Test: Denon DVD-A11

29.07.2004 (cr)

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume

Overview

Beim Begriff "DVD-Player" denkt ein Großteil der Bevölkerung spontan an irgendwelche 69 EUR-Angebote, die das allwöchentliche Lidl- oder Aldi-Blättchen und der aktuelle "Geiz ist geil"- bzw. "ich bin doch nicht blöd"-Flyer gern als das Nonplusultra darstellen - getreu dem Motto: "Kaufen, marsch marsch!". Mit solchen, für manche Zielgruppe sicherlich ausreichenden Offerten hat das wahre Nonplusultra der breiten DVD-Player-Angebotspalette auf dem deutschen Markt aber überhaupt nichts gemein: Schon der Preis von 2.499,-- EUR macht deutlich, dass hier kein höchstens multimedial besonders talentierter Allerwelts-DVD-Player auf sich aufmerksam macht, sondern ein echtes Elite-Gerät, das dem Betrachter durch seine imposante Optik schon direkt beim ersten Kennen lernen Respekt einflößt. Wie man es schon erwartet hat, sind die "Väter" dieses Ausnahme-Players bestens mit der Materie vertraut: Denon hat schon mit dem frühen DVD-5000 aus der Gründerzeit der DVD-Spieler ein monumentales Gerät geschaffen, diese Tradition wurde nach kurzer Unterbrechung mit dem Boliden-Player DVD-A1 wiederbelebt. Nun also heißt der aktuelle (inzwischen nicht mehr neue) "Denon-"Häuptling" DVD-A11 und toppt den DVD-A1, obwohl die nicht unbedeutende Summe von rund 1.700,-- EUR günstiger, in Bezug auf die gebotene Ausstattungsauswahl massiv - was allerdings auch darin begründet liegt, dass inzwischen ein rasanter technologischer Fortschritt Platz gegriffen hat und so ganz neues Potential ausgelotet werden kann.

Für Feinschmecker: Faroudja DCDi, Denons AL24 Processing Plus für alle Kanäle, Denon Link und i.link

Der DVD-A11 ist, getreu dem aktuellen Trend, ein sogenannter Universalplayer und schreckt weder vor SACD- noch vor DVD Audio-Software zurück. Wer DVD Audio-, SACD- und CD-Daten intern wandeln lassen möchte, hat mit dem DVD-A11 beste Karten, denn mittels selektierter 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler (Burr Brown DSD1790 für alle Kanäle) führt er eine digital-analoge Audiodatenwandlung auf State-Of-The-Art-Niveau durch. Liebhaber der analogen Signalausgabe brauchen sich übrigens auch abgesehen von den verbauten High End-D/A-Wandlern nicht als vernachlässigt vorkommen, denn ein Bassmanagement und eine Laufzeitkorrektur für DVD-Audio und SACD sorgen für eine entsprechende interne Signalbearbeitung, so dass auch die Besitzer extrem leistungsfähiger Subwoofer-/Satelliten- Lautsprecherkombinationen voll in den Genuss der akustischen Fähigkeiten des A11ers kommen. Wer das hochauflösende Signal einer DVD-Audio oder einer SACD dennoch lieber auf digitaler Ebene herausführen möchte, hat beim Denon auch die Gelegenheit dazu, denn ein i.link-Terminal wartet auf der Geräterückseite nur darauf, dass ihm solche Aufgaben übertragen werden. Wer sich als Kommandozentrale seiner AV-Anlage einen der großen Denon-Boliden mit Denon Link hält, kann auf den ebenfalls vorhandenen Denon Link-Anschluss zurückgreifen, der, genauso wie i.link, auch für die hochauflösenden Audioformate geeignet ist - wobei bei den aktuellen Denon AV-Verstärkern und -Receivern mit Denon Link der Empfang von DVD Audio- und SACD-Daten möglich ist. Beim DVD-A11 jedoch wartet Denon noch auf die Freigabe der SACD-Vernatwortlichen, dass neben DVD Audio-Signalen nun auch SACD-Daten auf digitalem Wege aus dem Player herausgeführt werden dürfen. Das ebenfalls verbaute Denon-eigene AL24 Processing Plus für alle 6 Kanäle ist für eine effektive akustische Aufpolierung bei verschiedenem Quellmaterial, besonders auch bei herkömmlichen CDs, zuständig. 

Nun, die akustischen Highender lehnen sich schon zufrieden zurück und warten auf den weiteren Testverlauf, aber die Video-Fraktion, denen ein Premium-Bild über alles geht, scharrt ungeduldig mit den Hufen - wie sieht es denn mit den visuellen Qualitäten des Denon Top-Modells aus? Zumindest der Beschreibung auf dem Datenblatt nach alles in bester Ordnung - man hat schlicht und einfach alles überhaupt Mögliche getan, um auch den anspruchsvollsten Home Theatre-Anwendern ein Präzisionswerkzeug auf den Leib zu schneidern, das jegliche ihm zugetragene Aufgabe, ob über den DVI-Ausgang, über YUV-Progressive oder über RGB-Interlaced, mit absoluter Souveränität erledigt. Um die schwierigen Aufgaben der Progressive-Signalverarbeitung kümmert sich ein Faroudja DCDi-Chip.  Auch können sich die Liebhaber eines Premium-Bildes freuen, die ihren DVD-A11 mittels des DVI-D-Ausgangs an ihr entsprechend gerüstetes Bildwiedergabegerät anschließen. Sie haben nämlich den Vorteil, den internen Scaler von Denons Universalplayer-Flaggschiff nutzen zu können - da die DVI-Schnittstelle durch den digitalen Kopierschutz HDCP abgesichert ist, darf hier hochskaliert werden. Beim analogen Anschluss ist der Scaler nicht aktiv - Denon hat aber auch hier alles getan, um ein bestmögliches Bild zu garantieren und setzt gleich auf zwei 216 MHz/12-Bit Video-D/A-Wandler, ein Konverter kümmert sich um die Progressive- der andere um die Interlaced-Signalverarbeitung. Wie sich Denons Flaggschiff  im Test schlägt, können Sie nun in allen Einzelheiten nachlesen. 

Finish

Sauber gelöst: Innenaufbau des DVD-A11

Denons Top-Universalplayer ist mit aufwändiger Technik bis an den Rand gespickt - doch nicht nur die Zutaten begeistern, auch die Zubereitung überzeugt, denn im Geräteinneren ist alles appetitlich aufbereitet. Das Netzteil und die Kondensatoren fallen großzügig dimensioniert aus, was eine sichere und leistungsstarke Stromversorgung sicherstellt. Das Laufwerk ist, um die nach außen zu hörende Betriebslautstärke weiter zu senken, aufwändig geräuschgedämmt. Das hochwertige Chassis und die massiv verarbeitete Gerätefront sind weitere Bestandteile des First-Class-Finish. 

Aufwändig: Der Aufbau des DVD-A11 bekämpft störende Resonanzen und Vibrationen erfolgreich - so bleibt der Player immer die Ruhe selbst

Luxusklasse: Speziell behandelte Laufwerkslade für wenig Geräusche, ausgefeilte Lagerung, effektive Laufwerksdämpfung

High End: Laufwerkslade von vorne betrachtet

Die Bedienelemente am Gerät selber steigern weiter den Eindruck größtmöglicher Hochwertigkeit. Jede Taste wirkt wie aus dem Vollen gefräst, die Haptik mit dem angenehmen Druckpunkt stützt den bereits vorhandenen optischen Eindruck. Gerade die qualitativ absolut überzeugenden Funktionstasten für die Hauptfunktionen warten geradezu darauf, bedient zu werden.

Am Drücker: Glücklich schätzen kann sich, wer diese Tastatur bedienen darf

Auch die Geräterückseite macht Freude  - alle Anschlüsse sind sorgfältig eingepasst, was zum Gesamtniveau vortrefflich passt. Dieses Urteil kann man über die Fernbedienung nicht abgeben, hier würden wir uns einen edleren IR-Controller wünschen, z.B. mit Aluminiumoberfläche und einer insgesamt massiveren Qualität. Das mitgelieferte Teil bekommt in Bezug auf die Materialanmutung jedenfalls nur durchschnittliche Zensuren. Trotz dieses kleinen Mankos kassiert der DVD-A11 in der Finish-Wertung verdient die Höchstpunktzahl - ein edel verarbeitetes Stück Technik für Kenner.

Bewertung
Ausstattung

Der DVD-A11 verfügt über eine reichhaltige und durchdachte Ausstattung. Wie inzwischen gerade bei höherpreisigen und hochpreisigen Modellen üblich, kann der Denon sowohl DVD Audio- als auch SACD-Software wiedergeben. DVD Audio und SACD verfolgen beide das identische Ziel - Audiodaten in früher ungekannter Qualität und Authentizität aufzubereiten - auf unterschiedlichen Wegen. Kurz stellen wir einige Eckdaten der beiden Systeme vor. 

DVD Audio

Setzt man eine lineare Pulse Code Modulation (PCM)-Codierung voraus, so ergibt sich bei einer Single-Layer-DVD (DVD-5) bei Stereoausgangsmaterial und einer 48 kHz-Abtastrate sowie einer Wortbreite von 24 Bit eine Abspielzeit von 258 Minuten. Bei einer DVD-9 (Eine Seite, zwei Layer, das meistgebräuchliche Format für Spielfilme auf DVD Video) wächst die Spielzeit auf 469 Minuten an. Erhöht man die Abtastrate auf das bei DVD Audio mögliche Maximum von 192 kHz, bleiben im Falle DVD-5 noch 64 und im Falle DVD-9 noch 117 Minuten übrig.  Dies gilt für eine Stereo-Aufnahme, anders sieht es im Mehrkanalmodus aus. Hier ist es zwar, wie schon erwähnt, wegen der maximalen Datenrate nicht möglich, mit einer Abtastfrequenz von 192 kHz zu arbeiten, 96 kHz, kombiniert mit einer Wortbreite von 24 Bit, sind aber realisierbar. Nutzt man dies aus, bliebe bei einer LPCM-DVD noch eine Spielzeit von 43 Minuten (DVD-5) beziehungsweise 78 Minuten auf einer DVD-9. Zu wenig, so die einhellige Meinung der DVD Audio-Macher, also musste die Spielzeit erhöht werden - aber bitte nicht mit Hilfe eines verlustbehafteten Komprimierungsverfahrens. Im Computerbereich sind verlustfreie Packing-Verfahren nichts besonders. Viele PC-Anwender werden das Programm "WinZip" kennen, mit dessen Hilfe Dateien effektiv "gepackt", das heißt in der Dateigröße reduziert werden können, um so den Versand via e-mail oder das Abspeichern auf einer CD-R oder einer Diskette zu erleichtern. Nach dem "Entpacken" des Programms ist dann wieder alles im Ursprungszustand, also kein Verlust ist durch das "packen" von Daten entstanden. Nach diesem Prinzip arbeitet nun auch "Meridian Lossless Packing", kurz MLP genannt. Hier ist das decodierte Audiosignal mit dem PCM-Signal bitidentisch, MLP decodiert mit hoher Präzision Bit für Bit. Wie stark komprimiert wird, hängt vom Programmmaterial und von den eingestellten Parametern ab. Umso höher die Bitrate und die Auflösung, umso höhere Bitraten lassen sich erreichen. Gebräuchlich sind Kompressionswerte zwischen 1,3 und 1,7 erreicht, aber teilweise auch deutlich höhere Werte bis zu 50 Prozent. Anders ausgedrückt: MLP kann die Spielzeit einer DVD Audio von 25 bis 55 Prozent erhöhen.  

SACD

Bei der SACD, die entweder als Modell mit zwei Layern (einer für normalen CD-Betrieb, einer für den SACD-Betriebsmodus) oder als reine 1-Layer-SACD ausgelegt ist, sind keinerlei visuelle Features wie bei der DVD-Audio vorgesehen. Besonderheit der SACD ist der spezielle, direkte Signalweg bei der Datenwandlung. Ein moderner Delta-Sigma-Wandler arbeitet mit mindestens 64fachem Oversampling und einer Auflösung von einem Bit. Er besteht aus zwei Blöcken: einem analogen Modulator und einem digitalen Filter. Der Modulator ist dabei prinzipiell nur ein analoger Komparator (Komparatoren sind Kippschaltungen, die beim Über- oder Unterschreiten der Referenzspannung definierte Spannungswerte am Ausgang annehmen) mit 2 analogen Eingängen und einem digitalen Ausgang, Delta), dem ein Tiefpaßfilter als Integrierer (Sigma) vorgeschaltet ist. Gleichzeitig wird von der Eingangsspannung das durch einen 1bit DA-Wandler rückgewandelte Ausgangssignal wieder abgezogen (Differenzverstärker), so dass der Komparator bei jedem Vorgang wieder zurückgesetzt wird. Dadurch entsteht ein 1bit Datenstrom, der Bitstream: steigt die Amplitude des Analogsignals an, überwiegt am Ausgang des Komparators „1“. Fällt sie, überwiegt „0“. Ist die Amplitude konstant, halten sich „0“ und „1“ die Waage.  Das analoge Signal kann nun unmittelbar durch Integration, also durch einen einfachen Tiefpaß, wiedergewonnen werden - und genau dieses Konzept verfolgen Sony und Philips mit der SACD (Super Audio CD), bei der das Signal (Direct Stream Digital, DSD) eines mit 2,82 MHz getakteten Bitstreamwandlers prinzipiell direkt auf die SACD, einem DVD-ähnlich aufgebauten Datenträger (nicht kompatibel zu DVD Video/Audio) aufgezeichnet wird, daher kommt auch die Bezeichnung "Direct Stream Digital". Die Initiatoren der SACD sehen große Vorteile in ihrem Konzept. Sie argumentieren, dass bei der SACD durch die DSD-Technik  die Wandlung von analog zu digital und zurück viel einfacher bei PCM sei - durch die Vereinfachung des Signalwegs: Im A/D-Wandler wird kein  Downsampling gebraucht, und auf der Seite des D/A-Wandlers kein Upsampling - was durch die direkte Verarbeitung der originalen 1-Bit-Werte überflüssig wird.  Allerdings wäre ohne Zusatzmaßnahmen der Rauschabstand sehr schlecht, denn ergibt sich bei 64facher Überabtastung eine Dynamik von nur 24,08 dB - nicht geeignet für anspruchsvolle Audio-Anwendungen. Die Problem der zu geringen Dynamik wird durch das sogenannte "Noise Shaping" gelöst.  Das Rauschspektrum, das durch den 64fachen Bitstreamwandler hinzukommt, wird in hohe Frequenzen außerhalb des Hörbereiches verschoben. (Das gleiche Prinzip wird übrigens auch bei NSV, Noise Shape Video, im Videodatenbereich einsetzt. NSV verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing mit vielfachem Oversampling und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion), Dies geschieht bereits durch den analogen Integrierer, der dem Eingangs-Differenzverstärker nachgeschaltet ist: Dieser dämpft die Frequenzanteile, die spektral weit von der Abtastfrequenz und ihren Vielfachen liegen. Das Resultat ist ein deutlich vermindertes Quantisierungsrauschen, das zu hohen Frequenzen hin jedoch exponentiell ansteigt. Ein 18bit Delta-Sigma Wandler erreicht 110dB Rauschspannungsabstand bei 100 Hz, bei 20 kHz beträgt er noch 90 dB und bei 50 kHz noch 80 dB.

Digitale Interfaces

Mit i.link, Denon Link und DVI verfügt der DVD-A11 über drei State Of the Art-Digitalinterfaces. Denon Link und i.link sind für die Tonübertragung, DVI ist für die Bildübertragung zuständig. In den folgenden kurzen Texten stellen wir die Schnittstellen kurz vor.

Denon Link:

DenonLink ist eine digitale Verbindung für Gerätevernetzung untereinander via RJ-45-Stecker. Die Datenübertragung erfolgt 3 x so schnell wie bei IEEE1394 FireWire. Die maximale Datentransferrate beträgt 1,2 Gbps dank LVDS (Low Voltage Differential-Übertragung), damit ist das System geeignet für die digitale Übertragung von DVD Audio- und SACD-Signalen. Mittels Denon Link hat man die Möglichkeit, ein volldigitales Bassmanagement und eine Laufzeitanpassung auch beim Abspielen von DVD Audio- oder SACD-Discs zugänglich zu machen. Die Datenübertragung erfolgt über abgeschirmte "Twisted Pair"-Kabel (STP). Auf die erste Version von DenonLink folgte Denon Link S.E. (Second Edition). Die 2. Auflage hat gegenüber der ersten den Vorteil, dass nun zusätzlich die Daten von DVD Audio-Discs mit Kopierschutz ohne Qualitätsverlust im Originalformat (z.B. 96 kHz/24-Bit-6-Kanal oder 192 kHz/24-Bit 2-Kanal) mittels des Denon Link-Kabels übertragen werden können. Bislang war eine derartige Übertragung nur bei nicht kopiergeschützten DVD Audio Discs möglich. Das DVD-Konsortium hat der uneingeschränkten Übertragung von digitalen Signalen durch Denon Link zugestimmt, da Denon Link nun dem "4C"-Standard aus der PC-Branche entspricht. Durch eine ausgeklügelte digitale Kopierschutz-Kennung werden digitale Kopien effektiv verhindert.  Die nun aktuelle dritte Version von DenonLink ist neben dem Transport von DVD Audio-Signalen auch für SACD-Signale geeignet. Der AVC-A1SR mit Upgrade, der AVC-A1SRA und der AVR-3805 sind bereits für den Empfang von SACD-Signalen gerüstet, die Zertifizierung in Bezug auf die SACD-Signalausgabe für Denons DVD-Player ist gerade im Gange. Selbstverständlich können über Denon Link auch PCM- und Bitstream-Signale (Dolby Digital und DTS) übertragen werden, so dass man zwischen DVD-Player und AV-Verstärker/-Receiver mit nur einem RJ45-Kabel für die gesamte Übertragung aller Toninformationen auskommt. In unserer Testpraxis funktionierte die Verbindung mit einem Denon AVC-A1SE mit Upgrade ohne Schwierigkeiten. Nur für SACDs ist, wie beschrieben, Denon Link noch nicht funktionsfähig - bald wird diese Hürde aber auch noch überwunden sein. 

i.link:

Mittels i.link können DVD Audio- und SACD-Daten auf digitalem Weg aus dem DVD-Player herausgeführt werden. I.link ist eine Handelsmarke für die Norm IEEE1394 ("FireWire"), eine Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle für digitale Audio- und Videodaten. PCs, digitale Camcorder und andere Arten audiovisueller Geräte sind mit einer solchen Schnittstelle schon momentan ausgerüstet, Die Tendenz ist steigend. Da eine i.link-Buchse gleichzeitig Daten senden und empfangen kann, reicht ein einziges Kabel als Verbindung. Von der i.link-Buchse werden alle Arten von digitalen Audiosignalen ausgegeben, mit denen der jeweilige Player kompatibel ist. So auch SACD- und DVD Audio-Signale. Um DVD Video-Discs, DVD-As und SACDs mittels i.link Connection abspielen zu können, müssen die angeschlossenen Geräte mit dem DTCP-System (Digital Transmission Content Protection) kompatibel sein. Ist ein angeschlossenes Gerät nicht DTCP-kompatibel, wird nur der CD-Ton wiedergegeben. Diese Maßnahmen sind aus Gründen des Kopierschutzes erforderlich. Beide i.link-Geräte erkennen sich normalerweise und zeigen ihren Partner im jeweiligen Display an, beim Anschluss mehrerer Geräte werden die aktive Geräte angezeigt. Mit dem DVD-A11 und dem Pioneer VSA-AX10i-S funktionierte die Verbindung während des Testbetriebs reibungslos, beide Komponenten haben sich erkannt, im Display des Pioneer AV-Verstärkers tauchte der Schriftzug "DVD-A11" als Gerätekennung auf. Die Signalübertragung aller Signalarten gab keinerlei Probleme.

DVI

Bislang erfolgte die Übertragung der Videodaten in praktisch allen Fällen noch auf analogem Wege, das heißt, die digitalen Daten von der DVD mussten im DVD-Player mittels eines Digital-/Analog-Konverters in analoge Bilddaten umgewandelt werden. Obwohl die D/A-Konverter immer besser wurden, entstand bei dieser Wandlung - wie üblich bei solchen Verfahren - ein Verlust an Bildqualität, der bei sehr edlen DVD-Player mit besonders hochklassigen Videodaten-Konvertern gerade bei aktuellen Highend-Geräten sehr gering ausfällt. Beim Durchschnitts-DVD-Player aber war, trotz der fortschreitenden Wandlertechnik, noch immer ein Bildqualitätsverlust feststellbar. Je nach der Art des Bildwiedergabegeräts standen auch am anderen Ende des Bildsignalwegs noch weitere Transferaktionen an. So benötigt z.B. ein DLP-Projektor zur Ansteuerung seiner Spiegel-Panels im Inneren ein digitales Signal. Also muss im DLP-Beamer nochmals ein Analog-/Digital-Konverter eingesetzt werden, der die ankommenden analogen Bilddaten wieder auf die digitale Ebene transformiert. Ein Plasmaschirm oder ein LCD-Projektor benötigt zwar zur Ansteuerung der einzelnen Pixel ein analoges Signal - doch bevor die Pixels angesteuert werden, muss das ankommende Signal erst auf die native Auflösung des jeweiligen Displays skaliert werden. Dieses "Scaling" findet auf digitaler Ebene statt. Also wird auch hier das eingehende Signal zwecks Skalierung zunächst von der analogen in die digitale Ebene gewandelt und anschließend, nach der Skalierung, wieder zurück. Um diesen bislang umständlichen Video-Signalweg entschieden zu vereinfachen, wurde die Schnittstelle DVI (Digital Visual Interface) entwickelt. Auf digitalem Wege werden hier Bilddaten vom DVD-Player mit DVI-Ausgang zum Bildwiedergabegerät mit DVI-Eingang geschickt. Wer an den Kauf von DVI-Equipment denkt, sollte verschiedene Dinge beachten: Es gibt ein DVI-D ("D" steht für "Digital")-Interface, das nur digitale Daten ausgeben kann - und einen DVI-I ("I" steht für "integriert")-Interface, das zusätzlich noch analoge Daten bereit stellt. Der DVD-A11 hat einen DVI-D-Ausgang. Unbedingt müssen Quell- und Zielgerät den HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection)-Kopierschutz unterstützen, damit eine problemlose Wiedergabe möglich ist. Der DVD-A11 unterstützt HDCP.

Weitere Features:

Scaler

Wenn der DVD-A11 digital über das DVI-Interface mit dem Bildwiedergabegerät verbunden ist, kann man den internen Scaler nutzen. Dieser rechnet die Standard-Auflösungssignale (480p/NTSC bzw. 576p/PAL) auf 720p oder, wahlweise, auf 1080i hoch. Im Test überzeugte der Scaler durch seine hohe Arbeitsqualität, kaum Bildrauschen und praktisch keine Artefakte bzw. zitternde Objekte beeinträchtigten das Bildvergnügen.

216 MHz/12-Bit Video-D/A-Wandler

Denon verbaut gleich zwei dieser hochwertigen Digital-Analog-Wandler, die zudem NSV (Noise Shape Video) einsetzen, um die Bildqualität zu optimieren. Die Arbeitsweise von NSV: Noise Shape Video verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing mit vielfachem Oversampling und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion.  

Video-Equalizer  und verschiedene Progressive-Modi

Praxisgerecht: Gleich fünf Speicherplätze für individuelle Justagen hält der Video-EQ des DVD-A11 bereit

Wie es sich für einen edlen DVD-Player gehört, ist auch ein umfangreicher Video-Equalizer mit fünf Speicherplätzen für individuelle Bildeinstellungen mit an Bord. In verschiedenen Untermenüs sind vielfältige Funktionen zur Bildoptimierung abrufbar. Im ersten Einstellmenü sind Kontrast, Helligkeit, Bildschärfe (in zwei Stufen, "Mid" für die Schärfe der mittleren Bildfrequenzbereiche und "High" für das Scharfstellen der hohen Bildfrequenzbereich, gut für die Optimierung der Detailtreue bei visuell hervorragender Software) und Farbton einstellbar. Ebenfalls gibt es eine "Enhancer"-Funktion, die für eine besondere Betonung der Bildkonturen sorgen soll. Im zweiten Untermenü kann der DVD-A11-Besitzer zum Beispiel Schwarz- und Weißpegel justieren, während die dritte Funktionsebene verschiedene Rauschfilter bereit hält. 

Alle Einstellungen im Überblick:

  • 5 Speicherplätze

  • Bildmenü 1: Kontrast (-6 bis +6), Helligkeit (0 bis +12), Schärfe (Mid, -6 bis +6), Schärfe (High, -6 bis +6), Grün-/Rot-Farbbalance (Hue, für NTSC-Bildsignale, -6 bis +6), Enhancer (zur Konturenbetonung, 0 bis +7)

  • Bildmenü 2: Schwarzpegel (-5 bis +5), Weißpegel (-5 bis +5), Chroma Level zur Regelung der Farbdichte (-6 bis +6), Chroma-Delay (Regelt die Zeitverschiebung des Helligkeitssignals gegenüber des Farbsignals, -2 bis +2)

  • Bildmenü 3/Rauschunterdrückungen: 3DNR (Reduziert das Gesamtbildrauschen, 0 bis +7), BLNR (Reduziert störendes Blockrauschen, 0 bis +8), MQNR (Verringert Moskito-Rauscheffekte, 0 bis +8), CCS (Entfernt die Farbsignalkomponente bei Bildern, in denen die Farbsignalkomponente gemischt ist mit dem Helligkeitssignal. Effektiv nur bei Progressive-Bildern)

  • Gammakurve: Der DVD-A11 bietet nicht nur eine simple Gamma-Korrektur, sondern eine exakt einstellbare Gammakurve. Im Menü für die Gammakurve ist ein Graph enthalten, dessen horizontale Koordinate den Helligkeitspegel des auf der DVD enthaltenen Bildes darstellt, die vertikale Koordinate gibt Auskunft über die Helligkeit zum Zeitpunkt der Bildsignalausgabe durch den DVD-A11. Wenn helle Punkte des auf der Disc gespeicherten Bildes auf die dunklen Punkte der Bildausgabe-Seite des Denon justiert werden, werden die unter normalen Bedingungen schwer zu erkennenden feinen Teile des hellen Bildbereichs nun sichtbar - was der Bildqualität sehr zuträglich ist, da nicht einfach Objekte im hellen "Nichts" verschwinden. Wenn dunkle Punkte des auf der Disc gespeicherten Bildes auf die hellen Punkte der Bildausgabe-Seite des Denon justiert werden, werden die unter normalen Bedingungen schwer zu erkennenden feinen Teile des dunklen Bildbereichs nun sichtbar - was der Bildqualität sehr zuträglich ist, da nicht einfach Objekte im dunklen "Nichts" verschwinden. 

  • Wichtig: Bei der Signalausgabe via DVI haben die Schärfe (MID/HIGH)-, Chroma Delay- und Gammakorrektur-Einstellungen keinen Effekt

Damit der DVD-A11 auch aus jeder Art Ausgangsmaterial astreine progressive Bilder erstellen kann, sind umfangreiche Prüfungen durch das Gerät selber nötig. Denon arbeitet hier mit einer weitergehenden Quellmaterial-Erkennung, Analyse und Bearbeitung, um die bestmögliche Bildgüte sicherzustellen. Denn die Vollbild-Signalverarbeitung ist keinesfalls einfach: So muss zwischen Film- und Videomaterial (welches in Interlaced aufgezeichnet wurde) unterschieden werden. Somit benötigt ein guter Progressive-Player erst einmal einen Film-Modus, der sich um die akkurate Progressive-Aufbereitung von Filmmaterial kümmert, und einen De-Interlacing-Mode, der sich Videomaterial widmet (z.B. Fernsehserien, Live-Konzerte und Dokumentationen auf DVD).  Doch ein einfacher Film-Modus, den man für alle DVDs, auf denen Kinofilme abgespeichert sind, anwenden kann, reicht nicht für eine stets einwandfreie Darstellung. Denn obwohl das Material, das auf einer Kinofilm-DVD enthalten ist, prinzipiell in Vollbildern vorliegt (Kinofilme werden mit Filmkameras aufgezeichnet, die im Vollbild-Verfahren arbeiten), so entstehen durch das auf den Interlaced-Betrieb abgestimmte Mastering der DVD doch schwierige Situationen: DVDs sind nicht korrekt "geflagt", übersetzt "gekennzeichnet", was heißt, dass der DVD-Player, wenn er im "Film-Mode" für die Wiedergabe von Filmmaterial läuft, die Bilder auf der DVD nicht einwandfrei als Progressive-Bild identifizieren kann, was zu einer nicht korrekten Darstellung führt. Daher sind rechenaufwändige, gleichzeitig aber blitzschnell durchzuführende eigenständige Bildfelduntersuchungen durch die Progressive-Engine des DVD-Players nötig, damit ein einwandfreies De-Interlacing jeglichen Quellmaterials garantiert werden kann. Um dies zu ermöglichen, muss die Progressive-Engine in schnellstmöglicher Zeit eine möglichst große Anzahl hochpräziser Rechenoperationen durchführen - weil die Bestandteile edel und teuer sind, kann hervorragende Progressive-Technik nicht zum Sonderpreis angeboten werden. Der DVD-A11 aber trumpft mit feinster Progressive-Signalverarbeitung auf und ist mit verschiedenen Betriebsarten ausgerüstet, die eine exakte Anpassung ermöglichen:

Große Auswahl: Gleich fünf Progressive-Modi sind anwählbar

  • AUTO 1 für Filmmaterial

  • AUTO 2 für 30-Frame-Filmmaterial

  • VIDEO 1 für herkömmliches Videomaterial

  • VIDEO 2 für Bildmaterial mit nur wenig Bewegung

  • VIDEO 3 für Bildmaterial mit viel Bewegung

In der Praxis funktionierte die Progressive-Nachbearbeitung von Film- und Videomaterial ausgezeichnet, der DVD-A11 leistete sich keinerlei De-Interlacing-Schwächen. Mehr dazu später in der Bildwertung.  Mehr über die Vollbild-Signalverarbeitung und deren "Hürden" finden Sie in unserem Progressive Scan-Special. 

Laufzeitanpassung und Bassmanagement für SACD und DVD Audio

En internes Bassmanagement für den DVD Audio- und SACD-Einsatzn stellt die Kompatibilität zu allen Arten von Lautsprechersystemen sicher. Damit ist der DVD-A11-Eigner in der Lage, im SACD- oder DVD Audio-Betrieb die Basssignale von Lautsprechern auf den Subwoofer umzuleiten. Die Lautsprechergröße wird dann im Setup auf "small" eingestellt. Ursprünglich war es im DVD-A-Standard und auch in den SACD-Vorgaben so vorgesehen, dass nur fünf identische, große Standlautsprecher, von denen jeder auch für die Wiedergabe tiefer Frequenzen ausgelegt ist, eingesetzt werden. Daher gab es in den Anfangzeiten von DVD-A und SACD nur eine Lautsprechergröße: "large". Einstellen konnte man nichts, daher war man als Besitzer kompakter Boxen, die zur Erzeugung eines nennenswerten Bassdrucks unbedingt einen aktiven Subwoofer benötigen, leider auf der "Verliererstraße" - dies hat nun ein Ende, denn immer mehr hochwertige Player bringen ein Bassmanagement mit. In der Praxis erweist sich dieser Schritt als äußerst sinnvoll, da kompakte Lautsprechersysteme auch bei akustisch anspruchsvollen Hörern immer öfters aus optischen und raumökonomischen Erwägungen heraus in Betracht kommen. Die Güte solcher kompakten Schallwandler ist auch, wie unsere Tests belegen, in der letzten Zeit deutlich gestiegen. Für den DVD Audio- und den SACD-Betrieb steht zusätzlich eine Laufzeitanpassung zur Verfügung. Die Laufzeitanpassung (englisch "Time Alignment") sorgt dafür, dass das Tonsignal, wenn die einzelnen Boxen einen unterschiedlichen Abstand vom Hörplatz haben, bei 5.1/6.1/7.1- Lautsprechersystemen an jedem Lautsprecher zeitgleich ankommt.  Hinzu kommt beim DVD-A11 ein hochwertiger interner Dolby Digital- und DTS-Decoder. 

Denon AL24 Processing

Der DVD-A11 verfügt über AL24 Processing für alle Kanäle. Der Denon-eigene Alpha-Prozessor soll digitale Signale mit möglichst makelloser analoger Wellenform wiedergeben und unterdrückt störende Quantisierungsverzerrungen bei der digital/analogen Signalverarbeitung, die die Klangreinheit einschränken. Normalerweise entstehen bei der Rückwandlung eines quantisierten Signals, also der Wandlung von einem Digitalsignal in ein Analogsignal, sogenannte Quantisierungsverzerrungen, die abhängig sind von der Anzahl der Bits des Digitalsignals. Das analoge Signal weist durch diese Verzerrungen keine Kontinuität auf, sondern ist je nach Bitzahl mehr oder weniger treppenförmig. Da eine normale CD nur 16 Bit Tiefe aufweist, greift genau hier das AL24 Processing und poliert die 16 Bit auf bis zu 24 Bit hoch. Dadurch sind die eben beschriebenen Treppenformen drastisch reduziert, und eine möglichst stufenlose analoge Wellenform ist das Ergebnis. Besonders bemerkbar macht sich das System bei feinen musikalischen Details, die prägnanter reproduziert werden. Für die gelungene Wiedergabe besonders von hochwertigen klassischen CDs oder von Jazz-Discs eignet sich AL24 Processing ausgezeichnet. Beeindruckend ist auch die gute Durchzeichnung, was einen vielschichtigen und brillanten Klang möglich macht. 

Mir reichhaltiger und wertvoller Ausstattung erzielt der DVD-A11 in dieser Teilwertung verdient die Höchstpunktzahl.

Bewertung
Multimedia/Laufwerk

Der Denon DVD-A11 überzeugte in unseren Testläufen durch gute Laufwerkseigenschaften.  Sogar exzellent ist der unsichtbare Layerwechsel, durch eine großzügige Dimensionierung des Pufferspeichers wird ein wirklich nicht mehr wahrnehmbarer Wechsel von Layer 1 zu Layer 2 vorgenommen. Die Schnelligkeit des Laufwerks variiert, bei manchen Medien ist die Einlesezeit wirklich gering, bei anderen hingegen dauert es schon ein wenig länger. Insgesamt könnten die gesamten Einleseprozesse noch optimiert werden. Die Betriebsgeräusche sind insgesamt gering, bis auf ein leises Sirren sind kaum akustische Störungen zu vernehmen. 

AREA DVD Formate und Disc Type-Check:

  • DVD Video, Medien von zerkratzt bis neuwertig: Keine Abstürze zu verzeichnen, wie man es von einem so teuren Gerät auch erwarten darf. Bei stark zerkratzten Medien kann es zu Pixelbildungen und Aussetzern kommen, dies zeigt, dass die Fehlerkorrektur dann am Ende ist. Für extrem mitgenommene Videotheken-Scheiben ist ein Gerät wie der DVD-A11 aber sowieso zu schade, und DVDs mit normalen Gebrauchsspuren wie kleinere Kratzer und Staubkörner nimmt der Player völlig problemlos entgegen. 

  • DVD+R, Neuwertiges Medium: Exzellentes Bild, keine Probleme beim Einlesen. 

  • DVD-R, Medien von fast neuwertig bis versehen mit sichtbaren Kratzern: Sehr gute Bildqualität, keine störenden Pixelbildungen.

  • DVD-RW VR Mode: Discs in DVD-RW-VR-Format nimmt der DVD-A11 nicht entgegen. 

  • DVD-RW Video Mode, Medium mit leichten Gebrauchsspuren: Tadelloses Bild, keine Tonstörungen - alles im grünen Bereich beim DVD-A11. 

  • CD/CD-R: Medien von neuwertig bis stark zerkratzt: Nur bei richtigen "Härtefällen" wollte die Fehlerkorrektur des Denon nicht weiter leiden. Ansonsten keinerlei Probleme, auch nicht mit den verschiedensten Typen von Rohlingen von billig bis besonders hochwertig. 

  • SVCD, Medium mit stärkeren Gebrauchsspuren: Nicht ganz perfekt, Bildstörungen am Anfang der Testsequenz, danach prima Bild und guter Ton. 

  • jpeg auf CD, Medium fast neuwertig: Sehr erfreuliche Bildqualität, schneller Bildaufbau.

  • Single Session MP3, Medien von stark zerkratzt bis neuwertig: Tadellose Betriebssicherheit, keine digitalen Störgeräusche, erstaunlich natürlicher Klang. Vermehrte Aussetzer nur bei den stark zerkratzten Discs.

  • Singe Session MP3 auf DVD-R, neues Medium ohne Gebrauchsspuren: Keine Wiedergabe möglich.

Bewertung
Anschlüsse

Traum eines jeden Home Theatre-Fans: Perfekt ausgestattetes Anschlussfeld

Die Anschlussbestückung ist grandios, weil einfach alles vorhanden ist, was sich auch höchst anspruchsvolle Anwender wünschen: So das bereits erwähnte DVI-Interface sowohl ein Denon Link- und ein doppeltes i.link-Terminal. Ebenfalls gibt es einen 5-1-Ausgang für die analoge Signalausgabe bei Nutzung des internen Dolby Digital/DTS-Decoders und für den SACD- und DVD Audio-Betrieb. Ein Komponenten-BNC- und ein Komponenten-Cinch-Ausgang sind ebenso vorhanden wie zwei Scartbuchsen, zwei S-Video- und zwei FBAS-Anschlussmöglichkeiten. Auch eine RS232-Schnittstelle ist vorhanden, so dass wirklich nichts vermisst wird: Volle Punktzahl für den DVD-A11. Für die Zukunft ist nur fraglich, ob es nicht sinnvoller wäre, neben dem DVI-Interface den noch flexibler nutzbaren HDMI-Ausgang anzubieten, den Anfang hat Denon zumindest in Japan schon gemacht - hier gibt es zwei neue DVD-Player mit HDMI und DVI-Ausgängen.

Bewertung
Bedienung

Vielfältig: Die Menuoptionen, hier im Bild das Videomenü

Bitte einstellen: Das Audio-Menü bietet umfangreiche Justagemöglichkeiten

Trotz der vielen Audio- und Videofunktionen gestaltet sich die Bedienung des DVD-A11 nicht allzu komplex. Ihren Anteil daran hat die gut in der Hand liegende und übersichtlich gestaltete Fernbedienung, die mit einem zentral positionierten Navigationskreuz erfreut. Die Bildschirmmenüs sind schlicht aufgemacht und im Wesentlichen verständlich und logisch strukturiert.  Die Reaktionen des DVD-A11 auf erteilte Befehle sind allerdings nicht die schnellsten, die gesamte Menüführung ist etwas träge und erfordert vom Anwender etwas Geduld. Für die Fraktion der Highspeed-Zapper ist der Denon somit nicht das richtige Gerät.  

Anzeigefreudig: Das Display gefällt mit tadelloser Auflösung, zudem werden dem Anwender noch eine Menge Zusatzinformationen zur Verfügung gestellt

Dias Gerätedisplay erfreut mit DOT-Matrix-Auflösung und einem sehr guten Kontrast. Zusätzlich informiert noch ein ganzer Stab kleiner Lämpchen und Leuchten über verschiedene Betriebsarten (z.B. Progressive- oder DVD Audio-Betrieb).  Die Bedienelemente auf der Gerätefront begeistern, wie im "Finish"-Kapitel bereits erwähnt, mit sehr guter Haptik. Die klare Anordnung erleichtert den Umgang mit dem DVD-Spieler ebenfalls. Dies kann man von der etwas umständlich gestalteten Bedienungsanleitung nicht hundertprozentig behaupten, denn diese stellt verschiedene Sprachen in einzelnen Spalten auf ein und der gleichen Seite zur Schau. So ein Durcheinander muss nicht sein, wenn die Sprachversionen sauber aufgeteilt nacheinander geführt werden, ist eine weitaus bessere Übersichtlichkeit garantiert. 

Übersicht behalten - die Fernbedienung sorgt für Durchblick

Durchdacht: Das zentral untergebrachte Navigationskreuz taugt auch für die komplette Bedienung und das Halten der Fernbedienung mit nur einer Hand

Bewertung
Testequipment
Bild Overview

DVI, YUV-Progressive oder Interlaced? Jeder hat andere Vorstellungen, wie er sein Bildwiedergabegerät und seinen DVD-Spieler miteinander verbindet. Wir haben alles üebrprüft - und waren bei jedem Testbespiel wirklich beeindruckt von der natürlichen, klaren Farbwiedergabe mit den exakten Farbübergängen - ganz gleich, ob die Vorlage eher zurückhaltende, düstere, sehr neutrale oder eher kräftig-comicartige Farben aufweist - der DVD-A11 reproduziert alles souverän und stellt so sicher, dass der Player keine ungewollten Farbverfälschungen mit ins endgültige Wiedergabebild einbringt. Vom Allerfeinsten ist auch der Kontrast - jedes Detail wird auch in sehr hellen oder sehr dunkeln Bildbereichen ausgezeichnet wiedergegeben. 

Bild DVI

Über DVI ist der interne Scaler des DVD-A11 aktiv, der eine Hochskalierung herkömmlicher Signale auf 720p oder 1080i ermöglicht. In der Praxis ist diese Funktion von großem Nutzen, da eine gesteigerte Detailtreue und ein noch realistischeres, plastischeres Bild die Folge ist. So beispielsweise bei "Star Wars - Episode 1": Mit einer sehr vielschichtigen Wiedergabe sorgt der Denon für einen Bildeindruck, der auch sehr anspruchsvolle Home Theatre-Liebhaber vollends glücklich machen dürfte. Die Hauptstadt des Planeten Naboo, die prachtvollen Gewänder der Königin Amidala, die schießwütigen Armeeroboter der kriminellen, machtgierigen Handelsförderation - alles wird in höchstem Maße exakt und sorgfältigst detailliert dargestellt. Auch, wenn man genau hinschaut, sind visuelle Mängel in den meisten Fällen nur in Form von Unzulänglichkeiten des Ausgangsmaterials zu erkennen - so beispielsweise bei wenig sorgfältig komprimierten Discs mit vielen unschönen Artefakte- und Rauschmustern. Die visuell noch immer überzeugende Episode 1 jedoch ist geeignet, die Vorteile der DVI-Verbindung nebst internem Scaler sehr schön herauszustellen, denn Bildrauschen ist nur ganz minimal zu sehen und rührt in diesem Fall vom Scaling her - die Tatsache ganz verheimlichen, dass hier 576 Zeilen-Material hochskaliert wird und nicht "echtes" 1080i- oder 720p-Quellmaterial zugespielt wird, kann auch der DVD-A11 nicht. 

Doch diese Mankos fallen in der Praxis kaum ins Gewicht - viel beeindruckender sind die positiven Eigenschaften. Die Eröffnungsschlacht im 2. Teil der "Mumie" ist sehr gut geeignet, um die Qualitäten des digital angeschlossenen DVD-A11 herauszustellen: Der Wüstensand, die antike Stadt, die Schilder und die Haut der Krieger sind herausragend dargestellt. Der einsame Marsch des Skorpionkönigs durch die Wüste bis zum Pakt mit Anubis erscheint in wunderbar dreidimensionaler Form, so dass man sich selber mitten im Geschehen wähnt. Auch das Innere der Höhle, in der Rick und Eve O'Connell nach neuen altägyptischen Funden suchen, wird vom Denon mit einem vor kurzem noch kaum für möglich gehaltenen Grad an Authentizität auf das Bildwiedergabegerät gebracht. Konkurrenz droht dem Denon vom extrem bildstarken Pioneer DV-868AVi, der bei analogem Anschluss via YUV sich dem Denon beugen muss - digital verbunden jedoch zieht der mit 1.499 EUR im direkten Vergleich sehr preisgünstige Universalplayer praktisch mit dem DVD-A11 gleich - dies beweist erneut, dass mit dem DV-868AVi jederzeit zu rechnen ist und dass er sich auch im Vergleich mit wesentlich teureren Offerten glänzend schlägt.

Diese Resultate zeigt sich auch bei "Spiderman", wo Denon und Pioneer eindrucksvoll demonstrieren, was noch alles an visuellen Qualitäten im DVD-Standard steckt. Alle exakt herausgearbeiteten Einzelheiten verbinden sich zu einem dichten, souveränen Gesamtbild, das einfach Freude macht, weil es nicht oberflächlich und aufgesetzt, sondern tief, sauber strukturiert und lebendig wirkt. Die überragende Bewegungsdarstellung lässt sich bei "Spiderman" durch die extremen Hochgeschwindigkeits-Kletterattacken des Spinnenmannes besonders gut nachvollziehen. Nachzieheffekte kommen praktisch nicht vor, auch keine unschönen Pixelbildungen. Die verbauten Scaling-Technologie beider Player zeigt, wie effektiv solche Systeme bei aufwändiger Ausführung arbeiten können: Kaum Rauschmuster und kein Zittern von kleinen Bildobjekten oder von Bildteilen haben wir beobachtet. 

Was die Kompatibilität angeht, so haben wir mit unseren HDTV-Plasmas Pioneer PDP-434HDE und Yamaha PDM-4210 keine Schwierigkeiten gehabt, mittels eines Adapterkabels DVI-HDMI nahm der DVD-A11 auch mit dem Pioneer-Plasma, das über eine High Definition Multimedia Interface (HDMI) - Schnittstelle verfügt, Kontakt auf. Dass es in der Praxis nun kein Problem ist mit der Kompatibilität, das wollen wir jedoch nicht sagen - immer wieder gibt es, sogar bei identischen Gerätekombinationen, Unterschiede - mal funktioniert die Wiedergabekette, mal gibt es Probleme. Daher ist es schwierig, globale Aussagen zu treffen. Wir raten daher zu individuellen Tests der eigenen Konfiguration. 

Bewertung
Bild Progressive

In Bezug auf das Progressive-Bild, das der Denon DVD-A11 über den YUV-Ausgang ausgibt, können wir dem edlen Player ein exzellentes Zeugnis ausstellen. Bei "Stirb an einem anderen Tag", dem noch aktuellsten James Bond 007-Film, brillierte der Denon mit einer ausgefeilten, exakten Bewegungsdarstellung - dies zeigte sich bereits am Anfang des Filmes, als 007 zusammen mit seinen Mitstreitern auf Surfbrettern in tiefer Nacht am nordkoreanischen Strand ankommt. Auch in weiteren Szenen, so bei der erbitterten Verfolgungsjagd zwischen Bond im Aston Martin und seinem Jaguar fahrenden Kontrahenten, begeistert die flüssige, extrem rasch reagierende Bewegungsdarstellung. Der Kontrast ist, wie bereits im Overview erwähnt, auf höchstem Level, auch bei stark kontrastierenden Bildern wirken die Schwarz-/Weiß-Verhältnissen ausgewogen und natürlich. In sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen geht kein Detail unter, sondern selbst unter ungünstigsten Bedingungen zaubert der Denon noch jede Einzelheit auf den Bildschirm. 

Bei der visuell ebenfalls ausgezeichneten DVD vom "Fluch der Karibik" begeistert der DVD-A11 mit einem höchst lebendigen Bild, das kein Detail vorenthält und durch seine feine Zeichnung sogar den brillanten Pioneer DV-868AVi leicht hinter sich lässt. Die kleinen Falten in den Segeln des Segelschiffes, die Struktur des Segel-Materials, die kunstvollen Ornamente am Schiffsbug, die Seile zum Vertäuen des Schiffes - alles ist in höchster Qualität dargestellt und sichert ein intensives Filmerlebnis. Noch detailfreudiger und noch exakter geht es analog nicht mehr, dann muss  man schon den DVI-Ausgang nebst integriertem Scaler bemühen, um den Facettenreichtum weiter zu steigern. Möglich ist dies - aber beeindruckend ist die Vorstellung bereits schon in der YUV Analog-Version. 

Auch der Angriff des fiesen "untoten" Piratenkapitäns Barbossa auf Port Royal wird vom Denon visuell imposant dargeboten. Viele Kleinigkeiten, die selbst gute DVD-Player nur unzureichend bei der Bildaufbereitung berücksichtigten, zeigt der DVD-A11 in voller Pracht. Auch wenn in diesem Zusammenhang das Wort "Pracht" eher merkwürdig klingt, so ist es doch wirklich überragend, wie der Player das innere der Gefängniszelle, in der der flippige Pirat Captain Jack Sparrow gefangen ist, auskleidet: Hier sieht man exakt die Struktur des Eisens, aus dem die Gefängnistür hergestellt ist. Die widerlichen Fratzen von Barbossas heruntergekommener Freibeuterhorde werden ebenfalls in allen scheußlichen Einzelheiten präsentiert, so dass die untote Piratenbande ihre volle Ladung Schrecken beim Zuschauer platzieren kann. 

Bei "Star Wars Episode 1" lässt der Denon erneut seine visuellen Muskeln spielen. Mit viel Engangement modelliert er bereits in der ersten Filmsequenz die unendlichen Weiten des Universums heraus und besticht durch ein extrem hohes Maß an Plastizität. Nur im Vergleich mit dem DVI-Anschluss fällt im Zusammenspiel mit dem internen Scaler des Denon und einem ausgezeichneten Bildwiedergabegerät die im direkten Vergleich nochmals höhere Detailtreue und die nochmals gesteigerte Authentizität auf. 

Auch bei Videomaterial leistet sich der DVD-A11 keine Blöße und sichert ein klares, detailreiches und gefälliges Bild ohne störende Schwächen in der Bewegungsdarstellung. Die Bewegungen erfolgen flüssig und rund, ganz gleich, ob schnell oder langsam. Auch kleine Objekte werden akkurat dargestellt, kein störendes Flimmern verdirbt den Filmspaß. Mittels der verschiedenen Progressive-Modi für Filmmaterial ist eine individuelle Anpassung an das Quellmaterial möglich. Man sollte sich nur die Zeit nehmen und auch einmal mit verschiedenen Einstellungen experimentieren, bis man die optimale Wiedergabemöglichkeit ausfindig gemacht hat.

Bewertung
Bild Interlaced

Nicht vergessen möchten wir trotz allem DVI- und Progressive-Treiben das gute, alte Interlaced-Bild. Zwar dürfte der überwiegende Teil der stolzen DVD-A11-Besitzer den Player eher mittels DVI oder YUV ans Bildwiedergabegerät angeschlossen haben, aber es wird bestimmt auch einige wenige geben - vielleicht audiophile Liebhaber, die bei der Bildsignalübertragung lieber auf das Altbewährte schwören - die den Denon-Universalplayer interlaced anschließen. Das visuelle Ergebnis stimmt dann selbst in diesem Fall äußerst glücklich. Durch die sorgfältige Auswahl der Baugruppen und durch den hochwertigen D/A-Wandler realisiert der DVD-A11 ein extrem scharfes, sauber abgestimmtes Bild, das durch die natürlichen, frischen Farben einfach Laune macht. Kein Bildrauschen und keine störenden Pixelbildungen, reine, akkurate Farbübergänge und der großartige Kontrast sind auch hier die Zutaten für ein Bild auf höchstem Level. Mit dem aufwändigen und wirksamen Video-EQ kann man auch hier effektiv nach bearbeiten und so die Zusammenarbeit des A11ers mit dem Bildwiedergabegerät sichtbar verbessern. 

Bewertung
Ton

Was die akustischen Eigenschaften angeht, beweist der DVD-A11 erneut seine große Klasse. Selbst anerkannt gute und - zugegebenermaßen - deutlich weniger kostspieligere Modelle wie der Pioneer DV-868AVi müssen sich hier hinten anstellen. Dass der sehr viel günstigere Pioneer im direkten Duell den Kürzeren zieht (auch wenn der DV-868AVi selbst im direkten Vergleich für seinen Kaufpreis eine erstaunliche klangliche Reife erkennen lässt), haben wir schon fast erwartet, nicht erwartet haben wir, dass der DVD-A11 in Bezug auf die DVD Audio-Klanggüte dem 1.700,-- EUR teureren Denon DVD-A1 praktisch ebenbürtig ist. Wir hatten das Glück, beide Modelle ausgiebig im direkten Hörvergleich genießen zu können, und es taten sich selbst bei der Detaillierungsgüte und der Qualität des virtuellen Bühnenaufbaus keine hörbaren Differenzen auf. Mit viel Liebe zum Detail modelliert der DVD-A11 feine Nuancen heraus, so dass sich insgesamt der Eindruck eines dreidimensionalen, charismatischen und reinen Klangbilds ergibt. Bei 96 kHz/24-Bit 6-Kanal-DVD Audio-Software bietet der A11er ein ungeheuer realistisches Raumgefühl, die Akustik wirkt nie aufgesetzt, sondern der Zuhörer fühlt sich immer komplett ins musikalische Geschehen integriert. Das ist das immer wieder Mitreißende an Highend-Playern mit hochwertiger Audio-Sektion: Man gibt die Position des Außenstehenden auf und wird Bestandteil der Musik, man fühlt sich durch die authentische Wiedergabe mit der Musik verwoben.

Auch bei mehrkanaligen SACDs werden brillante Leistungen möglich: Der praktisch perfekt abgestufte Hochtonbereich, der selbst bei höchsten Lautstärken nie seine Souveränität einbüßt, ist Garant für höchste Klangfreude. Aber auch der außerordentlich straffe, wohl strukturierte und doch kräftige Bass trägt im DVD Audio- und im SACD-Einsatz wesentlich zum genussvollen Musik hören mit dem DVD-A11 bei. Durch seine geordnete, plastische Basswiedergabe schafft der DVD-A11 ein solides, Volumen gebendes Klangfundament. Der Präsenztonbereich erfüllt ebenfalls höchste Ansprüche. Nie wirkt er überpräsent oder unterrepräsentiert, immer schafft der Denon eine gefällige, durch ihre Präzision glänzende Balance.  Man kann natürlich die SACD- und DVD Audio-Signale, genauso wie alle anderen Signalarbeiten (DD/DTS-Bitstream, PCM-Stereo von der CD) mittels des i.link-Ausgangs digital ausgeben - nur sind dann die vorzüglichen Burr Brown-DACs im DVD-A11 arbeitslos. Daher sollte man auf jeden Fall einen akustischen Vergleich machen, bevor man ohne Bedenken und ohne Gegenhören zum i.link-Kabel greift - die selektierten Konverter im Denon arbeiten mit Präzisionswerten auf Premium-Niveau. 

In allen genannten Belangen kann auch der DVD-A1 keine hörbar besseren Resultate erreichen - hier zeigt sich, dass der Kunde beim DVD-A11 in Bezug auf die akustischen Leistungen viel fürs Geld geboten bekommt. Auch schwierige Passagen, gespickt mit heftigen Dynamiksprüngen, subtilen Bass- und Hochtonnuancen und einer vielschichtigen Instrumental- und Stimmwiedergabe bringen den DVD-A11 nicht aus dem Konzept. Stets behält er den Überblick und widmet jedem kleinen Teil der Gesamtdarbietung höchste Aufmerksamkeit - wie ein exzellenter Fußballtrainer, der mit jedem seiner Stars bestens umzugehen weiß, damit sie die optimale Leistung im wichtigen Spiel bringen, kennt auch der DVD-A11  genau den Charakter des Piano, des Cembalo, des Violoncello und der Blechbläser - er lässt jedem Instrument seine Freiheit, formt aber trotzdem aus allen einzelnen Instrumenten ein harmonisches, organisches Ganzes, genauso wie der Fußballtrainer aus einem eigenwilligen, aber hoch talentierten Starensemble eine schlagkräftige Mannschaft formt, in der jeder seine Qualitäten ausleben kann, aber auch jeder den anderen stützt - nur so kann man gewinnen.  Mit diesem hoch musikalischen Konzept stellt der Denon eine besonders gute Wahl für den passionierten, konzerterfahrenen Musikliebhaber dar, der aber diesem ausgezeichneten Zulieferer von Signalen in superber Qualität auch einen entsprechenden Rest der Wiedergabekette zur Verfügung stellen sollte. Wer ein solches Rassegerät kauft und dann am AV-Verstärker/-Receiver und an den Lautsprechern spart, tut sich selber keinen Gefallen - denn die erstklassigen Qualitäten des DVD-A11 sollen schließlich auch zum Tragen kommen. 

Genau dies gilt auch, wenn unser Testkandidat als hochklassiger CD-Player-Ersatz genutzt wird. Gerade in Verbindung mit Denons AL24-Processing sind hier erstaunliche Ergebnisse möglich, denn was der DVD-A11 aus einer herkömmlichen Audio-CD holt, ist hochprozentig audiophil. So pointiert, so nuanciert und so sauber abgestuft vorgetragen, erkennt man seine CD-"Schätzchen" kaum noch wieder.  Vor allem auch der Hochtonbereich klingt wie gerade aus der Frischzellenkur entlassen - plötzlich blüht der Klang auf, und eine gewisse Unbeholfenheit und Unvollkommenheit bei der Wiedergabe feiner höher frequenter Details weicht einer unerschütterlichen Gelassenheit beim Umgang mit dem Quellmaterial. So wird das Hören normaler CDs zu einem neuen Erlebnis, AL24 ist somit gerade für die Nachbearbeitung von Audio-CDs eine feine Sache, die man nicht mehr missen möchte.  

Der interne Decoder ist eigentlich viel zu schade, um ihn nie zu nutzen - er ist weitaus besser und klangstärker als die Decoder vieler AV-Receiver. Besonders die Feinfühligkeit auch bei der Darstellung kleiner Effekte verblüfft und überzeugt zugleich. Immer weiß der DVD-A11, ein homogenes, räumlich fein und akkurat verteiltes Ganzes zu schaffen. Die Stimmwiedergabe ist ebenso sehr gut wie der kräftig zupackende, dynamische Bassbereich, der großen Effekten eine beachtliche Substanz und Durchschlagskraft verleiht. Somit bringt der Decoder des DVD-A11 beste Voraussetzungen für universelle Einsatzmöglichkeiten mit: Sorgfältig werden kleine und kleinere Effekte eingearbeitet, imposant und mit Nachdruck erfolgt die Präsentation von Effektgewittern und -salven.

Bleibt der Digitalton - mit seiner Reinheit, seiner Brillanz und seiner feinen Auflösung wird er dem Anspruch eines Spitzen-DVD-Spielers voll und ganz gerecht. Musikalisches stellt der Denon mit Sorgfalt und Bedacht dar, der Hochtonbereich ertönt frei und transparent - nur sollte man Denons Ausnahmetalent auch einen AV-Verstärker oder -Receiver mit überragend guten D/A-Wandlern zur Seite stellen.

Bewertung
Fazit

Es gibt Home Theatre-Fans, die wollen alles - bestes Bild, bestmögliche akustische Eigenschaften, eine zukunftsweisende, extrem reichhaltige Ausstattung und eine Verarbeitung auf absolutem Premium-Level. Genau für diese Klientel ist der Denon DVD-A11 das richtige Werkzeug, denn er zeigt durch seine Perfektion in vielen Belangen schon die technisch realisierbaren Grenzen der momentan verwendeten DVD-Technologie auf. Er bietet im Analogbetrieb beim Anschluss mittels YUV-Progressive eine Bildqualität, die das Allerbeste ist, was wir bislang gesehen haben - und wir fragen uns, ob noch wirklich mehr möglich ist. Auch zukünftige Verbesserungen können höchstens noch minimal sein - wir denken da beispielsweise an den Onkyo DV-SP1000E, der bald bei uns zum Test antritt. Ein Quantensprung wird aber auch in diesem Fall nicht mehr drin sein - dazu ist der DVD-A11 einfach zu bildstark. Herausragend agiert der DVD-A11 auch bei Nutzung des digitalen DVI-Interfaces - hier kann er aber den brillanten Pioneer DV-868AVi nicht sichtbar distanzieren. Dies ist allerdings keine Schande, denn Pioneer wie auch Denon bieten hier praktisch alles, was das Herz des Home Theatre-Fans begehrt: Die feinfühlige, homogen eingearbeitete Detaillierung sorgt für große Freude und Zufriedenheit, besonders dann ist das Resultat beeindruckend, wenn der hochpräzise und fast ohne negative "Nebeneffekte" arbeitende Scaler NTSC- und PAL-Quellmaterial auf größere Auflösungen hochpoliert. Schließt man den DVD-A11 via RGB-Interlaced an, macht er ein besseres Bild als viele Progressive-Player - die prinzipiellen Vorteile der Vollbilddarstellung macht die in der Praxis in vielen Fällen unzureichend umgesetzte Signalverarbeitung in nicht wenigen Progressive- Geräten wieder zunichte, während der brillante Denon durch seine ausgefeilte, exakte Bildaufbereitung schon im Interlaced-Betrieb durch die glänzende Schärfewerte und die völlige Abwesenheit störender Rauschmuster für Furore sorgt. Doch der Denon DVD-A11 ist nicht nur Bildmagier, sondern auch ein David Copperfield der akustischen Darstellung. Es ist schier unglaublich, was der Player aus SACD- und DVD Audio-Material herausholt, die kristallklare, bis ins letzte Detail durchmodellierte Vorstellung zeugt von allerhöchster Klasse. Besonders zu loben ist, dass der A11er trotz eines großen Preisunterschieds nicht schlechter arbeitet als der DVD-A1. Auch als CD-Player-Ersatz erbringt der Denon Leistungen, die ihm einen Spitzenplatz unter allen bislang getesteten DVD-Spielern einbringen. Sein feinfühliger, von großartiger Reinheit geprägter Aufbau begeistert immer wieder aufs Neue. 

Die Verarbeitung und der innere Aufbau des Geräts, das aufwändige Chassis und die Bestückung mit allerbesten Baugruppen zeigen ebenfalls deutlich auf, dass es sich hier um einen echten "Champion der Schwergewichtsklasse" handelt. Alles ist aus dem Vollen geschnitzt,  nirgendwo scheinen Unzulänglichkeiten durch. Unser Testgerät, dies ist auch sehr erfreulich, bot auch eine ausgezeichnete Betriebssicherheit - wir wünschen allen potentiellen DVD-A11-Interessenten, dass sie einen so unproblematisch laufenden Player erwischen, denn unser Proband bot nirgendwo Anlass zur Klage - von der nicht gerade rekordverdächtig schnellen Menüführung einmal abgesehen. Gibt es also aufgrund der superben Qualitäten keine Konkurrenz für den DVD-A11? Doch, die gibt es, allerdings nicht in Form eines direkten Boliden-Konkurrenten aus der selben Preisliga, sondern in Form des im optischen Vergleich schon fast schmächtig wirkenden Pioneer DV-868AVi, der auf lediglich 1.499,-- EUR kommt. Keine Frage, diesen Aufbau, diese Massivität und diese wuchtige, höchste Wertigkeit ausstrahlende Erscheinung bietet der schlichtere Pioneer nicht - aber bietet ein gerade im digitalen Betrieb ebenbürtiges Bild. Analog angeschlossen, wirkt der Denon noch minimal souveräner, klarer und detaillierter, aber wenn man den Pioneer über HDMI anschließt und den internen Scaler nutzt, bekommt man ein Bild maximaler Güte - und das zum Sonderpreis. Akustisch kann sich der DVD-A11 durch seine erheblich höhere Sensibilität im DVD Audio- und SACD-Betrieb und durch seine nochmals hörbar besseren Eigenschaften als CD-Spieler-Ersatz besser in Szene setzen - aber schlecht klingt der DV-868AVi selbst im direkten Vergleich keinesfalls. Für seinen bescheideneren Kaufpreis realisiert er insgesamt so gute Leistungen, dass man immer wieder verblüfft ist. Am Gesamtergebnis dieses Tests ändert diese Feststellung aber nichts: Wer von allem das Beste möchte, ohne mit den teilweise schon extrem unrealistischen Preisen von Kleinstserienherstellern konfrontiert zu werden, kauft den DVD-A11.

Keine Frage: Wer in allen Belangen das Optimum möchte, greift zum DVD-A11

Highend-Klasse
Test 01. August 2004
Preis-/Leistungsverhältnis:
Pro:
  • Referenzbild via DVI

  • Eingebauter Scaler der Spitzenklasse

  • Premiumbild via YUV-Progessive

  • Bestmögliches RGB-Interlaced-Bild

  • Erstklassiger, feinfühliger DVD Audio- und SACD-Klang

  • CD-Klang auf dem Level hervorragender CD-Spieler

  • Klangstarker, sehr facettenreich aufbauender interner Decoder

  • Verarbeitung und Aufbau auf höchstem Niveau

  • Extrem reichhaltige, sinn- und wertvolle Ausstattung

  • Kein sichtbarer Layerwechsel

Contra:
  • Nicht übertrieben schnelle Menüreaktionen

  • Fernbedienung nicht preisklassengemäß

Datenblatt
  • DVD Universalplayer (DVD-Video/-Audio, SACD)

  • Integrierter Dolby Digital- und DTS-Decoder

  • DVI-D-Interface und i.link-Schnittstelle

  • Progressive Scan mit Quellmaterialanalye für PAL und NTSC

  • Gewicht 12,8 kg

  • Maße: (B x H x T in mm): 434 x 139 x 434

  • Farben: Silbern, Schwarz, Gold

  • Preis: 2.499,-- EUR (UVP!)

  • Medien: DVD Video, DVD Audio, SACD, DVD-R, DVD-RW (Video Mode), Audio-CD, CD-R, CD-RW 

  • Formate: VCD, SVCD, MP3, WMA, jpeg, Kodak Picture CDs, Fujicolor-CDs

  • Anschlüsse: 1 x YUV Cinch, 1 x YUV BNC, 2 x Scart, 2 x S-Video, 2 x FBAS-Video, 1 x DVI-D, i.link-Terminal, Denon Link-Highspeed-Interface, 5.1 Ausgang, 2-Kanal-Stereoausgang, RS232-Schnittstelle, 1 optischer und 1 koaxialer Digitalausgang

  • Ausstattung und Merkmale: Aufwändige Chassiskonstruktion zur Unterdrückung von Resonanzen  2 x 12-Bit, 216 MHz Video-D/A-Wandler mit Video Noise Shaping , DCDi Faroudja FLI-2310 für beste Progressive Scan- Wiedergabe im PAL- und NTSC-Modus, umfangreicher Video-Equalizer mit Chroma Delay, Rausch- und Artefaktfilter, DVI-D (HDCP) mit Scaler-Funktion (Bild-Equalizer aktiv), Dual Analog Devices "SHARC Hammerhead" DSPs, hochwertige Burr Brown DSD1790 24-Bit, 192-kHz Audio-D/A-Wandler für alle Kanäle, Bassmanagement für DVD-Audio und SACD, Laufzeitkorrektur für DVD-Audio und SACD , AL24 Processing Plus für alle 6 Kanäle 

01. August 2004
Test: Carsten Rampacher