TEST: Sony KDL-55NX725 - FullHD 3D-fähiger Dynamic EDGE LED LCD-TV im Monolith Design
28.10.2011 (phk/sw)
Einführung
Zum UVP von 2499 EUR ist der 55 Zoll LCD-TV im Monolith Design von Sony erhältlich. Die schicke Optik und die geringe Bautiefe macht den Einzug des großen Bildwiedergabegerätes in das moderne Wohnzimmer nicht allzu schwer. Im Gerät steckt ein "OptiContrast"-Display mit Dynamic EDGE LED-Technologie, die für gute Schwarzwerte und starken Kontrast sorgen soll, außerdem trotz der Unterbringung der Hintergrundbeleuchtung in den Kanten homogene Helligkeitsverteilung sicherstellen. Sony bietet gewöhnlich auch ohne Bildoptimierungsprozesse ein stabiles Bild, für besondere Bewegungsschärfe ist im NX725 Motionflow XR 200 integriert. Der X-Reality Bildverbesserungs-Prozessor soll für klare Bilder ohne Detailverlust sorgen, auch bei Videosignalen in SD-Auflösung. Selbstverständlich gibt der Sony Full HD 3D wieder, Brillen sind aber im Lieferumfang nicht mit dabei. Der Sony TV kann wahlweise kabelgebunden oder drahtlos ins eigene Netzwerk eingebunden werden und bietet mit Bravia Internetvideo, Sony Entertainment Network und der Möglichkeit der Wiedergabe von DLNA-Servern und angeschlossenen USB-Medien multimediale Vielfalt. Mit dem HD Triple Tuner wird der Empfang von DVB-S/T/C (auch analog) garantiert.
Verarbeitung
Gesamtansicht
Front
Konventioneller Standfuß
Verarbeitung Oberseite
Geräte-Rückseite
Kantenverarbeitung Rückseite
Standfuß mit Halterung Rückseite
Bedienelemente
Fernbedienung
Der 55 Zöller NX725 sieht schick und edel aus, um das Panel ist ein schmaler Rahmen gefasst, die gesamte Oberfläche wird von einer Glasplatte bis zum Kunststoffrand plan überdeckt. An der Frontseite links ist eine Betriebs-LED, der IR-Sensor und etwas weiter rechts der Anwesenheitssensor integriert. Stationäre Bedienelemente sind an der Rückseite angebracht, abgesehen vom Power-Button sind Lautstärke-, Kanalwechsel- und eine Menü-Taste integriert. Die Display-Oberfläche schließt glatt mit dem Kunststoffrand ab, stellenweise ist aber ein geringes Spaltmaß zu sehen. Das OptiContrast-Display soll zwar Lichtreflektionen minimieren, bei hohem externen Lichteinfall ist die Spiegelung des Displays aber sichtbar. Der Fernseher verfügt über eine sehr geringe Bautiefe, auch die Rückseite verfügt über gute Oberflächenqualität und ist komplett aus Aluminium. An unserem NX725 ist nicht der optionale Monolith-Standfuß sondern der konventionelle Fuß integriert, auch dieser zeigt sich aber mit gebürsteter Alu-Oberfläche sehr schick und sorgt beim großen Gerät für sehr guten Halt, zudem ist der TV damit leicht schwenkbar. Die Fernbedienung ist identisch zu anderen Sony TV-Geräten und verfügt über gutes Tastenlayout sowie ausgezeichneten Druckpunkt.
Anschlüsse
Anschlüsse Rückseite
Seitliche Anschlüsse gesamt
Im Detail
HDMI- und USB-Slots
Weiterer USB- und CI-Slot
Gesamtansicht Anschlüsse
Hinten:
- HDMI 2x
- Scart AV via Adapter
- Komponenten-Video via Adapter
- LNB In für Satellitenantenne
- DVB-T und DVB-C Anschluss
- Ethernet LAN
Seite:
- HDMI 2x
- USB 2x
- VGA PC Eingang + Audio Line In
- Kopfhörerausgang
- Digitaler optischer Audio-Ausgang
- CI-Slot
Vier HDMI-Eingänge sorgen beim Sony NX725 für digitale Verbindungsmöglichkeiten im HD-Format. Komponenten-Video, Scart-AV und Composite Anschlüsse sind zwar vorhanden, müssen aber mit Adaptern bedient werden. Ein HDMI-Ausgang ist mit einem ARC ausgestattet, ein digitaler Audio-Ausgang optisch steht aber zusätzlich zur Verfügung. Ein Ethernet-Adapter für die kabelgebundene Einbindung ist vorhanden, der TV kann aber via WLAN auch drahtlos eingebunden werden. Zwei USB-Eingänge sind vorhanden, einer davon für die PVR-Aufnahme konzipiert.
Menü & Setup
Start des Installationsassistenten
Privat- oder Demomodus
Standort des TVs wählen
Ein automatischer Sendersuchlauf kann gestartet werden
Danach ist die Erstinstallation abgeschlossen
Nach dem ersten Einschalten des TV-Gerätes startet sich ein Installationsassistent, der die erste Einrichtung und rudimentäre Konfiguration des Sonys übernimmt. Zunächst wird die Sprache des OSD eingestellt, der Shop- oder Privatmodus gewählt und der Standort des TVs festgelegt. Es folgt ein automatischer Sendersuchlauf, hier kann obligatorisch dank des integrierten Triple Tuners DVB-S, DVB-C, DVB-T und noch das analoge Signal durchsucht werden. Zudem kann eine Kindersicherung mit PIN eingestellt werden und die Netzwerkverbindung hergestellt werden. Nach Abschluss der Sendersuchläufe ist die Erstkonfiguration abgeschlossen.
Eingangswahl
Einstellungen für Anzeige/Ton/System
Anwendungen
Anzeige-Einstellungen
Spezifischere Einstellungsmöglichkeiten
Rauschunterdrückung
Verschiedene Bildverbesserer
weitere
3D-Einstellungen
Ton-Einstellungen
Weitere Ton-Einstellungen
Systemeinstellungen
Aufnahme-Einstellungen
Weitere Systemeinstellungen
Einstellungen für digitales TV
Das Menü des Sony TVs wird über die Home-Taste der Fernbedienung aufgerufen. Die grafische Benutzeroberfläche bleibt weiterhin an die Xcross Media Bar, die auch in der Playstation 3 zu finden ist, angelehnt. Die Menüpunkte verschieben sich aber an den unteren und rechten Bildschirmrand, so dass im linken Display-Bereich das zugespielte Videosignal noch weiter zu verfolgen ist, lediglich bei der Anwahl verschiedener Unterpunkte wie die Bildeinstellungen wechselt das OSD in die konventionelle XMB-Ansicht. Horizontal sind folgende Gliederungspunkte untergebracht:
- Eingänge (für Eingangswahl)
Favoriten/Verlauf
Einstellungen (Bild/Ton/System/Digitale Einstellungen/etc.)
Widgets (Facebook/Twitter)
Anwendungen (Skype/Browser/WiFi Direct-Modus/Video-Musiksuche)
Qriocity (Music & Video Unlimited)
Internetinhalt (Bravia Internetvideo)
Aufnahmen
TV (Signalart/EPG)
Medien (USB/DLNA)
Interessant ist wie immer der Punkt Einstellungen mit den Unterpunkten Anzeige, Ton und Systemeinstellungen. Zunächst aber gibt es beim NX725 die Möglichkeit je nach zugespieltem Material verschiedene "Szenen" auszuwählen. Automatisch, Allgemein, Kino, Sport, Musik, Animation, Foto, Spiel und Grafik stehen zur Verfügung. Während bei den meisten Szenen dann auch ein vorgefertigter Bildmodus automatisch gewählt wird ist unter Kino der Modus 1 und 2 zu wählen. Im Allgemeinen Modus sind die bekannten Bildmodi Standard, Brillant und Anwender auszuwählen. Unter Einstellungen - Anzeige - Bild können für jeden Eingang separat folgende Parameter gesetzt werden:
- Bildmodus (Standard/Brillant/Anwender)
- Hintergrundlicht 0-10
- Kontrast 0-100
- Helligkeit 0-100
- Farbe 0-100
- Farbton R50 - G50
- Farbtemperatur (Neutral/Kalt/Warm1/Warm2)
- Bildschärfe 0-100
- Dynamische Rauschunterdrückung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch, Automatisch)
- MPEG-Rauschunterdrückung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch, Automatisch)
- Pixel-Rauschunterdrückung (Aus/Automatisch)
- Motionflow (Aus, Weich, Standard, Klar, Klar Plus)
- Film Modus (Aus, Automatisch 1, Automatisch 2)
Hier finden sich bereits einige dynamische Bildoptimierer wie Rauschunterdrückung und die Frame-Interpolationstechnik Motionflow. Noch mehr ist unter "Weitere Einstellungen" zu finden.
Weitere Einstellungen
- Schwarzkorrektur (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch)
- Verbesserte Kontrastanhebung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch)
- Gamma -3 bis +3
- Dynamische LED-Steuerung (Aus, Gering, Standard)
- Automatischer Lichtbegrenzer (Aus, Gering, Mittel, Hoch)
- Weiß-Betonung (Aus, Niedrig, Hoch)
- Farbbrillanz (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch)
- Weißabgleich
- Detailverbesserung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch)
- Randverbesserung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch)
HDMI-Dynamikbereich, Farbsystem und Farbmatrix finden sich im Anzeige-Menü unter Videoeingangs-Einstellungen, zudem die 3D-Einstellungen und der Punkt "Bildschirm einstellen" mit der Möglichkeit das Bildformat und die Bildschirmposition festzulegen. Der nächste Menüpunkt "Ton" gilt den Audio-Einstellungen, die Lautsprecherwahl sowie Kopfhörer/Audioausgabe kann konfiguriert werden, zudem gibt es unter dem Sub-Punkt Ton mit Dynamisch/Standard/Klare Stimme auch für die Tonausgabe vorgefertigte EQ-Einstellungen, die Höhen und Tiefen können aber auch separat justiert werden. Hier werden auch die virtuellen Surround DSPs und der S-Force Front Surround 3D auf Wunsch aktiviert. In den Systemeinstellungen sind abgesehen von den obligatorischen Konfigurationsmöglichkeiten für Sprache, Zeit, Kindersicherung und Aufnahme-Einstellungen (USB-Medium für Aufnahme muss > 32 GB sein) unter Öko verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung. Der Anwesenheitssensor kann auf Wunsch den TV automatisch abschalten, sollte sich niemand vor dem TV befinden, zudem gibt es eine Entfernungswarnung, falls bspw. Kinder zu nahe vor dem Gerät sitzen. Der Lichtsensor misst im eingeschalteten Zustand die Umgebungshelligkeit und regelt dabei bestimmte Video-Einstellungen selbst. Unter Netzwerk können die Netzwerkeinstellungen vorgenommen oder der Netzwerk-Status abgefragt werden, analoge und digitale Einstellungen sind für den Sendersuchlauf und das Organisieren der Programmliste zuständig. Unter i-Manual ist das umfangreiche elektronische Handbuch zu finden. Mit der Options-Taste auf der Fernbedienung können die Bild- Ton-, Szeneeinstellungen, Lautstärke-Einstellung für den Kopfhörer, der Anwesenheitssensor, das Bildformat und weitere Optionen auch direkt, ohne Umweg über das Home-Menü, aufgerufen werden.
Stromverbrauch
- Standby etwa 0.2 Watt, Modus "Standard" und "Anwender" zwischen 100 und 140 Watt
Netzwerk und Multimedia
Netzwerk-Einstellungen
Auswahl des Verbindungstypus
Automatische oder manuelle Einstellung der IP
Konfigurations-Status
Medienwiedergabe
Fotowiedergabe
Im Home-Menü unter Einstellungen - Netzwerk wird die Verbindung zum eigenen Netzwerk realisiert. Nach Anschluss eines Ethernet-Kabels gelingt der Anschluss konventionell unproblematisch, aber auch die WLAN-Verbindung ist einfach herzustellen. Mit einem Klick auf "Drahtlos" kann gewählt werden, ob der Netzwerkschlüssel manuell eingegegeben werden soll oder die WPS-Funktion mit PIN oder Push-Button-Prinzip hergestellt wird. Nach kurzer Verbindungszeit wird die erfolgreiche Verbindung bestätigt und ein Status-Bildschirm mit IP-Adresse etc. am Display angezeigt. Nun kann unter "Medien" die Wiedergabe von Mediendateien von einem DLNA-Server gestartet werden, auch ein angeschlossenes USB-Medium erscheint hier. Die Wiedergabemöglichkeiten umfassen JPEG-Dateien unter Fotos, MP3-Dateien bei Musik und MP4, WMV-, MPEG-, DiVX-Dateien sowie HDTV TS-Aufnahmen.
Bravia Internetvideodienste
Video Unlimited
Im Home-Menü unter "Internetinhalt" können die Bravia Internetdienste gestartet werden. Hier öffnet sich eine Übersicht des Sony Online-Angebotes, unterteilt wiederum in Foto-, Musik- und Video-Applikationen. Abgesehen von Video Unlimited, Music Unlimited und den Zugriff auf verschiedene Mediatheken sind noch viele weitere Angebote verschiedener Genres verfügbar, unter anderem:
- Sat 1
- Pro Sieben
- Kabel Eins
- Sixx - das will ich auch (Zugriff auf: Abenteuer Ferne, das Model und der Freak, Germany's Next Topmodel etc.)
- DFB Highlights
- Eurosport
- Sevenload
- Bild.de
- Youtube
- blip.tv
- Wired (Hi-Technology News)
- Epicurious.com - for People who love to eat
- Concierge.com
- Style.com
- Ford Models
- Dailymotion
- Howcast.com
- ustudio - All HD all the Time
- Golf.link
- Livestrong.com
- Love Film Movie Trailers
- Podcasts - RSS Feeds from around the Web
- Videocast
- tagesschau.de
- Deutsche Welle
Selbstverständlich steckt im KDL-55NX725 auch das "Sony Entertainment Network". Der internetbasierte Service ist anmeldungspflichtig. Wer schon über ein Playstation Network Konto verfügt, kann dieses nutzen, ansonsten muss ein neues Konto mit entsprechender E-Mail-Adresse sowie mit Passwort erstellt werden. Nachdem dies erledigt ist, wird der TV, auf dem die Inhalte laufen sollen, aktiviert. Zu diesem Zweck generiert der Fernseher ein Passwort (Video On Demand - Anmelden), welches dann online in eine entsprechende Maske eingegeben wird. Ist dies geschehen, kann man Rechnungsinformationen eingeben (Anschrift, Kreditkartendaten). Ist dies geschehen, legt der User noch eine PIN fest, mit deren Hilfe er auf den Service bei Nutzung des TVs zurückgreifen kann. Auf dem BRAVIA TV wird das neu angelegte Konto dann nach Verknüpfung sichtbar. Nun ist man für das Betrachten von Movies in SD oder HD vorbereitet. Abgesehen von Videos steht dem Sony Kunden auch Music Unlimited zur Verfügung. Der Cloud-basierte, kostenpflichtige Service stellt eine Vielzahl von Musik-Channels zur Verfügung, zudem kann ein Abgleich des eigenen Musik-Archives vorgenommen werden und die Musikbibliothek wird weltweit - mit dem entsprechenden Sony-Gerät - abrufbar. In Kürze wird ein Special erscheinen, dass sich umfassend mit den Benefits und Features des "Sony Entertainment Network" auseinandersetzen wird.
Zusätzlich bietet der NX725 noch die Möglichkeit mit einem Browser ins freie Internet zu gelangen, Flash und eingebettete Videos werden aber nicht unterstützt. Im Menüpunkt "Widgets" kann sich der Anwender noch mit seinen eventuell vorhandenen Login-Daten bei Twitter und Facebook verbinden, allerdings sind die "Widgets" momentan lediglich mit Lesezeichen zu vergleichen, automatisch wird der Browser gestartet und die Facebook-Homepage öffnet sich.
Testequipment
Bild
Blu-ray
Casino Royale, 1080p24
Der Kameraschwenk zu Beginn des zweiten Kapitels über die Kampfarena auf Madagaskar, in der sich Frettchen und Schlange einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod liefern, gelingt dem Sony wieder ausgesprochen gut. Die 24p-Darstellung scheint Sony einfach im Griff zu haben, auch der NX725 in 55 Zoll liefert ein höchst stabiles und ruhiges Bild ab. Weder an geschwungenen Linien noch an Objektkanten sind Unregelmäßigkeiten, Zittern oder Ruckeln zu erkennen. Klar und geschmeidig schwebt die Kamera über das Geschehen hinweg. Die gebotene Bildplastizität ist sehr gut, in den äußeren Randbereichen haben wir das Bild aber schon klarer differenziert und feiner durchzeichnet gesehen. Die Zuschauerränge kommen aber in verschiedenen Ebenen klar heraus. Viele bewegte Elemente im Bild stellen den Sony vor keine Herausforderung, das Bild bleibt ruhig und stabil. Der Schwarzwert und Kontrast gelingt dem NX725 sehr gut, wenn auch die Helligkeitsverteilung nicht immer einhundertprozentig homogen erscheint. Davon abgesehen bietet der Sony aber sehr gute Schwarz-Graudifferenzierung und viele Details selbst in dunkelsten Bereichen. Der verkohlte Holzbalken gelingt gut strukturiert und konturiert, die Dachlatten im Hintergrund lassen sich noch sauber differenzieren. Die Detailschärfe wirkt hoch und im Anwender-Modus dem Filmgeschehen angemessen, feine Details im Gesicht James Bonds bleiben auch im Nackenbereich erhalten. Die Bewegungsschärfe während der Verfolgungsjagd ist hoch, kaum Unschärfen sind während der flinken Manöver zu erkennen. Die Farbwiedergabe wirkt auch gut, die Grüntöne des Dschungels nicht absolut akkurat. Angekommen an der Rohbaustelle ist aber ein sauberer Rot-Ton zu erkennen, auch die Explosionen wirken authentisch. Der etwas ausgedehntere Kameraschwenk beim Kampf auf dem Kranausleger gelingt ebenso geschmeidig und ruhig, auch hier ist an den Kanten der Kräne kein Anzeichen von Unruhe zu sehen. Die Frame-Interpolationstechnik "Motionflow XR 200" arbeitet solide, allerdings sind leichte Schärfe-Einbußen zu erkennen, zudem arbeitet die XR 200 noch nicht absolut fehlerfrei. Zwar selten, aber stellenweise ist minimales Zittern an vereinzelten Objektkanten, besonders bei schnellen Bewegungen bei denen viel Rechenleistung notewendig ist, zu sehen. Wer lieber authentisches Film-Feeling erleben möchte, schaltet die dynamischen Bildoptimierer aus.
Fluch der Karibik Kapitel 1 + 2, 1080p24, 2D und 2D - 3D Wandlung
Das Galeonsschiff fährt ruhig und sauber aus dem wabernden Nebel heraus. Wie schon in der ersten Testsequenz "Casino Royale" festgestellt, gelingt die 24p-Wiedergabe mit hoher Stabilität und Bildruhe. Die Rauschneigung, die wir ab und an bei Sony Displays etwas kritisieren müssen, prägt sich hier nicht so stark aus, allerdings macht sich die nicht ganz homogene Helligkeitsverteilung hier wieder etwas bemerkbar. Die Kamerafahrt hoch zur Schauspielerin der jungen Miss Elizabeth Swan gelingt sehr gut, Details sind in den folgenden Szenen an Gesichtern und Uniformen der Schiffsbesatzung zu erkennen. Die Kontrastwerte gelingen dem Sony wieder gut, sowohl in der folgenden Szene an der Haarpracht Jack Sparrows sowie der im Schatten liegenden Felsformation unter den drei aufgeknüpften Piraten zu erkennen, einige wenige Details bleiben dem NX725 aber verborgen. Die Wandlung des 2D-Materials in 3D wird im 3D-Menü eingestellt, "Simuliertes 3D" muss hier eingestellt werden. Die räumliche Tiefe und Objektplastizität wird klar gesteigert, der Kontrast und damit das Differenzierungsvermögen in dunklen Bereichen leidet dadurch etwas, auch die hohe Detailschärfe bleibt nicht vollends erhalten. Insgesamt aber eine sehr gute Leistung im Wandlungsbetrieb, das Bild wirkt ruhig und stabil.
Tron Legacy 3D, 5. Kapitel
Mit ruhiger Darstellung, solider Bildschärfe, hohem Detailgrad und flüssiger Bewegungsdarstellung gefällt die native 3D-Wiedergabe am Sony 55 Zöller NX725. Schwarzwert und Kontrast wirkt in den ersten Szenen des 5. Kapitels von Tron Legacy sehr gut, der Helligkeitsverlust gegenüber dem 2D-Betrieb macht sich aber schon bemerkbar. Dennoch wird Struktur und Detail an dem dunklen Outfit und den hellen Anzügen der Darsteller sichtbar. Auch die Gesichter werden strukturiert und facettenreich abgebildet. Mit Flackern der Brille haben wir kaum Probleme, dafür ist der Sony noch anfällig bei der Neigung des Kopfes, hier werden Farbverfälschungen deutlicher und ab einem bestimmten Neigungswinkel geht der 3D-Effekt verloren. Insgesamt präsentiert der NX725 eine flüssige Darstellung mit gutem Detailvermögen und solider Bewegungsschärfe.
DVD
Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial 576i -> 1080p
Schon das Fox-Logo in den ersten Sekunden wirkt scharf und stabil, die Laufschrift in der folgenden Szene gelingt ähnlich sauber, allerdings sind Treppenstufen an den Kanten leichter zu erkennen. Zittern und Ruckeln an den Buchstabenkanten hält sich sehr in den Grenzen, erst ab der Bildschirrmmitte ist es etwas ausgeprägter zu sehen. Stellenweise scheint das Processing auch ein wenig zu hinken, dann ist die Ausprägung von Artefakten deutlicher und sogar Wellenbewegungen zu sehen, nach wenigen Sekunden aber wirkt das Bild wieder glatter und die negativen Eigenschaften verschwinden. Ein Ausbleichen des Gelbtons ist an keiner Stelle erkennbar. Der imperiale Zerstörer steht relativ stabil und plastisch im Raum, an Kanten ist leichtes Zittern zu sehen, Rauschen prägt sich geringfügig aus. Der im Schatten liegende Heckbereich des Sternzerstörers wirkt gut durchzeichnet, Details bleiben sichtbar und auch die Turbine überstrahlt kaum. Die flink manövrierenden Raumjäger, in denen Obi-Wan und Anakin sitzen bleiben ihren Objektkanten treu und weisen nur leichte Treppenstufenbildung auf. Die gebotene Räumlichkeit beim Abknicken über Coruscant ist gut, hier haben wir aber schon eine stabilere Präsentation der darunter liegenden Schiffe gesehen, so dass auch die Ebenendifferenzierung besser zu erkennen war. Von der Planetenoberfläche sind sie aber noch klar abgegrenzt. Die Kanten- und Detailschärfe in den Cockpits gelingt wiederum sehr gut, hier werden Strukturen und Feinheiten in Gesichtern und Kleidung der beiden Jedi-Ritter sichtbar. Die Farbgebung gelingt weitgehend authentisch und in sich stimmig, die Gesamtdynamik aber könnte etwas knackiger erscheinen. Insgesamt eine gelungene Präsentation mit leichten Schwächen.
AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial 576i -> 1080p
- Laufschriften vor farbigem Hintergrund: Die Schriften in den drei Geschwindigkeiten gelingen ordentlich, schon die oberste Schrift weist aber Zittern und leichte Artefaktebildung auf. In den zwei weiteren Geschwindigkeiten prägt sich das Zittern etwas deutlicher aus, außerdem gesellen sich leichte Nachzieheffekte hinzu. Die Farbtrennung birgt Verbesserungspotential.
- Schwingendes Pendel: Das Pendel gelingt ähnlich, Nachzieheffekte sind ab dem oberen Drittel zu erkennen. Die Balken bluten zwar nicht aus den Pendelkonturen heraus aus, sind aber ab der Mitte nicht mehr klar differenzierbar. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt nicht ganz stabil.
- Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild von Esslingen gelingt subjektiv besser, hier sind bei der Kamerafahrt keine deutlichen Nachzieheffekte zu erkennen, zudem hält sich Zeilenrauschen auf den Hausdächern zurück. Detail und Struktur ist im Park an Rasen und Pflastersteinen und am Geäst der Bäume sichtbar.
Tuner
Der Sat-Tuner im Sony NX725 überzeugt beim Sendesignal der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die in 720p50 ausstrahlen, mit einem ruhigen und relativ scharfem Bild. Nicht völlig rauschfrei gelingt die Darstellung und die Farben wirken etwas intensiv, die Kanten- und Detailschärfe ist auf hohem Niveau. Zittern oder Artefakte treten nirgends auf, auch an scharfen Kanten oder Schriften sind lediglich stellenweise ein paar Treppenstufen zu erkennen, die wohl von einer etwas zu hohen Bildschärfe herrühren. Erwartungsgemäß ist das SD-Bild verrauschter, detailärmer und nicht so scharf, die Bildstabilität bleibt aber hoch und es tritt kein überdurchschnittliches Zittern und Ruckeln an Kanten auf, mit Treppenstufen muss der Sony auch hier kämpfen. Blöckchenbildung und Zeilenrauschen ist zu sehen, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Das DVB-T Signal wirkt ebenfalls gut, stellenweise etwas rauschbehafteter und in der Gesamtpräsentation nicht ganz so ruhig. Die Farben bleiben weitgehend dynamisch und wirken etwas intensiv.
Gaming
Der Sony NX725 in 55 Zoll macht beim Gaming mit der PlayStation 3 eine gute Figur, reaktionsschnell und sauber werden Eingabebefehle am Display umgesetzt. Flinke Fahrmanöver gelingen so unproblematisch, Input-Lag und etwaige Verzögerungen bleiben aus. Insgesamt gelingt die Bewegungswiedergabe ausgezeichnet, Fahrbahn sowie Objekte abseits der Strecke bleiben scharf und weisen keine Instabilität auf. Farben gelingen dynamisch und lebendig, auch der Kontrast wirkt solide.
Klang
Der Sony macht im alltäglichen TV-Gebrauch bei Sendungen wie Nachrichten, Reportagen oder der gelegentlichen Soap-Opera eine sehr gute Figur. Stimmen gelingen sehr gut, auch bei hohem Pegel treten keine Überspitzungen oder Verzerrungen auf. Den Modus "Klare Stimme" empfehlen wir aber nicht, möglich dass die Stimmverständlichkeit bei jeglichem Signal damit sichergestellt ist, allerdings klingt das akustische Geschehen inklusive der Vokalausgabe zu matt und stumpf. Lebendiger gelingt es in den beiden anderen Modi, "Standard" ist wohl die sinnvollste Option. Möchte man den TV bei einer DVD oder gar einer Blu-ray zur akustischen Wiedergabe nutzen, sind schon höhere Anforderungen zu stellen. Insgesamt kann der TV natürlich keine ausgeprägte Räumlichkeit, Kraft, hohe Dynamik und Volumen und viele Weitere Kennzeichen eines ausgewachsenen Systems bieten, für einen TV ist die Präsentation aber ganz gut. Ein leicht blecherner Einschlag ist nicht zu verbergen, der TV kann aber ohne Verzerrungen und sonstige negative Eigenschaften selbst einen etwas größeren Wohnraum gut beschallen. Die Surround-Zuschaltungen bergen etwas ausgeprägtere Räumlichkeit, eine weitere Bühne und versetzen den Zuschauer etwas besser ins Geschehen.
Konkurrenzvergleich
- Panasonic TX-P50GT30E: Der Panasonic GT30 in 50 Zoll ist ein leistungsstarker Konkurrent des Sony Bildwiedergabegeräts. Klar ist der Sony auf den ersten Blick deutlich teurer, bringt aber auch eine 5 Zoll größere Bilddiagonale mit sich. Die Blu-ray Wiedergabe ist auf beiden Geräten auf gutem Level, der Sony glänzt mit hoher 24p-Stabilität, der Panasonic mit authentischer Farbwiedergabe im THX-Modus. Bezüglich der 3D-Wiedergabe ist der Panasonic bezüglich Kontrast und Schwarzwert und obligatorisch der Helligkeitsverteilung im Vorteil, auch die Wandlung ist etwas stärker.
- Samsung UE46D8090: Der Samsung D8090 ist nur in 46 Zoll erhältlich, dafür natürlich günstiger. Optisch ist auch der Koreaner ein echter Hingucker, der TV im One-Design weist eine ähnlich geringe Bautiefe auf und bietet einen extrem schmalen Rahmen. Die Bildgüte ist auf beiden Geräten sehr hoch, der Sony bietet Vorteile bei der 24p-Stabilität, der D8090 dafür eine bessere Frame-Interpolationstechnik. Bezüglich der DVD-Upconversion ist der Samsung kaum zu schlagen. Akustisch nehmen sich beide nicht viel.
Fazit
Der Sony NX725 in 55 Zoll besticht durch geringe Bautiefe und schickem Design mit planer Glasoberfläche. Bei unserem Test-Sample lag zwar lediglich der konventionelle Standfuß im Alu-Look bei, optional verschafft aber auch der sehr ansprechende Monolith-Standfuß mit integrierten Lautsprechern dem NX725 Halt. Der elegante TV verfügt über ein "OptiContrast"-Panel und EDGE LED-Hintergrundbeleuchtung, die zwar für solide Schwarzwerte und guten Kontrast sorgt, bezüglich der Homogenität der Helligkeitsverteilung noch Verbesserungspotenzial birgt. Die Bildwiedergabe brilliert bei ausgezeichneter 24p-Stabilität und bietet eine hohe Plastizität. Das Panel bildet einen leichten Violett-Stich, die Farbdynamik bleibt aber gut. Im nativen 3D-Betrieb nimmt die Helligkeit nicht zu stark ab und die Kontrastwerte bleiben gut, Detailvermögen und Bildschärfe ist ebenfalls auf gutem Level. Die Upconversion von DVDs gelingt sehr gut, ein paar Schwächen sind aber immer noch auszumachen. Leichte Vorteile sind im Filmbetrieb festzustellen. Die multimediale Ausstattung ist bei Sony in der Regel nicht zu bemängeln und auch der NX725 brüstet sich wieder mit DLNA-Funktion, USB-Wiedergabe, Bravia Internetvideo und Sony Entertainment Network. Die hohe Performance und Ausstattung des NX725 ist nicht zum Schnäppchenpreis zu haben, der 55-Zöller schlägt 2499 EUR UVP zu Buche.
Visuell starker, optisch sehr schicker EDGE LED LCD-TV
Flachbildschirme über 50 Zoll Mittelklasse
Test: 28. Oktober 2011
+ Sehr stabile 24p-Wiedergabe
+ Gute, kontrastreiche Wiedergabe
+ Solide Upconversion
+ Plastizität
+ Multimedia-Features
+ Zugang ins freie Internet
+ Bedienung und Handling
- Display spiegelt bei hohem Lichteinfall
- Formatvielfalt Musik/Foto im DLNA/USB-Betrieb
- Helligkeitsverteilung
Alle Daten zum Gerät vom Hersteller: http://www.sony.de/
Test: Philipp Kind
Fotos/Video: Sven Wunderlich
28.10.2011