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TEST mit Display Basic Check: Sony KDL-55HX955

26.02.2013 (phk/sw)

Einführung

Der KDL-55HX955 ist Sonys aktuelles Flaggschiff. Das Topmodell bietet echtes Full LED-Backlight und ist ausschließlich in 55 und 65 Zoll erhältlich. Hochwertige Materialqualität, tolles Design, einfache Handhabung und natürlich eine exzellente Bildwiedergabe sollen den Sony auszeichnen. Mit dem minimalistischen Look, der kompletten Glasfront und den Aluminium-Akzenten sollten die ersten beiden Punkte abgedeckt sein, die übrigen Parameter müssen sich im Praxisbetrieb zeigen. Die technischen Voraussetzungen scheinen integriert: Die X-Reality PRO Engine in Kombination mit der flächigen Verteilung der LEDs hinter dem Panel sorgt für hohe visuelle Performance, Motionflow XR 800 für flüssige Bewegungen. Mit dem integrierten WLAN-Modul wird die drahtlose Anbindung des Gerätes ans Heimnetzwerk möglich. So kann dann auch Smartphone oder Tablet zur Bedienung des Sony TVs hergenommen werden, außerdem greift man dann natürlich auch auf das Sony Entertainment Network mit zahlreichen Angeboten zu. Der Sony hält im Bereich Multimedia noch weitere Asse im Ärmel - Stichwort "Catch-und-Throw", etc. auf die wir unter anderem in folgendem Testbericht noch genauer eingehen werden. Die UVP des Sony 55 Zoll Gerätes beträgt 2999 EUR.

Verarbeitung

Front

Geringe Bautiefe

Stationäre Bedienelemente

Rückseite

Schicker Standfuß

Rückseitige Befestigung

Fernbedienung

3D-Brille

Aluminium-Bügel

Power-Button unter den Nasenflügeln

Optischen Chic und Noblesse strahlten die Sony TVs in den letzten Jahren immer aus, der KDL-55HX955 bildet da keine Ausnahme. Mit durchgehender schwarzer Glasfront und dem echten Alu-Natur des Rahmens passt er ideal ins moderne Wohnambiente. Dabei bleibt er aber trotz der großen Bilddiagonale so dezent, dass er auch in weniger ausladenden Räumen eine exzellente Figur macht und nicht erdrückend wirkt. Der neue, fast runde, Standfuß gefällt ebenfalls, auch wenn hier lediglich Kunststoff im Chrom-Look verwendet wird. Etwas Kritik müssen wir an der Befestigung des Standfußes mit dem TV üben. Durch das hohe Gewicht der großen Bilddiagonale des Sony TVs hängt das Panel leicht nach vorne geneigt, Umsturzgefahr droht aber keinesfalls. Die Kontinuität der schwarzen Glasfront wird nur durch das mittige Sony-Logo im unteren Bereich gebrochen, links daneben ist lediglich noch eine Betriebs-LED und der IR-Sensor. Der Sony bietet für seine Größe eine recht geringe Bautiefe und auch die Rückseite ist aus Metall gefertigt. Auf der Rückseite links sind die Anschlüsse untergebracht, auf der anderen Seite stationäre Bedienelemente. Hier ist ein Power-Button zu finden, Kanal- und Lautstärkewechseltasten sowie ein Menü-Button, für eine rudimentäre Steuerung reicht das aus. Die Anschlüsse sitzen fest und sind sauber eingebettet.

Die Fernbedienung verfügt über das Sony-typische Layout, liegt gut in der Hand und die Tasten bieten einen soliden Druckpunkt. Um das mittige Navigationskreuz sind wichtige Tasten sinnvoll platziert, Lautstärke -und Kanalwechseltasten liegen aber im unteren Bereich etwas abseits. Beleuchtet ist die Fernbedienung nicht. Beim HX955 liegen laut technischer Beschreibung zwei TDG-BR250 aktive Shutterbrillen für den 3D-Genuss bei, bei unserem Testample dürfen wir aber mit den neuen TDG-BR750 Brillen 3D erleben. Die TDG-BR750 wirkt wie die "Ray Ban" der aktiven Shutterbrillen, minimalistisch besteht der Rahmen und die dünnen Bügel aus Metall. Sie sitzen gut, haben geringes Gewicht und sind auch mit einer normalen Brille kombinierbar, Power-Button und USB-Slot für die Ladefunktion sind unter dem Nasenclip zu finden. Das verwendete Material ist von hochwertiger Qualität. Die Verarbeitung im Detail zeigt aber noch geringfügig Potential, so sind die Gläser schlecht verklebt. Bei der Funktion können wir hier erfreulicherweise keine Behinderung feststellen, der etwas ausufernde Kleber stört nur die Optik. Anders als die meisten übrigen Hersteller setzt Sony weiterhin auf Infrarot-Technik bei der Synchronisierung zwischen Brille und TV, Sichtkontakt muss also stets bestehen.

Anschlüsse

Seitliche Anschlüsse

Rückseite

Weitere Anschlüsse auf der Rückseite

Anschlüsse

  • HDMI 4x
  • USB 2x
  • Komponenten-Videoeingang + Stereo Cinch
  • Scart AV
  • VGA Eingang
  • Digitaler Audioausgang optisch
  • Kopfhöreranschluss
  • LNB und Kabelanschluss
  • Ethernet
  • CI+ Slot

Der Sony HX955 bietet ein praxisgerechtes Anschlussangebot, vier HDMI-Eingänge zieht sich als Standard mittlerweile durch beinahe alle Preisklassen und reicht in der Regel problemlos für den Anschluss wichtiger Quellgeräte aus. An zwei USB-Slots können Speichermedien für die Dateiwiedergabe oder PVR-Aufnahme angeschlossen werden. An dieser Stelle integriert mancher Konkurrent drei Anschlüsse, um für alle Anwendungen (Skype-Kamera, USB-Tastatur) gerüstet zu sein, zumeist reichen aber zwei aus. Auf Adapter muss man an der Anschluss-Sektion des Sonys nicht zurückgreifen.

Menüs und Konfiguration

Sprachwahl bei der Erstinstallation

Land auswählen

Kindersicherungs-PIN

Position des Fernsehers bestimmen

Automatischer Satellitensuchlauf

Parameter der Satellitenanlage

Empfangsart wählen

Einrichten der Internetverbindung

Manuelle Einstellungen möglich

Anpassungsfunktionen

Abschluss des Initialsetups

Beim ersten Start des Sony-Gerätes wird zunächst Sprache und Land ausgewählt, dann Standort (Wohnung/Geschäft) und ob der TV an der Wand befestigt ist oder auf einem Tisch steht. Danach kann ein automatischer Satellitensuchlauf erfolgen, bei dem "Bevorzugter Satellit"mit einer vorgefertigten Programmliste von Sky oder "Allgemeiner Satellit" ausgewählt werden kann. Nach etwa 10 Minuten ist der Satellitensuchlauf abgeschlossen, es können dann auch noch weitere Signalarten wie DVB-C, DVB-T oder Analog gewählt und Suchlaufe durchgeführt werden.

Nach eventuellen weiteren Suchlaufen wird die Netzwerk- und Internetverbindung eingerichtet. Ist ein DHCP-Server aktiv und der TV wird kabelgebunden ins Netzwerk integriert kann man nun "Automatisch" auswählen, falls nicht sollte man den Punkt "Anwender" anklicken. Wir gehen auf "Anwender", da man hier auch die Drahtlosverbindung auswählen kann. Per WLAN mit dem Router verbinden gelingt nun mit manueller Eingabe des Passwortes oder mit WPS (PIN oder Push-Button). Wir suchen uns die Push-Button-Methode heraus und nach wenigen Sekunden steht die Verbindung.

Nach der Netzwerkeinrichtung können verschiedene Funktionen wie der Lichtsensor, TV-Standby nach Nichtbenutzung und die Szenenauswahl aktiviert werden, danach ist die Erstinstallation abgeschlossen.

Home-Menü

Menüpunkt Anwendungen

Bildeinstellungen

Schärfe einstellen

Erweiterte Einstellungen

Frame-Interpolation Motionflow, Film-Modus, etc.

Bild - Weitere Einstellungen

Weitere Einstellungen 2

3D-Einstellungen

Bildschirm einstellen

Ton-Einstellungen

Szenenwahl

Allgemeine Einrichtungen

Das Menü des KDL-55HX955 ist von anderen Sony TV-Geräten hinlänglich bekannt und bietet bezüglich Layout und Handling keine Neuerungen. Damit bleibt es bei Erstnutzern aufgrund von einer Verschachtelung mehrerer Untermenüs etwas unübersichtlich. Nach einer Eingewöhnungszeit und etwas Übung findet sich aber auch ein weniger versierter Anwender zurecht und legt einzelne Parameter individuell fest. Die Reaktionszeit von der Eingabe auf der Fernbedienung und der Umsetzung am Bildschirmmenü ist kurz, auch beim Durchschalten verschiedener Menü- und Multimedia-Features agiert der Sony schnell und hängt nicht hinterher. In der Regel unterstützen kurze Begleittexte bei der Bedienung. Auch die Übersetzung des Menüs ist gelungen, allerdings werden Abkürzungen wie "Autom." o.ä. häufiger verwendet, was zu Verwirrung führen kann. Eine integrierte Bedienungsanleitung, die mit der Taste i-Manual auf der Fernbedienung aufgerufen wird, hilft zumeist weiter.

Netzwerk und Multimedia

Musikwiedergabe via DLNA

Wer beim Installationsassistenten bereits die Verbindung mit dem eigenen Netzwerk und damit dem Internet hergestellt hat, kann nun sofort jegliche Netzwerkfunktionen nutzen und auf das Sony Entertainment Network zugreifen. Falls noch nicht geschehen, muss dies jetzt im Home-Menü unter Einstellungen und Netzwerk erfolgen. Wer möchte, kann jetzt direkt mal nachsehen, ob ein Software-Update für den TV vorliegt. Dieses findet man beim Sony TV unter Produkt-Support und sieht sofort, dass das Gerät standardmäßig nach Software-Updates zu einer festgelegten Tageszeit sucht.

Das DLNA-Streaming startet man ebenfalls im Home-Menü unter Medien. Hier wird direkt in die Kategorien Musik, Fotos und Video unterteilt und danach erst der gewünschte Medienserver ausgewählt. Unter Fotos gelingt lediglich die Wiedergabe von JPEGS, während bei Musik WAV, WMV, WMA und MP3 abgespielt werden. Bei Videos werden MP4-Trailer, AVCHD, MPEG2-TS-Dateien, WMV und MPEG unterstützt.

Internetvideo

Zugriff auf verschiedene Angebote

Mit dem Menüpunkt "Internetvideo" greifen wir nicht nur auf die Mediatheken verschiedener TV-Programme zu, sondern auch auf viele weitere Video-Angebote aus dem Internet. Unter den in einer Kachelansicht angeordneten Inhalten finden sich u.a.:

  • tagesschau
  • sat.1
  • ProSieben
  • kabel1
  • sixx
  • Servus TV
  • lovefilm
  • euronews
  • Deutsche Welle
  • Bild.de
  • youtube
  • sevenload
  • ustudio
  • wired
  • etc.

Unterhalb der Videoinhalte findet man auch Musikangebote, z.B. tape.tv, moshcam oder die Berliner Philharmoniker. Natürlich kann man auch von hier aus direkt auf Music und Video Unlimited zugreifen. Für Fotos gibt es Picasa und Sonys PlayMemories Online. Dabei handelt es sich um einen Cloud-Service für Fotos und Videos. Die hochgeladenen Dateien können damit von PC, Smartphone oder Tablet angesehen werden. Ein Sony Entertainment Konto und die Verknüpfung mit dem TV-Gerät ist dafür Voraussetzung, 5 GB Speicherplatz werden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Mit Video Unlimited stellt Sony einen eigenen Video-on-Demand Dienst mit hauptsächlich aktuellen, populären Filmtiteln zur Verfügung. Die Abwicklung erfolgt bequem mit den bei der Anmeldung auf der Webseite www.sonyentertainmentnetwork.com hinterlegten Rechnungsinformationen. Der Film wird bei Video Unlimited lediglich geliehen, 4,99 EUR für HD und 3,99 EUR für SD-Auflösung. Mit Music Unlimited ist ein weiterer Sony-eigener Dienst verfügbar. Für 9,99 EUR kann man je Gerät ein 30-Tage Abonnement abschließen, dass alle vorhandenen Musiktitel in Music Unlimited einschließt. Die Lieder können dann auch auf PS3, PS Vita, PSP, etc. wiedergegeben werden.

Übersicht Sony Entertainment Network

Apps, Video, Musik & Favoriten

Eine Übersicht der möglichen Entertainment-Funktionen wird mit der SEN-Taste auf der Fernbedienung aufgerufen. Von hier aus kann man dann direkt auf vorhandene Apps oder Video/Music Unlimited zugreifen. Mit dem Opera TV Store können weitere Apps auf das TV-Gerät geholt werden, z.B. AccuWeather, CineTrailer, AUPEO! und viele mehr. Die Suche kann nach Kategorien sortiert werden.

Integrierter Browser

Natürlich ist auch ein Internet-Browser im Sony TV integriert, dieser wird aber im Menü unter Anwendungen gestartet. Der Browser agiert etwas träge und nicht so schnell, wie vom PC gewohnt. Dafür scheint er auch mit HTML5 und Flash problemlos umzugehen. Unter Optionen kann die Zeichengröße eingestellt werden, außerdem wie mit JavaScript und Cookies umgegangen werden soll.

Registrierung des Gerätes - links iOS / rechts Android

Das Gerät bei iOS bereits registriert

Ansicht iOS und Registrierung Android

Senden/Empfangen und das i-Manual

Für Android und iOS ist eine Smartphone-App mit dem Namen "Media Remote for Android/iOS" kostenlos erhältlich. Bevor man die App verwenden kann, ist eine Registrierung mit dem TV-Gerät notwendig. Ein neuer Fernseher taucht nach einem Klick auf "Registrierung hinzufügen" unter "Nicht registrierte Geräte" auf und kann hinzugefügt werden. Wählt man dies an hat man ca. 30 Sekunden Zeit, die Registrierung am TV-Gerät zu bestätigen, danach ist der Vorgang bereits erledigt. Nun kann das Smartphone zur Steuerung des TV-Gerätes verwendet werden. Mit der Funktion Catch-and-Throw oder zu Deutsch "Senden und Empfangen" gestaltet sich die Nutzung des Web-Browsers deutlich komfortabler. So kann man einfach auf dem Smartphone die gewünschte Webseite aufrufen und dann per "An das TV-Gerät senden" die Seite am Bildschirm anzeigen lassen. Das ganze kann natürlich auch andersherum, von TV zum Smartphone, erfolgen. Auch das gesamte i-Manual ist in der App integriert.

Die Skype-Anwendung kann ebenfalls unter Anwendungen gestartet werden, allerdings muss hier vorher die optional erhältliche Kamera angeschlossen werden.

Zuletzt widmen wir uns der PVR-Aufnahme und schließen eine für HD-Aufnahmen ausreichend große Festplatte an den Sony TV an. Der angeschlossene USB-Massenspeicher muss allerdings mindestens 32 GB Kapazität bieten, nur dann kann er für die Aufnahme mit dem Sony-Gerät verwendet werden. Dann gelingen die TV-Aufnahmen aber recht problemlos, entweder direkt mit der REC-Taste auf der Fernbedienung oder es wird im TV-Guide ein Aufnahme-Timer gesetzt. Allerdings kann nicht aufgezeichnet und parallel ein anderes TV-Programm angesehen werden. Getätigte Aufnahmen können dann aus dem Menü heraus unter dem Punkt Aufnahmen eingesehen und abgespielt werden.

Bild

Display Basic Check powered by

Zunächst wählen wir mithilfe der ersten Testbilder der Digital Video Essentials Blu-ray ein passendes Bildfeld aus und deaktivieren eventuelle "Bildoptimierer". Wie schon häufiger bei Sony Geräten beobachtet, unterscheidet man nicht nur zwischen den einzelnen Bild-Modi sondern auch Szenen. Automatisch ist hier keine schlechte Wahl und je nach Profil kann auch Foto oder Spiel gewählt werden. Jetzt soll es aber um die natürliche und originalgetreue Filmwiedergabe von Blu-ray gehen, daher verwenden wir die Szene "Autom. (24p-Syn.)". Verwendet man diese Szene, wird bei einem Eingangssignal von 24p automatisch das Preset "Kino" ausgewählt. Tut man dies nicht, liegt man mit dem Bildfeld "Anwender" aber ebenfalls recht nahe an der authentischen Wiedergabe. Innerhalb dieser Szene gibt es mit Kino 1 und Kino 2 zwei Bildfelder mit sehr gutem subjektiven Eindruck, was die authentische Farbwiedergabe betrifft. Kino 1 ist für etwas mehr Umgebungslicht, Kino 2 für einen dunklen Raum geschaffen. Da unsere Messungen mit geringstmöglichem Lichteinfall durchgeführt werden, verwenden wir Kino 2. Anders als beim Preset Anwender wird bei Kino aber nicht automatisch jeder Bildoptimierer deaktiviert, dies muss man noch manuell erledigen.

Beim Betrachten des Pluge-Testbildes erkennen wir, dass die Helligkeitseinstellung bereits sehr sauber durchgeführt wurde. Die Einstellung 50 kann man belassen, auch eine minimale Erhöhung auf 51 lässt den Balken aber noch nicht erscheinen, über 51 ist das Unterschwarz dann sichtbar. Ebenfalls lässt sich hier bereits einmal die Homogenität der Helligkeitsverteilung einschätzen und man kann überprüfen ob Hot Spots am Gerät zu sehen sind. Da es sich um ein Direct-LED Gerät handelt, bei dem die LEDs nicht wie bei EDGE LCDs an den Kanten untergebracht sind sondern flächig hinter dem Panel sitzen, erwarten wir hier eine ausgezeichnete Performance. Tatsächlich gibt es keinerlei Hot Spots oder ungleichmäßig helle Flächen an unserem Testgerät, top! Bei den Reverse Grey Ramps & Steps bietet der Sony exzellente Kontrastabstufungen ohne Clipping durchweg, selbst im Überweiß kann man hier noch klar differenzieren, nur Unterschwarz ist nicht ganz perfekt. Das Overscan-Testbild wird uns in voller Größe präsentiert, in der Szene Autom. 24p-Syn und dem Preset Kino muss man also für eine native Pixel-to-Pixel Darstellung keine weiteren Einstellungen vornehmen. Die Bildschärfe ist im wahrsten Wortsinne eine Gratwanderung, die Standardeinstellung 50 ist etwas zu scharf, unter 40 wird es aber schnell weich. Die Einstellung kann erfreulicherweise sehr fein erfolgen und bei einem Mittelwert von etwa 45 sind wir einer natürlichen Wiedergabe am nähsten.

Messungen

Übersicht 1 der Messergebnisse

Farbraum und Weißpunkt

Farbhelligkeit in Relation zum Referenz-Weiß

Übersicht der Ergebnisse beim Gammawert

Übersicht 3 der Ergebnisse

RGB Balance

Farbtemperatur

Der Sony KDL-55HX955 trifft den HD-Farbraum ausgezeichnet, bei den Primärfarben müssen wir kaum Kritik anbringen. Auch die Sekundärfarben liegen alle im Toleranzbereich mit der größten Abweichung bei Magenta und Cyan. Der Weißpunkt liegt zwar minimal abseits, dafür in allen IRE-Bereichen ungefähr identisch weit entfernt, auch hier eine gute Leistung. Bei der Farbhelligkeit liegt bei Blau die größte Abweichung vor, davon abgesehen aber auch hier ein sehr solides Ergebnis. Der Gammawert ist noch in Ordnung, liegt aber vom 2,4 Referenzwert doch ein Stück entfernt, hier ergibt sich ein Durchschnittsergebnis von etwa 2,15 - liegt also noch unter 2,2. An der RGB-Balance erkennt man, dass Blau etwas über- und Grün etwas unterrepräsentiert ist. Die Farbtemperatur ist durchgehend ein wenig kühl.

Blu-ray

Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, ab Filmbetrieb, 2D und Wandlung von 2D in 3D

Der KDL-HX955 präsentiert die Prairie- und Wüstenlandschaft Nevadas auf seiner 55 Zoll Bilddiagonale mit hoher Bildstabilität und natürlicher Farbgebung. Die Felsformationen mit den verschiedenen Erosionsschichten sind klar gestaffelt und sorgen für einen sehr räumlichen, gestaffelten Eindruck des Bildes. Auch in den Panoramaaufnahmen der ersten Sekunden zeigt der Sony ein scharfes und durchdetailliertes Bild. Kamerabewegungen wirken geschmeidig, das einzelne Auto, das durch die Landschaft fährt, wird ruhig und sauber abgebildet. Bei den weiten Landschaftsaufnahmen fällt eine leichte Rauschneigung des Sony Displays auf. Diese fällt kaum störend ins Gewicht, ist aber zu sehen. Die 24p-Wiedergabe gelingt dem HX955 exzellent, auch die Objekte die sich in verschiedener Geschwindigkeit bewegen, zeigen keine Probleme, nur ein geringer 24p-Judder ist zu sehen - ausgezeichnet. Die Farbwiedergabe wirkt sehr natürlich, ganz minimal ist die etwas zu kühle Farbtemperatur zu erkennen. Nahaufnahmen gelingen mit exzellenter Detailschärfe, ohne überzogen zu wirken und den authentischen Film-Look zu übertünchen. Als sich die heiligen Hallen der AREA 51 öffnen, bietet uns der Sony eine exzellente Darstellung der verschiedenen Kontraste und zeichnet auch in dunklen Bereichen des Bildes noch sehr sauber durch. Der Blickwinkel ist in Ordnung, bei zu hohem Winkel sowohl vertikal als auch horizontal lässt die Farbintensität aber spürbar nach. Begeistert sind wir von Sonys Motionflow Frame-Interpolationstechnologie. Ohne dem Film einen starken Videolook aufzuzwingen, bietet die Motionflow-Technologie ein beinahe vollständig ruhiges Bild und sehr gute Bewegungsschärfe. Während andere Techniken der Konkurrenz ebenfalls ausgezeichnet funktionieren, wird dem Film meist seine kinogerechte Darstellung genommen. Die Gesamtschärfe geht minimal zurück und im Modus "Klar Plus", der am natürlichsten erscheint, wird das Bild durch das Einfügen von schwarzen Frames etwas dunkler, dennoch bietet Sony hier einen sehr soliden Benefit. Berechnungsfehler und daraus resultierende Artefakte sind seltenst anzutreffen.

2D- in 3D-Wandlung starten wir beim Sony mit der 3D-Taste der Fernbedienung und dann dem Punkt "Simuliertes 3D". Im 3D-Betrieb bietet Motionflow nur die Modi "Standard", "Weich" und "Aus", auch hier wird aber ein sauberes und weitgehend natürliches Bild geboten. Das gewandelte 3D macht sich in einer klareren Ebenendifferenzierung und erweiterten Objektplastizität bemerkbar, ist aber nicht übermäßig stark ausgeprägt. Bewegungen laufen im Regelflass flüssig und sauber ab, leichtes Ghosting ist immer mal wieder zu erkennen. Die Farbintensität bleibt erhalten, einen leichten Einfluß auf die natürliche Farbgebung muss man aber in Kauf nehmen. Der Sony bietet immer noch ein sehr scharfes und detailliertes Bild, ohne 3D-Simulation lässt sich allerdings noch etwas mehr aus dem Quellmaterial herausholen.

Avatar, Blu-ray 3D nativ

Der Sony bietet eine glaubhafte und besonders angenehme Darstellung im 3D-Betrieb. Seine Stärken im Bereich Bildschärfe und Detail spielt er hier bei Avatar in 3D voll aus und modelliert ein ausgezeichnet strukturiertes Bild aufs Panel. Auch bei Bewegungen bietet der TV hohe Bildschärfe, die nicht verwaschen aussieht oder zu sonstigen Problemen der Wiedergabe führt. Als die Kamera über das Dschungelkanapee des Planeten Pandoras in den ersten Sekunden von Avatar fährt, sind einzelne Blätter in authentischem Grün zu erkennen und verwischen nicht zu einem Einheitsbrei. Von Ghosting kann sich der Sony TV aber nicht frei sprechen. Manche Szenen, in denen Ghosting beinahe in der Praxis überhaupt nicht auffällt, gelingen tadellos. Bei anderen hingegen sind die Geisterbilder stärker ausgeprägt und deutlich zu sehen. Motionflow sorgt für eine sehr geschmeidige Bewegungswiedergabe, allerdings wirken die Bewegungen etwas unschärfer und in seltenen Fällen kann es schon mal zu einem kurzen Ruckeln bei lang gezogenen Kamerafahrten kommen. Auch ohne Motionflow wirken Bewegungen aber recht flüssig. Sauber zeichnet der HX955 im Langstreckenraumschiff - als Jake Sully aus dem Hyperschlaf erwacht und aus seiner Koje entlassen wird - bis in die hinteren Ebenen scharf durch. Die Farbgebung bleibt auch im 3D-Betrieb natürlich und dynamisch.

Unsere TDG-BR750 aktiven Shutterbrillen sind zwar stylisch und sitzen ausgezeichnet, schirmen aber nicht wie z.B. die TDG-BR250 von äußerem Lichteinfall ab. Zwar sollte man unserer Empfehlung nach ohnehin im abgedunkeltem Raum 3D genießen, mit den TDG-BR750 wird dies aber fast zur Pflicht. Deutlich nachgebessert wurde beim Flackern der Brillen, wenn man auf  Hintergründe außerhalb des TVs blickt. Hier zitterten vorherige Modelle deutlich, wohingegen hier selbst bei leichtem Lichteinfall nur wenig zu spüren ist. Ebenfalls anzumerken ist, dass Sony weiterhin auf Infrarot und nicht auf Bluetooth o.ä. bei der Synchronisation zwischen 3D-Brille und Transmitter setzt, es muss also stets Sichtkontakt bestehen.

Tuner DVB-S/DVB-C

Der TV-Tuner des Sony HX955 bietet eine solide Wiedergabe beim HD-Material der öffentlich-rechtlichen Sender, die in 720p ausstrahlen. Eine leichte Rauschneigung des Panels lässt sich aber auch im Fernsehbetrieb feststellen. Kanten- und Detailschärfe des HD-Bildes sind ausgezeichnet, gerade bei Nahaufnahmen von Gesichtern sind deutliche Strukturen und klare Details zu erkennen, ohne dass das Bild überschärft wirkt. Artefakte oder unschöne Kanten sieht man beim hochauflösenden Fernsehen nur in den seltensten Fällen. Die Farbgebung ist dynamisch, aber natürlich. An Schriften im Bild können aber auch hier noch stellenweise ein paar Treppenstufen oder unsaubere Kanten auftauchen. Im SD-Betrieb macht der Sony TV ebenfalls eine recht gute Figur, hier kommt aber zur geringeren Bildschärfe auch etwas Pixelwolkenbildung hinzu. Gerade bei größeren Farbflächen gehen Strukturen und Details verloren. Die Gesamtbildruhe ist weitgehend angenehm. Kamerafahrten gelingen ruhig, Ruckeln gibt es kaum, lediglich an Kanten fällt immer wieder etwas Zittern auf. Die Umschaltzeiten gelingen recht flink, etwa eine Sekunde vergeht zwischen zwei Sendern.

Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial 576i -> 1080p

Zu Beginn der dritten Star Wars Episode auf DVD bietet der Sony TV beim Sternenhintergrund einen guten Schwarzwert und zeichnet viele einzelne Punkte heraus. Bei der Laufschrift erkennt man einen ruhigen Ablauf, allerdings sieht man hier bereits einige Treppenstufen an den Kanten und leichtes Zittern der Buchstaben. Im etwas weiter hinteren Bereich prägt sich dies geringfügig stärker aus, die gelbe Farbe bleibt aber satt und nur kleine Wellenbewegungen lassen sich feststellen. Der Kameraschwenk auf den Zerstörer gelingt ohne Ruckeln, an der oberen diagonalen Objektkante und der Kommandobrücke des großen Schiffes lässt sich leichte Unruhe feststellen. Insgesamt wirkt das Bild sauber, allerdings mit einer gewissen Neigung zu Bildrauschen. Ausgezeichnet empfinden wir die homogene Helligkeitsverteilung und die guten Kontrastwerte. Im Heckbereich des großen Schiffes bleiben Elemente im Schatten noch gut durchzeichnet und gehen nicht unter, an der Turbine sind kaum Überstrahlungen zu sehen. Die Kantenschärfe lässt stellenweise etwas zu wünschen übrig, an den kleinen Raumjägern sind beim Überflug Treppenstufen recht eindeutig zu sehen. Das Gesamtbild wirkt allerdings recht sauber und angenehm, kritisches Ruckeln oder flächig ausgeprägtes Zittern gibt es nicht. Beim Abknicken auf Coruscant bietet sich dem Zuschauer eine sehr gute Staffelung der einzelnen Ebenen sowie Objektplastizität der Belagerungsschiffe, die Tiefenbildschärfe könnte etwas höher sein. Die Nahaufnahmen erscheinen besser, wenn auch hier sich ab und zu noch ein Artefakt einschleicht. An den Gesichtern und der Kleidung der Protagonisten werden Feinheiten aber gut herausgearbeitet, auch die Hautfarben wirken authentisch. Aktivieren wir Motionflow und eine dynamische Rauschunterdrückung läuft das Bild zwar enorm ruhig und gleichmäßig, weniger Artefakte prägen sich aber nicht unbedingt aus. Positiv aber, dass Motionflow sich kaum negativ auf das Bildgeschehen auswirkt, sondern den Verlauf von Bewegungen im positiven Sinne beeinflußt, ohne dabei den eigentlichen Look des Filmes stark zu verändern. Insgesamt eine solide Upconversion von DVD-Filmmaterial, Potential ist aber noch vorhanden.

AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial 576i -> 1080p

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten:  Die Laufschriften sind in allen Geschwindigkeiten sauber ablesbar, die jeweilige zweite und dritte Zeile beginnt aber mit leichtem Zittern, in der dritten ist dies etwas stärker ausgeprägt. Sehr gut gelingt die Farbtrennung, auch im roten Bereich.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt bereits im oberen Bereich leichte Nachzieheffekte, die sich nach unten hin etwas stärker manifestieren. Die innenliegenden Balken sind bis zur Mitte hin noch solide differenzierbar, im unteren Bereich bluten sie aus. Die Linie, über die das Pendel schwebt, steht stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild gelingt mit hoher und angenehmer Bildstabilität. Die Farben wirken recht lebendig, aber nicht überzogen. Artefakte sind zwar, z.B. Zeilenrauschen an den Hausdächern, zu sehen, halten sich aber deutlich in Grenzen. Die Bildschärfe ist solide, der Rasen und der gepflasterte Weg im Park sind gut strukturiert. Auch Bereiche im Hintergrund, wie die Waldstücke um Esslingen, sind ebenfalls noch gut durchzeichnet und einzelne Objekte können differenziert werden.
Klang

Im alltäglichen TV-Gebrauch, bei dem eher dialoglastige Sendungen wie Nachrichten, Talk-Shows o.ä. angesehen werden, präsentiert sich der Sony als problemlos einsetzbar und kann auch größere Wohnzimmer ohne negative Aspekte beschallen. Besonders im Filmbetrieb macht sich dann aber ein blecherner Einschlag und etwas gedämpfte Mitten schnell bemerkbar, auch die Räumlichkeit lässt zu Wünschen übrig. Etwas nachgeholfen wird mit der Surround-Schaltung und S-Force Front Surround 3D, auch hier löst sich der Klang aber nur bedingt vom Gerät und wirkt nicht sehr dreidimensional. Mit verschiedenen EQ-Presets kann man die Tonausgabe noch etwas individualisieren, in der von uns gewählten Szene ist sie im 24p-Betrieb dann aber nicht frei wählbar. Ein solides, aber nicht überdurchschnittles Ergebnis des 55-Zöllers.

Konkurrenzvergleich
  • Toshiba 55ZL1: Der preisgekrönte ZL1 in 55 Zoll ist zu aktuell günstigeren Marktpreisen als das aktuelle Top-Modell von Sony erhältlich. In der visuellen Performance bezüglich der Farbwiedergabe und 24p-Stabilität steht er dem Sony aber keinesfalls nach, sondern kann sich in manchen Punkten sogar absetzen. Die 3D-Darstellung des Sonys ist aber angenehmer und ruhiger, auch die Frame-Interpolation ist überdurchschnittlich gut. Akustisch kann der Sony nicht mit, hier ist die integrierte Soundbar des Toshibas klar überlegen. Optisch allerdings geben wir dem Sony den Vorzug, da er im minimalistisch schlichten Design praktisch in jeder Umgebung eine gute Figur abgibt.
  • Philips 55PFL8007: Die UVP des ebenfalls in 55 Zoll erhältlichen PFL8007 ist mit 2399 EUR schon deutlich günstiger als der des Sony TVs. Allerdings erhält man beim HX955 einen Direct LED LCD-TV mit exzellent homogener Helligkeitsverteilung, während es sich beim Philips um ein EDGE LED LCD-Gerät handelt. Auch auf Schwarzwert und Kontraststärke wirkt sich die Technologie des Sonys positiv aus. Abgesehen davon bietet aber auch der Philips eine hohe visuelle Performance, gute Ergebnisse im Display Basic Check und ist mit Skype-Kamera im Lieferumfang umfangreicher ausgestattet. Schick ist der Philips mit seinem dünnen Rahmen ebenfalls, dem Sony macht er aber bzgl. Chic und Eleganz nichts vor.
Fazit

Hohe visuelle Performance, optischer Chic und Noblesse und flexible Cloud-Services des Sony Entertainment Network zeichnen Sonys aktuelles Flaggschiff aus. Die Bildwiedergabe profitiert stark von der sehr guten, aber nicht gerade günstigen, Direct LED-Technologie. Die, anders als bei EDGE-Geräten, flächig hinter dem Panel angebrachten LEDs sorgen für homogene Helligkeitsverteilung sowie starke Schwarz- und Kontrastwerte. Aber auch in den übrigen Parametern schneidet der Sony recht gut ab und sorgt für einen natürlichen Bildeindruck. Ebenfalls positiv schätzen wir die Funktionalität der Motionflow Frame-Interpolationstechnik ein, die trotz verbesserter Bewegungswiedergabe dem Film keinen allzu unnatürlichen Look aufzwängt. Die Erstinstallation ist umfangreich und deckt alle eventuell nachfolgenden Hürden ab, allerdings bleibt Sony bei der etwas verschachtelten grafischen Benutzeroberfläche mit vielen Submenüs. Prinzipiell reagiert der Sony flink auf Eingabebefehle, gerade bei Netzwerkfunktionen muss man sich aber auch das ein oder andere mal kurz gedulden. Multimedial überzeugt Sony mit seinen sowohl für Musik als auch Video geltenden On-Demand-Diensten, die allerdings nicht allzu günstig erscheinen. PVR-Aufnahme und DLNA-Streaming sowie die Steuerung mit einer Remote App sowohl für iOS als auch Android bietet der HX955 natürlich ebenfalls. Der Sony HX955 ist zweifellos sehr leistungsstark und fühlt sich im minimalistischen Design in jeder Umgebung wohl. Leistung - wie es so schön heißt - will aber auch bezahlt werden.

Visuell starker Direct LED Backlight LCD mit ausgezeichneten Qualitäten in 2D und 3D

LCD-TVs Oberklasse
Test 26. Februar 2013

+ Extrem scharfes, dennoch natürliches Bild
+ Natürlich Look trotz Motionflow
+ Schickes, minimalistisches Design
+ Direct LED-Technologie
+ Umfangreiche Erstinstallation
+ Solide Verarbeitung

- Panel neigt zu geringem Rauschen

 

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 26.02.2013