TEST: Philips 32 Zoll Oberklasse-3D-TV 32PFL9606 - EDGE LED Backlight LCD-TV mit hoher Bildgüte?

19.01.2012 (sw/cr/phk)

32PFL9606 für 1199 EUR mit 3D Max und Full LED Backlight

Ambilight Spectra 3

Optionale 3D-Brille

Edle und kompakte, aber nicht in jedem Detail praktische Fernbedienung

Einführung

Für 1199 EUR kann man sich nicht nur den 55 Zoll-TV aus dem aktuellen Sonderangebot ins Haus holen - dann hat man vielleicht ein großes, aber noch lange kein gutes Bild -, sondern auch in die "Königsklasse" im von der Bildschirmdiagonalen her bescheidenen 32 Zoll-Liga einsteigen: Der Philips PFL9606 ist exakt zu diesem Kurs im Angebot, und seine Ausstattungsmerkmale machen deutlich, dass man zwar auf etwas Bildschirmdiagonale verzichten muss, aber nicht auf eine nahezu allumfassende Super-Ausstattung, deren komplette Aufzählung den Rahmen jeder noch so ausführlichen Einführung locker sprengen würde. 

Steuerung über App (im Bild Apple iOS)

Daher zählen wir hier nur die Highlights auf: Full LED Backlight für besten Schwarzwert von Kontrast, 3D-Fähigkeit mit FullHD und aktiver Shutterbrille, 1 ms Panelreaktionszeit für perfekte Eignung auch zum Gamen, Perfect Pixel Engine mit 600 Hz Perfect Motion Rate für überragende Bewegungsschärfe, Perfect Natural Motion für ruckelfreie HD-Filmwiedergabe, WLAN Modul mit WPS eingebaut, Philips Net TV mit Video On Demand, zahlreichen vorinstallierten Diensten, App Store mit weiteren Inhalten, Online-TV/HbbTV, Steuerungsmöglichkeit mittels App fürs Smartphone (Android, Apple iOS), DLNA-Streaming, WiFi Media Connect (drahtlos können Dateien wie z.B. Filme vom Notebook auf dem TV wiedergegeben werden, der TV wird sozusagen als "Wireless" angeschlossener Monitor verwendet), AmbiLight Spectra 3,hochwertiges Alu-Design nebst passender Fernbedienung und ein im Standfuß eingebautes 40 Watt Soundsystem. Baut man den Standfuß im Übrigen um, kann man ihn auch als Wandhalter verwenden. 

Verarbeitung

Berührungssensitive Bedienelemente vorn am TV

Der Rahmen des 32PFL9609 ist mit Aluprofilen besetzt, was für eine wertige Optik sorgt. Unter dem Philips-Logo befinden sich in der leicht zurückversetzten Schiene einige Touch-basierte Bedienelemente für die elementare Handhabung des TVs.

Rahmen im Detail. Zeitlos und edel erscheint die gebürstete Alustruktur

Sauber gearbeitete Materialübergänge

Die Rückseite des Philips besteht aus weißem Kunststoff, hier ist auch der Hauptschalter für die komplette Trennung des 32PFL9606 vom Netz zu finden

Rückseite in der Gesamtübersicht. Das als Standfuß oder Wandhalterung verwendbare Multifunktionsmodul ist relativ schwer, in ihm verbirgt sich auch das Soundsystem

Soundsystem mit 40 Watt im Standfuß - Pech hat der, der schon eine Wandhalterung besitzt und den Philips "pur" befestigten möchte - das geht nur, wenn der Ton von externen Lautsprechern kommt

Wichtig vor Inbetriebnahme: Für die Klangwiedergabe muss das im Bild zu sehende schwarze Kabel, das aus dem Standfuß kommt, in die dafür vorgesehene Buchse am TV gesteckt werden

Im Detail

Die Rückseite des Philips ist aus Kunststoff gefertigt, der aber einen relativ hochwertigen Eindruck macht. Die Spaltmaße sind gering und die Materialübergänge relativ exakt, so dass man kaum Kritikpunkte findet. 

Typisches Philips-Merkmal: Ambilight Spectra 3 kommt in den hochwertigsten Modellen zum Einsatz

Mit an Bord ist Ambilight Spectra 3, das das Seherlebnis intensiviert, indem ein Umgebungslicht auf zwei Seiten des Geräts von der Rückseite des Bildschirms auf die umliegenden Wände projiziert wird. Ambilight passt Farbe und Helligkeit des Umgebungslichts automatisch an das Fernsehbild an. Dank der Wandanpassungsfunktion passt die Farbe immer zum Fernsehbild, ganz gleich, welche Farbe die Wand hat.

Die sauber verarbeitete Fernbedienung hat zwar formschöne, aber nicht allzu praktisch bedienbare Tasten und keine Beleuchtung. Zudem ist der Kontrast der Symbole im Kranz rund um die Navigationseinheit nicht optimal

Optional lieferbare 3D-Brille, die etwas billig gemacht erscheint

Brille im Detail

Brille im Detail

Anschlüsse

Rückseitige Anschlüsse: Komponenteneingang inklusive 2-Kanal Cinch-Audio, HDMI 3, 3,5 mm Kopfhörerausgang

Weitere Anschlüsse hinten

Hinten im 90 Grad Winkel: Netwerk kabelgebunden (WLAN-Modul alternativ auch an Bord, einfache, schnelle Einbindung mit WPS), digitaler optischer Audioausgang, HDMI 1 und HDMI 2, 3,5 mm Audio-In (Zusatzaudioleitung für DVI/VGA-Komponenten), Antennenanschluss, VGA-Eingang

Seitlich: CI+ Slot, Satelliten-Koaxialanschluss, SD-Kartenleser (für Video On Demand Downloads, 4 GB mindestens für SD-Material, 8 GB Minimum für HD-Downloads), 2 x USB, HDMI Side

Setup und Konfiguration

Basismenü mit übersichtlichen Symbolen und Zugriff auf alle Funktionen. Unter "Hilfe" findet sich eine im Fernseher integrierte Erklärung zu Anschluss, Funktionsweise und Gebrauch des 32PFL9606

Konfigurationsmenü mit übersichtlicher Gliederung

Bild- und Ton-Einrichtungsassistent

Bekannt schon seit Generationen - Philips' einfache Hilfe zur Bildjustage, auch für Laien verständlich. Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Es ist möglich, die vom Anwender getroffenen Parameter mit den optimalen Energiespareinstellungen zu vergleichen und sich dann zu entscheiden

Vergleichsdarstellung im SplitScreen-Verfahren

Ambilight-Justage: Auswahl der Wandfarbe

 

Bildfelder: Persönlich, Lebhaft, Natürluch, Kino, Spiel, Energiesparen, Standard, Foto, Personalisiert

Bild-Basis-EQ mit Smart Bild (Bildprogramme), Kontrast, Helligkeit, Farbe, Schärfe, Rauschunterdrückung

Recht genaue Regelung, hier der Kontrast

Helligkeit

Farbe

Bildschärfe

Rauschunterdrückung mit drei Stufen plus Deaktivierungsmöglichkeit

Farbton - hinter "personalisiert" versteckt sich ein R-G-G Farb-Management zur exakten Kalibrierung

Perfect Pixel HD mit verschiedenen Processings  - nützlich sind Perfect Natural Motion, Clear LCD sowie die Gamma-Korrektur

Bildformate

Toneinstelloptionen mit verschiedenen Modi (Smart Ton) und einstellbarem Raumklang

Smart Ton: Persönlich, Standard, Nachrichten, Film, Spiel, Drama, Sport

Bassregler

Höhenregler

Balanceregler

Ambilight-Menü - Dynamik

Ambilight-Menü - Helligkeit

Farboptionen

Lounge Light-Atmosphäre - Programme Natur, Heiße Lava, Tiefsee, Helles Licht

Ambilight - Wandfarbe

EasyLink-Optionen zur vereinfachen Steuerung

Optionen

Am Philips PFL9606 startet sich bei der ersten Inbetriebnahme ein sehr anwenderfreundlicher Erstinstallations-Assistent. Unter Zuhilfenahme verschiedener Testbilder wird der Philips an die individuellen Begebenheiten und Vorzuge des einzelnen Anwenders angepasst. Neben der rudimentären Einstellung der Bildwerte können auch Sound-Modi konfiguriert und die Netzwerkeinbindung vorgenommen werden.

Das Hauptmenü des Philips Gerätes wird mit der oberen Taste des Navigationskreuz aufgerufen. Hier stehen nun direkt Netzwerk- und Internetinhalte sowie weitere Direktzugriffe auf TV, EPG, Hilfe und weiteres zur Verfügung. Wer weitere Einstellungsmöglichkeiten einsehen möchte, klickt auf "Konfiguration". Das Philips Menü erscheint zunächst nicht so leicht durchschaubar aufgrund vieler verschiedener übereinander gelagerter Layer und Verschachtelungen. Nach kurzer Eingewöhnungszeigt findet sich aber auch der weniger versierte Nutzer zurecht. Einige Optionen könnten unserer Meinung nach einen etwas direkteren Zugriff haben, wie beispielsweise die Einstellung des Bildformates. Auch das Sortieren der Senderliste läuft nicht ganz intuitiv und der Overscan versteckt sich hinter dem Punkt "Bildschirmränder". Grundsätzlich aber überzeugt die grafische Benutzeroberfläche mit guter deutscher Übersetzung und solider Auflösung.

Multimedia

Philips MyRemote

Übersichtliche Darstellung der App-Fernbedienung

Problemlose Handhabung der 10er Tastatur

Komplette Steuerung über die App ist möglich

Nutzung der Tastatur bei der Philips App

Praktisch: Die auf dem Smartphone gespeicherten Bilder können in der Diashow bei WLAN-Einbindung auf dem TV-Screen dargestellt werden

Beim Öffnen der App wird das Netzwerk automatisch nach kompatiblen Philips-Geräten durchsucht und unser Testgerät Philips 32PFL9606 schnell erkannt. Wie oben auf dem Screenshot zu erkennen können wir direkt auf die TV-Wiedergabe, Net TV, die Systemeinstellungen, Bildformat und die Ambilight-Steuerung sowie die Quellenwahl zugreifen, prinzipiell also die gesamte Steuerung des Fernseh-Gerätes mit dem Smartphone übernehmen. Wählen wir eine Option an, öffnet sich ein Steuerkreuz-ähnliches Steuerungstool und wir können am TV die Konfiguration vornehmen. Sehr gut gefällt uns die Foto-Wiedergabe der sich am Smartphone befindlichen Foto-Dateien, auch bei WLAN-Anbindung des TVs erfolgt die Steuerung und die Darstellung der gewünschten Bilder flott und problemlos. Besonders nützlich ist auch die Möglichkeit der Nutzung der Touchscreen-Tastatur mit einem Smartphone, gerade bei der Browser-Nutzung ist die URL-Eingabe mithilfe der konventionellen Fernbedienung doch sehr umständlich.

WiFi MediaConnect

WiFi MediaConnect beschreibt die Möglichkeit, drahtlos über das WLAN-Netzwerk Inhalte des PC-Desktops auf den Fernseher zu projizieren.

Startbildschirm

Wahl der gewünschten Auflösung

Je nach Geschwindigkeit und Signalstärke sind die Einstellungen anzupassen

Wie der Name schon sagt, funktioniert WiFi Media Connect (erforderliche Installations-CD für den PC/das Notebook im Lieferumfang des TVs enthalten) nur drahtlos und nicht via Ethernet-Kabel. Dies ist aber kein Problem, da der 32PFL9606 ein WLAN-Modul eingebaut hat.  Man wird nach Einlegen der Disc auf die Philips-Homepage weitergeleitet, muss den sich auf der CD-Hülle befindlichen Code eingeben und kann die Software herunterladen. Nach diversen Einstellungen wird das Netzwerk nach einem kompatiblen TV durchsucht und bei Erfolg der Desktop-Bildschirm auf den TV dupliziert. Abhängig von der Übertragungsgeschwindigkeit des eigenen Netzwerks wird die Bildschirmauflösung automatisch angepasst, hier differiert die Auflösung von 800x600 bis hin zu Full HD. Das WLAN-Modul unterstützt das WLAN-Draft N, das für die Übertragung von 1920x1080 Bildpunkten auch zur Verfügung gestellt werden sollte. WiFi Media Connect kann für verschiedene Zwecke flexibel eingesetzt werden, jedoch sollten sich die Aufgaben bezüglich der Leistungsanforderung an den PC im niedrigen Bereich halten. Wer an seinem Fernsehgerät "zocken" möchte, sollte auf konventionellen Anschluss mit HDMI-Kabel ausweichen.

DLNA-Streaming und Net TV

Wer mit dem Philips DLNA-Streaming betreiben oder auf die Internetinhalte zugreifen möchte, muss den Philips zunächst ins heimische Netzwerk integrieren. Dies kann beim PFL9606 konventionell via Ethernet-Kabel erfolgen oder eben drahtlos. Bei diesem Modell ist kein Dongle notwendig sondern das WLAN-Modul sitzt direkt im Gerät. Dank der WPS-Funktion wird der Fernseher mit einfachem Knopfdruck mit dem Router verbunden, dass der Router WPS auch unterstützt ist natürlich Voraussetzung.

Wer nun Medieninhalte von einem Server streamen möchte oder von einem USB-Stick wiedergeben, öffnet das Home-Menü. Die Punkte heißen "PC durchsuchen" und "USB durchsuchen". Bei der Anwahl von "PC durchsuchen" öffnet sich eine Auswahl der im Netzwerk befindlichen Server und es folgt die bekannte Unterteilung in Fotos/Videos und Musik. Ähnlich ist die optische Aufmachung bei der Wiedergabe vom USB-Medium. Folgende Formate werden vom Philips 32PFL9606 unterstützt.

  • Videowiedergabeformate: AVI, MKV, H264/MPEG-4 (AVC), MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4, WMV9/VC
  • Musikwiedergabeformate: AAC, MP3, WMA
  • Bildwiedergabeformate: JPEG

Mithilfe eines USB-Mediums ist auch Aufnahme sowie Timeshift von TV-Inhalten möglich. Mithilfe des EPG kann eine Timmer-Programmierung erfolgen.

Die Net TV-Inhalte werden über "Net TV durchsuchen" aufgerufen. Hier sind verschiedene Internet-Applikationen vorhanden.

Ein Auszug:

  • Pro7
    Aupeo!
    hoerbuch-direkt.tv
    ARD Mediathek
    Bild.de
    arte
    Cartoon Network
    facebook
    Sat.1
    tagesschau
    France 24
    Youtube
    FORECA (Wetterdienst)

Weitere können über die App Gallery hinzugefügt werden. Der Punkt Online TV sorgt für Zugriff auf verschiedene Sender-Mediatheken.

Bild

Blu-ray Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24

Der Beginn des zweiten Kapitels des ersten Bond-Spektakels mit Daniel Craig gelingt mit solider Staffelung der verschiedenen Bildebenen und sehr guter Plastizität. Allerdings ist beim ersten Kameraschwenk ein leichtes Ruckeln und ein Zittern der unteren diagonalen Linie zu entdecken, die 24p-Stabilität ist ganz ordentlich, aber nicht perfekt. Sonst müssen wir aber bezüglich der Bildstabilität nichts kritisieren, selbst bei den vielen und flinken Handbewegungen der Zuschauer bleibt das Bild ruhig. Der Philips arbeitet feine Details sauber heraus, Feinheiten in den Gesichtern der Protagonisten oder Abnutzungserscheinungen am Handy des Saboteurs kommen klar heraus. Die Kontrastdynamik des Philips 9606 gefällt uns sehr gut, bei dunklen Szenen verschluckt der TV kaum Details und zeigt auch in den niedrigen Bereichen eine ausgeprägte Differenzierung verschiedener Schwarz- und Grautöne. An der Stelle, in der Bond neben dem verkohlten Holzbalken steht, kommt dies sehr gut heraus, auch die Latten im Hintergrund lassen sich noch unterscheiden. Die Helligkeitsverteilung ist zudem absolut homogen, hier macht sich das Full LED-Backlight gut bemerkbar. Bei der Verfolgungsjagd durch den Dschungel zeigt sich eine solide Bewegungsschärfe. Die Farbdynamik wirkt ein wenig eingeschränkt und etwas zu flach im Kino-Modus. Die Farben wirken zwar recht authentisch und natürlich, aber leicht untersaturiert. Horizontale Schwenks während des Kampfes auf den Kranauslegern gelingen recht gut und wir sehen kaum zitternde Kanten.

Blu-ray Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24

Das Herausfahren des Schiffes wirkt sehr plastisch. Auch der Nebel wirkt authentisch und das Pixelrauschen innerhalb des Luftgemisches hält sich sehr in Grenzen. Bei der Vorüberfahrt an der Galeonsfigur bleibt das Bild weitgehend ruhig und die Kanten des Holzes zittern nur geringfügig. Die Detailschärfe ist stark ausgeprägt, an den verwaschenen Segeln und der Uniform des Commodores sind kleine Details fein herausgezeichnet, die goldenen Kordeln zittern kaum. Beim Sprung auf das 2. Kapitel sehen wir Jack Sparrow vor dem bewölkten Himmel, der Hautton des Piratenkapitäns gelingt nicht ganz natürlich und wieder stellen wir eine etwas flache Farbgebung fest. Dafür gelingen Details der Haarpracht sehr gut, der dunkle Bereich ist sauber durchzeichnet und nichts überstrahlt. Als Jack an den drei aufgeknüpften Piraten vorbeifährt bestätigt sich der solide Kontrasteindruck, an der Felsformation werden in den im Schatten liegenden Bereichen viele Details noch gezeigt. Die Tiefenstaffelung und Plastizität zeigt sich hier auch wieder sehr solide, die drei Skelette schweben vor den hintergründigen Klippen. Auch die Vorüberfahrt an den Seeleuten in Port Royale gelingt relativ zitterfrei.

3D Blu-ray Avatar, Filmbeginn + Kapitel 7

Die Wiedergabe nativen 3D-Materials gelingt dem Philips nach kurzen anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut. Zunächst erkennt der 9606 zwar das 3D-Signal, gibt es aber zunächst nur in 2D aus. Unter Konfiguration und TV-Einstellungen - Bild muss unter dem Punkt 3D auch 3D ausgewählt werden, um die Wiedergabe zu starten. In den ersten ein bis zwei Minuten erfolgte während unseres Testvorgangs nun eine nicht flüssige, sehr rucklige Wiedergabe des Materials. Nach der kurzen "Eingewöhnungszeit" gab der TV aber das Signal dann korrekt wieder. In der ersten Sequenz, in der die Kamera über das Kanapee und die Baumwipfel von Pandoras Dschungel hinwegfliegt, erscheint das Bild nicht absolut scharf während der Bewegung und die grünen Blätter leicht verwaschen, bei ruhigeren Szenen schafft der Philips aber hohe Detail- und Kantenschärfe. In der Raumstation, als Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf erwacht schafft der Philips eine ausgeprägte Differenzierung der Ebenen und eine recht scharfe Wiedergabe des Geschehens im Hintergrund. Ghosting ist aber recht ausgeprägt zu beobachten und besonders an den Kanten, die etwas weiter hinten liegen, ersichtlich. Die Objektplastizität erscheint deutlich ausgeprägt, als der große Radlader an Jake Sully im Rollstuhl vorüberrollt, auch die Bewegungswiedergabe wirkt hier ganz gut, auch Geisterbilder sind in den folgenden Szenen in der Station aber zu sehen. Die Farbgebung wirkt recht gut und wird an Intensität kaum beeinträchtigt, auch der Helligkeitsverlust hält sich in Grenzen. Bei Neigung des Kopfes wird das Bild noch etwas dunkler, Farbverfälschungen gibt es aber kaum.

DVD Star Wars Episode III - Die Rache der Sith, Upconversion 576i Filmmaterial auf 1080p

Der Philips bietet in der Anfangssequenz der dritten Star Wars-Episode eine Vielzahl an Sternen am Himmel und einen relativ ruhigen Lauf der nach hinten ablaufenden Schrift. Auch die Helligkeitsverteilung ist absolut homogen und der Schwarzwert recht gut. Leichte Treppenstufenbildung an der Schrift ist zu sehen, Zittern der Buchstabenkanten ist erst ab etwa der Bildschirmmitte vereinzelt zu sehen, Wellenbewegungen oder ein Ausbleichen der gelben Farbe in den hinteren Ebenen bleiben aus, allerdings wirkt die Farbdynamik insgesamt etwas schwächer ausgeprägt und die Farbgebung etwas flach. Beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer zittert die obere diagonale Linie und die Kommandobrücke nur kurz, dann steht das Schiff sehr plastisch und ruhig im Raum. Auch die kleinen Raumjäger, die über den Sternzerstörer hinwegfliegen, bleiben ihren Objektkanten treu und zeigen nur ein paar Treppenstufen an den Kanten. Der Kontrast im Heckbereich wirkt auch sehr gut, es sind kaum Überstrahlungen oder übermäßiges Verschlucken von Details festzustellen. Beim Abknicken auf Coruscant wird ein tiefes Panorama mit gut gestaffelten Ebenen geboten, die Schiffe selbst bieten hohe Objektplastizität und kleben auch nicht auf der Planetenoberfläche sondern schweben im Raum. Im folgenden Kampfgeschehen tauchen schon ein paar zitternde Objektkanten auf und das Bild wirkt nicht absolut ruhig, dennoch eine sehr gute Präsentation. Detail- und Kantenschärfe in den Nahaufnahmen der Protagonisten in den Cockpits gelingt ausgezeichnet, viele Details in den Gesichtern der Hauptdarsteller sind auszumachen. Philips hat bei der Upconversion von DVD-Material einen Step in die richtige Richtung gemacht und kann nun mit aktuellen Geräten anderer Mitstreiter mithalten, kleine Schwächen bzgl. Bildstabilität sind noch in kleinem Maße vorhanden, auch die Farbdynamik ist nicht ganz perfekt.

DVD AVEC Professional TEST DVD, Upconversion 576i Videomaterial auf 1080p

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Kaum Artefakte und Zittern sind bei den ruhig ablaufenden Laufschriften am Philips zu erkennen. Selbst in der dritten und schnellsten Stufe sind kaum Nachzieheffekte und Flimmern zu sehen, wirklich eine gelungene Präsentation. Ausgezeichnet empfinden wir auch die Farbtrennung in allen Bereichen.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt Nachzieheffekt ab dem oberen Drittel, geringe Pixelwolkenbildung und Treppenstufen. Die Balken bleiben aber bis zur Mitte recht gut differenziert und bluten nicht aus. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt weitgehend stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Auch das Stadtbild von Esslingen wird mit hoher Bewegungsschärfe ruhig und sauber dargestellt, selbst bei den häufig problematischen Hausdächern ist nur geringfügig ausgeprägtes Zeilenrauschen zu entdecken. Plastizität, Kanten- und Detailschärfe sind ebenfalls auf sehr gutem Niveau, wieder allerdings wirken die Farben etwas flach.

Gaming

Der Philips zeigt bei Gran Turismo 5 flinkes Reaktionsverhalten und ein dynamisches Bild. Bei flotten Fahrmanövern bleibt das Bildwiedergabegerät souverän und reagiert schnell auf die Eingabebefehle des Controllers, auch die Fahrbahn und die Umgebung wird trotz der hohen Geschwindigkeit scharf abgebildet und schmiert kaum.

Tuner

Der im Philips PFL9606 integrierte Tuner macht einen wirklich sehr soliden Eindruck. Klar, scharf und mit hoher Bildruhe werden die 720p-Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten am Bildschirm dargestellt, die Bildschärfe reicht in der Einstellung "2" mehr als aus, Kanten- und Detailschärfe ist insgesamt aber auf hohem Niveau ohne zu Überschärfungen zu führen. Die Farben wirken in der personalisierten Einstellung natürlich und nicht zu intensiv. Artefakte treten kaum auf, allerdings ist ein wenig Rauschen im Panel nicht wegzudiskutieren. Bei der Wiedergabe von SD-Signal wirkt das Bild etwas unruhig, Treppenstufen an Kanten sind zu sehen und stellenweise auch die Ausprägung von Pixelwolken. Die Farben bleiben natürlich. Selbst bei dem gering auflösenden Material bietet der Philips aber bereits einen soliden Bildstand und ein angenehmes Seh-Erlebnis, der Tuner im Philips gehört zu den besseren der aktuell in TV-integrierten Modulen. Etwas Kritik müssen wir bei der Senderinstallation via Satellit anbringen, hier werden automatisch öffentlich verfügbare wie Pay-TV Sender gesucht und hintereinander angeordnet, so dass die Senderliste zunächst manuell nachgebessert werden muss, sollte man nicht über den Empfang der Pay-TV Programme verfügen. Um die Senderliste zu ordnen, drückt man die "Find"-Taste der FB und dann die "Options"-Taste.

Klang

Soundstage heißt das akustische System des Philips 32PFL9606. TV-Geräte werden immer flacher, dies hat natürlich für Design und Optik Vorteile, bedeutet aber weniger Gehäusevolumen und damit geringere akustische Performance. Beim Philips 32PFL9606 sind Treiber und 40 W RMS Leistung im Standfuß untergebracht, um mehr Dynamik herauszuholen. Dank gewisser Korrekturen bringt das Soundsystem ebenso soliden Klang wenn der TV mithilfe des Standfußes an der Wand montiert wird. In der Praxis erweist sich die akustische Performance als sehr gut mit klaren Höhen, authentischer Stimmwiedergabe und Ansätzen von Tiefgang. Ein ausgewachsenes System oder eine starke Soundbar können die integrierten Lautsprecher aber nicht ersetzen. Die Räumlichkeit ist nicht sehr ausgeprägt und im problematischen Bassbereich fehlt es selbstverständlich an allen Enden. Im Vergleich mit anderen TV-Geräten schlägt sich das Soundstage aber tadellos und bietet deutlichen Benefit, gerade bei höheren Pegeln schwächeln andere TV-Lautsprecher schnell, hier gibt es kaum Verzerrungen. Wie so häufig sollte sich die Anwendung der integrierten Lautsprecher auf Sendungen mit Dialoglastigkeit beschränken, mit dem Philips macht aber ein gutes Drama auch schon mal Spaß, im Filmbetrieb wünscht man sich aber schnell mehr.

Konkurrenzvergleich
  • Panasonic TX-L32DT30E: Der Panasonic ist mittlerweile zu relativ günstigen Marktpreisen um die 670 EUR erhältlich. Er überzeugt mit erstklassiger Bildqualität und leicht verständlicher Menüführung. Der Philips zeigt dank der Full LED-Technologie ein ebenso solides Kontrastverhältnis und tollen Schwarzwert. Die 24p-Stabilität ist beim Panasonic noch etwas besser und besonders im 3D-Betrieb zeigen sich Vorteile. Die Ghosting-Neigung des DT30 ist geringer und es zeigen sich keine "Kinderkrankheiten", so benötigte der Philips im Testbetrieb etwas Zeit, bevor eine ruckelfreie 3D-Wiedergabe gegeben war. Zudem bietet der Panasonic eine Wandlung von 2D in 3D. Multimedial zeigen sich beide TVs relativ flexibel, der Philips bietet sogar ein integriertes WLAN-Modul.
  • Sony KDL-40EX725: Der Sony ist in 40 Zoll schon ein gutes Stück größer und ist zu aktuellen Marktpreisen um die 700 EUR erhältlich. Der Sony ist ein EDGE LED LCD-TV, der nicht an Schwarzwert, Kontrast und Homogenität der Helligkeitsverteilung an den Philips herankommt. Der 3D-Betrieb ist beim Sony aber stabil, zeigt wenig Ghosting und der Sony bietet 2D-3D Wandlung. Akustisch ist der Philips klar überlegen und bietet für einen TV eine ordentliche Performance. Multimedial bietet der Philips integriertes WLAN, der Sony allerdings mit Sony Entertainment Network eine flexiblere Auswahl.
Fazit

Der Philips 32PFL9606 bietet ausgezeichnete Bildqualität besonders bei der Blu-ray Wiedergabe im 2D-Betrieb. Zwar kann die 24p-Stabilität noch etwas optimiert werden, grundsätzlich wird aber ein stabiles und ruhiges Bild geboten, von der Verwendung der Frame-Interpolationstechnik raten wir aber weiterhin ab. Besonders gefällt das solide Kontrastverhältnis, die homogene Helligkeitsverteilung und der gute Schwarzwert. Auch die native 3D-Wiedergabe kann sich sehen lassen, zwar hatten wir bei unserem Testsample eine kurze Verzögerung, bis das 3D-Material ruckelfrei wiedergegeben wurde, dann zeigte sich aber ein bewegungsscharfes, angenehmes und plastisches 3D-Bild. Ghosting bleibt aber auch beim Philips ein Thema. Einen weiteren Kritikpunkt müssen wir anbringen, da Philips im 32PFL9606 keine Wandlungsmöglichkeit integriert hat, in den größeren Modellen der gleichen Serie wohl aber schon. Bei einem Gerät dieser Preisklasse ist die Konvertierungsmöglichkeit zu erwarten. Multimedial präsentiert sich der Philips dank PVR, Net TV, DLNA-Streaming, WiFi Media Connect und der solide funktionierenden Steuerungsmöglichkeit via iOS und Android-App sehr flexibel. Auch akustisch kann das Gerät dank der Unterbringung des Soundsystems im Standfuß überzeugen.

Optisch schicker, solide verarbeiteter EDGE LED LCD-TV mit sehr guten audiovisuellen Eigenschaften

Flachbildschirme Oberklasse
Test: 19.01.2012

+ Blu-ray Wiedergabe
+ Flexible Multimedia-Eigenschaften
+ Schicke Optik und solide Verarbeitungsqualität
+ WLAN integriert
+ Ausgezeichneter Tuner
+ iOS/Android-Steuerungsapp

- Keine 2D - 3D Wandlung
- Kurzes Einrasten bei 3D-Wiedergabe
- Verschachteltes Menü

 

Text: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 19.01.2012