TEST: Teufel 5.1 LS-System mit eingebautem Receiver Columa 300 R in "L"-Ausführung 

13.01.2011 (cr)

Schlanke Säulen für Front und Rear

Fernbedienung

Einführung

Ganz frisch aus der Berliner Lautsprecherschmiede ist das neue Teufel Columa 300 R mit integriertem Receiver plus insgesamt sechs Endstufen für das Betreiben einer 5.1 Konfiguration in unserem Testraum gelandet. Wir können uns über die Konfigurarion „L“ freuen, die zwar mit 949 EUR am kostspieligsten ist, dafür aber mit vier dünnen, hohen Alu-Säulen auch die akustische Maximalleistung aufruft. Das Columa möchte von seiner Ausprägung her eher den Ästheten ansprechen und weniger den Liebhaber modernste Technik. Daher gibt es lediglich Decoder für Dolby Digital/DTS 5.1 sowie Dolby PLII mit den Betriebsarten Music und Movie. Es fehlen Decoder für die aktuellen HD-Tonformate, und auch HDMI-Terminals gibt es nicht. Dafür finden sich zwei optische sowie zwei koaxiale Digitaleingänge sowie drei analoge Stereo-Cincheingänge auf der Rückseite des Subwoofers, in dessen Gehäuse alle Endstufen untergebracht sind. Auch ein UKW- und ein Mittelwellentuner sind eingebaut. Für ein komfortables Handling wird eine kleine Controller-Station mit 2-zeiligem Display mitgeliefert, die mittels speziellem Kabel an den Sub angeschlossen wird. 

Video-Übersicht

 

Verarbeitung, Technik und Handling

Recht kompakter Center

Fuss des Centers

Sauber eingepasste Metallgitter

Wandhalterung beim Center

Anschlüsse an den Säulen

Standfuss der Säulen von unten

Der Standfuß bietet guten Halt

Das Columa 300 R kostet beinahe 950 EUR in der größten Spezifikation, da darf der Kunde durchaus Ansprüche hinsichtlich einer gediegenen Verarbeitungsqualität mitbringen. In weiten Teilen werden diese vom Berliner Komplett-Ensemble auch erfüllt. Das Set besteht aus vier sauber verarbeiteten, schlank und edel auftretenden Standsäulen, die beinahe komplett aus Metall bestehen. Der Fuss gibt recht guten Halt, störend ist nur der Deckel des Gehäuses, der aus recht einfachem Kunststoff besteht. Die Lautsprecherkabel-Schraubanschlüsse sind sauber verarbeitet, fallen aber bauartbedingt nicht eben groß aus. So sind dem Hantieren mit großen Kabelquerschnitten doch recht enge Grenzen gesetzt. Sehr gut gefallen uns die präzise eingepassten Metallgitter der passiven Komponenten. Im optisch schlicht, aber dezent-elegant auftretenden Subwoofer sind alle Endstufen untergebracht. Das rückwärtige Anschlussfeld bietet keinen Anlass zur Kritik, auch die Anschlüsse für die anderen Lautsprecher sind ordentlich ausgeführt. Die Cinch-Buchsen hinten sitzen fest und sind gerade eingepasst. Mitgeliefert ist auch eine praktische, weil separate aufstellbare Empfangseinheit mit schönem 2-zeiligen Display, die elegant auftritt und durch den sehr soliden Standfuss rundherum gefallen kann. Hier merkt man deutlich, dass Teufels Qualitätsanspruch mittlerweile auf sehr beachtlichem Level ankommen ist. Nicht zu diesem Bild passt die mitgelieferte Fernbedienung. Sie ist zwar sehr praktisch und einfach zu bedienen, aber von der Materialanmutung her sehr einfach. Hier kommt eher das Feeling auf, das man von Fernbedienungen berüchtigter Satellitenreceiver aus dem Baumarkt her kennt. Die Innenverarbeitung des Subwoofers kann überzeugen, alles ist sauber verlegt und aufgebaut. 

Center von hinten

Center-Anschlüsse


Der Centerlautsprecher mit 100 Watt Sinus-Belastbarkeit hört auf den Namen CL 300 C und ist als 2-Wege-Box ausgelegt. Er arbeitet nach dem geschlossenen Prinzip, was zwar den Wirkungsgrad gegenüber einer Bassreflex-Konstruktion niedriger macht, dafür aber kann man den CL 300 C auch ohne Schwierigkeiten nah an der Wand oder sogar in einem TV-Rack unterbringen. Hinzu kommen die sehr kompakten Abmessungen (39,2 cm breit, 10 cm hoch, 12,6 cm tief inklusive Center-Fuß) und das mit 1,4 kg recht geringe Gewicht. Das Gehäusevolumen fällt mit netto 1,8 Litern erwartungsgemäß gering aus und deutet schon an, dass das Columa für wahre Pegeltreiber nicht optimal geeignet ist. Für Anwender, die im dedizierten Heimkinoraum ordentlich akustischen Druck aufbauen wollen, hat Teufel aber mehr als genug Alternativen im Programm. Hartgesottene können sich z.B. an den enorm pegelfesten THX Ultra 2 Sets System 8 oder System 9 bedienen. Zurück zum CL 300 C. Mit zwei 5,5 cm Mitteltönern mit Papiermembran ausgestattet, wird die Bestückung von einem 19 mm Hochtöner mit Gewebekalotte ergänzt. Den Frequenzgang gibt Teufel mit 140 bis 22000 Hz an. Eine integrierte Wandhalterung sorgt für flexible Unterbringungsmöglichkeiten. 


Die vier identischen Säulen für Front und Rear heißen CL 300 FR und haben ebenfalls zwei 5,5 cm Mitteltöner und einen 19 mm Hochtöner. Das Membranmaterial ist identisch. Mit 100 Watt/Sinus sind die schlanken Boxen pro Stück maximal belastbar. Alle passiven Komponenten des Columa 300 R weisen eine Impedanz von 4 Ohm auf. Zudem sind alle LS magentisch abgeschirmt. Wie auch der Center, präsentiert sich auf die CL 300 FR als geschlossene Konstruktion. Der Standfuss ist abschraubbar. Der Frequenzgang: 140 bis 22000 Hz. Die Säulen wiegen pro Stück 4,35 kg und sind 112,3 cm hoch, 22 cm breit und 22 cm tief. 

Downfire-Bassreflex-Subwoofer

Basstreiber

Subwoofer - Lautsprecheranschlüsse

Rückseite komplett

Tuneranschlüsse

Im Detail

Etwas spitze Gehäuseecken

Als Kontrollzentrum fungiert der Subwoofer, in dessen Gehäuse auch alle Endstufen untergebracht sind. Er wird unter der Bezeichnung US 6110/6R SW geführt. Er arbeitet nach dem Bassreflexprinzip mit nach unten gerichteter Bassreflexöffnung und liefert eine langfristige Leistung (für alle Kanäle) von 250 und eine kurzzeitige Leistung von 350 Watt. Er baut auf eine analoge Endstufeneinheit für alle Kanäle. Der Frequenzgang reicht von 35 bis 150 Hz. Der Downfire-Woofer wiegt 22 kg und hat ein Netto-Gehäusevolumen von 41 Litern. Er ist 34 cm breit, 48,5 cm hoch und 55 cm tief. Auf der Rückseite befindet sich auch ein Netzschalter, der den Sub komplett vom Netz trennt. Für ausreichend Anschlussmöglichkeiten sorgen 3 analoge und 4 digitale (2 x optisch, 2 x koaxial) Eingänge. Die separat aufstellbare Displayeinheit wird mittels Systemkabel angeschlossen. Da keine Decoder für die neuen Tonformate und keine Videofunktionen integriert sind, erübrigt sich ein HDMI-Eingang, was wir etwas schade finden. Hier hätten wir von Teufel erwartet, dass die aktuellen HD-Tonformate decodiert und HDMI-Videosignale zumindest durchgeschliffen werden können. 

Ausgebautes Innenleben des Subs

Elkos

Technik im Detail

Verkabelung

Kühlkörper

Überblick von oben

Chassis von innen

Über die Fernbedienung kann die Wahl des Eingangs (Radio UKW FM, Radio MW AM, Aux 1, Aux 2, Aux 3 (analoge Cincheingänge) sowie Coax 1, Coax 2, Opt 1 und Opt 2 vorgenommen werden. Entweder kann man mit der „Source“ Taste die Quelle wechseln, oder aber mittels direkter Wahltaste ansteuern. Die Lautstärkeregelung ist relativ präzise möglich, auch eine Mute (Stummschaltung) ist vorhanden. 

Display der Kontrolleinheit

Steuereinheit

Übersichtliche Fernbedienung

Um verschiedene Einstelloptionen über das Hauptmenü zu tätigen, drückt man auf der Fernbedienung die zentriert untergebrachte „OK“ Taste. Anschließend bewegt man sich mit den Pfeiltasten links und rechts durchs Menü. Im „Input“ Menü kann der gewünschte Eingang eingestellt werden. Im „Surround“ Menü wählt man den Klangmodus, hier stehen Stereo 2.1 und 5.1 bzw. Dolby Pro Logic II Music/Movie zur Verfügung. Im Menü „Level“ kann der Pegelangleich vorgenommen werden. Wahlweise kann dies auch durch die direkte Anwahl des einzelnen Lautsprechers (untere 6 Tasten auf der FB) geschehen. Über die Taste „Test/Mem“ kann man auch direkt auf die Testtonfunktion für alle LS zugreifen. Die Pegeleinstellung ist in 1 dB Schritten möglich. Im Menü „Delay“ wird das Time Alignment vorgenommen. Allerdings eher einfach – man kann für Center- und Rearkanäle eine leichte Verzögerung des Signals in Relation zu Front L/R einstellen, um bei nicht optimaler Aufstellung ein gleichzeitiges Ankommen des Tonsignals an allen LS zu gewährleisten. Wie stellt man solche Differenzen ein? Beispiel (nachdem der Anwender die Abstände zu den LS gemessen hat): Abstand zu den Front-LS 3 Meter, Abstand zum Center 2,2 Meter. 3 – 2,2 = 0,8 m. Dieser Wert wird dann eingestellt. Im Speaker-Menü gibt der Anwender ein, welche LS angeschlossen sind (2.1, 3.1, 5.1). 

Gesamtnote: Sehr gut - Ausgezeichnet. 

Klang

Blu-ray, Stirb Langsam 4.0, ab Filmbeginn, DTS 5.1: Die Akustik wirkt sehr aufgeräumt und authentisch, auch bei Laufzeit 4.10, als McLanes Tochter mit ihrem Liebhaber knutschend im Auto sitzt und unsanft von ihrem Daddy überrascht wird. Die Geräusche der Autotür und die Musik im Fahrzeug kommen sehr gut zur Geltung. Prima ist die Stimmwiedergabe des recht kompakten Centers. Nur bei Effekten im unteren Mitteltonbereich muss der Center passen, hier fehlt es schlichtweg an Volumen. Die Stimmen aber gibt er ohne störende nasale oder anderwärtige Beimengungen souverän wieder und liefert auch eine gute Durchzeichnung der Hintergrundgeräusche. Im 6. Kapitel tobt der erbarmungslose Kampf um die Wohnung von Matthew Farrell – hier kann sich das Columea 300 R ebenfalls sehr gut in Szene setzen und bietet eine erstaunlich gute Präzision. Der aktive Subwoofer mischt sich stets ehrlich ins Geschehen – zwar fehlt es ganz untenherum an Tiefgang und auch etwas an Punch, ab ca. 40 Hz aber stellt er sein Leistungsvermögen sehr eindrucksvoll unter Beweis und beeindruckt durch seine Impulstreue. Top werden die erbitterten Schußwechsel wiedergegegen, die auch im Hochtonbereich das richtige Maß an Schärfe aufweisen und nie zu lasch oder zu harmlos erscheinen. Das Stimmengeschrei wird mit dem richtig Maß an Betonung eingearbeitet, und auch den spannungsgeladenen Music Score vergisst das Columa nicht. Kleine Details wie Splitter, die auf den Boden fallen, oder der Wechsel des Waffenmagazins arbeitet das Berliner Kompettsystem prima ein. Das „Ende der Fahnenstange“ wird erst am Ende des Kapitels offenbar – hier schlägt der Woofer durch, wenn man die Explosion der Wohnung mit sehr hohem Pegel anhören möchte. 

Blu-ray, Batman – The Dark Knight, ab Filmbeginn, Dolby Digital 5.1: Die düstere Atmosphäre vor dem Übergriff der Schergen des Jokers auf die große Bankfiliale kommt sehr gut zur Geltung. Die Glasscheibe, die die Gangster heraussprengen, splittert in alle Richtungen und wirkt tonal klar. Das Ansetzen des Spezialbohrers am Tresor kommt klanglich realistisch zur Geltung. Die Schüsse des erbosten Filialleiters sind beinahe schon markerschütternd. Dynamiksprünge bereiten dem Columa kaum Schwierigkeiten. Auch kleine Einzelheiten wie das Öffnen der Sporttasche im Tresorraum mittels Reißverschluss kommen überzeugend zur Geltung. Der Music Score kann einen Großteil seines aktiven Aromas versprühen – nüchtern ausgedrückt: Er klingt kraftvoll und ausgewogen, ferner ist auch hier die Detaillierung prima. Der ins Bankgebäude eindringende Schulbus wird nachdrücklich und räumlich dicht dargestellt. Nur dem sehr erfahrenen Heimkinoliebhaber mangelt es etwas an Ausdruckskraft unterhalb der 50 Hz. Als der Deckel der Nebelgranate im Mund des schwer verletzten Filialleiters auf den Boden fällt, ist dieses recht helle Geräusch sehr realistisch zu vernehmen. 

Blu-ray, Indiana Jones, Dolby Digital 5.1, ab Filmbeginn: Auch hier wieder eine sehr gute klangliche Leistung – die Verfolgungsjagd zwischen Armeelimousine und Hot Rod kommt tadellos heraus, das Aufheulen der Motoren und die sonstigen Fahrgeräusche wirken echt und bringen Atmosphäre mit. Auch, als die Wachposten brutal niedergeschossen werden, wirken die tödlichen Schüsse kraftvoll und dynamisch. Der Music Score wird mit guter Raumwirkung eingebunden. Die Stimmen klingen klar und lebendig und weisen ein erstaunliches Charisma auf – stimmtypische Eigenschaften kommen gut zur Geltung. Nur bei sehr hohen Lautstärken merkt man, dass das recht geringe Gehäusevolumen den Center doch etwas einbremst. Die vier identischen Säulen für Front und Rear verbreiten eine gleichmäßige und in Anbetracht der Bauart recht dichte Räumlichkeit. Der Präsenztonbereich kommt voller daher als wir von solchen schlanken Säulen her vermutet hätten. Wie gut das Columa im Detail arbeitet, hört man gut, als Ganoven zusammen mit Jones in die riesige Halle eintreten. Der Einfluss der Räumlichkeit auf die Klangcharakteristik der Stimmen kommt sehr gut heraus. Das leicht Hallige wird souverän vom Teufel-System erkannt. Auch, als das Schießpulver in Indys Hand läuft, merkt man, dass kleine Einzelheiten keinesfalls unterschlagen werden. Als es dann actionreich wird, geht das Columa 300 R auch diesen effektreichen Gang ohne Probleme mit: Faustschläge, Feuergefechte, Stimmengewirr – all dies sortiert das Columa 300 R facettenreich, gleichzeitig aber fehlt es nicht an Nachdruck. Für ein derartiges Komplettsystem agiert das Berliner Set nicht nur überraschend kultiviert und detailliert, sondern, wenn gefordert, auch erstaunlich forsch und energiegeladen. 

Blu-ray, Andrea Bocelli, Vivere – Live in Tuscany, Titel “Melodramma”, PCM 2.1:  Stereowiedergabe – etwas problematisch für derartige Systeme. Doch das Columa schlägt sich recht gut. Gleich zu Beginn ist Andreas Stimme in gutter Qualität zu vernehmen. Auch die Hintergrundgeräusche – läutende Kirchenglocken, zwitschernde Vögel – arbeitet das Columa ein. Als dann mit einem gehörigen Dynamiksprung das Konzert auf der Freilichtbühne beginnt, gefällt die runde Einarbeitung des Pianos. Die Beifallsbekundungen des Publikums werden mit ordentlicher Raumwirkung dargestellt. Als der berühmte blinde Sänger seine charakteristische Stimme erhebt, kann sich das Teufel-System durch die hohe klangliche Neutralität gut platzieren und mit einer natürlichen vokalen Ausprägung dienen. Die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist gut, der Grundtonbereich fällt aufgrund der Bauweise der schlanken Säulen allerdings minimal schmal aus. 

CD, Welcome to the Club, Vol. 20, CD2, Track 6, Discotronic – Tricky Disco 2K10, Modus Dolby PLII Music: Kraftvoll und mit gleichmäßiger räumlicher Verteilung macht sich das Columa an die Arbeit. Der Kickbass wird souverän und präzise wiedergegegen. Leichte Kritik müssen wir am etwas gedämpft daher kommenden Hochtonbereich üben. Hier würden wir uns über etwas mehr Transparenz freuen. Sehr schön gestaltet das Berliner System den Effektwechsel zwischen Front und Rear, zudem wird die Rear-Klangkulisse recht weitläufig ausgekleidet.

CD, James Bond Themes, instrumental dargeboten vom britischen Royal Philharmonic Orchestra, Stereo 2.1:
Bei der legendären Titelmelodie zu „Goldfinger“ agiert das Columa selbst im Stereobetrieb gefällig. Natürlich kommen zweikanalige Detaillierungsfanatiker hier nicht ganz auf ihre Kosten – es fehlt etwas an Tiefe und etwas an Substanz im Grundtonbereich. Derartige Anwender mit hohem akustischem Erfahrungsschatz standen aber auch gewiss nicht im Fokus der Entwickler. Für Stereohörer mit normalem bis leicht gehobenem Anspruch reichen die im Testlauf erzielten Leistungen definitiv aus. Dies zeigt sich auch bei der recht filigran, in den entscheidenden Momenten aber auch entschlossen auftretenden Wiedergabe des Titelsongs zu „Thunderball“ – verschiedene klangliche Ebenen können durchaus unterschieden werden, erst in den hinteren Reihen verwischt der Fokus, wenn man, bildlich gesprochen, tief in das Stück hineinhört, lässt die Präzision bei der Herausmodellierung von Einzelheiten nach. Die tonale Neutralität ist zu bewundern, es fehlen schneidende oder zu weich zeichnende Einflüsse, die das Hörvergnügen nachhaltig trüben können. 

Gesamtnote: Ausgezeichnet. 

Konkurrenzvergleich

Teufel Impaq 3000: Hier ist ein scharfer Konkurrent aus eigenem Hause, mit integriertem Blu-ray-Player und Decodern für die aktuellen HD-Tonformate für schlappe 699 EUR. Und das Impaq 3000 kann praktisch alles - tolles Bild, toller Ton, edle Optik, und dazu ist das System sehr preiswert. Was bekommt der Käufer des Columa 300 R also eigentlich an Mehrwert für die rund 250 EUR Aufpreis? Akustisch mehr Detailfülle - trotz des Fehlens von HD-Decodern. Ehrlich gesagt, macht sich hier bei Gerätschaften dieser Preisklassen kaum ein klanglicher Benefit breit, eher werden andere Faktoren wie aufwändiger konstruierte Lautsprecher wirksam. Und hier kann das Columa 300 punkten. Der Klang ist luftiger, räumlicher und zudem kann das System auch in Räumen knapp über 30 Quadratmeter noch mit Verve betrieben werden. Die optisch schicke und zudem praktische Bedieneinheit ist ein weiterer Vorzug. 

Samsung HT-C6930W: Mittlerweile ist das Samsung-Set kaum noch zu haben - es war mit knapp 1000 EUR schon fast unverschämt günstig für die Leistung. Der 3D-fähige eingebaute BD-Player gefällt auch heute noch, und die kräftige Akustik sowie die pralle Ausstattung ebenfalls. Die Verarbeitungsgüte erreicht nicht das Niveau des Columa 300 R, und auch klangtechnisch muss sich das HT-C6930W hinten anstellen: Weniger Dynamik, weniger Auflösung, weniger Präzision und weniger Klarheit. Trotzdem - für rund 1000 EUR ein so gutes 3D Komplett-Heimkino, das muss Samsung erst einmal einer nachmachen. 

Panasonic SC-BTT350: Mit 550 EUR schlank kalkuliert, spielt sich auch das SC-BTT350 in den engsten Kreis der Konkurrenten. Auch hier erhält der Käufer einen 3D-fähigen Blu-ray-Player mit im optisch schlicht gehaltenen Paket. Der Player bietet visuelle Topleistungen, und die Akustik ist für den Kaufpreis auch prima. Mithalten mit dem Columa 300 R kann das BTT350 freilich nicht - es fehlt an allem: Der Sub liegt bei Nachdruck, Tiefgang und Präzision deutlich zurück, die sehr einfachen Satelliten bieten nicht die Räumlichkeit und die Frische der Teufel-Säulen. Wer aber ein sehr preiswertes und trotzdem rundherum empfehlenswertes 5.1 Set sucht, der kommt kaum am BTT350 vorbei. Wer viel Wert auf Noblesse und klangliche Raffinesse legt, ist mit dem Columa 300 R plus separatem Standalone BDP besser bedient. 

Teufel Columa 900: Richtig "ab" geht es mit dem großen Columa-Set mit der Nummer 900. Hier gibt es eine Extraportion Design und Klangstärke für die 400 EUR Aufpreis - aber es ist kein "R" System, also braucht man als fundamental wichtiges Add-On noch einen AV-Receiver. Durchzeichnung, Bassdruck und Klarheit sind dann dafür nochmal zwei Klassen höher. Somit rechtfertigt das Columa 900 auch 

Gesamt-Fazit

Das Teufel Columa 300 R in der „L“ Ausführung beeindruckt durch edle Optik und geschliffene Akustik. Wie von den Berliner Lautsprecherexperten her gewohnt, erreicht das System eine klangliche Qualität, die auf dem gleichen Niveau liegt wie die Kombination aus kleinem AVR und separatem 5.1 LS-Ensemble. Durch die kleine, einfach aufzustellende Display/Controlling-Unit lässt sich das System leicht und komfortabel bedienen, zumal auch die etwas einfach verarbeitete Fernbedienung keine Rätsel aufgibt und durch viele Direktwahltasten Bedienprozesse verkürzt. Kritik erntet das System durch die fehlenden Decoder für die aktuellen HD-Tonformate. Auch fehlen HDMI-Anschlüsse, Videoverarbeitung findet nicht statt. Somit eignet sich das Teufel-Set eher für akustische Puristen, die keine großartige Feature-Vielfalt benötigen. Wer eine feine, kultiviert klingende 5.1 Komplettlösung sucht, die aus klanglicher Perspektive deutlich teurere Kontrahenten in den Schatten stellt und sich einfach bedienen lässt, liegt beim Columa 300 R genau richtig. 

Optische Noblesse verbindet sich gekonnt mit hoher Klangkultur - und auch der Bedienkomfort ist auf Top-Niveau

Receiver-/Lautsprechersysteme 5.1 obere Mittelklasse
Test 13. Januar 2011

+ Gediegene Optik
+ Kultivierter Klang
+ Gute Pegelfestigkeit
+ Tadellose Räumlichkeit
+ Prima Dynamik und Detaillierung

- Keine HD-Decoder
- Keine HDMI-Anschlüsse

Test: Carsten Rampacher
Datum: 13.01.2011