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TEST mit Display Basic Check: Toshiba 47YL985

15.03.2013 (phk/sw)

Einführung

Die YL-Serie vereint schickes Jacob Jensen Design mit flexibler und umfangreicher Ausstattung. Der 3D TV mit passiver Polarisationstechnologie ist in 42, 47 und 55 Zoll erhältlich - unser Testgerät ist ein 47-Zöller. Der YL985 sorgt mit 400 Hz Active Motion Rate für flüssige Bewegungswiedergabe, bietet Intel Wireless Display und kann mit dem Smartphone komfortabel gesteuert werden. Für multimediale Vielfalt steht DLNA-Streaming und Toshiba Places bereit. Ganz klar liegt der Fokus bei Toshiba auch auf einer authentischen Filmwiedergabe und hohen Bildqualität, dafür stehen bereits sehr gute vorgefertigte Bildfelder zur Verfügung, aber auch die Möglichkeit mit einem optionalen Mess-Sensor eine Auto Calibration - mit der Farb und Gammaqualität perfekt abgestimmt werden - durchzuführen. Der 47UL985G ist zur UVP von 1599 EUR im Handel erhältlich.

Verarbeitung

Schmaler Metallrahmen

Glas-Standfuß

Rückseite

Rückseite des TVs

Fernbedienung

Passive 3D-Brille

Der Toshiba YL985 verdankt dem Design von Jacob Jensen die schlicht elegante Optik und eine unaufdringliche Anmutung. Um die schwarze Front schließt sich in sehr schmaler Rahmen, der aus echtem Aluminium besteht und in Alu Natur gehalten ist. Das Material schließt sich der Panelumrandung sauber an und wirkt und schließt nahtlos ab. Gerundete Kanten an den Ecken sorgen zusätzlich für einen hochwertigen Eindruck. Im unteren Bereich, in der Ebene des Toshiba Logos, schließt sich eine Leiste in schwarzem Alu an. Darunter dann eine Kunststoff-Leiste an, in der Status-LEDs und IR-Sensor untergebracht ist. Da der YL985 ein EDGE LED LCD-TV ist, kann er auch mit einer sehr geringen Bautiefe aufwarten, die Rückseite besteht aus Kunststoff. Der Fuß ist mit dem TV solide verschraubt und sorgt dank seiner recht großzügigen Dimensionen für sehr gute Standfestigkeit. Der Fuß besteht komplett aus Glas und setzt den hochwertigen Anspruch des TV-Gerätes fort. Auf der Rückseite finden sich zusätzlich zu den Anschlüssen stationäre Bedienelemente, darunter Lautstärketasten, ein Power-Button und eine Quellenwahltaste. Die Anschlüsse sitzen passgenau und fest.

Die Fernbedienung kommt im aktuellen Design daher und wirkt ein wenig ausladend. Etwas unterhalb der Mitte sitzt als zentrale Steuereinheit ein Navigationskreuz mit mittig platzierter OK-Taste und umliegenden Menü, EPG, Zurück und EXIT-Tasten. Von hier aus können darüber liegende Lautstärke- und Programmwechseltasten mit nicht allzu kleinen Händen noch problemlos erreicht werden. Umgreifen wird erst nötig, wenn man auf die Zifferntasten im oberen Bereich zugreifen möchte. Der Tastendruckpunkt ist ausgezeichnet und die Größe der Tasten ebenfalls rundum ausreichend - lediglich die REC-Taste ist etwas klein gehalten. Der Toshiba YL985 arbeitet im 3D-Betrieb mit Polarisationstechnik, es liegen also passive Brillen bei - davon gleich vier Stück. Die passiven Brillen, die komplett aus Kunststoff gefertigt sind, sind nicht nur günstig in Produktion und Einkauf, sondern auch extrem leicht und angenehm zu tragen. Ein Nachteil ist die geringe Abschirmung von einfallendem Restlicht, allerdings sollte für den perfekten 3D-Genuß ohnehin so wenig wie möglich Umgebungslicht vorhanden sein.

Anschlüsse

Anschlüsse Rückseite

Gesamtansicht der Anschlüsse

Anschlüsse

  • HDMI 4x
  • USB 2x
  • Komponenten-Videoeingang + Stereo Cinch
  • Scart AV
  • VGA Eingang
  • Digitaler Audioausgang optisch
  • Kopfhöreranschluss
  • LNB und Kabelanschluss
  • Ethernet
  • CI+ Slot

Praxisgerecht ist der Toshiba bezüglich des Anschlussangebotes ausgerüstet, vier HDMI-Anschlüsse haben sich als Standardausstattung erwiesen. Zwei USB-Slots für externe Speichermedien zur Dateiwiedergabe oder PVR-Aufnahme sind integriert. Weitere Videoanschlüsse umfassen einen Komponentenvideo, Scart AV und RGB-Eingang. Adapter sind beim Toshiba TV nicht notwendig.

Menüs und Konfiguration

Sprache wählen

Landesspezifische Einstellungen

Autoview aktivieren

Netzwerk-Setup

Kabelgebunden

Automatisches oder manuelles Setup

Verbindungstest

Suchlauf mit verschiedenen Signalarten möglich

Durchführung des Suchlaufs

Senderliste

MediaGuide - EPG

Bildeinstellungen

weitere Bildeinstellungen

Expertenbildeinstellungen

Testbilder

Toneinstellungen

Erweiterte Toneinstellungen

Submenü Präferenzen

3D-Einstellungen

Systeminstallation

Der Toshiba führt beim Erststart einen Installationsassistenten aus, der sich um die elementare Einstellung des TV-Gerätes kümmert. Nach Auswahl der Menüsprache kann der Fernseher direkt ins Netzwerk eingebunden werden, dies kann konventionell kabelgebunden oder via WPS oder manuell mit dem integrierten WLAN-Modul erfolgen. Auch ein automatischer Sendersuchlauf für Satellit, Kabel oder terrestrische Signale kann durchgeführt werden. Nach Abschluss des Initialsetups kann mit der Menu-Taste der Fernbedienung auf das Setup des Toshiba TVs zugegriffen werden.

Das Menü entspricht in etwa der grafischen Benutzeroberfläche früherer Toshiba-Geräte, weist nun aber farbige Icons auf, so lassen sich die einzelnen Menüpunkte etwas leichter differenzieren. Das Menü ist sinnvoll untergliedert und attraktiv gestaltet. Ein wenig Uneinheitlichkeit könnte man dem OSD vorwerfen, da die Sub-Menüs eher konventionell und schlicht sind. Dennoch wirkt das Toshiba Menü nicht so verschachtelt wie von manchem Konkurrenten. Relativ zügig wird auf Eingabebefehle der Fernbedienung reagiert, ein kurzer Zeitversatz ist aber bemerkbar. Aus dem Menü heraus kann man direkt auf den Media Player, Toshiba Places und den EPG zugreifen, dies gelingt aber auch komfortabel mit dedizierten Tasten der Fernbedienung.

Interessant sind die umfangreichen Video-EQ Einstellungen. Neben Bildmodi und den elementaren Schiebereglern für Helligkeit, Kontrast, Farbe, Farbton, Schärfe finden sich "Erweiterte Bildeinstellungen" und "Expertenbildeinstellungen". In den erweiterten Settings kann der ColourMaster zugeschalten werden, die Farbtemperatur für die Primärfarben justiert und verschiedene weitere Einstellungen vorgenommen werden, darunter:

  • Automatischer Helligkeitssensor

  • Dynam. Hintergrundbeleuchtung

  • Schwarz/Weiss Level

  • Rauschunterdrückung

  • Resolution+

  • ClearScan

In den Expertenbildeinstellungen kann ein praktikables Universaltestbild angezeigt werden, außerdem gibt es einen RGB Filter und ein Weißabgleich kann vorgenommen werden. Eine automatische Gamma-Kalibrierung mit dem optionalen Toshiba-Messsensor kann ebenfalls durchgeführt werden, allerdings muss der Bildmodus auf "Hollywood Pro" eingestellt sein.

Netzwerk und Multimedia

DLNA-Serverliste

Toshiba Places

Konten erstellen, ändern, löschen

Web-Browser

Zugriff auf Mediatheken

Video Place - Skype

Music Place

Social Place

News Place

Game Place

Wurde der Toshiba TV erfolgreich ins Netzwerk eingebunden, kann man sowohl auf Toshibas Internetportal als auch auf DLNA-Server im Netzwerk zugreifen. Ohne Netzwerkverbindung kann der TV Mediendateien von einem USB-Stick wiedergeben.

Wir starten zunächst unter Media Player den Netzwerk Media Player und sehen eine Übersicht aller vorhandenen DLNA-Server im Netzwerk. Einen Server ausgewählt, können wir verschiedene Kategorien auswählen. Unter Audio gibt der TV MP3-Dateien wieder, unter Bildern JPEGs und PNG. An Videos gibt der YL985 DiVX-avi, MKV, Quicktime MP4, MPEG2 und AVCHD wieder. Diese Formate treffen auch auf USB zu.

Der Toshiba TV muss erst mit dem Smartphone gekoppelt werden

Zifferntasten und Navigationskreuz

Weitere grundlegende Steuerungsmöglichkeiten

Touchpad und Hilfe

Sämtliche anderen Multimedia-Features sind in Toshiba Places untergebracht, so zum Beispiel auch der Web-Browser. Die Steuerung des Browser mit der konventionellen Fernbedienung gelingt im globalen Vergleich recht gut, so öffnet sich z.B. eine virtuelle Bildschirmtastatur bei der Texteingabe. Auch die Darstellung gelingt gut, Flash und HTML5 wird unterstützt. Wem die Anzeige zu klein oder zu groß ist, kann einen Bildschirm-Zoom einstellen. Die TV Remote App für iOS oder Android leistet hier allerdings wenig Unterstützung, da auch in der App keine Tastatur integriert ist. Die Toshiba Remote App übernimmt auschließlich die Steuerung des TVs, DLNA-Funktionen o.ä. sind damit nicht möglich, sie erweitert die konventionellen Steuerungsmöglichkeiten allerdings um eine Gestensteuerung. Zunächst muss der TV aber noch für die App-Steuerung vorbereitet werden, ein einfaches Installieren der App auf dem Smartphone reicht nicht aus. Dazu geht man ins TV-Setup unter Präferenzen und Netzwerkgerät-Setup. Nun klickt man auf Setup des externen Steuerelements und auf Apps-Kontrollprofil, dann aktiviert man "Neue Geräte suchen" und führt als letzten Schritt mithilfe des am TV angezeigten Codes die Registrierung der App mit dem TV durch.

Angebote von Toshiba Places in der Übersicht

TV-Places:

  • MediaGuide by rovi
  • ARD Mediathek
  • ZDF Mediathek
  • arte +7
  • Euronews
  • France 24
  • Potsdam TV

Video Place:

  • Acetrax - Filme auf Abruf
  • maxdome
  • Viewster
  • Skype
  • Vimeo
  • Cinetrailertv
  • Dailymotion
  • Youtube
  • Woomi
  • Arktis

Music Place

  • Deezer
  • iConcerts
  • Putpat TV
  • AUPEO!
  • 7digital

Social Place

  • Posteingang (zum Austausch mit anderen Toshiba TV-Nutzern)
  • Facebook
  • Twitter
  • flickr
  • Dailymotion

News Place

  • Bild.de
  • Livesport.tv
  • Euronews
  • France24
  • Meteonews
  • Golem

Game Place

  • Funspot
  • Smart Kidz
  • Brain Trainer

Eine PVR-Aufnahme gelingt sofort nach dem Einstecken eines kompatiblen USB-Sticks, dieser muss dazu nicht einmal in ein proprietäres Dateiformat umformatiert werden. Eine Aufnahme ist direkt mit der REC-Taste oder per Timer möglich.

Bild

Display Basic Check powered by

Bevor wir uns an die eigentlichen Testbilder und die Messungen machen, wählen wir ein passendes Bildfeld aus. Hier liegt man mit den Hollywood (Tag/Nacht)-Bildmodi bei Toshiba in der Regel sehr gut, dies bestätigt sich auch beim vorliegenden YL985. Wer den optionalen TPA-1 Messsensor von Toshiba sein Eigen nennt, wählt natürlich den Hollywood Pro Modus und führt eine automatische Gammakalibrierung mit Zielwert 2.4 durch. Da wir die Messungen bei kaum bis gar keinem Umgebungslicht durchführen, kommt für uns nur Hollywood Nacht oder eben Hollywood Pro in Frage.

Das Pluge-Testbild zeigt uns, dass die Helligkeit des Display etwas zu stark heruntergeregelt ist, hier sollte man auf einen Wert von etwa +4 anheben. Dann sind die beiden Balken rechts und links sichtbar, der Unterschwarzbalken bleibt aber weiterhin verborgen. Ausgezeichnet gefällt uns die Helligkeitsverteilung des 47YL985, trotz der EDGE LED-Technologie gelingt ein beinahe durchgehendes, homogenes Schwarz. Geringfügige Hotspots sind lediglich in den oberen Ecken, besonders rechts, zu erkennen. Bei den Reverse Gray Ramps & Steps zeigt sich uns eine sauber differenzierte Grautreppe und Clipping lediglich im Unterschwarzbereich. Da der Toshiba TV über einen RGB Filter verfügt, können wir uns einmal ansehen, ob das Farbdecoding korrekt funktioniert, Blau gelingt tadellos, auch Grün und Rot ausgezeichnet aber nicht ganz perfekt. Beim Overscan-Testbild erkennen wir, dass Overscan beim Toshiba unabhängig des Bildmodus aktiv ist. Ein flinker Druck auf die Quick-Taste zeigt warum, Bildgröße steht auf "Breitbild". Mit dem Umstellen auf "Nativ" erhalten wir eine pixelgenaue Darstellung ohne Overscan. Die Schärfe lässt sich von -50 bis +50 extrem fein justieren, hier muss man allerdings kaum nachbessern. In der Grundstellung bietet der Toshiba ein scharfes, aber keinesfalls überzogene und zu Ringing an den Kanten des Overscan-Testbildes führende Darstellung.

Messungen

Übersicht

Farbraum

Gamut Luminanz

Übersicht 2

Gammakurve

Gammapunkt

Übersicht 3

RGB Balance

Farbtemperatur

Den HD-Farbraum trifft der Toshiba YL985 zumindest laut den Primärfarben noch recht ordentlich, bei den Sekundärfarben zeigen sich besonders bei Cyan und Magenta Schwächen. Der Weißpunkt liegt in verschiedenen IRE-Bereichen sehr nahe beieinander, insgesamt allerdings doch ein wenig abseits vom ideal. Dies liegt besonders an der Unterrepräsentation von Blau, deutlich in der RGB Balance in Übersicht 3 und den folgenden Screenshots zu sehen. Ganz klar auch, dass Blau bezüglich der Helligkeit im Vergleich zum Referenzweiß zu stark abweicht, hier liegt bei weitem die größte Differenz vor. Eine weitere Folge davon ist die durchweg ein wenig zu warme Farbtemperatur. Die Gammakurve hingegen ist positiv. Wenn auch der Gammapunkt nicht über das ganze Spektrum hinweg immer genau im Ideal liegt, ergibt sich ein Durchschnittsgammawert von etwa 2,45.

Blu-ray

Casino Royale, ab Kapitel 2, 1080p24, 2D und Wandlung von 2D in 3D

Für eine originalgetreue Darstellung der Casino Royale Blu-ray schalten wir die Frame-Interpolation, die im Toshiba YL985 nicht mehr mit Active Motion Rate sondern als "ClearScan" tituliert ist, zunächst ab. In der ersten Einstellung merkt man dem Toshiba den 24p-Judder schon an, besonders bei lang anhaltenden Kamerfahrten mit gleich bleibender Geschwindigkeit fällt diese Tatsache auf. Kanten oder diagonale Linien zittern aber nicht, lediglich die Bewegung verläuft nicht absolut gleichmäßig. Die provisorische Kampfarena auf Madagascar, in der sich Schlange und Frettchen einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod liefern, gelingt mit ausgeprägter Plastizität und hoher Bildschärfe. Auch Objekte abseits des Fokus werden sauber strukturiert und plastisch dargestellt, darunter die Wellblechhütten, aufliegende Autoreifen und umstehende Palmen. Ebenso können die verschiedenen Ebenen der Zuschauerränge problemlos auseinanderdifferenziert werden. In den folgenden Sekunden zeigt der Toshiba, dass er auch bei vielen bewegten Objekten im Bild keinerlei Probleme mit einer ruhigen Darstellung hat. Die flinken Handbewegungen der Zuschauer, die damit sowohl ihren Wetteinsatz tätigen als auch die beiden "Kämpfer" zum Sieg anfeuern, werden sauber und ohne Zittern präsentiert. Als wir Bond neben dem verkohlten Holzbalken sehen, zeigt der Toshiba auch in Nahaufnahmen hohe Detailschärfe. Einzelheiten und feine Strukturen im Gesicht von 007 werden sauber herausgearbeitet und durchzeichnet. Der Kontrast- und Schwarzwert ist gut, aber nicht überdurchschnittlich. Die Differenzierung von Schwarz- und Grautönen hat noch Potential, auch die Dachlatten im Hintergrund können nicht mehr ganz sauber voneinander unterschieden werden. Bei der Verfolgungsjagd durch den Dschungel zeigt der Toshiba nicht nur flüssige Bewegungswiedergabe sondern auch gute Bewegungsschärfe. Bei den vielen umherfliegenden Objekten leidet die Bildstabilität kaum. Die Farbgebung ist schon recht warm, wirkt aber recht dynamisch und bleibt natürlich.

Toshibas Frame-Interpolation "ClearScan" erstaunt und begeistert gleichermaßen. Aktiviert man ClearScan mit der Einstellung Standard zeigt sich ein flüssigeres, ruhigeres Bild. In der Regel geht dies mit einem recht klar ersichtlichen Video-Look einher, hier ist das aber nicht der Fall. Trotz der Zwischenbildberechnung bietet der YL985 einen authentischen Film-Look und gibt die Tatsache der zusätzlich generierten Bilder kaum preis. Ein geringer Schärfeverlust ist alles, was an negativen Elementen in Kauf genommen werden muss. Auch bei Schriften im Bild, die Frame-Interpolation schnell entlarven und nicht selten mit Artefakten versehen sind, gelingen gut. Vorsicht aber bei anderen Einstellungen. Stellt man ClearScan auf "Hoch" werden Bewegungen zwar noch flüssiger dargestellt, dann lässt sich ein eindeutiger Video-Look aber nicht vermeiden, auch sind hier Artefakte wie Nachzieheffekte oder zitternde Kanten vereinzelt zu sehen.

Die Wandlung der 2D-Inhalte in 3D wird beim Toshiba mit der 3D-Taste der Fernbedienung direkt gestartet. Der Plastizitätseffekt ist stärker ausgeprägt, sowohl die Bildtiefe - Differenzierung verschieden tiefer Ebenen - gelingt besser und auch die Objektplastizität nimmt zu. Allerdings bringt die Wandlung auch Nachteile mit sich. Zum einen wäre der obligatorische Auflösungsverlust bei Polarisationstechnik in Kombination mit FullHD-Displays zu nennen, außerdem erkennt man Auswirkungen der aufgebracht Polfilterschicht im Bild. An vereinzelten Kanten ist zudem stellenweise Unruhe zu sehen, wo noch im 2D-Betrieb eine saubere, klare Linie zu sehen war, zeigt die Linie bei 3D-Wandlung Ansätze von Treppenstufen. Insgesamt gesehen zeigen sich hier Vor- und Nachteile, die vom Anwender abgewägt werden wollen.

Avatar, Blu-ray 3D nativ

Im nativen 3D-Betrieb nehmen wir keinesfalls identische, aber teilweise ähnliche Feststellungen wie bei der 2D in 3D Wandlung zur Kenntnis. Objektplastizität sowie die Staffelung einzelner Tiefenebenen gelingt dem Toshiba TV sehr gut. Sehr einfach ist das in der Szene, in der Jake Sully im Langstreckenraumschiff aus seinem Cryo-Schlaf erwacht und die kleine Schlafzelle verlässt. Hier zeigt sich auch, dass in Nahaufnahmen der Auflösungsverlust subjektiv geringfügiger auffällt, da in Jake Sullys Gesicht Strukturen und Details sauber durchzeichnet wirken. Zu Beginn des James Cameron Blockbusters präsentiert der Toshiba auch eine solide Bewegungswiedergabe und Kantenschärfe bei der Kamerfahrt über die Baumwipfel von Pandoras Dschungel. Allerdings fällt wieder die aufgebracht Schicht, bedingt durch die Polarisationstechnik, auf. Dies lässt sich am ehesten mit einer Bienenwabenähnlichen Struktur beschreiben, so stark fällt es zwar nicht auf aber es ist doch zu sehen. Dies zieht nicht nur Schärfeeinbußen sondern auch einen leicht abgeänderten Look des Filmes nach sich. Etwas schade ist auch, dass Geisterbilder nicht komplett wegfallen. Sonst ein Steckenpferd der Polfiltertechnologie, ist noch vereinzelt Ghosting zu sehen. 3D-Sehen mit dem Toshiba verhält sich ansonsten recht angenehm und unanstrengend. Die Brillen tragen sich gut und bis auf kleine Abweichungen bei der Farbdarstellung sind Kopfbewegungen seitens des Nutzers unbedenklich. Das Bild ist ausreichend hell und generell die Farbwiedergabe natürlich.

Tuner DVB-S/DVB-C

Der Tuner des Toshiba 47YL985 produziert ausgezeichnete Ergebnisse im HD-Betrieb, besonders die Bildruhe und Plastizität begeistern. Die öffentlich-rechtlichen Programme strahlen in 720p aus, dieses Signal muss dann vom TV lediglich noch auf 1080p hochskaliert werden, ein DeInterlacing ist nicht nötig. Das Programm wirkt sehr detailscharf, wenn wir dem TV auch keine vollkommene Rauschfreiheit bestätigen können, leichtes Rauschen im Bild ist vereinzelt erkennbar. Gut gelingt wieder die Farbdarstellung, weder zu flach noch zu poppig bietet der Toshiba ein natürliches Bild. Stellenweise ist an einer scharfen Kante schon mal eine leichte Unruhe oder ein Zittern zu sehen, dies tritt aber nur sehr selten auf. Auch die privaten HD-Sender, die in 1080i senden, werden vom Toshiba mit hoher Bildstabilität und guter Bildschärfe dargestellt. Im SD-Betrieb gelingt dies nicht ganz so gut, hier mindern häufiger zitternde Kanten und Pixelwolkenbildung die recht angenehme Bildruhe. Farben bleiben aber recht dynamisch und natürlich. Trotz der schwachen Auflösung arbeitet der Toshiba Strukturen und Details, besonders in helleren Bereichen, noch gut heraus. Die Umschaltzeiten sind mit knapp über einer Sekunde in Ordnung.

Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial 576i -> 1080p

Bei der Upconversion von DVD auf 1080p seitens des Toshiba TVs lassen wir alle dynamischen Bildoptimierungsprozesse, abgesehen von Resolution+, ausgeschalten. Der Toshiba bietet einen solide ausgestalteten Sternenhimmel und ein recht ruhiges Bild, besonders die geringe Ausprägung von Treppenstufen an der gelben Laufschrift, macht sich positiv bemerkbar. Ab etwa der Bildschirmmitte allerdings treten zitternde Kanten an den Buchstaben auf. Dies lässt in hinteren Bereichen wieder etwas nach, die Bildstabilität leidet aber etwas. Der natürliche Gelbton bleicht nach hinten kaum aus und auch Wellenbewegungen sind kaum zu sehen. Beim Kameraschwenk auf den Sternzerstörer ist ein kurzes Zittern zu erkennen, danach liegt das große Schiff ruhig und plastisch im Raum. Als die beiden kleinen Raumjäger von Obi-Wan und Anakin über das Schiff fliegen, zeigen sich leicht zitternde Objektkanten an den Flügeln - hin zum Abknicken und in den folgenden Szenen erscheinen die Kanten aber recht sauber und ohne Treppenstufen. Der Kontrast ist eigentlich recht solide, allerdings gehen in sehr niedrigen IRE-Bereichen doch einige Details verloren, ein Überstrahlen an der Turbine des Zerstörers ist aber kaum zu entdecken. Als die Kamera auf Coruscant hinabschaut, eröffnet sich ein weites Panorama mit bezüglich ihrer Tiefe unterschiedlich gestaffelten Ebenen. Einzelne Schlachtschiffe kleben auch nicht auf der Oberfläche sondern grenzen sich sauber ab. Insgesamt bietet der Toshiba aber ein recht stabiles Bild, das setzt sich auch in den Kampfszenen mit vielen bewegten Objekten fort. Die Nahaufnahmen im Cockpit von Anakin gelingen mit hoher Detailschärfe. Die Farbgebung ist insgesamt zu warm und wirkt bei den Hautfarben leicht erdig.

AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial 576i -> 1080p

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Laufschriften werden sauber und relativ ruhig vom Toshiba TV wiedergegeben, leichtes Zittern an den Buchstabenkanten ist aber in allen Geschwindigkeiten zu sehen, erkennbare Nachzieheffekte treten in geringem Maß in der schnellsten Geschwindigkeit auf.
  • Schwingendes Pendel: Am Pendel sieht man Nachzieher schon deutlicher und bereits im oberen Bereich. Die Balken können ab der Mitte nur noch unsauber voneinander unterschieden werden, Ausbluten der Farbe außerhalb des schwarzen Pendels gibt es aber kaum. Die Linie, über die das Pendel gleitet, steht stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Das Stadtbild von Esslingen gelingt weitgehend rauschfrei und detailfreudig. An Mauer, Bäumen und Pflastersteinen lassen sich Strukturen und Details recht gut erkennen. Artefakte gibt es nur wenige, auch das Zeileinrauschen an den Hausdächern hält sich in Grenzen. Details im Hintergrund werden ebenfalls noch recht sauber dargestellt und wirken nicht stark verpixelt.
Klang

Der Toshiba TV bietet im alltäglichen Praxisbetrieb eine gute Performance mit hoher Sprachverständlichkeit und ausreichendem Lautstärkepegel. Wer einen etwas größeren Wohnraum beschallen will, wird sich allerdings häufig in der maximalen Pegeleinstellung wiederfinden, der 47-Zöller ist akustisch eher für kleine bis mittelgroße Wohnzimmer ausgelegt. Dank integriertem Audyssey ABX kann die ansonsten eher schwache Räumlichkeit effektiv gesteigert werden, zuviel erwarten sollte man als Anwender aber nicht. Im Filmbetrieb also benötigt der anspruchsvolle Besitzer des Toshiba TVs Unterstützung von einer Soundbar oder dedizierten Lautsprechern. Dennoch liefert der TV noch eine souveräne Performance ohne Anschlagen der kleinen Woofer oder sonstige Probleme ab, bei geringem Anspruch reicht das für den ein oder anderen DVD-Abend aus.

Konkurrenzvergleich
  • Philips 47PFL6907: Der Philips 47-Zöller ist zu etwas günstigeren Marktpreisen als die UVP des Toshiba TVs zu haben. Er bietet ebenfalls solide Materialqualität, einen extrem dünnen Rahmen und eine schicke Optik, lediglich der Glasstandfuß wirkt beim Toshiba schöner. Visuell kann der YL985, der wie der Philips ein EDGE LED LCD-TV ist, mit homogenere Helligkeitsverteilung überzeugen. Der Philips bietet dafür eine bessere Wandlung von 2D in 3D. Beim Toshiba ist die aufgebrachte Folie, die für die Polfiltertechnologie notwendig ist, etwas deutlicher sichtbar, obwohl der Philips ebenfalls mit Passivbrillen arbeitet - mit Auflösungsverlusten haben beide zu kämpfen. Booten und Reaktionen auf Eingabebefehle fallen hingegen dem Toshiba leichter, hier hinkt der Philips etwas hinten nach.
  • LG 42LM660S: Auch der günstigere und kleinere LG arbeitet mit passiver 3D-Technologie. Der koreanische TV hat ebenfalls mit Auflösungsverlust zu kämpfen und auch bei ihm erkennt man die Struktur des aufgebrachten Polfilters im Betrieb. In 2D kann er aber ebenfalls mit hoher visueller Performance aufwarten, auch wenn die 24p-Stabilität nicht in selbem Maße gegeben ist. Deutlich im Vorteil ist der Toshiba TV bei der Zwischenbildberechnung, diese ist nicht nur weniger fehleranfällig sondern überzeugt auch mit natürlichem Film-Look. Der Einrichtungsassistent und das Menü sind ausgezeichnet beim LM660s, bezüglich Verarbeitung und Materialqualität liegt der YL985 vorne.
Fazit

Der Toshiba YL985 in 47 Zoll bietet im 2D-Betrieb eine hohe visuelle Performance. Ausgezeichnete Kanten- und Detailschärfe, gute Plastizität und für einen EDGE LED LCD-TV eine homogene Helligkeitsverteilung zeichnen den Toshiba aus. Besonders gut funktioniert bei Toshiba auch die Frame-Interpolation in der Einstellung Standard. Hier wird eine flüssigere Bewegung garantiert, der sonst häufig extreme Videolook entfällt aber - der YL985 zeigt trotz Zwischenbildberechnung ein natürliches, angenehmes Bild. Sowohl bei der Wandlung von 2D in 3D als auch bei der nativen 3D-Wiedergabe fällt das Fazit zwar ebenfalls gut, aber nicht so ausgezeichnet wie im 2D-Betrieb aus. Trotz der Polarisationstechnik können Geisterbilder nicht komplett vermieden werden, außerdem fällt die Polfilterschicht am Display im Betrieb geringfügig auf. Bezüglich Verarbeitung und Materialqualität weiß der YL985 zu gefallen, Aluminiumrahmen und Glasstandfuß sorgen für einen hochwertigen Eindruck - dank Jacob Jensen macht der TV auch vom Design her einen schicken Eindruck. Handling und Bedienung fallen dank des durchdachten Menüs recht problemlos aus, einige unterstützende Hilfetexte wären aber durchaus hilfreich. Multimedial zeigt sich der Toshiba mit integriertem WLAN-Modul flexibel, die Remote App für iOS und Android bietet aber durch mehr Steuerungsfunktionen aber noch Potential.

Talentierter 47-Zöller mit exzellenter Zwischenbildberechnung und schicker Optik

LCD-TVs Oberklasse
Test 15. März 2013

+ Hohe Bildqualität 2D
+ Exzellente Frame-Interpolation
+ Film-Look bleibt trotz Zwischenbildberechnung erhalten
+ Einfach gestricktes Menü
+ Solide Verarbeitung
+ Hohe Materialqualität

- Vereinzelt Schwächen im 3D-Betrieb
- Manche Punkte im Menü bedürfen Hilfetexte

 

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 15.03.2013