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TEST: Teufel 5.1 Komplettsysteme Central A/Consono 35

24.05.2013 (cr/sw)

5.1 Heimkino-Komplettpaket für 599 EUR

Querformatiger Center CS 35 C

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CS 35 FCR

DecoderStation 5 Mk2

Im US 2110/6 Subwoofer sind alle 6 Endstufen eingebaut


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Das Produkt

Für 599 EUR offeriert Teufel ein komplettes Heimkinosystem - auspacken, anschließen und schon  kann es losgehen. Wir stellen die einzelnen Komponenten des Central A/Consono 35-Systems zunächst separat vor.

Lautstärkedrehregler am Vorverstärker

Mute- und Return-Taste - sonst sind auf der aufgeräumten Front keine Bedienelemente vorhanden

Aus seitlicher Sicht: Gute, aber nicht perfekte Verarbeitung, dies sieht man an den Übergängen der seitlichen Gehäuseteile zum Frontpanel

Anschlussangebot bei der DecoderStation 5

Zeitlose, hübsche Optik. Tiefseeblaues Display

Fernbedienung

Wir beginnen mit der DecoderStation 5 Mk2. Das sehr kompakte Audiosteuergerät fungiert im System als Vorverstärker. Das kleine kompakte Kästchen benötigt nur wenig Platz: 15 cm tief, 23,5 cm breit und 5,4 cm hoch. Es wiegt lediglich 1,01 kg. Die Standby-Leistungsaufnahme fällt mit 0,5 Watt erfreulich gering aus. Die DecoderStation 5 Mk2 bietet zwei optische und zwei koaxiale Digitaleingänge, aber noch  keinen HDMI-Beschaltung. Damit fallen auch die aktuellen HD-Tonformate als Wiedergabemöglichkeit schon anschlussseitig weg. Es finden sich aber 3 Cinch-Stereo-Analog-Eingänge und ein Cinch 5.1 Eingang. Über den Cinch 5.1 Ausgang findet die Verbindung mit dem Subwoofer statt, in dem sich alle Endstufen befinden. Dolby Digital, DTS, Dolby Pro Logic II und DTS Neo:6 werden decodiert. Mitgeliefert wird eine einfach gehaltene, übersichtliche Fernbedienung. Unten sind Tasten eingelassen, mit der man direkt ohne Umschweife die Pegel der einzelnen Lautsprecher regeln kann. Die Bedienung erweist sich insgesamt als sehr einfach, so dass auch der Neueinsteiger mit dieser Lösung nicht überfordert sein dürfte. 

Klemmanschlüsse

Gute Detailverarbeitung

Center

2-Wege-System ohne Abdeckung

Hochtöner

Detail am LS-Gitter - recht einfach gemacht und aus Kunststoff

Rückansicht des Centers, der mit spezieller Schale für perfekte Positionierung ausgeliefert wird

Wir fahren fort mit den Satelliten und dem Center. Die vier identischen Satelliten sind ordentlich verarbeitet und weisen eine gute Oberflächenqualität auf. Optisch kommt die CS 35 FCR schlicht und unauffällig daher, sie lässt sich leicht in die Wohnlandschaft integrieren. Schade nur, dass das System ausschließlich in schwarzer Version lieferbar ist. Die Satelliten sind mit 60 Watt dauerbelastbar und weisen eine Impulsbelastbarkeit von 120 Watt auf. Die Empfindlichkeit (2,83 V/1m) liebgt bei 88 dB. Der Frequenzbereich geht von 150 bis 20.000 Hz. Bestückt sind die Satelliten mit einem 19 mm Hochtöner und zwei 80 mm Mitteltöner. Der Hochtöner wird von den beiden Mitteltönern eingeschlossen. Optional gibt es den AC 3500 SM Wandhalter mit Ausrichtungsmöglichkeit auf den Hörplatz. Das Netto-Innenvolumen liegt bei 1,30 Liter, das Gehäuse besteht aus ABS-Kunststoff. Die Satelliten wiegen 1,16 kg und sind 9,8 cm tief, 9 cm breit und 20 cm hoch. Der Center heißt CS 35 C und weist exakt die gleichen Daten auf, nur wird er im Querformat eingesetzt. Eine spezielle Schale sorgt für die optimale Ausrichtung. 

Frontansicht

250 mm Basschassis,, downfire

Solide Standfüße

Regler auf der Vorderseite

Komplette Rückseite

Anschlüsse

Chassis mit großem Magneten von innen aus gesehen

Der Ringkerntrafo im Inneren des Subwoofer garantiert hohe Stromlieferfähigkeit auch im Dauereinsatz. Eine Seltenheiten in diesen Preisklasse

Sauber arrangiertes Platinenlayout

Im Detail

Elektronik in der Übersicht

Kommen wir zum US 2110/6 SW Aktiv-Subwoofer. Integriert ist hier ein 5.1-Verstärker mit insgesamt satten 300 Watt Leistung. Die mitgelieferten Satelliten sowie der Center werden direkt am Subwoofer angeschlossen. An der Vorderseite des US 2110/6 lassen sich Gesamtlautstärke, Bassanteil sowie Standby-Funktion reglen. Der nach unten abstrahlende Tieftöner hat 250 mm Durchmesser. Das Gehäuse bietet recht üppige 45 Liter Gesamt-Innenvolumen. Das ist auf der einen Seite vorteilhaft, weil dadurch ein sehr guter Tiefgang möglich ist. Nachteil - so kompakt Satelliten und Center sowie die Decoderstation sind, so ausladend ist der Subwoofer. Hier braucht man schon etwas Platz, um ihn stellen zu können. Der Subwoofer ist gut verarbeitet und weist vier Standfüße für die korrekte Distanz des Chassis zum Hörraumboden auf. Der abgewinkelte, eingelassene Netzstecker erlaubt es, den US 2110/6 direkt an die Wand zu stellen. Der Bassreflexkanal in Teufel-typischer DPU-Reflextechnik sorgt dafür, dass auch beim hohem Pegel keine störenden Strömungsgeräusche auftreten. Dies ist bei normalen Bassreflexkanälen unter Umständen der Fall. Die Innenverstrebungen im Gehäuse erhöhen die Steifigkeit und sorgen für Vibrationsarmut. Die unterste Grenzfrequenz (- 3 dB) liegt bei 40 Hz. Die Leistung teilt sich folgendermaßen auf. Die Sinus-Ausgangsleistung für jeden Satelliten/Centerkanal liegt bei 25 Watt (maximale Ausgangsleistung 30 Watt) und die Sinus-Ausgangsleistung für den Subwooferkanal liegt bei 125 Watt (maximale Leistung kurzzeitig 150 Watt). Der  Subwoofer ist 34,5 cm tief, 34,5 cm breit und 55 cm hoch - das Gewicht beträgt 20,6 kg. Im Standbybetrieb nimmt er nur 0,5 Watt auf. 

Testequipment
Klang

Beim 007-Film "Ein Quantum Trost" (BD) macht das Teufel-System direkt von Anfang an Druck. Der Subwoofer schiebt bei der Verfolgungsjagd mit Nachdruck an. Klar und mit der nötigen Aggressivität bringen auch die Satelliten die MP-Salven zum Ausdruck. Wenn 007 in seinem Aston Martin DBS V12 hochschaltet, kommt dies präzise heraus. Mit Wucht donnern Autos, irritiert vom nervenaufreibenden Wettrennen, ineinander. Bei all dem Gewirr arbeitet das Set sogar die Stimmen der Carabinieri, die die wilden Fahrer stellen wollen, am Funkgerät heraus. Die Räumlichkeit ist tadellos, dadurch, dass für vorn und hinten die identischen Satelliten zum Einsatz kommen, ist eine enorme Gleichmäßigkeit der Klangkulisse gegeben. Effekte sind jederzeit gut zu orten, Effekt-Übergaben von den Fronts auf die Surrounds kommen gut heraus. Nur minimale Klanglücken existieren zwischen dem Center und den vorderen beiden Satelliten. Ganz können die Komponenten ihre kleinen Abmessungen doch nicht verbergen. Sehr gut gefällt uns die neutrale Abstimmung mit Hang zum Frischen - nicht zum unschön Aggressiven. Wie sieht es bei der Musikwiedergabe aus? Die Antwort gibt uns der Titelsong zu "A Quantum Of Solace": Die Stimme wird sehr gut eingearbeitet, der Bass ist massiv, hängt aber praktisch nicht nach. 

Für ein so preiswertes System sind die Gruppenlaufzeiten überzeugend. Vokale wie auch instrumentale Anteile lösen sich gut von den Boxen und verteilen sich frei im Hörraum. Ideal für das Set sind Horräume zwischen 12 und gut 20 Quadratmeter. Hier ist es begeisternd, mit welchen Pegeln gearbeitet werden kann. Selbst dann, wenn man es richtig "krachen" lässt, während die Nachbarn im Jahresurlaub sind, gibt es nur geringe Verzerrungen. Die Detailarbeit, die geleistet wird, ist für die Preisliga gut - absolut gesehen geht natürlich noch deutlich mehr, gerade bei der Herausarbeitung vokaler oder instrumentaler Einzelheiten. Die Sequenz in Port-Au-Prince (Haiti) gefällt ebenfalls durch gute Räumlichkeit. 007 verschafft sich Zutritt zu einem Hotelzimmer, das Öffnen der Tür mittels etwas unorthodoxer Art und Weise gibt das Teufel-Set prima wieder. Es folgt eine kurze, aber heftige Schlägerei. Mit Kraft kommen die Faustschläge heraus, das zersplitternde Glas spritzt nach allen Seiten weg. Die entfernten Geräusche des Straßenverkehrs arbeitet das Central A-Consono-Ensemble glaubwürdig ein. 

Wir fahren fort mit dem "Phantom Protokoll", dem vierten Teil der Mission Impossible-Reihe. Wir haben uns die Sequenz angehört, als der Sandsturm über Dubai wütet und in diesem Spektakel verfolgt Ethan Hunt seinen Gegner. Die herumwirbelnden Sandkörner kommen ebenso wie das Piepsen des Peilsenders sehr gut heraus. Als der Gagnster Hunt mit einem BMW X3 im Sandsturm bewusst anfährt, ist das Aufprallgeräusch sehr gut herausgearbeitet. Das Pfeifen des Sturms wird gleichmäßig über alle Kanäle mit tadelloser räumlicher Wirkung wieder. Die rege Autoverfolgungsjagd kommt ebenfalls sehr heraus. Die kleinen Satelliten überzeugen mit enormer Grobdynamik. Nur bei sehr hohem Pegel beginnt, das System zu verzerren. Weiterer prinzipbedingter Nachteil: Der Grundtonbereich ist natürlich nicht so präsent wie bei ausgewachsenen Systemen. 

Bei "Romanza" von Andrea Bocelli (PCM 5.1, Blu-ray "Vivere") muss sich das Central A/Consono 35 in einer gerade für kompakte Sub-/Sat-Systeme schwierigen Disziplin behaupten: Der mehrkanaligen Wiedergabe differenzierter Musik mit Fokus auf Stimmdarstellung. Diese Mission gelingt gut - wenngleich der Bassanteil recht üppig ausfällt. Dies könnte eher zurückhaltende Zeitgenossen etwas abschrecken. Die Stimme Andreas erscheint mit erstaunlich guter Detaillierung. Man merkt es nur am etwas dünnen Gesamtvolumen, dass der Grundtonbereich nicht besonders üppig bedacht wird. Zudem fehlt es der Stimme etwas an Brillanz. Dies ist aber bei einem System dieser Preisklasse unserer Meinung nach zu verschmerzen. Gut ist die Front-Surround-Balance, gleich zu Beginn werden die Beifallsbekundungen des Publikums gut wiedergegeben. Die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist prima, sogar die Harfe kommt ordentlich heraus. Die Streicher wirken auch nicht zu scharf, selbst dann, wenn man bezüglich des Pegels deutlich über der viel zitierten Zimmerlautstärke liegt.

Wenden wir uns nun "Back In Your Head" von DJ Tiesto zu. Bei diesem Trance-Stück mit Vocals kann der Subwoofer seine Kräfte ausgezeichnet und überzeugend ausspielen. Der Bass ist satt, klar und kraftvoll, die Publikumsgeräusche werden überdies prima über die beiden Surrounds wiedergegeben. Insgesamt schafft das Central A/Consono 35-Set eine tadellose, dichte Atmosphäre mit sehr guter Grobdynamik, Effekte werden bis weit in den Hörraum geschleudert, das Klangfeld bietet Struktur und Ausdruckskraft. Bei "Back In Your Head" gefällt uns das Teufel-Set hörbar besser als bei der Wiedergabe der Andrea Bocelli-BD - bei "Traffic" von Tiesto liefert es erneut einen kräftigen Bass mit solider Kickbasswiedergabe im Speziellen. Ohne Schwierigkeiten kann man mit dem möglichen Pegeln die Nachbarn ärgern und sich selbst eine lautstärkeintensive Freude bereiten. 

Stereosignale kann man nativ anhören, in 5.1 Stereo oder aber PLII Music verwenden. Poliert man auf PLII Music auf, so sind die Ergebnisse ganz gut, allerdings spürt man den etwas fehlenden Grundtonbereich. Matt oder oberflächlich klingt "You Spin Me Round" von Dead Or Alive zu keinem Zeitpunkt. Der Bass ist, wie wir es auch schon von der nativen Mehrkanalwiedergabe her gewöhnt sind, recht kräftig, allerdings etwas zurück genommen. Das gilt auch für den DTS Neo:6 Music Modus. Dieser gefällt uns mit strafferem Bass und klarerem Klang insgesamt besser.  Im 2.1 Stereobetrieb sind die Leistungen ordentlich - das Grundton-Problem haben wir schon oft beschrieben und es liegt nicht an Teufel - kleine Satelliten können Gehäusevolumen- und Treiber-bedingt hier nicht das bieten, was größere Lautsprecher hinbekommen. Nutzt man den 5.1-Kanalbetrieb, ist der Grundpegel höher als in den anderen Betriebsarten.  

Fazit

Das Teufel-Set Central A/Consono 35 ist für eine komplette, recht leistungsfähige 5.1 Lösung ausgesprochen preiswert. Die kleine DecoderStation 5 fungiert als Vorverstärker und ist aufgrund der kompakten Abmessungen auch bei beengten Platzverhältnissen problemlos aufzustellen. Leider hat sie keine HDMI-Beschaltung und keinerlei Video-Funktionalität, aber alles geht zum günstigen Preis eben nicht. Die Komponenten sind gut verarbeitet und optisch zeitlos. Akustisch stellt das Set eine vollwertige Lösung dar - Anwender mit normalem bis leicht gehobenen Anspruch bekommen für vergleichsweise wenig Geld eine pegelfeste Systemlösung, die sich einfach bedienen lässt und mit ordentlicher Räumlichkeit sowie sehr guter Grobdynamik eine Menge handfester Vorzüge bietet. 

Sehr hohe Dynamik, tadellose Pegelfestigkeit, leichte Bedienung und fairer Preis - ein stimmiges Gesamtpaket

Komplettsysteme bis 600 EUR

+ Pegelfest
+ Kraftvoller Bass
+ Tadellose Räumlichkeit
+ Homogene Gesamtklangkulisse
+ Tonal erstaunlich frisch und neutral
+ Vorverstärker und Satelliten sowie Center sehr kompakt
+ Günstiger Kaufpreis
+ Einfaches Handling

- Keine HDMI-Beschaltung
- Grundtonbereich etwas dünn
- Keine Auswahl bei den Gehäusefarben

Link zum Produkt: Teufel Central A | Consono 35

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 24.05.2013