DVD-Recorder - eine Einführung

Wir danken den Firmen Panasonic, Pioneer und Sony für die Bereitstellung von umfangreichen Hintergrundinformationen und Produkt-Informationsmaterial. Wir danken den Firmen JVC, LG, Philips, Toshiba und Yamaha für die Bereitstellung von Produkt-Informationsmaterial. Das Copyright für alle verwendeten Schemata, Tabellen und Fotos liegt beim jeweiligen Hersteller.

Die Situation

Der Videorecorder hat seine Blütezeit weit hinter sich - und seine Bedeutung sinkt weiter rapide, seit DVD-Recorder bezahlbar geworden sind und mit großer Modell- und Ausstattungsvielfalt einen ständig wachsenden Käuferkreis ansprechen. Früher kämpften "aufnahmefreudige" Zeitgenossen mit so manchem Problemchen, wenn sie Material aufzeichnen und wiedergeben wollen. Unhandliche Videokassetten mit unpraktischem Handling (Bandsalat gehörte leider zu oft mit zum "Menü"), eine unterdurchschnittliche Bild- und Tonqualität und ein langwieriges Suchen bestimmter Szenen, da keine direkte Zugriffsmöglichkeit bestand - von all diesen Nachteilen können nicht nur "Frequent User", sondern auch diejenigen Anwender ein Lied singen, die nur ab und zu, z.B. zur Oster- und Weihnachtszeit, ihre Lieblingsfilme auf Video aufnehmen wollten.  

Wer sich nun als fortschrittlicher Zeitgenosse einen DVD-Recorder kaufen möchte, sieht sich allerdings keiner einfachen Aufgabe gegenüber. Als erstes stellt sich die Frage, welches Format – DVD-RW, +RW oder DVD-RAM – es denn sein soll. Auch sollte sich der geneigte Käufer Gedanken machen, ob das neue Aufnahmegerät eine integrierte Festplatte haben soll oder nicht. Ebenfalls wichtig ist, sich bereits vor dem Kauf mit dem großen Sortiment an Zusatz-Features, das praktisch jeder Hersteller anbietet, auseinander zu setzen, um so herauszufinden, was wirklich wichtig ist und später auch in der Praxis gebraucht wird. 

Diese Einführung wendet sich bewusst an den Neueinsteiger. Anwender, die bereits viele Erfahrungen mit dem Thema DVD-Recording gesammelt haben, werden das hier Zusammengetragene bereits aus der Empirie her kennen. Vielleicht ist aber der ein oder andere Hinweis im Text enthalten, der von Nutzen sein könnte. Nun wünschen wir viel Spaß beim Lesen!

Die verschiedenen Formate

Können Sie sich noch erinnern? Damals, zu Beginn der 80er Jahre, als der Videorecorder mehr und mehr an Bedeutung gewann, gab es einen Wettstreit zwischen den verschiedenen Formaten: Video 2000 (mit beidseitig bespielbaren Videokassetten, verschwand von der Bildfläche), Beta (wird heute noch in weiterentwickelter Form häufig in der Profitechnik eingesetzt) und VHS (das heute noch im Consumerbereich verwendete Format, das sich damals auf breiter Front durchsetzte). Ähnlich ist die Situation auch heutzutage in Bezug auf die miteinander konkurrierenden DVD Recording-Formate. Ein nennenswerter Unterschied aber besteht: Alle Recording-Formate benutzen ein DVD-Medium mit dem gleichen Durchmesser. Und für vorbespielte Kauf-Medien gibt es bereits den etablierten DVD-Video-Standard, so dass die Tragweite des DVD-Recorder-Systemstreits nicht so weit geht wie zu Zeiten von VHS & Co., da die Unterschiede lediglich zwischen den beschreibbaren Medien bestehen.

Prinzipiell ist es möglich (was in der Praxis, mehr dazu später, auch gemacht wird), DVD-Recorder zu bauen, die verschiedenen Formate beschreiben können, es gibt auch bereits Recorder, die auf mehrere Formate aufzeichnen können. Dies war, aufgrund der völlig unterschiedlichen Technik und der völlig unterschiedlichen Kassetten-Größen damals nicht möglich. Damals war es also ein Kampf auf "Leben und Tod", nur ein Format konnte gewinnen (da keiner sich gleich einen VHS- einen Beta- und eine Video 2000-Recorder ins Wohnzimmer stellen wollte), während im Falle des DVD-Recordings aller Voraussicht nach noch eine ganze Weile die verschiedenen Formate miteinander im Wettstreit stehen - zumal viele der Formate eine brauchbare Kompatibilität aufweisen und in vielen aktuellen DVD-Player-Modellen laufen.  Natürlich, die Hauptinitiatoren des jeweiligen Standards werden ihre Geräte nicht als Multiformat-Recorder anbieten, diejenigen Hersteller, die sich keinem Format direkt verschrieben haben, können hier aber flexibel sein und Recorder anbieten, die verschiedene Formate bearbeiten können. In den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen die bekannte DVD Video und die verschiedenen DVD-Recording-Formate vorstellen. 

So sieht eine DVD Video im Detail aus:

Mit freundlicher Genehmigung von Pioneer

DVD-R

Eine DVD-R ist ein einmal bespielbares DVD –Medium, ähnlich einer CD-R, auf die man auch nur einmal Daten brennen kann. Ein DVD-R-Rohling weist eine Kapazität von 4,7 GB auf und verfügt im Gegensatz zu den meisten DVD Video-Discs (Dual Layer-Scheiben) über lediglich einen Layer. DVD-R ist das standardisierte Video-Recording-Format des DVD-Forums für nur einmal beschreibbare Medien. Ein großer Vorteil des DVD-R-Formats liegt darin, dass a) sehr viele DVD-Recorder auf diesem Format aufnehmen können und b) sehr viele DVD-Player (auch eine große Anzahl älterer Modelle) in der Lage sind, DVD-Rs abzuspielen.  

DVD-RW


DVD-RW ist das offiziell vom DVD-Forum für DVD-Video-Recording abgesegnete Aufnahmeformat. DVD-RW ist geeignet, um  den digitalen Kopierschutz CPRM zu unterstützen. CPRM macht es TV-Sendern möglich, Aufnahmen auf eine einzige Kopiengeneration zu beschränken. Wird CPRM seitens des Senders aktiviert (was momentan noch nicht praktiziert wird), ist auf einem Gerät mit CPRM eine Kopie möglich, aber nicht von der ersten Kopie (Kopie der ersten Generation) eine erneute Kopie (Kopie der zweiten Generation). Recorder, die nicht über CPRM verfügen, werden die Aufnahme komplett verweigern. Von dieser Problematik betroffen sein dürften vor allem +RW-Recorder (Erläuterung zum Format folgt weiter unten), da CPRM hier nicht integriert wurde. Unten ein Schema, wie auf eine DVD-RW aufzeichnet wird:

Mit freundlicher Genehmigung von Pioneer

Kennzeichen des DVD-RW-Formats sind zwei verschiedene mögliche Aufnahme-Betriebsarten:

• Die erste Betriebsart ist der DVD-RW Video Mode: Die mit konstanter Bitrate aufgenommenen Daten werden wie auf einer DVD-R abgelegt (VOB-Dateien). Solche DVDs können auf vielen Geräten abgespielt werden, in vielen Fällen selbst dann, wenn es sich um DVD-Player handelt, die nicht explizit für DVD-RW geeignet sind. Der Grund für die Kompatibilität liegt - ähnlich wie beim +RW-Format – in der verwendeten Ordnerstruktur, die vom Aufbau her stark einer DVD-Video ähnelt. Der Hauptvorteil des Video Modes ist daher auch die breite Kompatibilität zu einem Großteil der aktuell verkauften DVD-Player. Der Nachteil liegt in der Abwesenheit von Editiermöglichkeiten.

• Erweiterte Aufnahme- und Editiermöglichkeiten bringt der DVD-RW Video Recording Mode, „VR Mode“ abgekürzt, mit. Hier wird eine völlig andere Datenstruktur verwendet, daher lassen sich solche Disks auch nicht auf dem PC auslesen. Vorteil ist eine je nach Gerät sehr feine Einstellmöglichkeit für die gewünschte Kompression, vielfältige Editiermöglichkeiten und "Playlists" wie bei MP3. Mittels des VR Mode ist es ohne weiteres möglich, ein "echtes" DVD-Menü selbst zu kreieren. Auch stellt es  kein Problem dar, die Inhalte in verschiedener Form zu bearbeiten, Szenen zu entfernen und neu zusammen zu fügen. (On Screen Menü der aktuellen Pioneer DVD-RW-Recorder siehe unten)

Dieser Modus wird in Bezug auf die Abspielbarkeit momentan von noch nicht allzu vielen DVD-Playern unterstützt, neben den aktuellen Pioneer-Modellen nehmen auch einige neuere Sony-DVD-Player sowie Player, deren technische Basis von Pioneer stammt, DVD-RW-Discs im VR-Format entgegen. 

(DVD) +RW

Der Begriff "DVD+RW" in Verbindung mit dem original Schriftzug für den Begriff "DVD" ist offiziell eigentlich nicht gebräuchlich, denn dieses Format hat nicht den Segen des DVD-Forums. Daher kann es  streng genommen nur als "+RW" bezeichnet werden. Hinter diesem Format für wiederbeschreibbare Discs steht die DVD+RW Alliance. (www.dvdrw.com).  So arbeitet +RW:

Mit freundlicher Genehmigung von Pioneer

Das hinter +RW stehende System zeigt technisch eine nahe Verwandtschaft mit dem DVD-Video-Format, da die Videodaten in den gleichen Strukturen auf der DVD abgelegt werden (Video_ts-Ordner, VOB-Dateien/Video Objects)). Der Vorteil liegt auf der Hand: Eine große Anzahl an DVD-Playern  können +RW-Discs einlesen. Mitbegründer des +RW-Standards ist Philips. Wegen dieses Hintergrunds wird bei wird bei +RW-Recordern auf die Aufnahmefähigkeit für DVD-R verzichtet und stattdessen neben +RW nur +R (einmal bespielbar) als Aufnahmeformat unterstützt.

Philips (im Bild oben das +RW-Recorder-Topmodell DVDR-80 für 800,-- EUR/UVP) tut als Mit-Initiator des +RW-Formats auch eine Menge für dessen weitere Verbreitung, denn das niederländische Unternehmen bietet anderen Herstellern für +RW-Recorder ein sogenanntes "Referenzdesign" an, dass die gesamte technische Basis (Hardware & Elektronik) eines DVD-Recorders enthält. Daher sind die meisten No Name-DVD-Recorder  - zumindest momentan - auch +RW-Modelle, weil dieses Verfahren auch kleineren, unbekannten und/oder finanzschwächeren Firmen ohne großen Entwicklungsaufwand die Möglichkeit gibt, eigene Recorder auf den Markt zu bringen.

DVD-RAM

DVD-RAM, genauso wie DVD-RW, ebenfalls offizielles DVD-Recording-Format des DVD-Forums - dies sieht man auch am Schriftzug (siehe Bild) mit dem original DVD-Logo.  Allerdings ist eine Einschränkung zu machen: Vom DVD-Forum ist dieses Format nur für den PC-Bereich und nicht für DVD-Video-Recorder vorgesehen. Der Vorteil von DVD-RAM-Discs (laut Panasonic bis zu 100.000 mal wiederbespielbar): Dieses Format arbeitet wie eine Festplatte mit verschiedenen Sektoren und bietet aufgrund der schnellen Zugriffszeiten die Möglichkeit, dass man, während der DVD-Recorder weiter auf die DVD-RAM aufnimmt,  sich bereits den Anfang der Aufnahme anschauen kann (Time-Shift). Ebenfalls kann man auf eine DVD-RAM eine Sendung aufzeichnen, während man sich eine andere Sendung, die auf derselben DVD-RAM gespeichert ist, anschaut. Ein Nachteil des DVD-RAM-Formats ist bedauerlicherweise, dass nicht allzu viele DVD-Player in der Lage sind, mit diesem Format zurecht zu kommen. Hauptsächlich verschiedene Panasonic-Modelle spielen DVD-RAMs ab. Dies hat auch seinen Grund, denn Panasonic ist Hauptinitiator dieses Formats für DVD-Videorecorder. Als einziges DVD-Recording-Format wird bei DVD-RAM auch "Caddy" eingesetzt, der ähnlich wie bei Sony's Mini Disc die DVD-RAM vor Staub und Kratzern schützen soll. So arbeitet DVD-RAM:

Mit freundlicher Genehmigung von Pioneer

Recorder, die mehrere Formate brennen können

Sehr praktisch wäre es natürlich, wenn es DVD-Recorder gäbe, die einfach alle Formate brennen können - dies gibt es in der Praxis jedoch bislang nicht. Lediglich einige DVD-Brenner für den PC sind echte Multiformat-Recorder.

Von Sony gibt es ab rund 800,-- EUR (RDR-GX3, oben im Bild. Ferner erhältlich: RDR-GX7, ca. 1.300,-- EUR) zwei Recorder, die sowohl auf DVD-RW- als auch auf +RW-Discs aufnehmen können. DVD-Rs brennen die Sony-Geräte ebenfalls. 

Von Toshiba und JVC kommen Recorder, die DVD-RWs und DVD-RAMs erstellen können. DVD-Rs werden ebenfalls von diesen Multitalenten gebrannt. 700,-- EUR (JVC DR-M1) beziehungsweise 799,-- EUR (Toshiba D-R1, oben im Bild) kosten die kombinierten DVD-RW/DVD-RAM-Recorder. Nachteile der Universalgenies sind zum einen der höhere Preis gegenüber "einfachen" Recordern. Je nach Angebot, kann der Unterschied aber nur gering ausfallen. Zum anderen ist es momentan noch schwer, einen solchen DVD-Recorder zu bekommen, der zusätzlich noch über eine Festplatte verfügt. 

DVD-Recorder mit Festplatte

Wer sehr viel aufnimmt, sieht sich einer sehr interessanten Alternative (Bild oben 80 GB-Harddisk aus dem Pioneer DVR-5100) zu normalen Recordern mit einem Laufwerk gegenüber: Es handelt sich bei diesen besonders aufnahmefreudigen "Zeitgenossen" um DVD-Recorder mit integrierter Festplatte. Zusätzlich zum DVD-Laufwerk ist in diese Geräte noch eine Harddisk mit großer Kapazität (gebräuchlich sind z.B. 80 GB, wie bei Pioneer oder Panasonic, oder 100 GB bei LG, Recorder kommt 2004) integriert. Durch die zusätzliche Festplatte hat der Anwender verschiedene Vorzüge. So ist es kein Problem, beispielsweise während einer längeren Abwesenheit die Lieblings-Daily-Soap problemlos aufnehmen - die hohe Kapazität der Festplatte macht es möglich. Nach der Rückkehr sieht man sich dann alles, was aufgezeichnet wurde, an und löscht danach einfach wieder den bereits betrachteten Inhalt von der Festplatte. 

Ein weiterer Vorteil: Mann kann sich verschiedene Filme in einem ersten Schritt auf die Festplatte kopieren, das Material anschließend anschauen und im Anschluss daran entscheiden, ob man das aufgenommene Material archivieren und auf eine beschreibbare DVD überspielen möchte, oder ob man Teile oder alles vom Aufgenommenen gleich wieder von der Festplatte löscht, ohne die Inhalte überspielt zu haben. Wenn man das aufgenommene Material kopiert, können mit Hilfe einfacher Editierprozesse die von der Aufnahme noch vorhandenen Werbeblöcke problemlos entfernt werden. Die Kopie von Festplatte auf DVD erfolgt mit sehr hoher Geschwindigkeit, zur Aufnahmesteuerung steht ein komfortables Menü (Beispiel Pioneer DVR-5100, siehe oben) zur Verfügung. 

Die Überspielzeiten beim Panasonic DMR-E100H (UVP 1.499,-- EUR):

Mit freundlicher Genehmigung von Panasonic

Die Überspielzeiten beim Pioneer DVR-5100 (UVP 1.199,-- EUR):

Mit freundlicher Genehmigung von Pioneer

Auch ein Plus des Festplattenrecorder von Pioneer und Panasonic: Es ist möglich, die Aufnahme auf die HDD weiterzuführen und sich simultan den Anfang der Aufnahme anzusehen. 

Die richtige Qualität für jede Aufnahme

Während die Sportreportage, die in guter Bildqualität ausgestrahlt wird, auch in ebenso guter Bildgüte aufgezeichnet werden soll,  ist es bei der Daily Soap, die sowieso in höchstens durchschnittlicher visueller Güte über den Bildschirm flimmert, nicht von Nöten, einen übertriebenen Aufwand bei der Aufnahmegüte zu betreiben. Daher ist es den verschiedenen DVD-Recordern formatübergreifend gemeinsam, dass es verschiedene Qualitätsstufen für die Aufzeichnung gibt. Längere Laufzeit = schlechtere Bildqualität, kürzere Laufzeit = besseres Bild, so kann man die Wahlmöglichkeiten kurz zusammenfassen.  Erzielt werden die einzelnen Qualitätsstufen zum einen durch eine unterschiedliche Stärke der Kompression, zum anderen wird in den unteren Qualitätsstufen gleichzeitig die Auflösung von 720 x 576 Pixel reduziert - vielfach sogar bis auf VCD-Niveau (352 x 288 Pixel). In Kombination mit den 4,7 GB-Medien kann man bei allen Formaten (Datenübertragungsrate ca. 5 Mbps) zwei Stunden Quellmaterial in guter Qualität (brauchbares Bild mit lediglich kleinen Bildfehlern wie z.B. kleine Artefakte und eine nicht mehr so gute Detailtreue), eine Stunde Bild in sehr guter Qualität (bessere Detaildarstellung, kaum noch störende Artefaktebildung) und (je nach Gerät) maximal vier, sechs oder acht Stunden Quellmaterial in (etwa) VHS-Qualität aufgenommen werden. Wählt man eine untere Qualitätsstufe, wird mit einer niedrigeren Auflösung unter PAL-Niveau (720 x 576) gearbeitet. Für dauerhafte Archivierungen von qualitativ gutem Quellmaterial sind die unteren Qualitätsstufen bei keinem Gerät zu empfehlen. Wer auf erweiterte Spielzeiten in guter bzw. sehr guter Bildgüte Wert legt, kann sich auf die Zukunft freuen: Es wird sowohl vom +RW-Format als auch vom DVD-RW-Standard zukünftig auch Dual Layer-Aufnahme-Systeme, die dann bis zu vier Stunden Aufnahme in guter, bis zu zwei Stunden in sehr guter Qualität speichern können. Die Technik ist hier allerdings noch wesentlich komplexer als die einer Dual Layer-DVD mit zwei Informationsschichten (Layern), da diese von einem Recorder nicht nur ausgelesen, sondern auch beschrieben werden müssen, ohne dass der Laser beim Beschreiben der einen Schicht die Aufnahme der anderen Informationsschicht stört.

Sehr exakt kann man bei den Pioneer-Recordern (oben im Bild der DVR-5100) die gewünschte Aufnahmedauer und Aufnahmequalität einstellen: Neben verschiedenen werksseitig voreingestellten Stufen kann man auch manuell in 32 Schritten die gewünschte Bildqualität und Aufnahmedauer justieren. 

Der Signalweg im Inneren des DVD-Recorders

Damit die Aufnahme in Bezug auf die Qualität auch passt, werden gerade in hochwertigen DVD-Recordern vielfältige Maßnahmen unternommen. Anhand der Prozesse, die im Inneren des Highend-Recorders Sony RDR-GX7 (oben im Bild) ablaufen, werden wir nun beschreiben, wie für eine stimmige Bildqualität bereits vor der eigentlichen Aufzeichnung gesorgt wird. Als Datenkompressionsverfahren wird MPEG 2-Video eingesetzt. Bei MPEG 2-Video kann mit konstanter Bitrate, aber auch mit variabler Bitrate aufgenommen werden. Mehr dazu im weiteren Verlauf des Textes. Im unteren Schema ist der Signalweg vom eingehenden Signal bis zur Aufnahme und Wiedergabe zu sehen. Als Video D/A-Wandler setzt Sony beim RDR-GX7 übrigens einen hochwertigen 108 MHz/12-Bit Video-DAC ein. 

Mit freundlicher Genehmigung von Sony

Sony hat besonders darauf geachtet, eine optimierte Aufnahmequalität abhängig vom Quellmaterial zu ermöglichen. Problemfall ist z.B. bei der Aufnahme eines VHS-Videobandes auf eine DVD, dass beim Encoding-Prozess auch die auf dem Videoband enthaltenen Bildstörungen wie z.B. das hinlänglich bekannte, gut sichtbare und störende Bildrauschen mit encodiert wird. Durch diesen Prozess verringert sich die Datenmenge, die für das eigentliche Videosignal zur Verfügung steht - die "Fehlinformationen" in Form von Bildrauschen nehmen einiges an Platz weg. Um dies zu vermeiden, bereinigt der RDR-GX7 vor der weiteren Verarbeitung zunächst das eingehende Signal, damit die verfügbare Datenmenge auch für das tatsächliche Videosignal voll genutzt werden kann. Dies erfolgt durch mehrere Aktivitäten. Zunächst greift ein wirksamer digitaler Rauschfilter ein, der das Bildrauschen zu einem Großteil eliminiert. Der Time Base Corrector (TBC) stabilisiert das Videosignal. analoge Signale von herkömmlichen Videorecordern weisen in der Regel Zeitachsenschwankungen auf, die man als "Jitter" bezeichnet. Dieser "Jitter" kann sich in Form von Flimmern und dem "Ausreißen" einzelner Zeilen auf dem Bildschirm bemerkbar machen. Genauso wie beim Bildrauschen, das die für das reine Videosignal reservierte Datenmenge einschränkt, sorgt auch der Jitter, der beim Encoding als Bewegung aufgezeichnet wird, für eine Reduzierung der Datenmenge, die für das Videosignal an sich aufgewendet werden kann.  Bereits vor der Aufnahme können beim RDR-GX7 verschiedene Bildeinstellparameter (Farbe, Kontrast, Bildhelligkeit) über einen integrierten Video EQ angepasst werden. Der Time Base Corrector gleicht diese Zeitachsenschwankungen aus und reduziert so deutlich den Jitter - und somit auch mögliche Bildverschlechterungen. Gleichzeitig wächst die Datenmenge, die für das reine Videosignal zur Disposition steht. 

Das von allen Störungen entlastete Videosignal wird anschließend mit einer variablen Datenrate encodiert - den Vorteil der variablen Datenrate ist allerdings ein Vorzug des DVD-Recordings, der nicht nur von den Sony-Recordern, sondern auch von manchen Recordern (nicht von allen!) der Konkurrenz genutzt wird (z.B. bei den aktuellen Pioneer-Recordern). Wie man es auch von den "fertigen" DVD Video Discs her kennt, haben nicht alle Szenen eine konstante Datenrate - denn so verschenkt man Platz. Bei der Encodierung wird folgendermaßen vorgegangen: Das besondere an MPEG 2-Video ist die Nutzung redundanter Bildinformationen, das heißt: Statische Bildinformationen werden nur einmal gespeichert und dann so lange wiedergegeben, bis sich die Bildinformationen ändern. Vorteil: Die Dateninformationen können in diesen Sequenzen gering gehalten werden, das erhöht die Restkapazität der DVD, auf die aufgezeichnet wird.  Im SP-Mode werden die Daten so auf rund 1/40 der Originaldaten reduziert. 

Nun gibt es, wie bereits erwähnt, zwei Möglichkeiten bei der MPEG 2-Encodierung: Die Encodierung mit konstanter Bitrate (CBR, constant bit rate), und die Encodierung mit variabler Bitrate (VBR, variable bit rate). CBR erweist sich dabei - nomen est omen - als nicht besonders flexibel und setzt, unabhängig vom Bildinhalt, eine feste Datenrate ein (siehe Bild unten). Dies hat zur Folge, dass bei Bildinhalten, in denen nicht viel Bewegung ist, Platz verschenkt wird. Bei Bildinhalten, in denen viele bewegte Details gezeigt werden, reicht dafür die fest zur Verfügung stehende Datenmenge nicht aus. Die VBR hingegen arbeitet flexibel und sorgt dafür, dass z.B. in ruhigen Szenen, in denen wenig Details gezeigt werden, das Material mit einer geringen Datenrate verarbeitet werden kann, ist es möglich, bei bewegten Szenen mit vielen Details auf eine hohe Datenrate zurückzugreifen, um auch alle Details sauber darstellen zu können. So wird Platz sparend und Bildqualität optimierend zugleich gearbeitet.

Mit freundlicher Genehmigung von Sony

Sony geht beim Einsatz der VBR nun noch weiter und setzt ein spezielles System zur Bildoptimierung ein. Je nach der Komplexität oder der Bewegung des Bildsignals stimmt die VBR-Kompression die Datenrate entsprechend ab, um im vorgegebenen Aufnahmemodus (mehr zu den Aufnahmemodi findet sich weiter oben im Text) eine optimierte Bildqualität und Aufnahmedauer zu ermöglichen. Vorteil ist laut Sony eine gleichbleibend hohe Bildgüte während der gesamten Aufzeichnung. Unten im Bild ist nochmals der komplette Signalweg vom Videoeingang bis zur Aufnahme dargestellt.

Mit freundlicher Genehmigung von Sony

Auch bei JVC tut man viel für eine besonders gute Bildqualität. Die hohe Bildgüte des DR-M1 (unten im Bild) wird auch durch die Möglichkeit zur progressiven Signalverarbeitung erreicht - bislang ist der JVC-Recorder der einzige DVD-Recorder auf dem deutschen Markt mit Progressive-Signalverarbeitung.  

Die Aufbereitung des Bildinhalts wird ergänzt durch den „Super MPEG Encode Pre-Processor“,  der verschiedene Elemente zu einem wirksamen Tool für die qualitativ überzeugende Signalaufbereitung vor der eigentlichen Aufnahme vereint: Einen Time Base Corrector (Arbeitsweise siehe oben), Frame Synchronizer (korrigiert etwaige unsaubere Bildübergänge) sowie die „Motion Active Noise Reduction“, die Bildstörungen bei der Darstellung bewegter Motive stark reduziert.  Zusätzlich arbeitet ein hochkomplexer digitaler Rauschfilter, der sicherstellen soll, dass keine unsauberen Objektkanten und gleichzeitig keine störenden Nachzieheffekte vorkommen. 

Die aktuellen Pioneer-Recorder verfügen ebenfalls über verschiedene Errungenschaften, die die Bildgüte bei allen Aufnahmen optimieren soll. So ermöglicht das Menü "Video Adjust" die Anpassung der Bildqualität für den internen TV-Tuner und die externen Eingänge. Es gibt Justagemöglichkeiten für die Bildhelligkeit und die Stärke der Reduzierung des Farbrauschens. Pioneer liefert zudem eine große Palette vorgefertigter Einstellungen, je nach Signalquelle, mit. Zudem hat Pioneer bei der aktuellen Generation die Encodertechnik (auch mit VBR) verbessert, was zu einem Bild von gleichbleibend hoher Bildqualität ohne störende Schwankungen führt. 

Das können DVD-Recorder NICHT

DVD-Recorder können vieles - aber nicht alles. Obwohl sie dem herkömmlichen Videorecorder haushoch überlegen sind, kann man mit DVD-Recordern nicht einfach alles Quellmaterial nach Herzenslust 1:1 kopieren. Wir haben hier verschiedene Punkte aufgezählt, die aufzeigen, was die momentan erhältlichen DVD-Recorder nicht können.

• Falsch ist die Annahme, dass man mit einem DVD-Recorder eine DVD komplett kopieren kann - ein DVD-Recorder ist als Ergänzung für die Surroundanlage vorgesehen und erfüllt nicht die Aufgabe eines DVD-Brenners im Home PC. Nur mittels eines PCs und dem entsprechenden Brenner kann eine DVD komplett ausgelesen werden. Mit einem Standalone DVD-Recorder wird es wegen dem Kopierschutz aller Wahrscheinlichkeit nach auch zukünftig nicht möglich sein, DVDs 1:1 zu kopieren, allerhöchstens DVDs, die über keinen Kopierschutz verfügen, was in der Praxis aber kaum noch vorkommt.  Es ist momentan beim DVD Video-Recording ebenfalls nicht möglich, die Bild- oder/und Tondaten auf digitalem Wege zu übertragen. Hier gleichen sich der herkömmliche Videorecorder und der neue DVD-Recorder: Beide können nur ein analoges Signal aufnehmen. Damit sollte es auch klar sein, dass es nicht funktioniert, beispielsweise alle Sprachen der Original-DVD auf die zu bespielende DVD zu kopieren. Es ist nur möglich, eine Sprachfassung zu kopieren. 
• Doch gerade das Kopieren von DVDs ist auch auf analogem Wege selten möglich. Es ist in der Praxis keinesfalls problemlos möglich, jede DVD analog zu überspielen, denn der Macrovision-Kopierschutz, den sehr viele DVDs mitbringen, ist auch bei analoger Signalübertragung aktiv und wird noch durch einen zusätzlichen Kopierschutz ergänzt, der dem Recorder in der Austastlücke des Videosignals signalisiert, dass eine Aufnahme nicht möglich sein soll. Dies hat zur Folge, dass sich DVD-Recorder hauptsächlich zur Aufnahme von Sendungen aus dem Fernsehen eignen und aufgrund der kopierschutztechnischen Voraussetzungen weniger zum Überspielen von DVD Video-Filmen. DVD-Recorder, die direkt Digitalfernsehen nach dem DVB-Standard ohne erneute Komprimierung aufnehmen können, sind bislang auch noch nicht am Markt erhältlich. 
• Was die Klangqualität betrifft, sind Grenzen gesetzt: Technisch aufwändige Dolby Digital 5.1- oder DTS 5.1-Encoder sind bei DVD-Video-Recordern nicht mit an Bord, was neben dem hohen Integrationsaufwand natürlich auch mit den Wünschen der Softwareindustrie zusammenhängt. Also kann man den diskreten Mehrkanalton von DVD Video-Discs - selbst wenn man auf analogem Wege eine Aufnahme anfertigen kann -  nicht aufnehmen. Tonaufnahmen sind lediglich in Dolby Digital 2.0 möglich, im Inneren der DVD-Recorder sitzt ein Digital 2.0.-Encoder. Verschiedene Modelle bieten aber zumindest die Möglichkeit, mit unkomprimiertem PCM-Ton aufzuzeichnen.

Gut geeignet für Hobby-Filmer

Auch, wenn sich DVD-Recorder - wie eben erläutert - nicht perfekt für DVD- auf DVD-Kopierer eignen, so sind gerade die hochwertigeren Geräte für Hobbyfilmer sehr interessant, besonders dann, wenn man eine DV- oder MiniDV-Kamera besitzt. Wer also bequem und in guter Qualität Filme aufnehmen und archivieren möchte, kann seinen Camcorder mittels DV-/i.link-Verbindung an den DVD-Recorder anschließen. Vielfältige Möglichkeiten bieten zahlreiche DVD-Recorder z.B. von Sony (Grafik siehe unten), Pioneer Philips und Panasonic.

Mit freundlicher Genehmigung von Sony

So ist es z.B. bei Sony und Panasonic möglich, komplette DV-Bänder mittels eines simplen Knopfdrucks zu überspielen. Der DVD-Recorder übernimmt die komplette Steuerung des Prozesses. Auch Pioneer sorgt mit einer funktionalen Fernbedienung und einem übersichtlichen Graphical User Interface für ein einfaches Überspielen. Je nach Format, Betriebsmodus und Gerät gibt es auch umfangreiche Editierfunktionen bei den DVD-Recordern. Sehr reichhaltig ist beispielsweise der Sony RDR-GX7 ausgestattet. 

Panasonic bietet die Möglichkeit einer PC-Vernetzung. Voraussetzung ist die Software Motion DV Studio 4.7. Nachdem die DV-Filme am PC nachbearbeitet wurden, kann der Anwender sie vom PC zum DVD-RAM-/Festplatten-Recorder DMR-E100  (1.499,-- EUR) oder zum DVD-RAM-Recorder DMR-E60 (699,-- EUR) schicken. Der PC steuert bei diesem Prozess den DVD-Videorecorder. 

Multimedia-Kompatibilität

Die ersten DVD-Recorder waren nicht unbedingt vollkommene Multimedia-Talente. So konnten verschiedene Modelle keine MP3-CDs abspielen und auch keine CDs mit jpeg-Bilddateien. Verschiedene neuere Modelle jedoch sind multimedial sehr talentiert. Eine Vorreiterrolle nimmt hier z.B. Panasonic ein, denn hier wird Multimedia keinesfalls auf das beschränkt, was das DVD/CD-Laufwerk schluckt - dabei kann man sich in Bezug auf die Disc-Format-Kompatibilität auch schon nicht beschweren. MP3-CDs werden ebenso abgespielt wie DVD Audio-Discs (allerdings nur in Stereo, nicht alle Modelle). Das aktuelle Topmodell DMR-E100 (oben im Bild) bietet vielfältige Möglichkeiten, verschiedene Formate zu verarbeiten.

Mit freundlicher Genehmigung von Panasonic

Verschiedene hochwertige Recordermodelle (DMR-E60, DMR-E100H und DMR-HS2, mit 40 GB-Platte für 1.099,-- EUR) bieten Einschübe für SD-Cards und für PCMCIA-Karten. Damit ist es möglich, z.B. Bilder (Formate jpeg/Tiff) von der Digitalkamera oder MPEG 2- und MPEG 4-Videomaterial von entsprechenden Quellgeräten  direkt anzuschauen oder zu archivieren - oben im Schema sind die verschiedenen Möglichkeiten bildlich verdeutlicht. Auch können z.B. Standbilder vom DVD-Recorder auf eine entsprechende Speicherkarte überspielt werden. Auch Videosequenzen können im MPEG 4-Verfahren auf geeignete Speicherkarten übertragen werden. Ferner ist eine MPEG 2- in MPEG4-Videodatenwandlung möglich sowie eine simultane Aufnahme in MPEG 2 und in MPEG 4. 

Philips bietet ebenfalls umfassende Multimedia-Möglichkeiten, besonders für Liebhaber der digitalen Fotografie. Der DVDR-77 (750,-- EUR, DVD+RW-Recorder) bietet verschiedene Imaging-Funktionen, die für Digitalfotos viele Möglichkeiten eröffnen. Ebenso wie bei den Panasonic-Modellen ist ein PCMCIA-Slot integriert, in den man die Speicherkarten verschiedener Digitalkameras einführen kann. Daher können mit dem DVDR77 digitale Fotos oder Camcorder-Aufnahmen auf einfache Weise auf DVD übertragen werden - bis zu 3600 Fotos passen auf eine DVD. Viele Formate spielen JVCs Recorder DR-M1 und die Pioneer-Modelle DMR-3100 sowie DMR-5100 ab. So können unter anderem auch MP3-CDs und CDs mit Bildern im jpeg-Format eingelesen werden. Die Pioneer-Recorder beherrschen zusätzlich noch WMA (Windows Audio Media).

Yamaha hat mit dem 649,-- EUR kostenden DRX-2 (oben im Bild) einen +RW-Recorder im Programm, der nicht nur SVCDs und VDCs aufnimmt, sondern auch als bisher einziger DVD+R/RW-Rekorder, bis zu zwei Stunden Ton im linearen, unkomprimierten PCM-Format aufnimmt.

Einfache Bedienung 

In Anbetracht des Funktionsumfangs sind DVD-Recorder insgesamt einfach zu bedienen. Wenn man sich kurz mittels der Bedienungsanleitung über wichtige Grundfunktionen informiert hat, stellt eine einfache Aufnahme auf eine beschreibbare DVD selbst unerfahrene Anwender nicht vor große Probleme. Mittels einer grafischen Benutzeroberfläche (Graphical User Interface, kurz "GUI" genannt", die den Menüs eines DVD-Players stark ähneln (der erweiterte Umfang durch die zahlreichen Aufnahmefunktionen kommt neu hinzu), kann man sich durch alle erforderlichen Menüs navigieren. Verschiedene  Komfortfunktionen sind genau das Richtige für ein einfaches Handling in allen Situationen: Man hat zum Beispiel mittels des GUI die Möglichkeit, sich den noch verbleibenden Platz auf der zu beschreibenden DVD anzeigen zu lassen.Viele DVD-Recorder haben ein weiteres interessantes Ausstattungsmerkmal: Der noch auf der zu bespielenden DVD vorhandene Platz wird im Hinblick auf die Bildqualität  optimal auf die Laufzeit des aufzunehmenden Films oder Fußballspiels angepasst. Nach der Aufnahme gibt es verschiedene Möglichkeiten (je nach Gerät und Format), das Material zu editieren.  Ein richtiges Menü  mit "Thumbnails" (kleine Vorschaubilder für die jeweilige Szene) kann man sich z.B. im Video Recording Mode beim Format DVD-RW erstellen und anzeigen lassen. Wem es wichtig ist, auch in NTSC aufnehmen zu können: Verschiedene DVD-Recorder, z.B. von Philips und Panasonic, bieten auch die Aufnahmemöglichkeit in NTSC, allerdings nicht PAL und NTSC kombiniert auf einer Disc, da dies gemäß DVD-Standard nicht erlaubt ist. 

Mit freundlicher Genehmigung von von Sony

So ist es einfacher - und nicht, wie manche vielleicht erwarteten, schwerer - mit einem DVD-Recorder zu arbeiten als mit einem Videorecorder. Durch die vielfältigen GUI-Möglichkeiten ist es auch im Abspielbetrieb viel leichter, sich zurechtzufinden: Mittels dafür vorgesehener Menüs (im Bild oben die Benutzeroberfläche des Sony RDR-GX7) kann man sich den Inhalt der DVD bequem auf dem Bildschirm anzeigen lassen.  Zusätzlich sorgen schon vom Videorecorder her bekannte Features wie z.B. „Show View“ für Bedienkomfort. 

Besonders viele Ausstattungsmerkmale, die den Bedienkomfort steigern, integrierte Pioneer  in die aktuellen DVD-Recorder. Hier drei Beispiele: 

1. Der Advanced Disc Navigator zeigt den Inhalt der eingelegten DVD und den ausgewählten Titel sogar als animierte Titelvorschau an, so dass man schnell die gesuchte Aufnahme findet.

2. Bei der "Disc History"-Funktion (Bild siehe oben) können Informationen über bis zu 30 bespielte DVDs im DVD-Recorder gespeichert werden. Das Inhaltsverzeichnis und zusätzliche Informationen können mittels eines einfachen Knopfdrucks auf der Fernbedienung abgerufen und auf dem Bildwiedergabegerät angezeigt werden, ohne dass sich die betreffende DVD im Recorder befinden muss.

3. Besonders einfach funktionieren Aufnahmen mit der "Easy Timer Programmierung". Es muss nur die Startzeit der Sendung ausgewählt werden und der unten im Screenshot sichtbare Pfeil bis zur gewünschten Aufnahme-Endzeit verlängert werden. 

Die Fernbedienungen der meisten Geräte sind recht übersichtlich geraten (im Bild links die IR-Kontrolleinheit des JVC DR-M1), wenngleich sie noch nicht perfekt sind. Wir würden uns wünschen, dass für die elementaren Funktionen eine Beleuchtungsmöglichkeit gegeben wäre, damit die Bedienung auch im abgedunkelten bzw. schlecht beleuchteten Raum problemlos möglich ist.

Guter DVD-Player-Ersatz?

Eine Frage, die nicht wenige Anwender beschäftigen dürfte, ist die nach den DVD-Player-Qualitäten von DVD-Recordern. Schließlich sollen nicht nur DVD-Medien aufgenommen, sondern auch die in vielen Fällen bereits vorhandene DVD- und CD-Sammlung visuell und akustisch ansprechend wiedergegeben werden.  Wenn man selber normale bis leicht gehobene Ansprüche an die Bild- und Tonqualität stellt, wird man von einem ordentlichen DVD-Recorder der Preisklasse ab rund 600,-- EUR (UVP) nicht enttäuscht sein. Verschiedene besonders hochwertige DVD-Recorder können auch anspruchsvollere Bild- und Tonliebhaber zufrieden stellen. Schon günstigere Modelle weisen ein natürliches, scharfes, kontrastreiches und klares Bild auf. Hervorragende Werte, wie man sie von DVD-Playern der oberen Mittelklasse (ca. 600,-- bis 900,-- EUR) gewohnt ist, werden jedoch nicht erreicht. Dies ist auch kein großes Wunder, schließlich bietet ein DVD-Recorder zusätzlich die Aufnahmefunktion. In den Recordern arbeiten, was die Audio- und Video D/A-Wandler angeht, meist vielfach eingesetzte Massenware: 108 MHz/12-Bit Video-DACs finden sich noch lange nicht in jedem Gerät, eher wenige DVD-Recorder verfügen über einen so hochwertigen Konverter (z.B. der Sony RDR-GX7). 54 MHz/10-Bit Video-D/A-Wandler werden häufig verbaut. Bis auf Ausnahmen (der DRM-1 von JVC ist der erste DVD-Recorder mit Progressive Scan-Signalverarbeitung) sind die Bildwiedergabemöglichkeiten von DVD-Recordern im Moment noch auf die Interlaced-Signalverarbeitung beschränkt, was ein Contra-Argument für visuell anspruchsvolle Home Theatre-Fans darstellen dürfte.

Auch Recorder mit DVI- oder HDMI-Ausgang für die Bildausgabe sind momentan noch nicht käuflich zu erwerben. Freude von DVD Audio- und SACD-Software müssen sich momentan zusätzlich zum DVD-Recorder auch noch nach einem in Bezug auf die Audio-Eigenschaften geeigneten Zweitgerät umschauen, denn DVD-Recorder, die auch DVD Audio- und/oder SACDs abspielen sind absolute Mangelware (von Panasonic gibt es Geräte, die DVD Audio-Software in Stereo wiedergeben können). 

Unsere Bilanz; DVD-Recorder sind aufgrund ihrer technischen Basis und ihrer Gesamt-Ausrichtung mehr für die „Aufnahme-Fraktion“, die sich gern in ordentlicher Bild- und guter Tonqualität Dokumentationen, Live-Sport-Events, Filme und andere Sendungen aus dem Fernsehen aufnehmen und archivieren möchten als an die "echten" Home Theatre-Fans, die beispielsweise einen Videoprojektor, einen hochklassigen AV-Verstärker/-Receiver und ein wohlklingendes Multichannel-Lautsprechersystem nutzen. Für diese klassische Home Theatre-Freaks sind die DVD-Recorder zwar interessante Zweitgeräte, für die akustisch und visuell optimale Wiedergabe der Filmesammlung aber eignet sich ein hochwertiger DVD-Player besser.

Was ist vor und nach dem Kauf zu beachten?

Vor dem Kauf gilt vor allem: Viele, umfassende Informationen sind durch nichts zu ersetzen. Lesen Sie nicht nur ein Special und einen DVD-Recorder-Test durch, sondern nutzen Sie die Möglichkeit, sich auf "breiter Front" kundig zu machen. Besonders im Vorteil sind Sie, wenn Sie beispielsweise DVD-Recorder-Besitzer in Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis haben. Schauen Sie sich die Geräte, wenn Sie die Möglichkeit haben, genau an. Wichtig ist es auch, sich bereits vor dem Kauf über die Ausstattungsmerkmale klar zu werden, die Ihr Wunschgerät unbedingt mitbringen sollte. Wichtig ist auch, keinesfalls nur nach dem Preis zu gehen. Ein günstiges "Schnäppchen" kann sich später leicht als Reinfall herausstellen. Hier sollte man den Faktor Qualität stark bewerten, denn schließlich soll der DVD-Recorder auch über einen längeren Zeitraum Freude bereiten.

Wenn Sie beim Kauf die Bildqualität des ins Auge gefassten DVD-Recorders bei Aufnahme und Wiedergabe überprüfen möchten, ist ein geeigneter Bild-Check Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewertung der visuellen Güte.

Ein effektiver Bild-Check:

  • Ein geeignetes Bildausgabegerät sollte zur Verfügung stehen. Entweder ein herkömmlicher TV (am besten hochwertiges 16:9-TV, Bildschirmdiagonale ab 82 cm, "Bildverbesserer" abgeschaltet, damit keine aktivierte Rauschreduktion oder andere digitale Filter das Bild der DVD verfälschen) oder ein Röhrenprojektor, welcher zuvor aber von einem Experten optimal justiert werden muss. Ein nicht optimal eingestellter CRT-Projektor kann das Bild einer DVD nicht exakt darstellen. Unbedingt nötig ist der Bildcheck via Projektor, wenn die Progressive Scan-Fähigkeit eines DVD-Recorders (noch bei kaum einem Modell ein Thema, aber zukünftig bestimmt) überprüft werden soll oder zuhause ein Projektor steht. Diesen am besten optimal justieren und die DVD-Recorder-Kandidaten, die zum Kauf anstehen, zum Vergleich übers Wochenende mit nach Hause nehmen. Ein sehr empfehlenswertes Test-Tool ist ein Studiomonitor, der mit seiner hervorragenden Auflösung wertvolle Rückschlüsse auf die Qualität des DVD-Recorders, sowohl in Bezug auf die Aufnahme als auch auf die Wiedergabe, gibt. Ebenfalls zur Bildüberprüfung sind hochwertige Plasma-Displays neuer Generation sowie verschiedene DLP- und LCD-Projektoren. Bei LCD/DLP-Projektoren sowie Plasmas muss aber der Schwarzwert, die Farbdarstellung und die Gesamt-Natürlichkeit des Bildes überzeugend ausfallen. Um dies feststellen zu können, schließt man am besten ein oder zwei hochklassige DVD-Spieler (besser noch als Recorder, da, wie bereits beschrieben, hochklassige DVD-Player ein nochmals besseres Bild mitbringen) an. Ältere Plasma-Geräte, viele Rückenprojektions-TVs und ältere oder sehr preisgünstige DLP- oder LCD-Projektoren taugen nur sehr eingeschränkt zu Überprüfungen der Bildqualität. Bitte unbedingt im Menü des jeweiligen Bildwiedergabegeräts die Deaktivierung aller Zusatzfilter und Digitalfunktionen sowie (sehr wichtig!) die neutrale Farb-, Bildschärfe-, Kontrast- und Helligkeitseinstellung am Bildausgabegerät im entsprechenden OSD überprüfen!

  • Geeignete Kabel  - auch Antennenkabel - verwenden. Den DVD-Recordern beigepackte "Billigstrippen" sowie Scart-, und S-Videokabel aus dem Sonderangebot taugen nicht zur Bildqualitätsprüfung des DVD-Recorders. Die Bildunterschiede zwischen den Geräten sind teilweise so gering, dass schon die Verwendung falscher Kabel zu einem verfälschten Eindruck führen kann. Es muss kein Highend-Scartkabel für 200,-- EUR sein, aber etwas Ordentliches (ab 30,-- bis 40,-- EUR) muss schon verwendet werden. Hat man kein eigenes, dann sollte der Händler ein Exemplar aus seinen Beständen rekrutieren.

  • Die richtige Software verwenden. Auf jeden Fall entsprechende DVD-Medien zu Aufnahmezwecken mitbringen. Für die Überprüfung der Wiedergabequalitäten ist es ratsam, Test- und Film-DVDs mit besonders gutem Bild mitzunehmen. WICHTIG: Sie sollten die DVDs zuvor schon kennen und nicht erst beim Händler das erste Mal sehen - denn eine qualitativ brillante DVD sieht auf keinem DVD-Recorder schlecht aus. Am besten bei Freunden/Bekannten mit entsprechend gutem Equipment zuvor Probe sehen und sich einen ausführlichen Eindruck verschaffen.

  • Es ist ratsam, auf jeden Fall DVD-Recorder, die mit unterschiedlichen Formaten arbeiten, ebenso gegeneinander antreten zu lassen wie DVD-Recorder, die auf das gleiche Format aufnehmen. Dies ist unerlässlich, um den persönlichen Favoriten zu küren.  Bei DVD-Recordern, die mehrere Formate (z.B. DVD-RW und +RW oder DVD-RW und DVD-RAM) aufzeichnen können, sollte man in jedem Format Testsequenzen aufzeichnen. 

  • Für die Überprüfung der Aufnahmequalität sollte man verschiedene Aufnahmesequenzen über den eingebauten TV-Tuner aufzeichnen -  bei allen zu vergleichenden DVD-Recordern sollte man zunächst die bestmögliche Qualitätsstufe anwählen, um herauszufinden, wie gut das Bild unter optimalen Bedingungen ist. Als nächstes ist es ratsam, bei allen Probanden eine mittlere Qualitätsstufe, die einen vernünftigen Kompromiss aus Raumökonomie in Bezug auf das Medium und aus Bildgüte darstellt, auszuprobieren. Denn für die Aufzeichnung "normaler" Sendungen aus dem Fernsehen genügt eine mittlere Qualitätsstufe in vielen Fällen. Um zu schauen, ob die Bildqualität noch erträglich ist, kann man zum Schluss noch die unterste Qualitätsstufe ausprobieren. Um dem TV-Tuner "auf den Zahn zu fühlen", sich einfach das TV-Bild verschiedener Sender über den TV-Tuner im DVD-Recorder ausführlich anschauen. 

  • Sehr wichtig ist der A/B-Vergleich zur Überprüfung der Wiedergabe: Zwei unterschiedliche DVD-Recorder am EXAKT GLEICHEN Bildwiedergabegerät, mit der EXAKT GLEICHEN ANSCHLUSSART (BEIDE Player über YUV oder BEIDE über RGB anschließen  - also nicht einmal YUV und einmal RGB, das verfälscht den Bildeindruck). FBAS aus Gründen der deutlich schlechteren Qualität NICHT verwenden) und dem EXAKT GLEICHEN KABEL sowie der EXAKT GLEICHEN DVD-SEQUENZ vergleichen. 

  • Nicht zu unterschätzen: Der Zeitfaktor. Innerhalb von 10 Minuten können Sie nie Bildunterschiede zwischen DVD-Recordern richtig erfassen - schon allein deshalb, weil sie sich mit den Aufnahme- und Wiedergabequalitäten umfangreich beschäftigen sollten. Am besten, Sie gehen zum Händler Ihres Vertrauens und legen dort eine ausführliche Testsession ein  - oder sie bestellen bei einem seriösen Internet-Händler, der Ihnen ein volles Rückgaberecht bei Nichtgefallen vor dem Kauf zusichern.

  • Die Bildqualität bei der Aufnahme des DVD-Recorders sollte in der höchsten Qualitätsstufe ein scharfes, klares Bild mit guter Detaillierung zeigen. Störfaktoren wie deutlich sichtbares Farb- oder Flächenrauschen, ausgefranste Objektränder, starkes Zeilenflimmern, Zittern kleiner Objekte, unsauberer Bewegungsdarstellung (Ruckeln, Nachzieheffekte) sollten kaum sichtbar sein. In Stufen, in denen stärker komprimiert wird, sollte das Bild immer noch passabel sein. Klar ist, dass die Detaillierung, die Gesamtbildschärfe und die gesamte Bild-Sauberkeit abnimmt im Vergleich zur höchsten Qualitätsstufe.

  • Bei der Wiedergabe der mitgebrachten DVDs auf eine tadellose Bildschärfe, eine rauscharme Gesamtwiedergabe, eine satte, klare Farbwiedergabe, einen stimmigen Kontrast, auf stimmige Bildhelligkeitswerte und auf eine feine Detaillierung achten.

  • Steht ein Video EQ zur Optimierung vor der Aufnahme zur Verfügung, so sollte man dessen Nutzen auf jeden Fall überprüfen. Das Gleiche gilt für einen integrierten Video EQ für die Wiedergabe. Auch hier sollte man die Wirkung der Parameter sich ausführlich ansehen. 

Diese Hersteller bieten unter anderem DVD-Recorder an: 

Weiterführende Links zu den Themen DVD-Player, Surround-Sound und Heimkinotechnik: 

Ein großes Sortiment an DVD-Recordern finden Sie bei unserem Partner HIFI-REGLER.

Text: Carsten Rampacher
01. Januar 2004