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KONZEPTVERGLEICH: 4k (UHD) TVs von LG, Samsung, Sony und Toshiba

21.07.2013 (cr/sw)

LG 4k TV in 65 Zoll aus der 9er Serie

Samsung F9090

Samsung S9 "Timeless"

Sony X9 4k TV

84-Zöller aus der M9-Serie von Toshiba

Viele der großen TV-Hersteller haben mittlerweile 4k-TVs vorgestellt. Interessant ist, wie ähnlich sich vieles ist. So ist man sich im Großen und Ganzen einig über die in Deutschland sinnvollen Bilddiagonalen, 55 (58, Toshiba), 65 und 84 bzw. 85 Zoll werden hoch gehandelt. Noch größere TVs, wie sie Samsung z.B. im Programm hat, kommen vorerst hierzulande nicht. 

Auch sehen die Hersteller die Vorzüge von 4k sehr ähnlich. Plötzlich steht wieder die Bildgüte im Vordergrund, während sonst Smart TV und weitere Möglichkeiten hinsichtlich der Konnektivität gern in den Fokus gerückt werden. Die mögliche Verringerung des Betrachtungsabstandes nennen alle 4k TV Anbieter sehr gern. So kommen Beispiele wie dass ein 84 Zoll 4k TV die identische Schärfe wie ein 42 Zoll Full HD TV vermittelt – das stimmt aufgrund der viermal so hohen Pixelanzahl bei Ultra High Definition TV schon, aber aus Sicht des Konsumenten hat diese Rechnung einen gewaltigen Haken: Preise von 20.000 EUR (Toshibas 84-Zöller) oder gar knapp 35.000 EUR (Samsung S9 Timeless) sind gewaltig, und hierfür kaufen sich viele lieber ein Auto. 

Viel interessanter ist der 55-Zoll-Bereich, hier hat man sich sozusagen auf einen Preis von rund 4.500 EUR (Sony, Toshiba, LG)“geeinigt“. Nur Samsung sticht mit 5.000 EUR für den F9090 in 55 Zoll heraus. 

Alle Hersteller stehen natürlich vor der nicht leichten Aufgabe, dem Anwender 4k schmackhaft zu machen, obwohl es kaum nativen Content gibt. Daher betonen alle vier hier aufgeführten Hersteller, wie aufwändig die eingebauten Bildprozessoren (meist sehr leistungsstarke CPUs im 4-Core oder sogar 6-Core-Layout) das Upscaling gestalten und keinesfalls nur „simpel“ hoch skalieren, sondern sorgfältig den Content analysieren und so ein „Quasi 4k“ Seh-Erlebnis schaffen. Unserem Eindruck nach (wir beziehen uns auf das Preview des Sony KDL65X9005) gelingt dies auch – der enormen Rechenleistung sei Dank.

Keine Einigkeit herrscht beim Thema 3D-Wiedergabe. Sony und LG gehen konsequent auf die passive Polfilter-Technologie. Nun, bei 4k Displayauflösung, ist es möglich, zeitlich simultan ein Full HD Bild für das rechte und das linke Auge zu produzieren, was die Auflösungs-Problematik bei Full HD-TVs mit Polfilterbrillen ad acta legt. Samsung geht bei allen drei UHD-TVs und Toshiba beim 58-Zöller andere Pfade und offeriert aktive Shutterbrillen. Somit sollte es prinzipiell möglich sein, durch den bei der aktiven Shutterbrille kurzen zeitlichen Versatz bei der Bildproduktion ein getrenntes 4k Bild fürs rechte und fürs linke Auge zu produzieren. Fraglich dürfte allerdings sein, wie es um die Faktoren Ghosting und Flimmern steht. Hier werden Tests Aufschluss geben. 

„In“ ist es auch, beim Design interessante Wege einzuschlagen. Sony hängt an die X9-Baureihe nicht abnehmbare seitliche „Magnetic Fluid“ Lautsprecher, Samsung bringt beim S9 mit dem „Timeless“ Design eine ganz neue Formensprache. Designexperimente gibt es bei LG eher beim „Curved“ OLED und weniger bei den schlicht-eleganten 4k TVs. Toshiba verlässt sich auf ein schickes Bicolor-Design und setzt Akzente beim Standfuß.

Nicht zu vergessen – die Hersteller denken offensichtlich, dass das Thema „Sound“ nicht unwichtig ist. Praktisch alle 4k TVs haben aufwändige Soundsysteme (z.B. im 4.1 Layout bei LG oder mit hochwertigen „Magnetic Fluid“ Lautsprechern bei Sony) mit an Bord und somit gehen die Hersteller wohl davon aus, dass es Käufer von 4k Geräten gibt, die Wert auf guten eingebauten Sound legen. In verschiedenen Präsentationen war heraus zu hören, dass die Anbieter denken, auch für die tägliche Tagesschau oder den Spielfilm im Fernsehen ist anständiger Klang wichtig - ohne dass gleich die 5.1, 7.2 oder 9.2 Anlage „angeworfen“ werden muss.

Panasonic und Philips haben sich übrigens „vornehm zurückgehalten“ und beim gerade zu Ende gegangenen IFA Innovations Media Briefing in Berlin keine 4k Geräte gezeigt. Bei Panasonic ist davon auszugehen, dass 4k OLED-TVs kommen werden, bei Philips warten wir die IFA ab.

Text: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 11. Juli 2013