TEST: Panasonic Plasma TX-P42GT50 mit Display Basic Check

11.04.2012 (sw/phk/cr)

Der neue TX-P42GT50

Enorm leichte aktive Shutterbrille

Für 1299 EUR ist der Panasonic 3D Plasma-TV TX-P42GT50 mit neuen, extra leichten 3D Bluetooth-Shutterbrillen neu im Sortiment, er tritt die Nachfolge des überaus beliebten TX-P42GT30 an. Mit neuem, mehr Hochwertigkeit ausstrahlenden Design und reichhaltiger Ausstattung möchte Panasonic auch 2012 Maßstäbe in der Preisklasse setzen. Für eine hohe Bewegungsschärfe zeichnet sich das 2.500 Hz Focused Field Drive verantwortlich, besonders für Material mit sehr schnellen Bewegungen – also Sportübertragungen, Games und Actionfilme – soll dieses Feature Vorteile bringen. Zudem verfügt der neue Flachbildschirm über eine verbesserte Vor- und Entladungskontrolle für die Plasmazellen, auch ein neues Zündungsverfahren und eine optimierte Pixelstruktur wurden überarbeitet. In Kombination mit dem High Contrast Filter Pro werden deutlich bessere Schwarzwerte sowie höhere Helligkeit und für einen Plasma-TV untypisch hohe Kontrastwerte in hellen Räumen realisiert. Die besten Werte werden natürlich, ganz obligatorisch, weiterhin im Heimkino bzw. im abgedunkelten Raum erzielt. Durch eine neu entwickelte Ansteuerungstechnologie sollen mit bis zu 24.576 Helligkeitsstufen noch glattere Helligkeitsverläufe ermöglicht werden und Clipping weiter minimiert. Zur exakten Farbanpassung ist wieder der ISF ccc Modus integriert, der von früheren Modellreihen bekannt ist. Mit der optionalen CalMan-Software und dem dazugehörige Mess-Sensor ist eine automatische Kalibrierung möglich. Als neues THX Bildprogramm ist „THX Bright Room“ für eine THX-konforme Bilddarstellung bei deutlichem externem Lichteinfall vorhanden.

Die Güte bei der 3D-Wiedergabe wurde ebenfalls verbessert. Mit dem "Crosstalk Canceller" sollen die häufig entstehenden Geisterbilder vermieden werden und das 3D Erlebnis angenehmer gestaltet werden, auch die geringe Reaktionszeit des Displays hilft in dieser Hinsicht. Mit der 3D-Parallaxenkorrektur wird die Tiefenstaffelung in kritischen Szenen verbessert und unnatürliche Verhältnise der 3D-Perspektive aufgelöst. Eine 3D-Gesichtserkennung sorgt für eine realistische Tiefenwahrnehmung in Gesichtern. Durch zusätzliche Einstellungen ist das 3D-Erlebnis individualisierbar. Als aktive Shutterbrillen kommen wieder 3D-Brillen nach dem Full HD 3D Glasses Standard zum Einsatz. Genaues Timing für Auf- und Abblenden der Gläser für mehr Helligkeit und weniger Crosstalk.
Abgesehen von der verbesserten Bildqualität hat Panasonic auch bei der Bedienung nachgebessert. Die Tastengruppierung auf der Fernbedienung wurde nach Praxistests weiter vereinfacht. Wichtige Tasten sind beleuchtet und der TV lässt sich natürlich auch mit der kostenlosen VIERA Remote App über iPad, iPhone und Android-Geräten steuern.

VIERA Connect bietet nun auch einen integrierten Web-Browser, der Adobe Flash und HTML5 unterstützt. Ein WLAN-Modul für die drahtlose Verbindung zum Heimnetzwerk ist integriert. Eine weitere Neuheit ist die Einbindung eines Medienservers der Smart VIERA Spitzenmodelle. Auf USB-Medien aufgenommene Fernsehsendungen sowie eigene Videos und Fotos können im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden, so dass andere Geräte wie weitere TVS oder Blu-ray Player/Recorder via DLNA darauf zugreifen können. Mit der neuen VIERA Remote App (Version 2.0) lassen sich zudem Dateien über iPad/iPhone und Android-Geräten wiedergeben und zum TV übertragen lassen. Auch aufgerufene Web-Seiten werden direkt auf den Fernseher übertragen.

Trotz der umfangreichen Features und hohen Leistungen des TVs bleibt der Energieverbrauch gering. Durch intelligente Stromsparschaltungen wird bspw. im Eco Modus die Helligkeit dem Umgebungslicht angepasst oder nicht benötigte Quellen, die via HMDI angeschlossen sind, schaltet der TV automatisch ab. Wir haben nun die ersten Testreihen abgeschlossen und schildern Ihnen die Ergebnisse. 

Stromverbrauch:

• Standby: 0,1 Watt
• THX Cinema mit aktiviertem Eco Mode bei geringem Lichteinfall (Eco Mode regelt Bildeinstellungen nach Stärke des Lichteinfalls, passt also das Bild an die herrschenden Lichtverhältnisse aktiv an): 130 Watt

Verarbeitung

Frontansicht

Stationäre Bedienelemente

Standfuss Front

Verarbeitung

Obere rechte Seite

Detail Standfuss

Standfuß Rückseite

Im Detail

Fernbedienung

Gut verarbeitete Brille im Detail

Die aktive Shutterbrille ist sehr leicht und sitzt komfortabel

Der GT50 kommt sehr elegant daher und bringt eine beleuchtete Fernbedienung mit Klavierlackoberfläche mit, die vom Layout her schon seit geraumer Zeit bekannt ist. Der TV weist einen recht schmalen Rahmen auf, die Außenkante ist in Chromoptik gehalten. Interessant sieht der Fuß aus, er weist einen von silbern nach schwarz verlaufende Lackierung auf – und zudem garantiert er einen sicheren Stand. Die Passungen sind exakt, nirgendwo am Fernseher finden sich größere Spaltmaße. Der Plasma hat keine Lüfter, die störende Geräuschemissionen freisetzen, sondern einen passiven Kühlkörper aus Aluminium.

Anschlüsse

Anschlüsse gesamt

Unterseite

Hinten finden sich ein Common Interface (CI+), ein SD-Karteneinschub, Kopfhörerausgang (3,5 mm), drei USB-Terminals (einer für HDD), vier HDMI-Eingänge, einen Anschluss für den mitgelieferten Komponentenvideo-Adapter (plus Stereo-Cinch Audio), ein Anschluss für den mitgelieferten Scartadpater, ein optischer digitaler Audioausgang, sowie Antennenanschlüsse für Sat und Kabel. Das Angebot wird von einem Ethernetanschluss ergänzt. Der GT50 hat einen auf dem Gehäuse befestigten WLAN-Adapter.

Menü & Setup

Menüsprache festlegen

Standort des TV-Gerätes

Netzwerk-Einbindung

Netzwerkverbindung überprüfen

Netzwerk-Setup abgeschlossen

Panasonic Hauptmenü

Bildeinstellungen

Erweitert

Audio-Settings

Netzwerk-Einstellungen im Menü

Zunächst wird bei der ersten Inbetriebnahme des Panasonic Plasmas der obligatorische Erstinstallations-Assistent automatisch gestartet. Nach Menüsprache- und Standortwahl kann bereits in dieser Phase eine Netzwerkverbindungen hergestellt werden und da der TV über ein integriertes WLAN-Modul verfügt, auch ganz ohne Kabel. Mit Kabel wird bei aktivem DHCP-Server lediglich das Ethernet-Kabel am Slot auf der Rückseite angeschlossen, aber auch die Funkverbindung gelingt mit WPS-fähigem Router schnell und komfortabel. Wer auf manuelle Einrichtung setzt kann natürlich auch das Passwort bzw. IP-Adresse, Gateway und DNS von Hand eingeben. Neben dem Verbindungssetup kann auch ein automatischer Sendersuchlauf mit dem jeweilig vorhandenen TV-Signal vorgenommen werden, dank dem Multituner des Panasonics ist hier abgesehen von Analog auch DVB-T, DVB-C und DVB-S/2 möglich. Nach abgeschlossener Erstkonfiguration gelangt man mit der Menü-Taste ins Hauptmenü und kann zu Bild, Ton, Netzwerk sowie Timer bei PVR und weitere Einstellungen unter "Setup" individuelle Einstellungen vornehmen. Unter Bild findet sich der Video-EQ sowie Einstellungen zur Frame-Interpolation und dem Overscan. Wer genaue Justagen vornehmen möchte, schaltet unter Setup den "isf(ccc)"-Modus ein und wählt Bildfeld "Professionell 1" oder "Professionell 2", hier können dann genauste Einstellungen zum Gamma sowie ein Weißabgleich und Farbabgleich vorgenommen werden. Unter Ton kann die Audioausgabe individuell justiert werden, unter anderem verschiedene Ton-Presets wie "Musik" und "Sprache" und der V-Audio Surround-Modus zugeschalten sowie die Lautstärkeanpassung vorgenommen werden. Das Timer-Menü ist für die PVR-Aufnahme zuständig und unter "Setup" gibt es verschiedene Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. das Netzwerk-Verbindungsmenü, Start eines automatischen oder manuellen Sendersuchlaufs, Kindersicherung, Sprache etc.

Multimedia

VIERA Connect

VIERA Connect 2

Platzhalter für weitere Applikationen

VIERA Market

DLNA-Streaming Serverauswahl

VIERA Tools

Man kann den TV wahlweise kabelbasiert oder drahtlos ins Netzwerk einbinden. Er verfügt über die neueste Viera Connect Plattform, hier sind schon viele Applikationen ab Werk vorinstalliert, neue Apps gibt im Viera Market online zum herunterladen. Der GT50 verfügt des Weiteren über einen Webbrowser, der auch Flash-Unterstützung bietet – so kann man auch ins freie Internet. Mittels optionaler Kamera wird eine komplette Skype-Unterstützung geboten. Im DLNA- und USB-Betrieb werden folgende Formate akzeptiert: Videoformate: DivXPlusHD, WMV, MKV, MP4, .MOV (Quick Time), AVCHD (auch 3D-Aufnahmen), Musikdateiformate: MP3, AAC, WMA und FLAC, Bilddateiformate: jpeg und MPO (3D-Bilddateien) – insgesamt ein praxisgerechtes und reichhaltiges Angebot, erfreulich auch, dass sich der GT50 offen bei den gebräuchlichen Musikdateiformaten zeigt. Der TV kann nicht nur über DLNA Dateien empfangen, sondern auch als DLNA-Server fungieren. Diese Funktion kann man z.B. nutzen, wenn man eine USB-Festplatte am entsprechenden USB-Terminal anschließt. Der Panasonic verfügt über HbbTV und kann mittels der Viera Remote App (kostenlos für Apple iOS und Android herunter zu laden) bequem mit dem Smartphone gesteuert werden. Die App wird ständig aktualisiert und um neue Funktionen erweitert, abgesehen von Steuerungsfunktionen ist auch die Wiedergabe von Dateien des Smartphones auf dem Fernseher möglich.

Bild

Display Basic Check powered by

Über den Display Basic Check

Als Basis für den Display Basic Check, dient die sehr flexible Bildkalibrierungs-Software "Calman", aktuell Version v4.5. Als Sensor kommt der SpectraCal C6 zum Einsatz. Damit auch korrekt gemessen wird, ist eine spezielle Blu-ray mit Calman-Testbildern nötig, die wir zum Test in den BD-Player einlegen. Auf dieser sind die Testbilder, die für die Messungen gebraucht werden, enthalten. Vorteil von Calman ist, dass man sich sogenannte "Workflows" selber programmieren kann, die individuell auf das jeweilige Aufgabengebiet abgestimmt sind. So wird nur das gemessen, was auch benötigt wird, das ist gut für effizientes, schnelles Arbeiten. So kann der "Display Basis Check" hervorragend in die Testarbeit eingebunden werden. Der Display Basic Check umfasst die folgenden Parameter:

  • Gamut (Farbraum)/Weißpunkt
  • Farbdecoding
  • Farbtemperatur
  • Gamma

Zusätzlich kommen noch Testbilder zum Thema Bildhelligkeit (Pluge), Farbdecoding, Bildschärfe, Kontrast und Scaling von der DVE - HD Basics von Joe Kane Productions hinzu.

Der Panasonic TX-L42GT50 im Display Basic Check

Bild-Modi

  • Für Testreihen gewähltes Bildfeld: THX Cinema, da hier eine natürliche Farbwiedergabe und stimmiger Kontrast mit bestmöglicher Detail-Differenzierung gegeben ist. Dieser Modus kann aber nur dann eingesetzt werden, wenn es kaum externen Lichteinfall im Raum gibt, so wie bei unseren Messreihen. In Räumen mit externem Lichteinfall ist bei der 2012er GT50 und VT50 Plasmageneration erstmals der „THX Bright Room“ Bildmodus mit dabei. Die anderen Bildmodi: Dynamik, Normal, Kino, Spiel. Aktiviert man die „erweiterten Einstellungen“ (ISF ccc), schaltet man die beiden ISF-Modi Professionell 1 und Professionell 2 frei. 
  • Bild-Helligkeit: Beim PLUGE-Testbild sieht man, dass die Standard-Helligkeitseinstellung „0“ absolut korrekt ist, da schon bei der Einstellung +1 der Balken mit der Unterschwarz-Information sichtbar wird.
  • Helligkeitsverteilung: Homogen und gleichmäßig, großer Vorteil gegenüber Edge-LED-LCD-Fernsehern
  • Kontrast (Reverse Grey Ramps and Steps): Kontrasteinstellung ist standardmäßig auf 36 – und diese Einstellung ist bereits der Perfektion nahe. Es ist praktisch kein Clipping zu sehen, auch bei Über-Weiß leistet sich der GT50 keine Fehler, lediglich bei Unter-Schwarz könnte die Differenzierung deutlicher ausfallen. 
  • Bildschärfe/Overscan: Wenn man den „16:9 Overscan“ auf „aus“ stellt, ist kein Overscan zu sehen. Die Bildschärfe ist in der Standardeinstellung auf „5“ – auch dieser Wert passt ziemlich gut, darunter wirkt das Bild zu weich gezeichnet, bei Werten ab „6“ bilden sich Doppelkonturen.

Messungen:

Für die Messungen haben wir alle Bildoptimierer ausgeschaltet.

Übersicht 1

CIE-Diagramm und Weißpunkt

Farbtemperatur

Gammakurve

Gammapunkt

Übersicht 2

RGB Balance

Gamut Luminance

Farbtemperatur - Balkenansicht

Gammakurve und Gammapunkt machen einen sehr guten Eindruck, durch das THX Cinema Bildprogramm ist ein Gammawert von 2,2 definiert (also etwas zu hell). Die Gammakurve weist nahezu Deckungsgleichheit mit dem Idealverlauf auf. Der HD-Farbraum wird ausgezeichnet getroffen, Rot, Blau, Gelb und Magenta werden beinahe perfekt wiedergegeben, die Eckpunkte von exzellenter Genauigkeit, bei Grün und Cyan gibt es minimale Abweichungen. Der Weißpunkt liegt ebenfalls nahe am Ideal, auch hier eine Top-Leistung. Die Farbtemperatur wird unabhängig von der Bildhelligkeit auf konstantem Level gehalten, ohne Nachbesserung (was mit den Justagemöglichkeiten problemlos funktioniert) ist die Farbtemperatur etwas zu kalt – allerdings eigentlich nur in den unteren IRE-Bereichen. Die RGB Balance zeigt bei Rot und Grün beinahe Deckungsgleichheit, Blau ist ein wenig überrepräsentiert (das erklärt die etwas zu kühle Farbtemperatur). Dennoch verlaufen insgesamt alle Linien recht parallel, was zu einer stimmigen Gesamtwiedergabe führt. Beim „Gamut Luminance“ Graphen wird die Farbhelligkeit der Primär- und Sekundärfarben in Relation zur weißen Referenzhelligkeit dokumentiert, hier sieht man, dass, abgesehen von Gelb, die anderen Farben etwas zu hell erscheinen.

Wiedergabe von „Rapunzel – Neu Verföhnt“ in 3D (Blu-ray)

Für eine Kino-gerechte 3D-Wiedergabe gibt es das „THX3D Cinema“ Bildfeld. Die Wiedergabe ist enorm plastisch (Wiedergabe ab Kapitel 2), sehr kontrastreich und ausgesprochen scharf, nicht nur in vorderen, auch in hinteren Bildbereichen. Ein Nachlassen der Schärfe ist kaum festzustellen. Die Farbwiedergabe ist sehr dynamisch, Farbverfälschungen durch die aktive Shutterbrille sind kaum festzustellen. Helligkeitsverluste gibt es ebenfalls nur in geringem Ausmaß. Stark verbessert wurde die Unempfindlichkeit gegenüber Kopfbewegungen, der GT50 zeigt sich auch dann unbeeindruckt, wenn man den Kopf deutlich bewegt. Auch zu loben – das Flimmern rund um den TV im 3D-Betrieb wurde drastisch verringert. Der Schwarzwert macht einen überragenden Eindruck, auch die Durchzeichnung von Details in dunklen Bildbereichen ist auf Referenz-Niveau. Die angenehme Helligkeit und der ausgezeichnete Kontrast sorgen für 3D-Filmvergnügen auf Kino-Niveau. Bewegungen laufen flüssig und stabil ab, Ghosting ist zwar bei genauem Hinschauen noch zu erkennen, aber man muss schon sehr genau hinschauen, um leichtes Ghosting zu entdecken.

3D Blu-ray, Avatar, Filmbeginn und Kapitel 7

Wir haben bei der bezüglich der 3D-Wiedergabequalität anerkannt guten Avatar-Blu-ray überprüft, ob der Panasonic seine bislang gezeigte exzellente Performance auch hier fortführen kann. Wir starten mit dem Filmbeginn – gleich zu Beginn beim virtuellen Flug über den Dschungel von Pandora wird deutlich, wie flüssig und scharf die Bewegungswiedergabe in 3D ist, die Äste werden trotz der raschen Kamerafahrt sauber und fein durchzeichnet. In der folgenden Sequenz erwacht Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf, hier sieht man, dass bis in die hintersten Bildebenen eine gleichbleibend hohe Bildschärfe festzustellen ist. Beim Flug des Langstreckenraumschiffs durchs Universum zeigt der GT50 aufs Neue, dass der Schwarzwert gegenüber dem Vorgänger GT30 nochmals verbessert wurde, gleichzeitig werden einzelne Sterne präzise herausgearbeitet. Auch die Flugbahn des Raumschiffs wird exakt nachgezeichnet, die sich drehenden Elemente bleiben scharf und weisen keine Nachzieher auf. Ghosting ist bei der 2012er Generation noch schwächer ausgeprägt als bei den 2011er Modellen und ist nur noch selten und dann recht schwach sichtbar. Schaltet man 24p Smooth Film als Bildverbesserer zu (geht nun auch in 3D), dann tritt Ghosting häufiger auf und macht sich dann doch störend bemerkbar – selbst dann aber ist es noch relativ gering im Vergleich zu manchem Kontrahenten ausgeprägt. Durch den hervorragenden Bild-In-Bild-Kontrast wirkt das Bild ungemein plastisch, was auch die 3D-Wirkung nachhaltig unterstützt. Auch bei diesem Filmbeispiel ist erneut hervor zu heben, dass der GT50 tatsächlich relativ unempfindlich gegenüber Bewegungen mit dem Kopf während der Betrachtung des Filmgeschehens ist. In Kapitel 7 unternimmt Sully im Gewand seines Avatars seine erste Expedition – zum Zielpunkt fliegen er und der Rest des Teams mittels einem helikopterartigen Fluggerät. Während dieses in der Luft ist, wird die fremdartige Landschaft von Pandora mit toller Tiefenwirkung und reichhaltiger Detaillierung wiedergegeben. Auch, als der Schwarm der exotischen Flugwesen vom Helikopter passiert wird, sticht die stabile, klare und flüssige Bewegungswiedergabe ins Auge. Auch die Teile der Flora, die im Schatten liegen, sind hervorragend durch detailliert, dies spricht für einen erstklassigen Detailkontrast.

Blu-ray, Conversion 2D nach 3D, Fluch der Karibik Teil 1, ab Filmbeginn und Kapitel 2

Wir waren gespannt – hat Panasonic die bei den 2011er Modellen schon sehr gelungene Wandlung von 2D-Material nach 3D nochmals verbessern können? Die Anfangssequenz von „Fluch der Karibik 1“ gibt Auskunft darüber. Direkt ab der ersten Sekunde, als der Filmtitel eingeblendet wird, punktet der GT50 mit seinem enorm tiefen Schwarz. Gleich darauf tritt das Galionsschiff aus dem dichten Nebel heraus. Es fährt außergewöhnlich plastisch und greifbar auf den Zuschauer zu – wir registrieren, dass der 3D-Effekt auch bei der Wandlung nochmals besser zur Geltung kommt. Die Bildstabilität zeigt dann doch anhand kleiner Unruhen, dass es sich um eine Konvertierung und nicht um die Wiedergabe von nativem 3D-Material handelt. Detail- und Schärfeverluste in den hinteren Bildebenen gibt es jedoch kaum. Das Schiff ist reich detailliert, die Gebrauchsspuren an den Segeln sind gut zu erkennen, auch das Tauwerk zeigt sich exakt durchzeichnet, die einzelnen Fasern sind sichtbar. Auch das Kleid der kleinen Elizabeth sieht sehr authentisch aus. Im 2. Kapitel nimmt Piratenkapitän Jack Sparrow mit seinem arg mitgenommenen Boot Kurs auf Port Royal und passiert dabei die zur Warnung aufgehangenen Piratenskelette. Hier kommt die enorme Wirkung der Wandlung auf 3D besonders gut heraus, die Skelette sind ausgezeichnet von den Felsen im Hintergrund zu unterscheiden, die Felsbereiche, die in der Dunkelheit liegen, werden ebenfalls sauber durchzeichnet, der Kontrast ist nicht ganz so hoch wie bei der Wiedergabe von nativem 3D Material. Als Jack in Port Royal einfährt und rechts im Bild ein Segelschiff zu erkennen ist, auf dem reges Treiben herrscht, hier ist leichtes Zittern in den Gesichtern der Seeleute auf dem Schiff zu sehen. Bei dem horizontalen Kameraschwenk über die Festung wirkt der diensthabende Soldat auf dem Turm für Sekundenbruchteile etwas unruhig, ansonsten aber ist der Kameraschwenk tadellos scharf und weist keine Schwächen auf. Bei der Sicht von oben auf das Zeremoniell im Festungshof ist der Raumeindruck ausgezeichnet, man kann die einzelnen Personen sehr gut auseinander differenzieren, und es herrscht ausgeprägte Dreidimensionalität. Somit kann insgesamt festgehalten werden, dass die Konversation sehr gut gelungen ist und nochmals verbessert wurde, nur im Bildhintergrund kommt es deutlicher als bei der nativen 3D-Wiedergabe zu Ghosting und Artefakten.

Blu-ray, 2D-Betrieb, Casino Royale, Kapitel 2, Madagaskar

Wie von den Panasonic-Plasmas gewohnt, erweist sich die 24p-Wiedergabe als flüssig, stabil und ruckelfrei, auch die Randbereiche wie die Wellblechhütten links im Bild oder die angesengten Häuser rechts im Bild werden scharf und detailliert wiedergegeben, als der Betrachter aus der Vogelperspektive auf die Kampfarena schaut, in der sich Schlange und Frettchen bekriegen. Der Plastizitätseindruck ist sehr ausgeprägt, die verschiedenen Ebenen der Zuschauertribüne oder auch Objekte außerhalb des aktuellen Bildfokus – wie die Autorreifen auf den Wellblechhütten – wirken noch sehr plastisch. Die kämpfenden Tiere präsentieren sich auch während der schnellen Bewegungssequenzen als exakt detailliert. Das gesamte Bild erscheint sehr stabil und ruhig und weist kein Zittern oder Flimmern auf. Als die Zuschauer mit schnellen Handbewegungen ihren Wetteinsatz bekannt geben möchten, bereitet dies dem GT50 keine Probleme. Als 007 vor dem verkohlten Holzbalken steht, wird eine tadellose Differenzierung der verschiedenen Graustufen erkennbar, was für ein sauber abgestimmtes Gamma spricht. Auch der tiefe Schwarzwert kommt erneut klar heraus. Das Gesicht von Bond mit den Bartstoppeln und kleinen Hautunreinheiten wird präzise dargestellt. Während der Verfolgungsjagd offeriert der GT50 eine vorzügliche Bewegungsschärfe, das Bild überzeugt durch den untadelig souveränen Stand. Die Farbwiedergabe ist authentisch, hiermit belegen sich die sehr guten Messergebnisse aus dem Display Basic Check auch n der Praxis. Das Grün der Dschungelpflanzen kommt sehr stimmig zur Geltung, auch verschiedene Grüntöne werden sorgfältig auseinander differenziert.

DVD-Upconversion 576i auf 1080p, Filmmaterial, Star Wars Episode III, Filmbeginn mit Eröffnungsschlacht über Coruscant

Der Top-Schwarzwert wird gleich ab Filmbeginn deutlich, zudem wirkt das Gelb der Schrift sehr natürlich. Die Schriftrolle läuft ohne Ausbleichen der Buchstaben nach hinten durch, der Lauf ist sehr ruhig, Zittern ist kaum zu erkennen, stellenweise, ab ca. der Bildschirmmitte, ist es ab und an sichtbar. Treppenstufen sind nur gering ausgeprägt. Auch im hinteren Bereich gibt es keine Wellenbewegungen, die Schrift läuft sauber durch. Nun schwenkt die Kamera auf den republikanischen Sternzerstörer, hier bleibt das Bild so ruhig, dass man getrost sagen kann, dass Panasonic hier einen neuen Bestwert setzt. Selbst die rechte, obere diagonale Kante des Raumschiffs und die Kommandobrücke stehen stabil und werden detailliert wiedergegeben. Der Flügel, der im Schatten liegt, kommt in nahezu allen Einzelheiten zum Ausdruck – Gamma und Detailkontrast überzeugen absolut. Als die beiden Raumjäger von Obi-Wan und Anakin von hinten heranfliegen und den Sternzerstörer passieren, bleiben auch während der Flugbewegung die Objektkanten stabil, während die beiden kleinen Raumjäger über die Außenhaut des Zerstörers fliegen, bleiben bei dieser Einzelheiten scharf sichtbar. Als die Raumjäger nach unten in die Schlacht abkippen, zeigt sich ein fein gestuftes, bis nach unten scharf durchzeichnetes Panorama, das die einzelnen räumlichen Ebenen realistisch darstellt. Auch im turbulenten Schlachtgeschehen bleibt die Bildruhe ausgezeichnet, mehrere parallel stattfindende Bewegungsabläufe werden prima und ohne Schärfeverluste präsentiert.

DVD-Upconversion 576i auf 1080p, Videomaterial, 576i auf 1080p, AVEC Professional Test DVD

  • Schriften in weiß und schwarz vor blau/rot/weißem Hintergrund, die in unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchlaufen: Eine tadellose Ablesbarkeit ist in jeder Geschwindigkeit garantiert, leichtes Zittern einzelner Lettern stellt sich aber in der niedrigsten Geschwindigkeit schon ein. Störende Artefakte oder deutliche Nachzieheffekte treten aber nirgendwo in Erscheinung. Die Farbtrennung ist ebenfalls sehr gut, aber nicht überdurchschnittlich.
  • Pendel mit rot-blauem Innenleben, das in verschiedenen Geschwindigkeiten über eine schwarze Linie schwingt: Ab der Mitte treten leichte Nachzieheffekte auf, ab diesem Punkt nimmt die Differenzierung des Pendel-Innenlebens leicht ab, die rot-blaue Struktur ist nicht mehr so scharf zu erkennen. Es findet sich nur leichtes Ausbluten im unteren Bereich des Pendels, die Linie, über die das Pendel gleitet, steht absolut stabil. 
  • Ein magentafarbener Siemensstern in der Bildmitte und vier kleine Siemenssterne in den Bildschirmecken, grüner Hintergrund, gleichmäßige Drehbewegung: Der Lauf aller Siemenssterne ist sehr ruhig, die einzelnen Elemente sind auch bei den kleinen Siemenssternen gut zu unterscheiden, man findet aber leichte Treppenstufen beim großen Stern und bei den kleinen Sternen. Die Farbwiedergabe und die Farbtrennung sind exzellent. 
  • Dynamisches Stadtbild von Esslingen, Kamerafahrt über Hausdächer mit Dachziegeln, Autos in der Ferne auf der Bundesstraße, Grünanlage und Teile der Stadtbefestigung: Die Bildschärfe ist ordentlich, neue Standards werden nicht gesetzt. Die Bildruhe ist während der Kamerafahren hoch, die Ziegel auf den Hausdächern zeigen lediglich geringes Scalingrauschen und werden recht souverän dargestellt. Auch die hinteren Bildbereiche werden noch ordentlich durchzeichnet. Sehr gut gefällt die natürliche Farbwiedergabe, der gesamte räumliche Eindruck ist zu loben.

DVB-T/S-Tuner

Panasonic hat schon immer hochwertige Tunereinheiten verbaut, da macht auch der GT50 keine Ausnahme: Sowohl im DVB-S- als auch im DVB-C-Betrieb ist die 720p Wiedergabe von ARD und ZDF HD kontrastreich, angenehm und harmonisch. Bewegungen laufen recht stabil ab, nur ab und zu tritt leichtes Ruckeln auf. In seltenen Fällen sieht man leichten Kantenversatz und Unruhe in hochfrequenten Bilddetails. Farben wirken dynamisch sowie natürlich. Die Bildschärfe wirkt nicht unnatürlich hoch, sondern sehr authentisch, das Bild erscheint auch nicht zu weich gezeichnet. Bei SD-Sendern ist naturgemäß die Bildschärfe niedriger, Bildrauschen ist schon im HD-Betrieb leicht, aber nicht gravierend, erkennbar, dieses nimmt bei SD-Sendern etwas zu. Die Upconversion auf 1080p von SD-Sendern gelingt gut, ab und zu aber treten Artefakte und Treppenstufen auf. Beides nehmen wir aber nur so schwach wahr, dass man guten Gewissens sagen kann, dass die im Panasonic verbaute Tunersektion nach wie vor mit das Beste ist, was der Markt bereit hält. Weitere Verbesserungen gegenüber den 2011er Modellen konnten wir keine ausmachen, was in Anbetracht der schon von den 2011er TVs gebotenen Qualität alles andere als problematisch ist.

Gaming, PS3, 720p Upscaling auf 1080p, Gran Turismo 5

Wie schon in den anderen Bildwertungen, weiß der GT50 auch dann zu überzeugen, wenn es um die dynamische Wiedergabe von Konsolen-Games geht. Bei „Gran Turismo“ werden die Fahrzeuge sehr detailreich und auch während der Fahrbewegungen ruhig wiedergegeben. Das Upscaling von 720p auf 1080p gelingt in exzellenter Schärfe, es ist praktisch kein Scalingrauschen sichtbar. Sehr gut zum Ausdruck kommt der überragende Schwarzwert – auch fürs Gamen ein echter Vorteil. Der Fahrbahnbelag zeigt auch dann noch klar seine Oberfläche, wenn die Autos mit hoher Geschwindigkeit darüber rasen. Die Elemente am Fahrbahnrand werden ebenfalls kontrast- und detailreich präsentiert. Ein Input Lag ist nicht vorhanden. 

Ton

Der Panasonic überzeugt mit soliden Durchschnittswerten bei der Tonwiedergabe. Dialoglastige Programminhalte wie Nachrichtensendungen, Dokumentationen oder die abendliche Soap werden mit guter Sprachwiedergabe und solidem Pegel mit dem GT50 wiedergegeben. Problematischer wird es - wie bei beinahe allen TV-Geräten - erst beim Filmgenuß. Hier wird das vom Fernseher ausgegebene Audiosignal recht schnell blechern und metallisch, zudem gehen Feinheiten bei dichter akustischer Kulisse leicht verloren. Auch an Volumen fehlt es dann, die Kulisse wirkt recht dünn. Mit der V-Audio Surround Schaltung kann man zwar etwas Räumlichkeit und eine breitere Bühne erreichen, die eingeschränkte Dynamik und fehlende Finesse aber bleibt. Wer lediglich TV-Ansprüche stellt oder für den Filmbetrieb ohnehin ein dediziertes Lautsprechersystem nutzt wird mit den akustischen Qualitäten des GT50 vollends zufrieden sein. Die dynamische Lautstärkeanpassung schützt die Ohren bei zu lauten Werbeunterbrechungen.

Konkurrenzvergleich
  • Panasonic TX-P42GT30E: Die letztjährige GT-Generation ist bereits zu günstigen Marktpreisen um die 750 EUR zu ergattern. Abgesehen von der üppigeren multimedialen Ausstattung kann der GT30 aber auch bei der visuellen Performance des GT50 nicht mehr ganz mithalten. Während im 2D-Betrieb bezüglich der Farbauthentizität und Detailschärfe sich die beiden Geräte noch einig sind, übertrumpft der GT50 beim Schwarzwert und der Kontraststärke. Dies macht sich im 3D-Betrieb nochmals besonders bemerkbar, die Plastizitätswirkung steigert sich deutlich. Die Brillen werden jetzt via Bluetooth und nicht mehr per Infrarot synchronisiert und die Anfälligkeit gegenüber Kopfbewegungen geht gegen null. Beide TVs verfügen über den isf Professional-Modus, beim GT50 wurde der Video-EQ aber nochmals erweitert. Auch beim GT50 müssen bei verschiedenen Anschlüssen Adapter verwendet werden.
  • Samsung LED-LCD UE46D8090: Im Display Basic Check schneidet der Samsung D8090 ähnlich gut ab wie der neue GT50 von Panasonic. Samsungs beinahe rahmenloses Design ist schon ein echter Hingucker, Panasonic zieht aber nach und bietet beim neuen GT50 ein ebenfalls sehr schickes, wenn auch klassisches Äußeres. Im 3D-Betrieb weiß der Samsung bereits mit hoher Detailschärfe und flüssiger Bewegungswiedergabe zu überzeugen, der Panasonic trumpft aber bei der Tiefenwirkung und Kontraststärke bis in die hinteren Bildebenen noch stärker auf. Die Upconversion gelingt beiden Geräten ausgezeichnet, der Panasonic bietet noch etwas höhere Bildruhe. Multimedial bieten beide Geräte dank integriertem WLAN-Modul und opulent ausgestattetem Internetportal hohe Flexibilität, in der neuen Generation der Panasonic-TVs steckt - wie schon im Samsung - ein Browser für den Zugang ins freie Internet.
Fazit

Der Panasonic TX-P42GT50 begeistert mit hervorragenden Ergebnissen im Display Basic Check und kann auch bei der Wiedergabe von nativem 3D-Material praktisch ohne Abstriche überzeugen. Der solide verarbeitete TV ist zum absolut fairen Kaufpreis erhältlich und bringt sehr umfangreiche erweiterte Bildeinstellungen mit, die eine genaue Kalibrierung möglich machen. Die DVD-Upconversion gelingt dem GT50 sehr gut, dass es noch besser geht zeigen die aktuellen Panasonic Blu-ray Player. Die Wandlung von 2D-Material in 3D punktet mit enorm ausgeprägten Plastizitätsempfinden, hier kommt kaum ein Konkurrent mit. Das Bild steht zwar stabil, wirkt aber nicht ganz so ruhig wie im nativen 3D-Betrieb. Der GT50 verfügt über ein integriertes WLAN-Modul für erweiterte Flexibilität. Zudem bietet die jetzige Generation auch einen Web-Browser für den Zugang ins freie Internet mit Flash-Unterstützung.

Üppig und flexibel ausgestattet bietet der GT50 eine überragende visuelle Performance zum fairen Kaufpreis

Flachbildschirme Oberklasse
Test 11.04.2012

+ Hohe Bildgüte in 2D & 3D
+ Enorme Tiefenwirkung und Plastizität im 3D-Betrieb
+ Ausgezeichnete Wandlung von 2D-Material in 3D
+ Integriertes WLAN-Modul
+ Browser mit Flash-Support

- Komponentenvideo, FBAS & Scart via Adapter

Text: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Messung: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 11.04.2012