Preview: Audionet Map 1

02.05.2005 (lm)

Moderne High-End Boliden wie die neuen Modelle von Denon und Onkyo werden immer größer und aufwändiger, können immer mehr und kosten aber auch dementsprechend immer mehr. Um zu beleuchten, welche Alternativen und andere Möglichkeiten der investitionsfreudige Heimkino-Fan zu diesen anerkannt attraktiven Produkten hat, möchten wir unsere Berichterstattung über die noch etwas exklusiveren High-End-Produkte kleinerer, hochspezialisierter Anbieter kontinuierlich weiterverfolgen und ausbauen.

Eines dieser sehr interessanten und in Fachkreisen viel diskutierten Produkte ist die neue Vorstufe der Firma Audionet mit der Bezeichnung Map 1. Diese reine Vorstufe platziert sich im – für Audionet bislang neuen , „günstigen“ – Preisbereich der 3500 €-Klasse und liegt damit in direkter Konkurrenz zur erst kürzlich getesteten Rotel-Vorstufe RSP-1098, welche in unserem Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Hier hören die Gemeinsamkeiten dieser beiden Vorstufen auch schon wieder auf, da die Map V1 vollkommen anders ausgelegt ist, also ihre Schwerpunkte in anderen Bereichen setzt. (mehr dazu in der Rubrik „technische Ausstattung“).

Die Map1 ist beileibe nicht das erste Surroundprodukt der Firma Audionet – bereits mit dem (Ur) Map (5500 €) landeten die Entwickler vor 3 Jahren einen klanglichen Volltreffer und traten erfolgreich den Beweis an, dass sich selbst höchste audiophile Ansprüche in Bezug auf eine reine, unverfälschte Stereowiedergabe mit einem ebenfalls faszinierendem Surroundklang in einer Vorstufe kombinieren lassen. Auf dieser hochwertigen Basis wurde dann auch das momentane Spitzenprodukt, die Map V2 (6000 €) entwickelt, welche insbesondere im Bereich Anpassungsfähigkeit der Vorstufe an die Lautsprecher sowie neue, zusätzliche Tonnormen Verbesserung bzw. Updates gegenüber der Map mitbrachte. Mit beiden Produkten baute sich Audionet innerhalb des Kreises der High-End-Anbieter einen hervorragenden Ruf auf. 

Wir freuen uns daher sehr, mitteilen zu können, dass in einem unserer Hörstudios eine Map V2 bereits installiert ist und ein ausführlicher Test dieses Produktes innerhalb der nächsten Wochen bei uns veröffentlich wird. Auch aus diesem Grund sind wir sehr gespannt, welchen Eindruck bei uns, das neuere, kleinere Modell, die Map1 während der Präsentation hinterlassen wird. Wo genau die Stärken und Schwächen dieser Vorstufe liegen könnten, versuchen wir, anhand unseres Besuches bei einer Audionet Roadshow zu ergründen. Sicherlich stellt dies keinen ausführlicher und tiefreichenden Test dar (wie er bei der MapV2 bald kommt), jedoch möchten wir Ihnen schon einmal vorab unsere Impressionen dieses neuen, interessanten Gerätes vermitteln. Wir möchten uns an dieser Stelle beim Gastgeber und einer der offiziellen Audionet Händler in Süddeutschland, dem High-End Händler Studio26 in Stuttgart, für die Gastfreundschaft bedanken.

Design und Verarbeitung

Schon beim ersten Anblick macht die Map1 deutlich, dass es ihr weniger um eine möglichst pompöse, nach außen hin beeindruckende Optik geht als vielmehr um dezentes Understatement. Der noble Auftritt dieser Vorstufe wird vor allem durch die elegante, flache Formgebung sowie die Vollendung der Details auf höchstem Niveau unterstrichen. Auch ein strenger, kontrollierender Blick auf die Anschlusspanels oder die zentimeterdicke massive Aluminiumfront bringt keine Problemstellen zu Tage. Alles wirkt wie aus einem Guss. 

Schlichte Noblesse ist die zeitlose Formensprache der Audiomap-Produkte

Interessant – und gegenüber fast allen Surround-Boliden ungewohnt - ist die Tatsache, dass die Map V1 auf Kundenwunsch in 4 Variationen gefertigt wird. So ist nicht nur die massive Alumiumblende wahlweise in schwarz oder silbern lieferbar – auch auf die Farbe des Gerätedisplays hat der Kunde Einfluss. Zur Wahl stehen je eine blaue, als auch eine rote Version des Displays. Die laut Audione, beliebteste Variante entspricht dem hier gezeigten Vorführmodell mit silberner Front und blauem Display. 

Das Display besticht durch professionelles Niveau bei der Güte der Anzeige. Die einzelnen Buchstaben sind jedoch aus gewisser Distanz durch die kleine Darstellung nicht ohne weiteres zu erkennen

Dieses Display hat zum einen die gleiche Größe wie das der größeren Map V2, zeigt aber sogar noch mehr Informationen an. Während die Map V2 ihre Informationen über zwei Zeilen mit großen Buchstaben bzw. Zahlen ausgibt, vertraut die Map1 auf eine vierstellige Variante mit dementsprechenden kleineren Buchstaben. In der Praxis hat jede Version ihre Vor- und Nachteile. Während die MapV2 nicht so viele Informationen gleichzeitig anzeigen kann, mussten wir aus ca. 3 Meter Sitzentfernung schon sehr genau hinschauen, um bei der Map1 wirklich alle Buchstaben genau zu erkennen.  Beiden Displays gemeinsam ist aber die Tatsache, dass diese – wie schon das restliche Gerät- eine sehr edle Anmutung durch perfekte Verarbeitung bis ins das kleinste Detail hervorrufen.

Eine frei programmierbare Fernbedienung mit LCD-Screen kennzeichnet die Vorstufe ebenfalls

Der überaus positive und edle Eindruck bestätigt sich auch bei der Fernbedienung. Audionet legt fast allen seinen Produkten diese hochwertige und funktionale Touchscreen Fernbedienung bei, welche sich komplett frei konfigurieren lässt – und dies auch per PC (samt optionalen Firmware Upgrade für die Fernbedienung). Viele andere zum Teil größere Hersteller bzw. deren ähnlich positionierte High-End Produkte wie beispielsweise die Rotel Vorstufe 1098 oder der Denon AVC-A1XV bieten ihren Kunden lediglich etwas lieblos gemachte Fernbedienungen an, die in ihrer Wertigkeit nicht ganz den Hauptgeräten entsprechen.

Ausstattung , technische Möglichkeiten, Grundphilosophie

Von der üppigen Fülle mancher AV-Boliden ist beim Anschlusspanel der Map1 nicht viel zu spüren. Hier steht eher die Konzentration auf das Wesentliche im Vordergrund

Die vom Design vorgegebene Maxime wird auch innerhalb des Gerätes konsequent fortgesetzt. Lieber etwas weniger von Allem anbieten, dafür aber umso detailverliebter und sorgfältiger umgesetzt. Schon beim Anblick der – im Vergleich zu Boliden – eher spärlichen Anschlussbestückung fällt dieses Grundkonzept auf. Zwar bietet die Map1 immerhin eine DVI- sowie USB-Sektion, doch abseits dieser Funktionen stehen lediglich 6 digitale, 2 Paar analoge und ein Multichannel-Eingang zur Verfügung. Kein Vergleich zu den vielfältigen Anschlussmöglichkeiten beispielsweise eines Denon AVC-A1XV Surround-Boliden. Auch die Videosektion des Map1 kann nicht einmal ansatzweise die Funktionen und Vielfalt des Denons bieten. Neben dem erwähnten DVI-Port gibt es lediglich 2 FBAS- und 2 S-Video Eingänge. Es fehlen somit neben zusätzlichen Eingängen nicht nur die wichtigen YUV Anschlüsse, sondern auch ein Videokonverter. Zwar bietet Audionet für die Videofähigkeiten der Map1 2 Upgradestufen, die zunächst ein hochwertiges De-Interlacing der analogen Videoquellen ermöglichen (ca. 600 €), als auch in der zweiten Ausbaustufe (nochmals ca. 600 €) die Verbindung bzw. Umsetzung dieser analogen Videoschnittstellen zum DVI-Ausgang erlauben. So gesehen bietet die Map1 zwar noch Potential, aber zur allumfassenden Videoschaltzentrale mutiert sie dadurch auch nicht – zumal natürlich die Kosten deutlich steigen. Hier präsentiert sich natürlich die große Rotel 1098er Vorstufe samt integrierten TFT Panel als ganz vorzügliche Alternative, da nicht nur deutlich mehr Anschlüsse, sondern neben dem TFT zur Quellenvorschau auch gleich ein Videokonverter enthalten ist. Leider müssen Rotel User aber bei dieser Vorstufe auf HDMI- bzw. DVI-Optionen verzichten – andererseits ist es auch nicht viel praktischer, dass die Map1 grundsätzlich nur einen einzigen DVI Anschluss mitbringt. 

Wenden wir uns der Audiosektion zu – denn wurde besonders viel Wert auf einen höchsten Ansprüchen genügenden Aufbau gelegt. Audionet ist eine der wenigen High-End Hersteller, der die Decoder-Chips selber herstellt und im eigenen Hause programmiert. So ist sichergestellt, dass alle Funktionen sowie Fähigkeiten auf das Gerät maßgeschneidert sind und genau den Wünschen der Entwickler entsprechen. Aber auch an allen anderen klangrelevanten Punkten begeistert die Map1 mit einer fast schon verschwenderischen Konstruktion. Die Analog/Digital Wandler sind eine der größten Stärken des Geräte, da extrem hochwertige und handverlesene Bauteile zum Einsatz kommen. Dazu kommt noch, dass der komplette Geräteaufbau sehr durchdacht ist und sowohl hinsichtlich der kürzesten Signalwege, als auch der minimalsten Störeinwirkung durch andere Baugruppen optimiert wurden. 

Erstklassig: Dieser Innenaufbau verwöhnt anspruchsvolle Augen

Beim Blick in das Geräteinnere bestimmt daher auch eine sehr strenge und aufgeräumte Konzeption die Optik. Durch das Vor-Endstufen Layout benötigt die Map1 keine ausladenden und klangbeeinflussenden Endstufen-Transformatoren. Trotzdem wurde beim Netzteil ein erheblicher konstruktiver Aufwand betrieben, um sowohl die konstante und stabile Versorgung der Vorstufe, als auch ein möglichst geringes Abstrahlverhalten auf die restlichen Baugruppen zu ermöglichen. 

Wem selbst dieser hohe Aufwand nicht genug ist, darf die Aufpreisliste der Vorstufe in die Hand nehmen und sich das EPS (ca. 1700 €) hinzuordern, denn Audionet bietet sogar für die Vorstufe ein ausgelagertes, spezielles Netzteil an, dass alle diese Aufgaben nochmals besser erledigen soll und dieses bei Vorgängermodellen schon mehrmals erfolgreich unter Beweis gestellt hat. Unser Preview bezieht sich jedoch ausdrücklich auf die Map1 in der Grundausstattung, ohne EPS oder Videoupgrades. Eine Vorreiterrolle übernimmt Audionet in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit der Vorstufe an das Lautsprecher-Setup. Keines unserer bisher getestetenGeräte hat auch nur ansatzweise die Möglichkeiten zur manuellen Justage des Bassmanagements und der Equalizingfunktion. So ist es nicht nur möglich, in 3 Hz-Schritten für jeden Lautsprecher eine individuelle Trennfrequenz zuzuweisen, sondern auch eine komplette Raumakustik-Software mitsamt Einstelloptionen gehört zum Lieferumfang der Map1.

Mitgeliefertes Akustik-Optimierungsprogramm


Hier haben wir einen der Lautsprecherkanäle eingemessen und können nun am Computer simulieren, wie der Frequenzverlauf optimiert werden kann. Besonderen Aufmerksamkeit widmen wir den Überhöhungen und können diese an den Front Speakern als auch dem Subwoofer mit jeweils 5 Equalizereinsatzpunkten verbessern. Für die Rearkanäle stehen pro Lautsprecher immerhin noch 3 EQ-Punkte zur Verfügung. Jeder dieser Punkte lässt sich nicht nur im Gain (also der Wert der Pegel Absenkung oder Anhebung) sondern zusätzlich auch in der Variablen Q (Wirkungsbereich auf der Frequenz) – abgerundet wird dieser sehr effektive Equalizer dadurch, dass jeder der EQ-Punkte völlig frei innerhalb 20hz- 20khz positioniert werden kann. Es ist somit beispielsweise kein Problem Raumeffekte bzw. Dröhnneigungen eines Subwoofers zwischen 20 und 50 Hz mit den 5 EQ-Punkten des Sub-Kanals sehr effektiv und nachweislich deutlich zu verbessern. Dieser gesamte Part ist sehr aufwändig und bedarf nach einigem Grundsatzverständnis über Raumakustik, so dass hier als Nachteil sicherlich stehen bleibt, dass vollautomatische Systeme weitaus anwenderfreundlicher sind. Den wirklich technische interessierten und versierten Benutzer wird dies freilich nicht davon abhalten, nun endlich alle Parameter selbst einzustellen und sich nicht mehr von diversen Einmessautomatiken irgendwelche verborgenen Einstellungen hinnehmen muss. Selbstverständlich werden wir speziell auf diese Funktion in unserem kommendem Map V2 Test eingehen, da diese Vorstufe die exakt gleichen Funktionen aufweist.

Hörbericht:

So – endlich durfte die Map1 zeigen, was akustisch in ihr steckt. Im Studio26 ließ man sich nicht lumpen und stellte der Vorstufe ein stattliches System zur Seite, welches selbst für gestandene Heimkino-Fans eine wahre Traumkombination darstellt:

Sehr hochwertige Testumgebung

Bei Studio 26 legt man auch Wert auf eine entsprechend überzeugende Verkabelung


Der Hörraum ist ca. 30m² groß und mit allerlei Highend-HiFi gefüllt. Als Bildschirm verwendeten wir den Pioneer PDP-434 FDE, welcher von dem neuem Marantz DV9500 (2499 Euro) mit Bildinformationen versorgt wurde. Per hochwertigen Kabeln war dieser mit der Map1 verbunden, die wiederum arbeitete der 5-Kanal-Endstufe aus dem gleichen Hause, der Audionet Amp VII (7500 Euro), zu. Das Frontboxen-Setup bestand aus einem Paar Standlautsprecher Isophon Vietta (Paar 5600 €) und dem Isophon Center Helios (1498 €) . Für die beiden Rearkanäle standen ebenfalls Isophon-Standlautsprecher zur Verfügung (Paar 2500 €). Die passende Unterstützung von unten besorgte das Subwoofer Modell „Stonehenge“ (3000 €), ebenfalls von Isophon. 

Mit der insgesamt deutlich über 30.000 € wertvollen Anlage gingen wir nun auf die Suche nach dem bestmöglichen Klang. Lange mussten wir nicht warten, denn jede der 3 vorgeführten DVDs entbrannte im Hörraum ein wahres Feuerwerk der Sinne. Beim Ausritt in die 80iger Jahre mit der Roy Orbison DVD „a Black and white Night“ nutzte diese Kombination gleich die erste Möglichkeit, schwer zu beeindrucken. Obwohl gleich 4 Gitarristen auf der Bühne Ihr Bestes gaben, arbeitete die Map1 in beeindruckender Manier jeden einzelnen Akteur ebenso feinfühlig wie stimmig heraus und positionierte diese sehr räumlich nebeneinander vor der Hörzone. Hier stellt sich schnell heraus, dass die Map1 die wichtige Gabe besitzt, den Klang von den Lautsprechern zu lösen und den Raum mit den einzelnen Musikern zu besetzen. Aber nicht nur die Räumlichkeit faszinierte, denn während Roy Orbison mit seinen Kollegen den wohlbekannten Song„Pretty Woman“ zum Besten gab, stellte sich eine bislang selten erreichte Gesamtharmonie des Klanges ein. Weder tiefe, mittlere noch hohe Töne drangen in der Vordergrund oder wurden gar in die zweite Reihe gestellt. Ein Gesamterlebnis der Spitzenklasse, wie es selten wahrzunehmen ist.

Doch auch abseits musikalischer Klänge (bei Dolby Digital) musste sich die Vorstufe natürlich mit einer Ihrer Hauptaufgaben den Herausforderungen stellen, dem Darstellen einer Dolby Digital bzw. DTS Tonspur aktueller Filme.  Vorgeführt wurden uns verschiedene Szenen der DVDs „Hero“ und „Nur noch 60 Sekunden“ , prinzipiell machten wir auch bei diesen Filmen ähnliche Beobachtungen wie schon zuvor bei der Roy Orbison DVD. Bedingt durch die zusätzlichen Informationen auf den Tonspuren kam nun noch eine extrem sensible und hochfeine Detailherausarbeitung sämtlicher Effekte zu Tage. Ganz gleich, ob es die absolut realistische und räumliche Abbildung der Regentropfen oder auch die kleinsten Details des Nachschwingens der Schwerter war, welche im Kapitel 3 von "Hero" den Hörraum füllte – zusammen mit einem famosen Antritt und dem weiterhin sehr neutral und nie ins aggressiv tendierende Klangbild eine weitere, sehr beeindruckende Vorstellung. Auch ein paar Kapitel später, als 2 Frauen in einer herbstlichen Umgebung miteinander kämpfen, erzeugt die Map1 zusammen mit dem restlichen System einen Klangteppich, der gleichzeitig sehr homogen und passend klingt, aber dennoch die einzelnen Details genau dort platziert, wo die der Zuhörer erwartet. Die herumfliegenden Blätter während dieses Kampfes waren einzeln zu hören, während die treibenden Buschtrommeln der Hintergrundmusik die gesamte Szene umrahmten und somit den Spannungsbogen gekonnt aufbauten. Dabei wurde aber trotzdem nie die Balance zwischen den sanften Geräuschen der Blätter und der aggressiven Gangart der Buschtrommel aus den Augen zu verloren, so dass auch in dieser Szene alle Klangdetails wirklich hervorragend in eine harmonische Gesamtdarstellung eingeflossen sind. 

Und auch, als Nicolas Cage in „Nur noch 60 Sekunden“ auf das Gaspedal seines Fahrzeugs drückt, vermag der Map1 die Szene gekonnt umzusetzen. Der blubbernde, vor Kraft strotzende Motor wird genau mit der richtigen Dosierung an Bass und Detaillierung in das Klangbild eingebracht, so dass man wirklich meint, er würde gleich rechts neben der Couch parken. Bei anderen, zum Teil ebenfalls nicht gerade günstigen Vorstufen ertönt der Motor in dieser Szene eher als Maschine eines PS-schwachen Kleinwagens, da bei vielen anderen High-End Produkten oft zu beobachten ist, dass der Bassbereich eher unwillig ein Souveränität ausstrahlendes Bassfundament aufbaut. Die Audionet Map1 scheut sich auch nicht davor, in entsprechenden Szenen auch mal richtig kräftig zuzupacken – und doch verfällt sie nicht der Charakteristik, bei jeder Situation noch ein paar Dezibel auf die tiefen Frequenzen draufzupacken, wie es andererseits bei manchen, sehr effektorientiert ausgelegten AV Receivern/Verstärkern üblich ist.  Für uns bleibt also festzuhalten, dass uns die Map1 in jeder erdenklichen Hinsicht bei der Wiedergabe von DVDs fasziniert hat. Jede Gangart wurde mit Bravour bestanden, wobei auch wir selbstverständlich mit den Szenen der 3 gesehenen DVDs nicht alle denkbar möglichen Situationen nachstellen konnten.

Vorläufiges Fazit:

Wer sich mit der Auslegung dieser Vorstufe (wenige Anschlüsse und spärliche Videosektion) anfreunden kann, erhält ein klangliches Premium-Produkt, das gegenüber keinem uns bekannten Surround-Boliden den akustischen Vergleich zu scheuen braucht. Richtig aussagekräftige Informationen und Vergleiche zwischen diesen beiden Gerätegattungen können wir Ihnen anhand unseres in Kürze erscheinenden Testes der großen Audionet Vorstufe MapV2 anbieten, die klanglich laut unseren bisherigen Erkenntnissen sehr ähnlich zur Map1 ausgelegt ist. Sicherlich haben auch weiterhin solche Geräte ebenso wie unser bisheriges Masterpiece, der Onkyo TX-NR5000E, ihre Daseinsberechtigung. Unter Berücksichtigung des Preises und der Ausstattung stellen solche Boliden ganz klar eine hohe Messlatte dar, doch wer abseits von integrierten Tunern, Netzwerkkarten und umfangreichen DSPs einfach nur auf der Suche nach erstklassigen Klangeigenschaften sowohl im Surround- als auch im Stereobetrieb ist, sollte auch der Map1 besondere Aufmerksamkeit widmen. Als zusätzliches "Schmankerl" lockt die Map1 zudem noch mit einem umfangreichen und effektiven Equalizer, der die Möglichkeiten mitbringt, bei korrekter Anwendung sogar noch bessere Ergebnisse zu erzielen als selbst die ausgeklügelten, automatisierten Einmesssysteme diverser Surround-Verstärker. Aber genau das macht die Audionet Map1 gemäß unseren bisher gemachten Erfahrungen aus – klangliche Höchstleistungen ohne große Featureliste. 

Hier noch einmal die technischen Daten der Audionet Map1 Vorstufe in der Zusammenfassung:

  • MAP I ( 3499 Euro)
    Funktion Mikrokontrollergesteuerter Audio / Video-Vorverstärker
    Dolby Digital und DTS Decoder
    Audioeingänge analog - 2 Paar Cinch, vergoldet
    - 8-Kanal-Eingang, 25pol SubD
    Audioausgänge analog - 1 Paar Cinch Front L/R, vergoldet
    - 1 Cinch Center, vergoldet
    - 1 Cinch Subwoofer, vergoldet
    - 1 Paar Cinch Surround L/R, vergoldet
    - 1 Paar Cinch Back L/R, vergoldet
    Audioeingänge digital - 3 SPDIF, Cinch, vergoldet
    - 3 SPDIF, optisch, TosLink
    - 1 Audionet HighBit-Link
    Audioausgänge digital - 1 SPDIF, Cinch, vergoldet, mit record select-Funktion
    Videoeingänge - 2 Cinch Composite Video (FBAS)
    - 2 Hoside S-Video (interlaced)
    - 1 DVI digital, mit installierter Progressive Scan Option auch analog interlaced ansteuerbar (wahlweise YUV, RGB+C, RGB+HV, RGB mit Sync. on green)
    Videoausgänge - 1 Cinch Composite Video (FBAS)
    - 1 Hoside S-Video
    - 1 DVI digital, mit installierter Progressive Scan Option Ausgabe auch analog (progr.) möglich (wahlweise YUV, RGB+C, RGB+HV, RGB mit Sync. on green)
    Videobandbreite 20 MHz bzw. 10 MHz (FBAS) 
    Eingangsimpedanz Video 75 Ohm
    Ausgangsimpedanz Video 75 Ohm
    Normwandlung Video - Normwandlung: Composite-Video auf S-Video (PAL und NTSC)

    Mit optionaler Progressive-ScanCard:
    - Composite Video auf RGB (progr.) oder YUV (progr.)
    - S-Video auf RGB (progr.) oder YUV (progr.)
    - RGB (interlaced) auf RGB (progr.) oder YUV (progr.)
    - YUV (interlaced) auf RGB (progr.) oder YUV (progr.)

    Zusätzlich mit optionalem DVI-Modul:
    - Alle Eingangssignale auch auf DVI-D

    - RGB kann jeweils in den Formaten RGB+C, RGB+HV, RGB mit Sync. on green ein- oder ausgegeben werden 
    Weitere Anschlüsse - 7-pin Buchse für Audionet EPS (Externe Spannungsversorgung)
    - 1 Audionet Link (Ferneinschaltung weiterer Audionet-Komponenten)
    - Schraubanschluß für zusätzliche Erdanbindung, vergoldet
    - 2 x USB (für zukünftige Anwendungen:
    1 x USB-Audio, 1 x USB-Daten)
    Display - 4 Zeilen a 26 Zeichen Vakuum-Fluoreszenz-Display
    - On-Screen-Display (OSD)
    Netzanschluß 230 V, 50 Hz
    Maße 430 mm x 70 mm x 310 mm (B * H * T)
    Gewicht 8 kg
    Besonderheiten - rein analoge Pegelstellung für alle 8 Kanäle
    - diskret aufgebaute, extrem stabile Ausgangsstufen
    - intelligent sampling-Technologie für Hauptkanäle (Front L/R) mit wählbaren Digitalfiltern und asynchronem Upsampling auf 192kHz/24bit
    - Präzisionstaktgenerator zur Eliminierung von Taktflankenschwankungen (Jitter)
    - Abtastfrequenzen und Auflösung der digitalen Eingänge: 32 kHz bis 192kHz/24bit
    - Zweikanal-AD-Wandler für 48kHz/24bit mit anschließendem intelligent sampling
    - vollautomatischer 7.1-Decoder (DolbyDigital, DTS)
    - Double-Precision-Bassmanager mit 48bit-Auflösung
    - Bassmanager mit frei wählbaren Grenzfrequenzen und Filtergüten
    - Subwooferphase frei einstellbar
    - leistungsfähiger digitaler parametrischer Equalizer
    - Lip-Sync einstellbar von 0-100msec in 0,5msec-Schritten
    - DVI-Bildverarbeitungsein- und ausgang
    - Y/C-Separator mit digitalem Kammfilter zur Wandlung von FBAS-Video nach S-Video
    - USB-Buchsen für zukünftige Anwendungen
    - Netzphasen-Erkennung
    - Intelligente Fernbedienung SRC-7000
    Optionen - Progressive Scan-Modul für flimmerfreien Videoausgang durch Vollbildausgabe
    - DVI-Modul (für digitale Video-Ausgabe)
    - MC/MM-Phonovorverstärkermodul
    - Externe Spannungsversorgung EPS

Preview: Lars Mette

02. Mai 2005