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TEST mit Display Basic Check: Philips 55PFL7108

17.06.2013 (phk/sw)

Einführung

Philips bietet mit dem 55PFL7108 einen sehr schicken und eleganten 55-Zöller im rahmenlosen Design an. Besonders im Bereich Multimedia glänzt der TV mit einer integrierten Fernsehkamera für Skype-Videotelefonie und der Philips-Fernbedienung mit QWERTZ-Tastatur. WiFi ist natürlich für flexiblen Smart TV-Zugriff, Miracast und App-Steuerung an Bord. Ebenfalls an erster Stelle steht natürlich die Bildqualität. 700 Hz Perfect Motion Rate soll für exzellente Bewegungsschärfe sorgen, während das 3-seitige Ambilight XL für ein intensives Eintauchen in das Filmerlebnis sorgt. Das 3D-Erlebnis wird beim PFL7108 mit passiver Technologie realisiert, mit Easy 3D soll das Ergebnis flimmerfrei und lebendig wirken. Der PFL7108 in 55 Zoll kostet 1999 EUR UVP.

Stromverbrauch
  • Standby-Betrieb: kaum messbar (< 0.1 Watt), im Betrieb: Modus "Natürlich" etwa 120 Watt, "Film" um die 95 Watt, isf Tag etwa 100 Watt, isf Nacht um die 90 Watt

Verarbeitung

Der Philips 55PFL7108 im "rahmenlosen Design"

Das Glas ist von einem dünnen Metallrahmen eingefasst

Gesamte Rückseite

Tieftöner strahlt nach hinten ab

Stationäre Bedienelemente

Seitlich untergebrachtes Ambilight XL

Integrierte Skype-Kamera

Alu-Standfuß

Rückseite

Fernbedienung

Tastatur auf der Rückseite

Passive 3D-Brille

Der Philips 55-Zöller bietet hochwertige Materialqualität und eine elegante Anmutung. Das durchgehende Stück Glas über dem Display-Panel ist von einem dünnen Metallrahmen umgeben. Etwas Spaltmaß am Übergang vom Glas hin zum Rahmen ist allerdings erkennbar. Nach unten hin schließt eine weiße Kunststoffleiste, in der IR-Sensoren und die Skype-Kamera integriert ist, die TV-Front ab. Die Rückseite ist mit einigen stationären Bedienelementen mit solidem Druckpunkt, den gut sitzenden Anschlüssen und einem Ambiwoox Tieftöner versehen. Seitlich am Rand sieht man Aussparungen der LEDs für Ambilight XL. Der Standfuß wiegt schwer und ist aus Metall gefertigt, die Kombination sorgt für einen absolut soliden Stand des 55 Zoll großen Fernsehgerätes.

Die mitgelieferte Philips Fernbedienung nimmt das Weiß der Rückseite und Kunststoffleiste wieder auf und bietet ein hochwertiges Tastengefühl sowie ausgezeichneten Druckpunkt. Auf der Rückseite ist eine vollwertige QWERTZ-Tastatur untegebracht, die dank der mittigen Trennung (hier befinden sich die Batterien) ausgezeichnet mit zwei Händen bedient werden kann. Clou: Bei Verwendung der Tastatur wird die Oberseite der Fernbedienung deaktiviert, so dass kein unabsichtlicher Tastendruck ausgelöst wird. Die neue Philips-Fernbedienung bringt aber noch eine weitere Besonderheit mit, die auf den ersten Blick nicht zu sehen ist: Bei der Nutzung von Smart TV wird sie zum Mauszeiger! Man hält die Fernbedienung ähnlich wie den Motion Controller der Nintendo Wii-Konsole und kann damit den Mauszeiger am Philips Bildschirm präzise steuern. Mit "OK" bestätigt man dann die Auswahl wie mit einem Mausklick. Dies funktionierte im Testbetrieb sofort und ohne weitere Probleme - mit einem Druck auf eine der Pfeiltasten kehrt man dann flink wieder in die konventionelle Steuerung zurück.

Der Rahmen der passiven 3D-Brillen ist komplett aus Kunststoff gefertigt und extrem leicht. Das geringe Gewicht sorgt für hohen Tragekomfort auch bei längeren Filmabenden.

Anschlüsse

Rückseitige Anschlüsse

weitere Anschlüsse an der Rückseite

Anschlüsse seitlich

Rückseite

  • HDMI 3x
  • Komponenten-Video + Stereo Cinch via Adapter
  • Scart-AV via Adapter
  • Digitaler Audioausgang optisch
  • Audio Line In
  • LNB und Kabelanschluss
  • Ethernet

Seite

  • HDMI 1x
  • CI+ Schacht
  • USB 3x
  • Kopfhörerausgang

Mit vier HDMI-Anschlüssen, einem digitalen optischen Audioausgang und drei USB-Slots ist der TV sehr gut und vor allem praxisgerecht ausgestattet. Wer noch Scart- oder Komponentenvideo-Anschlüsse verwendet, muss allerdings auf die mitgelieferten Adapter zurückgreifen. Ein Ethernet-Slot steht für die kabelgebundene Einbindung ins Netzwerk zur Verfügung, sollte man nicht auf WLAN zurückgreifen können.

Menüs und Konfiguration

Nach dem ersten Einschalten startet sich der Installationsassistent

Montage

Satellitensuche starten

Bild + Ton kann subjektiv, individuell eingestellt werden

Wandfarbe für Ambilight auswählen

Konfigurationsmenü

Toneinstellungen

Der Bootvorgang des Philips 55PFL7108 zieht sich ein wenig. Ist das aber überstanden, geht es etwas zügiger voran, allerdings machen sich auch bei der Navigation im Menü etwas träge Reaktionszeiten bemerkbar. Ist man erst einmal beim eigentlichen Konfigurationsmenü angekommen, ist das Reaktionsverhalten sehr gut, innerhalb der Umgebung mit grafischen Icons aber ist noch Potential vorhanden.

Beim initialisierenden Start des TV-Gerätes wird eine Ersteinrichtung vorgenommen und sofort Sprache und Land ausgewählt. Danach legt man fest, ob der TV an der Wand montiert ist oder konventionell auf dem Standfuß steht. Nach dem Deaktivieren des Shop-Modus können Seh- und Hörhilfen zugeschalten werden. Im Folgeschritt sieht man schon einen kleinen Vorgeschmack des eigentlichen Menüs mit grafischen Icons, die für eine komplette Einrichtung des TVs nacheinander abgearbeitet werden können. Die Punkte im einzelnen:

  • Satellite-TV installieren (DVB-S)
  • TV-Sender installieren (DVB-C & DVB-T)
  • Geräte hinzufügen
  • Bild+Ton personalisieren
  • Mit Netzwerk verbinden

Bei der Satellite-TV Installation wird im Regelfall Astra 19.2 automatisch eingerichtet. Verfügt man über eine komplexere Anlage kann man verschiedene Varianten wählen, darunter DiSEqc Multi mit bis zu 4 Satelliten oder Unicable für 1 oder 2 Satelliten.

Der Punkt Geräte hinzufügen kann zunächst übersprungen werden, da bei Anschluss eines neuen Gerätes die Funktion automatisch erneut aufgerufen wird. Unter Bild+Ton personalisieren wird zunächst das normale TV-Bild angezeigt, hier können dann direkt Einstellungen zur Helligkeit, zum Kontrast, zur Farbsättigung und Schärfe vorgenommen werden. Im zweiten Schritt werden Soundbeispiele abgespielt und die Wandfarbe für perfekte Ambilight-Funktionalität ausgewählt.

Im letzten Step "Netzwerk einrichten" wählt man zunächst, ob der TV via Kabel oder drahtlos in das vorhandene Netzwerk integriert werden soll. Bei kabelgebundener Installation muss nach Anstecken des Netzwerkkabels und bei aktiviertem DHCP nichts weiter getan werden, die WLAN-Verbindung kann mit manueller Passworteingabe oder über WPS Push-Button erfolgen. Nach der Netzwerkeinbindung kann noch ein USB-Medium für die spätere TV-Aufnahme installiert werden. Die USB-Festplatte muss mindestens 250 GB freien Speicherplatz aufweisen, wenn man richtige Aufnahmen tätigen möchte. Für Timeshift reichen 4 GB aus. Vor Abschluss der Installation kann auf Wunsch noch ein HD Demofilm wiedergegeben werden.

Bevor der TV nun endgültig betriebsbereit ist und frei verwendet werden kann, bietet Philips noch eine "Tour" an, dabei handelt es sich aber lediglich um die elektronische Bedienungsanleiten, die allerdings schön bebildert und sehr übersichtlich ist.

Nach Abschluss des sehr umfangreichen Installationsassistenten kann der TV frei verwendet werden. Das Menü wird über die Home-Taste der Fernbedienung aufgerufen, die Optionen mit der Options-Taste rechts unter dem Navigationskreuz. Wie bereits erwähnt ist die Reaktionszeit im Vergleich zu früheren Geräten schon deutlich verbessert worden, eine kurze Verzögerung ist aber immer noch zu erkennen, hier gibt es noch Potential. Bezüglich der Übersicht könnte man der Oberfläche noch eine Ebene entziehen, um einer Verschachtelung komplett zu entgehen. Dennoch ist das Menü nach kurzer Eingewöhnungszeit recht problemlos zu bedienen. Eine Kleinigkeit, aber dennoch etwas unschön ist, dass sich die Zurück-Taste häufig identisch wie die EXIT-Taste verhält, so dass man stets wieder zum eigentlichen gewählten Menüpunkt zurück navigieren muss. EPG, Kanalliste, Smart TV, Quelle, 3D und einige weitere wichtige Features lassen sich direkt von der Fernbedienung aus mit einer dedizierten Taste ausführen.

Netzwerk und Multimedia

Philips SmartTV

App Gallery

Integrierter Browser

Die Multimedia-Features des Philips PFL7108 erfordern eine Netzwerk- und im Idealfall eine Internetverbindung. Wer diese noch nicht bei der Erstinstallation eingerichtet hat, kann dies nun im Konfigurationsmenü unter den Netzwerkeinstellungen erledigen. Es ist sowohl eine kabelgebundene als auch drahtlose Verbindung möglich.

Eine Übersicht der vorhandenen Features öffnet man direkt mit der Smart TV-Taste der Fernbedienung. Hier unter App Gallery wird eine Vielzahl an Applikationen für verschiedenste Dienste angeboten, darunter Youtube, Zeitungen, Mediatheken, Social Media Seiten wie Facebook und Twitter und vieles mehr. Natürlich stehen auch verschiedene Video-on-Demand-Dienste wie maxdome, videociety, acetrax und mehr für Leihvideos zur Verfügung.

Beim Start von Smart TV schaltet die Fernbedienung, wie bereits oben schon erwähnt, in einen Mauszeiger-Modus um und man kann mit einer Motion Steuerung die einzelnen Applikationen schnell und komfortabel anwählen. Man muss lediglich aufpassen, dass der Winkel, in dem die Vorderseite der Fernbedienung auf den TV zeigt, nicht zu stumpf wird. Außerdem können hier die "Persönliche[n] Empfehlungen" aktiviert oder deaktiviert werden. Bei Aktivierung analysiert der TV das Fernsehverhalten des Nutzers und speichert diese in einer Textdatei, deren Inhalt einem Philips Server abgeglichen wird. Basierend darauf erstellt der TV Video-Empfehlungen. Eine komplette Deaktivierung dieses Service ist aber möglich, daraufhin erstellt der TV laut Angaben von Philips keinerlei Analysen bezüglich des Fernsehverhaltens des Nutzers. Im Folgeschritt können dann noch Apps ab 18 Jahren gesperrt werden.

Während man Philips Smart TV Angebot nach interessanten Inhalten durchstöbert, wird links weiter das TV- oder DVD/Blu-ray Bild angezeigt. Die Navigation durch die Angebote geht relativ zügig und problemlos.

Wer Inhalte von einem DLNA-Medienserver streamen möchte, wird bei Smart TV aber nicht fündig sondern wählt mit der Source-Taste der Fernbedienung "Netzwerk durchsuchen" aus. Hier wird dann eine Liste vorhandener Medienserver bzw. freigegebener PCs angezeigt und in die Kategorien Audio, Video und Musik unterteilt. MP3s, AAC- und WMA-Dateien werden unter Musik wiedergegeben, FLAC gelingt nicht. Bei Bildern gelingt JPEG und PNG. An Videos gibt der Philips AVCHD, MKV, MPEG und MP4 wieder, die Formatauswahl von einem angeschlossenen USB-Stick ist identisch.

Skype wird direkt vom Menü mit dem Home-Button gestartet. Bei der ersten Anwahl erfolgt zunächst die Einrichtung - Kamera und Mikrofon sind bereits im TV integriert, wir benötigen also nur noch eine Internetverbindung. Nach erfolgreicher Anmeldung wird das Bild der integrierten Kamera angezeigt, so dass man sich perfekt platzieren kann. Bei einem Testanruf konnten wir die korrekte Funktionalität sowohl der Kamera als auch des Mikrofons schnell bestätigen. Ein wenig rauschbehaftet und blechern kommt unsere Stimme bei unserem Gegenüber an. Die Videoqualität ist ebenfalls ordentlich, man sollte aber darauf achten, dass hinter dem Anwender kein Fenster oder eine helle Lampe ist, da die Kamera mit starken Lichtunterschieden nur mäßig gut zurechtkommt.

Geräteauswahl

Funktionswahl

Remote-Applikation

SimplyShare

Auswahl Musik

Musikwiedergabe

Auch auf DLNA-Server kann zugegriffen werden

TV-Wiedergabe am Smartphone

Den letzten Punkt möchten wir der Philips "MyRemote" Applikation widmen. Natürlich kann man mit der für iOS und Android kostenfrei erhältlichen App ganz konventionell die Steuerung des Fernsehgeräte übernehmen, das ist aber nur ein Teil der möglichen Funktionen. Mit SimplyShare lassen sich Fotos, Videos und Musikdateien direkt vom Smartphone, oder aber (gesteuert mit dem Smartphone) von anderen DLNA-Servern wiedergeben, bei Bildern ist auch eine Diashow-Funktion nutzbar. Mit WiFi Smart Screen bringt man ein TV-Bild auf den Bildschirm des Smartphones oder Tablets, allerdings immer nur das Programm, das auch auf dem TV läuft. Das TV-Bild wird nach kurzer Verzögerung in guter Qualität auf dem Bildschirm unseres iPhones angezeigt. Die WiFi Smart Screen Funktion ist aktuell leider nur für iOS-Geräte verfügbar, bei der Android Applikation fehlt dieses Feature.

Bild

Display Basic Check powered by

Zunächst müssen wir beim Philips TV ein entsprechendes Bildfeld wählen, dass den optimalen Werten für ein gutes Bild schon recht nahe kommt. Dynamische und lebhafte Bildfelder fallen hier im Regelfall durch einen erweiterten Farbraum oder übersättigte und kühle Farben schnell weg, übrig bleibt zumeist ein Film-/Kino-Modus oder THX- und ISF-Bildfelder. Auch beim PFL7108 verhält es sich auf diese Weise: Film und die beiden ISF-Bildfelder (für Tag & Nacht) kommen einem guten und natürlichen Bild schon sehr nahe, allerdings läuft bei den ISF-Modi eine Zwischenbildberechnung im Hintergrund, die auch im Menü nicht zu deaktivieren ist. Bei Film ist keine solcher Frame-Interpolationstechniken aktiv sondern das 24p-Signal von Blu-ray kann nativ betrachtet werden - wir wählen also das Bildfeld Film.

Beim Pluge-Testbild überprüfen wir die Helligkeitseinstellung, die beim Philips TV leider etwas versteckt in den Bildeinstellungen unter dem Punkt "Erweitert" zu finden ist. Die Einstellung an sich ist beim Grundwert 50 aber sehr gut, bereits bei 51 wird der Unterschwarzbalken minimal sichtbar. Der erste Eindruck der Helligkeitsverteilung ist positiv, wenn auch in den Ecken kleine Hotspots sichtbar sind. Der Kontrastwert ist ebenfalls sehr gut voreingestellt, beim Reverse Grey Ramps & Steps Testbild ist kein Clipping zu sehen und auch im Überweiß und Unterschwarz kann man noch recht ordentlich differenzieren. Weniger schön ist, dass die Grautreppe nicht auch durchgehend grau ist, sondern ein leichter Rotstich nachvollzogen werden kann. Beim Overscan-Testbild erkennen wir - wir haben es nicht anders erwartet - dass der Overscan noch aktiv ist und noch keine pixelgenaue Darstellung stattfindet. Direkt auf der FB findet sich der Knopf "Format", hier wählen wir "Nicht skaliert" aus, erst dann erhalten wir eine native 1080p-Darstellung. Die Schärfe ist recht solide voreingestellt - wenn es allerdings nicht so wäre hätten wir ein Problem, da man den Philips lediglich schärfer - und nicht weniger scharf - justieren kann.

Messungen

Übersicht 1

Farbraum und Weißpunkt

Gamut Luminanz

Übersicht Gamma

Gammakurve

Gammapunkt

Übersicht 3

Farbtemperatur

RGB Balance

Der PFL7108 in 55 Zoll präsentiert bei den Messungen einen ausgezeichneten Farbraum, sowohl Primär- als auch Sekundärfarben liegen exakt und sauber in den jeweiligen Toleranzbereichen. Zoomen wir zum Weißpunkt, lässt sich eine leichte Verschiebung hin zu den kühleren Farben feststellen. Bei der Gamut Luminanz erkennen wir, dass alle Farben in Abhänigkeit zum Referenzweiß etwas zu dunkel sind. Bezüglich Gamma sehen wir, dass der Philips auf ein Gamma von 2.2 hin optimiert wurde. Die Farbtemperatur ist mit knapp 7000 K immer noch zu kühl, bei der RGB Balance sieht man auch, dass Rot unterrepräsentiert ist. Insgesamt kein überdurchschnittliches, aber recht anständiges Ergebnis.

Blu-ray

Casino Royale, Kapitel 2, 2D und Wandlung von 2D in 3D

Der Philips 55-Zöller präsentiert einen absolut 24p-stabilen und flüssig verlaufenden Kameraschwenk über die provisorische Kampfarena, in der sich Schlange und Frettchen einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod liefern. Ob diagonale oder geschwungene Linien, die Kanten bleiben ruhig und sauber. Natürlich ist ein Rest 24p-Judder zu erkennen, störendes Ruckeln bleibt aber komplett aus. Ebenfalls positiv zu bewerten ist die Ebenenstaffelung der einzelnen Zuschauerränge sowie die gute Plastizität von Objekten, auch in den äußeren Bildbereichen. So lässt sich z. B. die Dreidimensionalität eines auf einer Wellblechhütte aufliegenden Gummireifens problemlos erkennen. Die schnellen und zahlreichen Armbewegungen der folgenden Einstellungen, in der eifernde Zuschauer ihre Wetteinsätze tätigen, bereitet dem Philips TV keine Probleme. Auch hier bleiben die Kanten sauber und das Bild angenehm ruhig. In den Nahaufnahmen von Bonds Gehilfen und Bond selbst präsentiert der PFL7108 exzellente Detailschärfe, einzelne Hautunreinheiten, Barthaare, etc. werden hervorragend ausgearbeitet. Selbst die dunklen Bildbereiche, wie der dunkle, verkohlte Holzbalken wirkt sehr gut differenziert und strukturiert. Die Latten im Hintergrund zwischen James und dem Stützbalken können ebenfalls problemlos auseinanderdifferenziert werden und verschmelzen nicht zu einer schwarzen Masse. Schalten wir die Zwischenbildberechnung hinzu, sehen wir einen sehr flüssigen Verlauf von ruhigen Kamerafahrten und Kameraschwenks. Die Frame-Interpolation bietet aber auch Nachteile, so wird der Video-Look etwas ausgeprägter und - besonders bei schnellen Bewegungen oder sehr flinken Kameraschwenks - treten vereinzelt Artefakte, ähnlich Ghosting und Kantenzittern, auf. Kanten- und Detailschärfe bleibt aber auf beinahe identischem Niveau und auch die Farbgebung bleibt natürlich und dynamisch.

Bei der Wandlung von 2D in 3D, die beim Philips bequem über die Fernbedienung mit der 3D-Taste und danach der Auswahl "Konvertierung von 2D in 3D" gestartet wird, bietet der PFL7108 ein relativ ruhiges und angenehmes Bild. Auch die Struktur der über dem Display angebrachten Polarisationsfolie, die bei der passiven 3D-Variante unabdingbar ist kaschiert der Philips sehr gut, selbst einem geschulten Auge fällt sie kaum auf. Der zwangsläufige Auflösungs- und Detailverlust macht sich allerdings schon bemerkbar, das Bild wirkt aber immer noch scharf und gut durchzeichnet. Flinke Bewegungen bringen den Philips auch bei der Wandlung nicht aus der Ruhe, auch die Farbgebung bleibt weitgehend dynamisch und uneingeschränkt.

Avatar, Blu-ray 3D nativ

Die native 3D-Ausgabe beherrscht der Philips mindestens genauso gut wie die Wandlung. Das Bild wirkt ab der ersten Sekunde absolut ruhig, stabil und sehr angenehm. Selbst beim FOX-Logo und der darunter liegenden Schrift muss man schon extrem genau hinsehen, wenn man Crosstalk entdecken möchte. Die Kamerafahrt über den Dschungel von Pandora gelingt ebenfalls geschmeidig, allerdings fällt hier der Auflösungsverlust ein wenig auf. Einige feine Details am Blätterkanapee gehen verloren und es sieht nicht identisch differenziert aus wie bei einem Modell mit hochwertiger aktiver Shutterbrillentechnologie. Der 3D-Eindruck aber und die Objektplastizität ist ausgezeichnet, bis in die hinteren Bildebenen wird das Langstreckenraumschiff, als Jake Sully seine enge Zelle verlässt, durchzeichnet, minimal weniger scharf ist es in den hinteren Ebenen. Die Farbgebung und Bildhelligkeit ist in etwa mit dem 2D-Betrieb zu vergleichen und auf sehr hohem Niveau. Ein wenig muss bei der Kopfneigung aufgepasst werden. Neigt man den Kopf zu stark sind Geisterbilder stärker ausgeprägt und Crosstalk wird sichtbar, auch die Farbgebung leidet minimal. Bei Bewegungen bleibt der Philips aber stets souverän und scheut sich auch nicht vor mehreren, flink bewegten Objekten. Eine exzellente passive 3D-Performance mit nur sehr geringen Schwächen.

Tuner DVB-S/DVB-C

Der Tuner des Philips 55-Zöllers liefert ein sauberes, rauscharmes und scharfes HD-Signal der in 720p ausstrahlenden öffentlich-rechtlichen Sender. Kanten- und Detailschärfe sind auch bei flinkeren Bewegungen ausgezeichnet, feine Strukturen in Gesichtern oder auch der Kleidung von Protagonisten wird sauber abgebildet. Auch Schriften und sogar Laufschriften werden ohne störende Artefakte oder problematisches Zittern dargestellt, insgesamt ist das Bild sehr angenehm und ruhig. Das 1080i-Signal der privaten Sender gelingt ebenfalls sehr gut, verschiedene Bildebenen sind sauber gestaffelt und auch die Objektplastizität gelingt solide. SD-Programme sind etwas rauschbehafteter und fallen natürlich auch bezüglich Kanten- und Detailschärfe etwas zurück. Insgesamt ist das SD-Material aber ebenfalls auf verhältnismäßig hohem Niveau und überzeugt durch ein rauscharmes und ruhiges Bild.

Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial 576i -> 1080p

Der Philips TV bildet die Anfangssequenz der dritten Star Wars Episode sauber und rauscharm ab. Der Sternenhimmel ist mit vielen Sternen versehen und auch der Schwarzwert wirkt solide. Die Helligkeitsverteilung ist ebenfalls recht gut, stellenweise bleiben aber besonders in den Bildschirmecken leichte Helligkeitsunterschiede, sogenannte Hot Spots, erkennbar. Die gelbe Laufschrift läuft sauber nach hinten ab, ab etwa der Bildschirmmitte ist aber leichtes Zittern der einzelnen Buchstaben zu erkennen, die gelbe Farbe wirkt etwas untersättigt, bleicht aber nach hinten hin nicht weiter aus. Wellenbewegungen, die sich besonders in den hinteren Bildbereichen manifestieren, sind kaum zu sehen. Der Kameraschwenk auf den Sternzerstörer läuft flüssig ab, die Kanten des großen Schiffes bleiben bis auf ein kurzes Zittern zu beginn stabil. Als die kleinen Raumjäger über das im Schatten liegende Heck hinwegfliegen, zeigt sich im Bereich der Turbine ein solider Kontrastwert. Beim Abknicken auf Coruscant sehen wir recht sauber gestaffelte Ebenen und Belagerungsschiffe, die sich plastisch von der Planetenoberfläche abheben. Im folgenden Kampfgeschehen bietet der Philips weiterhin ein ruhiges und angenehmes Bild, die Kantenschärfe könnte zwar ein wenig höher sein, insgesamt aber präsentiert der Philips durchaus HD-Feeling mit dem SD-Material. Insgesamt eine ausgezeichnete Performance bei der Upconversion von Filmmaterial.

AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial 576i -> 1080p

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Laufschriften werden vom Philips TV sauber abgebildet, leichtes Zittern an den Kanten ist aber ab der langsamsten Geschwindigkeit zu sehen, dass sich aber nur geringfügig bei den schnelleren Geschwindigkeiten erhöht. Die Farbtrennung gelingt, auch im roten Bereich, sehr gut.
  • Schwingendes Pendel: Beim Pendel zeigen sich erst ab der Mitte Nachzieheffekte und die farbigen Balken sind nicht mehr eindeutig differenzierbar, die Linie über die das Pendel gleitet, steht weitgehend stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Esslingen wirkt insgesamt sehr sauber und rauscharm, auch bei den Hausdächern tritt Scalingrauschen nur geringfügig auf. Struktur und Details an Rasen und Pflastersteinen wirkt solide ausgeprägt, auch der Hintergrund der Stadt wirkt nicht verpixelt. Die Farbgebung ist natürlich, die Grüntöne wirken nicht überzogen.
Klang

Der Philips PFL7108 reicht für den alltäglichen TV-Betrieb problemlos aus. Auch höhere Pegel bei größeren Wohnräumen stellen den 55-Zöller vor keine Probleme, Verzerrungen oder ein Durchschlagen ist nicht zu bemerken. Im Filmbetrieb lassen sich, besonders von eingefleischten Heimkinofans, sofort Schwächen - besonders Dynamik, Räumlichkeit, Tiefgang, Volumen, etc. - ausmachen. Wer aber lediglich ab und zu eine DVD einlegt, könnte sich sogar mit dem Tonmodus "Film" anfreunden, sofern man sowohl Höhen als auch Bässe einen Tick zurücknimmt. Auch der virtuelle Surround-Modus hilft etwas, eine räumliche akustische Kulisse zu suggerieren. Wer auf Natürlichkeit steht, bleibt aber beim Stereo-Betrieb. Insgesamt eine solide Leistung für die flache Bauweise des Fernsehgerätes.

Konkurrenzvergleich
  • Sony KDL-55W905: Der Sony W905 in 55 Zoll ist noch ein ganzes Stück teurer als der Philips PFL7108, bietet dafür visuell eine überdurchschnittlich gute 3D-Wiedergabe und exzellenten Schwarzwert. Die Wandlung beherrscht der Philips ebenfalls ausgezeichnet und bietet auch hohe 24p-Stabilität - wenngleich der Sony hier noch ein Quäntchen drauf legt. Insgesamt liegen beide Geräte auf sehr hohem Niveau, im direkten Duell ist der Sony eine Nasenlänge voraus. Bezüglich Innovation bei der Fernbedienung muss sich der Japaner aber geschlagen geben, nicht nur eine Tastatur sondern auch eine Motion-Steuerung mit Maustasten-Funktionalität ist bei Philips integriert. Bei der Bedienung sind beide ähnlich aufgestellt, das Menü ist durchschaubar, wenn es auch stellenweise noch Optimierungsmöglichkeiten gibt - der Philips reagiert vereinzelt noch etwas träge. Mit einem Twin Tuner können beide Geräte nicht auftrumpfen.
  • Panasonic TX-L47DTW60: Unser getesteter Panasonic kostet mit einer UVP von 1799 EUR etwas weniger, bietet aber auch lediglich 47 Zoll Bilddiagonale während der Philips mit 55 Zoll aufwartet. Der Panasonic legt mit exzellenten Ergebnissen beim Display Basic Check vor und überzeugt besonders durch eine sehr natürliche Farbtemperatur und beinahe exaktem Weißpunkt. Der Philips setzt eine immens hohe 24p-Stabilität und hervorragende 3D-Wiedergabe ohne sichtbare Polarisationsfolie entgegen. Die Upconversion ist bei beiden Geräten solide. Die Fernbedienung ist beim Philips sehr innovativ, auch der Panasonic geizt aber dank Sprachsteuerung und Personal Home Screen sowie Touchpad-Fernbedienung nicht mit Innovation. Der Panasonic bietet nur 3 HDMI-Eingänge, hat aber bereits einen Twin Tuner an Bord.
Fazit

Der Philips PFL7108 präsentiert sich mit schmalem Aluminiumrahmen und flacher Bauweise in schicker Optik. Die nach unten abschließende, weiße Kunststoffleiste setzt nicht nur einen eleganten optischen Akzent sondern hat auch die integrierte Skype-Kamera sowie das Mikrofon für komfortable Skype-Videotelefonie inne. Für bequemes Handling liegt die innovative Fernbedienung bei, die nicht nur eine vollwertige QWERTZ-Tastatur bietet sondern auch bei SmartTV-Nutzung als Mauszeiger verwendet werden kann. Kritik müssen wir höchstens bei der stellenweise etwas trägen Reaktionszeit des Fernsehers üben. Visuell begeistert der Philips besonders durch exzellente 24p-Stabilität und eine ausgezeichnete 3D-Wiedergabe mit passiver Polarisationstechnik. Auch die Wandlung kann auf ganzer Linie überzeugen. Hohe Plastizität, klare Ebenendifferenzierung und ein angenehmes, stabiles Bild sind die Folge. Multimedial ist der TV ebenfalls sehr gut ausgestattet: umfangreiche SmartTV-Applikationen, DLNA-Streaming und PVR-Aufnahme sind an Bord, außerdem App-Steuerung - TV-Streaming zum Tablet/Smartphone gibt es aktuell leider nur für iOS. 

Multimedial sehr flexibel ausgestatteter 55-Zöller mit starker 3D-Wiedergabe und hoher 24p-Stabilität

LCD-TVs Oberklasse
Test 17. Juni 2013

+ Hohe 24p-Stabilität
+ Exzellente 3D-Wandlung
+ Angenehmes, stabiles & plastisches 3D-Bild
+ Wenig negative Aspekte der passiven 3D-Technik
+ Innovative Fernbedienung
+ Skype-Kamera und Mikrofon integriert

- aktuell kein TV-Streaming auf Android-Devices
- Tw. träges Reaktionsverhalten im Menü

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 17.06.2013