TEST: Panasonic Edge LED-LCD TX-L42ETW50 mit Display Basic Check
09.05.2012 (sw/phk/cr)
Panasonic startet mit dem TX-L42ETW50 auch eine Design-Offensive
Elegantes Design mit sehr schmalem Rahmen
3D mit aktiver Shutterbrillen-Technologie
Neue, sehr leichte aktive Shutterbrille mit Bluetooth-Technik
Übersichtliche Menüs
Nun beleuchtete Fernbedienung, neu ist auch die hochglänzende Oberfläche. Das sehr übersichtliche Layout ist hingegen bekannt
Der TX-L42ETW50 wird für 1199 EUR angeboten und verfügt über eine Shutterbrillen-basierte 3D-Funktion inklusive der Umwandlungsmöglichkeit von 2D nach 3D. Der Edge LED-LCD mit einer Bildschirmdiagonale von 106 cm offeriert neben vier HDMI-Anschlüssen auch ein eingebautes WLAN-Modul und unterstützt HbbTV sowie USB-Recording. DLNA-Streaming von Musik/Foto/Dateien wird supportet, als Formate werden z.B. DivX, DivX-HD sowie MKV unterstützt. Die SmartViera/Viera Connect-Plattform des LCD-TVs bietet Zugriff auf eine Vielzahl internetbasierter, vorinstallierter Dienste, auf einen freien Webbrowser sowie auf einen Panasonic-eigenen App Store.
Stromverbrauch:
• Standby: 0,1 bis 0,2 Watt
• TrueCinema-Bildmodus: ca. 75 Watt
• Mit aktiviertem Eco-Modus: 57 Watt
Verarbeitung
Der dünne Rahmen im Detail
Acrylglas ganz außen - das sorgt für noch mehr Luftigkeit beim Design
Solider Standfuß von hinten aus betrachtet
Fernbedienung - mit Beleuchtung
Seitliche Bedienelemente für die Bedienung am Gerät selber
Der Panasonic sieht mit dem sauber verarbeiteten, sehr dünnen Rahmen richtig gut aus. Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls solide, wenn auch an der Nut des Kunststoffrahmens ein leichter Grat zu spüren ist. Der Standfuß wirkt nicht wie ein Fremdkörper sondern integriert sich harmonisch ins gesamte Design und gibt auch richtig guten Halt. Er besteht aus Aluminium und strahlt Hochwertigkeit aus. Die mitgelieferte Fernbedienung weist das altbekannte, sehr übersichtliche Layout auf, ist neuerdings allerdings beleuchtet und bringt ein schwarzes Hochglanz-Finish mit. Dieses sieht zwar gut aus, ist aber empfindlich gegenüber Staub und Kratzern. Die geringe Bautiefe ist der optischen Integration ins heimische Wohnzimmer ebenfalls zuträglich. Seitlich rechts befinden sich stationäre Bedienelemente, die als Drucktasten ausgeführt sind. Mit Power-Button, Quellenwahl und wechselbare Lautstärke- und Programmwahltasten ist bereits eine rudimentäre Steuerung des Gerätes möglich. Die Anschlüsse auf der Rückseite sitzen ebenfalls fest und sind sauber im Gehäuse integriert. Das Display spiegelt etwas bei externem Lichteinfall.
Gut verarbeitete Brille im Detail
Die aktive Shutterbrille ist sehr leicht und sitzt komfortabel
Die mittlerweile vierte Generation aktiver Shutterbrillen aus dem Hause Panasonic ist seitlich komplett geschlossen, so dass kein Fremdlicht eindringen kann. Die Brille ist sehr leicht und mit Bluetooth ausgestattet - nicht mehr mit Infrarot-Übertragung. Eine Störung des Synchronisation-Signals ist nun beinahe ausgeschlossen, bei Infrarot muss zwischen Sender und Empfänger stets "Sichtkontakt" herrschen. Sie funktioniert mit eingebauten Akkus, die mittels USB aufgeladen werden. Die Brille wiegt kaum mehr als eine Polfilter-Passivbrille und erweist sich als sehr komfortabel.
Anschlüsse
Anschlüsse: Ethernet, Satellit, Kabeltuner, digitaler Audioausgang, PC-Anschluss (analog), RGB/FBAS (per Adapter)
4 x HDMI, allesamt seitlich, auch die 3 USB-Buchsen und der SD-Card-Slot
CI-Slot
- HDMI 4x
- USB 3x
- SD-Karte
- Kopfhöreranschluss
- Komponentenvideo + Stereo Cinch via AV2 (Adapter)
- RGB/FBAS via AV1 (Adapter)
- PC VGA Eingang
- Digitaler optischer Audioausgang
- Ethernet
- LNB-Satellitenanschluss
- Antenne
Seitlich finden sich vier HDMI-Eingänge, drei USB-Slots und SD-Karte. Sollte man also Skype-Kamera, USB-HDD oder Datenstick angeschlossen haben, bleibt immer noch ein USB-Anschluss frei. Komponentenvideo, Scart und FBAS können leider nur mit beiliegendem Adapter angeschlossen werden. Ein optischer Digitalausgang steht zur Audioausgabe bereit, einen analogen Audioausgang gibt es nicht. Für die Verbindung mit dem Heimnetzwerk ist ein Ethernet-Anschluss vorhanden, auch ein WLAN-Modul mit WPS-Funktion ist vorhanden.
Menüs
Der Panasonic TX-L42ETW50 verfügt über die bekannten Panasonic-Menüs, die einfach bedienbar und übersichtlich gehalten sind. Mittels der Fernbedienung navigiert man rasch zum gewünschten Punkt. Für wichtige Funktionen gibt es Direktwahltasten, Internet, Viera Tools (Mediafunktionen) sowie die 3D-Bildwiedergabe können mit nur einem Tastendruck angewählt werden. Oben rechts ist eine "Light" Taste, die die gesamt Fernbedienung illuminiert. Mit der "Viera Remote" App für Android und Apple iOS kann man den TV auch mit dem Smartphone steuern. Die App ist kostenlos erhältlich.
Bildeinstellungen, Teil 1
Bildmenü, 2. Teil
800 Mhz Intelligent Frame Creation für flüssige Bewegungen und hohe Bewegungsschärfe sowie -Stabilität. 16:9 Overscan muss auf "aus" geschaltet werden, möchte man FullHD Bildmaterial pixelgenau ohne Scaling betrachten
Ton-Menü, auch hier gibt es verschiedene Betriebsarten
Ton-Menü, 2.Teil
Tonmodi
Netzwerk-Menü mit Software-Update und Netzwerkstatus
Neue Softwareversion erhältlich
Da wir für die Tests immer mit der neuesten Firmware-Version arbeiten, war ein Update unerlässlich
Integrierter Timer
Setup
Multimedia-Features
Netzwerk-Verbindungstest
Kabelbasierte Einbindung oder Nutzung des eingebauten WiFi-Moduls für kabellose Integration ins Heimnetzwerk
Verfügbare WLAN-Netzwerke werden angezeigt
Direktzugriff auf verschiedene Mediafunktionen
VieraConnect
Reichhaltiges, gleich vorinstalliertes App-Angebot. Mehr gibt es im Viera Connect AppStore
3. Teil der vorinstallierten Apps
AUPEO! ist auch mit dabei, ebenso verschiedene Video-Dienste wie Docufilms
Weitere Angebote
Viera Connect Market
Der Panasonic TV kann kabelgebunden oder drahtlos mit dem heimischen Netzwerk verbunden werden. Bei Anschluss eines Netzwerk-Kabels und automatischer Adressvergabe sind keine weiteren Eingaben am TV notwendig und das Gerät ist nach kurzer Zeit verbunden. Wer sich für die drahtlose Integration entscheidet öffnet das Netzwerk-Setup im Hauptmenü und wählt bei Verbindungstyp "Drahtlos" aus. Der TV überprüft ob WLAN-Netzwerke vorhanden sind und zeigt diese am Display an. Nach Auswahl des korrekten Netzwerks kann mit den farbigen Tasten bestimmt werden, ob manuell oder mit WPS - sowohl PIN als auch Push-Button - mit dem Router verbunden werden soll. Wir entscheiden uns für Push-Button und binnen ca. 25 Sekunden steht die Netzwerkverbindung und man wird auf ein eventuelles Software-Update direkt hingewiesen.
Nun können die VIERAConnect Inhalte abgerufen werden. Entweder greift man mit der "Internet"-Taste der Fernbedienung direkt zu oder über die "VIERA Tools", wie oben im Bild ersichtlich. Die bei VIERAConnect vorhandenen Internetinhalte füllen mittlerweile mehrere Seiten und sind mit einigen Mediatheken, News und Social-Portalen sehr umfangreich. Im VIERAMarket finden sich weitere Angebote zum Herunterladen.
DLNA-Streaming
Für DLNA-Streaming wird der Punkt Media Server unter den VIERA Tools aufgerufen und die Auswahl der vorhandenen Server wird angezeigt. Nach obligatorischer Auswahl von Musik/Fotos und Videos. Die vorhandenen Dateien können weiter kategorisiert werden oder in der auf dem Server vorhandenen Ordnerstruktur angezeigt werden. Die Formatauswahl ist bei DLNA- und USB-Betrieb identisch. Bei Bildern werden JPEG-Dateien sowie MPO 3D-Bilddateien wiedergegeben. Bei Musik gibt der TV MP3, AAC sowie FLAC-Dateien wieder. Die Auswahl an akzeptierten Videoformaten ist am größten: DiVX, WMV, MKV, MP4 und MOV.
USB-Recording mit dem Panasonic gelingt nach Anschluss einer Festplatte recht problemlos, die HDD wird aber zunächst in ein spezifisches Dateiformat formatiert. Zudem muss die Festplatte über eine Speicherkapazität von mindestens 160 GB verfügen. Ein Timer wird einfach im EPG programmiert oder die Aufnahme direkt mit der REC-Taste gestartet. Möchte man Timeshift nutzen, muss im Menü die "Permanente Aufzeichnung" gestartet werden, nun kann das Programm mit der Pause-Taste angehalten und zu einem späterem Zeitpunkt fortgesetzt werden.
Der Panasonic TX-L42ETW50 kann mit der für iOS und Android kostenlos erhältlichen VIERA Remote gesteuert werden. Smartphone sowie TV-Gerät müssen sich natürlich im gleichen Netzwerk befinden. Ist dies der Fall, erkennt die App den Panasonic TV recht schnell. Die Steuerung mit der App erfolgt komfortabel, besonders die Media-Steuerung wie das Streaming vom Mobilgerät gefällt. Im Punkt "Media" wird wie gewohnt Musik, Fotodateien oder Videos ausgewählt und die gewünschte Datei wiedergegeben. Um den Inhalt am TV anzuzeigen, muss auf den kleinen Button im rechten oberen Bereich geklickt werden und nach etwa 1 Sekunde erscheint das Lied/das Foto/das Video am Panasonic TV. Auch die Nutzung des Browsers, sollte man nicht ohnehin eine USB-Tastatur am TV angeschlossen haben, gelingt deutlich einfacher. Nach den letzten Updates ist sogar ein Gamepad für Spiele aus dem VIERA Market integriert.
Bild
Display Basic Check powered by
Über den Display Basic Check
Als Basis für den Display Basic Check, dient die sehr flexible Bildkalibrierungs-Software "Calman", aktuell Version v4.5. Als Sensor kommt der SpectraCal C6 zum Einsatz. Damit auch korrekt gemessen wird, ist eine spezielle Blu-ray mit Calman-Testbildern nötig, die wir zum Test in den BD-Player einlegen. Auf dieser sind die Testbilder, die für die Messungen gebraucht werden, enthalten. Vorteil von Calman ist, dass man sich sogenannte "Workflows" selber programmieren kann, die individuell auf das jeweilige Aufgabengebiet abgestimmt sind. So wird nur das gemessen, was auch benötigt wird, das ist gut für effizientes, schnelles Arbeiten. So kann der "Display Basis Check" hervorragend in die Testarbeit eingebunden werden. Der Display Basic Check umfasst die folgenden Parameter:
- Gamut (Farbraum)/Weißpunkt
- Farbdecoding
- Farbtemperatur
- Gamma
Bildmodi
Zusätzlich kommen noch Testbilder zum Thema Bildhelligkeit (Pluge), Farbdecoding, Bildschärfe, Kontrast und Scaling von der DVE - HD Basics von Joe Kane Productions hinzu. Im folgenden Special stellen wir Ihnen diesen Check genau vor.
Der Panasonic TX-L42ETW50 im Display Basic Check
Zunächst stellen wir die werksseitig vorprogrammierten Bildmodi vor:
• Normal
• Kino
• Dynamik
• Spiel
• TrueCinema
Pluge-Testbild
Kontrast-Testbild
Overscan-Testbild
Wir haben alle getestet und haben uns entschieden, mit dem TrueCinema Modus zu arbeiten. Kino und TrueCinema sehen beide recht authentisch aus, aber bei TrueCinema wirkt die Kontrastabstufung noch etwas feiner. Beim Pluge-Testbild sieht man, dass der LX-42ETW50 ein Edge LED-LCD-Fernseher ist – es sind Taschenlampen-Effekte in den Displayecken sichtbar, die beweisen, dass die Helligkeitsverteilung noch bei praktisch keinem Edge-Gerät optimal ist. Der Schwarzwert ist dennoch recht solide. Als ideale Helligkeitseinstellung notieren wir + 2 als optimal. Kommen wir zum Kontrast, hier nutzen wir das Reverse Grey Ramps and Steps Testbild der DVE HD Basics Test-Blu-ray. Der Panasonic macht mit feinen Abstufungen eine sehr gute Figur, leichte Schwächen scheinen im Unter-Schwarz-Bereich durch, hier beginnt der Panasonic, leicht zu clippen. Ansonsten eine saubere und mängelfreie Darstellung. Der Kontrastregler sollte auf 28 eingestellt werden, dann ist auch im Über-Weiß-Bereich kein Clipping sichtbar, nur die kleine Schwäche im Unter-Schwarz-Bereich bleibt. Was Bildschärfe und Overscan angeht: Beim Panasonic muss lediglich im Menüpunkt Bild und hier in den „erweiterten Einstellungen“ die Option „16:9 Overscan“ auf „aus“ geschaltet werden. Ist dies ausgeschaltet, so erhält man eine pixelgenaue FullHD-Darstellung. Die Bildschärfe lässt sich nicht sonderlich präzise justieren, da der eingebaute Schärefregler nur über 10 Steps verfügt. In der Standardeinstellung 5 sind noch minimale Doppelkonturen zu sehen, daher raten wir zum Einstellwert 4. Das Display weist im Übrigen einen hervorragenden Blickwinkel auf und ist kein Glare Hochglanz-Display, sondern matt, was Reflexionen effektiv mindert.
Die idealen Werte beim Panasonic TX-L42ETW50*:
Bildprogramm | TrueCinema |
Helligkeit | +2 |
Kontrast | 28 |
Bildschärfe | 4 |
Farbintensität | 30 |
*Je nach Aufstellungsplatz (externer Lichteinfall) und Display-Charge können diese Werte variieren. Wir übernehmen keinerlei Haftung für etwaige Fehljustagen von Benutzern. Alle Bildverbesserer sind grundsätzlich deaktiviert.
Unabhängig von der Bildhelligkeit hält der Panasonic die Farbtemperatur konstant nahe dem korrekten Niveau. Der Peak am Anfang ist, wie üblich, auf den Sensor zurück zu führen. Dies gilt auch für die Peaks der anderen Messungen.
Farbtemperatur als Balkendiagramm
Sehr gute Ergebnisse bei der Gammakurve
Etwas hell - der TrueCinema-Modus ist aber so abgestimmt, insgesamt sind die Ergebnisse verglichen mit Kontrahenten prima
Gelb, Grün und Rot leicht zu dunkel, Blau ist etwas hell, Magenta und Cyan annähernd perfekt
Leichtes Verbesserungspotential bei den Eckpunkten des Farbraums - beim Weißpunkt schlägt der Panasonic alle bislang getesteten Kontrahenten und erzielt die mit Abstand besten Ergebnisse bislang
Ausgezeichnet - die RGB Balance
Beim Display Basic Check brilliert der Panasonic bei Weißpunkt, Farbtemperatur, RGB-Balance und Gamma. Etwas verbessern könnte man noch die Eck-Koordinaten bei der Einhaltung des spezifizierten HD-Farbraums (REC.709).
Blu-ray
Casino Royale, 1080p24
Der Panasonic bietet einen sehr ruhig und flüssig verlaufenden Kameraschwenk im zweiten Kapitel von Casino Royale. Bei der Draufsicht auf die provisorische Kampfarena zeigen sich keine zitternden Kanten oder ein unruhiger Verlauf der Kamerafahrt. Zudem gelingt die räumliche Darstellung ausgezeichnet und die verschiedenen Bildebenen kommen klar heraus. Die äußeren Bereiche werden ebenfalls sauber dargestellt und die Detailschärfe bleibt auf hohem Level. Die Bewegungswiedergabe im nativen 24p-Betrieb gibt sich auch im folgenden Verlauf keine Blöße, schnell bewegte Arme der Zuschauer um die Kampfarena oder die Verfolgungsjagd von Bond und dem Saboteur gelingt sehr gut. Am verkohlten Holzbalken zeigt sich ein guter Schwarzwert und solide Graustufendifferenzierung, auch die Latten im Hintergrund kommen noch gut heraus. Die 24p Smooth Film Option leistet gut Arbeit und erhöht die flüssige Wiedergabe abermals. Dies geht allerdings auf Kosten des authentischen Film-Looks und auch die Detailschärfe wirkt etwas zurückgenommen, stellenweise schleicht sich auch mal ein ungewünschtes Artefakt in das Processing. Auf den Kranauslegern zeigt sich nochmal die ausgeprägte Plastizität am ETW50, sowohl beim Ozean im Hintergrund als auch dem Tiefeneindruck hinunter auf die Baustelle.
Wandeln wir das 2D-Material in 3D ist der gewonnene plastische Eindruck enorm. Die verschiedenen Ebenen kommen nochmal deutlicher heraus und sind klar voneinander abgegrenzt. Dabei bleibt die hohe Detailschärfe erhalten. Bei Bewegungen sind immer noch Schärfeverluste zu erkennen, bleiben aber hintergründig. Der Panasonic TV hebt auch bei der 3D-Wandlung die Helligkeit an, so dass der Verlust bei Nutzung der aktiven Shutterbrille minimiert wird. Durch die Verminderung des Helligkeitsverlustes bleiben Details in dunklen Bereichen erkennbar und auch die Farbintensität wird kaum in Mitleidenschaft gezogen. Sehr unempfindlich ist der TV gegenüber einem Neigen des Kopfes, lediglich die Helligkeit leidet etwas wenn man den Kopf zu stark zur Seite neigt. Das Bild ist meist ruhig, sind aber viele bewegte Objekte beteiligt scheint der Crosstalk ausgeprägter zu sein. Man sollte weiterhin darauf achten, die Umgebungshelligkeit so gering wie möglich zu halten. Das Flimmern um den TV wurde mit den neuen Brillen zwar verbessert, ist aber immer noch bemerkbar.
Avatar, Blu-ray 3D
Die native 3D-Wiedergabe am ETW50 überzeugt mit klarer, detailscharfer Darstellung und enorm plastischer Wirkung. Besonders überzeugt der geringe Helligkeitsverlust und die dynamischen, authentischen Farben sowie die Durchzeichnung bis in hintere Ebenen. Stellenweise ist Ghosting bzw. Crosstalk allerdings recht deutlich zu sehen, beispielsweise an den Umrissen Jake Sullys, als er im Rollstuhl aus dem Flugzeug kommt und der riesige Radlader an ihm vorbeifährt. Die Ausprägung von Ghosting wird besonders durch die Frame-Interpolation "24p Smooth Film" bestärkt. Ohne die Zwischenbildberechnung macht sich Crosstalk kaum bemerkbar, ist sie aber aktiviert ist es beinahe in jeder Szene bemerkbar. Zudem fördert sie zwar eine flüssige Bewegungswiedergabe, dient aber nicht dem authentischen Film-Look. Die Bewegungswiedergabe ist recht ordentlich, allerdings nimmt Schärfe und Detailreichtum noch spürbar ab. Im True Cinema-Modus wird eine authentische Farbwiedergabe garantiert. Wie bereits erwähnt ist die Kombination des TVs mit der neuen aktiven Shutterbrille sehr unempfindlich gegenüber Kopfneigung. Farbverfälschungen treten überhaupt nicht auf, lediglich ein kleiner Helligkeitsverlust macht sich bemerkbar.
DVD
Star Wars Episode III - Die Rache der Sith, Filmmaterial 576i auf 1080p
Der Panasonic bietet zu Beginn der dritten Episode der Star Wars-Saga einen ruhigen Gesamteindruck. An der gelben Laufschrift in der ersten Szene ist leichtes Zittern und Treppenstufenbildung zu sehen, die Schrift läuft aber ebenfalls recht stabil nach hinten ab, Wellenbewegungen oder ein Ausbleichen der gelben Farbe ist nicht zu sehen. Für einen EDGE LED LCD-TV bietet der ETW50 eine recht homogene Helligkeitsverteilung. Ganz verstecken kann er es aber nicht, bei unserem Testsample tritt in der rechten unteren Ecke ein Taschenlampeneffekt auf. Im hinteren Bereich wird das Zittern an den Buchstaben noch etwas ausgeprägter und die Laufschrift wirkt nicht mehr so ruhig. Beim Schwenk auf den Sternzerstörer bietet der TV einen sehr räumlichen Eindruck, nach kurzem Zittern an der oberen Kante steht der Zerstörer plastisch und ruhig im Raum. Rauschen im Bild ist kaum zu erkennen. Auch die kleinen Raumjäger, in denen sich Anakin und Obi-Wan befinden, gelingen sehr gut. Ab und an ist an den Objektkanten etwas Unruhe zu erkennen. Beim Abknicken offenbart sich ein schönes und plastisches Panorama, die verschiedenen imperialen Schiffe sind in ihren Ebenen sauber differenzierbar und heben sich von der Planetenoberfläche gut ab. Während des weiteren Kampfgeschehens bietet der Panasonic durchweg ein stabiles und ruhiges Bild trotz vieler bewegter Objekte. Farben gelingen recht dynamisch, aber authentisch. Auch die Nahaufnahmen in den Cockpits gelingen detailscharf und differenziert, sowohl die Gesichter, die Kleidung und Cockpit-Armaturen werden gut durchzeichnet. Die Upconversion von Filmmaterial mit dem ETW50 ist schon auf sehr hohem Niveau, noch besser klappt es aber mit den aktuellen Blu-ray Playern aus selbem Hause.
AVEC Professional TEST DVD, Videomaterial 576i auf 1080p
-
Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Laufschrift wird recht sauber und klar am Bildschirm wiedergegeben, bereits in der ersten Geschwindigkeit ist aber leichtes Zittern erkennbar dass sich in den schnelleren Stufen stärker ausprägt. Aber auch in der schnellsten Geschwindigkeit kann die Schrift noch gut abgelesen werden und weist keine Artefakte auf. Sehr gut gelingt die Farbtrennung in allen Bereichen
-
Schwingendes Pendel: Das Pendel weist ab etwa der Mitte Nachzieheffekte auf, auch die Differenzierung der beiden farbigen Balken ist ab der Mitte nur noch schwer möglich. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt jedoch stabil
-
Stadtbild Esslingen: Esslingen gelingt mit ruhiger Kamerafahrt und stabilem Gesamteindruck. Der Panasonic überzeugt mit räumlichem Tiefeneindruck und zeichnet auch in den hinteren Bereichen noch gut durch. Scalingrauschen an den Hausdächern hält sich in Grenzen.
Tuner
Die 720p-Signale der öffentlich-rechtlichen Sender gibt der Panasonic scharf und stabil wieder. Selbst bei nativem Material ist aber leichtes Bildrauschen zu erkennen. Abgesehen davon gefällt das TV-Bild aber mit hoher Kanten-und Detailschärfe, dynamischen Farben und solider Plastizität. SD-Material gelingt am ETW50 ebenfalls ausgezeichnet. Ohne Überschärfungen wirkt das schwache Bild gut detailliert und gut durchzeichnet. Bildrauschen ist natürlich stärker ausgeprägt und Kontrast sowie Plastizität fällt geringer aus. Die Farben bleiben dynamisch, wirken aber etwas überzogen und driften ins Rötliche.
Gaming
Der Panasonic zeigt bei Gran Turismo 5 schnelles Ansprech- und Reaktionsverhalten. Flinke Fahrmanöver sind dank der blitzschnellen Reaktion auf die Eingabebefehle des PS3-Controllers am ETW50 kein Thema. Die Spielgrafik zeigt der Panasonic tadellos und bietet eine saubere Durchzeichnung der Fahrbahn sowie der Umgebung, auch bei hoher Geschwindigkeit bleiben Details sichtbar. Zudem verlaufen die Bewegungen abseits der Fahrbahn sowie der Autos selbst flüssig und ohne Ruckeln ab.
Ton
Der Panasonic TX-L42ETW50 bietet eine recht ordentliche Audio-Ausgabe und überzeugt bei konventionellem TV-Material problemlos. Bei sprachlastigen Sendungen wie Nachrichten oder Soaps gibt es auch bei höherem Pegel kein Durchschlagen oder sonstige Probleme. Bei der Filmwiedergabe aber stößt der ETW50 bald an seine Grenzen, schnell klingt es dann metallisch blechern und kaum voluminös. Wer aber nur gelegentlich einen Film genießen möchte und keine audiophilen Ansprüche stellt, lebt mit dem Panasonic recht gut. Ansätze von Räumlichkeit und etwas Dynamik schafft auch der ETW50 trotz der geringen Bautiefe. Im Menü lassen sich Höhen und Tiefen noch ein wenig justieren und unter Surround kann mit V-Audio die Bühne ein wenig in die Breite gezogen werden. Zudem gibt es eine automatische Lautstärkekorrektur.
Konkurrenzvergleich
- Panasonic TX-L47ETW5 und TX-L42EW30: Der von uns im Frühjahr geteste EW30 in 42 Zoll ist deutlich günstiger zu haben als der ETW50, bietet aber noch keine 3D-Wiedergabe und kann bei der visuellen Präsentation nicht ganz mithalten. Optisch liegt der ETW50 vorne und wird im Wohnzimmer zum echten Hingucker. Multimedial bietet der EW30 auch schon eine recht umfangreiche Formatauswahl besonders bei Videos, bietet aber noch keinen freien Web-Browser und kann noch nicht mit der VIERA Remote App gesteuert werden. Der ETW50 bietet zudem ein integriertes WLAN-Modul, wohingegen der EW30 nur via Ethernet-Kabel eingebunden werden kann. Der Panasonic TX-L47ETW5 kostet in 47 Zoll genauso viel wie der ETW50 in 42 Zoll und bietet beinahe identische Ausstattung. Der ETW5 bietet ebenfalls ein integriertes WLAN-Modul, einen freien Web-Browser und App-Steuerung mit VIERA Remote via iOS und Android. Der ETW5 kann ebenfalls native 3D-Inhalte wiedergeben und 2D in 3D wandeln, arbeitet aber mit Polfilterbrillen. Diese Technologie führt bei aktuellen 1080p-Panels zu Auflösungsverlusten, der ETW5 präsentiert aber ein visuell starkes Bild und bietet dennoch hohe Detailschärfe auch im 3D-Betrieb. Wer absolute Detailtreue und ein ebenfalls angenehmes 3D-Sehen wünscht, ist mit dem ETW50 aber besser bedient. Dieser bietet noch ausgeprägtere Plastizität, hohe Bildschärfe bis in die hinteren Bereiche und ebenfalls flüssige Bewegungswiedergabe.
- Sony KDL-46HX825: Der Marktpreis des Sony KDL-HX825 liegt in 46 Zoll noch klar über dem des Panasonic ETW50. Der Sony in schickem Monolith-Design überzeugt mit guten Messergebnissen und ausgezeichneter Blu-ray Wiedergabe. Das DVD-Upscaling zeigt eine höhere Bildruhe als beim Panasonic, die Wandlung gefällt beim Panasonic etwas besser. Helligkeits-Spots finden sich bei beiden EDGE-Geräten. Der HX825 ist bei der ebenfalls hervorragenden 3D-Wiedergabe mit geringem Ghosting anfälliger gegenüber Kopfbewegungen als der ETW50. Der Sony bietet ebenfalls einen Web-Browser und ein integriertes WLAN-Modul.
Fazit
Der optisch sehr elegante Panasonic TX-L42ETW50 ist sauber verarbeitet und weist eine nahezu komplette Ausstattung auf, die auch ein integriertes WLAN-Modul umfasst. Im Display Basic Check hinterlässt der Flachbildschirm einen ausgezeichneten Eindruck, viele Stärken z.B. beim Weißpunkt, bei der Farbtemperatur und beim Gamma stehen nur geringe Schwächen (HD-Farbraum) gegenüber. Die 4. Generation der Panasonic Shutterbrillen nutzen nun Bluetooth anstatt Infrarot und sind extrem leicht, der Unterschied zu einer Polarisationsbrille ist kaum zu spüren. Für den TV spricht auch der geringe Stromverbrauch. Im 3D-Betrieb überzeugt der Panasonic nicht nur aufgrund der ausgezeichneten Durchzeichnung bis in die hinteren Bildebenen und dynamischer Farbwiedergabe sondern auch wegen der Unempfindlichkeit gegenüber Kopfbewegungen. Ghosting bleibt ein Thema, ist aber nur bei aktivierter Frame-Interpolation ein spürbarer Faktor. Die Wandlung und Upconversion gelingt ebenfalls sehr gut, besonders bei der DVD-Hochkonvertierung ist aber noch Potential vorhanden, dies zeigen gerade die aktuellen Blu-ray Player aus eigenem Hause auf. Multimedial wartet Panasonic nun auch mit einem freien Web-Browser und HbbTV auf, mit iOS bzw. Android-App kann der TV mit dem Smartphone gesteuert werden. Hinzu kommt eine umfangreiche Formatauswahl beim Streaming und der USB-Wiedergabe.
Eleganter EDGE LED-LCD-TV mit hervorragender Displayqualität
und reichhaltiger Ausstattung
Flachbildschirme bis 42 Zoll Oberklasse
Datum 09. Mai 2012
+ Schicke Optik
+ Herrvoragendes Blu-ray Bild
+ Hohe Kanten- und Detailschärfe im 3D-Betrieb
+ Unempfindlichkeit gegenüber Kopfbewegungen im 3D-Betrieb
+ Integriertes WLAN-Modul
+ Extrem leichte Shutterbrille
- Nicht ganz homogene Helligkeitsverteilung
Text: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Messung: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 09. Mai 2012