnten wir beim Fujitsu bei der Bewegungsdarstellung beobachten. Allerdings muss man hinzufügen, dass die Nachteile wirklich nicht schlimmer Natur sind und erst dann, wenn man mit einem Ausnahme-Gerät wie dem PDP-435FDE vergleicht die Unterschiede sichtbar werden. Im Vergleich z.B. mit dem De-Interlacer des NEC 42XR3 stellt sich heraus, dass unsere Fujitsu-Kombi hier sogar weniger Schärfeverluste bietet.
DVI-DVD-Signal, hochskaliert auf 720p und 1.080i
Wenn man dem Fujitsu mittels des DVI ein 720p-Signal zuführt, so muss die Prozessorbox nicht mehr de-interlacen, dafür erfolgt auf digitaler Ebene die Hochrechnung des eingehenden Signals auf die 1.024 vertikalen Zeilen des P42HHS30E. Das gelingt sehr gut, in der 1.024er-Auflösung wirkt das Bild sehr scharf und detailreich. Das De-Interlacing wurde in diesem Fall von unserem Zuspieler Denon DVD-2910 erledigt, der dies sehr sauber und mit akkurater Bewegungsdarstellung erledigt. Bei dunklen Szenen fand sich etwas Anlass zur Kritik: Man sieht, dass kein echtes, sattes Schwarz, sondern nur dunkles Grau (Testbeispiele: Gladiator/Die Mumie, Teil 2) wiedergegeben wird. Dies nimmt dem Bild Tiefe. Die Farbwiedergabe ist ordentlich, gerade in der Betriebsart "Natürlich". Allerdings finden sich Veränderungen im Vergleich zur analogen Signalausgabe, die Farben sind etwas gelblicher, bei der Wiedergabe PAL PS analog haben die Farben hingegen einen leicht roten Einschlag. Den "Fine"-Modus, auch wenn er laut Bedienungsanleitung für Filme mit vielen Szenen, die in der Dunkelheit spielen, geeignet ist, würden wir nicht verwenden, das Bild wirkt dann zu flau und kontrastarm. Bildrauschen produziert unser Fujitsu-Plasma nur wenig, hier gibt es nicht wenige Kontrahenten, die mehr Rauschanteile ins Bild mischen. Wenn man den internen Scaler des Denon auf 1.080i stellt, wird im Fujitsu wieder der De-Interlacer aktiv, der wirklich ordentliche Arbeit leistet und nur leichte Bewegungsunschärfen erzeugt.
Progressive (576p) analog
Hier schafft es das Fujitsu, die Hochrechnung des 576p-Signals auf die native Auflösung auf hohem Niveau zu realisieren, denn das Bild wirkt scharf und detailreich. Zudem ist auch hier das Bildrauschen niedrig. Die Farbwiedergabe ist mit einem leichten rötlichen Einschlag, wie bereits oben beschrieben, versehen.
Interlaced (576i) analog
Wenn das Fujitsu-Plasma zugleich hochrechnen und die Halb- in Vollbilder umwandeln muss, zeigt es sich nicht von dieser schwierigen Aufgabe überfordert, das Bild gefällt durch den scharfen, klaren und sauberen Gesamteindruck. Die Detaillierung ist erstaunlich gut.
Bewertung 




Fazit
Das Fujitsu P42HHS30E ist insgesamt immer noch auf der Höhe der Zeit. Herausragende Merkmale sind die ausgezeichnete Auflösung, die dafür sorgt, dass selbst 1.080er HDTV-Signale horizontal unskaliert dargestellt werden können, die mit einem überragenden Anschlussangebot antretende AV-Prozessor-Box mit Faroudja De-Interlacing und die reichhaltigen Einstellmöglichkeiten. An der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen, unpassend für ein Premium-Produkt ist aber die billig wirkende Fernbedienung - Ein Manko, das allerdings auch die meisten Konkurrenten haben. Visuell zeigt sich anhand von Schwarzwert und Kontrastumfang, dass trotz aller sonstigen Vorteile die Zeit nicht völlig stehen geblieben ist, denn in beiden Disziplinen gibt es Konkurrenten, die mehr Kontrast bieten und anstatt dunklem Grau wirkliches Schwarz darstellen können. Der Preis ist in Anbetracht des Ausstattungsumfangs absolut in Ordnung - damit verdient sich das P42HHS30E insgesamt noch immer eine Empfehlung.
Trotz des Alters der Grundkonzeption spielt das P42HHS30E noch ganz weit vorne mit

Highend-Klasse
Test 2&. Januar 2005
Preis-/Leistungsverhältnis 




Pro:
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Hohe Bildschärfe in allen Betriebsarten
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Durch 1.024 horizontale Bildzeilen exzellente Detailwiedergabe gerade bei 1.080i
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Gute Farbdarstellung
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Ordentlicher De-Interlacer
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Umfangreiche Einstellmöglichkeiten
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Reeller Kaufpreis
Contra:
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Schwarzwert und Kontrast bei aktuellen Hightech-Panels besser
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Fernbedienung in Bezug auf die Anmutung verbesserungswürdig
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Optisch schlichtes OSD
Technische Daten
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Stromversorgung 110 V – 240 V AC, 50 Hz – 60 Hz
Stromaufnahme max. 4,0 A – 1,9 A AC (im Einschaltmoment) -
Typ: AC Plasma
Bildgröße: 922 x 522 mm (B x H), 42“ Diagonale
Seitenverhältnis: 16:9
Pixelzahl: 1024 x 1024
Pixelgröße: 0,90 mm x 0,51 mm
Helligkeit: 1.000 cd/m²
Kontrast: 1.000:1
Farben: 1,07 Milliarden (10 Bit RGB)
Blickwinkel: > 160° -
Auflösungen VGA, WVGA, SVGA, XGA, WXGA, SXGA, UXGA
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Videonormen PAL, PAL-60, PAL-M, PAL-N, SECAM, NTSC (4,43 + 3,58)
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Ein-/Ausgänge
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Videoeingang*: 3 x SCART, 1 x Cinch
S-Video*: 3 x SCART, 1 x Hosiden
Component-Video*: 2 x je 3 Cinch
RGB-Video*: 3 x SCART
RGB 1*:
RGB 2 / RGB 3*: DVI-D (HDCP)
je 1 x Mini D-Sub 15 Pin (weiblich)
Audio Eingang*: 2 x optischer Digitalanschluss
Ausgang: Anschl. f. ext. Lautspr. (2 x 10 W)
Steuereingang -
Abmessungen 1037 x 642 x 85 mm (B x H x T)
Gewicht 30,0 kg -
Betriebsbedingungen Temperatur: 0° C bis 40° C
Rel. Feuchtigkeit: 20% – 80 %, nicht kondensierend -
Sicherheitsbestimmungen
UL6500, (C-UL), EN60065, IEC60065, EN55022,
CISPR22, EMC:FCC Klasse B -
Gehäusefarbe Silber
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Optionales Zubehör Standfuß: ja
Wandhalterung: ja
Deckenhalterung: ja
Externe Lautsprecher: ja
Lautsprecherständer: ja
AV-Einheit: ja -
Preis unseres getesteten Kits mit AV-Einheit und TV-Tuner sowie Tischfuß: € 4.599
Test: Carsten Rampacher
26. Januar 2005