TEST mit Display Basic Check: EDGE LED-LCD-TV Panasonic TX-L42EW30

07.02.2012 (phk/sw//cr)

Panasonic Edge LED-LCD-TV TX-L42EW30 für 949 EUR (UVP)

Video-EQ

Infos zum Gerät: http://www.panasonic.de/html/de_DE/Produkte/TV-Geräte/VIERA+LED-LCD-TV/TX-L42EW30

Einleitung

Für 949 EUR wechselt der Panasonic TX-L42EW30 den Besitzer - nicht wenig Geld für einen 42 Zoll Edge-LED-LCD, der nur 2D und kein 3D wiedergeben kann. Allerdings ist auch bekannt, dass zum einen noch lange nicht jeder die 3D-Darstellung benötigt, und dass zum anderen Panasonic-Flachbildschirme durch ihre hohe technische Qualität und den tadellosen praktischen Nutzen überzeugen können. Der EW30 hat die 100 Hz Intelligent Frame Creation Pro für flüssige Bewegungswiedergabe mit an Bord, ist mit Viera Connect ausstattet (internetbasierte, vorinstallierte Dienste und App Store für weitere Anwendungen) und kann kabelgebunden (WLAN-Dongle gegen Aufpreis) ins Heimnetzwerk eingebunden werden. Es ist auch möglich, über DLNA-basiertes Streaming Foto-, Musik- und Videodateien auf dem TV anzuzeigen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Dateien von SD-Karte oder vom USB-Stick wiederzugeben. Der Fernseher hat gleich drei USB-Eingänge, an einen kann auch ein extra dafür formatierter USB-Stick für Aufnahmen angeschlossen werden (USB 1), und vier HDMI-Terminals. Eingebaut ist ein HD-Tuner für DVB-S, DVB-C und DVB-T. Die Lebensdauer gibt Panasonic mit bis zu 60.000 Betriebsstunden an, durch den eingebauten Eco-Modus wird der ohnehin niedrige Stromverbrauch weiter gesenkt. 

Stromverbrauch
  • Standby: 0,1 Watt

  • Bildmodus "TrueCinema" mit aktiviertem Eco-Modus: 61 Watt

Verarbeitung

Der Panasonic TX-L42EW30 sieht zeitlos-elegant aus und überzeugt durch gute Oberflächenqualität. Die geringe Bautiefe und die geringen Spaltmaße sind ebenfalls zu loben. Die rückseitigen Anschlüsse sind ordentlich eingepasst. Der Standfuß gibt sicheren Halt und fügt sich gut in die optische Gesamterscheinung ein. Die mitgelieferte Fernbedienung ist altbekannt, bewährt und relativ robust. 

Verarbeitung Rahmen - geringe Spaltmaße, ordentliche Materialqualität

Standfuß im Detail

Standfuß von hinten, er bietet sicheren Halt

Rückseite aus Metall

Oberflächenfinish

Seitliche Bedienelemente am Gerät

Fernbedienung

Anschlüsse

Anschlüsse hinten, auch Scart und ein optischer Digitalausgang sind dabei. USB 1 eignet sich für Recordings auf USB-Medien

Seitlich ist ein weiterer HDMI-Eingang untergebracht, auch der SD-Kartenleser und der CI+-Slot befinden sich dort

Die Anschlussbestückung ist gut und umfasst alles Gängige, darunter 3 x USB und 4 x HDMI. Der Sony hat eine LAN-Schnittstelle für die kabelbasierte Einbindung, afür die kabellose Einbindung mittels WLAN braucht man ein optional lieferbares Dongle. Das Einzige, was wir vermissen, ist ein Subwoofer Vorverstärkerausgang, damit man dem bauartbedingt bassschwachen eingebauten Lautsprechersysteme effektiv auf die Sprünge helfen kann. Für PCs ohne digitale Schnittstellen bringt der EW30  einen D-Sub-Analog-Eingang mit. 

Menü und Einrichtung

Der TX-L42EW30 ist für alle diejenigen, die schon einmal einen Panasonic-Flachbildschirm besessen haben, einfach zu konfigurieren. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und gibt keine Rätsel auf. Das Layout ist schon seit Jahren bekannt und ist immer nur im Detail verfeinert worden. Arbeitswinkel und Reichweite sind voll befriedigend, der Tastendruckpunkt ist gut. Das Setup für den DVB-C- und DVB-S-Tuner ist klar aufgebaut, allerdings ist der Sender-Suchlauf nicht der schnellste - dafür aber sehr sorgfältig. Der Panasonic verfügt über einen speziellen Eco-Modus, der allerdings nicht als Bildfeld angewählt, sondern generell eingestellt wird. Die Bildfelder sind sinnvoll unterteilt, im Vergleich zu den teureren Modellen fehlt aber das sehr gute THX Bildprogramm - an seine Stelle tritt hier "TrueCinema". 

Verbindungseinstellungen

Der EW30 kann auch Aufnahmen auf einem USB-Medium ablegen

Übersichtliches Hauptmenü, rasches Navigieren möglich

Ab Werk nur kabelgebundene Netzwerkeinbindung möglich, WiFi-Dongle optional. Einfache Installation

Verbindungstest

Multimedia

Software-Update

Server/PC-Übersicht

Videomaterial-Übersicht

Musikübersicht

Musikwiedergabe

Von SD-Karte, USB und DLNA-basiertem Netzwerkstreaming werden folgende Formate wiedergegeben: 

Fotoformate:

Musikformate:

Videoformate:

Wir sind erstaunt - diese Liste sieht richtig gut aus und auch die Praxis enttäuscht nicht. AV, MKV und HD und SD-Auflösung, MP4, MOV (Quicktime), MPEG.ts in HD (1440 x 1080 Pixel) und WMV-Videos (720p HD) wurden problemlos abgespielt. Die Bildgüte enttäuscht nicht, gerade HD-Material sieht richtig gut aus - scharf und mit ordentlichem Kontrast. An Musikformaten wird nicht nur das gängige MP3 akzeptiert, sondern auch AAC und WMA.  Wenn man einen USB-Stick (Achtung - er muss formatiert werden und kann dann ausschließlich für den neuen Einsatzzweck verwendet werden) an USB 1 steckt, können einfach Aufnahmen erstellt werden. Auch mittels USB wird ein optional erhältlicher WLAN-Dongle angeschlossen. 

Der EW30 verfügt wie auch die anderen Panasonic TV mit Netzwerkfähigkeit über verschiedene Viera Tools. Unter anderem kann man direkt von der Fernbedienung aus auf Video/Foto/Musikinhalte von USB-Sticks, SD-Karten oder im Netzwerk befindlichen PCs und Mediaservern zugreifen. Ebenso ist es über Viera Link möglich, eine HDMI/Viera-verlinkte Panasonic-Anlage komplett mit einer Fernbedienung zu steuern. Des Weiteren hat man Zugang zum onlinebasierten VieraCast/VieraConnect, hier wird mittlerweile eine Vielzahl onlinebasierter Dienste angeboten. 

VieraConnect, Teil 1

VieraConnect, Teil 2

VieraConnect, Teil 3

VieraConnect, Teil 4

VieraConnect, Teil 1

Viera Connect Market, empfohlene Anwendungen

AUPEO! Internet Radio-App

Apps "Soziale Netzwerke"

Apps "Nachrichten und Lifestyle"

Testequipment
Bild

Video-EQ/Bildeinstellungen

Video-EQ, leider kein THX-Bildprogramm

Der Panasonic verfügt über die Bildfelder Dynamik, Normal, Kino, True Cinema, Spiel, Foto

Drei wählbare Farbtemperatur-Regler

Erweiterte Bildeinstellungen

Display Basic Check powered by

Über den Display Basic Check

Als Basis für den Display Basic Check, dient die sehr flexible Bildkalibrierungs-Software "Calman", aktuell Version v4.5. Als Sensor kommt der SpectraCal C6 zum Einsatz. Damit auch korrekt gemessen wird, ist eine spezielle Blu-ray mit Calman-Testbildern nötig, die wir zum Test in den BD-Player einlegen. Auf dieser sind die Testbilder, die für die Messungen gebraucht werden, enthalten. Vorteil von Calman ist, dass man sich sogenannte "Workflows" selber programmieren kann, die individuell auf das jeweilige Aufgabengebiet abgestimmt sind. So wird nur das gemessen, was auch benötigt wird, das ist gut für effizientes, schnelles Arbeiten. So kann der "Display Basis Check" hervorragend in die Testarbeit eingebunden werden. Der Display Basic Check umfasst die folgenden Parameter:

  • Gamut (Farbraum)/Weißpunkt
  • Farbdecoding
  • Farbtemperatur
  • Gamma

Digital Video Essentials HD Basics

Zusätzlich kommen noch Testbilder zum Thema Bildhelligkeit (Pluge), Farbdecoding, Bildschärfe, Kontrast und Scaling von der DVE - HD Basics von Joe Kane Productions hinzu. Im folgenden Special stellen wir Ihnen diesen Check genau vor. 

Display Basic Check

Beim Panasonic funktioniert die Wahl von Bildfeldern einfach - direkt der erste Parameter bei Anwahl des Video-EQs führt zum Ziel. Hier  haben wir uns für das Bldprogramm "TrueCinema" entschieden, dass bei den Testbildern besonders authentisch erschien. In diesem Bildprogramm sind allerdings einige Parameter nicht anwählbar für eine individuelle Justage. Des Weiteren wichtig: Bei "Bild - Erweiterte Einstellungen" ist der Overscan auszuschalten, um eine native Pixel-per-Pixel-Bildwiedergabe zu erhalten.  

Beim Pluge-Testbild zur Einstellung der Helligkeit zeigt sich das Edge-Arbeitsprinzip des Panasonic – die Helligkeitsverteilung geht für ein Edge-Gerät zeigt die typischen Schwächen, im Vergleich mit Full LED Backlit-TVs sieht man den "Taschenlampeneffekt" gerade bei komplett schwarzem Screen - aber man muss eine Lanze für den Panasonic brechen, denn der Effekt ist deutlich weniger ausgeprägt als bei vielen Konkurrenten. Den Helligkeitsregler lässt man am besten in der Mittelstellung, dann passt es beim Pluge-Testbild. Der Schwarzwert ist ordentlich, aber nicht sensationell, der Blickwinkel ist sehr gut, hier rangiert Panasonic vor einem Großteil der Konkurrenten.  Beim „Reverse Grey Ramps and Steps“ Testbild zur Kontrastermittlung zeigt der EW30 im TrueCinema-Bildprogramm ein tadelloses Kontrastverhältnis. (Kontrastregler auf Mittelstellung). Er clippt nur bei der untersten Schwarzstufe, im Weißen wird eine perfekte Vorstellung geliefert. Die einzelnen Graustufen werden gleichmäßig herausgearbeitet.

Nun haben wir uns der Bildschärfe und dem Overscan gewidmet. Wenn man beim EW30 keinen Overscan haben möchte – also eine native Pixel-per-Pixel-Darstellung, wie im FullHD-Betrieb erwünscht, muss im Bild“-Menü unter den "Erweiterten Einstellungen" der Punkt Overscan auf "aus" gesetzt werden. Overscan ist dann, wie das Testbild zeigt, nicht vorhanden. Zur Bildschärfe: Der Schärfewert sollte auf 2 oder maximal 3 eingestellt werden. Ideal wäre eine Mittelstufe zwischen 2 und 3, die es aber nicht gibt. Die Rasterung des Schärfreglers ist etwas grob. Ab Stufe 4 tritt sichtbares Ringing auf, und zu weich erscheint das Bild bei Wert 1.  Gut gegen Reflexionen - das Panasonic-Display ist nicht verspiegelt.  Der Panasonic verfügt über keinen R-G-B only Modus, daher können wir zumindest per Testbild keine verlässlichen Aussagen über die Güte des Farbdecodings treffen.

Überblick über Teil 1 vom AREA DVD Workflow

Überblick über Teil 2 vom AREA DVD Workflow

Der Farbraum zeigt Verbesserungspotential bei Rot, Cyan und Grün. Sehr gut: Gelb und Blau, ok: Magenta. Der Weißpunkt wird nicht exakt, aber relativ gut getroffen

Gammakurve - nahezu perfekt

Gammapunkt - diese Kurve zeigt, dass der Panasonic mit einem Gammawert von ca. 2,2 ein etwas zu helles Bild macht

Der merkwürdig aussehende Verlauf zu Beginn des Graphen liegt am Sensor. Danach zeigt der Panasonic nur recht geringe Abweichungen

Etwas zu warmes Bild von 20 bis 100 % Bildhelligkeit

RGB Balance

Hier wird eine Aussage darüber getroffen, ob die einzelnen Farben der Referenzhelligkeit in Relation zu Weiß entsprechen oder ob z.B. einzelne Farben zu dunkel oder zu hell wiedergegeben werden. Der Panasonic produziert ein etwas zu helles Grün, auch Cyan ist etwas zu hell, Blau minimal zu dunkel

Kommen wir zu den Messungen. Was den Farbraum angeht, so wird der HD-Farbraum nicht perfekt getroffen. Bei Rot, Grün und Cyan gibt es Abweichungen, Gelb und Blau werden nahezu perfekt wiedergegeben, Magenta ist ordentlich. Der Weißpunkt wird nicht optimal, aber insgesamt noch als gut einzustufen. Die Gammakurve ist beinahe perfekt, was dem Panasonic ausgezeichnete Zensuren einbringt. Wie die Darstellung des Gammapunktes aber zeigt, präsentiert der Panasonic mit einem Gammawert von ca. 2,2 ein etwas helles Bild. In der Praxis fällt das aber kaum auf. Noch gute Ergebnisse notieren wir hinsichtlich der Einhaltung der Farbtemperatur in Abhängigkeit von der Bildhelligkeit. Die RGB-Balance sieht ordentlich aus, Rot und Grün können überzeugen, nur Blau ist etwas schwach vertreten und schert aus. Das belegen auch unsere Eindrücke in der Praxis. Bei der „Gamut Luminance“ wird eine Aussage darüber getroffen, ob die einzelnen Farben der Referenzhelligkeit in Relation zu Weiß entsprechen oder ob z.B. einzelne Farben zu dunkel oder zu hell wiedergegeben werden. Bei Rot und Gelb schneidet der Panasonic sehr gut ab, Grün und Cyan zeigen leichte Schwächen (zu hell). Insgesamt können wir dem Panasonic ein ordentliches Zeugnis ausstellen – zwar gibt es immer noch Dinge, die man besser machen kann, aber Gammakurve und auch der Weißpunkt zeigen ebenso wie das Kontrasttestbild ein sehr gutes Potential.

Blu-ray "Fluch der Karibik 1"

Als zu Beginn des Films das Segelschiff aus dem Nebel auftaucht, erzielt der Panasonic eine gute Leistung. Der Nebel ist klar als solcher zu identifizieren und sieht nicht wie Bildrauschen aus. Die Farb- und Helligkeitswerte sehen recht authentisch aus, Die leicht kühle Farbgebung der Szene kommt relativ gut heraus, wenngleich dies noch intensiver geht - hier merkt man im Modus "TrueCinema" den leicht warmen Einschlag. Die Gebrauchsspuren am Schiff, z.B. an den Segeln, werden glaubwürdig dargestellt. Auch die hölzerne Reling, an der die kleine Elizabeth lehnt, und die Galionsfigur wirken sehr realistisch. Kritik gibt es nur für das minimale Bildzittern. Der Kontrast ist bilanzierend sehr gut, nur ganz unten werden im dunklen Grau nicht immer alle Differenzierungen komplett herausgearbeitet. Im 2. Kapite, nimmt Jack Sparrow Kurs auf Port Royal - als das Gesicht des Piraten-Kapitäns in Großaufnahme erscheint, arbeitet der EW30 das Glitzern in seinen Augen gut heraus. Auch die Hautfarbe wirkt authentisch. Im Bereich von Mütze/Rastalocken könnte eine noch exaktere Ausarbeitung der dunklen Bildbereiche vorgenommen werden. Kurz darauf passiert Jack die Felsformation mit den zur Warnung vor Piraterie aufgehangenen Piraten. Hier schafft der Panasonic ein tiefes Panorama, die Vegatation im Hintergrund wird sehr gut wiedergegeben. Auch bei Felsen und Skeletten gibt es nur wenig Anlass zur Kritik, die allerdunkelsten, im Schatten liegenden Teile der Felsformation zeigen minimale Schwächen im Detailkontrast. Als der Pirat mit seinem beinahe völlig versunkenen Boot in Port Royal einläuft, wird rechts im Bild ein Handels-Segelschiff gezeigt, auf dem reges Treiben herrscht. Während Jack vorbei gleitet, werden die hölzernen Schiffsplanken scharf und mit sichtbaren Abnutzungserscheinungen wiedergegeben, auch die Ziege, die gerade umgeladen wird, ist detailreich sichtbar, was man an ihren Augen gut erkennen kann. Als Jack dann kurze Zeit später die hölzerne Landungsbrücke betritt, wird die Holzstruktur scharf und praktisch ohne Artefakte präsentiert, auch das Buch des Hafenmeisters mit den darauf liegenden Silbermünzen kommt plastisch und realitätsnah heraus. Als die Kamera über die Festungsanlage fährt, zittert der zur Wache auf dem Turm untergebrachte Soldat leicht - das Bild steht aber, als die Kamera auf dem Innenhof ankommt, gleich wieder stabil. Die Kleider und Uniformen werden mit guter Farbwiedergabe abgebildet, das Mauerwerk der Festungsanlage sieht scharf und detailreich aus. 

Satelliten/Kabel-Tuner, SD und HD

TV-Signalwahl

Suchlauf-Modus

DVB-S-Setup

Das Setup ist relativ einfach, braucht aber etwas Zeit - der Sendersuchlauf bei Installation des DVC-C- oder des DVB-S-Tuners ist nicht der schnellste, dafür aber agiert er gewissenhaft. Der eingebaute Tuner zeigt bei Satelliten- und Kabelsignalen in HD eine sehr gute Leistungsfähigkeit. Er liefert ein scharfes und plastisches Bild mit sehr guter Detailschärfe. Nur bei genauem Hinschauen kommt es zu leichten Artefaktebildungen und zu Farbflächenrauschen. Hautfarben werden gut herausgearbeitet, Bewegungen bei 720p Signalen reaktionsschnell umgesetzt. Auch beim Tunerbild erkennt man den tadellosen Blickwinkel. Nicht ganz so gut ist erwartungsgemäß das Bild bei SD-Signalen. Dass das Bild unschärfer wirkt, liegt natürlich am Quellmaterial, aber man sollte die Schärfe nicht hochregeln, da man dann Artefakte und Nachzieheffekte einhandelt. Die Neigung zu Artefakten ist im SD-Betrieb deutlich größer, vor allem bei Bewegungen entstehen Pixelschleier. 

Star Wars Episode III DVD, Upscaling von 576i auf 1080p, ab Filmbeginn

Das tiefe Schwarz des Universums wird vom EW30 gut wiedergegeben, für den normalen Anwender reicht das beim Schwarzwert Gebotene ohne Probleme aus. Zudem holt der TV relativ viele Sterne auf den Bildschirm. Als der "Star Wars" Schriftzug langsam nach hinten fährt, kommt es erst in einer recht weit hinten angesiedelten Bildebene zu Artefaktebildungen bei den Konturen der Lettern. Als dann die Laufschrift durchs Bild gleitet, wirkt die Farbgebung authentisch, nur bleicht die Schrift beim Gleiten nach hinten minimal aus. Es kommt zur Bildung von diagonalen Linien innerhalb der Buchstaben, die Schrift insgesamt aber läuft recht ruhig und stabil durch. Es kommt lediglich im hinteren Bereich zu kleineren Wellenbildungen, zudem wird die Schrift leicht unscharf. Als dann der große Sternzerstörer durchs Bild gleitet, wird dieser sofort nahezu ruckelfrei wiedergegeben. Im Detail gibt es aber etwas Grund zur Kritik. So gibt es leichte Artefaktebildungen rund um die Ausläufer der Kommandobrücke, und im vorderen Teil des Raumschiffes kommt es zu leichtem Flächenrauschen. Als dann die beiden Raumjäger von Obi-Wan und Anakin den Zerstörer passieren, werden beide Bewegungsvorgänge sauber voneinander getrennt. Als die beiden Jäger nach unten in die Schlacht abkippen, bringt der EW30 ein sauberes Panorama zustande, auch die weit unten gelegenen Raumstationen werden noch scharf und detailreich abgebildet. Das Bild während der folgenden Raumschlacht steht meist stabil und sicher, die Akteure in ihren Raumjägern werden mit guter, nur minimal zu heller Wiedergabe der Hauttöne dargestellt.  

AVEC Professional Test DVD, Upscaling von Videomaterial von 576i auf 1080p

Die schwarzen und weißen Schriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor weiß-rot-blauem Hintergrund werden ordentlich wiedergegeben. Die Schrift, die am schnellsten durchläuft, weist allerdings Bewegungsunschärfen auf. Sehr gut gelungen ist die Farbtrennung. Das Pendel, welches in unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine stehende schwarze Linie gleitet und ein rot-blaues Innenleben aufweist, schwingt in allen Geschwindigkeiten gleichmäßig, das Innenleben bleibt stets mit korrekter Struktur sichtbar. Links vom Pendel kommt es zu leichten Pixelwolken und minimalen Nachziehern - insgesamt aber eine sehr gute Leistung, zumal auch die schwarze Linie stabil bleibt. Die magentafarbenen Siemenssterne vor grünem Hintergrund - ein großer zentriert, vier kleine in den Bildschirmecken - kommen gut heraus. Die Farbtrennung überzeugt auch hier wieder, zudem drehen die kleinen Sterne ruhig und stabil, das gilt ebenso für den großen Stern. Die einzelnen Segmente kann man gut unterschieden, es kommt nur zu leichten Artefaktebildungen. Das Realtestbild, welches das bewegte Stadtbild der schwäbischen Stadt Esslingen zeigt, kann ebenfalls gefallen. Die Grünflächen werden gut differenziert, die Artefaktebildungen halten sich in Grenzen, ebenso dass Flimmern an den Ziegeln der Hausdächer. Die Bildschärfe erscheint natürlich und die Farben recht ausgewogen. 

Gaming/PS3/720p

Bei "Gran Tourismo 5 Prologue" zeigt der EW30 seine Qualitäten im Gaming-Betrieb - und hier kann der TV überzeugen, da er ein stabiles, scharfes Bild liefert, das Details an den Fahrzeugen ebenso berücksichtigt wie die Struktur des Fahrbahnbelages. Nur minimales Bildzittern stört im hochfrequenten Bildbereich, ansonsten gefallen Klarheit und Rauscharmut. Dass der einst gefürchtete Input Lag heute nicht mehr für Unruhe sorgt, beweist auch der Panasonic, die Befehle vom Controller werden praktisch ohne Verzögerung spontan umgesetzt. 

Bild-Fazit

Insgesamt kann der EW30 überzeugen, was man in den Messungen und Testbildern bei Weißpunkt, Gammakurve, Kontrast und auch Helligkeitsverteilung sieht. Bei letzterer muss man hinzu fügen, dass der Panasonic ein Flachbildschirm mit Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung ist, und in Anbetracht dieses Funktionsprinzips eine deutlich akkuratere Helligkeitsverteilung hinbekommt als viele Konkurrenten. Beim Treffen des HD-Farbraums sind noch Verbesserungen möglich. Das Bild bei der BD-Wiedergabe ist scharf und detailreich. Der Tuner überzeugt im HD-Betrieb, im SD-Betrieb wird eine ordentliche, aber keine überwältigende Leistung geboten. Das Upscaling von 576i-Signalen, ganz gleich, ob Video- oder Filmmaterial, gelingt in ansprechender Qualität. 

Ton

V-Audio und V-Audio Surround bringen eine leichte klangliche Verbesserung

Der Klang des EW30 ist nicht dazu angetan, enorme Begeisterungsstürme zu entfachen. Der TV klingt auch bei aktivierter "V-Audio Surround" Funktion relativ blechern und besonders im Modus "Stimme" nicht besonders harmonisch. Hier wäre "Musik" die bessere Wahl. Für die Daily Soap oder Nachrichten geht das Gebotene noch in Ordnung.  

Konkurrenzvergleich
  • Toshiba 46UL875: Der Toshiba hat ein eingebautes WLAN-Modul und beeindruckt mit seinem erstklassigen Video-EQ. Er agiert wie auch der Panasonic visuell sehr ausgewogen, bietet dem Interessierten aber bessere Einstellmöglichkeiten. Die Helligkeitsverteilung ist beim Panasonic ausgewogener, zudem spielt der EW30 deutlich mehr Formate beim Streaming ab und offeriert das umfangreichere Angebot an Internet-Inhalten. 

  • MEDION LIFE X17006: Der MEDION war damals sehr preisgünstig und bietet dafür noch heute eine beachtliche Qualität. Wirklich schlecht macht er nichts, aber im Detail zeigt sich doch, wieso der Panasonic zu Recht teurer ist: Der Tuner des EW30 macht gerade im HD-Betrieb das bessere Bild, das Upscaling von 576i auf 1080p bei Film- und Videomaterial ist besser und auch die Verarbeitung kann uns mehr überzeugen.

  • Sony KDL-40EX525: Der Sony ist reichhaltig ausgestattet und optisch schick, der Taschenlampeneffekt bei der Edge LED-Hintergrundbeleuchtung ist aber stärker ausgeprägt als beim Panasonic. Dafür wirkt das Bild etwas schärfer, rauscht aber auch leicht. Das nicht verspiegelte Panasonic-Display kann Vorteile für sich verbuchen. Das Video- und Music-On-Demand-Angebot ist groß, Videoformate per DLNA akzeptiert der Sony nicht so viele wie der Panasonic. 

Fazit

 

Der Panasonic TX-L42EW30 ist ein optisch schlicht-elegant auftretender Edge-LED-LCD-Fernseher, der gut und praxisgerecht ausgestattet ist. Überflüssige Ausstattungsmerkmale sucht man vergeblich, was auch alles andere als ein Fehler ist. Die Bildgüte überzeugt insgesamt, auch das bei Edge-LED-Geräten kritische Helligkeitsverteilung ist beim EW30 weniger problematisch als bei vielen Konkurrenten. Der HD-Farbraum wird nicht ganz perfekt getroffen, dafür überzeugt die Gammakurve. Der Kontrast ist bilanzierend tadellos, und auch das Blu-ray- und das HD-Tunerbild ist prima. Das SD-Tunerbild ist ordentlich, setzt aber keine Maßstäbe. Prima gelingt die Upconversion von 576i-Material, ganz gleich, ob Film- oder Videosequenzen. Das Setup des TVs ist einfach und auch für weniger versierte Anwender leicht zu verstehen. Das Netzwerk- und Multimedia-Fähigkeiten haben uns bei diesem Panasonic sehr gut gefallen. Der EW30 spielt nahezu alle gängigen Formate ab und kennt kaum den sonst gern auftauchende Schriftzug "Datei kann nicht abgespielt werden". Auch das reichhaltige Angebot von Viera Connect überzeugt. Wünschen würden wir uns, dass ein WLAN-Dongle serienmäßig mitgeliefert würde. Ins freie Internet kann man mit unserem EW30 nicht. 

Eleganter LCD-TV mit ausgewogenen visuellen Eigenschaften und tadelloser Multimedia-Sektion

LCD-TVs bis 42 Zoll Mittelklasse
Test 07. Februar 2012

+ Ausgewogenes Bild bei Blu-rays
+ Sehr gutes HD-Bild des Tuners
+ Gelungene Upconversion von Film- und Videomaterial von 576i auf 1080p
+ Einfaches Setup
+ Spiele viele Videoformate ab
+ Ordentliche Verarbeitung

- Kein eingebautes WLAN
- Kein THX-Bildprogramm

Text: Carsten Rampacher
Messungen: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 03.03.2012