TEST: Toshiba 46WL863G - 46" EDGE-LED LCD-TV mit CEVO ENGINE und 800Hz AMR
30.12.2011 (phk/sw)
Einführung
Bereits im September haben wir das damalige LCD-Spitzenmodell, den 55ZL1G, von Toshiba vorgestellt. Wer keine 4999 EUR für ein TV-Gerät übrig hat, aber dennoch nicht auf die hohe Rechenleistung der Cevo Engine verzichten möchte wirft einen Blick auf den WL863G. Der 46 Zoll EDGE LED kostet am Markt noch um die 1300 EUR und bietet wie der ZL1 auch die 800 MHz Active Motion Rate Frame-Interpolationstechnologie. Zudem gibt der WL863G nativ 3D-Inhalte mit Active Shutter-Technologie wieder, wandelt 2D in 3D und bietet Auto Calibration für höchste visuelle Ansprüche. Der für die Kalibration benötigte Sensor muss aber zugekauft werden oder die Kalibration wird vom jeweiligen Händler übernommen. Multimedial wartet der TV mit Zugang zu Toshiba Places, DLNA-Streaming und Wiedergabe von USB-Medien auf, für den Zugriff aufs Internet ist ein Ethernet-Slot sowie ein WLAN-Modul für die drahtlose Netzwerkintegration vorhanden. Im Lieferumfang findet sich die schicke Fernbedienung und für die Anschluss-Sektion nötige Adapter, 3D-Brillen müssen jedoch optional hinzugekauft werden.
Stromverbrauch
- Modus AutoView, normaler externer Lichteinfall: ca. 65 Watt
- Modus Hollywood Night, geringer externer Lichteinfall: ca. 75 Watt
- Modus Standard, normaler Lichteinfall: ca. 120 Watt
Verarbeitung
Front-Ansicht
Kantenverarbeitung
Im Detail
Standfuß vorne
Oberflächen-Finish Fuß
Standfuß und Halterung Rückseite
Rückseite des TV-Gerätes
Fernbedienung
weitere Bedientasten der FB
Der 46WL863G präsentiert sich in schlichtem schwarz optisch elegant und integriert sich problemlos in moderne Wohnumgebungen. Der schmale Rahmen in mattschwarz ist aus Aluminium gefertigt und umschließt das Panel komplett, an den Kanten gelingen die Übergänge bis auf eine kleine Ausnahme nahtlos und bündig, an einer Stelle entstand ein leicht scharfer Grat. An der Unterseite schließt sich eine Kunststoffleiste an, in der sich das Toshiba-Logo, der AutoView- und Infrarot-Sensor sowie die Touch-Bedienelemente befinden. Diese reagieren bei leichter Berührung schnell und ansprechend. Der Standfuß ist aus Kunststoff, die Oberfläche im geschliffenen Alu-Look passt sich der Gesamtoptik sehr gut an. Der Schwenk-Mechanismus ist im Chrom-Look gehalten. Der TV wird mit sieben Schrauben auf dem Standfuß fixiert, während des Zusammenbaus traten leichte Schwierigkeiten auf, eine Schraube griff nicht ins Gewinde der Halterung, nach einigen Handgriffen konnten wir die letzte Schraube aber ebenfalls befestigen. Die Rückseite ist ebenfalls aus Aluminium, die Anschlüsse seitlich wie hinten sitzen fest und akkurat. Die Fernbedienung kennen wir bereits vom VL863 und dem ZL1, sie überzeugt durch solide Materialqualität und komplementärer Optik.
Anschlüsse
Anschlüsse Rückseite seitlich
Anschlüsse Rückseite unten
Anschlüsse Gesamt
Anschlüsse Seite
- HDMI 3x
- Komponentenvideo In + Audio via Adapter
- FBAS Video In
- USB 2x
- Digitaler Audio-Ausgang optisch
- Kopfhörer-Ausgang
- Common Interface
Anschlüsse Rückseite
- HDMI 1x
- RGB/PC Eingang
- Scart AV via Adapter
- Ethernet-Slot
- LNB-Satelliteneingang
- Antennenanschluss
Der Toshiba WL863G bietet vier HDMI-Anschlüsse und entspricht damit dem aktuellen Geräte-Standard der Preisklasse. Für den Anschluss älterer Geräte steht ein Komponentenvideo-Eingang, ein FBAS Composite Eingang und ein Scart-AV Anschluss zur Verfügung, diese werden allerdings allesamt via beiliegendem Adapter realisiert. Für die Integration ins Netzwerk steht eine Ethernet-Schnittstelle zur Verfügung, für die drahtlose Verbindung ist aber ein WLAN-Modul im Gerät integriert. Anschlüsse für den Multituner sind natürlich auch vorhanden, ebenso ein optischer digitaler Audio-Ausgang und Kopfhörer-Anschluss.
Bedienung
Hauptmenü
Setup - Bild
Bild
Bildeinstellungen
Bildeinstellungen 2
Erweiterte Bildeinstellungen
Erweiterte Bildeinstellungen 2
Farbeinstellungen
Resolution+
Rauschfilter
Ton
Toneinstellungen
Erweiterte Toneinstellungen
Präferenzen
Präferenzen
Aufnahme-Einstellungen
Präferenzen 2
Präferenzen 3
REGZA-Link
Kabelgebundene Netzwerkintegration
Systeminstallation
Systeminstallation
Autom. Sendersuchlauf
Systeminstallation 2
Beim ersten Start des WL863G oder nach Zurücksetzen des TV-Gerätes auf die Werkseinstellungen (Menü "Systeminstallation") öffnet sich der Erstinstallations-Assistent. Nach Einstellung der bevorzugten Sprache, des Landes und der gewünschten Untertitel wird der Shop- oder Zuhause-Modus gewählt. Zudem kann man den USB-Slot für das Recording und den Media Player auswählen und festlegen ob der TV auf einem Ständer oder an der Wand montiert ist. Im nächsten Schritt kann ein automatischter Sendersuchlauf bei Antenne, Kabel und Satellit durchgeführt werden. Nach erfolgreicher Suche beendet sich der automatische Installationsassistent.
Nun kann mit der Menü-Taste der Fernbedienung das Hauptmenü aufgerufen werden. Dieses zeigt sich attraktiv und sinnvoll aufgebaut, mit dem Navigationskreuz wird komfortabel navigiert. Wählt man eines der vorhandenen Icons aus, öffnen sich Unter-Menüs, die eher schlicht gehalten sind und schon von früheren Toshiba-Modellen bekannt sind. Der Video-Equalizer ist wieder sehr umfangreich und bietet anspruchsvollen Anwendern viele Möglichkeiten der Bildjustage, ein Multifunktionstestbild ist integriert. Zudem können Rauschreduzierer, Frame-Interpolation Active Motion Rate 800 sowie weitere dynamische "Bildoptimierer" zugeschalten werden.
TPA-1
Picture Analyzer
Sensor-Optik
Wer nicht selbst Hand anlegen möchte bei den Video-Einstellungen, kann beim WL863G auf die automatische Bildkalibration zurückgreifen. Hierfür wird, sollte nicht der jeweilige Händler die Kalibration übernehmen, der "Picture Analyzer TPA-1 for Toshiba TV's" benötigt. Der Mess-Sensor wird via USB an das TV-Gerät angeschlossen und der Diffusor vor dem Sensor wird nach hinten geklappt. Im Idealfall befindet sich die Optik in der Mitte des TV-Bildschirms und liegt flach am Panel auf. Nun kann die automatische Kalibrierung gestartet werden. Der Bildmodus muss auf "Hollywood Pro" stehen und unter "Expertenbildeinstellung" wird "Farbkalibrierung bzw. Gamma-Kalibrierung" und schließlich "Kalibrierung anwenden" ausgewählt.
Multimedia
Mediaplayer: Man wählt im Menü zwischen Setup/Foto/Film/Musik-Wiedergabe
Server und PCs im Netzwerk
Auswahl Musik
Ordneransicht
Datei-Auswahl
Film
Datei-Auswahl Film
Places mit verschiedenen Unterkategorien
Social Place
News Place
Video Place - Dailymotion
YouTube
Der Toshiba 46WL863G verfügt wie der ZL1 über die Plattform „Toshiba Places“, mit der der Zugriff auf verschiedene internetbasierte Dienste erfolgen kann. Toshiba Places wird ständig erweitert, jüngst gab Toshiba auf der IFA weitere neue Möglichkeiten von Toshiba Places bekannt. Im Hauptmenü geht man über die Option „angeschlossener Fernseher“ und kann dann zwischen Toshiba Places und YouTube wählen. Hier erscheint uns zunächst nicht ganz verständlich, wieso Toshiba den YouTube Client, der zuverlässig arbeitet und eine gute Videowiedergabe ermöglicht, nicht gleich in die Places-Plattform integriert hat. Später allerdings dann die Erleuchtung – es ist nur ein Schnellzugriff, von den „Video Places“ im Toshiba Places Menü kann man auch auf YouTube zugreifen.
Bei Toshiba Places wird unterteilt in Konten und Einstellungen – hier wird alles verwaltet, was mit dem Benutzerkonto zusammen hängt-, Meine Lieblings-Services (hier kann man sich Favoriten erstellen), Video Place (Video on Demand-Services), Social Place (Social Media Sharing) sowie dem News Place (News, Lifestyle).
Dailymotion steht als Video On Demand Plattform bereit, ebenso Viewster, Box
Office 365, Woomi, Cartoon Network und Arktis. Bei den „Social Places“ gibt es
Daily Motion, flickr und einen Posteingang für das Verwalten von Nachrichten.
Beim „News Place“ ist aktuell nur Golem installiert.
DLNA-Streaming & USB
Der Toshiba 46WL863G ist, sofern man ihm mit dem Netzwerk verbunden hat, DLNA-Streamingfähig. Drahtlos oder kabelgebunden wird der TV ins Netzwerk eingebunden, bei Anschluss mit dem Kabel und automatischer Adress-Vergabe steht die Verbindung binnen Sekunden. Über das Menü wird nun das gewünschte Dateiformat ausgewählt, wobei im nächsten Schritt zunächst das Quellgerät, also einer der sich im Netzwerk befindlichen DLNA-Server, ausgewählt wird. Alle in unserem Netzwerk befindlichen Medien-Server wurden vom Toshiba erkannt und der Zugriff gelang flott und ohne große Verzögerungen. Abgespielte Videoformate im Streaming-Betrieb sind AVCHD, DiVX-avi in SD, WMV und MP4. Bei USB-Betrieb gesellen sich MKV HD und (m2)ts-Dateien hinzu. Im Musik- und Fotobetrieb werden obligatorisch MP3- und JPEG-Dateien wiedergegeben. Leider werden lediglich FAT32-formatierte Medien erkannt, NTFS-Formatierung wird nicht unterstützt.
Testequipment
Bild
3D Blu-ray „Avatar“, ab Filmbeginn
Die erste Sequenz des Blockbusters von James Cameron modelliert der Toshiba TV sehr detailgetreu. Das Kanapee der Dschungel-Landschaft von Pandora wird fein gezeichnet und vergleichsweise stabil wiedergegeben. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit gehen hier während der Bewegung häufig Details verloren bzw. Teile der Baumkronen verschmieren, der Toshiba bietet hier aber eine solide Darstellung. In der folgenden Szene, als Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf erwacht, zeichnet der Toshiba gut bis in die hinteren Ebenen des großen Schiffes durch, hier sind kaum Unschärfen festzustellen. Während der Arm-Bewegungen des Helfers von Jake Sully fällt uns ein Zittern auf, das sich bei folgenden Szenen bei Bewegungen von verschiedenen Objekten wiederholt. Diese Ausprägung bleibt aus, wenn wir im Bild-Menü des Toshiba-Gerätes die 3D Judder Verminderung von Automatisch auf Aus setzen. Abgesehen davon empfinden wir die Bewegungswiedergabe, auch in den Weltraumszenen danach, als sehr flüssig und geschmeidig, ebenso fallen kaum Unschärfen während der Bewegungen auf. Die Farbwiedergabe gefällt ausgezeichnet, kaum Verfälschungen oder Abnahme der Dynamik und Intensität fallen auf, auch der Helligkeitsverlust hält sich in Grenzen. Die Neigung des Kopfes greift nur bedingt negativ in die Präsentation ein, lediglich wenn man den Kopf stark zur Seite legt, nimmt die Helligkeit ab. Bezüglich Ghosting ist der Toshiba eine zweiseitige Medaille, teilweise sind in Szenen so gut wie überhaupt keine Geisterbilder zu sehen und man muss sich sehr anstrengen, überhaupt mal eine doppelte Kante zu entdecken, andererseit gibt es Szenen in denen die Ghosting-Artefakte relativ stark ausgeprägt scheinen, dann liegen sie aber eher in Bildebenen abseits des Fokus. Insgesamt bietet der Toshiba ein sehr ausdrucksstarkes, plastisches und farbdynamisches 3D-Bild mit guter Bewegungswiedergabe, auf die 3D Judder-Minderung sollte man aber verzichten.
2D Blu-ray und Wandlung von 2D in 3D, „Casino Royale“
Wir starten die Blu-ray Wiedergabe mit unserem Hollywood Pro Bildfeld. Hier fällt uns gleich auf, dass die Frame-Interpolationstechnologie AMR noch auf Stufe "Sanft" aktiviert ist, wir schalten sie zunächst aus. Der erste Kameraschwenk über die provisorische Kampfarena gelingt dem Toshiba mit hoher 24p-Stabilität, keine zitternden Kanten oder instabile Diagonalen lassen sich am Bild erkennen. Die vielen, schnell bewegten Hände der Zuschauer bereiten dem Display ebenfalls keine Probleme, die Kanten bleiben stabil und scharf. Die Detailschärfe wirkt in allen Bildbereichen hpch und sorgt für ein lebendiges und dynamisches Bild, ob Gesichtsdetails wie Falten und Grübchen oder die Abnutzungserscheinungen am Handy des Saboteurs, alles wird sauber erfasst und fein durchzeichnet. Bei der Szene mit dem verkohlten Holzbalken zeigt der Toshiba eine solide Durchzeichnung in den niedrigen IRE-Bereichen und eine recht gute Schwarz-Graudifferenzierung, auch der Schwarzwert wirkt bei geringem externen Lichteinfall sehr gut. Etwas homogener würden wir uns die Helligkeitsverteilung wünschen, seitlich rechts und seitlich links, links etwas weniger ausgeprägt, ist das Bild deutlich heller. Die Bewegungswiedergabe im Dschungel gelingt sauber, auch bei den folgenden Kameraschwenks zeigt der Toshiba wieder eine solide Leistung, lediglich als auf der Baustelle der Bagger direkt nach dem Saboteur vorbeifährt, ist leichtes Zittern zu erkennen. Die Farbwiedergabe gefällt durchweg ausgezeichnet, mit hoher Authentizität und Natürlichkeit bildet der Toshiba das Bildgeschehen ab. Wir aktivieren die Active Motion Rate Frame-Interpolationstechnik auf "Sanft" und starten die Wiedergabe erneut. Kameraschwenks gelingen wirklich sehr flüssig und wir sehen keine, teilweise bei Frame-Interpolation noch typische, Artefakte wie Geisterbilder oder Kantenzittern. Womit der Anwender bei aktivierter AMR noch leben muss, sind leichte Unschärfen bei der Detailwiedergabe und einem, zwar gering ausgeprägtem aber noch sichtbaren, Soap-Effekt, der das Bild leicht unnatürlich aussehen lässt. Wer wirklich auf authentische Wiedergabe Wert legt, lässt die Frame-Interpolation weiterhin außen vor.
Wandeln wir das 2D-Material in 3d, ist nochmal ein deutlicher Step in der Ebenenstaffelung und Objektplastizität erkennbar. Der Toshiba wandelt das Material ohne massive Schärfeverluste in 3D und bietet auch weiterhin eine sehr gute Bewegungswiedergabe. Auch die weiterhin bestehende Farb-Dynamik und Authentizität ist sehr positiv einzuschätzen. Ein leichter Helligkeitsverlust und einhergehende Kontrastschwächen sind zwar spürbar, werden aber nur sehr anspruchsvollen Anwendern auffallen. Insgesamt bietet der Toshiba durch seine hohe Rechen-Power ein sehr ausgewogenes und angenehmes gewandeltes 3D-Bild.
DVD-Upscaling von Videomaterial von 576i auf 1080p, AVEC Professional Test DVD
- Laufschriften: Die Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund laufen in allen Geschwindigkeiten weitgehend sauber und ruhig ab. Leichtes Zittern und geringe Pixelwolkenbildung um die Kanten ist zu sehen, erst in der dritten Geschwindigkeit zittern die Kanten klar. Die Farbtrennung gelingt gut, im häufig problematischen roten Bereich nicht so exzellent.
- Schwingendes Pendel: Das Pendel hat mit Nachzieheffekten zu kämpfen und die farbigen Balken lassen sich ab der Mitte kaum mehr differenzieren und bluten auch leicht aus. Die schwarze Pendellinie verfärbt sich leicht während der Bewegung, die Linie über die das Pendel gleitet bleibt aber weitgehend stabil.
- Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild über Esslingen gelingt mit flüssigen Kamerafahrten und guter Plastizität bis in die hinteren Bildebenen. Die Bildschärfe ist gut, aber nicht überdurchschnittlich, Rasen- und Pflasterstruktur kommt aber gut heraus. Artefakte halten sich größtenteils im Hintergrund, auch an den Hausdächern sehen wir nur geringfügiges Zeilenrauschen.
DVD-Upscaling von Filmmaterial von 576i auf 1080, Star Wars Episode III
Die gelbe Laufschrift zu Beginn der dritten Episode der Star Wars-Saga läuft geschmeidig und weitgehend zitterfrei nach hinten ab. Ab der Bildschirmmitte etwa sehen wir ein wenig Kantenzittern an den Buchstabendrändern, abgesehen davon und schwach ausgeprägten Treppenstufen wirkt das Bild sehr sauber. Auch der Sternenhimmel wird gut abgebildet, viele Sterne sind zu sehen und der Schwarzwert ist ok, allerdings können wir wieder die schon vorhin angesprochene inhomogene Helligkeitsverteilung beobachten. Der Kameraschwenk auf den Sternzerstörer gelingt sehr gut und das Schiff liegt nach einem kurzen Augenblick stabil und plastisch im Raum, Kantenzittern an der oberen diagonalen Linie und der Kommandobrücke fällt kaum auf. Das Panel des Toshiba-Gerätes wirkt zudem relativ rauscharm, im roten Bereich des Schiffes sehen wir aber (bei deaktivierter Rauschreduzierung) ein wenig Farbrauschen. Als die kleinen Raumjäger, deren Objektkanten stabil erscheinen, über den im Schatten liegenden Heckbereich des imperialen Schiffes hinwegfliegen bietet der WL863 ein gutes Kontrastverhältnis ohne Überstrahlen und allzu viele Details zu übersehen. Beim Abknicken der beiden Jedi-Ritter sehen wir ein tiefes und plastisches Panorama über Coruscant. Die verschiedenen Ebenen, in denen sich die Schiffe befinden, werden klar herausgearbeitet, zudem kleben die Schiffe nicht auf der Planetenoberfläche sondern schweben darüber. Beim folgenden Kampfgeschehen mit vielen bewegten Objekten leidet die hohe Bildruhe und gute Bildstabilität kaum. Die Schärfe konnten wir bei dieser Sequenz schon etwas besser sehen, wenn auch in den Nahaufnahmen der Cockpits der TV viele Details der Gesichter, der Armaturen und der Kleidung der Jedi-Ritter herausarbeitet. Wieder sehr positiv werten wir die Farbgebung, natürlich und mit keinem erdigen Einschlag wirken selbst Hauttöne.
Bild Tuner (Kabel und Satellit)
Kabel- und Satellitentuner bieten bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die in 720p ausstrahlen, ein sehr stabiles und farbechtes Bild. Die Plastizität ist ausgeprägt und Kanten- wie Detailschärfe macht einen guten Eindruck. Leichtes Rauschen lässt sich auf Farbflächen stellenweise immer mal ausmachen, greift aber nicht stark negativ ins subjektive Bildempfinden ein. Die Farbgebung wirkt erneut natürlich und authentisch. Ebenso gut schlägt sich der Toshiba bei den privaten HD+ Sendern in 1080i. Hier fällt die Datenrate häufig etwas niedriger aus, weswegen es etwas schwächer wirkt, dennoch bietet der WL863G durchweg ein scharfes und detailreiches Bild. Bei SD-Material ist natürlich sowohl Schärfe, Detailreichtum und Farbdynamik eingeschränkter, das Bild wirkt aber meist stabil und sauber. Grobe Artefakte wie Blöckchenbildung, Pixelwolken oder übermäßiges Rauschen bleibt aus. Hier lohnt es sich durchaus die MPEG-Rauschreduzierung sowie Resolution+, zumindest auf niedriger Stufe, zu aktivieren.
Gaming
Dank des reaktionsschnellen Panels und der dynamischen Farbgebung bereitet uns das Zocken am Toshiba 46WL863G große Freude. Blitzschnell werden die mit dem Controller eingegebenen Befehle am Display umgesetzt und sorgen für das erwünschte Ergebnis. Angst vor Input-Lag kann man getrost vergessen. Die Fahrbahn und umliegende Objekte wie Zuschauer werden trotz hoher Geschwindigkeit sauber dargestellt.
Klang
Die akustische Performance des Toshiba WL863G wird selbst weniger anspruchsvolle Anwender nicht vollends überzeugen. Lediglich wer ausschließlich Nachrichten-Sendungen, Talk-Shows sowie Soap-Operas auf dem TV genießen möchte, wird dank der guten und klaren Sprachverständlichkeit zufrieden sein. Wer aber ab und an einen Film genießen möchte wird schnell die Schwachpunkte des Gerätes erkennen. Abgesehen von den soliden Mitten bietet der WL863G nur Ansätze von Hoch- und Tieftonbereich, wirkt schnell blechern und eher flach. Selbst bei der Zuschaltung von verschiedenen Audio-DSPs kann kaum Räumlichkeit und eine lebendigere Klangkulisse erreicht werden. Der Pegel ist jedoch für größere Wohnräume ausreichend und es treten keine Verzerrungen auf.
Konkurrenzvergleich
- LG 47LW579S: Sowohl der LG als auch der Toshiba liegen bezüglich des Marktpreises nicht allzu weit auseinander, setzen aber auf verschiedene 3D-Technologien. Der LG arbeitet mit passiver Polarisationstechnik, der Toshiba hingegen mit aktiven Shutter-Brillen. Beide Systeme bieten ein angenehmes 3D-Bild, der Toshiba überzeugt durch gute Bewegungswiedergabe sowie hohe Detailgenauigkeit in allen Bildebenen. Der LG verliert durch den Auflösungsverlust obligatorisch etwas an Detaillierung, bietet aber kaum bis kein Ghosting. Der LG bietet ebenfalls vorprogrammierte Bildfelder mit hoher Farbauthentizität und einen ausgezeichneten Video-EQ. Toshiba setzt aber mit dem Hollywood-Projekt noch einen obendrauf, zudem ist der Video-EQ noch umfangreicher und mit optionalem Tool ist sogar eine automatische, individuelle Bildkalibration möglich. Die multimediale Ausstattung ist ähnlich, der LG bietet aber beim DLNA-Streaming die höhere Formatvielfalt.
- Samsung UE46D8090: Wie der Toshiba setzt der Samsung auf die aktive Shutterbrillen-Technologie, kostet in 46 Zoll aber am Markt über 1500 EUR. Bezüglich der Optik macht dem ultraschlanken Samsung nicht so schnell einer etwas vor, wenn auch der Toshiba mit seinem mattschwarzen Alu auch schon sehr gediegen daherkommt. Die Bildqualität ist bei beiden Geräten sehr gut, beide haben aber auch mit nicht ganz homogener Helligkeitsverteilung zu kämpfen, der Samsung dazu noch mit leichten Problemen bei der Bewegungsdarstellung bei 24p-Wiedergabe. Bei der Upconversion sehen wir den Koreaner vorne, ebenso bei der akustischen Performance. Die Handhabung des Samsungs ist dank des schönen Menüs und der unterstützenden Hilfetexte sehr einfach, auch der Toshiba ist da nicht viel schlechter, dieser bietet zudem ein überaus umfangreichen Video-Equalizer und ausgezeichnete Hollywood-Project-Bildfelder.
Fazit
Der Toshiba 46WL863G überzeugt durch exzellente 3D-Wiedergabe mit hoher Plastizität, solidem Kontrast und kaum spürbaren Farbverfälschungen auch anspruchsvolle Anwender, auch Ghosting fällt nur stellenweise auf. Die 2D-Wiedergabe ist auf identisch hohem Niveau und gefällt besonders durch 24p-Stabilität und Detailtreu. Etwas kritisieren müssen wir bei der inhomogenen Helligkeitsverteilung sowie der akustischen Performance des Gerätes, selbst für ein TV-Gerät ist die Leistung eher mager. Die multimediale Ausstattung entspricht mit Internetinhalten, DLNA-Streaming und Wiedergabe vom USB-Medium dem aktuellen Standard, die Formatvielfalt könnte noch etwas umfangreicher sein. Die vordefinierten Hollywood-Bildfelder sowie der enorm umfangreiche Video-EQ garantiert auch videophilen Anwendern hohe Zufriedenheit.
46 Zoll EDGE LED LCD-TV mit ausgezeichneter visueller
Performance und komplexem Video-EQ

LCD-TVs Mittelklasse
Test 30. Dezember 2011
+ Sehr gute 2D - 3D Blu-ray Wiedergabe
+ Ausgezeichnete
2D-3D Konvertierung
+ Hohe 24p-Stabilität
+ Sehr gute DVD-Upconversion
+ Exzellenter Video-EQ
+ Einfache Bedienung
+ Elegante Optik
- NTFS wird nicht unterstützt
- Keine 3D-Brille im Lieferumfang
Produktinfos: http://de.consumer.toshiba.eu/de/products/tv/46WL863G#productDetailSpecifications
Text: Philipp Kind
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 30. Dezember 2011