DOPPELTEST: Toshiba Blu-ray Player BDX1200KE und 3D BDX3200KE

15. Juni 2011 (phk)

Einführung

Toshiba bietet mit dem BDX1200KE einen Blu-ray Player im Einstiegsbereich zur UVP von 129 EUR an. Optisch passt sich das Gerät dem Designstil der aktuellen Toshiba TVs an und drängt sich in Hochglanz-Schwarz und Slimline-Abmessungen im modernen Wohnzimmer nicht zu sehr in den Vordergrund. Der BDX1200KE richtet sich gezielt an den HD-Einsteiger, der den eigenen Full HD-TV endlich mit hochauflösendem Bildmaterial befüttern will, und verzichtet daher auf die Wiedergabe von nativem 3D-Material und sonstige Features wie DLNA-Streaming oder Zugriff auf ein Internetportal. Dank des frontalen USB-Anschlusses muss der Anwender sich nicht völlig der Wiedergabe von Mediendateien entsagen: Fotos, Musik und Videos können von einem USB-Massenspeicher gelesen und am Display wiedergegeben werden, auch der Zugriff auf BD-Live Inhalte ist damit möglich. Der Toshiba Player gibt Blu-ray selbstverständlich in 24p wieder und konvertiert SD-Signale auf 1080p. Zusätzlich zu diesen Features kann der BDX3200KE für 179 EUR UVP native 3D-Signale von Blu-ray wiedergeben, DLNA-Streaming bleibt aber auch hier außen vor. Wir wollen die beiden ähnlichen Geräte einem gemeinsamen Test unterziehen.

Verarbeitung

BDX1200KE

 

Gehäuse in flacher, kompakter Form

Frontale Bedienelemente und USB-Stick

Segment-Display

Innenleben BDX1200

Fernbedienung

BDX3200KE

 

Identische Gehäuseform am BDX3200KE

Bedienelemente am Gerät

Der USB-Anschluss versteckt sich hier hinter einer Klappe

Am BDX3200 leuchtet neben dem Display ein kleines Logo

Gumminoppen an der Unterseite

BDX3200 Innenleben

Beiliegende Fernbedienung

Die Materialqualität und Verarbeitungsgüte stellt sich an beiden Toshiba-Geräte identisch dar. Beide Blu-ray Player präsentieren sich in kompakter Form in Hochglanz-Schwarz und passt sich mit der silbernen Chromlinie optisch an die TV-Range im Jacob Jensen Design des japanischen Herstellers an. Der Gehäusemantel mit gerundeten Kanten ist aus Aluminium gefertigt, die Frontblende besteht aus Kunststoff. Die Bedienelemente am Gerät sind sehr gut eingepasst und verfügen über einen ausgezeichneten Druckpunkt. Ein kleiner Unterschied zwischen den Geräten ist bei der Integration des USB-Anschlusses zu sehen, während am BDX1200KE der Slot frei liegt, verbirgt er sich am BDX3200KE hinter einer kleinen Kunststoffklappe. Das frontale Segment-Display ist nicht übermäßig dimensioniert und ist sowohl aus einiger Entfernung und bei höherem externen Lichteinfall nicht mehr problemlos ablesbar. Die Geräte-Füße sind lediglich Gumminoppen, genügen aber dem leichten und kompakten Gerät für einen festen Stand. Die Fernbedienung wirkt nicht außergewöhnlich hochwertig und ist nicht illuminiert, bezüglich der Preisklasse liegt sie aber qualitativ nicht unter par und bietet problemloses, intuitives Handling. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Anschlüsse

Identische Anschlussbestückung an beiden Geräten

  • HDMI
  • FBAS
  • Stereo Cinch analoger Audio-Ausgang
  • Koaxialer Digitaler Audio-Ausgang
  • Ethernet-Anschluss
  • USB-Anschluss vorne

Das sehr übersichtliche Anschlussangebot des Toshiba BDX1200KE und des BDX3200KE genügt dank HDMI-Slot und einem digitalen Audio-Ausgang den gängigsten Ansprüchen. Im Idealfall übernimmt der HDMI-Slot Video- und Audioausgabe. Der Ethernet-Anschluss auf der Rückseite sorgt für kabelgebundene Integration ins Heimnetzwerk, mit dem frontalen USB-Slot, der am BDX3200KE hinter einer kleinen Klappe versteckt ist, wird der Zugriff auf BD-Live Inhalte und die Medienwiedergabe vom Massenspeicher sichergestellt. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.

Menüs, Setup und Konfiguration

Installations-Assistent nach erster Inbetriebnahme

OSD-Sprachauswahl

Festlegen der Auflösung

Einstellen des Seitenverhältnisses

Mit diesen Schritten ist der Assistent abgeschlossen

Setup Menü

Setup Menü, aufgerufen durch Taste "Setup" auf der FB

Systemeinstellungen

OSD-, Menü-, Audio-, und Untertitelsprache wählen

Wiedergabe-Optionen

Sicherheitseinstellungen

Netzwerk-Einstellungen

Video-Einstellungen, u.a. 24p-Wiedergabe

Video-EQ inkl. Schärfe-Einstellung

Video-Equalizer

Motion Presets

Audio-Einstellungen

Bei der ersten Inbetriebnahme öffnet sich ein Toshiba Installations-Assistent, der dem unbedarften Anwender bei den essentiellen Einstellungen des Wiedergabegerätes zur Hand geht. Zunächst wird die Landessprache gewählt, dann die gewünschte Auflösung sowie Seitenverhältnis. Die weiterführende Konfiguration nimmt das "Setup Menü", das mit der Fernbedienungs-Taste "Setup" geöffnet wird. Das OSD des Toshiba BDX1200KE und BDX3200KE Blu-ray Players ist simpel und schlicht gehalten, verschafft dem Anwender aber einen guten Überblick über alle vorhandenen Funktionen. Die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten sind sinnvoll untergliedert, elementare Settings sind nicht in dubiosen Sub-Menüs versteckt. Wie schon häufiger gesehen muss die 24p-Wiedergabe separat von der Einstellung der Auflösung an- bzw. abgeschalten werden. Wer den unbearbeiteten Audio-Bitstream via HDMI an einen Receiver leiten möchte, muss die Audio-Einstellungen besuchen. Die Standard-Einstellung ist hier auf "PCM" gesetzt. Die deutsche Übersetzung des OSD-Menüs wirkt gelungen, grobe Fehler finden sich keine, auch die unterstützenden Hilfetexte im unteren Bildschirmbereich bedürfen keiner Kritik. Gut finden wir, bereits in diesem günstigen Modell, einen recht umfangreichen und praktikablen Video-Equalizer zu integrieren, der cinephile Anwender lässt den Schärferegler aber auf "Niedrig". Der einzig elementare Unterschied zwischen dem 2D- und 3D-Gerät ist unter Video-Einstellungen der Punkt "HDMI 3D", der am BDX3200KE auf "Auto" bzw. "Aus" geschaltet werden kann. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut - Ausgezeichnet.

Einlesezeiten & Betriebsgeräusch

BDX1200KE

  • Booten: Etwa 12 Sekunden bis zur Betriebsbereitschaft
  • Fluch der Karibik Blu-ray: 16 Sekunden
  • Casino Royale Blu-ray: 15 Sekunden
  • Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull Blu-ray: 14 Sekunden
  • Star Wars Episode III DVD: 12 Sekunden
  • Sahara DVD: 14 Sekunden

DVD-Layerwechsel, Top Gun DVD, Kapitel 18 auf 19: Beinahe tadellos, nur dem geschulten Auge wird ein kurzes Stehenbleiben des Bildes auffallen.

Der Toshiba BDX1200KE zeigt ein relativ flottes Bootverhalten, hinkt aber "Schnellstartern" noch etwas hinterher. Nach knapp 7 Sekunden zeigt er Bild via HDMI und benötigt insgesamt 12 Sekunden für die endgültige Betriebsbereitschaft. Das Laufwerk scheint sehr flott, die Blu-ray Discs benötigen gerade mal ca. 2 Sekunden länger als eine DVD. Der DVD-Layerwechsel fällt im alltäglichen Filmbetrieb nicht auf. Eine störende Geräuschkulisse verursacht der Player nicht.

BDX3200KE

  • Booten: knapp 25 Sekunden
  • Fluch der Karibik Blu-ray: 18 Sekunden
  • Casino Royale Blu-ray: 21 Sekunden
  • Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull: 19 Sekunden
  • Star Wars Episode III: 17 Sekunden
  • Sahara DVD: 14 Sekunden

DVD-Layerwechsel, Top Gun DVD, Kapitel 18 auf 19: Identisch zum BDX1200KE, im Betrieb fällt der Layerwechsel nicht auf

Der Bootvorgang dauert beim BDX3200KE mit 25 Sekunden deutlich länger als beim BDX1200KE, auch das Laufwerk scheint nicht so schnell. Hier fällt der Unterschied zwar nicht so klar aus, dennoch benötigt das 3D-Gerät einige Sekunden länger für das Einlesen der verschiedenen Discs. Die Geräuschkulisse ist identisch niedrig ausgeprägt.

Gesamtnote BDX1200KE: Ausgezeichnet.
Gesamtnote BDX3200KE: Sehr gut.

Multimedia

Bei aktiviertem DHCP, der automatischen Adressvergabe, erfolgt die Netzwerkverbindung binnen Sekunden und der Toshiba BDX1200KE ist im Heimnetzwerk integriert. Via Internet lassen sich lediglich BD-Live Inhalte abrufen. DLNA-Streaming bzw. Zugriff auf eine vorgefertigte Internetplattform ist nicht möglich, auch die Firmware-Aktualisierung kann ausschließlich via physischer Disc oder einem USB-Massenspeicher durchgeführt werden.

Medienzentrum

Von einem USB-Medium können Dateien wiedergegeben werden, nach dem Anschluss eines USB-Sticks muss mit der Taste "MC" auf der Fernbedienung das MedienCenter geöffnet werden, hier findet sich dann eine Übersicht mit der bekannten Unterteilung in Fotos/Videos/Musik. Positiv stellen wir fest, dass der Toshiba BDX1200KE auch NTFS-formatierte Datenspeicher erkennt und die darauf befindlichen Inhalte wiedergibt. Sind auf dem Speicher BDMV-Ordner mit AVCHD-Inhalten vorhanden, erscheint der Abschnitt "AVCHD" im Mediencenter. Im Foto-Betrieb werden JPEG, auch in hoher Auflösung, sehr scharf am Bildwiedergabegerät wiedergegeben. Aus musikalischer Sicht gibt der Toshiba Player MP3-Dateien kompromisslos wieder. In der Sektion "Video" wird eine größere Formatvielfalt geboten, DiVX (HD)-Inhalte werden ebenso wie XviD und AVCHD-Videos wiedergegeben, auch MKV-Container-Support ist gegeben. Die Multimedia-und Netzwerkausstattung der beiden Toshiba-Geräte BDX3200KE und BDX1200KE ist identisch.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut - Sehr gut.

Testequipment
Bild
Casino Royale , Kapitel 2, 1080p24

Wir lassen dem BDX1200KE bei Casino Royale den Vortritt und werden im zweiten Kapitel von Casino Royale von einem ruhigen Kameraschwenk über die provisorische Kampfarena in Madagaskar belohnt. Die geschwungenen Linien der Laken und sonstige Objektkanten bleiben während der Fahrt ruhig und zitterfrei, gleichzeitig wirkt das Bild bis in die hinteren Ebenen durchzeichnet und bietet eine gute Plastizität. Bei weiten Landschaftsaufnahmen wirkt die Bildschärfe ein wenig zurückgenommen, der Eindruck relativiert sich aber bei Nahaufnahmen der Protagonisten, hier wirkt die Detailschärfe hoch und Details fein aufgelöst. Die vielen bewegten Objekte in den ersten Minuten des zweiten Kapitels bescheren dem Toshiba keine Probleme. Das günstige Gerät bietet bereits einen ausgezeichneten Kontrastwert, weder sind in den sehr hellen, sonnigen Aufnahmen Überstrahlungen erkennbar, noch verlieren sich viele Details in dunklen Bereichen. Einzelheiten der Szene mit dem verkohlten Holzbalken bleiben gut sichtbar, die Schwarz-/Graudifferenzierung ist zwar nicht perfekt, aber auf sehr gutem Level. Die Holzlatten des Hüttendaches im Hintergrund von 007 bleiben aber nicht vollends differenzierbar. Die Bewegungsschärfe während der Verfolgungsjagd kann ebenfalls als sehr gut eingestuft werden, trotz der flinken Bewegungen macht das Bild einen ruhigen und stabilen Eindruck und lässt einzelne Bildelemente klar erscheinen. Die Farbgebung an der Rohbaustelle wirkt sehr gut und nicht überzogen. Beim Kampf auf dem Kranausleger wird eine gute Tiefenstaffelung und Plastizität ersichtlich, die Kanten der Kranausleger bleiben beim horizontalen Schwenk ebenfalls stabil. Der BDX3200KE vermittelt einen sehr ähnlichen Bildeindruck und begeistert ebenfalls mit stabiler 24p-Darstellung und scharfer Bewegungswiedergabe, auch die leichten Schwächen der Kanten- und Detailschärfe bei weiten Kamera-Einstellungen lassen sich feststellen. Bezüglich des Kontrasts erscheint die Durchzeichnung in dunklen Bereichen sowie die Differenzierung der Schwarztöne minimal besser, ein klarer Fortschritt ist aber nur schwer zu erkennen. Plastizität, räumlicher Eindruck sowie die Farbdarstellung sind auf identisch gutem Level.

Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24

Der Beginn des ersten Fluch der Karibik-Teils wird vom BDX3200KE ausgezeichnet erfasst, das Galeonsschiff fährt plastisch aus dem sehr gut durchzeichneten wabernden Nebel heraus. Minimal zittert die geschwungene Linie des Holzes, als die Kamera an der Galeonsfigur vorbeifährt. Die Struktur der Reling sowie das Kleid von Ms. Swan wirkt gut detailliert und scharf wiedergegeben, auch die Marine-Uniform von Commodore Norrington gelingt gut und mit lediglich geringer Unruhe an den goldenen Kordeln. Feine Details am schwarzen Hut zeigen sich aber nur schwer, der Hut wird in einheitlichem Schwarz abgebildet. Das Bild wirkt insgesamt sehr ruhig und vermittelt einen absolut stabilen Gesamteindruck. Im zweiten Kapitel sehen wir Captain Jack Sparrow auf dem Mast seines Schiffswracks, mit guter Bildschärfe werden die Details im Gesicht und am Ohrschmuck des Captains erfasst, auch die Haarpracht gelingt mit leichten Einbußen in der Differenzierung sehr gut. Der räumliche Eindruck und die Plastizität wirken in der Einstellung mit den drei aufgeknüpften Piraten hervorragend, die Felswand liegt klar im Hintergrund und die Skelette schweben frei im Raum. Nicht ganz so perfekt empfinden wir die Durchzeichnung in den dunklen Bereichen der Felsformation im Wasser. Besonders im linken unteren Bereich haben wir schon eine bessere Ausarbeitung der vorhandenen Details gesehen. Bei der Vorüberfahrt an den Seeleuten ist der Bildeindruck nicht ganz so stabil, partiell tritt hier Ruckeln an den Umrissen auf, diese Szene verursacht bei vielen Geräten Probleme. Der horizontale Kameraschwenk über die Mauer des Forts zeigt sich wieder in besserem Licht und verursacht nur kaum erkennbares Kantenzittern. In der ersten Szene von Fluch der Karibik macht der kleine Bruder BDX1200KE einen nicht ganz identischen Eindruck wie sein 3D-Geschwister und zeigt den wabernden Nebel nicht so klar durchzeichnet und etwas rauschiger. Die sonstigen Eigenschaften geben sich aber keine Blöße und zeigen sich in identisch positivem Maße, besonders die Plastizität und Tiefenstaffelung ist wieder sehr gut ausgeprägt. Die Kontrastwerte zeigen nur minimale Unterschiede und bieten in beiden Geräten im Hinblick auf die Preisklasse eine sehr gute Performance.

Avatar, Filmbeginn + Kapitel 7, 3D nativ

Nur der BDX3200KE kann Blu-ray Discs mit nativem 3D-Signal wiedergeben, die Einstellung HDMI 3D im Video-Menü muss hierfür obligatorisch auf "Auto" gesetzt werden. Nach dem Einlegen der Avatar 3D Blu-ray erkennt der Player wie gewünscht automatisch das 3D-Signal und leitet dies an das Bildwiedergabegerät weiter. Ein grob negatives Eingreifen konnten wir bei unseren Testläufen nicht feststellen, der Toshiba liefert ein dynamisches und scharfes Bild mit exzellent räumlichen Eindruck und einer ausgeprägten Plastizität an unser jeweiliges Bildwiedergabegerät. Die Farbtreue entspricht dem 2D-Betrieb und scheint durch die aktiven Shutterbrillen nur geringfügig an Intensität einzubüßen. Je nach TV/Projektor muss der Zuschauer auch hier mit stärker oder schwächer ausgeprägten Bewegungsschärfe und Geisterbildern vorlieb nehmen. Mitunter erscheint das Bild stellenweise etwas unruhig, als günstiger Einstiegsplayer eignet sich der BDX3200KE aber ausgezeichnet als Lieferant nativer 3D-Signale.

Star Wars Episode III, Upconversion von 576i auf 1080p, Filmmaterial

Die gelbe Schrift zu Beginn läuft ruhig nach hinten ab und verursacht kaum Zittern an Buchstabenkanten, Treppenstufenbildung ist in geringem Maße erkennbar. Ab etwa der Mitte des Bildschirms beginnen einzelne Letter leicht zu zittern, in den hinteren Bildbereichen ist ein geringes Ausbleichen der gelben Farbgebung zu erkennen. Insgesamt wirkt die Bildruhe aber gut, auch Wellenbewegungen prägen sich nirgends aus. Der Schwarzwert ist gut, den Sternenhimmel haben wir aber schon besser gesehen, hier sind einige der vorhandenen Sterne nicht komplett herausgearbeitet. Beim Schwenk auf den großen Sternzerstörer zittert die obere diagonale Kante und die Kommandobrücke für 1-2 Sekunden, bleibt dann aber ruhig. Farbrauschen im roten Streifen sehen wir nicht. Die Kantenschärfe ist ausgeprägt, aber nicht übermäßig forciert und könnte etwas klarer wirken. Als die kleinen Raumjäger das Heck überfliegen, ist der Kontrast ordentlich, wie beim Sternenhimmel sehen wir aber hier Luft nach oben. Die Objektkanten der Schiffe von Obi-Wan und Anakin bleiben sehr ruhig und bilden keine Nachzieher. Die Plastizität beim Abknicken ist sehr ausgeprägt, räumlich wirken die Schiffe über der Planetenoberfläche in verschiedenen Ebenen. Die Kanten- und Detailschärfe erscheint in Nahaufnahmen besser, in den Cockpits kommen Feinheiten im Gesicht, der Jedi-Kleidung gut durchzeichnet heraus. Bei den flotten Bewegungen der Raumschlacht bleibt die Bildruhe trotz vieler flinker Objekte ausgezeichnet stabil. Der BDX3200KE bietet ein solides Bild mit kleinen Schwächen.

Der BDX1200KE muss sich keinesfalls hinter seinem großen Geschwister verstecken und bietet eine beinahe identische Darstellung. Die Laufschrift wirkt hier lediglich ab der Bildschirmmitte bereits etwas unruhiger und auch hier bilden sich Treppenstufen und leichte Ausbleichen der gelben Farbe in der hinteren Ebene. Ebenso bleiben Wellenbewegungen aus. Die Darstellung des Sternzerstörers gelingt identisch ohne Farbrauschen und einer soliden Bildruhe, selbst der Kontrast und die gebotene Plastizität beim Abknicken der Raumjäger wirken nicht schwächer. Wir gehen davon aus, dass Toshiba den beiden preislich nahe beieinander liegenden Geräten ein identisch programmiertes Processing spendiert hat. Bezüglich des Preisgefüges bieten beide Geräte eine ausgezeichnete Upconversion mit leichten Schwächen.

AVEC Professional Test DVD, Upconversion von 576i auf 1080p, Videomaterial

  • Schriften vor verschieden farbigem Hintergrund: Die Laufschriften gelingen verhältnismäßig ruhig unter geringem Zittern der Buchstaben, in der dritten Geschwindigkeit sind leichte Nachzieher zu erkennen. Sehr gut gelingt die Farbtrennung. 
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt ab dem oberen Drittel Nachzieheffekte, in der dritten Ebene sind die farbigen Balken nicht mehr problemlos differenzierbar. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Esslingen gelingt gut mit geringem Zeilenrauschen an den Hausdächern und ausgeprägter Plastizität. Die Struktur an den Laubbäumen und am Rasen ist gut, gelingt aber nicht perfekt differenziert, das Grün wirkt ein wenig intensiv.

Beide Toshiba-Geräte bieten innerhalb ihrer Preisklasse eine ausgezeichnete Upconversion von SD-Signalen und nur minimale, kaum feststellbare Unterschiede untereinander. Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Ton

Beide Toshiba-Geräte sind selbstverständlich in der Lage die verlustfreien Tonformate Dolby TrueHD und DTS-HD Master als Bitstream an einen AV-Receiver weiterzuleiten, der das Signal dekodiert. An den von uns angeschlossenen Receivern konnten wir keine groben Unterschiede zwischen dem BDX3200KE und BDX1200KE feststellen, beide Geräte liefern einen dynamischen und kräftigen Sound. Die Surround-Kulisse wirkt homogen, nahtlose Übergänge sorgen für geschlossene Atmosphäre. Die Tieftonwiedergabe wirkt gut und kräftig, scheint aber relativ rund abgestimmt. In Kombination mit einem AV-Receiver der unteren bis oberen Mittelklasse insgesamt eine ausgezeichnete Performance. Selbst dekodieren können die beiden BD-Player lediglich die konventionellen Tonformate und verwenden dazu den im DTS-HD Master/HR-integrierten DTS-Kern bzw. bei Dolby TrueHD die auf der Blu-ray liegende AC3-Tonspur. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Konkurrenzvergleich
  • LG BX580: Der BX580 des südkoreanischen Herstellers LG ist, gerade aufgrund des mittlerweile extrem günstigen Marktpreises, ein harter Konkurrent beider Toshiba-Geräte. Der BX580 kann ebenfalls 3D Blu-ray Discs wiedergeben, bietet eine solide DVD-Upconversion und bereits flexible Netzwerk-Features dank DLNA-Streaming-Funktionalität und dem im Gerät integrierten WLAN-Modul. Die Betriebssicherheit beim Streaming ist zwar noch nicht ganz ausgereift, die Toshiba-Geräte können aber lediglich mit der Wiedergabe vom USB-Speicher dienen. Der Bootvorgang und das Einlesen gelingt beim BDX1200KE klar schneller, der BDX3200KE zeigt sich nicht ganz so flott.
  • Onkyo BD-SP308: Der BD-SP308 von Onkyo kann wie der BDX1200KE noch nicht mit 3D-Wiedergabe auftrumpfen und bietet ebenfalls abgesehen von BD-Live-Support keine Netzwerkfunktionalität sondern spielt Mediendateien lediglich vom USB-Medium ab. Bei der Upconversion von DVD-Signalen gelingt den beiden Toshiba-Geräten etwas mehr HD-Feeling und ein ruhiger Bildstand. Bezüglich Blu-ray kann ein klarer Sieger nicht festgemacht werden, sowohl die Geräte von Toshiba als auch der Onkyo bieten für ihre Preisklasse ein dynamisches und kontrastreiches Bild. Aufgrund des geforderten Preises von immer noch etwa 200 EUR für den Onkyo ist besonders der BDX3200KE auf jeden Fall einen Blick wert.
Fazit

Der Toshiba BDX1200KE eignet sich mit einem UVP von 129 EUR ideal für den Einstieg in die hochauflösende Bildwiedergabe. Durch die angepasste Optik bietet sich eine Kombination mit einem Toshiba TV-Gerät selbstverständlich an, das schwarze Hochglanz-Finish und die sehr kompakte Form dürften sich aber auch ohne REGZA-TV im heimischen Wohnzimmer sehen lassen. Netzwerk-Funktionalität bietet der BDX1200KE zwar noch nicht, vom USB-Medium können aber Foto-/Musik-/und Videodateien komfortabel wiedergegeben werden. Im Blu-ray Betrieb macht der Einsteiger eine ausgezeichnete Figur und wartet mit einem stabilen, dynamischen und plastischen Bild auf, auch die DVD-Upconversion gelingt sehr gut. Wer bereits über einen 3D-fähigen TV verfügt, aber ebenfalls eher im günstigen Preisbereich einsteigen möchte, sollte sich den BDX3200KE genauer ansehen. Der BDX3200KE bietet die beinahe identisch schlichte Optik des BDX1200KE und zeigt im Blu-ray Betrieb und der DVD-Upconversion ähnlich positive Eigenschaften. Die Wiedergabe von nativem 3D-Material erfolgt problemlos, farbtreu und enorm plastisch. Beide Geräte verfügen über identisch gutes Handling und komfortable Bedienbarkeit. Der Bootvorgang dauert beim 3D-Player etwas länger, auch das Laufwerk des BDX1200KE scheint etwas schneller. Gerade im Hinblick auf den günstigen Preis schätzen wir auch die Integration eines Video-Equalizers sehr positiv ein. Ein klarer Sieger lässt sich zwischen den beiden Toshiba Geräten nicht festmachen. Der BDX1200KE bietet im Einstiegssegment eine ausgezeichnete Performance in den essentiellen Bereichen, der BDX3200KE zieht mit und stellt für einen Mehrpreis von 50 EUR die Wiedergabe von 3D Blu-ray Discs bereit.

Preisgünstiger HD-Einsteiger mit flottem Laufwerk und guten AV-Eigenschaften

Blu-ray Player Einsteigerklasse
Test: Mai 2011

+ Dynamisches, plastisches, stabiles BD-Bild
+ Solide DVD-Upconversion
+ Schnelle Einlesezeiten und flotter Bootvorgang
+ NTFS-formatierte USB-Speicher werden erkannt
+ Integrierter Video-EQ

- Keine Netzwerk-Features
- Schmale Anschlussbestückung

3D Blu-ray Player mit ausgezeichneter visueller wie akustischer Performance

Blu-ray-Player Untere Mittelklasse
Test  15. Juni 2011

+ Kontrastreiche, stabile 3D-Wiedergabe
+ Dynamisches, plastisches, stabiles BD-Bild
+ Solide DVD-Upconversion
+ Unterstützung von NTFS-formatierten Datenträgern
+ Video-EQ

- Schmale Anschlussbestückung
- Keine Netzwerk-Features
- Im Vergleich langsames Laufwerk/Bootzeit

 

Test: Philipp Kind
Bilder und Video: Philipp Kind
15.06.2011