AREA DVD-Test: LCD-TV Hitachi 28LD5200
23.08.2004 Test: Karsten Serck
Mit einem Straßenpreis von knapp 2600 EUR ist Hitachis 28 Zoll großer LCD-TV 28LD5200 etwas teurer als vergleichbare Röhrenfernseher. Doch erstens gibt es kaum Röhrenfernseher, die HDTV wiedergeben können, was für den Hitachi mit seinen 1280 x 768 Pixeln eine Selbstverständlichkeit ist und zweitens dürfte man kaum einen Fernseher finden, der diese Anschlussvielfalt bietet. Selbst für LCD-Fernseher ist die Ausstattung des Hitachi nicht selbstverständlich. Durch die Verwendung eines LCD-Displays der neuesten Generation ist die Betrachtung des Bildes unabhängig von der Betrachtungsperspektive. Aus einem Blickwinkel von 170° lässt sich das Bild ohne Helligkeitsveränderung betrachten.
Anschlüsse
Neben zwei YUV-Eingängen ist der Hitachi bereits mit einer DVI-Buchse ausgestattet, die auch HDCP-kopiergeschützte Videosignale darstellen kann. Parallel dazu ist auch noch ein VGA-Eingang verfügbar, falls man den Hitachi als PC-Monitor nutzen möchte. Für die Videowiedergabe ist der VGA-Eingang nur eingeschränkt geeignet, da sich eine pixelgenaue Ansteuerung der 1280 x 768 Pixel nur mit einer Wechselfrequenz von 60 Hz realisieren lässt. Eine SCART-Buchse mag etwas wenig erscheinen, da SCART in der Medienwelt der Zukunft aber irgendwann keine Rolle mehr spielen dürfte, erscheint diese Verteilung der Prioritäten konsequent. Durch die überwiegende Verwendung von hochwertigen Anschlüssen ist der Hitachi damit ein Gerät, welches die derzeit im Consumer-Bereich besten analogen und digitalen Video-Verbindungen unterstützt und somit in den nächsten Jahren keinerlei Anschlussprobleme bereiten sollte.
Nachfolgend die Anschlüsse noch einmal im Überblick:
Eingänge:
- Antenne
- AV1 & AV2: jeweils 1 x YUV, Composite, Stereo (AV2 auch für RGB nutzbar)
- AV3: 1 x S-Video, Composite, Stereo
- AV4: 1 x SCART mit Composite, S-Video, RGB
- RGB1: 1 x DVI (inkl. HDCP)
- RGB2: 1 x VGA (auch für Component nutzbar)
Ausgänge:
- 1 x Composite mit Stereo (Monitor)
Features
-
Picture in Picture-Funktion. Das Display ermöglicht die parallele Darstellung
von zwei Signalquellen. Über die Video-Eingänge lassen sich die beiden Bilder
nebeneinander zeigen. Hierbei wird das Bild in der Höhe leicht verzerrt. Auch
über den VGA-Eingang lässt sich eine zweite Signalquelle anzeigen. Diese wird
dann in einem kleinen 4:3-Fenster mit einer Diagonale von 12,5 cm eingeblendet.
Das ist zwar nicht sehr groß, aber ideal, wenn man mit dem Hitachi als
PC-Monitor arbeiten und nebenbei Fernsehen schauen will, da dieses Fenster nicht
zuviel Platz wegnimmt. Die Einblendung ist auch unabhängig von der
unterschiedlichen Bildwechselfrequenz möglich. Wer mit 60 Hz-Auflösung den
VGA-Eingang nutzt, kann auch normale PAL-Bilder mit 50 Hz in dem Fenster
anzeigen lassen. Das Arbeiten im 16:9-Format mit 1280 x 768 Pixeln ist
allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, da das 28 Zoll-Bild durch das
16:9-Format sehr breit ist, in der Höhe aber nicht mehr als ein XGA-Display
bietet.
-
Zoom-Modi: Neben den Standard-Modi für 4:3, 16:9 und auf 16:9 aufgezoomte
Bilder bietet der Hitachi noch einen "Panoramic"-Modus sowie zwei
verschiedene 14:9-Modi an. Auch die Bildposition lässt sich verschieben. So
wird die Darstellung von 4:3-Material im Breitbildformat mit leichten
Kompromissen erleichtert. Wahlweise kann man einstellen, ob der noch
verbleibende Rand in Grau oder in Schwarz angezeigt werden soll. Leider verliert
der Hitachi diese Einstellung aber wieder, sobald er keine Stromversorgung mehr
hat und startet dann grundsätzlich mit einem grauen Rahmen.
- Kabel-TV-Tuner mit Videotext
Bedienung
Die recht große, aber nicht unübersichtliche Fernbedienung ermöglicht es, die wichtigsten Funktionen über Direktwahltasten auszuführen. Lediglich für die Grundeinstellungen muss man die On Screen-Menüs bemühen. Diese bieten eine riesige Auswahl von Einstellmöglichkeiten an. Anfangs ist es etwas verwirrend, weil nicht immer ganz einsichtig ist, weswegen eine bestimmte Einstellung nun im Menü "Bild", "Funktion" oder "Einstellungen" gemacht werden muss. Die Funktionsvielfalt lernt man hingegen schnell zu schätzen. So bietet der Hitachi unzählige Einstellmöglichkeiten, wie man sie von einem Projektor kennt. So lässt sich die Farbtemperatur des Geräts einzeln über alle drei RGB-Grundtöne einstellen und selbst eine noch feinere Farbeinstellung ist über die Farbtöne Magenta, Cyan und Gelb möglich. Neben den üblichen Helligkeits- und Kontrasteinstellungen gibt es auch die Möglichkeit, die Stärke der Hintergrundbeleuchtung einzustellen, um somit je nach Geschmack den perfekten Wert zwischen ausreichender Bildhelligkeit und gleichzeitig einem nicht zu hohen Schwarzwert zu finden. Die Menüs selbst sind etwas schlicht gestaltet und auch nicht sehr groß. Dies bietet aber die Möglichkeit, die Parameter auch direkt mit Testbildern verändern zu können. Die Montage des Fernsehers auf einem drehbaren Standfuß ermöglicht eine recht flexible Positionierung des Geräts. So kann man ohne großen Aufwand den Fernseher herumdrehen und auch den Neigungswinkel leicht verändern.
Bild
Mit
seinem HDTV-Display mit 1280 x 768 Pixeln ist der Hitachi prädestiniert für
die Wiedergabe von HDTV-Medien. HDTV via Satellit von Euro1080 oder den
zeitweise auf Astra zu sehenden HDTV-Demos von Pioneer sehen auf dem Hitachi
brillant aus. Details sind beinahe pixelgenau auszumachen und die Farben
erscheinen kräftig und natürlich. Noch besser sehen die verschiedenen
HDTV-Demos von Microsoft aus, die unter www.wmvhd.com
verfügbar sind und teilweise noch etwas detailreicher erscheinen.
Empfehlenswert sind hier der "Coral Reef Adventures"-Trailer mit
seinen satten Farben sowie der extrem detailreiche "Discoverers"-Trailer.
Für einen LCD-Fernseher ist vor allem der Kontrast hervorragend. Wegen ihrer
Hintergrundbeleuchtung sind LCD-Displays ja nicht in der Lage, wirklich
tiefdunkles Schwarz wie ein Röhren-Fernseher darzustellen. Bei normalem
Tageslicht fällt dies bei dem Hitachi aber praktisch nicht auf und schwarz
erscheint schon sehr dunkel. Zugleich ist das Bild auch ausreichend hell, so
dass der visuelle Kontrasteindruck ziemlich überzeugend ist. Insgesamt
erscheint der Kontrast für einen LCD-Fernseher recht hoch und sorgt so gerade
bei Live-Übertragungen von Sport-Events für plastische Bilder. Der Hitachi
bietet zahlreiche Bilderbesserer als Option an. Hier sollte man sich einmal
etwas Zeit nehmen, um zu sehen, welche dieser Funktionen auch wirklich Sinn
machen. Zum Großteil bewegen sich die Veränderungen in Nuancen. Mit der
Funktion "Schwarzverbesserung" sollte man besonders vorsichtig sein,
denn sie führt nicht zu einer tatsächlichen Verbesserung des Schwarzwerts,
sondern zu einer weiteren Verdunklung dunkler Bildbereiche, wodurch Details in
dunklen Szenen reduziert werden.
Selbst bei Darstellung von einfachem PAL-Material löst der Hitachi-LCD das Bild schärfer auf als ein vergleichbarer Röhrenfernseher. Das hat allerdings den Nachteil, dass auch deutlicher Störungen im Bild sichtbar werden. Verfügt man noch über die Möglichkeit, störungsfrei analoges terrestrisches Fernsehen zu empfangen, so sieht das Bild auch über den eingebauten TV-Tuner sehr gut aus. Anders ist es allerdings, wenn der Empfang nicht ganz optimal ist: Rauschen oder Interferenzen, wie sie beim Kabel häufig auftreten sind im Bild ebenso zu sehen wie die Artefakte der meist mit zu niedrigen Bitraten ausgestrahlten Digitalprogramme. Diese werden von einer nicht ganz so fein auflösenden Bildröhre etwas besser kaschiert. Dafür ist die Darstellung von gutem PAL-Quell-Material z.B. von einem analogen Sat-Empfänger oder auch von DVD noch etwas detailreicher als über die "Röhre". Möchte man ein möglichst gutes Bild erleben, so sollte man also vor allem darauf achten, auch möglichst gutes Quellmaterial nutzen zu können. Die Hochskalierung sowie das De-Interlacing von PAL auf die native HDTV-Auflösung funktioniert meist recht gut, allerdings fällt gerade in statischen Bildbereichen häufiger eine Rasterung von Konturen auf.
Ton
LCD-Bildschirme sollen vor allem flach sein, wodurch sie auch beinahe zwangsläufig keine sonderlich guten klanglichen Leistungen vollbringen können, da ihnen das voluminöse Gehäuse fehlt, welches bei Röhren-TVs als Resonanzraum für kräftige Bässe genutzt werden kann. Nimmt man dies in Betracht, so kann sich der Hitachi auch durchaus hören lassen. Denn zumindest im Ansatz ist sogar etwas Bass vorhanden. Die Höhen könnten zwar noch etwas klarer sein, aber insgesamt bietet der Fernseher doch einen brauchbaren Sound.
Kleiner Tip für alle, die trotzdem auf den Sound mit richtig tiefen Bässen verzichten wollen: Da die Lautsprecher modular aufgebaut sind und über eine nach außen gelegte steckbare Kabelverbindung verfügen, lässt sich zur Abrundung auch ein kleiner externer Subwoofer einbinden.
Fazit
Geht es nach den Herstellern von TV-Geräten, so sollen zukünftig Flachbildschirme die gewohnten Röhrenfernseher ablösen. Lange Zeit waren LCD-TVs in erster Linie flach, konnten qualitativ aber nicht mit Röhren-TVs mithalten. Der Hitachi 28LD5200 zeigt, dass diese Vorurteile immer mehr an Bedeutung verlieren. Zwar ist der Kontrast noch nicht ganz auf Röhren-Niveau, aber schon so gut, dass man das Bild wirklich als richtig dunkel und nicht mehr nur grau empfindet. Der visuelle Kontrasteindruck ist mehr als überzeugend. Vor allem mit der hohen Auflösung kann der Hitachi aber auftrumpfen, denn die ermöglicht auch eine hervorragend scharfe Darstellung von HDTV-Bildern. Außerdem sieht man, dass sich Hitachi nicht nur über das Design definiert, sondern auch in die Ausstattung ordentlich investiert. Neben allen wichtigen Video-Anschlüssen inklusive DVI mit HDCP sind es vor allem die vielen Einstellungsmöglichkeiten, die den Hitachi 28LD5200 zu einem perfekten Allround-Gerät machen.

Mittelklasse
Preis-/Leistung: 





Pro:
-
Guter Kontrast
-
Hohe Auflösung
-
Zahlreiche Video-Anschlüsse mit Zukunftssicherheit inklusive DVI mit HDCP
-
Viele Einstellmöglichkeiten
Contra:
-
Schwarzer Bildrand bei 4:3-Bildern nicht dauerhaft abspeicherbar
-
teilweise etwas undurchsichtige Gliederung der On Screen-Menüs
Technische Daten:
Picture |
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Screen Size | 28"/71cmV |
Screen Type | TFT |
Pixels | 1280 x 768 |
Pixel Pitch | 0.47 (horizontal) x 0.47mm (vertical) |
Colours | 16.7 Million |
Gray Level | 256 |
Panel Luminance (Typical) | 450 cd/m² |
Contrast | 500:1 |
Audio |
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RMS Output | 2 x 12W |
Surround Sound | Matrix |
TRUBASS | |
1 bit Digital AMP | |
Connection |
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Connector RGB1 (digital) | 24-pin DVI (1.0V+HDCP) |
Connector RGB2 (analogue) | 15-pin D-sub |
Control (RS232C) | 9-pin D-sub, RS232C 9600bps |
Audio for RGB1 | L/R mini-headphone jack |
Audio for RGB2 | L/R mini-headphone jack |
Computer Input |
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RGB1 |
24-pin DVI |
Video Format | RGB digital, TMDS |
Frequency | Horizontal: 31~60kHz, Vertical: 56~85Hz |
Audio | 470mV 270k Ω |
RGB2 |
15-pin D-sub |
Video Format | RGB analogue, 0.7Vp-p, 75 Ω |
Sync Level | H/V Separate Sync and H/V Composite Sync: TTL level Sync on Green: 0.3Vp-p, 75 Ω |
Frequency | Horizontal: 31~106kHz, Vertical: 50~85Hz |
Audio | Stereo, 470mV High Impedance |
Controls |
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RGB | Contrast, Brightness, Display Size, Vertical Position, Horizontal Position, Clock, Phase |
Colour Temperature | COOL: 9,300K, NORMAL: 7,600K, WARM: 6,500K Black & White 5,400K, USER: manual adjustment |
Audio | Volume, Balance, Treble, Bass, Mute |
Remote Control | Power, Volume Up/Down, Mute, Input Select, Adjustment Menu, ID select |
RS232C | 9-pin D-sub Control through PC |
General |
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Voltage | AC 100~240V/50~60Hz |
Power Consumption | 155W |
Stand-by | 1W |
Weight | 21.9 Kg |
Dimensions (WxHxD) | 854 x 517 x 277mm |
Stand | Swivel |
Finish | Dark Silver |
Operating Condition |
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Temperature | Temperature 5~35° |
Humidity | 20~80%RH (non-condensing) |
Certification |
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Safety | EN60065 |
EMI | EN50013 |
CE | EN55020, EN61000-3-2, EN61000-3-3 |
TUNER BOARD |
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Features (TV) |
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Connector | RF Input |
Input RF Frequency | 45MHz~890MHz |
Sound System | I/BGH/DK/LL |
WSS | 16:9, C16:9 (Letterbox), T16:9L, C14:9L, T14:9L, 14:9, 14:9 Zoom, 4:3, Panoramic |
PinP and PandP | 4 pictures (main left and sub 3 small pictures on the right) 12 pictures and picture in PC |
Connectors |
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AV1 | Phono x 4 (Component input and Composite input) Phono x 2 (Audio L and R input) |
AV2 | Phono x 4 (Component or RGB input, and Composite input) Phono x 2 (Audio L and R input) |
AV3 | Phono x 2 (Composite input and Composite output) S-terminal input (S-Video) |
AV4 | SCART (RGB input, Composite input, Composite or TV output, Audio L/R input and output, Mode select, Fast blanking) |
Input Signal Format |
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Component | 480i, 480p, 576i, 575p, 720p, 1080i (50/60) |
Composite/S-Video | PAL/SECAM/NTSC3.58/NTSC4.43/PAL60 |
RBG | Normal Video RGB (50/60) |