TEST: LG iPad/iPhone/iPod-Dock ND4520

10.10.2012 (mk/cr)

Einführung

Für schmale 125 EUR Marktpreis erhält man von LG die ND4520 Docking Station. Sie ist per Dockanschluss kompatibel mit dem iPod, iPhone und iPad. Via Bluetooth können auch Android-Smartphones damit verbunden werden, außerdem lässt sich die Dock über ein USB-Kabel mit MP3-Playern, einem Laptop oder anderen Abspielgeräten betreiben. Die Station soll hervorragend Sound bieten und gleichzeitig portabel bleiben, die Station kann durch ihren Batterieschacht auch ohne externe Stromzufuhr aktiv bleiben. Eine Fernbedienung wird mitgeliefert, man kann aber auch mit seinem Smartphone mithilfe einer Remote App die ND4520 steuern.

Verarbeitung und Details

Sehr gut - das LG Dock eignet sich auch für den Batteriebetrieb

Saubere Verarbeitung

Dock-Einsatz

Optisch repräsentiert das kantige Dock klassischen Bauhaus-Stil

Rückseite

Auch in Details wirkt das Dock solide

Bassreflexöffnung

Anschlüsse

Fernbedienung

Die Verarbeitung des ND 4520 erweist sich als sehr solide. Das Lautsprechergitter sowie das Gehäuse sind aus Kunststoff gebaut, unten sind kleine Gummifüßchen befestigt, das Rutschen wird so deutlich erschwert. Allerdings ist die Station mit ihren 1,5kg verhältnismäßig schwer. An der Rückseite befinden sich der USB-Anschluss, ein Portable In (Klinke) und natürlich der Anschluss für das Stromkabel. Jeweils links und rechts von den Anschlüssen sind die Bassreflex-Öffnungen für eine stärkere Tiefenwiedergabe. Oben ragt der Dock-Anschluss für das jeweilige iDevice heraus (in unserem Falle ein iPad der ersten Generation). Dieser wird beim Einsetzen des Gerätes leicht nach vorne gedrückt, damit der Vorgang etwas erleichtert wird. Darüber ist ein kleiner Gummi-Streifen befestigt, der das Gerät vom Aufliegen am Gehäuse hindert, wodurch kleinere Kratzer vermieden werden sollen. Sofern ein iPad angeschlossen ist, sollte man auch kleinere Erschütterungen verhindern, da es durch seine Größe sehr instabil in der Dock sitzt. Während das iPad im Dock und das Dock am Netz ist, wird das iPad auch geladen. Der obere Teil des Gehäuses ist in eleganter Klavier-Optik gehalten. Rechts am Rand befinden sich der Power-Button, die Lautstärke-Knöpfe und eine Taste, um den Sound-Eingang zu wechseln. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt, die „Lauter“-Taste ist allerdings minimal schwergängiger als die anderen. Mithilfe einer blauen LED-Lampe wird links immer der aktuell ausgewählte Input angezeigt. Auf der mitgelieferten Fernbedienung befinden sich außerdem noch die Vor-/Zurück-Tasten und ein Stumm-Button. Auch hier sind die Knöpfe ohne Probleme zu benutzen, keiner davon ist zu klein oder zu groß geformt. Erfreulich - das LG-Dock eignet sich dank möglichem Batteriebetrieb auch für den wirklich mobilen Einsatz. 

App

Wahl der Funktion

Verschiedene Klangfelder (Rock, Pop, Jazz, Klassik plus Bypass bei Nichtverwendung)

Settings

Playlists

Inhalt einer Wiedergabeliste

Wiedergabe eines Titels

Nach dem Anschließen wird man direkt dazu aufgefordert, die LG „Bluetooth Remote“ App zu installieren. Dies geschieht alles problemlos. Das Apple iPhone findet bei Aktivierung der Bluetooth-Funktion gleich das LG Sounddock. Die App selbst stellt sich als übersichtlich und intuitiv heraus. In der Mitte sind wie üblich die „Play“- und die anderen standardmäßigen Kontrolltasten. Beim Druck auf „List“ öffnet sich die Liederauswahl, die nach Titel, Interpret, Album und den eigens erstellten Playlists geordnet werden kann. „Sound Effect“ wählt aus den fünf Optionen „Pop“, „Rock“, „Classic“, „Jazz“ und „Bypass“ die Equalizer-Einstellung aus. Unten sind die Reiter für die jeweiligen App-Funktionen. Mit enthalten sind außerdem ein Wecker und ein FM/AM Radio-Tuner. Im Gesamten ist die App zwar einfach zu bedienen, hat aber beim neu Ordnen der Titellisten (sofern diese sehr groß ist) vergleichsweise lange Ladezeiten.

Klang

Zu Beginn füttern wir die ND4520 zunächst mit etwas Techno und machen den generellen Bass-Check. Den Kickbass in Deadmau5’s „Arguru“ spielt die Station aus dem Hause LG mit links. In Anbetracht der Tatsache, dass wir hier von einer Docking Station für 125EUR ausgehen, ist der Nachdruck, der hier abgeliefert wird, alles andere als zu verachten. Die Tiefen sind dynamisch, schlagen auch bei höherer Lautstärke nicht durch und stellen gleichzeitig aber die Höhen und Mitten nicht in den Schatten. Das zu erahnende Disco-Feeling macht in diesem Teil des Tests richtig Laune. Bei Synthesizer-Klängen in sehr tiefen Frequenzen beobachten wir, dass das Gehäuse etwas anschlägt. Dennoch sind wir sehr überrascht, was hier an Basskraft geboten wird. Selbst der fordernde Kickbass in Audiomatics „Lost In The Mix“ bereitet der Dock keine Probleme, auch hier ist guter Nachdruck spürbar.

Auch mit Heavy Metal – wir bedienen uns wieder der finnischen Band Nightwish – kommt die ND4520 zurecht. Vordergründige Instrumente, wie in „7 Days To The Wolves“ werden souverän und recht präzise wiedergegeben. Man kann sogar deutlich eine Spur an Räumlichkeit erahnen. Mitten und Höhen, die im Vordergrund sind, werden akkurat präsentiert, so setzt sich das Geigen-Solo erfolgreich von den anderen Instrumenten ab. Erst wenn sie sich wieder im Hintergrund befinden, stehen sie nicht mehr klar erkennbar im Raum, hier lässt dann die Genauigkeit in den verschiedenen Instrumenten um einiges nach. Bei höherer Lautstärke geht von der authentischen Wiedergabe etwas verloren und das Gesamtbild klingt nach und nach etwas blechern. „Meadows of Heaven“, ebenfalls von Nightwish, zeigt die gute Differenzierung von Gesang und Instrumenten. Dass in manchen Teilen die Stimme etwas stärker vertreten ist, ist klar, dennoch klingt der Gesang an vereinzelten Stellen etwas überbewertet. Die Station liefert von der Band trotzdem ein solides und harmonisches Klangbild ab, welches gut mit dem Gesang kombiniert wird, manchmal erscheint die Stimme aber ein wenig zu deutlich.

Weiter geht es mit Andrea Bocelli. Hier wollen wir die Räumlichkeit und erneut die Stimmwiedergabe unter die Lupe nehmen. Bei „Un Nuovo Giorno“ wird das Klavier sowie die Streicher und auch Gitarre für den Zuhörer authentisch dargestellt. Die Gitarre verschwindet hier leider wieder etwas im Hintergrund, man kann in dieser Preisklasse aber auch keine detailgenaue Präsentation eines Orchesters erwarten. Andreas Stimme unterscheidet sich gut von seinem begleitenden Orchester, steht aber in sehr schönem Einklang mit den Instrumenten und zeigt sogar einen Hauch von Emotion. Sehr hervorzuheben ist bei der ND4520 das dichte Klangfeld. Räumlichkeit, Plastizität und eine voluminöse Wiedergabe ist hier deutlich stärker vertreten, als wir es von anderen Docking Stations kennen. Nacheinander erscheinende Musikelemente weiß die Dock, sorgfältig in den Raum einzufügen, die gute Aufteilung der Instrumente bleibt erhalten. Dynamiksprünge werden ebenfalls authentisch umgesetzt und die Station sorgt hier für eine kontrollierte Darstellung der Musik.

Werfen wir kurz einen Blick auf die Konkurrenten: In einer ähnlichen Preisklasse finden wir beispielsweise die JBL OnBeat für 170EUR. Diese hat in der Redaktion ebenfalls einen bleibenden Eindruck durch ihre Räumlichkeit hinterlassen. Außerdem spielt sie etwas dynamischer, kann aber nicht mit der Basskraft vom LG ND4520 mithalten. Auch hier anzuführen wäre von uns erst kürzlich getestete DS6100 von Philips. Während diese ebenfalls nicht so viel Basskraft besitzt, ist sie pegelfester als der Ableger von LG. Die räumliche Wiedergabe ist in etwa auf dem gleichen Level, die Philips Dock hat aber ein wesentlich ansprechenderes Design. Wer noch etwas mehr hinblättern möchte, kann auch zum iTeufel Radio von Teufel greifen. Dieses hat zwar mit 200 EUR einen deftigeren Preis, kann aber wieder durch ihre Pegelfestigkeit überzeugen. Die Basswiedergabe des LG macht zwar etwas her, aber das iTeufel ist in der Gesamtpräsentation etwas voluminöser und hat außerdem eine vielfältigere Bedienungsoberfläche mit Display. Das iTeufel Radio eignet sich aber nicht fürs iPad. 

Fazit

Mit der LG ND4520 erhält man für recht günstige 125 EUR hierfür eine sauber verarbeitete iPod/iPhone/iPad-Docking Station, die eine äußerst solide Klangleistung bringt. Ihre größte Stärke ist ihre Basskraft, die selbst Kickbässe im Electro-Genre problemlos darstellen kann. Auch räumlich hat sie einiges zu bieten und kann ein harmonisches Klangbild darstellen. Die kostenlose App ist intuitiv zu bedienen und hat praxisgerechte Funktionen. Im Gesamten lässt sich sagen, dass die ND4520 klanglich gerade für ihren sehr günstigen Kaufpreis nicht weniger zu bieten hat als so mancher Konkurrent ihrer Preisklasse. Eine Alternative zu gewöhnlichen Lautsprechern ist sie allemal.

Günstiger Kaufpreis, saubere Verarbeitung und ordentlicher Klang - die Mischung passt beim LG ND4520

iPad/iPhone/iPod-Dock untere Mittelklasse
Test 10. Oktober 2012


+ kräftiger Bass
+ für die Geräteklasse voluminöse Wiedergabe
+ Räumlichkeit
+ Einfach zu bedienende Fernbedienung und App
+ saubere Verarbeitung

- iPad steht wackelig
- App hat bei großen Playlisten lange Ladezeit

Test: Michael Kind, Sven Wunderlich
Datum: 21.09.2012