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TEST: Nubert Aktiv-Subwoofer nuBox AW-993 - Pure Bassenergie für unter 650 EUR
22.07.2013 (cr/sw)
nuBox AW-993 mit 240 Watt Nennleistung und 310 Watt Musikleistung für 649 EUR/Stück in Farbkombi Black/Black - hier mit Gitter
Der 27 kg wiegende Bassist ist mit einem üppig dimensionierten 330 mm Treiber ausgestattet
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Das Produkt
Nubert ist dafür bekannt, außerordentlich leistungsfähige aktive Subwoofer zu bauen. Wir möchten nur an Modelle wie den nuVero AW-13 DSP oder den nuLine AW-1300 DSP erinnern. Nun kommt es für preis-/leistungsbewusste leistungstechnisch "ganz dick", denn für schmale 629 EUR (Schwarz, Front silbern/Ahorn, Front silbern/Nussbaum, Front Graphit) beziehungsweise 649 EUR (Black&Black, wie unser Testmuster) gibt es ein üppiges 330 mm Chassis und reichlich eingeschenkte 240 Watt Endstufen-Dauerleistung. Im Standbybetrieb hält sich der klassisch geformte Bass-Experte dann mit ca. 0,5 Watt angenehm zurück.
Mächtiger 300 mm Tieftöner
Unterseite mit 2 Bassreflexöffnungen, die solide verschraubt sind
Anschlüsse, R+L LIne-In und R+L Sat Line Out. Hochpegelein- und Ausgänge, große Kühlrippen. Regler finden sich bis auf die Lautstärke keine, die Bedienung funktioniert mit der Fernbedienung
Der aktive Subwoofer ist aus formalen Gesichtspunkten durchaus als "stattlich" zu bezeichnen. Er ist mit Füßen 62 cm hoch, 37 cm breit und mit Stoffrahmen und Verstärker 47 cm tief. Mit 27 kg ist er alles andere als ein "Leichtgewicht", schon der massive Lautsprecherkorb nebst großem Magneten ist recht schwer. Dann noch das massive MDF-Gehäuse und die Endstufe mit hochwertigen Bauteilen - so kann man sich durchaus erklären, dass hier ein "schwerer Junge" entstanden ist. Ins Gefängnis muss der nuBox AW-993 freilich nicht, auch wenn er sich bestimmt ebenso gut hinter schwedischen wie hinter deutschen Gardinen macht. Und das muss einem keinesfalls spanisch vorkommen, denn mit einem Frequenzgang, der bei Nutzung der Low Cut Schaltung bei 20 Hz (- 3 dB) bzw. 18 Hz (- 6 dB) tief im Keller losgeht, fühlt sich auch der Heimkino-Liebhaber in aller Deutlichkeit angesprochen. Wer die Low Cut Schaltung nicht aktiviert, hat bei - 3 dB 30 und bei - 6 dB 28 Hz als untere Grenzfrequenz. Mit der Low Cut Schaltung sinkt die Pegelfestigkeit etwas, dafür steigt der Tiefgang weiter. Damit sich der AW-993 im Grenzbereich nicht durch unschönes Anschlagen der Membran zu Wort meldet, setzt Nubert auch bei diesem Modell die sogenannte Softclipping-Schaltung ein, die man aktivieren kann. Dann hat man etwas weniger maximal möglichen Pegel, dafür aber größtmögliche Sicherheit und klangliche Reinheit.
Elektronik
Elko - für kurzzeitige Stromspitzen
Endstufe im Gesamtüberblick
Ringkerntrafo
Kommen wir zu den technischen Einzelheiten. Das Chassis im AW-993 besitzt einen massiven Alu-Druckgusskorb und eine belüftete Zentrierspinne für höchste Belastbarkeit. Die Sicke ist breit und läuft in Richtung Rand flach aus. Die maximal mögliche Membranauslenkung fällt mit 3,5 cm großzügig aus. Sehr hohe Schalldrücke bei extrem kleinen Verzerrungen - diese Botschaft möchte der AW-993 in deutsche Heimkinoräume tragen. Um dies zu ermöglichen, ist Endstufenleistung unerlässlich. Darum setzen die Klangmeister von der Ostalb auf einen großen Ringkerntrafo, damit der AW-993 nicht nur bei kurzen Stromspitzen wie z.B. bei einer großen Explosion viel Reserven besitzt, sondern auch in effektgeladenen Action-Spektakeln über die gesamte Laufzeit des Filmes stets üppig Strom zugeliefert bekommt. Das Verstärkermodul wurde von Nubert für den AW-993 komplett neu entwickelt und bringt ein besonders effizientes Schaltnetzteil mit, das im Standbybetrieb mit höchstens 0,5 Watt Stromverbrauch aufwarten kann. Im Signalweg arbeitet der Verstärker rein analog. Sämtliche Betriebsparameter werden mittels Mikrocontroller justiert und natürlich auch im ausgeschalteten Zustand gespeichert. Einstellungen für Lautstärke, Phase und Filter werden durch digitale Potentiometer und MOS-Schalter realisiert.
Scheckkartengroße, mitgelieferte Fernbedienung mit 4 Preset-Tasten
Sauber eingelassenes und verschraubtes Display
Die mitgelieferte Fernbedienung funktioniert mit Infrarot. Die aktivierten Funktionen werden auf dem kleinen Display des AW-993 angezeigt. Die kleine Fernbedienung liegt gut in der Hand und bietet folgende Tasten:
- Ein/Standby
- Auto On (automatisches Anschalten, bei Nichtgebrauch schaltet sich der AW-993 nach ca. 12 Minuten in den Ruhezustand)
- Low Cut (Untere Grenzfrequenz zwischen 20 und 30 Hz umschalten)
- Soft Clip ("Sanfte" Übersteuerung ein oder aus)
- Freq. Sat (untere Frequenzgrenze der Satelliten, Skalierung bezieht sich auf - 6 dB)
- Phase (Einstellmöglichkeit für die Phase von 0 bis 180 Grad bei 80 Hz)
- Freq. Sub (Obere Frequenzgrenze Subwoofer, Skalierung bezieht sich auf - 6 dB)
- Volume (Lautstärke)
Ganz unten finden sich vier Presets, hier können individuelle Einstellungen gespeichert oder abgerufen werden. Auf den Speicherplätzen kann man sich z.B. für Musik und Filmton verschiedene Presets zusammen stellen, was sehr praktisch ist. In der Praxis erweisen sich alle Einstellmöglichkeiten (z.B. Lautstärke, Freq. Sat, Freq. Sub) als sehr präzise.
Innenverstrebungen
Stifte aus Metall zur Befestigung des Lautsprechergitters an der Schallwand
Standfüße
Das Gehäuse des AW-993 besitzt aufwändige innere Verstrebungen, dadurch reduzieren sich störende Gehäusevibrationen immens. Die Schallwand ist mit einer Metallic- oder Hochglanz-Lackierung versehen, der Korpus mit mit sauber aufgebrachter Dekor-Folie überzogen. Wie wir es von Nubert kennen, bilden sich keine Wellen und auch die Ecken sind präzise bearbeitet. Die abnehmbare Frontbespannung ist mit schalldurchlässigem, speziellem Akustikstoff bezogen.
Testequipment
Sony KDL-55W905, Denon AVR-4520, Denon DBT-3313UD, Yamaha Netzwerk-CD-Player CD-N500, Quadral Chromium Style Mehrkanal-Set plus Sub QUBE 10 aktiv, Oehlbach-Kabel und PowerSockets
Klang
Beim aktuellen 007-Film "Skyfall" haben wir uns die spektakuläre Eröffnung angehört, als 007 den Killer Patrice jagt. Zuerst mit seiner Kollegin zusammen in einem Land Rover Defender Pickup, später, nachdem Patrice mit seinem Audi A5 Sportback auf dem Grand Basar in Istanbul gecrasht ist, mit einer Enduro. Alle tieffrequenten Teile der actionreichen Hatz bildet der AW-993 präzise ab, zudem enorm druckvoll, wie sich z.B. zeigt, als sich der A5 aufs Dach legt und Patrice mit seiner MP gleich das Feuer eröffnet. Auch die Verfolgungsfahrt mit den Enduros über den Dächern Istanbuls kommt gut heraus. Als sich der britische Doppelnullagent mit Patrice eine Schießerei auf dem Zug liefert, klingen die Schüsse satt und kraftvoll. Nun arbeitet sich Bond zum großen Caterpillar-Bagger vor und nimmt diesen in Betrieb. Das Anschalten des Motors des Baggers erscheint durch die nachdrückliche Wiedergabe sehr authentisch. Als mehrere Fahrzeuge vom Waggon kippen, ist auch dieser Effekt richtig "Kino-gemäß" - der AW-993 lässt es weder an Kraft noch an Tiefgang fehlen. Anschließend, am Ende des Kapitels, toben die Wassermassen, und der Titelsong, gesungen von Adele, beginnt. Hier zeigt der AW-993, dass er absolut in der Lage ist, bei musikalischem Material differenziert und gleichzeitig druckvoll zu spielen - der Bassist drängt sich nicht in den Vordergrund, liefert aber sofort satte Leistung, wenn er gefragt ist.
Auch richtig "die Post ab" geht beim vierten Teil der Mission Impossible-Filmreihe mit Tom Cruise als Topagent Ethan Hunt. Wir haben uns das Kapitel angehört, in dem Hunt mitten im Sandsturm seinen Kontrahenten jagt. Und auch hier enttäuscht der AW-993 selbst anspruchsvolle Anwender nicht. Enorm sind Tiefgang und Souveränität ausgeprägt. Die ausladenden Gehäuseabmessungen haben hier deutlich nachvollziehbare Vorteile. Der AW-993 erreicht Frequenz-Tiefpunkte, die andere, deutlich teurere Bassisten nie erzielen können. Die Endstufe liefert Leistung satt auch beim Dauereinsatz, hier trägt der hochwertige Ringkerntrafo und seine hohe Stromlieferfähigkeit Früchte. Als Hunt auf die Motorhaube und die Windschutzscheibe des BMW X3 kracht, liefert der AW-993 ein ungemein nachdrückliches Fundament. Aber auch kleinere Bass-Effekte, als der Agent von einem Sonnenschirm getroffen wird. Einige Kapitel vor dem hier erwähnten donnert der Sandsturm auf Dubai zu - räumlich, massiv, atmosphärisch dicht. Der Nubert-Subwoofer macht sich im dedizierten Heimkinoraum richtig gut. Man kann auch zwei dieser Basskraftwerke einsetzen, dann sind auch große Räume über 40 Quadratmeter nicht mehr sicher vor den Bass-Wellen, die der AW-993 aussendet.
Der Auftakt zum Within Temptation-Konzert "Black Symphony", das zusammen mit dem Metropole Orchestra veranstaltet wurde, bietet einen ungemein komplexen Aufbau, bevor der eigentliche erste Song beginnt. Innerhalb dieses Aufbaus kommt es auch zu massiven Bass-Einsätzen, die viele, selbst sehr gute, aktive Subwoofer an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Bedenkt man, was der optisch unscheinbare nuBox AW-993 hier an Tiefgang, Präzision und Kraft bereit stellt, ist man erstaunt, wie gut es Nubert auch bei dieser Konstruktion wieder geschafft hat, zu einem günstigen Preis Spitzentechnik anzubieten. So wird eine sehr dichte, spannungs- und kraftgeladene Atmosphäre geschaffen, oder technischer ausgedrückt: Der AW-993 kann hier voll von seiner großen Membran und der hohen maximalen Auslenkung profitieren. Auch bei hohen Pegeln ist noch genug "Luft" vorhanden, dass die Membran nicht anschlägt. Bei diesem Konzert ist das Aktivieren der Soft Clip Schaltung aber empfehlenswert, denn dann ist das Hörerlebnis noch flüssiger, souveräner. Sie kann einfach durch den Druck auf die entsprechende Taste auf der Fernbedienung aktiviert werden. Der AW-993 liefert ein großartiges Fundament und Massen an kultivierter, reiner Kraft - hervorragend und beispielhaft. Als dann das erste Stück beginnt, erspielt sich der AW-993 weitere Pluspunkte, denn die Wucht des Schlagzeugs lässt er ungehindert in den Hörraum strömen. Er trifft den Bass exakt, satt und mit Wucht, genauso, als wäre man live dabei.
Wie es mit der Wiedergabe von Kickbässen aussieht, wollten wir wissen - und der nuBox AW-993 hat uns bei "Back In Your Head" von DJ Tiesto eine eindeutige Antwort gegeben: Glänzend. Der Kickbass erscheint hart und druckvoll, das darunter liegende, tiefere Bassgefüge erfasst der AW-993 aber ebenfalls zur Gänze. Die Pegelfestigkeit ist überragend, viele der Besitzer, die den AW-993 im Hörraum zwischen 15 und knapp 30 Quadratmeter einsetzen, werden die maximal möglichen Pegel gar nicht ausfahren. Auf der 2. Disc des Doppel-BD-Sets "Tiesto - Elements Of Life" befindet sich auch der Track "Silence" von Delerium. Dieser begeistert den Trance-Fan auch durch den nachdrücklichen Kickbass. Das Feeling des Live-Konzertes holt der nuBox AW-993 kompromisslos ins heimische Wohnzimmer. Ohne Gehäuse- oder Strömungsgeräusche, praktisch ohne Verzerrungen - "Bass satt". Den AW-993 zu überlasten, muss man erst einmal schaffen. Meist setzen hier andere Parameter Grenzen. Wo liegen nun die Vorteile nochmals deutlich teureren Woofer? Sie erfassen kleine Bass-Gefüge noch präziser und setzen so feindynamisch nochmals eins drauf. Wird viel Wert auf maximalen Pegel gelegt, so kann man mit teuren Konkurrenten auch noch einen 50 Quadratmeter-Hörraum höchst effektiv beschallen, wo man beim nuBox AW-993 dann doch einen zweiten Woofer bräuchte. Hier reichen dann die 240 Watt Dauerleistung nicht mehr aus. Nubert selber kann z.B. mit dem Nubert nuLine AW-1300 DSP für finanzkräftige Anwender schnell Abhilfe schaffen, denn dessen 440 watt starke Endstufe sorgt für extremen Schalldruck bei gleichzeitig enormer Präzision.
Konkurrenzvergleich:
- SVS Aktivsubwoofer SB-1000: der SVS bietet eine extrem gute Grobdynamik und eine überraschende Präzision. Er schafft nicht ganz den Pegel des Nubert und auch nicht ganz den Tiefgang, stellt für gerade einmal 499 EUR aber eine überragende Okkasion dar.
- Quadral QUBE 10 aktiv: Sehr starker Konkurrent. Der Quadral-Sub schafft zwar nicht ganz den exzellenten Tiefgang des AW-993, kann aber mit seiner enorm homogenen Kraftentfaltung punkten. Im Grenzbereich verhält sich der QUEBE 10 ähnlich "sauber" wie der AW-993
- Canton Sub 600: Der kleine, sehr edle Canton Aktivsubwoofer spielt sehr harmonisch und gleichzeitig impulstreu auf. Für die Abmessungen sind der Pegel, der erreicht werden kann, hoch. Er wirkt nobler vom Oberflächen-Finish, kann bei Tiefgang und Nachdruck aber nicht mit dem nuBox AW-993 mithalten.
Fazit
Mit exorbitant hoher Pegelfestigkeit und einem erstklassigen Tiefgang setzt der nuBox AW-993 Maßstäbe. Für den schwäbischen "Aktivposten" sprechen auch die routinierte Verarbeitung, die hochwertigen Bauteile innen, die komfortable Bedienung mittels Fernbedienung und die Möglichkeit, gleich vier Presets, z.B. für Musik und Filmton, einzugeben.
"Bass-Bombe" von der Ostalb: Klingt nach
Sensationsreportage, trifft aber ins Schwarze, denn der nuBox AW-993 übertrifft
bei Pegelfestigkeit und Tiefgang alle Erwartungen

Aktive Subwoofer Mittelklasse
Test 22. Juli 2013
+ Extremer Tiefgang
+ Enorm pegelfest
+ Impulstreu
+ Soft Clipping funktioniert hervorragend
+ Low Cut Schaltung für noch mehr Tiefgang
+ Preiswert
- Recht ausladend
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 22. Juli 2013