TEST: Toshiba Edge LED-LCD 46UL875 - Alleinunterhalter mit WLAN und Toshiba Places

23.08.2011 (cr/phk)

Einführung

Für 1350 EUR (UVP) können Liebhaber eines gepflegten Bildes zum 2D-TV Toshiba 46UL875G greifen. Der sauber verarbeitete Flachbildschirm brilliert mit einem enorm hohen dynamischen Kontrastbereich von 4.000.000:1 und dem Toshiba-eigenen Meta Brain Prozessor für eine geschliffene Bildgüte. Die bewährte 100 Hz Motion Rate Funktion sorgt für flüssige Bewegungsabläufe, hohe Bewegungsstabilität und kaum Bewegungsunschärfen. Natürlich verbaut Toshiba auch wieder einen aufwändigen Video EQ, der nicht nur verschiedene ab Werk vorprogrammierte Bildfelder offeriert, sondern auch versierten Anwendern viele Justage-Möglichkeiten bietet. Es gibt eine aktive Hintergrundlicht-Kontrolle, eine digitale Rauschreduzierung, einen Lichtsensor, ein 3D Farbmanagement und eine Farbtemperaturwahl, um nur einige Parameter aufzuzählen. hervorragend - die Hollywood-Modi (der Name resuliert aus dem "Toshiba Hollywood Project, dieses wurde 2010 vorgestellt, hier mehr dazu) 1 (Tag) und 2 (Nacht) sowie Hollywood Pro sind auch für Professionals geeignet. Es gibt eine Gammakorrektur und sogar ein in den TV integriertes Universaltestbild. Die Audiosektion kommt mit Audyssey EQ für ausgewogenen Klang, mit Dolby Volume und mit dem Toshiba-eigenen "Sound Navi". Hier unterscheidet der TV zwischen Wandmontage und der Montage auf dem mitgelieferten Standfuß.

Multimedial offeriert der 46UL875 eine Menge an Features: USB Video Recording, WLAN eingebaut (mit WPS), ein DLNA Zertifikat für die problemlose Netzwerkeinbindung und zuverlässiges Streaming, der TV ist kompatibel zu Win7 und Toshiba Media Controller-kompatibel. Eingebaut sind ein YouTube-Client, eine Kamera und die Plattform für internetbasierte Dienste "Toshiba Places". Der 46UL875 ist mit 4 HDMI-Eingängen ausgestattet und unterstützt die Version 1.4. REGZA-Link ist ebenso integriert wie ein PC-Eingang und 2 USB-Schnittstellen. Ein digitaler Audioeingang, eine LAN-Buchse, ein Kopfhörerausgang und auch eine Scartanschlussmöglichkeit. Dank "Personal TV" gibt es vier Benutzereinstellungen, in denen der jeweilige Benutzer verschiedene Parameter wie Bildfeld oder Lautstärke abspeichern kann,. 

Stromverbrauch
  • Standby 0,1 bis 0,2 Watt, Bildmodus "AutoView" 108 Watt, Bildmodus "Hollywood Tag" 78 Watt, "Hollywood Nacht" 57 Watt 

Video-Überblick

 

Verarbeitung

Sauberes Finish im Detail

Schmaler Rahmen

Rückseite aus Kunststoff

Dank EDGE LED Technik sehr dünn

Verarbeitung der Seitenteile

Edel und solide - Standfuß komplett aus Glas, ist sehr gut mit dem TV verbunden, vorbildlich

Sehr gut gelungen - schnell und präzise reagierende Touch-Bedienelemente

Beifall von uns: Sehr schöne und zudem übersichtliche und sauber sowie hochwertig verarbeitete, neue Fernbedienung mit exzellentem Tastendruckpunkt

Der 46UL875 erfreut das Auge mit einer edlen Optik, die durch den schmalen Rahmen, den sehr hochwertigen Standfuß, die durch die Edge LED-Technik bedingte geringe Bautiefe und durch die hohe Materialqualität bestimmt wird. Alles erscheint solide, die Passungen sind sehr gut, nur im letzten Detail sieht man, dass man noch nicht von Perfektion sprechen kann. Die Anschlüsse hinten sitzen sehr fest und sind gerade eingepasst. Die Rückseite des TVs besteht allerdings nur aus Kunststoff, der aber frei von unschönen Graten ist. Seitlich schließen sich an den Rand rechts und links silberne Kunststoffleisten an, die ebenfalls mit gerinem und gleich bleibendem Spaltmaß am Gerät angebraucht sind. Der Standfuß aus Glas gibt soliden Halt und sieht ausgezeichnet aus. Die neue Fernbedienung liegt tadellos in der Hand und begeistert durch den präzisen Tastendruckpunkt - hier konnten älteren Toshiba-Fernbedienungen nicht immer überzeugen. 

Anschlüsse

Anschlussübersicht

Hintere Anschlüsse

Hinten finden sich drei HDMI 1.4 Eingänge, ein Komponenten-Video-Eingang plus Stereo-Cinch, ein RGB PC-Eingang (DSUB 15 VGA), ein PC Audio 3,5 mm Line-Eingang, eine Scartbuchse zum Anschluss älterer Zuspieler, ein optischer digitaler Ausgang, eine Ethernetbuchse (alternativ ist auch ein eingebautes WLAN-Modul mit WPS/kein US-Dongle! vorhanden), ein LNB-Satellitenanschluss und der Anschluss für den DBV-C/DVB-T-Tuner. Seitlich findet sich ein vierter HDMI-Anschluss, ein FBAS-Composite-Cinch-Eingang plus Stereo-Cinch, ein 3,5 mm Kopfhörerausgang, 2 USB-Eingänge und ein CI+-Slot. Leider verfügt der 46UL875 nicht über einen Pre-Out für den direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers, dieses Feature hatten in der Vergangenheit verschiedene Toshiba-Flachbildschirme, was wir sehr positiv aufgenommen haben - denn man konnte so preisgünstig den bassschwachen Sound des TVs (bauartbedingt) deutlich verbessern, was vielen Anwendern schon ausreichen dürfte. 

Bedienung und Setup

Elegante und praktische Fernbedienung mit Schieber, so dass im Normalfall nur die wichtigsten Bedienelemente sichtbar sind

Einfache automatisierte Installation

Modern gestaltetes und grafisch attraktives Hauptmenü

Menü "Präferenzen"

Der Toshiba ist mit einem Multituner (DVB-S/C/T) ausgestattet und einfach zu konfigurieren. Die Erstinstallation läuft weitgehend automatisiert und einfach ab. Mittels des grafisch ansprechend animierten Hauptmenüs kommt man komfortabel ins gewünschte Untermenü. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und hat einen tadellosen Tastendruckpunkt. Die Touch-Bedienelemente vorn am Gerät reagieren flott und präzise. Trotz des großen Ausstattungsumfangs ist der TV leicht zu beherrschen. Leider fehlen Hilfetexte, die in einem Satz die z.B. im Video-EQ angewählte Funktion beschreiben. Nicht überzeugend - die relativ lange Bootzeit, die manchmal etwas träge Reaktion auf gegebene Befehle und die ziemlich lange "Vermittlung" zwischen Router und Gerät, nutzt man das eingebaute WLAN-Modul in Verbindung mit WPS. Das Gerätemenü kann während des Betriebs des Netzwerkplayers nicht aufgerufen werden, und bis der Toshiba feststellt, ob es eine neue Firmwareversion gibt, vergeht sehr viel Zeit. Praktisch ist die "Quick" Taste auf der Fernbedienung, mit dieser hat man schnell Zugriff auf wichtige Funktionen des Fernsehers, z.B. auf Bildmodus, Bildgröße oder den persönlicher Modus.

Multimedia und spezielle Features

Einfache WLAN-Einbindung

Media Player

YouTube

DLNA-Streaming: Foto-Wiedergabe

Serverauswahl

Toshiba Places

Favoriten

Kontoverwaltung

News Place

Social Place

Video Place

  • Die Einbindung ins Netzwerk mittels dem Drahtlosmodul ist per WPS (setzt WPS-fähigen Router voraus) besonders schnell und komfortabel möglich. Alternativ kann man auch, konventionell, den Netzwerkschlüssel eingeben. Der Verbindungsaufbau ist schnell erledigt. 

  • Streaming: Im Hauptmenü findet sich der Punkt "Mediaplayer" mit den üblichen Unterpunkten Foto, Film und Musik. Den entsprechenden Punkt wählt man rasch aus, anschließend wird das Netzwerk nach vorhandenen Servern durchsucht, diese werden nach Abschluss der Suche aufgelistet. Dann erscheint erneut die Auswahl Foto/Filme/Musik und die Ordnerstruktur des Servers wird angezeigt. Die Zugriffszeiten sind sehr schnell, auch bei der Thumbnail-Darstellung (z.B. für jpeg-Bilddateien) geht es flott voran - sehr lobenswert. Es können allerdings nur jpeg-Bilder und keine anderen Formate dargestellt werden. Wie sieht es mit Videodateien aus? Hier akzeptiert der 46UL875 das Transport Stream (.ts) Format, Musikdateien werden, wenn sie im MP3-Format vorliegen, akzeptiert und abgespielt. Insgesamt sollte Toshiba hier nachbessern und die Fomatvielfalt erhöhen. 

  • USB-Wiedergabe: Nach dem Anschluss eines USB-Mediums wird automatisch der MediaPlayer gestartet, alternativ kann der MediaPlayer auch wie beim Streaming über das Hauptmenü gestartet werden. Die Wiedergabe von einem USB-Medium gestaltet sich in Form und Layout identisch zur DLNA-Streaming-Funktion, zeigt aber Unterschiede bei der Formatauswahl. Während unter Bildern weiterhin nur JPEG und unter Musik lediglich MP3-Dateien wiedergegeben werden, kann im Film-Bereich nun auch MPEG, MP4, und sogar MKV abgespielt werden, TS ist ebenfalls weiterhin möglich. 

  • Internetbasierte Dienste: Unter dem Menüpunkt "Angeschlossener Fernseher" kann man auf verschiedene internetbasierte Dienste zugreifen - so auf YouTube und auf Toshiba Places. Hinter letzterem verbirgt sich ein Feature, welches etwas ähnlich ist wie z.B. Panasonics Viera Cast oder vergleichbaren Angebote von Philips oder Samsung. Durch den registrierten TV ist man automatisch angemeldet. Innerhalb des Toshiba Place gibt es: Video Place (Video On Demand Services wie z.B. Cartoon Networks, Viewster, Woomi, Dailymotion, Box Office 356 - es gibt sowohl kostenfreier Angebote (mit Wiedergabe von Trailern) als auch kostenpflichtige Filmportable), Social Place (hier können Favoriten und markierte Videos eingesehen werden, der eigene Posteingang ebenso. Zudem kann ein flickr Konto eingerichtet werden, genauso ein Konto für Daily Motion. Man kann auch mit anderen Usern interagieren. Des Weiteren findet sich der News Place in diesem Portal, aktuell findet sich hier aber nur golem.de. Als letzter Punkt können Favoriten gesetzt werden (Lieblingsservices) und die Kontoeinstellungen vorgenommen werden. Hier können auch andere Nutzer zur Kontaktliste hinzugefügt werden. 

  • Zu YouTube: Unter dem Punkt "Angeschlossener Fernseher" ist der Direktzugriff auf YouTube möglich - alle üblichen YouTube-Funktionen sind möglich. 

  • Es gibt auch eine App (Toshiba Remote), diese kann kostenlos im AppStore herunter geladen werden.

  • Personal TV Setup: es gibt vier Speicherplätze, so kann sich z.B. in einer Familie mit vier Personen jedes Familienmitglied ein eigenes Preset schaffen. Einzustellen sind: Lautstärketyp, Gesichtserkennung, Bildfeld (aus den Bild-Presets) und Eingabe eines Namens für das Preset. Unter "persönliche Gruppierung" bei einer Timeraufnahme kann man zudem festlegen, dass bei dem zum jeweiligen Personal TV Setup Preset eine Zuordnung zu einem Benutzerkonto vorgenommen wird. 

  • Eingebaute Kamera: Kamerasensoreinrichtung erfolgt im Submenü "Präferenzen". Hier kann der Kamerasensor ein- und ausgeschaltet werden und die Zeit bis zur Bildausschaltung zwischen 5 und 60 Minuten eingestellt werden. Die Kamera ist für die Gesichtserkennung beim Personal TV Setup zuständig und dient auch zur Messung der Zeit, bis der TV automatisch abgeschaltet wird.

  • USB-Recording: Der für die Aufnahme vorgesehene USB-Stick wird in den USB2-Slot eingeschoben und muss anschließend formatiert werden (automatische Formatierungsabfrage). Danach kann es gleich losgehen und es kann entweder bequem übers eingebaute EPG eine Timeraufnahme gestartet werden, oder es wird die gerade laufende Sendung mittels der Recordingtaste auf der Fernbedienung direkt aufgenommen. Die Aufnahmen zeigen keine Differenzen zum zuvor gesehenen Tunerbild. Es gibt keine verschiedenen Qualitätsstufen. 

Insgesamt offeriert der Toshiba eine umfangreiche und praxisgerechte Ausstattung. Zu loben sind die sehr einfach zu bewerkstelligenden USB-Aufnahmen und die Formatvielfalt bei Verwendung eines USB-Sticks. Auch die vier persönlichen Presets zum Speichern von Präferenzen sind praktisch. Bei der Anzahl der zu Streaming-Formate besteht Nachholbedarf.

Video-EQ

Der Video-EQ bietet folgende Einstelloptionen:

Schickes neues Menüdesign

Bildeinstellungen

Erweiterte Bildeinstellungen

Teil 2

  • Bildmodus: AutoView (hier kalibriert sich der TV automatisch hinsichtlich wichtiger Bild-Basisparameter, im Testbetrieb passt sich AutoView der Umgebungshelligkeit gut an und liefert ein farblich weitgehend authentisches Bild), dynamisch, Standard, Hollywood Nacht, Hollywood Tag und Hollywood Pro sowie Spiele und PC (bei Anwahl des entsprechenden Eingangs)

  • Regler für: Panelhelligkeit, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton, Schärfe

  • Unter den "Erweiterten Bildeinstellungen" finden sich: Colour Master, Farbtemperatur (-5 bis +5), der automatische Helligkeitssensor kann aktiviert oder deaktiviert werden, die dynamische Hintergrundbeleuchtung kann ein- oder ausgeschaltet werden, es gibt einen Regler für den Schwarz-Weiß-Pegel und für die Gammakorrektur, verschiedene Rauschreduzierungen sind abrufbar: MPEG-Rauschen und ein allgemeiner Digital Noise Reduction Filter. Natürlich ist auch Resolution + mit an Bord, in verschiedenen Stufen können hier SD-Signale mit einem HD-Effekt versehen werden. Es gibt insgesamt vier Stufen. Es kommt Active Vision M100 (Framerinterpolation) hinzu, hier merkt man, dass der UL875 eher ein Mittelklassegerät ist, die Hightech-Toshiba haben hier aufwändigere Interpolationssysteme. "Motion Detection Range" (Standard oder Breitbild) 

  • Verfügbar sind auch die "Experten-Bildeinstellungen". Hier lässt sich ein eingebautes Universaltestbild anzeigen, die einzelnen RGB-Farben ein- und ausschalten und ein Weißabgleich sowie eine Farb- und Gammakalibrierung vornehmen. 

Der Video-EQ begeistert durch die effektive Arbeitsweise und die große Auswahl an möglichen Parametern. Die Hollywood-Bildmodi brauchen wenig Strom und bieten ein kinogerechtes Bild mit sehr exakter, natürlicher Farbwiedergabe und einem hohen Maß an Augenfreundlichkeit. Top - sogar ein Testbild ist eingebaut. 

Allgemeine Bildfeststellungen

der 46UL875 bietet trotz kritischer Edge-Technik eine gleichbleibende Bildhelligkeit ohne störende Hot Spots. Das Bild ist, verstellt man es nicht selber, farblich authentisch, zudem glänzt der Toshiba mit exakten Farbverläufen und guter Bewegungsdarstellung, obwohl nur eine 100 Hz Frame Interpolation verbaut ist.  Der Schwarzwert setzt keine neuen Standards, ist aber als gut zu bezeichnen. Zudem sind Kontrastdynamik und Detaillierung gelungen. Das De-Interlacing und Upscaling ist für die Preisklasse tadellos und zeigt nur wenig Schwächen, die sich in leichten Treppenstufen und ab und zu im hochfrequenten Bildbereich auftretenden Bildzittern zeigen. Der Blickwinkel ist gut, aber nicht sensationell - die vom Werk angegebenen 178 Grad sind ein wenig optimistisch. Mit vier Personen, also einer "normalen" Familie, kann man problemlos Fernsehen und Filme betrachten. 

Bild Blu-ray

Fluch der Karibik, Teil 1, ab Filmbeginn: Das große Galionsschiff, welches zu Filmbeginn aus den Nebelschwaden auftaucht, wirkt plastisch und wird scharf sowie detailgetreu dargestellt. Auch die Nebelschwaden sehen authentisch aus, es ist kaum Rauschen sichtbar. Die Holzreling ist fein durchzeichnet, die kleine Elisabeth und ihr Kleid sind schon aus gewisser Distanz in vielen Einzelheiten zu sehen. Die Gebrauchsspuren an den Segeln sind deutlich zu erkennen. Die Detaillierung der Uniformen ist ausgezeichnet, auch die Kordeln an der Uniform von Norrington bleiben ruhig und zittern nicht. Die Schwarz-Grau-Abstufungen sind sehr fein und beweisen den Fortschritt in der Edge LED-Technik. Im 2. Kapitel, als Jack Sparrow in seinem stark angegriffenen Boot Kurs auf Port Royal nimmt, stechen die guten Kontrastwerte ins Auge, wenn man das Gesicht des Seeräubers in Großansicht genau betrachtet (Haare, Bart, Augenpartie). Das Bild ist sehr stabil, die Bewegungsschärfe überzeugt, die Wellen des Meeres sehen natürlich aus. Als das Boot die drei zur Warnung aufgehangenen Piratenskelette passiert, zeigt sich eine sehr ausgeprägte visuelle Räumlichkeit mit hervorragender Ebenen-Differenzierung, so schweben die drei Skelette beinahe völlig frei im Raum, die hinteren Ebenen sind immer noch gut durchzeichnet. In den dunklen Bereichen im Inneren der Felsformation allerdings gehen einige Einzelheiten unter. Bei der Einfahrt nach Port Royal, als Jack das Segelschiff mit dem regen Treiben an Bord passiert, ist nur minimales Bildzittern erkennbar. Beim Anlegen am Hafen kommt die Beschaffenheit der Holzplanken klar heraus, auch die ornamierte Uniform des Hafenmeisters wird sauber erfasst und fein durchzeichnet. Beim horizontalen Kameraschwenk über die Festung von Port Royal bleibt das Bild weitgehend ruhig, geschulte Augen werden ein minimales Ruckeln erkennen. Die Farbgebung zeigt sich durchgehend authentisch. 

Bild DVD

Star Wars Episode III, ab Filmbeginn, Filmmaterial: Die Laufschrift läuft ruhig und ohne Zittern bis in die hinteren Bildebenen durch, leichte Treppenstufenbildung ist zu beobachten, Wellenbildung oder sonstige Artefakte bleiben aus. Man sieht weiter hinten allerdings minimales, aber nicht wirklich störendes Kantenzittern. Die Buchstaben sind gleichmäßig eingefärbt und bleichen an den Rändern nicht aus. Beim Schwenk auf den Sternzerstörer ist ein leichtes Zittern an der oberen diagonalen Linie und an der Kommandobrücke zu sehen, ansonsten steht der Zerstörer aber stabil und plastisch im Raum. Die Objektkanten der ins Bild fliegenden Fighter bleiben weitgehend stabil, als sie über die im Schatten liegende Seite des Sternzerstörers hinweg fliegen, gehen einige wenige Details in der Dunkelheit unter, der sonst sehr guten Kontrastdynamik werden hier Grenzen aufgezeigt. Als die beiden Raumjäger nach unten in die Schlacht abbiegen, eröffnet der 46UL875 ein räumlich akkurat gestaffeltes Panorama und eine sehr ausgeprägte Objektplastizität, die Schiffe schweben mit sauberer Differenzierung über der Oberfläche.

AVEC Professional Test DVD:

  • Laufschriften (weiß, schwarz) in verschiedenen Geschwindigkeiten vor dreifarbigem Hintergrund (blau, rot, weiß): Ruhiger Lauf, leichtes Kantenzittern ist in allen Geschwindigkeiten erkennbar, dafür bleiben Nachzieheffekte und Pixelwolken praktisch aus. Gut gelingt, sogar im häufig problematischen roten Bereich, die Farbtrennung. 

  • Pendel mit rotblauem Innenleben, welches in unterschiedlicher Geschwindigkeit über eine stabil stehende schwarze Linie gleitet: Erst ab der Pendelmitte bilden sich leichte Nachzieheffekte aus, auch die farbigen Balken bleiben gut differenzierbar. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt stabil. 

  • Magentafarbene Siemenssterne (einer zentriert, vier in den Bildschirmecken), die sich vor grünem Hintergrund drehen: Die Sterne weisen alle einen ruhigen Lauf auf. An den Kanten der Strahlen sind minimale Treppenstufen und eine leichte Wellenbildung festzustellen. Ausgezeichnet ist auch bei diesem Testbild die Farbtrennung. 

  • Bewegtes Stadtbild von Esslingen: Esslingen gelingt mit hoher Bildschärfe und hoher Stabilität bei den Kameraschwenks. Es ist nur minimales Zeilenrauschen an den Dachziegeln zu sehen. Die Struktur des Rasens im Park und die einzelnen Steine des gepflasterten Weges kommen sauber heraus. Die Farbgebung ist sehr authentisch, die Grün-Darstellung ist sehr gut. 

Bild Tuner

Der DVB-C- und DVB-S-Tuner bieten beide ein rundherum überzeugendes Bild. Die öffentlich-rechtlichen HD-Sender in 720p zeigen ein scharfes und fein durchzeichnetes, zudem kontrastreiches Bild im Modus AutoView. Die Farben erscheinen natürlich und nicht übersättigt. Im Allgemeinen steht das Bild stabil und zittert nur ab und zu an vereinzelten Stellen leicht. Die Bewegungsschärfe liegt hoch, Artefakte oder Bildrauschen fehlen erfreulicherweise beinahe völlig. Bei SD-Signalen ist natürlich eine leichte Rauschneigung und auch eine leichte Bildung von Blockartefakten nicht zu leugnen, dies liegt aber an der Signalqualität im Allgemeinen. Im Vergleich zu früheren Toshiba-Modellen und vielen Konkurrenten sticht der Tuner des 46UL875 aber durch seine gute Qualität hervor. Resolution + als Bildverbesserer bringt mehr Bildschärfe ins Spiel, man sollte aber genau darauf achten, nicht zu nahe vor dem TV zu sitzen, dann wirkt das Bild doch etwas überschärft. Toshiba weist aber selber darauf hin, dass sich der Quasi-HD-Effekt nur bei größerem Betrachtungsabstand richtig einstellt. 

Bild Gaming

Need for Speed Shift 2, PS3, 720p: Das Bild ist plastisch und scharf, auch die räumliche Staffelung ist sehr gut, leider aber bemerken geschulte Augen einen minimalen Input Lag, das heißt, vom Game Controller gegebene Befehle werden nicht simultan, sondern mit ganz leichter Verzögerung, umgesetzt. Bei schneller Fahrt entstehen an den Kanten minimale Treppenstufen, die Farbgebung erfreut durch das richtige Maß an Sättigung. 

Ton

Das Tonmenü verfügt über die folgenden Optionen:

  • Zwei Presets (Sprache1 und Sprache2 sind hier zu nennen)

  • Balanceregler

  • Dolby Volume (aus, niedrig, hoch) für Pegelausgleich zwischen Signalquellen mit unterschiedlicher Lautstärke

  • Dynamikbereichssteuerung

  • Kopfhörerlautstärkeeinstellung

  • Audio-Beschreibung

  • Unter den "Erweiterten Toneinstellungen" befindet sich das "Sound Navi", hier öffnet sich ein EQ, bei dem man zunächst zwischen den beiden Aufstellungsarten "Wand" und "Ständer" wählen kann. Es ist aber auch über möglich, ein eigenes EQ-Setup zu erstellen und es kann bei einzelnen Frequenzbändern (100, 330, 1000, 3300, 10.000 Hz) ein akustischer Angleich vorgenommen werden. Unter dem Punkt "Surround" kann man "Kino" oder "Räumlich" einschalten. Natürlich kann man die Surroundfunktion auch deaktivieren. Letzter Punkt ist die Stimmenverstärkung.

Die Klangqualität ist befriedigend. Die Aktivierung der Surroundfunktion (Programm "Räumlich" bringt sogar einen hörbaren Zugewinn an Räumlichkeit. Stimmen sind gut verständlich, besonders, wenn man die Stimmenverstärkung aktiviert. Dolby Volume arbeitet zuverlässig. Der Klang selbst ist leicht blechern, für die Nachrichten oder die Daily Soap in Ordnung, möchte man sich Konzerte oder ähnliches anhören, ist es ratsam, hier die ganze AV-Anlage zur Klangwiedergabe mit einzubeziehen. 

Konkurrenzvergleich
  • MEDION LIFE S18006: Der MEDION liefert für weniger Geld sogar die Möglichkeit zur 3D-Wiedergabe mit - sogar 2 Brillen sind im Kaufpreis inkludiert. Dafür fehlen sämtliche Streamingmöglichkeiten, eine Netzwerkeinbindung ist nicht vorgesehen. Damit gibt es auch kein Internetportal. Der Video-EQ des MEDION bietet nicht die Vielfalt und die Qualität des exzellenten Toshiba Video-EQ. Beim BD-Bild dafür erzielt der MEDION sehr gute Ergebnisse und muss sich kaum hinter dem Toshiba verstecken, was die Güte fürs Gaming angeht, zieht der MEDION vorbei - er produziert keinen Input Lag. Sollen DVD-Signale auf 1080p aufpoliert werden, schlägt die Stunde des Toshiba, er agiert sauberer und schärfer. 

  • Samsung UE46D6500: Der Samsung ist ca. 300 EUR teurer als der Toshiba und begeistert mit der tollen Internet- und Streaming-Funktionalität - hier merkt man, dass Samsung auf diesem Gebiet viel Erfahrung hat. Die Fernbedienung des Toshiba gefällt uns aber ebenso besser wie dessen Upconversion von DVD-Signalen. Auch der Video-EQ des Toshiba ist aufwändiger. Punkte sammelt der Samsung mit seiner nochmals etwas einfacheren Handhabung und dem besseren Klang. 

  • Sony KDL-40EX525: Der Sony ist in 40 Zoll natürlich günstiger und kleiner als der 46UL875, ist aber für einen ähnlichen Marktpreis auch in 46 Zoll erhältlich. Der Sony bietet ebenfalls ausgezeichnete Qualitäten im Blu-ray Betrieb und eine ordentliche Upconversion, hat aber keinen so ausführlichen Video-EQ wie der Toshiba, dessen DVB-S-Tuner zudem einen Hauch besser ist.  Dafür sind die Streamingeigenschaften des Sony besser, Sonys Internetportal Qriocitiy macht zudem den ausgereifteren Eindruck und ist noch besser mit Inhalten bestückt. 

Fazit 

Der Toshiba 46UL875 überzeugt mit edler Optik und solider Verarbeitung. Die neue Fernbedienung gefällt uns aus qualitativer Sicht und aus praktischen Aspekten sehr gut. Zudem hat nun auch Toshiba mit "Toshiba Places" ein eigenes Portal für internetbasierte Dienste und Social Networking. Man merkt allerdings, dass Toshiba noch nicht so lange mit einem solchen Ausstattungsmerkmal im Geschäft ist wie Philips, Sony oder Samsung. Bei den drei Konkurrenten ist das Angebot noch um einiges größer. Dafür schlägt Toshiba nahezu alle Kontrahenten mit dem erstklassigen Video-EQ, der schon beinahe semiprofessionalle Ansprüche zufrieden stellt. Die Hollywood-Bildmodi sind ausgezeichnet und bringen echtes Film-Flair ins Wohnzimmer. Maßstäbe setzt auch der exzellente Tuner, der nicht nur im HD-, sondern sogar im SD-Betrieb sehr gute Ergebnisse erzielt und durch Schärfe und Rauscharmut überzeugt. Das Upscaling von DVDs gelingt tadellos, es gibt kaum Scalingrauschen und wir konnten eine ausgezeichnete Detailtreue beobachten. Nur selten tritt etwas Bildzittern auf. Die scharfe, sehr plastische BD-Wiedergabe ist ebenfalls zu loben. Der Toshiba ist ein Edge LED-LCD - die Nachteile dieser Technologie macht er beinahe vergessen, denn er überzeugt mit einer recht gleichmäßigen Bildausleuchtung. Der Schwarzwert ist gut, aber nicht sensationell. Die Anschlussbestückung ist praxisgerecht, Toshiba verzichtet lobenswerterweise auch auf Adapter, die viele Konkurrenten mittlerweile gerade für ältere Anschlussformen wie Komponente benötigen. Leider gibt es im Vergleich zu manchem früheren Toshiba Flachbildschirm keinen Vorverstärkerausgang für den direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers mehr. Der 46UL875 verfügt über ein eingebautes WLAN-Modul mit WPS - sehr praktisch. Die WPS-Kommunikation dauert aber etwas lange. Das Bedienkonzept ist gut, im Detail finden sich aber Verbesserungsvorschläge (Gerätemenü sollte auch im Mediaplayer-Betrieb anwählbar sein), zudem sollte Toshiba die Anzahl an Formaten, die beim Streaming akzeptiert werden, erhöhen.

Optisch attraktiver, bildstarker EDGE-LED-LCD-Fernseher mit ausgezeichnetem Blu-ray-Bild und tadellosem Upscaling sowie hervorragendem Multituner

LCD-TVs bis 50 Zoll Mittelklasse
Test 23. August 2011

+ Sehr gute Plastizität, natürliche Farben und hohe Detailtreue im Blu-ray-Betrieb
+ Ausgezeichnete Upconversion von DVD-Signalen
+ Hervorragender Multituner
+ Erstklassiger Video-EQ
+ Schicke Optik und solide Verarbeitung

- Anzahl der Streamingformate
- lange Bootzeit und manchmal träge Reaktionen auf Bedienbefehle

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos und Video: Philipp Kind
Datum: 23.08.2011